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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 2 von 8
Datum: 20.07.1890
Umfang: 8
in B ö h m e n wird gegen den deutsch-tschechischen Ausgleich lustig weiter geschürt; so haben am letzten Sonntag in Böhmen mehrere tschechische Versammlungen stattgefunden, ans welchen in den heftigsten Worten Kundgebungen gegen den Ausgleich beschlossen wurden. Die beiden Volks- stänime in Böhmen dürfen also noch immer nicht zur Ruhe kommen, der nationale Kampf und Hader muß zum Schaden des Landes neuerlich mit aller Wucht entbrennen, weil es einige» Hetzaposteln so gefällt, weil es einigen Kampfhähnen für ihre Zwecke so besser

in den Kram paßt, als wenn Deutsche und Tschechen in leidlichem Frieden mit einander an der Verbesserung der volkswirthschaft- lichen Verhältnisse arbeiten. Dabei zeigt es sich nun außerdem immer mehr, daß die regierungsfreund lichen Alttschechen Tag für Tag gegenüber den husiitischen, ruffenfreundlichen Jungtschechen gar mächtig an Boden im Volke verlieren, so daß Graf Taaffe vom Partheischifflein der tschechische» Re gierungsanhänger in diesem wilden Getriebe wohl baldigst wird singen

können: „Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende noch Schiffer und Kahn — Das hat mit ihrem Singen die (tschechische) Lorley gethan!" In Budapest hat am 15. ds. die Trauung der Erzherzogin Margarethe (Tochter des Erzherzogs Josef) mit dem Fürsten Albert von Thurn und Taxis in feierlicher Weise stattgefunden. Der italienische Schulverein „kro Patria", der sich über das Trentino und das Küstenland er streckte, wurde wegen Ueberschreitung seines Wir kungskreises behördlich aufgelöst. Deutsches Reich

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 25.09.1886
Umfang: 8
zu deuten, die mit ihren blut- rothen Buchstaben innerhalb 12 Monaten von allen Vorübergehenden sollte gelesen werden. Aber was kümmerte ihn das einstweilen? Große Handelsschiffe trugen ihn ja noch über alle Meere nach jedem Hafen. Er lauschte dem Gesumm seiner Spindeln und dem Die tschechischen Poltrone haben unzählige tsche. chische Volksschulen, Gymnasien, Kindergärten, Dorf bibliotheken, tschechische Vereine, Zeitungen und Schau bühnen gegründet, in Prag eine tschechische Handels Akademie

, tschechische Polytechnik, ein luxuriöses Nationaltheater und sogar eine tschechische Univer sität errichtet. Aus der Prager Gemeindevertretung und von der Leitung des Schulwesens, des Museums, des Gewerbevereins wurden die Deutschen gänzlich verdrängt. Die Majorität in den Bezirksvertrctungen, im Landtage, in den Handelskammern zu Prag, Pilsen und Budweis, schließlich auch im Reichsrathe wurde den Deutschen bereits entrissen und nun arbeiten diese Männer erheuchelter Gleichberechtigung bereits daran

, bei der Lösung der Bankfrage auch noch das öffentliche Kreditwesen zu tschechisieren, d. h. die deutschen Kanfleute und Industriellen von tschechischer Gnade abhängig zu machen, oder die Deutschen in Geldsachen den biedern Tschechen auf Gnade und Ungnade auszuliefern. Das ist rer tschechische Gerechtigkeitssinn; darin besteht das Ver langen der Tschechen nach „Gleichberechtigung". Die Zahl der deutschen Bewohner in Prag ist um 40.000 gesunken, auf dem Lande hat sie schon in 44 politischen Bezirken stark

abgenommen. Jetzt richten die Tschechen ihre gierigen Blicke auch schon auf Ober- und Niederösterreich und insbesondere auf Wien. Dort gründeten sie eine tschechische Schule in „Favoritten", fordern eine solche für die Leopold stadt und werden auch für dre übrigen Wiener Be zirke tschechische Schulen, später tschechische Gymna sien begehren. Beim Obersten Gerichtshöfe besteht schon eine eigene Abtheiluug für tschechische Ent scheidungen Und die Agitation auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens

