Kaiser Joseph II. und Leopold II. : Reform und Gegenreform 1780 - 1792
lernt, der den Fortschritt liebte und, wo er nur möglich schien, treulich pflegte, der seinen Landen den Frieden und da- mit die Macht wiedergab, die ungeheuren Gefahren, die ihnen von außen drohten, zu bestehen. Zu dieser Erkenntniß trägt nicht wenig bei die Veröffentlichung der Briefe, die Leopold mit seinen Geschwistern wechselte, und es ist eine Hochchrende Thatsache für alle, daß dadurch keines von ihnen verliert; im Gegentheile, nie schien uns Joseph liebenswürdiger als im herz innigen
Berkehre mit dem Bruder, und nie verstanden wir diesen so wohl, als seit wir seine vertrautesten Bemerkungen an die Geschwister lesen. Wer aber bei einem Bergleiche, den er zwi schen Joseph II. und Leopold II. anstellt, jenen gegen diesen in Schatten stellen möchte, der dürfte, um gerecht zu sein, auch dieses nicht ausmacht lassen: Joseph hatte seine über allen Ausdruck geliebte erste Galtin und sein Töchterchen früh ver loren, die milde stimmenden Freuden des Familienlebens in den Jahren, in denen
man ihrer zumeist bedarf, entbehren müssen, Leopold hingegen war ein glücklicher Familien vater, Gatte einer edlen Frau, Louise von Spanien, und -Vater einer zahlreichen hoffnungsvollen Kinderschaar! Aus dieser der älteste Sohn Franz, Joseph's Schüler, bestieg nun den Thron. l.KUoesvWUv?«eU Isssmsrm' y 0 ? SN