Seite 2. Nr. 25. Tieoler vo5»»boZe' Mittwoch, den 27. August 19Z9. jandelt. Ware er in die Hände der österreichi- 'chen Regierung gefallen, würde er wohl kur zerhand aus dem Lande geliefert worden fein; ,r hat sich untersangen, in Ungarn Ordnung zu nachen, während Bela Kun in Ungarn alles ^runter und drüber gekehrt und Tausende ge mordet hat — aber er war kein Jude, kein Sozi, kein Freimaurer, ja nicht einmal ein Bolschewiki, sondern ein Habsburger — da her hinweg mit ihm. Die Zustände
in Ungarn harren noch weiterer Klärung. Bis zur Stunde hat sich noch keine neue Regierung ge bildet. Ein Rückfall in das alte Elend ist nicht ausgeschlossen. Die Sache kann für uns wieder eine nicht angenehme Rückwirkung haben. Endlich sollte ein Gebiet, dessen Bo denerzeugnisse jahrzehntelang für unsere Er nährung unentbehrlich waren, zur Ordnung kommen und die Produktion daselbst wieder in Gang kommen, welche die Bolschewiken völ lig zerrüttet hatten. Was diese uns verspro chen haben, aber niemals
hätten wirklich bie gen können, das würde ein geordnetes Ungarn mit aller Sicherheit leisten können: für unsere Ernährung wesentlich beizutragen und für un- -sere Industrie- und Gewerbeerzeugnisse ein reichliches Absatzgebiet zu eröffnen. Die Be ruhigung Ungarns ist für unsere Ernährungs- Politik eine wesentliche Erleichterung, für den -Abbau der Arbeitslosigkeit und für den Auf- ibau unserer Produktion ein Glücksfall. Ge gen die Regierung, die nun endlich diese Be ruhigung herbeiführt, mußte
viele. Jsts nicht da, solls die Regierung beschaffen. Beschafft sie es nicht, na, dann wird man ihr schon kom-> men. Ob das gerade der Weg ist, der zum Ziele führt' ist allerdings eine andere Fragen Was wir brauchen, um aus dem Winter zu kommen, sind drei Dinge: Lebensmittel» Kohle und Rohstoffe und Arbeit. An allen drei Din gen haben wir Alkangel. Die erste Frage ist: Wie wird sich unsere Getreideoersorgung ge- , stalten? Die Regierung stellt sich dieselbe folgender maßen
, was einer durchschnittlichen Ver brauchsration von 1860 Gramm entspricht Zur Verbesserung, der Ernährung im kom menden Wirtschaftsjahre wird die durchschnitt liche Versorgung mit einer Mehlration von 400 Gramm täglich von der Regierung ange strebt. Dies ergibt einschließlich des Bedarfes der Spitäler, Anstalten und Köchen einen Ge- treidebdarf von jährlich 3,800.000 Meterzent nern. Gegenüber der veranschlagten inländi schen Ausbringung, von 1,80y.000 Meterzent nern beträgt also der Abgang für die menschli che. Ernährung