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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 07.05.1921
Umfang: 10
Deutschland und die Tschechoslowakei. Berlin, 17. April. Der tschechische Außenminister erklärte in seiner letzten großen Rede im Abgeordnetenhäuser »Rege Zusammenarbeit mit Frankreich und England in allen Fragen der europäischen Politik ist für uns eine conciiiio sine qus non'. Damit hat Benefch in klaren Worten die Richtung angegeben, in welcher sich die äußere Politik seines Landes bisher bewegt hat und dis sic auch in Zukunft einhalten soll. In »reger Zusammenarbeit' mit Frankreich

morgens, bewilligte bis tschechische Kammer tat» ächlich einen militärischen Nachtragskreoit von 670 Millionen krönen — zur Deckung der »durch die kriegerischen Ereignisse ket im Jahre 1919 verursachten militärischen Er- Das deutsche Auswärtige Amt schwieg zu dem n der Slowakei im Jahre 1919 verursachten militärischen Er ste'. Das deutsche Auswärtige Äi ‘ *' allen und merkte nichts. Wollte auch dann nichts merken, als unsere mutigen Ausländsdeutschen — wiederum allein — das mannhafte Wort sprachen

In unfaßbarem Starrsinn den Nachbar nur durch die Brille ihres fanatischen Hasses sehen will, so opfern auch die Tschechen alle Gelegenheiten, die ihnen das Schicksal seit mehr als zwei Jahren immer wieder in den Schoß warf, unbedenklich ihrer Liebe und ihrem Gehorsam zu Frankreich. Für die tschechische Politik gegen Deutschland waren bis heute nicht tschechische Interessen, sondern französische Wünsche maß gebend, und je mehr man in Prag erkennt, daß dieser Weg abwärts führt, um so eigensinniger bleibt

man dabei — im Gefolge Frankreichs. Das tschechische Volk und seine Führer wollen nicht sehen, daß die Handels, und Wirtschaftsinteresten ihrem Lande mit zwingender Notwendigkeit einen ganz an deren Platz anwelsen. Von der tschechischen Einfuhr stammen nicht weniger als 66 v. H. aus Deutschland, 80 v. H. aus Deutschösterreich; von der Ausfuhr gehen 44 v. H. nach dem Deutschen Reich, 34 v. H. nach Deutschösterreich. In dem Augenblick, da der Anschluß vollzogen wird, wird Deutschland fast vier Fünftel

der gesamten tschecho-slowakischen Ausfuhr aufnehmen. Diesem Sachverhalt trägt' auch der internationale Börsenverkehr Rechnung, indem der Kurs des tschechischen Geldes sich nach dem der deutschen Mark richtet; fällt die Mark, so sinkt gleichzeitig die tschechische Krone und erholt sich erst, wenn die Mark wieder steigt. Aber alle diese Tatsachen waren doch nicht imstande, die Pariser Orientierung der tschechischen Politik irgendwie zu beeinflussen. Ist man in Prag denn immer noch von jenem unbegreiflichen

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Dolomiten
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Seite 2 von 16
Datum: 24.09.1938
Umfang: 16
- r«rd der britische Gesandt« t« Prag a» de« neue» tschechische« MtnstlerpriMdenten. General Eirovn. die aleiche Aufforderung «richtet bade. Man verbirgt stch aber nicht die Furcht. daß «ege» der Treuesten Rolle, die Sowjetrußland di einziger „Schutzengel' in der Tschechoslowakei ^ spielt und wen«« der immer stärker in di« Hände Moskaus «leitenden Leitung in Prag die deutsch« Regierung »war ein« prinzipielle Ver- ' pflicktm«, in diesem Sinne zu «eben bereit sei. ' aber dieselbe auf qanz wenn Taq« beschränke

Clemens Eottwald, was von der Menge mit neuen Hoch rufe» auf ein« Sowjet-Tschechoslowakei begrüßt wurde. Tschechische Blatter geben zu, daß stch im Lause des Mittwochs und auch des Donnerstags verschiedene Wohmmgsplünderungen in Prag ereignet hätten, auch Ueberfälle auf Personen in Hausgängen und dunklen Straßen haben stch zugetragen. Die Polizei weigerte stch, den Blät tern «uolge, Anzeigen über diese verbrecherische Entwicklung entaegenznnehmen, da ste ander weitig beschäftigt sei In Pilsen kam

es bei einer Lustsmutzübung zu einem Einbnlchsdiebstahl bet einer Pelzffrma. Di« Diebe erbeuteten Pelzwaren im Werte von 250.000 Kronen. Ständig kommt es zu wüsten deutschfeindlichen Ausschreitungen. Niemand darf in Prag ein. deutsches Wott sprechen, da er sonst von dem rasenden Mob auf der Straße gelyncht würde.. Ein« Art Militärdiktatur - Eger. 23. September. Die nene tschechische Regierung stellt den tschechoslowakischen Staat unter eine relne Militärdiktatur und liefert ihn vollends an Moskau aus. Ministerpräsident

im Stahlhelm Ausstellung. Die Lage in der Stadt läßt das Schlimmste befürchten. Dichte Menschenmasten, foTt alles Arbeiter und kleine Angestellte, wälzen sich Stunde um Stunde durch die Straßen Prags. Rufe und Schreie wie „Wir wollen Waffen' oder „Rettet die Tschecho slowakei' pflanzen sich von einer Straßenecke zur anderen fort. Auf den Prager Bahnhöfen treffen immer mehr tschechische Flüchtlinge ein, die aus dem ludetenoeutschen Gebiet geflohen sind, weil sie den Einmarsch des Sudetendeutschen Freikorps

in der Roten Armee oder in einer internationalen Brigade in Sowietspanicn tätig waren. Man fragt sich nun, ob diese Sonder kompagnie Benesch beschützt oder überwacht. Mehrere tschechische Offiziere, die durch tsche- chischc Kommunisten mit sowjetrustischer Ausbil dung ersetzt wurden, begingen Selbstmord. Begimender Aufmarsch tu der Zschecho-Eiowakei P r a g. 23. September. Amtlich wird mltgeteilt, daß de, Präsident der Repnblik, Benesch. heute abends die allge mein« Mobilisierung d«s gesamten tschechischen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 03.01.1922
Umfang: 6
Oesterreichs einleitets, die tschechischen Trugen massenweise zum Feinde übergingen und das tschechische Volk in der Heimat allen österreichischen Bestrebungen passiven Widerstand entgegensetzte, begann man in Wien zu begreifen, Laß man einer großen, wohlorganisierten Bewegung gegenüber stehe, die sich nicht gegen eine Regierung, sondern gegen Len Bestand des Staates richtete. Zu spät und «mit unzulänglichen Mitteln setzte die österreichische Abwehr ein. Professor Mafaryk, der Führer der tschechischen

unter den Dokumenten von Ver sailles und Saint-Germain, die dem tschechischen Bolke das ver« orieften, worauf es so stolz ist: den selbständigen tschechischen Staat. Die Tschechen haben zum Lohn für ihre der Entente leisteten Dienste so ziemlich alles erhalten, was sie beanspruch- ge- ten — und damit ein Bölkergemisch, einen Nationalitätenstaat, ebenso wie das alte Oesterreich es war. Den 5'A Millionen Tschechen stehen dort 8A Millionen Slowaken, Deutsche, Rn- thenen und Polen gegenüber, die die tschechische

