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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 07.05.1921
Umfang: 10
Deutschland und die Tschechoslowakei. Berlin, 17. April. Der tschechische Außenminister erklärte in seiner letzten großen Rede im Abgeordnetenhäuser »Rege Zusammenarbeit mit Frankreich und England in allen Fragen der europäischen Politik ist für uns eine conciiiio sine qus non'. Damit hat Benefch in klaren Worten die Richtung angegeben, in welcher sich die äußere Politik seines Landes bisher bewegt hat und dis sic auch in Zukunft einhalten soll. In »reger Zusammenarbeit' mit Frankreich

morgens, bewilligte bis tschechische Kammer tat» ächlich einen militärischen Nachtragskreoit von 670 Millionen krönen — zur Deckung der »durch die kriegerischen Ereignisse ket im Jahre 1919 verursachten militärischen Er- Das deutsche Auswärtige Amt schwieg zu dem n der Slowakei im Jahre 1919 verursachten militärischen Er ste'. Das deutsche Auswärtige Äi ‘ *' allen und merkte nichts. Wollte auch dann nichts merken, als unsere mutigen Ausländsdeutschen — wiederum allein — das mannhafte Wort sprachen

In unfaßbarem Starrsinn den Nachbar nur durch die Brille ihres fanatischen Hasses sehen will, so opfern auch die Tschechen alle Gelegenheiten, die ihnen das Schicksal seit mehr als zwei Jahren immer wieder in den Schoß warf, unbedenklich ihrer Liebe und ihrem Gehorsam zu Frankreich. Für die tschechische Politik gegen Deutschland waren bis heute nicht tschechische Interessen, sondern französische Wünsche maß gebend, und je mehr man in Prag erkennt, daß dieser Weg abwärts führt, um so eigensinniger bleibt

man dabei — im Gefolge Frankreichs. Das tschechische Volk und seine Führer wollen nicht sehen, daß die Handels, und Wirtschaftsinteresten ihrem Lande mit zwingender Notwendigkeit einen ganz an deren Platz anwelsen. Von der tschechischen Einfuhr stammen nicht weniger als 66 v. H. aus Deutschland, 80 v. H. aus Deutschösterreich; von der Ausfuhr gehen 44 v. H. nach dem Deutschen Reich, 34 v. H. nach Deutschösterreich. In dem Augenblick, da der Anschluß vollzogen wird, wird Deutschland fast vier Fünftel

der gesamten tschecho-slowakischen Ausfuhr aufnehmen. Diesem Sachverhalt trägt' auch der internationale Börsenverkehr Rechnung, indem der Kurs des tschechischen Geldes sich nach dem der deutschen Mark richtet; fällt die Mark, so sinkt gleichzeitig die tschechische Krone und erholt sich erst, wenn die Mark wieder steigt. Aber alle diese Tatsachen waren doch nicht imstande, die Pariser Orientierung der tschechischen Politik irgendwie zu beeinflussen. Ist man in Prag denn immer noch von jenem unbegreiflichen

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 20.06.1897
Umfang: 16
.' Daraus folgt, daß auch die Durchführung des Art. XIX ^ded Staatsgrundgesetzes bctr.dieGlcichbcrcchtigungdcrSprachen nur im Wege der Reichsgcsctzgebuiig ei-folgen darf. Ein klassischer Zeuge hiesür ist der tschechische Führer Dr. Pacak, der kauni vor Jahresfrist in einer Broschüre schrieb: „I ch sage der gesetzliche Stand der Frage, weil ich der festen Ueberzeugung bin, daß die Sprachen v erh ältnisse nur im Gesctzgebungs- wege geordnet werden dürfen uud daß die Exekutive hiezu nicht kompetent

ist. Deß halb meine ich auch, daß alle Sprachenverord nungen, welche bish'er von der Exekutive herausgegeben wurden, ungiltig sind und jeder gesetzlichen Grundlage entbehren.' So die tschechische Autorität noch vor einem Jahre, und heute vertheidigen dieselben Juiigtschcchen die Legalität der Verordnungen'.! Mag man übrigens über die juridische J»tc»-pretatioiis- frage wie immer denken, so steht doch unbedingt fest, daß es dem Geiste der Versa ssung widerstreitet, wenn der artige große nationale Fragen

ungemischter ist als z. B, Ntederösterreich, als ein wirkliches Bedürfniß gelten. Zu fordern, daß in Asch, in Eger, in hundert anderen Orten, wo meilenweit kein Tscheche zu inden ist, blos wegen der Laune irgend eines tschechischen Radaubruders, der 5ne tschechische Eingabe macht, tschechisch amtirt, tschechisch verhandelt oder gar das Grundbuch durch unverständliche tschechische Eintragungen verhunzt werde, kann in der That nur tschechischem Größenwahn einfallen; von einem Bedürfniß ist jedenfalls

ungleich weniger die Rede, als z. B. bei uns, wo sich trotz weit tärkercr nationaler Mischung erhebliche Anstünde wegen des Sprachengebranchs niemals ergeben. Wollte man ein solches Bedürfniß für das geschlossene deutsche Sprachgebiet in Böhmen anerkennen, dann müßte man es mit weit mehr Recht in Wien finden, wo 5 Proz. Tschechen wohnen, dann würde man noch so weit kommen, auch in Mederösterreich die tschechische Amtssprache und die Forderung der Doppelsprachigkeit aller Beamte» einzuführen

durch höhere Erleuchtung die tschechische Sprache erlernen würdcn! Die deutschen Gerichtshöfe, bei denen höchstens einzelne deutsche Beamte tschechisch verstehen, sollen sofort über tschechische Eingaben tschechisch verhandeln und berathen! Man denke ferner an die Schwurgerichte! Woher in ganz deutschen Gegenden die Geschworenen und die Ver theidiger nehme», die tschechisch verstehe» und tschechisch prechen! Eine ähnliche Unmöglichkeit ergibt sich für die Handels-, Wechsel- nnd Berggerichte, bei denen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 03.01.1922
Umfang: 6
Oesterreichs einleitets, die tschechischen Trugen massenweise zum Feinde übergingen und das tschechische Volk in der Heimat allen österreichischen Bestrebungen passiven Widerstand entgegensetzte, begann man in Wien zu begreifen, Laß man einer großen, wohlorganisierten Bewegung gegenüber stehe, die sich nicht gegen eine Regierung, sondern gegen Len Bestand des Staates richtete. Zu spät und «mit unzulänglichen Mitteln setzte die österreichische Abwehr ein. Professor Mafaryk, der Führer der tschechischen

unter den Dokumenten von Ver sailles und Saint-Germain, die dem tschechischen Bolke das ver« orieften, worauf es so stolz ist: den selbständigen tschechischen Staat. Die Tschechen haben zum Lohn für ihre der Entente leisteten Dienste so ziemlich alles erhalten, was sie beanspruch- ge- ten — und damit ein Bölkergemisch, einen Nationalitätenstaat, ebenso wie das alte Oesterreich es war. Den 5'A Millionen Tschechen stehen dort 8A Millionen Slowaken, Deutsche, Rn- thenen und Polen gegenüber, die die tschechische

