, war früher Ungarn eine Quelle der Sorge und der Schwäche für die Regierung, doch scheint jetzt der Wunsch nach Versöhnung allgemein geworden zu sein, da jeder überzeugt ist, daß die zwei Länder gemeinsam gehen müssen zum allgemeinen Wohle- Oesterreich will nämlich die Einigung; Jung-Ungarn ist befreit von Ausschließung und Armuth. „Der Landtag wird einberufen werden, und es ist fast gewiß, daß, was immer für eine Form der Einigung gefunden wird, das Resultat immer die Gegenwart der Ungarn im Reichsrathe
im Hause gebe; dem stimme ich vollkommen bei. Das HauS hat die Pflicht und den Wunsch, die möglichst größten Ersparungen im Staatshaushalte herbeizuführen. Ich möchte aber da weiter gehen und sagen, nicht blos im Hause gibt es keine Partei, sondern auch die Regie rung sollte wenigstens in dieser Richtung keinen andern Standpunkt als das Haus kennen, und zum großen Theile können wir das sagen. Zum großen Theile nimmt die Regierung gegenüber dem Streben des Hauses keinen andern Standpunkt
ein. Ich bedaure es. daß dieRegierung nicht vorgegangen ist. Thatsache aber ist es, daß die Regierung wenigstens sich den Bestrebungen des Hauses angeschlossen, und eine Ziffer genannt hat, welche in ihrer Höhe jedenfalls überraschte. Allein an diese Ziffer waren Bedingungen geknüpft, welche vielleicht wichtiger waren, als die Thatsache der Ziffer, und ich möchte behaupten, daß die Verhandlung nicht an der Ziffer, sondern an den Bedingungen scheiterte. Mag der Finanzausschuß auch die Verhandlungen
über den Vrinttz'schen Antrag abgebrochen haben, die Sache selbst ist weder für das Haus noch für die Regierung be seitigt. Ich bin loyal genug, anzuerkennen, daß die Regierung die Möglichkeit einer Reduktion nur unter gewiffen Bedingungen zugegeben. Wenn ich aber auf den Verlauf der Verhandlungen zurückkomme, so zeigt es sich, daß die Regierung sowohl die Ziffer als die Bedingungen als Ultimatum hingestellt hat, wo die geringste Abweichung von der Sache bereits die Un möglichkeit herbeiführt, mit Ersparungen
einzutreten. DieS bedauere ich auf das tiefste, denn dies ist keine Vereinbarung, und insoferne finde ich es natürlich, daß der Finanzausschuß sich nicht für verpflichtet halten konnte, weiter in die Verhandlung einzugehen. Redner vergleicht nun die Abstriche der Regierung mit denen des Finanzausschusses, und abstrahirt daraus, daß weder für das Haus noch für die Regierung die Ver- anlassung gegeben sei, heute schon, ehe noch die Ver handlungen begonnen haben, zu sagen: ich halte meinen Zifseransatz fest