. Auch für das lerbältnis der Tschechen zu Ihren Nachbarn waren der Prager Regierung ausschließlich die Wünsche und Godankengange der Nationalisten maßgebend. Vor drei Jahren, als die tschechische Republik geschaffen .wurde, war Dr. Benesch dank des natür lichen Reichtums des eigenen Landes und der Schwäche der Nachbarn in der glücklichen Lage, den jungen Staat ohne be sondere Anstrengungen einer gesicherten und guten Zukunft entgegenzusuhren. Die Prager Politik aber wollte nicht sehen, daß Mitteleuropa, tmrd

) unhaltbare Verträge unnatürlich zer rissen, Loch ein wirtschaftliches Ganzes bleiben müsse und Ins besondere dte aus dem alten Oesterreich heworgegangenen Staaten auf einander angewiesen sind und bleiben. Wohl sprach der Leiter der tschechischen Politik Immer wieder von seinen Bemühungen für die Konsolidierung Mitteleuropas, für die Herbeiführung und Erhaltung des allgemeinen Friedens — aber was er tat, bezweckte und erreichte stets das Gegenteil. Seit mehr als drei Jahren hat die tschechische Politik

, „korrekte^ Beziehun gen zwischen beiden Ländern herzustellen. Der tschechische Außenminister war taktlos genug, von dem Verhältnis zwischen Tschechien und Deutschland nie ohne Anspielung auf Versailles m sprechen und das alle Wort vom freundnachbarlichen Zu- 'ammenleben in den neuen Begriff der „anständigen Nachbar. Hast' umzuprägen. 'Unter Führung der Regierungsblätter hat tschechische Presse keine Gelegenheit versäumt, ihrem Haß >te gegen Deutschland Ausdruck zu geben, und di« Früchte

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 24.02.1922
Umfang: 6
wird am 25. oder spätestens am 27. d. M. aus Rom in Laibach Der Kampf um die Bretter, die die Welt bedenken. Von -unserem ständigen Mitarbeiter iht der Tschechoslowakei. Eines muß man den Tschechen lassen, sie' sind großzügig. Sie begnügen sich nicht etwa damit, die Deutschen politisch zu ent rechten, d-er deutschen Sprache im Amtsverkehr eine Aschen brödelrolle zuzuweisen, und im deutschen Landesschulrat die tschechische Amtssprache otnzuiühren, durch die Bodenreform den deutschen -Besitz tschechischen Legionären

der Tschechen nicht sicher. Der Tscheche will den Deutschen auch -in seinem Kultur besitze treffen. Nicht nur die deutschen Politiker könnten dem tschechischen Staate gefährlich werden, auch die deutsche Dicht kunst — und mögen auch die Dichter längst -verstorben -sein, ehe der tschechische Staat geboren wurde — wird diesem Staate gefährlich. Froiheätssänger, wie Schiller mit seinem Wahlspruche „in tyrannos' und seinem „Teil', Kleist, Hebbel, Körner, Wlldenbruch, ja selbst Grillparzers „König Ottok

-ar' -sind Dinge, die der tschechische Staat nicht verttägt. Andererseits erkennt der Tscheche die Bedeutung der Bretter, die die Welt bedeuten als verschafft seinem Wolke auf die -einfachste -Art und Weise neue Musentempel. Er nimmt sie einfach den Deutschen weg. So geschehen zu Präg, Osttau, Brünn, Olmütz, Preßburg. In anderen Städten, mit ausgesprochen deutschem -Charakter geht seine dramatische Kunst zu den Deutschen in Aftermiete. Du Arten dieser Enteignung sind verschieden. In Prag g. B. trat die Gasse

in Aktion-, geführt von den Solisten des tschechischen Theaters, -wurden die Deutschen, ttotz bestehender Verträge, einfach -aus dem Landestheater herausgewovfen. Die Deutschen, der Direktor und die -Erblogenbesitzer, klagten wegen Besitz störung, doch tschechische Richter setzten sich kühn über die aus dem -alten Oesterreich übernommenen Paragraphen hinweg und anerkannten die Gasse als rechtsbildenden Faktor. Schon beim Tepl-itzer Denkmalsturz erlebten wir ein ähnliches Schauspiel. Wozu

man auf dem Wege lder Gesetzgebung doch noch zu feige ist Und wo man das Dekorum wogen der Außenwelt wahren will, da läßt man die Gasse von der Kovpel. Diese „höhere Ge walt' schafft dann die für alle Tschechen gewünschte tatsäch liche Lage. Und man denkt sich, „sei im Besitze und du wohnst im Recht und -heilig- wttds die -tschechische Menge dir bewahren''. Anders ging man in Osttau vor. Hier schloß man mit den Deutschen einen Vertrag, laut welchem die Tschechen vier Sie bentel, die Deutschen drei Siebentel

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Volksrecht
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Seite 3 von 6
Datum: 01.05.1920
Umfang: 6
, der die kühnsten Erwartungen übertrifft. Ln den deutschen wie in den tschechischen Bezirken, im hochindustriellen Böhmen wie in der kleinbäuerlichen Slowakei hat die Sozialdemokratie einen Erfolg errungen. Die Abgeordnetenkammer wird sich wie folgt zusammen- seyen - Tschechische Sozialdemokraten 77, deutsche Sozialdemo kraten 32, magyarische Sozialdemokraten 10, tschechische National sozialisten 22, zusammen 141 sozialistische Mandate. Auf die bürgerlichen Parteien entfallen- Agrarier und Partei Schröders

in der Slowakei 41, Nationaldemokraten 17, Kleri kale 33, Sewerbepartei 4, die öetltschen Parteien 40, zusamineu 137 bürgerliche Mandate.. Die Stimmen der deutschen Wähler in Böhmen, Mähren und Schlesien stellten sich wie folgt (in Tausenden angegeben).- Sozialdemokraten 687, Äahlgemeinschaft 329, Bund der Landwirte 239, Ehristlichsoziale Partei 213, Deutsch- demokratische Freiheitspartei 103. Auf die tschechischen Parteien entfallen- Tschechische Sozialdemokraten 1068, Agrarier 601, Nationalsozialisten 472

, gegen 97 bürgerliche Tschechen und 22 „tschechische Sozialisten', wie sich jetzt die Nationalsozialen, die Klofac-Partei, nennen. Und dieser Wahlsieg verdient auch ausserhalb der Tschecho-Slowakei alle Beachtung. Die tschechische Sozialdemokratie hat seit der Revolution an einem Koalitionsreginte teilgenommen und sie hatte seit dem Sturze der Regierung Kramarsch' die Führung in der Koalitionsregierung. Sie war also belastet mit allen Schwierigkeiten und Verantwortlichkeiten des Regierens

in dein durch die Kriegsfolgen wirtschaftlich schwer zerrütteten Lande. Darauf hat die Bourgeosie gehofft. Sie vermeinte, die Wähler- ' 'affen würden sich von der Partei, die mit den Schwierig- Neu des wirtschaftlichen Wiederaufbaues nach dem Kriege so pchtbar schwer zu kämpfen hatte, abwenden, sie, weil sie nach in Kriege zur Macht gekommen, für die wirtschaftlichen folgen des Krieges verantwortlich machen. Aber die tschechische Bourgeoisie hat sich bitter getäuscht. Als die weitaus stärkste unter allen tschechischen