abgeleitet werden. Sie klären gründlicher auf als Phrasen. Die tschechische Frage ist keine b ö h m isch e, sondern eine eminent ö st e r r e i ch i s ch e Frage. Politische ^verficht. Innsbruck, 25. September. j Die Stadt Wien war gestern der Schauplatz ! einer großen Festlicbkeit ohne nationale oder politische Gegensätze. Es wurde das Tegetthoff-Denkmal ent hüllt, und die Sympathieen für den berühmten Seehelden waren allseitige; da gab es einmal kein Aufeinanderplatzen von gegentheiligen Meinungen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 27.08.1884
Umfang: 4
-art, «ßM L»u»H««burs, Brüssel. RsthDI? Ärstt 1» Bern», «le», «str» «t. Sale» ES. tu--Sl»i«;. Mittwoch 27. Uugust <S'dh«d. { ""KÄS 1 * ) 1884 VsMifche EeHsrflchr. Z ZüvSbmÄ am 27. August, ß Die tschechische MeetingSbewegung in Böhmen macht an- I Ähnliche Fortschritte. An jedem Sonn- und Feiertag wird ein 8 Tabor arrangiert und das tschechische Volk gegen die Deutschen I «nb den deutschen Schulverein geh'tzr. HeMe, wo in Böhmru ß die Deutschen stündlich gegen die sie bedrohende Tschech'sieeung

ß ankämp'eu müssen, klagen die Tschechen über Gcrmanisterung. Das I gweile tschechische Meeting, auf welchem gegen den deut- I fdjm Schulverein und für die Les Kv'czala demonstriert wnrce, 1 janb am 24. d. auf dem Gangerberg bei Kuttenbrrg statt und ^ war von mehr als 8000 Personen besucht. Den Brrg schmück- f Jen slavische und hussitische Fahnen. Als lavdesfürstlicher Kom. 1 mifjär war der Beziikshauptmann von Kuttenbrrg anwesend. I Ais Hauptredner trat der Abg. Dr. Celakowsly

gegründet wor« den, um durch die Errichtung deutscher Schulen in skavischen Ge meinden (!) den Entuatiovalisterungszweck zu förde-n. Den deutsch-nationalen Führern handle es sich um die Vernichtung des j tschechischen Volkes, und da dürfe dieses nicht gleichgiltig bleiben. ' Gerade das Bestreben, Böhmen in zwei ^ heile zu zerreiß n, von : denen einer bereits germanisiett ist, während der andere mit der Zeit germanisiert werden soll, habe das tschechische Volk die dro- : hende Gefahr erkennen lassen

eine Resolution an« z genommen, in welcher behauptet wird, daß in Folge der Thätig, I teil des deutschen SchulvcreinS tschechische Kinder geistig ver- | krüppelt (!) und zu Sozialisten (!) herangebildet werden, daß ser- * «Liebe und Leidenschaft. Roman von Ludw. Habicht. (56 Fortsetzung.) „Ja diesem Kovflikie zwischea den beiden Gatten stellte stch der alte Oberförster ganz entschieden auf die Seite feiner Herrin. Er legte für ste eine an Schwärmerei grenzende Anhäng lichkeit an den Tag, und sobald er voa

ihr TheuersteS, ihre Nationalität und Muttersprache, zu erhalten. Freilich seien diese Güter durch die unglückliche Schlacht am Weißen Berg verloren gegangen. Hieran trugen die Geistlichkeit, der Feudaladel und das konser vative Bürgerthum die Schuld. Auch heute noch werde dqS tschechische Volk von seinen Feinden wie von hungrigen Wölfen umlagert, die dasselbe gerne verzehren möchten. Das tschechische Volk dürfe sich aus Niemand als auf stch f lbst verlasten, sonst gehe es zu Grunde. „Tschechische Nation

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 13.07.1888
Umfang: 4
, was geeignet erscheint, Las Einvernehmen der beiden Volksstämme zu stören. Besondere Mühe aber verwenden die tschechischen Störenfriede aus die Errichtung tschechischer Schulen an Orten, wo auch nicht das geringste tatsächliche Bedürfnis hiefür besteht. Als Beleg für diese Be hauptung möge der Kampf, der um die zu errichtende tschechische Schule in Gutwasser in unserem Be zirke ausgebrochen ist, dienen. Da sich die Deutschen stets gegen eine tschechische Schule in diesem Orte sträubten und geltend machten