. Auch für das lerbältnis der Tschechen zu Ihren Nachbarn waren der Prager Regierung ausschließlich die Wünsche und Godankengange der Nationalisten maßgebend. Vor drei Jahren, als die tschechische Republik geschaffen .wurde, war Dr. Benesch dank des natür lichen Reichtums des eigenen Landes und der Schwäche der Nachbarn in der glücklichen Lage, den jungen Staat ohne be sondere Anstrengungen einer gesicherten und guten Zukunft entgegenzusuhren. Die Prager Politik aber wollte nicht sehen, daß Mitteleuropa, tmrd

) unhaltbare Verträge unnatürlich zer rissen, Loch ein wirtschaftliches Ganzes bleiben müsse und Ins besondere dte aus dem alten Oesterreich heworgegangenen Staaten auf einander angewiesen sind und bleiben. Wohl sprach der Leiter der tschechischen Politik Immer wieder von seinen Bemühungen für die Konsolidierung Mitteleuropas, für die Herbeiführung und Erhaltung des allgemeinen Friedens — aber was er tat, bezweckte und erreichte stets das Gegenteil. Seit mehr als drei Jahren hat die tschechische Politik

, „korrekte^ Beziehun gen zwischen beiden Ländern herzustellen. Der tschechische Außenminister war taktlos genug, von dem Verhältnis zwischen Tschechien und Deutschland nie ohne Anspielung auf Versailles m sprechen und das alle Wort vom freundnachbarlichen Zu- 'ammenleben in den neuen Begriff der „anständigen Nachbar. Hast' umzuprägen. 'Unter Führung der Regierungsblätter hat tschechische Presse keine Gelegenheit versäumt, ihrem Haß >te gegen Deutschland Ausdruck zu geben, und di« Früchte

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 07.10.1905
Umfang: 16
, mit den Deutschen von Brünn und Mähren eines Sinnes zu sein, und weil auch das Zentrum in einer Zuschrift sich gegen die Errichtung der tschechischen Universität in Brünn ausgesprochen hat. Alle diese traurigen Ergebnisse des „Deutschen Volkstages in Brünn' werden die ruhig denkenden Elemente sicher bedauern. Was wollte der deutsche Volkstag? Brünn, die Hauptstadt von Mähren, ist eine deutsche Stadt, wenn auch in den unteren Schichten die tschechische Bevölkerung infolge der Jndustrteverhältnisse die Mehrheit

Gemein- Lürgschaft, bezw. der parlamentarische Viererausschuß der Liberalen, Volksparteller, Ostdeutschen und Christlichsozialen griff ein, man glaubte, es sei die deutsche Einigkeit wieder einmal geboren. Nun darin, daß Brünn nicht der Platz für eine neue tschechische Universität sei, ist alles einig. Der Obmann des Zentrumsklubs, Abg. Dr. Ka 1h rein, erklärte schriftlich, daß seine Vereinigung nicht anstehe, „zu erklären, daß die deutsche Stadt Brünn für die Errichtung einer tschechischen

Universität nicht der geeignete Ort ist, weil dadurch die nationalen Gegen sätze noch mehr verschärft werden'. DaS war ruhig und vernünftig gedacht, wie es die tatsächlichen Verhältnisse erheischen. Weiter ging aber die Einigkeit der Deutschen nicht. Die radikalen Politiker und Parteien wollen den Tschechen, die in Mähren 60 % der Bevölkerung ausmachen, überhaupt keine Hochschule in diesem Lande zugestehen, Wolf will eine zweite tschechische Hochschule nirgends in Oesterreich erstehen lassen

den, dieselbe mit allen, auch den schärfsten Mitteln zu verhindern. Wie schon eingangs bemerkt, hat der Volksiag beidersrits die nationalen Leidenschaften angefacht. „Wir dulden nicht, daß die tschechische Hochschule in Brünn erstehe!' hieß es bei den Deutschen; „Wir wollen iewelsen, daß Brünn tschechisch ist!' schrieen die Tschechen, und der tschechische National rat rief einen Trutztag ein in den Saal des Besedni dum, ebenfalls am gleichen Tage in Brünn. Dieser Volkstag war ebenfalls gut besucht. Es sollen an 30.000 Tschechen

an diesem Tage in Brünn gewesen sein. In einer Resolution wurde betont, daß der Ministerpräsident die Berechtigung der Forderung der tschechischen Universität in Brünn wiederholt anerkannt habe, und daß die zweite tschechische Universität ehebaldigst und zwar einzig und allein in Brünn errichtet werden müsse, falls das tiefe Mißtrauen, welches aus dem schwanken den Handeln und aus der notorischen Schwäche der Regierung entstanden ist, nicht in eine rücksichts lose Gegnerschaft ausarechen

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Dolomiten
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Seite 3 von 8
Datum: 21.09.1938
Umfang: 8
hatten. ES handelt sich also einwandfrei um eine tschechische Grenzverletzung. Am Dienstag früh erschien am tschechischen Zollamt Neusorge' ein Kraftwagen mit tschechischen Offizieren, di« eine Untersuchung deS Vorfalles Vornahmen. Tschechoslowakisches Militärflugzeug über reichsdeutschem Gebiet. Z i n n w a l d. 19. September. Dm Montag überflog um 14.46 Ilhr ein aus Richtung Eichwald kommendes tschechisches Mili tärflugzeug über Zinnwald zehn Minuten lang «ichsdeutsches Hoheitsgebiet. Tschechen

nach Deutschland geflüchtet. D r e s d c n. 20. September. Bei Asch, bei Hennersdorf, im Böhmerwald paib im Erzgebrrgesind im Laufe des Montag s an verschiedenen Grenzstationen insgesamt vier zehn tschechische Polizeibeamte in voller Uniform mif reichsdcutsches Gebiet übergetretcn. Es han delt sich in vier Fällen um Sudctendeutsche, in einem Fall um einen Slowaken und in neun Fällen um Rationaltschechen. die als Begründung für ihr Verhalten angaben, sie hätten nicht die Ab sicht, stch in einen aussichtslosen

wurden sie an der Eisenbahnstrecke Bodcn- bach—Reichsgrenze gestellt. Im gleichen Augen blick rollte ein Eüterzng über die Schienen. Meine Brüder schwangen sich auf die Trittbretter der Wagen und hofften so zu entkommen. Die Tsche chen eröffnetcn aber sofort das Feuer und schossen beide herunter. Sie waren beide tot!' Sudetendcutsche Flüchtlinge in den Durch gangslagern Scbnitz und Felsenmühle berichten über tschechische Brandlcgungsversnche im Grenz gebiet. Die Rote Wehr sei unaufhörlich

an der Arbeit, Denzinfässer und Holzwolle über das Land zu verteilen, um in einem bestimmten Augenblick die Höfe der deutschen Kleinbauern und die Häuser deutscher Bürger in Flammen aufachen zu lassen. Die tschechische Gendarmerie helfe den Kommunisten eifrig bei ihrer furcht baren Arbeit, ein Beweis, datz dieses Verfahren von oben gewünscht und unterstützt werde. Der Sattlermeister Walter Köhler mis Aussig überschritt am Sonntag mit seinem 18jäbrigen Sohn Walter unweit von Ottomühle die Reichs grenze

ist in fortwäbrendem Steigen. Die Flücht-, linge erzählen schrecklich« Vorkommniffe. Frauen- drückten ihre Erleichterung aus, daß eS ihnen ge-- lungen fei. aus dem „Lande der Schrecken' zu ent komme». Die tschechische Soldateska schießt nicht bloß wcchllos in die über die Grenze flüchtenden Sudetendeutschen, sondern verfolgt üe »och über die Grenze, wo sie. allerdings von der deutschen Zollwache energisch zurückgewicsen wird. Bei diesen Zusammenstößen wurden bereits bei 20 deutsche Zollwächter verwundet, darimtcr