Parteien zieht die tschechische Sozial- öemokratie in das Parlament ein. Die arbeitenden Volksmaffen sind — nicht nur in der Tschecho-Slowakei I — längst nicht inehr so urteilslos» wie die Bourgeoisie sie gern haben möchte. Die grösste Ueberraschung aber ist das Wahlresullat in der Slowakei. Denn daS wichtigste Ergebnis dieser ersten allgemeinen Wahl in der Slowakei ist das, dass beinahe die Lälfte der Mandat« des industriearmen Landes der Sozial demokratie zufällt. Darin aber drückt

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Dolomiten
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Seite 3 von 8
Datum: 21.09.1938
Umfang: 8
hatten. ES handelt sich also einwandfrei um eine tschechische Grenzverletzung. Am Dienstag früh erschien am tschechischen Zollamt Neusorge' ein Kraftwagen mit tschechischen Offizieren, di« eine Untersuchung deS Vorfalles Vornahmen. Tschechoslowakisches Militärflugzeug über reichsdeutschem Gebiet. Z i n n w a l d. 19. September. Dm Montag überflog um 14.46 Ilhr ein aus Richtung Eichwald kommendes tschechisches Mili tärflugzeug über Zinnwald zehn Minuten lang «ichsdeutsches Hoheitsgebiet. Tschechen

nach Deutschland geflüchtet. D r e s d c n. 20. September. Bei Asch, bei Hennersdorf, im Böhmerwald paib im Erzgebrrgesind im Laufe des Montag s an verschiedenen Grenzstationen insgesamt vier zehn tschechische Polizeibeamte in voller Uniform mif reichsdcutsches Gebiet übergetretcn. Es han delt sich in vier Fällen um Sudctendeutsche, in einem Fall um einen Slowaken und in neun Fällen um Rationaltschechen. die als Begründung für ihr Verhalten angaben, sie hätten nicht die Ab sicht, stch in einen aussichtslosen

wurden sie an der Eisenbahnstrecke Bodcn- bach—Reichsgrenze gestellt. Im gleichen Augen blick rollte ein Eüterzng über die Schienen. Meine Brüder schwangen sich auf die Trittbretter der Wagen und hofften so zu entkommen. Die Tsche chen eröffnetcn aber sofort das Feuer und schossen beide herunter. Sie waren beide tot!' Sudetendcutsche Flüchtlinge in den Durch gangslagern Scbnitz und Felsenmühle berichten über tschechische Brandlcgungsversnche im Grenz gebiet. Die Rote Wehr sei unaufhörlich

an der Arbeit, Denzinfässer und Holzwolle über das Land zu verteilen, um in einem bestimmten Augenblick die Höfe der deutschen Kleinbauern und die Häuser deutscher Bürger in Flammen aufachen zu lassen. Die tschechische Gendarmerie helfe den Kommunisten eifrig bei ihrer furcht baren Arbeit, ein Beweis, datz dieses Verfahren von oben gewünscht und unterstützt werde. Der Sattlermeister Walter Köhler mis Aussig überschritt am Sonntag mit seinem 18jäbrigen Sohn Walter unweit von Ottomühle die Reichs grenze

ist in fortwäbrendem Steigen. Die Flücht-, linge erzählen schrecklich« Vorkommniffe. Frauen- drückten ihre Erleichterung aus, daß eS ihnen ge-- lungen fei. aus dem „Lande der Schrecken' zu ent komme». Die tschechische Soldateska schießt nicht bloß wcchllos in die über die Grenze flüchtenden Sudetendeutschen, sondern verfolgt üe »och über die Grenze, wo sie. allerdings von der deutschen Zollwache energisch zurückgewicsen wird. Bei diesen Zusammenstößen wurden bereits bei 20 deutsche Zollwächter verwundet, darimtcr

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 25.09.1938
Umfang: 8
noch ernst sei, kann man sagen, daß im allgemeinen ein Gefühl der Erleichterung und auch des Optimismus vorherrschend ist. Man weist unter anderem auch dar auf hin, daß die gestrige lange Unter redung in einer freundschaftlichen Athmo- sphäre und mit aufbauenden Ablichten verlaufen ist. Alles hängt nun von ^rag ab. Wenn die tschechische Regierung nicht räumt, ist es klar, daß die Deutschen am 1. Oktober einmarschieren wollen. Deutschland Garantie für eventuelle neue tschechische Grenzen. Berlin, 24. Sept

wakei keine Minderheiten mehr vorhan den wären. Schließlich betont man, daß Deutschland nie die Absicht gehabt hat und auch nicht hat, rein tschechische Ge biete in Besitz zu nehmen. « In den Kommentaren zur gegenwär tigen Lage betonen die hiesigen Blätter, daß die im deutschen Memorandum auf gestellten Forderungen unwiderruflich sind. Es enthalte keine neuen Dinge, son dern nur die endgültige Formulierung der deutschen Forderungen, die der Füh rer in Nürnberg vor zwölf Tagen auf gestellt

für Cham berlain und den Frieden. Eine polnische Feststellung Warschau, 24. Sept. In Warschau wurde heute folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: Zu den Informationen von ausländi scher und besonders tschechischer Seite, l wonach die tschechische Regierung in die >. Abtretung des Teschener Gebietes an - Polen eingewilligt und sich zur Aufnahme diesbezüglicher Verhandlungen bereit erklärt habe, wird festgestellt, daß diese Meldungen jeder Grundlage entbehren u. lediglich einen Täuschungsversuch zugun

sten der tschechischen Propaganda darstel len. Vielmehr hat die tschechische Regie- rung auf die Note der polnischen Regie- - rung vom 21. ds. trotz der nachdrücklichen > Aufforderung seitens des polnischen Ge sandten in Prag bis heute Abend noch nicht geantwortet. schnellt. Die Zählung in den Lagern und Durchgangslagern ergab insgesamt am Freitag abends 127.800 Flüchtlinge. Die Bolschewisierung der Tschechoslowakei Budapest, 24. Sept. Laut Nachrichten aus den Grenzgebie ten sind in Abanreve

30 Flüchtlinge ein getroffen, darunter zwei Holländer. Sie berichten, daß sich die Tschechoslowakei unter der Herrschaft Syrovys rasch in einen Sowjetstaat verwandelt habe. Die Soldaten tragen auf der Brust das „Sichel- und Hammer'-Abzeichen. Trup pen und tschechische Bevölkerung mar schieren hinter roten Fahnen und rufen nach Stalin und der Diktatur des Prole tariats. Ueber der ungarischen Stadt Sopron erschien ein tschechischer Flieger, der mit Rauchfahnen zwei gekreuzte Sicheln an das Firmament schrieb

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Dolomiten
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Seite 3 von 16
Datum: 01.10.1938
Umfang: 16
gehandelt hat. In England schreibt „Daily Telegraph' unter dem Titel „Frieden', der ein Viertel der Seite oinnimmt, frohlockend, dass England und Europa weder Heuer noch das nächste Jahr einen Krieg haben werden. Mussolini habe mit seiner Ver mittlung das Fricdcnswerk Chamberlains ge krönt, das dieser mit solcher Hartnäckigkeit unter nommen habe. „News Chronicle' hofft, dass mit der Zusammenkunft nicht nur di« tschechische Frage gelöst sei. sondern nian überhaupt scncr Systemisierung nähcrgcrückt sei

