Kleine österreichische Geschichte.- (Reihe interessante Wissenschaft ; 1)
Österreichs Weltmaàiizeit gültige Gewinnung Ungarns für Habsburg. Die habsburgische Monarchie war nun ein Völkerstaat, bewohnt von Deutschen, : Italienern, Slawen und Ungarn. Geographische, wirtschaftliche, soziale und kriegerische Bindungen bildeten allmählich ein ge meinsames österreichisches Staatsbewußtsein heraus.*) So 'war < aus einem südostdeutscheh Grenzland und dem habsburgi sehen Donaustaat ein Reich entstanden, das mit den Niederlanden an den Atlantischen Ozean
, mit seinen italienischen Besitzungen .an das Mittelmeer reichte und das der Donaustrom hinunterwies gegen den Südosten Europas. Mit seinen drei Weltsteilungen ini Reich, in Italien und an der Donau, mit Neapel unci Belgien als' Flankensicherungen der Fronten an Fo und Rhein, ■■ geeint durch das unteilbare staatsrechtliche Band der Pragmatik schen Sanktion, war es wirklich nach Prinz Eugens Worten eine „weitläufige und herrliche Monarchie'. Es war Österreichs 1 größter Ruhm, daß es in jenen Zeiten das christlich
-deutsche Mitteleuropa gegen osmanische Unterdrückung und französi schen Imperialismus kraftvoll verteidigt hat. Freilich, wer wie der gleiche Eugen den Blick des großen Staatsmannes in die Zukunft hatte, der sah auch die düsteren Schatten: wie sich mit dem alten Gegensatz zu Frankreich der neue zum bourbonischen Spanien verband, wie im Reich die Hohenzoilern, Kurfürsten von Brandenburg und seit!701 Könige in Preußen, zur zweiten deutschen Großmacht emporstrebten, wie auf dem Balkan langsam der große