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 25.09.1938
Umfang: 8
noch ernst sei, kann man sagen, daß im allgemeinen ein Gefühl der Erleichterung und auch des Optimismus vorherrschend ist. Man weist unter anderem auch dar auf hin, daß die gestrige lange Unter redung in einer freundschaftlichen Athmo- sphäre und mit aufbauenden Ablichten verlaufen ist. Alles hängt nun von ^rag ab. Wenn die tschechische Regierung nicht räumt, ist es klar, daß die Deutschen am 1. Oktober einmarschieren wollen. Deutschland Garantie für eventuelle neue tschechische Grenzen. Berlin, 24. Sept

wakei keine Minderheiten mehr vorhan den wären. Schließlich betont man, daß Deutschland nie die Absicht gehabt hat und auch nicht hat, rein tschechische Ge biete in Besitz zu nehmen. « In den Kommentaren zur gegenwär tigen Lage betonen die hiesigen Blätter, daß die im deutschen Memorandum auf gestellten Forderungen unwiderruflich sind. Es enthalte keine neuen Dinge, son dern nur die endgültige Formulierung der deutschen Forderungen, die der Füh rer in Nürnberg vor zwölf Tagen auf gestellt

für Cham berlain und den Frieden. Eine polnische Feststellung Warschau, 24. Sept. In Warschau wurde heute folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: Zu den Informationen von ausländi scher und besonders tschechischer Seite, l wonach die tschechische Regierung in die >. Abtretung des Teschener Gebietes an - Polen eingewilligt und sich zur Aufnahme diesbezüglicher Verhandlungen bereit erklärt habe, wird festgestellt, daß diese Meldungen jeder Grundlage entbehren u. lediglich einen Täuschungsversuch zugun

sten der tschechischen Propaganda darstel len. Vielmehr hat die tschechische Regie- rung auf die Note der polnischen Regie- - rung vom 21. ds. trotz der nachdrücklichen > Aufforderung seitens des polnischen Ge sandten in Prag bis heute Abend noch nicht geantwortet. schnellt. Die Zählung in den Lagern und Durchgangslagern ergab insgesamt am Freitag abends 127.800 Flüchtlinge. Die Bolschewisierung der Tschechoslowakei Budapest, 24. Sept. Laut Nachrichten aus den Grenzgebie ten sind in Abanreve

30 Flüchtlinge ein getroffen, darunter zwei Holländer. Sie berichten, daß sich die Tschechoslowakei unter der Herrschaft Syrovys rasch in einen Sowjetstaat verwandelt habe. Die Soldaten tragen auf der Brust das „Sichel- und Hammer'-Abzeichen. Trup pen und tschechische Bevölkerung mar schieren hinter roten Fahnen und rufen nach Stalin und der Diktatur des Prole tariats. Ueber der ungarischen Stadt Sopron erschien ein tschechischer Flieger, der mit Rauchfahnen zwei gekreuzte Sicheln an das Firmament schrieb

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.03.1922
Umfang: 6
und des Landes anpreist, wo die Messe stattfindet» ist verständlich, unverständlicher jedoch, daß sich ein hochpoliti scher Aufsatz in ein für die Kaufmannschaft bestimmtes Heft verirrt. Der Geschäftsmann sucht zu kaufen über zu verkaufen, Politik liegt ihm ferne, wenn sie ihm nicht hinderlich ist. Der tschechische Geschäftsmann macht von dieser Regel eine Aus nahme. Selbst in feinen Warenumsatz mengt sich die leidige Politik. Und er kann es nicht unterlassen, statt nur seine Waren, auch feinen ganzen Staat

zu einer politischen Frage gemacht werde'. Demgegenüber seien folgende Tat sachen festgestellt: Im Lande eines Comenius wurden 1600 deutsche Volksschulklassen ausgelassen, 300 deutsche Schulen ge schlossen, 3527 deutsche Kinder in tschechische Schulen gepreßt, tschechische Minderheitsschulen für 6. bis 10 mühsam aufgetrte- bene Kinder, ja in einem Falle für 1, in einem anderen Falle für 2 tschechische Kinder Minderheitsschulen errichtet, dagegen deutsche Schulen mit 100 und mehr Kindern gesperrt. In Wit- kowitz

ereignete es sich, daß ein deutscher Knabe an gebrochenem Herzen starb, weil die tschechische Schultyrannet ihn in die tschechische Schule preßte, obwohl er kein Wort tschechisch ver stand und dem Unterrichte nicht folgen konnte. Für die Tsche chen ist entscheidend der Klang des Namens. Das gilt natürlich nur für die deutschen Familien mit tschechisch klingendem Namen, nicht aber für die tschechischen Familien mit deutschen Namen. Was ist da vom Geiste eine Comenius, den auch wir Deutsche schätzen

durch den tschechischen Pöbel (Ostrau)? Wo bleibt die von Heoera erwähnte kulturelle Auto nomie der Deutschen? Im deutschen Landesschulrat wird durch den Regierungskommissär die tschechische Sprache eingebür gert. Ja selbst der deutsche Privatkulturbesitz (Bibliotheken, Gemäldegalerien) werden enteignet und In staatliche Verwal tung übernommen. Nicht daß die Deutschen eine kulturelle Autonomie bekämen, sondern es wird ihnen noch der letzte Rest, den sie besitzen, verkümmert. Herr Hevera meint, die Wahrheit müsse

siegen. Auch wir Deutsche sind dieser Meinung, wenn wir uns auch bewußt sind, daß es schwierig ist. der Wahrheit durch das Gestrüpp und das Schlingkraut der Lügen, die die tschechische Propaganda, die offizielle und inoffizielle, ja selbst die Messepropaganda, meist aus Steuermitteln, eine Gaffe zu bahnen. > Wiener Musikleben. Ueber Wien ist heuer ein« noch nie dagewesen« Hochflut von Konzerten hereingebrochen. Daß nicht alle, ja nur wenige dieser Veranstaltungen künstlerisch wirklich wertvoll

