Äfc öS Montag de» 4. März Für die Unfruchtbarkeit des Parlaments machte er die Regierung verantwortlich, die einfach tut, was sie will, und sich um das Parlament nicht kümmert. Dr. Kofler vergaß hiebei allerdings, hervorzuheben, daß der Nationalverband an diesem Uebel die Hauptschuld trägt, indem er sich zum Heloten der Regierung erniedrigt. Nach Dr. Kofler sprach der Christlichsoziale Huber aus Innsbruck. Man kennt dieses provozierende, unwissende Herrchen schon zur Genüge, aber die Heuchelei
den Arbeitern gekündigt. Bis Ende dieser Woche wer den mindestens zwei Millionen Arbeiter infolge des Streiks ohne Beschäftigung sein. Unter diesen Umständen ist man auf die Erklä rung, welche die Regierung heute im Unterhause abgeben will, äußerst gespannt. Welche Schritte wird die Regierung zur Entwirrung der Situation unternehmen? Ausgeschlossen ist, daß sie den Streik seinen Gang nehmen lassen kann, denn strei ken die Bergarbeiter zwei Wochen, so ist das ganze Wirtschaftsleben Englands stillgelegt
, das Land steht vor unabsehbaren Wirrnissen. Vollständig ausgeschlossen erst ist sede Pression, welche die Berg arbeiter zum Nachgeben zwingen könnte. Jeder Versuch, mit außerordentlichen Mitteln auf die Ar beiter einzuwirken, würde dem geschlossenen Wider stand der englischen Arbeiterklasse begegnen. Unter den gegebenen Verhältnissen wird der Regierung nichts übrig bleiben, als einen stärkeren Druck als bisher auf die Kohlengrubenbesttzer auszuüben. Eine Meldung von gestern besagt
auch, daß die Re gierung heute im Unterhause eine Vorlage ein- bringen wird, welche den Minimallohn gesetzlich festlegt und die Zwangsverstaatlichung aller Koh lengruben vorsieht, deren Besitzer sich weigern soll ten, den Minimallohn zu akzeptieren. Freilich ist noch abzuwarten, ob sich diese Meldung bestätigt. Die Arbeitseinstellung selbst ist im ganzen Lande in vollster Ruhe vor sich gegangen, ein Beweis, daß die Bergarbeiter ihrer Kraft gar wohl bewußt sind. Maßnahmen der Regierung. London, 4. März. Die großen
Londoner Blätter melden übereinstimmend, daß die Regie rung heute im Unterhause einen Gesetzentwurf über die Einführung des Mindestlohnes einbringen wird. Andererseits heißt es, soll sich die Regierung, auch mit der Absicht tragen, jenen Teil der Gruben in staatliche Verwaltung zu übernehmen, deren Be sitzer sich weigern sollten, den Mindestlohn einzu führen. Man glaubt, daß>ein solcher Gesetzentwurf auch im Oberhause eine günstige Aufnahme finden würde. Im Unterhause ist man gegen eine der artige