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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 25.06.1867
Umfang: 6
werden auf jeden Fall, dem Versprechen des StaatSininisters Rouher ge mäß, in der zweiten Session, welche im Monate No vember beginnen wird, berathen werden. Jules Simon, StaatSminister Nouher, Picard und Thiers haben sich an der Debatte betheiligr. Sta'tsminister Nouher sagt, die Regierung habe nicht die Absicht die Gesehes- vorlagen über die Presse, Versammlungen und über die Armee hinauszuschieben. Bezüglich des MilitärgesetzeS sagt Nouher, das Gesetz über die Armee hat für die Regierung erhebliche Wichtigkeit

, nicht wegen der an geblichen Kriegsgerüchte, wohl aber, weil es das Grund gesetz der Armee werden wird. — Nouher glaubt nicht, daß das Militärgesetz dem Lande schwere Bedenken ein flöße. Die Regierung ist überzeugt, daß dieses Ge setz mit der Würde und der Ehre des Landes verknüpft fei; es dürfe nicht mit Ueberstürzung geprüft, wvhl aber auch nicht weit hinausgeschoben werden, da die Regierung noch das Gesetz über das Contingent vor legen mnß. London, 21. Juni. Auf ene Interpellation Monk's erwiedert Lord

-. den nämlich zuni Ankaufe von Aktien für das auf die 7SS Kirchengüter zu kontrahirende Ansehen eingeladen, wenn aber die Schritte hiezu überall so unglücklich ausge fallen sind, wie hier, so steht es sehr schlecht um das Geschäft, und die Regierung wird wenig Nutzen von ihrer Konvention mit dem Hause Erlanger haben. Hi^r wurden nämlich die Häuser Levi, Trevit, Mandolfo, Schielini, Evvcra und Popadopoli wegen ihrer Theil nahme an dem Geschäfte beigezogen; trotzdem däß ihnen sehr vortheilhaste Bedingungen

werden können, und die Besorgniß ist daher nicht ganz unbegründet, daß die berühmte Konvention der italienischen Regierung mit dem Hause Erlanger und Comp. ein todtgebornes Projekt, nnd die italienische Finanzverwallung noch lange nicht am Ende ihrer Verlegenheiten angekom men sei. Florenz. 20. Juni. Unscre Jtalianiffimi müs sen schließlich gestehen, daß die österreichische Regierung im Venrtianischen und so früher auch in der Lombar- die mit unendlich geringerem Perspnal- und Geldauf wand den Dienst der öffentlichen

Sicherheit versah und noia bei«? ungleich besser versah, als nunmehr die ita lienische Regierung. Aus offiziellen statistischen Quel len geht hervor, daß feit der Annexion in der einzigen Provinz Verona die Zahl der Polizeibcamten verdrei facht wurde. Die österreichische Regierung verausgabte für diesen Dienst in der Provinz 22,945 Frcs. und zwar für 13 Beamte und Angestellte, nämlich einen Polizeidirektor, zwei Kommissäre, zwei Adjunkten, drei Kanzlisten, einen Accessisten nnd vier geheime Agenten. Seit

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 18.01.1865
Umfang: 6
gescheut werden. In dieser Neberzeugung wird Ihnen meine Regierung einen Plan zur Erweiterung der Flotte vorlegen. Die Verpflichtung zur Fürsorge sür die im Dienste und aus dem Felde der Ehre an Gesundheit und Leben beschädigten Krieger und deren Hinterbliebene wird in der Vorlage eine» Invaliden» PensionSgesetzeS einen wohlberechtigten Ausdruck finden, und ich hoffe, daß Sie demselben eine bereitwillige Ausnahme zuwenden werden. Die Aufstellung von Truppen an der polnischen Grenze

hat nach dem Erlöschen der Insurrektion im Nachbarlande wieder ausgehoben werden können. Durch die gemäßigte, aber feste Haltung meiner Regierung Wurde Preußen gegen Uebergriffe deS AufstandeS sicher gestellt, während gegen einzelne Theilnehmer an Bestre- düngen, welche die LoSreißung eineö Theiles der Monar chie zum Endziele hatten, von den zuständigen Gerichten auf Strafe erkannt worden ist. , Daß die günstige Finanzlage deS Staates cS gestat tet hat, den dänischen Krieg ohne Anleihe durchzufüh ren, muß eine große

Genugthuung gewähren. Es ist dies mit Hilfe einer sparsamen und umsichtigen Ver. waltung, vornehmlich durch die beträchtlichen Ueber schüsse der Staatseinnahmen in den beiden letzten Jah ren, möglich geworden. Ueber die durch den Krieg ver anlaßten Kosten und die zu ihrer Bestreitung verwende ten Geldmittel wird Ihnen nach dem Final-Abschluß für das verflossene Jahr meine Regierung vollstänvige Vorlagen machen. Der StaatShauShaltS-Etat für daS laufende Jahr wird Ihnen unverzüglich vorgelegt