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 23.11.1898
Umfang: 14
ent- nehnen wir folgende nach amtlichen Ausweisen wiedergegebenen Zahlen über die Vertheilung des deutschen und des tschechischen Klerus in Böhmen, welch letzterer bekanntlich im Gegensatz zur deutschen Geistlichkeit zu den Haupt trägern der nationalen Bewegung gehört. In der Prager Erzdiözese sind 192 Seelsorgerstationen rein deutsch und 31 gemischtsprachig. In ersteren amtieren 143 deutsche und 149 tschechische Priester, in letzterer 101 tschechische. Das Egerer Vikariat

mit 19 Seelsorgerstationen weist 21 deutsche und 10 tschechische Priester auf. In der Leitmeritzer Diözese bestehen 32 l rein deutsche und 19 ge mischtsprachige Seelsorgerstationen; elftere haben 351 deutsche und 190 tschechische, letztere 2 deutsche und 33 tschechische Priester. Die Königgrätzer Diözese zählt 92 deutsche und 34 tschechische Seel sorgerstationen ; in ersteren sind 49 Priester deutschen und 100«:) tschechischen Stammes, in letzterer Wt eS nur tschechische Priester, und zwar 66. .Die Budweiser Diözese

endlich mit 114. deutschen und 30 gemischtsprachigen Seelsorgerstationen zählt in ersteren 75 deutsche und 123 (!) tschechischem letz teren 21 deutsche und 72 tschechische Priester. ES stehen sich also im ganzen gegenüber 71?- rein deutsche Seelsorgerstationen mit 613 deutschen und 562 tschechischen Priestern, 114 gemischtsprachige mit 23 deutschen und 272 tschechischen Priestern. In ähnlich ungünstiger Weise sind auch die bischöf lichen Konsistorien besetzt. Wäre die Haltung tschechischer Priester

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 05.12.1917
Umfang: 16
und bei uns der Statthalterei zu danken; den Tank bekommt sie jetzt; es ist Teufelsdank. Was soll man aber von der Handlungsweise einer Partei.sagen, die die Regierung mit allen Mitteln bekämpft, den Staat nach Möglichkeit zu untergraben sucht und heimlich zu den Ministern desselben Staates um Geld und Unterstützung betteln geht? — D' weiteren kamen wieder einige saubere tschechische Verräterstücklein aus Tageslicht. Am 29. November richteten die Abgeordneten Bodirsky und Genossen

an den Landesverteidigungsminister eine Anfrage be treffend die Agitation unter den tschechischen Soldaten an der Südwestfront. Tarin heißt es: Der Erfolg die'er Agitation zeigt sich darin, daß im Gefecht bei Carzano am 18. September 1917 und bei anderen Gelegenheiten tschechische Re serveoffiziere zum Feinde übergingen, und zwar waren es u. a. die Oberleutnante in der Reserve Pivko und Jrsa, die Leutnante in der Reserve Kohantek und Zeleny. Man fand auch bei ge fallenen italienischen Offizieren die Beweise, daß seit langem tschechische

Soldaten den Italienern militärische Taten auslieferte« und daß die ver räterische Werbearbeit in den tschechischen Regi mentern im Hinterlande stark betrieben wird. Auch nach der letzten glorreichen Offensive der Mittelmächte an der Südwestfront fanden sich in italienischen Kundschaftsaktenstücken Andeu» tungen. daß man über Ort und Zeitpunkt des Begimies des Angriffes genau unterrichtet wak. Auf die vieleiirähnte tschechische Agitation ist der Verlauf der elften Jsonzoschlacht zurückzuführen

, in der bekanntlich tschechische Abteilungen voll ständig versagten. Darauf schreiben sich die Schlappen, die wir dort erlitten, zurück. Tie Fäden gehen wieder bis zu den Verräternesterit nach Prag. Das ist der Tank für die kaiserliche Begnadigung. Hoffentlich kehrt mcm diesmal endlich das rauhe Ende auswärts. Manchmal schlägt auch Untreue den eigenen Herrn. So haben tschechische Offiziere als Ueberläuser den Italienern verraten, daß in'Si'wtirol das bayeri sche Alpenkorps angekommen se5, was die Italie ner

zu der Annahme verleitete, daß von dort aus der erste Stoß der Ossensive kommen werde. Ca- dorna hat dort so viel Truppen als möglich an gehäuft. Andere tschechische Offiziere haben ita lienische Truppen zu einer schwachen Stellung der Oesterrcicher an der Südtiroler Front geführt, die aber unterdessen, ohne daß die Ueberläuser davon gewußt haben, gut verstärkt wordeu war. Wie man auch in sollst gut unterrichteten hohen militärischen Kreisen zu wissen glaubt, sind in beiden Fällen die tschechischen Verräter

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Volksbote
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Seite 2 von 8
Datum: 29.09.1938
Umfang: 8
gleichzelkige Lösung D u d a p e st, 28. September. Die ungarische Telegraphenagentur meldet, daß der ungarische Gesandte in Prag dem tschechischen Außenminister Krofta den Standpunkt der ungarischen Regierung in bezug auf die tschechische Flage mitgeteilt habe. ' Die ungarische Regierung betrachte es als eine unfreundliche Haltung, wenn man in der Behandlung der Minderheiten zum Scha den der ungarischen Volksgruppe in der Tscheche! einen Unterschied mache. Die Regie rung glaubt, daß das geeignetste Mittel

gegen die tschechische Tücke machtlos ge wesen seien und nur die Befreiung das unglaub liche Joch des Tschechenstaates beendigen könne. „Da uns die Tschechen den Weg zur Bereinigung mtt der polnischen Heimat versperren', erklärte Dr. Wolfs, „so müssen wir mit ihnen den Kampf aufnehme. Das Volk des Teschenerlandes hat sich entschieden, um seine Freiheit zu kämpfen.' Zwischen Ligotka und Campalana ist es zu blutigen Gefechten zwischen Polen und tschechi schen Gendarmerie gekommen. In Enojnicki haben tschechische

, daß die polnische Regie rung sich im Besitze von Nachrichten befände, nach denen die englische und französische Re gierung die territorialen Ansprüche Polens m der Tschechoslowakei gebilligt hätten.i - Ebenso haben die Zeitungen folgende Mel dung verbreitet: Die tschechische Regierung hätte sich endgültig entschlossen, einen be waffneten Zusammenstoß mit Deutschland vom Zaun zu orechen und ihn in diesem Ab schnitt zu lokalisieren. Deswegen würde die Prager Regierung Polen und Ungarn Zu geständnisse

machen, um eine Einmischung dieser beiden Länder zu verhindern. Der Prager Plan fußt auf der Tatsache, daß die tschechische Regierung auf die Hilfe Rußlands zählt, die sich unter der Form von täglichen russischen Flugzeugsendungen nach der Tschechoslowakei bereits auswirkt. Autikel über Böhmen M ü n ch e n, 27. September. Mit größter Sorge wird die Frage nach dem Schicksal vieler Sudetendeutscher, die so wett im Innern des Reiches siedeln, daß eine Flucht ins Reich unmöglich ist, in den Flüchtlingslagern immer

zu breiten. Es hat zu diesem Zweck ja, wie berichtet, die Telephon- und Telegraphen verbindungen mit dem In- und Ausland« und auch den Postverkehr mit dem Auslände unter brochen. Da es außerdem ausländischen Presse vertretern und sogar Diplomaten nicht möglich ist, einen Einblick in die wahren Vorgänge im Lande zu erhalten, geschweige denn darüber zu berichten, kann der tschechische Chauvinismus sich ungehemmt austoben. Die schweren Sorgen der sudotendeutschen Flüchtlinge um ihre Brüder