, ergriffen ne die Flucht. . Es gelang jedoch, sieben Kommunisten zu langen, unter denen sich drei Sowjctrussen be fanden. _ Sic gaben bei der Vernehmung u. a. a». sie seien dem Kommando Rcichcnberg als Tcrrorsoczialistcn zugctcilt wor><-' Der Warschauer Regierung geht es über die Hutschnur Warschau. 39. September. Heute nachts wurde folgende amtliche Mittel lnng ausqcgcben: Die tschechische Antwort ans die polnische Note vom 27. Sept. ist trotz wieder holter amtlicher Versicherung,:!! seitens der höch

sten tschechischen Behörden weder gestern noch heute früh angekommcn. Sie ist erst heute Frei tag um 1.1 Uhr dem polnischen Gesandten in Prag übergeben worden, der sie sofort mittels cincs Flugzeuges nach Warschau geschickt bat. Merkwürdigerweise und ganz unerwartet be schränkt sich die tschechische Note auf allgemeine Betrachtungen, mit denen die tschechische Regie rung offensichtlich die Dinge in die Länge zu ziehen und sich der Erfüllung bereits früher ge machten Verforcchungen zu entziehen

sucht. Es ist bedauerlich, dass die ruhige Haltung der pol nischen Regierung bei den Verhandlungen Uber die klaren nnd kategorischen polnischen Forderun gen von Prag ausgenützt wird. Diese Haltung der tschechischen Regierung hat die polnische noch heute zu einer sofortigen Antwort veranlasst, die in bestimmtester Form di« Befriedigung der gerechten und begründeten polnischen Ansprüche auf Teschen fordert. Die Verantwortung für die missglückte Regelung der Frage fällt nur auf die tschechische

Regierung. Die polnische 9iotc wurde mittels Sonder flugzeuges abgeschickt, das heule. Freitag, abends um 20.97 llhr in Prag landete. Die Rote wurde sofort der tschechische» Regierung übergeben. Amtlich wird mitgctcilt: Während der Nacht vom 28. Sept. war das polnische Gebiet zwi schen 20 und 21 Uhr der Schauplatz einer wilden Schiesscrei. die aus Dziccmorowice in der Tsche choslowakei kam und gegen Godow in Polen ge richtet war. Beim Angriff winden Aandwofken und Maschinengewehre gebraucht

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 18.08.1917
Umfang: 10
, der sich seitlich noch bis auf 30 Kilometer ausdehnte, ist verlustreich zerschellt. Nur bei Dr i e g r a a ch- ten am Pferkanal und bei Langemärck hat der Gegner örtliche Erfolge errungen, hier wird noch gekämpft. Von St. Iullen. nord östlich von Wern, bis Warnekon an der Lys ist der Feind überall restlos zurückgeworfen. Im Artois und hei Verdun starker Feuer kampf. — Im Osten nichts Wesentliches. Gezeichnet: Generalquartiermeister Ludendorff. Smrstryr Packrichtru. tschechische Kriegsgefangene. Am größten

war das tschechische Aufgebot ia Rußland. Zwar wohnen dort.. rund 800.000 tschechische Kolonisten, die ober russische Staasbürger sind und deren waffenfähige Mannschaft selbstver ständlich in den betreffenden russischen Trupprn- körpern dient. — Aus der Darstellung des Landes- vertridigungSministers geht hervor, daß die tschechische Freiwilligeuarmec in Rußland zum allergrößten Teil aus tschechischen Kriegsgefangenen bestand. Schon im August 1914 meldeten sich rund tausend in Rußland lebende österreichische

chisch-ungarischen Bündnis nicht hinwegkom men, die iw der geographischen Lage und in Obflerreichs Bundestreue. stärke, zu O ern 1916 war es eine Brigade, schon Die „Bayrische Staatszeitung bringt an gegen Ende 1916 wird von einer Division gesprochen leitender Stelle einen Artikel „Bündnis und und im Februar 1917 war die tschechische Arme- Entente', in dem^sie die vielen Versuche der in Rußland bereits auf deren zwei angewachsen Entente beleuchtet, Oesterreich-Ungarn

- daß es sich in allem um ein militärisches Zu- sive am 1. Juli bei Zborow gerade dort ansetzte, sammengehen der zwei Großmächte handele, wo einer jener tschecho-slowakischen Brigaden gerade das nach Erreichung des strategischen Zieles ein tschechische Regimenter — fast die einzigen an un- Rechtsumkehrt und Linksumkehrt zuließe, fon- serer Front — gegenüberstcrndru. * ^ - ' r - ' ' „Grazer Volksblatt-. Ein erfundenes Telegramm des Deutschen Kaisers. vielen anderen Richtungen der Zukunft förder- ® e 5 lich sind. Man kann füglich sagen

und setzte chm die Vorgänge aus- , ‘ einander, die zum Ausbruch des Krieges ge- Die tschechische» Legionen. führt haben. Möglicherweise hat der Kaiser lieber die „tschechischen Legionen' in den Heeren während des Gespräches Notizen für den Bot- unserer Feinde hielt am 22. Juni d. I. der ehe- schafter ausgeschrieben, damit dieser nicht etwas malige Landesverteidigungsminister von Georgi im Falsches nach Washington meldet. In diesem Jmmunitätsausschusse des Abgeordnetenhauses fol- Falle

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Meraner Zeitung
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Seite 17 von 32
Datum: 26.01.1913
Umfang: 32
Sonntag) 26. Januar 1913 »Merauer ZeNung' Nr, 12. Seite 17. ver tlcdecmcbe Lehrling in Alen. Unter dem Titel „Der tschechische Lehr lina in Wien oder die Ueberraschung des „faulen Wiener Michl'' bringt „der getreue Eckart', Monatsschrift für deutsche Schutz arbeit des Deutschen Schulvlereins (Wien, VI. Linke Wienzeile 4) folgenden interessanten Ar tikel : , Die vorliegenden amtlichen Ausireie über die Zahl der tschechischen Schüler an den un terschiedlichen Schulen in Wien sind Gegen stand

weit. Es handelt sich um nichts weniger als um die nationale Organisierung der aus den tschechischen Gebenden Böhmens und Mährens »ach Wien kommenden Lehrlinge, um sie, die künftigen Repräsentanten des Mittelstandes, für die nationale Arbeit zu gewinnen und zu erhalten. Tie im September stattgefundene tschechische Lehrlingsausstellung in der Trutz burg Narodni Dum des XV. Bezirkes war ein Dokument tschechischen Bewußtseins und der Hoffnung auf die Zukunft, der Emanzipie rung! vom „fremden