in allen VerwaltungSzweigen. — Außer den all gemeinen Rechnungen über ven Staatshaushalt der drei Jahre, von 1359 bis 1861, deren Vorlage vom Neuen stattzufinden hat, wird Ihnen nunmehr auch die Rechnung für daS Jahr 1862 zur Entlastung der StaatSregierung übergeben werden. (Schluß folgt.) — Die der Regierung nahestehenden Blätter sind fortwährend auf daS eifrigste bemüht, die Stimmung zu Gunsten der voraussichtlichen Maßnahmen der Re gierung vorzubereiten. Die „Zeivl. Corr.' weist auf die Nothwendigkeit

hin, die VerfassungSverhältnisse zu klären, und die Rückkehr eines unzweideutig gesetzlichen Zustandes herbeizuführen. Sie sei überzeugt, daß die Einsicht in diese Lage der Dinge sich bei der Mehrheit der Abgeordneten Bahn brechen werde. Was die Stimmung der königlichen Regierung betreffe, so werde sowohl die Thronrede, welche dem Parlamente den militärischen, handelspolitischen und diplomatischen Auf schwung Preußens zu Gemüthe führen kann, als auch der Charakter der Vorlagen, mit denen die Negierung vor die Kammern zu treten gedenkt

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 29.07.1867
Umfang: 6
. Die zweite Kammer hat nach langer Debatte die von der Regierung geforderte Bewilligung zur Besoldung der bisher von den Jesui ten verwalteten Pfarrei St. Christoph in Mainz bis zu deren ordnungsmäßigen Besetzung verweigert. Berlin» 2ö. Juli. Die „Nordd. Allg. Ztg.' be stätigt den Eingang einer französischen Note, betreffend die nordschleöwigische Frage. Die „N. A. Z.' will sich vorerst einer Beurtheilung enthalten; und führt einstweilen nur die National-Zeilung an, welche die Note als eine französische

Einmischung betrachtet. Die „Kreuzzeitung- sagt: Die dänische Note enthalte nichts, was irgendwie eine bestimmte Beantwortung erfordern würde; dieselbe soll vielmehr einen vollkommen dila torischen Charakter haben. Paris. 25. Juli. Die „Presse' meldet unter Reserve, Raiazzi habe Dienstag an die päpstliche Regierung die Anfrage gerichtet, ob sie eS nicht für nützlich erachten würde, die Ermächtigung zu geben, daß eine italienische Brigade in Rom einrücke. » Der „Tagespost'» wird aus Florenz

kein der Regierung und der gemäßigten Partei günstiges Resul tat liefern werden, weßkialb er es für das Beste halte, mit der gegenwärtigen Kammer fortzuregieren, so lange es eben gehe, und wenn einmal die Auföfung derselben nothwendig geworden sei, keine Neuwahlen vorzuneh men, sondern zur Diktatur zu schreiten. Bei diesen Worten Ratazzi's brach Cialdini. welcher während der länßerenAukeinandrrsetzung des Minister präsidenten sichtlich mühsam an sich gehalten hatte, los, und sprach, zu Raiazzi gewendet

die Vereinigte Staaten- regierung keineswegs gleichgiltig zusehen, und es ge schehen lassen, sondern sie hat die Pflicht auf sich, an der Monroe - Doktrin festzuhalten: „Amerika für die Amerikaner'. — Demnach drang das Kabinet von Washington mit allem Nachdruckt darauf: daß Napo leon sein JnterventionSheer aus Mexiko ohne Verzug zurückrufe und es allenfalls dem neuen Kaiser anheim stelle. sich der mexikanischen Nation, welche ihm ihre Krone angeboten und den HuldignngSeid zu Füßen ge legt

hatte, für die Zukunft genehm zu machen. Leider ist ihm dies — trotz all des besten Willens und trotz all heroischer Selbstaufopferung — nicht gelungen; Krone und Leben hat er — durch den schmählichen Verrath seiner Scheinsreunde — auf der plai-a «Ze sopra zu Queretaro verloren! Mithin tritt wieder an die Vereinigten Staaten die Pflicht heran, ihr Augenmerk dem Gange der Dinge in Mexiko zuzuwenden. — Mexiko soll endlich vor aller Welt selbst darthun, daß es nicht im Stande ist, eine solide Regierung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 22.07.1865
Umfang: 6
Regierung, aber mals mit einem fertigen Programm hervorzutreten, schon darum nicht, weil dieses Programm nur eine Reihe von Gegensätzen zu dem bisherigen Verwaltungösystem auf stellen könnte, ohne gleichzeitig schon rie positiven Grund, lagen für die zukünftige Ordnung der Dinge mit fester Hand umzeichnen zu können. Diese Ordnung soll aber zum größten Theile erst im Wege einer freien und ge. sehttchen Vereinbarung mit den konstitutionellen Vertre tern der Völker Oesterreichs herausgebildet und festge

auch die Beunruhigung, welche sich in gewissen Kl eisen kundgibt, für höchst unbegründet. Eine Negierung, welche die Kontinuität deS Rechte« aner kennt, muß dieselbe für jedes Recht gelten lassen; eine Regierung, welche den Gegensatz zum Ministerium Schmerling bilden soll, kann nicht, wie dieses, ver- schieden« Maßstäbe und Grundsätze sür die beiden Ufer der Leitha mitbringen, kann nicht auf der einen Seite sich als Träger deS konstitutionellen Rechtes geriren, auf der andern Seite aber dasselbe verleugnen