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 05.11.1921
Umfang: 10
! Es wird tdem dritten Rom zu Ehre und Vorteil gss- reichen, wenn es diese altrömische Weisheit höher schätzt, als die »eutschechische Gewaltpolitik. Der 26. Oktober und die blutigen Vorfälle von Graslitz. Non unserem ständigen Mitarbeiter in der Tschechoslowakei. Am 28. Oktober dieses Jahres beging die tschechische Re publik ihren dritten Geburtstag. Ein naßkalter unfreundlicher ^-erbgtag. Mürrisch und mißlaunig auch weite Schiften „ci Bevölkerung. Mobilisierung. Wenn sie nicht auch schon Krieg bedeutet

, damit sie nicht von ihren eigenen! Parteigenossen gelyncht würden. Auf dem Markt- S e der kleinen deutschböhmischen Stadt am Fuße des Erz- cges, wo die Musiklnftrumentenindustrie der. ärmlichen Bevölkerung kargen Verdienst bietet, kam es nun zu Zusammen stößen zwischen dieser und den tschechischen Legionären. Mysti- ches Dunkel verhüllt noch die blutigen Ereignisse vom 28. Ok tober. Bezeichnend genug, läßt die tschechische Zensur nur den amtlichen Bericht durch. In diesem Berichte heißt es nun, daß die Deutschen

sich auf das tschechische Militär gestürzt hätten, um ihm die Waffen zu entwinden, daß dieses beschimpft, bespuckt,.mit Steinen be worfen worden sei, daß es aber erst dann von der Waffe Ge brauch gemacht habe, als aus zwei Häusern Schüsse auf das Militär abgegeben worden waren. Selbst aus diesem Bericht geht hervor, daß das tschechische Militär es verabsäumt hatte, zuerst eine Schrecksalve in die Luft, abzugebenl, die meistens genügt, Inn, eine demonstrierende Mienge auseinander zu trei ben. Schließlich

kann man auch den Fall von Graslitz per analogi-m behandeln. Wir haben ja der Fälle wo tschechisches Militär auf die friedliche deutsche Bevölkerung schießt, gerade genug. Angefangen vom blutigen 4. März 1919 über die Schießereien von Pohrlitz, Jglau, Zuckmantel, Asch, Postelberg, Außig bis zu dem Unglückstage von Graslitz. In keinem ein zigen Falle hat das tschechische Militär vorher Warnungssignale gegeben, ja es hat sogar die Aufforderung an die Menge, aus- emanderzugehen, unterlassen. Es kann daher

ohne jede lieber» treibung gesagt werden, daß In jedem dieser Fälle mutwillig deutsches Blut vergossen wurde. Es wird nachgerade ein Feier tagsvergnügen und ein Sonntagssport, auf deutsche Bürger Jagd zu. machen. Die Märchenerzählung von den lammfrom men, tschechischen Legionären und den deutschen als reihenden Wehrwölfen, die sich auf in Waffen starrende tschechische Legio näre mit Berserkerwut werfen, glaubt dem tschechischen Preß- bureau doch kein Mensch. Der amtliche Bericht spricht von 12 Toten

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 22.08.1923
Umfang: 8
hat man ins tschechische Sprachgebiet versetzt und umgekehrt.) Das Land, durch das der Zug fährt, scheint dem Ausländer, der mit Geographie und Volkskunde, die ser Gegend nicht vertraut ist, nach den Namen an den Stationsgebäuden tschechisch zu sein. Wenn man aber genauer zuschaut, sieht man unter der tschechischen Aufschrift, mit weißer Farbe überstri chen, den alten deutschen Namen der Ortschaft her vorleuchten. Und noch ein anderes untrügliches Zei chen für den deutschen Charakter des Landes: die deutschen

tschechisch machen, die Herren in Prag. Tschechische Beamte werden nach Deutschböhmen ver setzt; für ihre Kinder müssen tschechische Schulen er richtet werden. Nur die tschechische Amtssprache, die niemand aus der Bevölkerung spricht, hat offizielle Gültigkeit. Der deutsche Großgrundbesitz wird par zelliert, aber nicht etwa an deutsche Bauern gege ben, sondern an tschechische. Was von den deut schen Gütern bei Mangel an tschechischen Bauern nicht aufgeteilt werden kann, wird in irgendeiner Form.als

Großbesitz oder Großbetrieb an tschechische Großlandwirte gegeben. Der breite Streifen der in deutscher Privathand befindlichen Grenzwälder soll in das Eigentum des tschechisch regierten Staa tes übergeführt werden, obwohl der private Groß- waldbesitz dem Staate mehr Geld und Nutzen bringt als die staatliche Waldwirtschaft. Entgegen den volkswirtschaftlichen Interessen sollen auf diese Weise die Sudetendeutschen räumlich vom großen deutschen Mnttervolk getrennt werden, damit man sie dann um so leichter

. Von Bodenbach an der reichsdeutschen Grenze bis zu dem etwa 1100 Kilometer entfernten Kiraly Haza an der rumänischen Grenze kommt man in diesem Staate mit keiner Sprache besser aus als mit deutsch. Man mag die Grenze dieses künstlich geschaf fenen Staates, der wie ein langgezogener Schlauch das Herz Europas mit dem Balkan, Deutschland mit Rumänien, verbindet, von Westen. Norden, Osten oder Süden her überschreiten, immer wird man die gleiche. Erscheinung vorfinden: tschechische Tünche über.anderem Volkstum

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 17.08.1923
Umfang: 8
mit der typischen öster reichischen Kappe nur das „R. (^. 8.' an Stelle dec» früheren österreichischen Hoheitsabzei chens zeigt an, das; es auch in Böhmen so etwas wie eine Revolution gegeben hat — sprechen zunächst tschechisch, satten aber gleich ins Deutsche, wepn man ihnen deutsch antwortet. Sie reden die deutsche Sprache recht gut, diese Bahnbeamten, obgleich sie hier in Deutschböhmen meist tschechischer Nationali tät sind. (Die deutschen Bahnbeamten hat man ins tschechische Sprachgebiet versetzt

. Tschechische Beamte werden nach Deutschböhmen ver setzt- für ihre Kinder müssen tschechische Schulen er richtet werden. Nur die tschechische Amtssprache, die niemand aus der Bevölkerung spricht, hat offizielle Gültigkeit. Der deutsche Großgrundbesitz wird par zelliert, aber nicht etwa an deutsche Bauern gege ben, sondern an tschechische. Was von den deut schen Gütern bei Mangel an tschechischen Bauern nicht aufgeteilt werden kann, wird in irgendeiner - > Forin als Großbesitz oder Großbetrieb

an tschechische Großlandwirte gegeben. Der breite Streisen der in deutscher Privathand befindlichen Grenzwälder soll in das Eigentum des tschechisch regierten Staa tes übergeführt werden, obwohl der private Groß waldbesitz dem Staate mehr Geld und Nutzen bringt als die staatliche Waldwirtschaft. Entgegen den volkswirtschastlichen Interessen sollen auf diese Weise die Sudetendeutschen räumlich vom großen deutschen Muttervolk getrennt werden, damit man sie dann um so leichter vertschechen kann. . . . Der Tag

an der reichsdeutschen Grenze bis zu dem etwa 1100 Kilometer entfernten Kiraly Haza an der rumänischen Grenze komnrt man in diesem Staate mit keiner Sprache besser aus als mit deutsch. .. Man mag die Grenze dieses künstlich geschaf fenen Staates, der wie ein langgezogener Schlauch das Herz Europas mit dem Balkan, Deutschland mit Rumänien, verbindet, von Westen. Norden, Osten oder Süden her überschreiten, immer wird man die gleiche Erscheinung vorfinden: tschechische Tünche über anderem Volkstum. Sechs Millionen