', d. h>. deutschen Milieu, ein Versuch der Selbständigkeit auf Wiener Boden. Der tschechische Lehrling bringt zum Unterschied vom deutschen, der meist in der roten oder schwarzen Internationale unter geht und nur zum geringen Teil deutsch fühlt, sein ihm in der tschechischen Schule einge impftes nationales Empfinden nach Wien, er ist überall zu finden, wo es' sich um eiue natio nale Sache oder ein tschechisches Unternehmen überhaupt handelt! Auf tschechischer Seite be kennt man'vhneweiters, daß nur ein Bruch

teil im deutschen Meer untergeht, die Mehr heit aber besteht die Verjüngende und stählende naiionä'.e F?üerprobe in Wien. Man rümpfe nicht, die Nase, lache nicht -überlegen! Der tschechische Lehrling ist ein national geweckter, Pfiffiger Bursche, der alle deutschen Abwehr bewegungen frech verlacht. Er bückt sich nicht wie der deutsche, sei es in Wien oder Prag, er spottet des Wiener Magistrats, schreit auf den Straßen Wiens in tschechischer Sprache, spricht jeden tschechisch

an und wenn ihrer mehrere beisammen sind, singen sie auf offener Straße tschechische Volks- und deutschfeindliche Hetzlieder. Die tschechischen Lehrlinge ässimi- 8kii MiiMklikl! dkl»! KZ als ulltsrsttiksllckos wttsl dsl vllrsa !a Lsrlsbsck, ll-uieudzü. rraniSWlillö sto. s'öii! ^' dov^rt. Aupt-Oepot til? Alenu» aack Umgebung: 5. Nelr«i»ek-r «,«! äo«. vom. VeräroS. Alerao. September die eingangs erwähnte Lehrlings ausstellung veranstaltet. Sie ist „eine natio nale Hochwarte', welche über die tschechischen Lehrlinge

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.03.1922
Umfang: 6
und des Landes anpreist, wo die Messe stattfindet» ist verständlich, unverständlicher jedoch, daß sich ein hochpoliti scher Aufsatz in ein für die Kaufmannschaft bestimmtes Heft verirrt. Der Geschäftsmann sucht zu kaufen über zu verkaufen, Politik liegt ihm ferne, wenn sie ihm nicht hinderlich ist. Der tschechische Geschäftsmann macht von dieser Regel eine Aus nahme. Selbst in feinen Warenumsatz mengt sich die leidige Politik. Und er kann es nicht unterlassen, statt nur seine Waren, auch feinen ganzen Staat

zu einer politischen Frage gemacht werde'. Demgegenüber seien folgende Tat sachen festgestellt: Im Lande eines Comenius wurden 1600 deutsche Volksschulklassen ausgelassen, 300 deutsche Schulen ge schlossen, 3527 deutsche Kinder in tschechische Schulen gepreßt, tschechische Minderheitsschulen für 6. bis 10 mühsam aufgetrte- bene Kinder, ja in einem Falle für 1, in einem anderen Falle für 2 tschechische Kinder Minderheitsschulen errichtet, dagegen deutsche Schulen mit 100 und mehr Kindern gesperrt. In Wit- kowitz

ereignete es sich, daß ein deutscher Knabe an gebrochenem Herzen starb, weil die tschechische Schultyrannet ihn in die tschechische Schule preßte, obwohl er kein Wort tschechisch ver stand und dem Unterrichte nicht folgen konnte. Für die Tsche chen ist entscheidend der Klang des Namens. Das gilt natürlich nur für die deutschen Familien mit tschechisch klingendem Namen, nicht aber für die tschechischen Familien mit deutschen Namen. Was ist da vom Geiste eine Comenius, den auch wir Deutsche schätzen

durch den tschechischen Pöbel (Ostrau)? Wo bleibt die von Heoera erwähnte kulturelle Auto nomie der Deutschen? Im deutschen Landesschulrat wird durch den Regierungskommissär die tschechische Sprache eingebür gert. Ja selbst der deutsche Privatkulturbesitz (Bibliotheken, Gemäldegalerien) werden enteignet und In staatliche Verwal tung übernommen. Nicht daß die Deutschen eine kulturelle Autonomie bekämen, sondern es wird ihnen noch der letzte Rest, den sie besitzen, verkümmert. Herr Hevera meint, die Wahrheit müsse

siegen. Auch wir Deutsche sind dieser Meinung, wenn wir uns auch bewußt sind, daß es schwierig ist. der Wahrheit durch das Gestrüpp und das Schlingkraut der Lügen, die die tschechische Propaganda, die offizielle und inoffizielle, ja selbst die Messepropaganda, meist aus Steuermitteln, eine Gaffe zu bahnen. > Wiener Musikleben. Ueber Wien ist heuer ein« noch nie dagewesen« Hochflut von Konzerten hereingebrochen. Daß nicht alle, ja nur wenige dieser Veranstaltungen künstlerisch wirklich wertvoll

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 30.05.1900
Umfang: 6
sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 illusttirten Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 26 Modebeilagen. Mr. 133 Fernsprechstelle Nr. «s. IWtUwch, dM 30. Mlli 19^)0. Schriftleitung: R-rnplag. tzst. Illhxg. Tschechische Komödie. Eines muß gesagt werden: sie wissen gut und vorzüglich Komödie zu spielen, die tsche chischen Abgeordneten, und sie haben ihre Rollen wunderbar vertheilt. Sie eignen sich auch etwas besser zur Politik der Hinterthüren als die Deutschen

die Gegen überstellung einzelner Aeußerungen tschechischer Abgeordneter geben. Zm böhmischen Landtage sagte der radikale Abgeordnete Aaxa laut stenographischem Pro tokoll : „Das tschechische Volk hat fortwährend die vom Monarchen gegenüber Dr. Stransky gesprochenen Worte im Sinne. Wenn sich das allerhöchste Haupt zu solchen Aussprüchen hinreißen läßt, und mit dem Standrecht droht, welches gesetzlich keineswegs begründet ist, so können wir nichts anderes sagen, als daß diese Aeußerung sein alter Haß

gegen das tschechische Volk ist ... . In gleicher Weise hal er sich zu dem Ausspruche hinreißen lassen, daß er für diese Sache keine Amnestie ge währen werde. Wer in den letzten Jahren gesehen hat, für welche Verbrechen und Ver gehen Amnestie gewährt wurde, kann sich die Sache wieder in keiner anderen Weise erklären. Der regierende Kaiser ertheilt keine Amnestie und die tschechische Nation hat einen Fall er lebt, daß der Monarch wenigstens einmal sein Wort gehalten hat.' Der Abg. Praschak sagte: „Wir wissen

wir nicht !' Beim Empfang der Delegationen aber sagte der Delegirte Kaftan zum Kaiser: „Ich WWW wage es hier an Eure Majestät die ergebenste Bitte zu stellen, gnädigst nicht zuzulassen, daß die verbrieften Rechte des tschechischen Volkes, welche in Betreff der Gleichberechtigung der tschechischen Sprache selbst durch den Artikel 19 der Staatsgrundgesetze und durch kaiser liche Patente anerkannt worden sind, verletzt werden. Das tschechische Volk war stets kaisertreu.' — Der Kaiser antwortete: „Es gilt

sie einnehmen, keines wegs leichten Herzens. Trotz unserer jahre langen Haltung wurde uns das uns gebürende Recht widerrechtlich entzogen, und wir müssen dieses Recht unseres Volkes vertheidigen.' Und ferner: „Majestät, wir sind bereit, zu arbeiten, aber wir verlangen auch unser Recht! Wir wenden uns an das Gerechtigkeitsgefühl Eurer Majestät, auf daß uns das entzogene Recht restituirt werde und zur Beruhigung der Gemüther vorläufig die innere tschechische Amtssprache eingeführt wird.' Abg. Stransky endlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 04.12.1917
Umfang: 8
das zUr Fortführung des Krieges Notwendige zu bewilligen. Sie wird aber gewiß alles wn, was die Erreichung eines den Bestand der Monarchie sichernden dauernden Friedens zu fördern vermag. Tschechische Politik. Tschechische Offiziere als Ueberläufer. geschrieben: Zu den Interpellationen über den tschechischen Verrat an der Front und in der' Marine, mit denen im österreichischen Reichs rat und im ungarischen Reichstag die politi schen Vorstöße der Tschechen beantwortet wer den, ist zu bemerken, daß doch manchmal

auch ' Untreue den eigenen Herrn schlagt. So ha ben tschechische Offiziere als Ueberläufer den Italienern verraten, daß in Südtirol das bayerische AlpenkorM angekommen sei. was die Italiener zu der Annahme verleitete, daß von dort aus der erste Stoß der Offensive kom men werde. Cadorna hat dort soviel Trup pen als möglich angehäuft. Andere tschechi sche Offiziere haben italienische Truppen zu einer schwachen Stellung der Oesterreicher an der Südtiroler Front geführt