. Die Methode des Hrn. v. Schmerling hat den konstitutionellen Ge danken so sehr mit den bnreaukratischen erquickt, daß der erstere kaum mehr herauszufinden war. DaS DeSaveu dieser Methode muß nothwendigerweise die Läuterung deS konstitutionellen Gedankens zur Aufgabe haben. In dieser Hinsicht legen wir großes Gewicht auf daS Moment, daß Hr. v. Majlath Mitglied jener Oktober- Regierung war, die an den Tendenzen, welche Graf GoluchowSki diesseits der Leitha verfolgte, zu Grunde gegangen ist. Graf GoluchowSki

war allerdings nicht ver Febler der Oktober-Regierung, sondern ihr Unglück. Man kann sich schwerer vor Unglück, als vor Fehlern bewahren. Aber unmöglich ist'S nicht, unv je frischer die Erfahrung, je eindringlicher die Lehre, welche in der kurzen Geschichte der Oktober-Regierung vorgezeichnet ist, um so mehr müssen wir unS berechtigt halten, anzu nehmen, daß alles Mögliche geschehen, um die Erneue rung des Unglücks zu verhüten. DaS alte Regime hat sich seinen Weg nur durch Oktroyirungerr bahnen

können. DaS neue Regime muß nothwendigerweise jede Ok- troyirung perhorreSciren. Die alte Regierung vermochte nur dadurch irgend eine scheinbare Bewegung zu erzie len, daß sie zu Fiktionen ihre Zuflucht nahm. Die neue Regierung muß an die Stelle der Fiktion die Wahrheit setzen, und die Lösung der VersassungSsrage wird nur dann eine Wahrheit sein, wenn sie den möglichen Wün schen aller Völker dieses Reiches möglichste Rechnung trägt. DaS alte Regime vermochte an die Entwicklung deS Verfassungslebens

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.07.1867
Umfang: 4
; für die Unterstützung der im Zuge befindlichen Reform der Strafgesetzgebung wäre kaum eine bessere Kraft zu gewinnen. * Pest, 13. Juli. (In die Pester Schwur ger ich tSlifte) sind drei Jfraeliten aufgenommen worden.j * Trrest, 12. Juli. (Levantepost.) Athen, 6. Juli. An die hiesige Regierung gelangte Depeschen lassen eine baldige diplomatische Lösung der kretischen Ange legenheit hoffen. Im PyräuS werden nächstens fünf russische Fregatten einlaufen. — In Syra fanden lär mende Demonstrationen statt

, es bestehe zwischen der Regierung und dem Parlamente über die Haupt, sachlichen äußeren und Die Freiheit der Kirche könne nur dann zugestanden werden, wenn sie Garantien geben und Zugeständnisse inachen wird, auf welche die Zivilgewalt ein Recht hat. Einstweilen genieße die Kirche volle religiöse Freiheit und werde auf die Jnkamerirung der Privatkapellen- j Güter Zein Anspruch erhoben. Er glaube, daß die gesetzgebende Gewalt keine Verfügungen bezüglich der Ernennung der Bischöfe auferlegen könne

Princi pien zu verbreiten. Der Unterrichtsminister antwor tet ihm und sagt, das Gewissen müsse frei sein, sowie die Wissenschaft unabhängig. Die Katholiken sollen die Kirche in Rom vermögen, sich umzugestalten. Der Minister sagt schließlich, es gehe dem CleruS die höhere Bildung ab. * — (Garibaldi.) Abermals wird viel von einer bevorstehenden Bewegung gegen Rom gesprochen. Ga ribaldi hat sich in einem langen Schreiben über Rom ausgelassen; er wirst der Regierung vor, daß sie die bei Terni Verhafteten

an die Bedingung geknüpft, daß Rom die Hauptstadt werde. Er kritisirt die letzten Ernennungen der Bischöfe und sagt weiter: Die ita lienische Regierung dürfe nicht die Vertheidiguugs- waffen gegen die römische Regierung aufgeben, welche Handlungen begeht, die der Zivilisation, der Freiheit uud Unabhängigkeit Italiens entgegen sind. Cordova, Borgatti vertheidigen die Handlungsweise des vor hergegangenen Ministeriums. Mancini antwortet: Als man die Bezahlung der päpstlichenjSchuld stipu- lirte, hätte

Sie uns, aber zweifeln Sie nicht, daß wir im ehrlichen Glauben gewesen, daß der gesetzge bende Körper die Wahrheit gewußt habe, und daß dessen Koutrole geübt werden konnte. Ja diesen An griffen muß man nichts anderes erblicken, als einen Versuch, die Majorität von der Regierung loszutren nen, um Letztere in ihrer Verantwortlichkeit zu isoli- ren und - die Majorität außerhalb dieser zu bringen. Dieses Argument besitzt weder Wahrheit, noch Gerech tigkeit; Sie werden es zurückweisen und wir werden sortsahren