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 27.09.1938
Umfang: 6
werde nach wie vor alles aufbieten, um eine friedliche Beile gung zu finden. Auch heute habe die bri tische Regierung einen weiteren Vorschlag zur friedlichen Beilegung durch Ver handlungen. für welche sie sich hergeben würde, an die deutsche Regierung gerich tet. Die britische Regierung beantworte den Appell Roosevelts mit aller Aufrich tigkeit und ohne Vorbehalt und hoffe, daß die anderen Regierungen dasselbe tun werden. GrenzverlegunMrchTWchenslieger Dresden, 26. Sept. Am Sonntag überflogen tschechische Flugzeuge

, ein Doppeldecker und zwei Militärflugzeuge, an verschiedenen Stel len die Reichsgrenze. Die Flugzeuge hiel ten sich außerordentlich niedrig und wa ren offenbar bemüht, die Vorgänge im Grenzgebiet festzustellen. Nach einer halbamtlichen Meldung aus Teschen erschienen Sonntag nachmittags 13 Uhr über dem polnischen Teil der Stadt nacheinander zwei tschechische Mili tärflieger, die mehrere Schleifen über der Stadt zogen und dann nach Jstebna wei terflogen. Auch diese Ortschaft umkreisten sie mehrmals

zu erhalten. Polen verlangt, daß die tschechische Regierung das Teschener Ge biet ohne weitere Verzögerungen zurück erstatte. Der polnische Abgordnete im tschecho-, lowakischen Parlament, Dr. Wolfs, be endet sich unter tschechischer Polizeiauf sicht. Jede Verbindung mit ihm ist un möglich. Die Zugänge zu seiner Woh nung werden ständig überwacht. Abg. Wolff hat seinerzeit das Memorandum der Polen an Lord Runciman überreicht und sich dann für die verhafteten Polen vergeblich eingesetzt

territoriale Forderung, die in Europa zu machen ist und die mit Gottes Hilfe eingelöst wird. Hitler befaßte sich dann mit der Ge schichte des Problems der Aufteilung Mitteleuropas durch den Vertrag von Versailles, der weder die Geschichte, noch den nationalen Willen, als auch die wirt- schastlichen Erfordernisse berücksichtigte. Der tschechische Staat sei durch elne Lüge Benesch's geschaffen worden. Er be hauptete in Versailles, daß eine tschecho slowakische Nation bestehe. Es geschah, daß durch Benesch

die Tschechen die Slo waken annektierten und 355 Millionen Deutsche ihrer Rechte berauben konn ten. Es wurden eine Million Magyaren, Karpathorussen und 200.000 Polen an nektiert. Benefch versprach eine zweite Schweiz zu schaffen mit kantonalem Cha rakter. Wie die Frage gelöst wurde, ist allen bekannt. Sechshunderttausend Deut sche mußten in diesen Iahren aus der der Tschechoslowakei nach DeutschlanL flüchten, um nicht Hungers zu sterben. Mein großer Zreund Der Führer schilderte das tschechische Terrorsystem

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 01.12.1917
Umfang: 12
von Pflichtfahrten für die Entente ist in Behand lung. Der Bundesrat hat bereits wegen der Stellung geeigneter Schiffsmannschaften ein Rundschreiben an die Einheitskommandanten und an die Kantonsregierungen gerichtet. Zahl reiche Angebote von ehemaligen Schiffsbedien steten sind bereits eingelaufen, so daß ein ge nügender Stamm fachkundiger Leute für die schweizerische Handelsflotte gesichert ist. M WmM-IlWlN «lil. Tschechische Ossiziere als Ueberläuser. Aus Wien wird der „Frankfurter Ztg.' geschrieben

: Zu den Interpellationen über den tschechischen Verrat an der Front und in der Marine, mit denen im österreichischen Reichs rat und im ungarischen Reichstag die politi schen Vorstöße der Tschechen beantwortet wer den, ist zu bemerken, daß doch manchmal auch Untreue den eigenen Herrn schlägt. So haben tschechische Offiziere als Ueberläuser den Ita lienern verraten, daß in Südtirol das bayeri sche Alpenkorps angekommen sei, was die Ita liener zu der Annahme verleitete, daß von dort aus der erste Stoß der Offensive

kommen werde. Eadorna hat dort soviel Truppen als möglich angehäuft. Andere tschechische Offiziere haben italienische Truppen zu einer schwachen Stellung der Oesterreicher an der Sütiroler Front geführt, die aber unterdessen, ohne daß die Ueberläuser davon gewußt hätten, gut ver stärkt worden war. Wie man in auch sonst gut unterrichetten hohen militärischen Kreisen zu wissen glaubt, sind in beiden Fällen die tschechi schen Verräter von den Italienern, welche sich für absichtlich irregeführt hielten

mit der italieni schen Armee geflohen sein. Das Verhalten der Tschechen an der Front und im Hinterland be ruht übrigens keineswegs bloß auf Gefühlen. Es verbinden sich damit auch gewisse, aus den Vorgängen des letzten Sommers und der Hal tung der österreichischen Regierung abgeleitete Berechnungen. Sie sagen sich: Siegt die En tente, so werden die tschechischen Wünsche ohne hin erfüllt, weil die Entente sich unterdessen überzeugen konnte, daß das tschechische Volk mit seinen Sympathien und Bestrebungen

und den südwestböhmischen deutschen Ueberschußbezirken ein selbständiges Versorgnngsgebiet buoet. Das maast aus den naiven deut>chen Staats bürger einen sehr guten Umdruck, schmeichelt den deutschböhmiscyen Unavhangigteilsvepre- bungen, indem es deutsches weviet „los? von Prag und los von den Tüschen' macht — und ist doch tatsächlich nur ein neuer Beweis für die bewundernswerte Entschlossenheit unierer Re gierung, die tschechische AushungernngsMiNt nicht zu stören. Von nun an wird der Uverschus; der sndweslböhmischen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.07.1924
Umfang: 4
erfolgen? Etwas anderes hat sich in Salz burg und in Zell >arn See nicht ereignet. Ein Treugelöbnis zum eigenen Volk kann aber seidst für den rigorosesten Staatsanwalt kein verrat sein. Waren die Deutschen treulos ihrem VoK, wie könnten sie dann je treu dem Staate sein? Statt einem ominöisen der Phantasie ent sprungenen Hochverrat nachzuspüren^ täte die tschechische Politik klüger, sich dermaßen umzu orientieren, damit nicht das Treubekenntnis zum BoK in einen Widerspruch zu den staatsbürger lichen

Pflichten geraten muß. Im übrigen möge sich die tschechische Politik und die tschechische Juist z meriten, daß Hochverratsprozesse immer ein schlechtes Licht auf den Staat averfen, wo sich solche Prozesse häufen. Schon aus Staats- Klugheit solüte man vorsichtiger lsern, jeder Bla- ünage ängstlich aus dem Wege gehen und nur dann zugreifen, wenn tsrch das Zug-reifen ver lohnt oder nicht mehr umgehen läßt. Daß der Staat seine Machtmittel gebraucht, um sich in seinem Bestände zu schützen, ist sein Mtes