, die aber unter dessen, ohne daß die Ueberläufer davon ge wußt haben, gut verstärkt worden war. Wie man auch in sonst gut unterrichteten hohen mi litärischen Kreisen zu wissen glaubt, find in beiden Fällen die tschechischen Verräter von den Italienern, welche sich für absichtlich irre geführt hielten, erschossen worden. Aehnliche Früchte hat der Verrat an der Jsonzofront ge zeitigt. Dort haben tschechische Ueberläufer mitgeteilt, daß die Offensive, wie auch ur sprünglich beabsichtigt war, für den 19. Oktober festgesetzt sei. Unvorhergesehene

cm dieser Agitation zeigt sich darin, daß im Gefecht der Südwestfront. Darin heißt es: Der Erfolg bei Carzano am 18. September. 1917 und b^ anderen Gelegenheiten tschechische Reserveof fiziere zum Feinde übergingen, und zwar wa ren es unter anderen die Oberleutnante i. d. Res. gZioko und Jrsa, die Leutnante i. d. Ref. Kohautek und Zeleny. Man fand auch bei ge fallenen italienischen Offiziere die Beweise, daß feit langem tschechische Soldaten den Italienern- militärische Daten auslieferten

und daß die verräterische Propaganda in den tschechischen Regimentern stark betrieben wird. Auch nach der letzten glorreichen Offensive der Mittelmächte an der Südwestfront fanden sich in italienischen Kundschaftsaktenstücken An deutungen, daß man über Ort und Zeitpunkt des Beginnes des Angriffes genau informiert war. Aut.ditz vielerwähnte tschechische Mik tion ist der Verlauf der elften Jfynzofchlacht z^- rückzuführen, in der bekanntlich tschechische Ab teilungen vollständig versagten. Angesichts des verräterischen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 04.08.1922
Umfang: 6
- tungsfähigkeit. Auw von der Tfchechoflowakei pricht man als von einem Lande der unbegrenz» en Möglichkeiten. Aber In einem anderen Sinn. Etwa in dem Sinn wie man von den Bewoh nern von Abdera und von Schllda spricht. Die Tschechoslowakei hat für uns Sudetendeutsche sehr viele und sehr ernste Seiten. Aber auch an Humor, wenn auch sehr galligem Humör, fehlt es nicht. Wenn Lächerlichkeit töten würde, so ' äste der tschechische Staat nicht ein Jahr gelebt. >e komische Seite dieses Staatsgebildes

wird viel zu wenig gewürdigt. Es soll geschehen. — Emst zu nehmen ist das Bestreben der Tsche- $ chen, ihren Nationalitätenstaat als Nationalstaat erscheinen zu lassen; lächerlich, zu welchen Mit teln sie dabei greifen. Allen deutschen Gemein den will man tschechische Namen geben. Das wird ein hübsches Dohuwabobu sein, wenn man Hotzenplotz und Hinterwurzelsdorf vertfchechlsle- ren will. Daß man Karlsbad in „Karlove vary' und Marlenbad in „Marianske lazy' umtauste, ist bekannt. Man verzichtet lieber auf den Ruhm

und. Ruf von Weltstirorten, wenn man sie dafür in eine tschechische Provagandaschrist einwickeln kann. Das Umtaufen ist hierzulanoe zu einer geistigen Epidemie geworden. Wie man von einer .Fallsucht spricht, so auch von einer Umlauf- sucht. Sie gehört unter das Kapitel der durch den Chauvinisten-Wazillus erzeugten Trottclosis. Man tauft nicht nur die Orte um, sondern! auch die einzelnen Kurbnmnen. Ein moderner Eulen- spiegel hat ein neu?s tschechisches Staatsrvappen. vorgeschiagen. Seine Insignien

Pilsen. Die tschechische Post brachte es aber fertig, einen nach Pilsen adressierten Brief zurück nach Deutsch, land zu senden mit deni Bemerken: „Pilsen un bekannt'! Auch Karlsbad, Franzensbad und Marienbad, Orte, welche die Welt kennt, will irgend ein Razdär-Mensch auf der Post nicht kennen. Die Affenliebe für die Einsprachigkeit führt zu den köstlichsten Sorgen tschechischer Blätter. Die „Rar. Listy' stören selbst den Frle- dm der Toten und verlangen die Entfernung deutscher Aufschriften

auf dem Friedhofe in Prag. Die „Rar. Dem.' regt sich auf. daß auf dem Bahnhof von Podebrad noch Spucknäpse vorhanden seien mit der Aufschrift „Oe. R. W. B.' (Oesterreichische Nordmostbahn). Wir sind überzeugt, der tschechische Forschertrieb wird noch weiter gehen und' wird nach den Spucknäpfen auch Nachttöpfe und Wasserklosetts nicht ver schonen. Der ulkigste Einfall ist aber der, den Grenzstationen stanzösische Namen zu geben. Wir sind begierig-, wie Znaim, Oderberg, Tetschen-Bodenbach, Gmünd, Oberhaid

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 17.09.1921
Umfang: 12
einen wirtschaftspolitischen Faktor, den sie sich zur Gänze aneignen wollen. Sie stützen sich dabei auf die breite Masse der Handarbeiter, deren Hast gegen das deutsche Kapital und gegen die deutsche Intelligenz sie plan mäßig schüren. Wenn irgendwo/ so soll hier die deutsche In dustrie, das deutsche Kapital vernichtend geschlagen werden. Gelingt es aber, die deutsche Industrie in tschechische Hände zu bekommen, dann hat auch für den deutschen Arbeitnehmer die letzte Sttrnde geschlagen. Jeder deutsche Betrieb

und rein deutschen Ehen aus den deutschen Schulen ausgeschult, mit der Gendarmerie aus den Klaffen geholt und in' tschechische Schulen gepreßt. Ein deutsches Kind in Witkowitz, das nunmehr die tschechische Schule besuchen wollte, starb aus Gram darüber an gebroche nem Herzen. Da die Kinder die tschechische Sprache nicht oder nur sehr schlecht beherrschen, können sie dem Unterricht nicht folgen. Es mußten einige Kurse errichtet werden, in welchen die ausgeschulten Kinder erst Tschechisch lernen. Falls