, dass für dieselbe kein praktisches Bedürfnis vorhanden sei, so ordnete der Landesschulrath kommissionelle Erhebungen an, welche in der vorigen Woche ftattsanden. Diese ergaben, dass in sämmtlichen Orten, denen die tschechische Schule zu Gute kommen soll, 17 Kinder vorhanden smd, für welche in der im Gesetze vorgeschriebenen Weise nach dem fünfjährigen Durchschnitte tschechi scher Schulunterricht verlangt werden könnte. Nach dem nun die Eltern einvernommen worden waren, gaben der deutsche

blos in der Gemeinde Sirups mehr als 40 Kinder gezählt wurden, für welche der tschechische Unterricht angestrebt wird. Da nun Strups nach der gepflogenen Vermessung von der Schule in Gutwasser viel weiter entfernt ist, als den Zborow und Trebotowitz, so ist es klar, dass Me Hehennnisse eines Irrenhauses. Roman nach dem Amerikanischen von August Leo. '8 Fortsetzung.) (Nachdruck untersagt.) „Das war entsetzlich," sagte Alice, „doch ich wusste, dass sie Fusion innig liebte." „Ich hörte

des Ge setzes entweder eine selbständige Schule erhält oder zu Trebotowitz oder Zborow eingeschult wird, worum im Sinne der Entscheidung des Verwaltungsgerichts- hofes vom 20. Febr. 1884 schon seinerzeit angesucht wurde. Erwägt man weiter, dass im Sinne des Gesetzes den schulpflichtigen Kindern die Möglichkeit einer regelmäßigen Theilnahme am Unterrichte zu sichern ist und dass zu einer deutschen immer nur eine deutsche und zu einer tschechischen eine tschechische Ortschaft eingeschult werden darf

Schulgemeinde Gutwasser einschließlich Strups nach einem fünf jährigen Durchschnitt 40 schulpflichtige Kinder nicht gezählt wurden, welche eine mehr als eine halbe Meile entfernte tschechische Schule besuchen müssten, denn sämmtliche namhaft gemachten Kinder besuchen entweder die deutsche Schule in Gutwaffer oder die Schulen in Budweis oder die tschechische Schule in Trebotowitz. Für diese Kinder besteht demnach nicht das Bedürfnis nach Errichtung einer tschechischen Schule in Gutwaffer. — Freitag fand

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 06.09.1888
Umfang: 4
nationales Leben, welches auf die Förderung des nationalen Bewusst seins den wolthätigsten Einfluss nimmt. Nicht gleichen Schritt halten wir im w estlich en Böh men, insbesondere im Pilsener Kreise, also in einer Gegend, wo die nationalen Gegensätze heftig aufeinander- schlagen und wo es wahrlich nicht an der Zeit ist, dem überall bemerkbaren Vordringen der Tschechen mit verschränkten Armen zuzusehen. Im Mieser Bezirke existiert mitten im deutschen Gebiet eine tschechische Sprachinsel, deren Mittelpunkt

das Dorf Sollislau bildet. Hier (sowie in dem benachbarten Wranowa) haben die Tschechen eine tschechische Schule ins Leben gerufen und es durch allerlei Ränke sogar so weit gebracht, dass dieser Ort eine tschechische Gemeindevertretung besitzt. In den angrenzenden kleinen Ortschaften Sittna und Swina herrschen ähnliche Zustände. Vor der Aera Taaffe war das slavische Idiom hier auf den Aussterbeetat gesetzt. Wenn die Deutschen sich nicht aufraffen und von Außen unterstützt werden, so sind diese vier Ort