, eines «Erzberger gehört in diese. Kategorie. In der gangen sudetendeutschen Politik ist bisher kein Fall einer solchen nationalen Fehiine vor gekommen. Wenn tschechische Kreise und selbst die tsche- chilsche Regierung da und dort Jrredenta wittern, wenn «sie glauben auf Hochverrat zu stoßen, dann 'beweist dies nur eine unsinnige Ueberängstlich- keit. Bestünden solche ge«en den Staat gerich tete Aspirationen, so werden auch jene Geheim- Kein ernst zu nehmender fudetendeutscher Poli tiker wird ihm dieses Reiht

gehöre u, es auf mangelnde Erobe rung dieser Welt zurückzuführen ist, wenn er sich einstweilen auf Sowsetmßland beschränken muß Aber selW der größte tschechische Patriot und der «weiseste tschechische Staatsrechtslehrer können doch füglich nicht behaupten, daß der Tschechoslo wakei die Welt gehöre. Sie lWt sich ja bisher, >selW >nach der Auffassung dieser Leute, damit begnügt, das Herz Mitteleuropas zu sein. Wenn in einem anderen Staat von Ausländern irgend etwas unternommen

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Volksbote
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Seite 1 von 8
Datum: 27.10.1938
Umfang: 8
Regierung diese Vorschläge nicht als befrie digend befunden hat, so ist die tschechische Re gierung einverstanden, die Fragen der unga rischen Minderheit dem Schiedsrichteramt Deutschlands und Italiens als Unterzeichner- Mächten des Münchner Protokolls zu unter breiten. Die etwaige Teilnahme anderer Schiedsrichter inüßte der Entscheidung der zwei Mächte überlassen werden. Wenn diese zwei Mächte den Vorschlag Ungarns in Be zug auf Polen annehmen sollten, dann würde die tschechische Regierung Vorschlägen

wird heute in Budapest geprüft. B u d a p e st, 26. Oktober. Die tschechische Antwort auf die letzte unga rische Note ist spät abends in Budapest, ein getroffen und dort sofort zuerst vom Außen minister Kanya allein und dann von diesem zusammen mit dem Ministerpräsidenten Jm- redy, dem Grafen Teleki und den anderen Mitgliedern der ungarischen Abordnung, die an den Verhandlungen mit der Tschecho slowakei teilnahmen, geprüft worden. Mor gen wird sich der Ministerrat zum Studium der neuen Note versammeln

geblieben. Verschärfung der Spannung zwischen den Tschechen und anderen Volksgruppen Budapest, 28. Oktober. Die ungarische Telegraphenagentur be merkt, während die tschechische Propaganda glauben machen wolle, die Prager Regierung habe den Slowaken und Ruthenen eine weit gehende Freiheit zugebilligt, bewiesen die blutigen Zusammenstöße, die sich fort während in Kaschau und anderen Ortschaften ereignen, das Gegenteil und die Spannung zwischen den Tschechen und den anderen Volksgruppen verschärfe

sich also immer mehr. Anhaltender Kampf gegen das tschechische Militär. B u d a p e st, 26. Oktober. Nach den letzten Meldungen aus dem Grenzgebiet, den ruthenischen Städten Ung- var, Munkacs und Beregszasz, dauern die Kämpfe der ruthenischen und ungarischen Be völkerung gegen die tschechische Soldateska weiterhin an. Letztere erleidet ständig Ver luste. Die Zivilbevölkerung unterstützt die Aufständischen und hilft den Flüchtlingen, die sich in den Bergen verstecken. In der Gegend von Ungvar ereigneten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 09.03.1919
Umfang: 12
und sieben sehr schwer verletzt wurden. In Mies ! gab der tschechische Kommandant das KommalÄio: ! „Feuer!', als die Deutschen das Lied „Deutschland. Die chriMchsoziale Vereinigung hat Bürger- i Deutschland über alles' anstimmten. In Reichen meister Dr. Weiskirchner zum zweiten Ob mcmnstellvertreter ernannt. Wien von Böhmen und Ungarn ausgehungert. Eine Schweizer Zeitung schreibt: Wie reimt sich das zusammen? Ueberall in der ganzen Schweiz sammelt man mit Eifer und freudiger Nächstenliebe Lebensmittel

ist. Bei chronischen TiL» «n gen tritt dieses Symptom so srüh aus, daß es sast immer noch Zeit ist, etwaö gegen das Auftreten einer Krankheit zu tnn - man darf nur nicht warten, bis der Belag so dick iii. daß er sich nicht einmal ganz abschaben läßt! berg gaben tschechische Legionäre auf den deut schen Umzug, an dem sich bei 30.000 Personen be teiligten. Schüsse ab. In Sternberg bei Troppau wurden bei den Zusammenstößen über 10 Zivil personen und mehrere tschechische Soldaten getö tet. In Schlesien und Mähren

fanden in allen Städten und Dörfern Demonstrationsstrecke statt. Ueberall ruhte die Arbeit und der Verkehr. Die Tschechen übernehmen keine Staatsschulden. Aus Wien wird unterm 4. März gemeldet: Die heutige Gesandtenkonferenz beriet über das Ententetelegramm betreffend die Auszahlung der März-Kupons der österreichischen Schuwen. Der tschechische Gesandte erklärte, seine Regierung kön ne weder in Verhandlungen zwecks Sicherung der Auszahlungen der März-Kupons eingehen, noch zur Auszählung

mit einem Betrage auch in dem Falle nicht beitragen, wenn dadurch der Entscheidung der Friedenskonferenz über die Auf teilung der Haftung für die österreichisch-unga rischen Staatsschulden nicht präjudiziert würde. Die tschechische Regierung müsse vielmehr einen Ersatz für den durch die Kriegsanleihezeichnungen verursachten Schaden fordern. Bezüglich der Staatsschulden vor dem Krieg könne sich die Re gierung mit keiner Quote an den März-Kupons beteiligen, weil die Schulden größtenteils in den den Tschechen

nicht he, sondern haben sich darauf beschränkt, derK ferenz diesbezüglich ein Memorandum zu über chen. Die Konferenz hat in der Frage keine > scheiduna getroffen. Die Kommission für tschechische Aug legen heiten beschäftigte sich mit den Fri fragen von Tchechien. Es wurde ihr ein schlag unterbreitet, der dahin geht, die durch einen Schiedsspruch zur Entscheidung 1 bringen, um dadurch eine provisorische Lösung! erlangen. — Am 4. März hat die Zentr» kam Mission für Territorialfragl die erste Sitzung abgehalten. Die Kommissions