, wie bereits hervorgehoben, gänzlich den Tschechen Vorbehalten werden. So intervenierte ein Ministerialrat aus Prag zusammen mit dem Bezirkshauptmann Zilka höchst persönlich bei den einzelnen Unternehmungen und verlangte unter anderem, daß keine neuen deutschen Beamten und Arbeiter eingestellt werden dür fen und die alten, soferne sie nicht die tschechische Sprache voll kommen beherrschen» entlassen werden sollen, obwohl der über wiegende Teil der deutschen Beamtenschaft und der Inspek toren ln dem Revier

bodenständig ist, weiters Einführung der tschechischen Dienstsprache und Anstellung der Beamtenschaft nach dem nationalen Schlüssel, wobei aber did Arbeiterschaft mitzuzählen ist. Die tschechische Presse erklärt ganz offen und ohne sede Scham, daß es sich den Tschechen dannn handle, dieses wichtige, In: Falle auswärtiger Konflikte doppelt wichtige Industriegebiet zur Gänze in die Hände der Tschechen gut bringen. Die deutsche Minderheit In diesem Gebiete steht daher In einem verzweifel ten und aussichtlosen

, können unter den Auspizien des Völkerbundes behandelt werden. Wang-China macht bezüglich des Artikels 21 gewisse Vorbehalte. Die tschechische Staatsbürgerschaft. Wie die „Bohemia' meldet, hat die Schlesische Landes regierung über Weisung des Ministeriums des Aeußern eine Kundmachung erlassen, derzufolge Personen, denen in der Zeit voin 28. Oktober 1918 bis 16. Juni 1920 die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft verliehen wurde, bis zum 31. Dezember 1921 ihre Staatsbürgerschaftsurkunde der politischen Behörde

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 26.08.1925
Umfang: 8
sich auch die gesanglichen Darbietungen, bei denen katho lische Geistliche, Lehrer, Bürgermeister usw. den Dirigentenstab schwangen, zu einem Akt deutscher Volkskultur fernab von der deut schen Stammesheimat. Urwuchtig kommt dies auch zum Ausdruck in dem preisgekrön ten Wahlspruch des Bundes Banater deut scher Sänger von Otto Dittrich: Wie Donnerschlag und Sturmgebraus Verkünde deutsches Lied: ^ Daß Treue fest zum Volk und Stamm Im Sängerbunde glüht. Tschechische Aufschriften in Grado In den „Münchner Neuesten

haben sie durch ihr selbstbewußtes Austreten tschechische Aufschristen und tsche chische Bedienung durchgesetzt und man konnte wiederholt den Ausspruch vernehmen, daß derjenige, welcher am tschechischen Gelde verdienen wolle, auch die tschechische Sprache respektieren müsse. In den gas reichen tschechischen Gasthäusern konnte man überall die Bilder Masaryks und Hus' sehen, auch lagen überall tschechische Zeitungen aus, die sogar im L-esesaol der Kunkommission durchgesetzt! worden waren. Zahlreiche tschechische

AU«» im Otzsth mv, im auf dem eine tschechische Ferienkolonie ein reiste, wurde mit stürmischen .Nazdar'» Rufen (dos tschechische Hell!) begrüßt.' Es ist bezeichnend, daß die deutschen Zei tungen in der Tschechoslowakei diese Nach richt mit der Bemerkung bringen, die Süde rende utsch-n, deren Uneinigkeit und Zer splitterung täglich größer wird, mögen sich an diesem energischen und volksbewußten Auftreten der Tschechen ein Beispiel neh men.' Unwetter. llnwelterschaden und Tod durch Blitz. Mailand. 23. August

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Volksbote
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Seite 2 von 8
Datum: 29.09.1938
Umfang: 8
gleichzelkige Lösung D u d a p e st, 28. September. Die ungarische Telegraphenagentur meldet, daß der ungarische Gesandte in Prag dem tschechischen Außenminister Krofta den Standpunkt der ungarischen Regierung in bezug auf die tschechische Flage mitgeteilt habe. ' Die ungarische Regierung betrachte es als eine unfreundliche Haltung, wenn man in der Behandlung der Minderheiten zum Scha den der ungarischen Volksgruppe in der Tscheche! einen Unterschied mache. Die Regie rung glaubt, daß das geeignetste Mittel

gegen die tschechische Tücke machtlos ge wesen seien und nur die Befreiung das unglaub liche Joch des Tschechenstaates beendigen könne. „Da uns die Tschechen den Weg zur Bereinigung mtt der polnischen Heimat versperren', erklärte Dr. Wolfs, „so müssen wir mit ihnen den Kampf aufnehme. Das Volk des Teschenerlandes hat sich entschieden, um seine Freiheit zu kämpfen.' Zwischen Ligotka und Campalana ist es zu blutigen Gefechten zwischen Polen und tschechi schen Gendarmerie gekommen. In Enojnicki haben tschechische

, daß die polnische Regie rung sich im Besitze von Nachrichten befände, nach denen die englische und französische Re gierung die territorialen Ansprüche Polens m der Tschechoslowakei gebilligt hätten.i - Ebenso haben die Zeitungen folgende Mel dung verbreitet: Die tschechische Regierung hätte sich endgültig entschlossen, einen be waffneten Zusammenstoß mit Deutschland vom Zaun zu orechen und ihn in diesem Ab schnitt zu lokalisieren. Deswegen würde die Prager Regierung Polen und Ungarn Zu geständnisse

machen, um eine Einmischung dieser beiden Länder zu verhindern. Der Prager Plan fußt auf der Tatsache, daß die tschechische Regierung auf die Hilfe Rußlands zählt, die sich unter der Form von täglichen russischen Flugzeugsendungen nach der Tschechoslowakei bereits auswirkt. Autikel über Böhmen M ü n ch e n, 27. September. Mit größter Sorge wird die Frage nach dem Schicksal vieler Sudetendeutscher, die so wett im Innern des Reiches siedeln, daß eine Flucht ins Reich unmöglich ist, in den Flüchtlingslagern immer

zu breiten. Es hat zu diesem Zweck ja, wie berichtet, die Telephon- und Telegraphen verbindungen mit dem In- und Ausland« und auch den Postverkehr mit dem Auslände unter brochen. Da es außerdem ausländischen Presse vertretern und sogar Diplomaten nicht möglich ist, einen Einblick in die wahren Vorgänge im Lande zu erhalten, geschweige denn darüber zu berichten, kann der tschechische Chauvinismus sich ungehemmt austoben. Die schweren Sorgen der sudotendeutschen Flüchtlinge um ihre Brüder

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Dolomiten
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Seite 7 von 16
Datum: 24.09.1938
Umfang: 16
mit der ganze Fülle Gottes erfüllt werden! Ratlonalkikche' Präger Hupttenntms ren also gingen dort der Kirche mehr Seelen verloren, als eine vieljährige eifrige» opfer reiche Mifsionstättgkett in Afrika gewinnen konnte. Bei der engen Verknüpfung der poli tisch-nationalen Bestrebungen der modernen Tscheche! mit den Tendenzen und Zielsetzun gen der „Tschechischen Kirche' — die für die tschechische Politik Verantwortlichen sind zu meist auch Anhänger der landeskirchlichen religiösen Bewegung