schaften dem Deutschthum verloren. Ganz ähnlichen Erscheinungen begegnen wir im Tuschkauer Bezirke. Dass Malcsitz bisher noch keine tschechische Schule hat, verdanken wir der energischen Abwehr, mit welcher sich die wackeren deutschen Bauern daselbst einem solchen längst geplanten Unternehmen entgegen setzten. Dagegen verfällt das große Dorf Kottiken immer mehr der Vertschechung. Vor 20 Jahren wurde die tschechische Sprache in diesem Orte fast von niemand verstanden, jetzt überwiegt sie beinahe ' schon

er murmelte nachdenkend vor sich hin: „Und die Erde bewegt sich doch!" Dinge im Staaber Bezirke. Nürschan ist zu ®/ 4 tschechisch, Dobrschan auf dem besten Wege es zu werden, und in dem ganz deutschen Neudorf muss für die Kinder tschechischer Bergarbeiter eine eigene Schule mit tschechischer Unterrichtssprache von dieser armen Gemeinde errichtet und erhalten werden. Leider scheint es, als ob uns jedes Mittel sthlen würde, diesen Vorgängen Einhalt zu thun. Tschechische Beamte und tschechische Geistliche

denn die? Die sind leider durch die vielen Miserfolge, die sie erlebt, so aktionsunlustig, dass von ihnen nichts zu erwarten steht. So sind diese schwer bedrohten Gemeinden auf sich selbst angewiesen. Wann wird das deutsche Volksthum in diesen hart bedrohten Bezirken Unter stützung und Hilfe finden? Den Jungtschechen wächst der Appetit mit dem Essen. Der Abg. Gregr forderte am letzten Sonntag auf einem in Pischeli bei Eule abgehaltenen Meeting, welches von 4000 Menschen besucht war, dass die tschechische Sprache

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 02.04.1887
Umfang: 8
werden soll, nur kennen. Zuerst tschechische „Schule' auf Gemeindekosten, dann tschechische Vertreter im Gemeinderathe, dann tschechische» Theater auf Gemeindekosten, dann tschechisches Gymnasium in jedem Bezirke, dann tschechische Realschulen, Lehrer und Lehre rinnen- BildungZanstalten ?c. ?c. Von doppel sprachigen Aufschriften sehen wir ganz ab. Nun, so weit werden die Herren vorderhand und wohl auf längere Zeit hinaus nicht gehen, aber so klein, so unterschätzbar sind solche Aeußerungen tschechischen

Nationalgeistes, wie die oben zitirten, denn doch nicht, daß man kurz mit einem Lächeln darüber hinweggehen soll. Eine tschechische Schule suchen sie schon lange der Wiener Gemeinde aufzuhalsen und Vereinigungen haben sie in Wien auch schon. Es spricht dies wieder für die phylloxerenhafte Natur dieses Volkes. Jede andere Nation, selbst die Magyaren sind in Wien — Wiener, d. h. deutschsprechende Großstädter und verlangen gar nicht, daß man sie in Wien mit einer Extrawurst füttere. Bei den Herren

aus der Böhmakei ist das aber ganz was Anderes. Wenn 5 tschechische Nullen unter einer Million von tüchtigen Deutschen fitzen, so wird sofort verlangt, daß man in diesen Fünfen die tschechische Herrlichkeit bewundere und ihr huldige. Es ist merkwürdig — alle guten Eigenschaften der tschechischen Nation verkehren sich in schlechte durch den Größenwahn, der ihnen von ihren Führern beigebracht wird. Wir unserer seits würden ein „entschiedeneres Auftreten' der nicht unbeträchtlichen Zahl Tschechen in Wien

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 23.07.1887
Umfang: 6
ist, dass sehr viele weibliche Dienstboten sich in den deutschen Ortschaften ver heiraten, dass das deutsche Element nur eine geringe Widerstandskraft entwickelt, dass von den 13 Pfar reien der deutschen Sprachinsel gegenwärtig acht mit tschechischen Pfarrern besetzt sind und dass an den deutschen Schulen der Dörfer neben 48 deutschen Lehrern immer noch 16 tschechische wirken (gegen früher eine bedeutende Verbesserung!), so wird man uur mit großer Besorgnis die weitere Entwicklung 'der nationalen