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 07.03.1867
Umfang: 10
Entschließung beruhenden Ministerialerklärung mehr Glauben schenke bezüglich der Vorlagen, welche dem NeichSrathe gemacht wer den sollen, als irgend einer sonstigen Ausführung. Nun ist, wie selbst der Herr Vorredner hervorgehoben hat, unter diesen Vorlagen auch eine, welche die Er weiterung der versaMngSmäßigen Autonomie der Länder anstrebt. Es ergibt sich deutlich genug dar aus, daß die Regierung überhaupt in dieser Beziehung wirklich wohlwollende Intentionen hat; wenn daraus der Herr Vorredner folgern

eines beschlie ßenden Körpers ein blos berathender treten soll, dem gegenüber die Regierung vollkommen in jeder Be ziehung freie Hand hat, d. b. dem gegenüber sie sich nach Belieben absolutistisch gebaren kann. Wir sehen daraus doch wohl deutlich, daß drr Absolutismus auf jener Seite nicht so sehr perhorreszirt wird, wie es früher schien. (Bravo links.) (Fortsetzung in der Extra-Beilage.) ^Innsbruck, 6. März. Dem zahlreich auch hier verbreiteten Gerüchte von einer Auflösung unseres Landtages gegenüber

schreibt die „Presse': Der Land tag von Tirol wird, wie wir vernehmen, nicht das Schicksal seiner Gesinnungsgenossen theilen. Sowohl der bereits erfolgte Schluß der Session, als die gerin gen Aussichten, durch Neuwahlen erhebliche Verän derungen in der Zusammensetzung des Landtags her beizuführen, sollen die Regierung bestimmt haben, von der Auflösung desselben abzusehen. p. Hall, 6. März. Endlich ist der überlange Fa sching zu Grabe getragen, die maskenmüde Menschheit zeigt wieder ihr Alltagsgesicht

über das an der Spitze unseres heutigen Blattes stehende kaiserliche Patent : Die Motive des Schrittes, welchen die kaiserliche Regierung Sr. Majestät nach ernster und gewissenhafter Prüfung der Lage anzurathen sich ent schlossen hat, bedürfen fast keiner Erläuterung. Die kaiserliche Regierung mußte sich um so mehr bestimmt finden, von einem ihr nach allgemein anerkanntem konsti tutionellen Brauch und nach der Verfassung unzweifel haft zustehenden Rechte Gebrauch zu machen, als sie in der That

die in den betreffenden Landtagen entwickel ten Anschauungen mit der öffentlichen Meinung des Landes selbst zu identisieiren nicht vermochte, und als jene Landtage unter staatlichen Voraussetzungen gewählt worden waren, die in diesem Augenblicke bereits weg gefallen sind. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß der Appells welchen die Regierung hieniit an die Wähler der beiden Kronländer richtet, von dem beabsichtigten Erfolge begleitet sein und daß die Bevölkerung mit richtigem Verständniß und patriotischem Eifer

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 15.04.1864
Umfang: 4
, der den Botschafter erwartete. Die französischen Truppen werden Mexiko bei Weitem eher verlassen, als es den Anschein gehabt hatte. Die Anwerbung deutscher Truppen, die das Wiener Kabinet so dringend befürwortet, soll die nächste Veranlassung dazu sein. Man ist etwas ungehalten darüber, daß diese Maßnahme beschlossen wurde, ohne daß die französische Regierung vorher davon in Kenntniß gesetzt oder konsultirt worden wäre. — Die Empsangs- Feierlichkeiten für Garibaldi in London haben dem Kabinet von St. James

Veranlassung gegeben, hier durch Lord Cowlry erklären zu lassen, daß damit durchaus kein Frankreich feindlicher Akt verknüpft wäre und daß diese Ehre nur dem ehrlichen, tapferen Patrioten gelte. — Wie verlautet, soll die Diskussion über das französische Budget sehr beschleunigt werden. Die Regierung, die keine Verlängerung der Session mehr bewilligen will, hat Herrn v. Morny gebeten, Alles aufzubieten, damit die Debatten sich nicht in die Länge ziehen. Großbritannien. London, 9. April. In ihren heutigen

nicht zu befürchten, weil Deutschland das Maß des Rechtes nicht überschreiten und Dänemark sich gezwungen sehen werde, seine Hartnäckigkeit aufzugeben. Fürst Gort- schakow, so scheint es, wünscht den Konflikt beizulegen oder jedenfalls ihn vor Dimensionen zu bewahren, 'die ihm einen europäischen Charakter verleihen und somit auch Rußland in die Kreise desselben hinein ziehen würden. — Der „Ostsee-Ztg.' zufolge soll es Thatsache sein, daß die russische Regierung bei einer Anfangs d. M. bei Frau Guzonska

in Warschau abgehaltenen Revision das gesammte geheime Archiv der National- Regierung entdeckt hat. Die in mehreren Kisten in Beschlag genommenen Papiere umfassen die Periode vom Beginne des Aufstandes bis zum März d. I. bis zu welchem Zeitpunkte einzelne Organe der National- Regierung noch in Thätigkeit waren. Es befinden sich darunter nicht nur die schriftlichen Ausweise über sämmtliche Regierungsakte und das gesammte Rechnungs wesen, sondern auch die Namensverzeichnisse der Mit glieder der National