— ist nicht abzusehen, wie sich die Dinge wetter entwickeln werden, zumal einzig der Grundsatz gilt, daß die tschechische Frage immer noch eine religiöse Frage sei. Wie könnte es auch anders sein bei einem Volke, dessen Geschichtsmythos aufs tteffte in religiösen Bereichen ver wurzelt ist und das seine nattonalen Groß taten in Geschehnissen sucht, die vom katho lischen Standpunkt aus gesehen eine schwere Notzeit für das christliche Abendland bedeutet haben. Es find nun bald zwei Jahrzehnte her, daß das tschechische

von erichütternd wirkenden Gewaltakten begleitet, die gleichmäßig die treubleibenden kathollschen Kreise und, ins Pollttsche übergehend, auch die Überwiegend kathollschen Minderheiten der Polen, Ungarn. Sudetendeutschen ufw. trafen. Auf ihren Druck hin lleß die tschechische Regierung aus allen Schulstuben die Kreuze entfernen und auf Müllwagen zu den Schuttabladestellen bringen. Den katholischen Kirchenverwaltun- gen wurden die Schlüssel der Gotteshäuser fortgenommen und diese für den neuen Kul tus beansprucht

. Die Mariensäule, das wundersame katholische Wahrzeichen auf dem Altstädter Ring in Prag, wurde umgesttirzt und zertrümmert, die prächttge St.-Niklas- Kirche enteignet. Kurz, den romtreuen Katbo- liken wurde in einer Weise nachgestellt, die sich mit den demokratisch-humanistischen Grund sätzen, die die junge tschechische Republlk vertreten wollte, durchaus nicht vertrug, M« aber ganz der Haltung entsprach, mit der vor Jahrhunderten die Hussiten gegen alles, was katholisch war, vorgingen. Freidenkerisch

«, ja bolschewistische Einflüsse machten sich bald bemerkbar. Die „Tschechische Kirche' ging aus dem „Klub der tschechischen katholischen Reform priesterschaft' hervor, deren. Wünsche» Auf hebung der pricsterlichen Ehelosigkeit und Einführung der tschechischen Kirchensprache an Stelle der lateinischen, von Rom ab geschlagen worden waren. So wurde sie zu einer „romfreien Kirche', die aber ihr« stärkste Stütze an der Regierung fand, deren Mtt- glleder wie der Postminister Etauek sie als einen wichttgen Faktor

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.09.1920
Umfang: 6
Telefunkengesellschaft für Überseeverkehr beteiligt sein wird. Da mit ist eine drohende Einmengung der Franzosen ln den deut schen iieberseefunkenöerkehr vermieden worden. Riesenbrand in Hamburg. Berlin, 16. September. Die Blätter melden aus Ham burg: Gestern abend entstand In den Deutschen Kohlen- und Kokswerken am Indla-Kai ein Feuer, das ln kurzer Zeit ge waltige Ausdehnung gewann. Anscheinend liegt Brandstiftung vor. Der Schaden wln> mit l l /i Millionen Mark beziffert. Das neue tschechische Kabinett. Prag, 16. Sept. Der Präsident

nichts anderes ist, 1s eine maßsole Verhetzung ins uferlose gesteigerten natio- ulen Chauvinismus', der heute wie in früheren Perioden olitischer Hochkonsunktur des Tschechentums nur ein Ziel ennt: Ausbreitung und Verherrlichung des tschechischen iolkes. Vernichtungskrieg gegen alles, was dessen unuin- hränkten Herrschaft im Wege stehen könnte. Und diesem weck mutz hier alles dienen: das Haus, die Schule, das >eer, selbst die Kirche. Das tschechische Volk erlebt in dieser. Zeit zuin zweiten- tat eine Reformation. Wie die erste

, der Hussitismus, ist uch die zweite' geboren aus dein nationalen Fanatismus, us der Unruhe einer stürmischen Zeit heraus geschaffen m llännern, die damit neben der Erfüllung gewisser eigener üünsche nichts anderes erstreben, als die Stärkung und estigung des Tschechentums. Aber welch ein Unterschied wischen Johann Huo. dem standhaften Streiter und auf- echten Blutzeugen seiner Gesinnung — und den Stiftern der euen Ktrchel Ain 8. Januar 1620 fanden sie sich in Prag usammen, ein paar heiratskrsttge tschechische

Priester, die as Zölibat drückte, einige tschechische Staatsaewaltige. reiche die Lorbeeren der Befresiingshelden von 1818 nicht hlafen ließ, um den Worten eines Mannes. zu lauschen, essen Namen allein schon eine üble E,npfehlung der von ihm eleiteten Bewegung ist. Pater Zahradnik-Brodskn hat eine ewegte Vergangenheit hinter sich: einst Prämonstratenser Ordenspriester, trat er beim Ausbruch der tschechischen Revo lution aus dem Orden aus. legte seinen Namen ab und das Priestergewand, vollzog

Gottesdienst nur die tschechische Sprache angcwendct werden dürfe, die Erklärung der Ehe als frei löslichen Ver trag usw. Fn allen Gemeinden, in welchen Anhänger der neuen Kirche wohnen, soll ihnen se nach ihrer Anzahl ein Teil oder die ganze katholische Pfarrkirche überlassen wer»' den. Mit diesen und anderen modernen Grundsätzen trat die tschechische Kirche in die Welt. Aber sie wurde nicht erll Im Fanuar 1620 geboren. Viel frliher schon, gleich nach dem Ausbruch der Revolution, zeigten sich die ersten

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 17.08.1923
Umfang: 8
mit der typischen öster reichischen Kappe nur das „R. (^. 8.' an Stelle dec» früheren österreichischen Hoheitsabzei chens zeigt an, das; es auch in Böhmen so etwas wie eine Revolution gegeben hat — sprechen zunächst tschechisch, satten aber gleich ins Deutsche, wepn man ihnen deutsch antwortet. Sie reden die deutsche Sprache recht gut, diese Bahnbeamten, obgleich sie hier in Deutschböhmen meist tschechischer Nationali tät sind. (Die deutschen Bahnbeamten hat man ins tschechische Sprachgebiet versetzt

. Tschechische Beamte werden nach Deutschböhmen ver setzt- für ihre Kinder müssen tschechische Schulen er richtet werden. Nur die tschechische Amtssprache, die niemand aus der Bevölkerung spricht, hat offizielle Gültigkeit. Der deutsche Großgrundbesitz wird par zelliert, aber nicht etwa an deutsche Bauern gege ben, sondern an tschechische. Was von den deut schen Gütern bei Mangel an tschechischen Bauern nicht aufgeteilt werden kann, wird in irgendeiner - > Forin als Großbesitz oder Großbetrieb

an tschechische Großlandwirte gegeben. Der breite Streisen der in deutscher Privathand befindlichen Grenzwälder soll in das Eigentum des tschechisch regierten Staa tes übergeführt werden, obwohl der private Groß waldbesitz dem Staate mehr Geld und Nutzen bringt als die staatliche Waldwirtschaft. Entgegen den volkswirtschastlichen Interessen sollen auf diese Weise die Sudetendeutschen räumlich vom großen deutschen Muttervolk getrennt werden, damit man sie dann um so leichter vertschechen kann. . . . Der Tag

an der reichsdeutschen Grenze bis zu dem etwa 1100 Kilometer entfernten Kiraly Haza an der rumänischen Grenze komnrt man in diesem Staate mit keiner Sprache besser aus als mit deutsch. .. Man mag die Grenze dieses künstlich geschaf fenen Staates, der wie ein langgezogener Schlauch das Herz Europas mit dem Balkan, Deutschland mit Rumänien, verbindet, von Westen. Norden, Osten oder Süden her überschreiten, immer wird man die gleiche Erscheinung vorfinden: tschechische Tünche über anderem Volkstum. Sechs Millionen

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