und Herausgabe eines deutsch nationalen Kalenders zu erreichen. Im Gemeinde- rath sitzt noch kein Tscheche, obwol rschechischerseits versucht wurde, einige Sitze zu erringen. Trotz alle dem darf der Einfluss der 3450 Tschechen in dem Hauptorte der Sprachinsel nicht unterschätzt werden. Seit fünf Jahren besitzen sie nämlich eine von 450 Kindern besuchte tschechische Privatsckule, die der tsche chische Schulverein bei passender Gelegenheit gewiss der Gemeinde aufhalsen wird; ferner haben sie einen Zweigverein

des tschechischen Schulvereins und eine Beseda. Weiter finden sie in den neun tschechischen Geistlichen der Stadt — Jglau hat nur noch zwei deutsche Priester — und in den immer zahlreicher einströmenden tschechischen Beamten, die heute schon fast nur tschechisch reden, auch wenn sie in deutscher Gesellschaft sind, tüchtige Führer. Endlich wandern nach Jglau ununterbrochen zahlreiche tschechische Ar beiterfamilien ein, die das tschechische Element der Stadt wesentlich verstärken. An dem deutschen Gymnasium

sind zwei der Lehrer Slaven; von den Schülern aber ist ein volles Drittel tschechischer Ab stammung. Die deutschen Handwerker der Stadt, vielfach Tuchmacher, werden durch Tschechen ver drängt, und selbst tschechische Kaufleute zeigen neben echt tschechischen Namen wie Malek, Schrämetrc. auch tschechische Gesinnung. So kann es leicht dahin kommen, dass die Tschechen Jglans in 10—20 Jahren nicht mehr ein Sechstel, sondern ein Viertel der Be völkerung bilden, um so mehr, als gegewärtig schon

das Heranwachsende Geschlecht der Tschechen durch den tschechischen Kindergarten und die tschechische Schule verhindert wird, deutsch zu erlernen. Angesichts dieser Thatsachen sollte von Seiten der deutschen Schulvereine noch mehr als bisher ge- than werden, um die alte deutsche Sprachinsel, die ihre Entstehung deutschen Bergleuten und deutschen Ackerbauern fränkischer Herkunft verdankt, in ihrer „Vollende nicht", stieß Emmst heftig hervor. „Unterbrich mich nicht! — Willst Du, dass ich deutlicher werde!" „O nein

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 29.03.1883
Umfang: 8
die Schulnovelle berathen. Bei dieser Gelegenheit wies Hr. Dr. Rieger auf die Kämpfe hin, welche die Novelle im Herrenhaus hervorrief. Die Vertreter der Alpenländer, bemerkte er sodann, seien ungeduldig, und der tschechische, der polnische und der Hohenwart-Klub haben nunmehr beschlossen, solidarisch für die Novelle zu stimmen. Ein soli darisches Vorgehen der Tschechen und Polen mit den Deutsch- Konservativen sei aber nothwenrig, da sich letztere sonst zur Linkea schlagen könnten und es dann mit der Macht

der Rechten vorbei wäre. In gleichem Sinne sprach auch Dr. Zeithammer. Hierauf wurde folgende Resolution gefaßt. Der tschechische Klub gibt zu, daß es in die Kompetenz des Reichsraths gehört, die Grundsätze betreffend das Volksschulwesen auszustellen, die detail lierte Durchführung aber gehöre in die Landtags Kompetenz. Eine Erleichterung des Schulbesuchs fei in Böhmen, besonders aber in den Alpenländera uothwendig und werde von den Volksvertretern dringend verlangt. Durch die Solidarität der Rechten

seien für das tschechische Volk noch bedeutende Erfolge zu erzielen. Der tschechische Klub setzt vollständiges Vertrauen in den Patriotismus und die vernünftige Uebcrlegung der tschechischen Delegation, daß sie in einer so wichtigen Situation sich für das der Nation Vor- theilhasteste entscheiden und den rechten Weg finden werde, wie es dir Nothweodigkett der Verhältnisse fordert. Der tschechische Klub spricht ferner die Nothwendigkeit aus, daß die politisch reisen Wähler die Männer ihrer Wahl

aus dem Rücken und schleppe ihn, wohin er wolle. Es wäre kein Unglück für die Tschechen, wenn die Rechte zersplittern würde, denn den Tschechen gehe eö viel besser in der Opposition, als in der Majorität, ge rade so wie ein Lachs sich bester fühlt, wenn er gegen den Strom schwimmt, während er im stillen Wasser verfaule. Und der jung- tschechische Abgeordnete Tilscher erklärte in einer Wähl-rver» sammlung zu Böhmisch-Brod unter großem Beifall, er werde nicht blos gegen die Schulnovelle stimmen