-Regierung, der Provinzial- und Kreis'Behörden und sämmtlicher auswärtiger Agenten aus allen Perioden des Aufstandes. In Folge dieser Entdeckungen sind in Warschau und den Gouvernements bereits nahe an 400 Personen verhaftet worden, und dem Aufenthalte derjenigen, welche sich verborgen halten, wird eifrig nachgespürt. Die National-Regierung, so weit sie in Warschau ihren Sitz hatte, ist danach wohl wirklich als aufgehoben zu betrachten, und wenn in letzter Zeit noch im Namen derselben Proklamationen

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 07.06.1867
Umfang: 6
' berichtet, es sei im oberen Algäu unter dem Rindvieh die Lungenseuche ausgebrochen. Darnlstadt, 4. Juni. In der heuligen Sitzung der zweiten Kammer stellte Frhr. v. Gagern den im wesentlichen mit dem Dumont'schen übereinstimmenden Antrag: Die Kammer solle die Regierung unterstützen, wenn diese es als ihre Aufgabe erachte, im Verein mit den Südstaaten eine gemeinschaftliche Grundlage der Unterhandlung mit Preußen zu finden, woraus ein da« game Deutschland umfassender Bund entstände. Die Annahme

eine Verschleppung gegen die Schweiz und die südlichen Staaten Deutschlands zu befürchten sei. Herr Zangger bringt dem BundeSrath ferner in Erinne rung, daß der Veterinär-Kongreß, welcher im Jahre 1865 in Wien tagte, beschlossen habe, seine Jahres versammlung in der Schweiz, und zwar in Zürich ab zuhalten. Der Bundeörath gibt hievon der Regierung des KantonS Zürich Kenntniß mit der Einladung, ihm anzuzeigen, ob die Stadt Zürich geneigt sei, die Ver sammlung in ihren Mauern zu empfangen, woran übrigens

nicht zu zweifeln ist. Frankreich macht eben falls offizielle Meldung, daß es die Viehsperre gegen die Schweiz wieder aufgehoben habe. Ebenso hat die Regierung von St. Gallen den Verkehr mit Vieh, Häuten, Blehabsällen n. s. w. an seiner ganzen Gränze wieder freigegeben. Die gleiche Regierung, im Vereine mit dem sogenannten Seethalbahn-Comit6 stellt beim Bundesrath das dringende Gesuch, er möchte das ZwangskonzessionS-Begehren gegen die schweizerische Nordostbahn für den Bau der Linie Rorschach-RomanS- Horn

. Im Unterhanse erklärte Stan- lay auf mehrere Interpellationen: Die Unterhandlnngen bezüglich des Handelsvertrages mit Portugal sind wie der eröffnet. Die Regierung ist betreffs des Kaisers Maximilian ohne Nachricht. Ferner: Die Regierung habe freundlich, aber energisch wegen der Behandlung der Juden in der Moldau remonstrirt. Schließlich: Die Regierung habe sich an der Note, welche die Groß mächte an die Türkei betreffs Kreta's richteten, nicht betheiligt. (I Turin, 3. Juni

della Rocea mit niehreren Offizieren vom Genie und von der Artillerie eine Inspektionsreise längst der tiro lischen Grenze vornahm und die Regierung auf dessen Bericht hin beschloß, die Orte Lan Vito, !a ZMovogs. äi sotto e ?I-Zinolano zu befestigen. Es soll Nlit den Arbeiten schon dieser Tage begonnen werden. Konstantinopel, 4. Juni. Der Sultan hat die Einladung der Königin Viktoria, auch London zu be suchen , definitiv angenonmen. — Bis jetzt ist der Pforte keine, einen Waffenstillstand

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 05.09.1864
Umfang: 4
ger Zeit achtete. Ich habe das Vertrauen. sagte er, daß Kaiser Maximilian das Glück seiner Unterthanen schaffen wird, wenn er den liberalen Grundsätzen folgn Ich zweifle nicht daran, daß italienische Unterthanen Sicherheit und Schutz unter der neuen Regierung finden. Der König schloß, indem er sagte, daß er die besten Wünsche für den Herrscher von Mexico hege, dessen persönliche Eigenschaften auf der Höbe seiner großen Wission seien. — Zu gleicher Zeit venientut die „Stampa« in formeller Weise

in .crbi»du»g zu treten und an der Inscenesetzunq . Putsches gegen Oesterreich, welcher in Rumänin: vorbereitet werden sollte, zu arbeiten. Es scheint, daß diese Agentur, welche hier gewähren ließ, auf directe Weisung aus '^aris auf. gehoben wurde» wohin sich das rumänische Ministerium, nachdem die wiederholten Schritte bei der hiesigen Regierung erfolglos geblieben .„aren gewendet halte, um deren Verhaftung zu erwirken Der Plan der vereinten Z^volutionSpanei muß ein sehr umfassen

