abgehalten wurde und die auch in einem sehr wertvollen Sammelband ihren Niederschlag gesunden hat. Die Vorlesungen sind dort in der Originalsprache, in der sie gehalten wurden, d. i. französisch, lateinisch, deutsch oder tschechisch ent halten. Eine verstärkte Fortführung dieser Konferenz sollte die Akademische Woche sein, die vom 28. September bis zum 6. Oktober in Prag statt fand. Als Veranstalter zeichneten diesmal außer dem „Kreis der Freunde der Filosoficka revue' auch die tschechische „Akademicta
. An diesen Borträgen in tschechischer Sprache nahmen nur sehr wenige hiesige Deutsche teil. Richt unbedeutend war die Zahl der fran zösischen Vorträge, bei denen man aber, wenn man ehrlich sein will, den Eindruck zugestehen muß. daß sprachenhalber ein wesentlicher Teil des Publikums ihnen nicht folgen konnte, sondern auf die kurzen auszugsweisen Verdolmetschungen angewiesen war. Den stärksten Besuch wiesen wohl die deutschen Vorträge auf. da sich an ihnen nicht nur die eingeschriebene tschechische Hörer
Zielen hinführten und nicht nur intellektuelle Bildung, sondern in erster Ltnie auch tatkräftiges Wollen und Handeln den Zeitbedürfnissen entsprechend lehrten und forderten. Wenn er über Goethe, Dostojewski oder Dante sprach, konnte man sehen, daß auch heute noch die Schönheit durchgeistigter Kunst, zielklar gedeutet, den Menschen ganz anders hinreißt als bloße verstandesmätzige De duktion. Jnteresiant war, daß z. B. bei dem Dor trag über den Russen Dostojewski tschechische Zu hörer behaupteten
Presie ihres wisienschaftlichen Gehaltes und ihrer Neuheit wegen Aufsehen gemacht hat ten. Endlich'wäre noch zu erwähnen ein kurzes Referat von Exzellenz Dr. Rücke! über die rich tige Verbindung, von völkischer und übervöl kischer Haltung im katholischen Menschen. Abschließend ist zu sagen, daß die „Akademische Woche' als durchaus gelungen zu bezeichnen ist. Es ist bestimmt damit zu rechnen, daß der tschechische Katholizismus dadurch dem Königs problem der heutigen Zeit, der Bildung