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 10
Datum: 22.08.1923
Umfang: 10
, diese Bahnbeamten, obgleich sie hier in Deutschböhmen meist tschechischer Nationali tät sind. (Die deutscher! Bahnbeamten hat man ins tschechische Sprachgebiet versetzt und umgekehrt.') Das Land, durch das der Zug fährt, scheint dem Ausländer, der mit Geographie und Volkskunde die- ser Gegend nicht vertraut ist, nach den Nanien an den Stationsgebäuden tschechisch zu sein. Wenn man aber genauer zuschaut, sieht man unter der tschechischen Aufschrift, mit weißer Farbe überstri chen, den alten deutschen Namen

von neunzig Kilometer erreicht. Und dieses Land, das ebenso deutsch ist wie irgendein^ Stück des deutschen Reiches, wollen sie durchaus tschechisch niachen. die Herren in Prag. Tschechische Beamte werden nach Deutschböhmen ver setzt; für ihre Kinder müssen tschechische Schulen er richtet werden. Nur die tschechische Amtssprache, die niemand ans der Bevölkerung spricht, hat offizielle Gültigkeit. Der deutsche Großgrundbesitz wird par zelliert, aber nicht etwa an deutsche Bauern gege ben

. sondern an tschechische. Was von den deut schen Gütern bei Mangel an tschechischen Bauern nicht anfgeteilt werden kann, wird in irgendeiner Form als Großbesitz oder Großbetrieb an tschechische Großlandwirte gegeben. Ter breite Streifen der in deutscher Privathand befindlichen Grenzwälder soll in das Eigentum des tschechisch regierten Staa tes übergeführt werden, obwohl der private Groß walobesitz dem Staate mehr Geld und Nutzen bringt als die staatliche Waldwirtschaft. Entgegen Den oolkslvictschastlichen Interessen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 03.08.1897
Umfang: 4
, welche von den Tschechen ange stänkert wird, weil sie nicht mit Blitz und Donner ins geschlossene Sprachgebiethineinfährt, wird von den Tschechen angeschrieen und heruntergemacht. Die Regierung thut ja ohnehin was sie kann. Sie hat sogar tschechische Polizeireiter nach Eger geschickt und diese haben sich ein Vergnügen darans gemacht, die Hochverräther an dem glorreichen Königreiche und der tschechischen Nation, welche — das ist das Neueste — Oesterreich gegründet hat und erhält, niederzureiten. Aber die Regierung

gegen die Einführung tschechischer- Verhandlungen bei den Gerichten im deutschen geschlossenen Sprachge biete. In der betreffenden Eingäbe findet sich die' ganz unanfechtbare Beweisführung: „Es muß ganz besonders hervorgehoben werden, daß jede österreichische Nationali tät, weil sie eine österreichische Nationalität ist, genau denselben Rechtsanspruch hat und erheben könnte, wie die tschechische, auf Einführung ihrer Sprache als Ver handlungssprache in Eger.' So ist es! Die Tschechen bezeugen

, daß sie dieselbe Auffassung haben, wenn sie ihnen nützt, durch die sprachlichen Forderungen, welche sie in Niederösterreich stellen. Sie erheben auch den An spruch auf tschechische Amtsführung in Eger auf Grund des „Staatsrechtes', sie wollen ein Extrasprachenrecht für das fabelhafte Wenzelreich und die Deutschen werden sich wohl hüten, auf diesen Sparren in den tschechischen Gehirnkästen durch eine Verhandlung der Sprachenfrage im böhmischen Landtage einzugehen. Wenn aber die Tschechen auf Grund des Art. XIX

der Staatsgrund gesetze tschechische Verhandlungen im deutschen Sprach gebiete Böhmens, wo bisher nur deutsch verhandelt wurde, verlangen, so können auch die Italiener verlangen, daß in Eger oder in Wien italienisch verhandelt werde. Haben denn die Tschechen in Deutschböhmen andere Rechte als die Italiener? Die Staatsgrundgesetze gelten doch für das Reich, also auch für Böhmen und eine bevor zugte Nation kann es weder in Oesterreich noch in Böh men geben — nach dem Staatsgrundgesetze. Warum sollen denn just

die Tschechen in Böhmen Vorrechte be züglich ihrer Sprache haben? Gibt es nicht in Eger oder sonstwo im geschlossenen Sprachgebiete einige Ita liener. welche ihrererseits — etwa durch einen angestreng ten Zivilprozeß, durch einen Ehrenbeleidigungsprozeß oder dgl. bei welchen sie italienische Verhandlung ver langten — den tschechischen Anspruch auf tschechische Verhandlung ad adsur^uin führten? Neugierig wären wir auf die Argumentation, mit welcher ein solches Ver langen zurückgewiesen würde, nachdem

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Tiroler Volksbote
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Seite 11 von 16
Datum: 05.11.1919
Umfang: 16
verlören. Be zeichnend sind die Worte, die Oberlehrer Kölln in Vesely-Mezimosti an den Außenminister Dr. Be nesch bei dessen Rückkehr von der Friedenskonferenz lichtete: „Während Sie und Dr. Kramarsch an un serer besseren Zukunft gearbeitet haben, hat die tschechische Ration auf sich vergessen. Niemand ar beitet, alle befehlen, niemand gehorcht. Es bilden Pch Parteien, von denen jede nur für sich arbeitet. Die Gesetze werden nicht respektiert. Die Regierung erläßt Gesetze, welchen niemand gehorcht

werden Natürlich gegeben, ohne oaß die Deutschen mitberaten oder beschließen können. - - In nationaler Hinsicht ist ein Einlenken leider ?°ch nicht zu bemerken. Zahlreiche deutsche Schulen wurden geschlossen oder ihre Klassenzahl reduziert ^windert), tschechische werden an zahlreichen, auch beinahe ganz deutschen Orten errichtet. Was eme Schule notwendig, bezw. überflüssig sei, ^d in Prag bestimmt;^ Platz für die tschechische schule muß geschaffen werden, meist auf Kosten ^deutschen. ' Was die Religion

zu Haben.' — Vor einiger Zeit wurden die Ein? und Zweikronennoten eingezogen mit einem Verlust von 1V Prozent für die Besitzer; natürlich kam die Ver- . orduung über Nacht heraus; manche scheinen doch etwas gewußt und sich gesichert zu haben. . Eine sehr böse und überaus gefährliche Zeit macht die Kirche in Böhmen durch, fast eine ähn liche, aber noch viel bösere, wie sie die Kirche in Deutschland im Jahre 1870 zur Zett^des AMatho- lizismns durchgemacht hat. Die tschechische Geist lichkeit war von jeher sehr national

die Ueberzeugung beizubringen, daß das tschechische Volk von Wien aus entsetzlich be drückt werde. Dieser Jrrmeinnng verschloß sichi schließlich auch der Klerus nicht. Fragte man sie/ worin diese Bedrückung bestehe, so wußten sie keines Antwort, oder brachten Kleinigkeiten vor. So kam! es, daß einige Geistliche in nationalen Dingen! ganz radikal wurden, manche dem Hochverräter!-' schen Treiben der tschechischen Intelligenz (Stu dierte) während des Krieges ruhig zusahen, ja sagar mit demselben einverstanden

. Im Jahre 187V, beim Abfall der Altkatholiken in Deutschland hat einmal ein geistreicher Mann im Hinblicke auf die damaligen Abfälle und Austritte aus der Kirche den Ausspruch getan, der Papst gehe daran, seinen Garten zu reinigen und das Unkraut über die Mauer zu werfen. Das Wort gilt auch für die gegenwärtige Zeit von Böhmen. Den Großteil des Klerus steht treu zu feinem neuen Erzbischof in Prag. Es wird aber schwere und harte Kämpfe geben und das um so mehr, da die neue tschechische Regierung

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