, unbegreiflich aber der Widerstand von tschechischer Seite. Es sei eine politische Nothwendigkeit, gewistermaßen in kollegialer Gesinnung für die treuesten BundeSgenoffen, die Deutsch-Konser vativen, denen die Tschechen die wichtigsten Errungenschasten ver danken, für die Novelle zu stimmen. Diese Bundesgenossen seien Deutsche, und in Oesterreich sei nur ei« Regierungssystem mög lich, wobei Deutsche betheiligt sind. Wer von den tschechischen Abgeordneten gegen die Novelle stimmt, der gebe die tschechische

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 27.06.1884
Umfang: 4
damals prophezeit wurde: -aß diese Herausforderung nicht vereinzelt bleiben werde, erfährt nur allzu rasch seine Be stätigung. Der tschechische Schuloerein streckt seine Hand bereits nach den deutschen Alpenländeru aus. Oberösterreich ist es, aus das er zuerst sein Augenmerk geworfen hat. Man kennt bei uns zu Laude noch viel zu wenig die Methode, nach welcher die tschechischen Agitatoren Vorgehen, wenn es sich darum handelt, ihre Vorposten ins deutsche Lager vorzuschieben. Es ist die folgende

mit tschechischer Unterrichtssprache in Linz zu errichten. Es ist nur ein Kniff, eine solche Schule als etwas ganz Harmloses hinzustellen, als das Unternehmen einiger Privatleute zu Privatzwecken, damit die Heranwachsende Jugend tschechischer Nationalität in der betreffenden Stadt des Unterrichtes in der tschechischen Weltsprache nicht entbehre. Es damit eben nicht lange, und die tschechische Privatschule wird vervollständigt und erhält unter heutigen Verhältniff n natürlich auch das O-ffentlich- keitsrecht

, für dessen Ertheilung Dr. Rieger uns seine Freunde bei Hrn. Baron Conrad schon zu sorgen wissen. Das Material für solche Schule» in rein deutschen Städten wissen die tschechi schen Agitatoren auch aufzutreiben. Tschechische Arbeiter gibt es überall. Eine tschechische Schule in Linz! — der Öberösterreichische Bauer wird, wenn er diese Kunde vernimmt, erstaunt den Kopf schülielu und sich fragen: Was haben denn die Tschechen bei uns in Oberösterreich zu suchen? Die Beantwortung dieser Frage kann nicht schwer fallen

nichts an, nach Oberösterreich kommen die Tschechen doch nicht! Nun geht aber doch schon die Rede von der Gründung einer tschechischen Schule im Herzen Oberösterreichs. Schon steht ein Tschechenblatt die tschechische Kultur sich nach dem Süden, bis an dcn Fuß der Alpen ausbreiten und meint, 2 ! man werbe bald den Deutschen in Oberösterreich das Vorur- t h e l l ausgetrieben habeo, baß Oberösterreich ein deutsches LM fei. Seht Jhrs nun, deutsche Bauern in Oberösterreich, Salzburg und Tirol! Die Zeit naht, da Ihr die Früchte

ersuchen, uns die Mittel anzugeben, wie dieses Ziel dermalen (!) zu erreichen wäre. Wie sollten die Kroaten, Polen und Serben für diese Politik gewonnen werden? Einst weilen könnte daS, was man in heiterer Stimmung slavische Politik zu nennen beliebt, nichts herbeiführen, als die Auflösung der Rechten des Abgeordnetenhauses und ein neues Ministerium Chlum c'y. — Im Grunde genommen leuchtet aus dieser Erör terung der „PoMtk* nichts h rvoc, als klar und deutlich die tschechische Falschheit. Einstweilen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 29.08.1885
Umfang: 6
alle Deutschen Zusammenhalten, um dem ungerech ten slavischen Ansturm zu widerstehen. Mit jeder Woche werden neue Thatsacheu bekannt, welche uns Deutsche in Oesterreich für das Gedeihen, ja für den Bestand unseres Volkthums fürchten lassen. Hier werden deutsche Gemeinden gezwungen, für künstlich gesuchte tschechische Schulen die Unterhal tungskosten zu zahlen; dort gibt man deutschen, für Deutsche errichteten und von Deutschen bezahlten Schulen tschechische Direktoren, die ihre eigenen Kin