» der gewesen sein, da eS nicht bloß auf dieRevolutio nirung Ungarns und Italiens, unterstützt durch einen Einbruch aus Rumänien in die österreichischen Staaten, abgesehen war. sondern sich auch um den Sturz der jetzigen rumänischen Regierung und Unterstützung Polens Handelle. Der ganze verrückte Plan Gari- baldi's und Mazzim's eine Weltrevolution zu ent stammen. scheint on äetail auSgearbeiiet woidcn zu sein, bis endlich dein Kaiser Napoleon der Spuk zu toll wurde und ihn zum Erlaß eines energischen Veto veranlaßte. Es heißt

nun, daß die Herren Lupol und Konstantaku nach abgeschlossener Voruntersuchung der rumänischen Regierung zur weitern Behandlung über- geben werden. Daß übrigens wirklich eifrig an der Realljlrung des Planes gearbeitet wurde, geht aus mehreren den Verhafteten abgenommenen Papieren hervor. Rom. 24. August. Der h. Vater bat vor einige» Tagen einen leichten Fieberanfall gehabt, den die Aerzte jedoch nur einem abermalige» AuSbruche des Rothlaufes am Fuße zuschreiben. Die häufigen Fuß promenaden

sich am 2t d. den päpstlichen Gendarmen in An^ni gestellt. Am andern Tag waren sie hier rn der Ka serne der Gendärmen al Popolo; darauf mußten sie in die Carceri nuove wan> ern. Die Franzosen ver langten daß man ihnen die Briganten ausliefern sollte, was die päpstliche Regierung verweigerte. Schweiz. Lew, t. September. Gestern ist in Genf der Alt- StaatSrathspräsident Fontanel verhaftet worden ; an dere wichtige Verhaftungen stehen bevor; es herrscht desbalb große. Aufregung. Der Bun vesrath bewilligte den Commissären

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 23.09.1865
Umfang: 8
Lauenburg von Preußen an Oesterreich eine Differenz darüber entstanden sei: ob der RigSdaler, wie man preußischerseits wollte, mit 22'/, Sgr. oder wie von österreichischer Seite verlangt wurde, mit 22V» Sgr. zu berechnen sei. Das im Namen Oesterreichs durch Hrn. v. Rothschild bevollmächtigte Haus Bleichröder soll schließlich angewiesen worden sein. die nach der preußischen Umsetzuugsberechnung zur Verfügung ge stellte Summe mit dem Vorbehalt in Empfang zu »eh« men, daß die k. k. Regierung

die Interessen der Beschickung zu wahren. Auch wird von der Regierung und den Eisenbahnverwaltungen eine Herabminderung der Frachttarife für die Aus stellungsobjecte erwartet. <)aß sich die Regierung durch eine Commission wird vertreten lassen, darf mit Sicherheit vorausgesetzt werden. Hamburg, 19. Sept. Privatbriese aus Ratzeburg melden, daß die dortige Polizei die deutschen Flaggen verboten habe. Der König von Preußen wird zwi schen dem 23. und 27. in Lauenburg erwartet. — In Schleswig empfing General

. Die Republikaner von 1848 waren aber auch stark vertreten, d. h. außer den zu der Feier commandirten Behörden waren nur Gegner der Regierung anwesend. Mehrere Reden wurden ge halten! Der General hinterläßt keine männlichen Erben. Sein einziger Sohn starb bekanntlich 1857. Seine beiden Töchter sind noch sehr jung, die eine ist 12, die andere kaum 10 Jahre alt. — Die Cholera macht in Tonlon bedenkliche Fortschritte. England. London. Das unter dem 14. Sept. erlassene Rund schreiben Lord Rüssells

über den Gasteiner Vertrag lautet wie folgt: „Sir! Der preußische Geschäfts träger hat mir dem Hauptinhalt nach eine die Gasteiner Uebereinknnft betreffende Depesche mitgetheilt, und später haben die Berliner Blätter den Wortlaut der selben veröffentlicht. Als die Regierung Ihrer Maje stät die erste Mittheilung von den zu Wien unter zeichneten Friedenspräliminarien erhielt, habe ich in Wien und Berlin die Ansichten unserer Regierung über die Präliminarien zur Kenntniß gebracht. Die gegenwärtige Convention

hat nur dazu gedient, daS Bedauern, welches I. Maj. Regierung zu jener Zei ausdrückte, noch zu erhöhen. Die Verträge von 181S haben dem König von Dänemark als Herzog von Holstein einen Sitz im deutsche« Bundestag verliehen. Der Vertrag von 1852 hat da» Erbfolgtrecht flir den dänischen Gesammtstaat anerkannt, welches der verstorbene König der Person des gegenwärtigen Königs zuerkannt hatte. Trotz der in den Depeschen vom31. Jan. 1864 gegebenen Versicherungen ist dieser Vertrag von Oesterreich und Preußen> zweier

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 04.12.1866
Umfang: 6
lichen Statthalters).' Eben so fein wie wahr. Florenz, 30. Nov. Vegezzi ist nach Turin zurückgekehrt, ohne sich mit der Mission belasten zu wollen, wie man sie ihm von Seite der Regierung aufhalsen wollte. Der Freund siegte in Vegezzi über den Diplomaten; er wollte Pins IX. nicht hintergehen und dem vielgeprüften Greise eine Sicherheit vorspie geln, an die er selber nicht glaubte und daran hat er recht gethan und verdient den Dank aller Braven. Vegezzi ist aber nicht der Einzige, welcher so dachte

