¬Der¬ Kunstfreund ; N.F., 18 - 21. 1902 - 1905
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Autore:
Verein für Kirchenkunst und Kunstgewerbe in Tirol und Vorarlberg
Luogo:
Innsbruck
Editore:
Verein für Kirchenkunst und Gewerbe in Tirol und Vorarlberg
Descrizione fisica:
Getr. Zählung
Lingua:
Deutsch
Commenti:
Abschlussaufnahme von: 1902,1-12 ; 1903,1-12 ; 1904,1-12 ; 1905,1-12
In Fraktur
Soggetto:
g.Tirol;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
g.Vorarlberg;s.Christliche Kunst;f.Zeitschrift
Segnatura:
III Z 294/N.F.,18-21(1902-05)
ID interno:
483812
Die heilige Gottesmutter ist darauf dargestellt in Majestät, voll Hoheit, Ernst und Würde. Die Pracht ihres Gewandes ist durch Goldschraffierung erhöht. Ihre Stirn ist durch den ByfsuS- Schleier verhüllt; auf dem Kopftuche zeigt sich der deutungsreiche Stern und das griechische Kreuz als redende Verzierung. Es ist für das Bild der Goldgrund gewählt, der als Hintergrund für die alten Malereien schon in den Katakomben nachgewiesen ist. Er hat bei den Heiligenbildern den Vorzug
?>'/ <-)> (Mutter Gottes) und Kg (Jesus Christus). Das Jesuskind hat den dreistrahligen Kreuzes nimbus, der nach dem Gebrauche der alten christlichen Kunst nur den drei göttlichen Personen und deren Sinnbildern (Lamm, Löwe, Taube) zukommt. Es trägt wie die heilige Mutter eine reiche Krone. Zu beiden Seiten treten^m halber Figur aus dem Goldgrunde zwei Engel hervor; die bei gefügten Titel und 0^/' bedeuten den Erzengel Michael und den Erzengel Gabriel; letzterer trägt das Kreuz, ersterer die Lanze
tümlich. Das heilige Kreuz zur Seite des Kindes ist sinnig gewählt, ebenso die Lanze und der Rohrstab mit dem Schwämme zur Seite der heiligen Gottesmutter, da der Schwamm an die Todesart des Erlösers erinnert und der Lanzenstich zu den sieben Schmerzen Maria gehört. Wie das Evangelium des heiligen Lukas in der Jugendgerichte des Herrn schon hinweist auf das kommende Leiden Christi, so in der Weissagung des greisen Simeon und in dem Myrrhen opfer der Weisen aus dem Morgenlande, so zeigt
auch die altchristliche Kunst verwandte Beziehungen. Als Beispiele können genannt werden die schöne Allegorie von Albano, das Jesuskind schlummernd auf zwei Hölzern, die wie zufällig ein Kreuz bilden, und das Gemälde „Maria von der immer währenden Hilfe'. Letzteres bringt zur Anschauung eine Oelbergsstunde aus der Kindheit des Herrn. Das Jesuskind ist in heftiger Bewegung, so daß die Sandale an dem rechten Fuße herab gefallen ist. Es kann seine Augen nicht abwenden von dem heiligen Kreuze, das der Erzengel Gabriel