der in tschechische Schulen schicken. Tschechische Lehr amtskandidaten werden bei den Lehramtsprüfungen so „nachsichtsvoll" behandelt, dass ihnen die Lehr stellen zufallen, während deutsche Kandidaten ver gebens auf Anstellung warten — alles zu mehrerer Förderung des sonderstrebenden Tschechenthums, das sich von Oesterreich losmachen und ein separates Königreich Böhmen vorstellen will. Deutsche Schüler werden — wie eine lange und gründliche, durch zahlreiche offizielle Daten unterstützte Abhandlung in der „D. Ztg

." nachgewiesen hat — strenger klassifi ziert, tschechische milder, damit Stipendien und Schulgeldbefreiungen den Tschechen zufallen. Und da die tschechisch-nationale Propaganda in den Schu len betrieben wird, so ist es nur eine natürliche Folge, dass der tschechische Fanatismus mit den Schülern der höheren Lehranstalten auch in das Institut der Einjährig-Freiwilligen und durch diese allmälich auch in die Armee über geht. Folgen da von sind wiederholt konstatiert worden. Was soll da aus unserem Oesterreich

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Seite 2 von 8
Datum: 05.12.1885
Umfang: 8
Mittelschulen ganz dieselbe Aufmerksamkeit gewidmet werde, wie dem deutschen an den tschechischen Mittelschulen. An den deutschen An stalten müssen aus der tschechischen Sprache approbierte Professoren angestellt werden, welche in den Status der wirklichen Lehrer eingereiht und deren Stunden in den Lehrplan der obligaten Lehrgegenstände ein bezogen werden. Ferner müssen die Landes-Schul- inspektoren für die deutschen Schulen befähigt sein, auch die pädagogischen Erfolge des die tschechische Sprache

lehrenden Professors zu beurtheilen. Die gegenwärtigen deutschen Inspektoren vermögen dies allerdings nicht, allein der Schulverwaltung werde es sicherlich nicht unmöglich sein, sie durch beider Landes sprachen mächtige Vertreter zu ersetzen. Ferner müsste die tschechische Sprache durch alle Klassen der deutschen Mittelschulen nach festgestelltem Lehrplan gelehrt werden, welcher auch die kulturelle Bedeutung der tschechischen Sprache und des tschechischen Volkes streng achten müsste. Es genüge

nicht, dass deutsche Jünglinge die tschechische Sprache nur in dem Maße erlernen, als es die Kanzleibedürfnisse erheischen. Das tschechische Volk müsse sich mit aller Energie einem Lehrplan widersetzen, welcher zur Ausgabe hat, die tschechische Sprache nach veralteten Konzepten und Formeln zn lehren, da dies die größte Gefahr für die tschechische Sprache in sich schließen würde. Der Lehrplan dürfe auch die durch die Literatur reprä sentierte geistige Entwicklung des tschechischen Volkes

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 12.08.1882
Umfang: 6
. Prag, Budapest, Frank- fnrr. Berlin, va-., l, Zürich, Leiozig. Hamburg, k. L)p»e- in Wien. HLvat ZMltt «. LvM. irr Part«. G.'Z. Lasbr \st Frankfurt, Stuttgart, Rüs chen, Hambrn z, Brüssel. Äsöstf «ssse in Berlin, «i.u, Müs chen , SL KaLrn ^Sttek L. /Cr. ta s Klara. Morgen 13. August Kassian. ) 1882 Innsbrucks 12. August. Der Ministerial-Erlaß, durch welchen für die neugegründete tschechische Universität in Prag eine Prüfungsordnung festgesetzt wird, ist schon seit Wochen ein Gegenstand