, selbst der sonst so gefügige Buoncompagni, noch von Cavour's Zeiten her als einer der brauchbarsten poli tischen «endboten bekannt, hat sich geweigert, die Mis sion nach Rom zu übernehmen; freilich erst als hier bekannt war, daß die päpstliche Regierung vor An knüpfung irgend welcher Unterhandlung eine förm liche und öffentliche Erklärung des hiesigen Ministe riums verlangte, worin eine förmliche Entsagung auf die «stadt Rom enthalten gewesen wäre. Die Unter handlungen sind nun aufgegeben, wenn auch die heutige „Opinione

der italienischen Regierung durch das Pariser Saine- Tribnnal zu dierekter Bezahlung der Zinsen der Obli gationen der Eavourkanäle folgende Erklärung : „Viele Journale des Auslands beklagen sich lebhast darüber, daß die italienische Regierung die für die Aklien und Obligationen der Eavourkanäle versprochene Garantie nickt bezahle, und daß auf diese Weife die italienische Regierung die Pflichten verletze, die sie übernommen habe. Hierauf müssen wir antworten. Die Regierung hat sich verpflichtet, eine Garantie

zu bezahlen, aber ihrerseits hat sich die Compagnie verpflichtet, die Arbei ten zu vollenden, was bis zur Stunde noch nicht ge schehen ist. Der Hauptkanal ist vollendet, allein die Zweigkanäle sind es nicht, so daß der eigentliche Zweck des Unternehmens durchaus nickt erreicht ist, somit die Garantie rechtlich noch nicht verlangt werden kann, da die Gesellschaft ihre übernommenen Verpflichtungen noch nicht erfüllt hat. Wenn die Regierung in dieser Beziehung noch keine öffentliche Erklärung abgab

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 07.05.1867
Umfang: 4
auszusprechen: die Schweiz werde dem Versuch der Verletzung ihrer Neutralität, von welcher Seile er auch komme, mit bewaffneter Hand entgegentreten. Bei der Volköthümlichkeit der gegenwärtigen Regierung in der Schweiz ist die Aus« fiZhrung dieses Entschlusses auch gewiß nicht zu be- ^Kö l'n, 4 Mai. Die „Kölnische Ztg. entwickelt in ' einem Leitartikel daß der friedliche Charakter der Lage hauptsächlich durch.den diplomali>chen Rückzug Frank reichs herbeigeführt worden sei. — Aus Berlin

der König in den Tuilerien. — Das Lager von EhalonS wird um eine Division ver stärkt. der Efsektivstand desselben wird 80.VV0 Mann betragen. — Viee-Adniiral v, Tegelthoff befindet sich gegenwärtig in Paris. Italien. Florenz. 4. Mai. Italien wird bei der Konferenz durch seinen Gesandten in London, Marchese d'Azeglio, vertreten werden. (Die Ansicht des „Etendard-, daß Ue Konferenz sich zum Kongreß erweitern werde, fände sonach ihre Bestätigung) v N eapel, 2. Mai. Da die hiesige Regierung in Erfahrung

brachte, daß sich die drei berüchtigten Bri- ganten Crocco, Pilone und Viola am 24. v. M. in Civltaveechia auf einem französischen Dampfer nach Marseille eingeschifft,, hallen, um von da mit einem andern Schiffe nach Algier zu gehen, telegraphirte die- mbr sogleich an die französische Regierung, um nach °er zwischen den beiden Staaten bestehenden Konvention deren Auslieferung zu verlangen. Diesem zufolge wurden Verantwortlicher N-dakteur VtNjeNZ Wasser»»«»!» 5457 die besagten drei Briganten

bei Ihrer Ankunft in Marseille verhaftet, um unier den üblichen Formali täten der italienischen Regierung überliefert zu werden; dieselben hätten eigentlich, wie es mit anderen 23 geschah, für Rechnung der päpstlichen Regierung an die fran zösische gesandt und von der letzten nach Algier tranS« portirt werden sollen; da sie aber ihr Unwesen seinerzeit im Neapolitanischen verübt hatten, geht e» in Ordnung, daß sie an die italienische Regierung zurückgegeben werden. — Der alte, unter der vorigen Regierung

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Innzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 30.03.1865
Umfang: 4
, emgegnet er, das sei aller dings eine bedenkliche Drohung, aber glaubwürdig sei sie nicht, (Heiterkeit) da das Ministerium auch bei der Adreßdebatte der Majorität nicht gewichen sei. Am Schluffe wünscht Redner die Versöhnung, gibt aber in keinem Falle die Hoffnung auf; denn es handle sich da nicht um Personen sondern um Systeme. X Staatsminister v. Schmerling verweist zunächst auf die Auseinandersetzung der Regierung in der Adreß debatte, erkennt keine Verschiedenheit der Grundsätze zwischen Regierung

). Bezüglich Ungarns falle Niemandem ein. Oktroyirungen vorzunehmen. Das ruhige, konse quente Fortschreiten der Regierung werde die Verfassung endlich auch in Ungarn zum Durchbruch bringen; alle Vorbereitungen zur Einberufung des ungarischen und kroatischen Landtages seien getroffen. Die Regierung stehe nicht einer geschlossenen Partei gegenüber, sondern einer Anzahl von Männern, die vielleicht in nichts einig seien, als darin, daß sie der Regierung Oppo sition machen wollen. — Die Replik des Berichterstat