der hestigsten Dis. küssten in allen Organen die öffentlichen Meinung, und je län ger der Widerstreit dauert, in desto heftiger« Zorn reden sich die Tschechen hinein. Endlich hat auch der Alttschcchenführer Ladis laus Rieger seinen Mund geöffnet und feine Meinung geäußert. Auch er ist der Ansicht, daß die Anordnung, woroach die Rechts- Hörer der Tschechen-Universttät sich aus einigen Hauptfächern in deutscher Spiache müssen prüfen lassen, das Prinzip der Gleich berechtigung verletze und das tschechische

Nationalgesühl beleidige. Es ist aber gewiß gar sonderbar, dH Hr. Rieger nicht die Aus hebung des Ministerial-Erlasses in der Weise verlangt, daß dem Prinzip der Gleichberechtigung Gerechtigkeit widerfahre und die angebliche Beleidigung des tschechischen Nationalgesühls beseitigt werde, sondern in der Alt, daß das Prinzip der Gleichberechtigung so wie an den Tschechen nun auch an den Deutschen .verletzt" und daß, ähnlich wie das tschechische, auch das deutsche National gesühl „beleidigt

sie nirgends aus, und nun ist des Klagens und Zeterns kein Ende; die na!ionale Gleichberech tigung sei keine Wahrheit mehr, die tschechische Nationalität sei beleidrgt, nicht weil man den Tschechen eine Sprache aufzwingt, von der sie nichts wissen wollen, deren sie entbehren können, beileibe nicht. Selbst Pane Rieger gesteht, daß die Erlernung des Deutschen für die hochmögenden Tschechen eine Nothwendig- keit, daß das Gebiet, aus welchem die Tschechen bei der Kennt« viß blos ihrer Sprache sich bewegen

, wenn sie sich als Fremde und Eindringlinge aus dem Staube machten, und nun will man sie gar zwingen, die tschechische Sprache zu erlernen. Geschieht es aus Liebe zu den Deutschen? O nein! Aus SlavisterungS- Eifer. Und das nennen die Herren Tschechen Gleichberechtigung, und dabei berufen sie sich auf die von ihnen lange gar nicht an erkannten Staatsgrnndgesetze, Die Staatsgrundfetze normieren allerdings die politische, religiöse und nationale Gleichberechtigung aller Oesterreicher. Unter der nationalen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 21.11.1888
Umfang: 6
, hat der tschechische politische Verein „Jednota" in Wien in seiner vor kurzer Zeit stattgehabten Plenarver sammlung einstimmig beschlossen, gegen die tschechische Königskrönung zu protestieren und in ganz Böhmen, Mähren und Schlesien in diesem Sinne zu agitieren. Die Beweggründe, welche den Verein zu diesem über raschenden Beschlüsse brachten, waren die Zwecklosig keit einer tschechischen Königskrönung, solange in Mähren und Schlesien Deutsche die Majorität bilden und die tschechischen Gebiete bei Krakau

zu Galizien, und die tschechischen Provinzen Lausitz und Preußisch- Schlesien zu Deutschland gehören. Bevor man an eine tschechische König^krönung denke, müssen alle diese Länder mit Böhmen zu einem Königreich ver einigt und alle tschechischen Bewohner zum orthodoxen Glauben bekehrt werden. „Slovevski Narod", der slovenische Moniteur, bringt eine Wiener Mittheilung, wornach es in den hohen Kreisen Wiens mit großer Aufmerksamkeit beobachtet würde, wie unfreundlich die deutschen Blätter, vornehmlich

Erhebungen seinerzeit ergeben, dass die tschechische Schule in Gut wasser keinen andern als agitatorischen Zwecken, zu tschechisieren, dienen könnte. Damals wurde auf Grund einer Lokalaugenscheinaufnahme festgestellt, dass, wenn eine tschechische Schule für die Kinder von Sirups nothwendig, eine Umschulung von Sirups nach Trebatowitz angezeigt oder in Strups selbst eine tschechische Schule zu errichten wäre, nicht aber in Gutwasser, welches nun mit einer Trutzschule bedacht

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