Michaelis: die Be rathung der Cisenbahnvorlagen bis zum Zustandekom men des Staatshaushaltsgesetzes auszusetzen, mit 178 gegen 108 Stimmen abgelehnt. Der Handelsminister erklärte sich im Namen der Regierung mit dem Amen- dement des Abg. Benda einverstanden. Der olden- burgifche Staatsvertrag über den Eisenbahnbau wurde sodann in allen Artikeln eventuell angenommen, ebenso das Schlußprotokoll. (A. Z.) New-Dork, 16. März. Die Besetzung von Fayette- ville durch Shcrman bestätigt sich. Er rückt in nörd

licher Richtung vor. Shvsicld besetzte Kingöton. Sheridan zerstört die Eisenbahnen nach Lynchburg. Wie versichert wird, steht Sheridan 20 Meilen von Richmond, dessen Räumung erwartet wird.— Es heißt, Davis habe Mittheilungen an den Kongreß angekündigt und dessen Schluß vertagt; er glaube die Regierung werde die Zahlung der Mai'Coupons von den 5—20 Bonds antizipiren. Baumwolle 65. Vermischte Nachrichten. Innsbruck, 29. März. (Neparatnr oder Warnungstafel.) Es ist ein schöner und lvbenSwerther Gebrauch

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 07.11.1865
Umfang: 4
Studentenbundes zur Berathung kommen sollen. England. London, 31. Oct. Das Organ der conservativen Opposition, der „Herald', stellt dem Ministerium ein sehr ungünstiges Horoskop. „Es wird', sagt er, „Lord Palmerston's Regierung sein ohne Lord Palmerston— eine Coalition ohne den Meistergeist, der sie zusam menhielt — ein Reisigbündel, dessen Schlußband zer rissen ist. Sein unruhiges und unrühmliches Leben wird von kurzer Dauer sein. Und doch ist es das einzige gegenwärtig mögliche Ministerium

haben sich schon früher zu Coburg, Heidelberg, Leipzig und Eisenach versammelt, wo sie endlose und zwecklose Reden hiel ten und dann ruhig wieder nach Hause gingen. Keine Regierung braucht sich vor ihnen zu fürchte»; denn wenn sie auch in ihrem Verdammungsurtheile ewig sind, so haben sie doch keinen Plan, nach dem sie handeln könnten, selbst wenn sie Lust zum Handeln hätten. — 3. Nov. Nachrichten aus New-Aork, 23. Oct., melden: Nach der „Tribune' wird die Botschaft des Präsidenten an den Congreß

1866 stattfinden und werden 4 Mann von 1(XX) Seelen abgestellt Warschan, 38. Oct. Gestern hat der Weihbischof von Warschau, Bischof von Prusa in xartidus, Rzewuski, seit der Entfernung des Erzbischoss Felinski Administrator der hiesigen Erzdiöcese, unsere Stadt auf Befehl der Regierung verlasse» und die Reise nach dem ihm zum Aufenthalte angewiesenen Astrachan angetreten. Eine Darlegung der Gründe und That sachen, welche die kaiserliche Regierung zu diesem Schritte bewogen haben, läßt

, eine unmittelbare Verbin dung zwischen denselben durchaus nicht zuläßt und da für als einzig gültigen Rechtsweg die Vermittlung durch den kaiserlich russischen Geschäftsträger in Rom und das Ministerium des Auswärtigen in Petersburg festsetzt. Diesem Gesetze zum Trotz nahm Rzewuski von der päpstlichen Nunciatur in Wien über Krakan eine Weisung entgegen, theilte dieselbe der Regierung nicht mit, wohl aber übermachte er sie amtlich den übrigen Bischösen des Königreichs zur Maßnahme. Endlich drittens: Bekanntlich

schrieben die kaiserliche» Verordnungen vom 4. Dec. v. I., in welchen nach verfügter Aufhebung einer gewissen Anzahl von Klö stern die Verwaltung der übrig gelassenen festgesetzt wurde, ausdrücklich vor, daß die Kloster-Aebte und Aebtissinnen nicht mehr, wie bisher, von sämmtlichen Klostergeistlichen (bez. Nonne») gewählt, sondern von dem Diöcesan-Bischos oder dessen Stellvertreter, unter Vorbehalt der Bestätigung Seitens der Regierung ernannt werden sollen. Rzewuski aber hat, dem alten Brauche solgeud

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 22.02.1865
Umfang: 6
fondS'. Er beantragte nur die Einstellung von jenen Betrügen, welche entschieden auf privatrcchtlichen Ti teln beruhen, dagegen soll an dir Kronländcr für ein»' gezogene Gefalle kein Ersatz eingestellt werden. Ferner beantragte er eine Aufforderung an die Regierung noch in der diesjährigen Session einen Gesetzentwurf über die Bildung eines StaatSgerichtshofes einzubringen, vor dessen Competeiiz die Ansprüche der Länder an das Reich gehören. Der Obmann des Finanzaus schusses, Freihel'r

v. Pratobevera, verliest nun Na mens des bestellten Subeomite einen Bericht, wonach jene Ansprüche nur im gerichtlichen Wege ausgetragen werden können. ES entspinnt sich eine längere De batte, an der die Abgeordn. Zngram, Herbst, Giskra, Brestl, GrocholSki und Teutsch theiluahmcn. Abg. Kaiserseld beantragt in der Aufforderung an die Regierung z» sagen, „unabhängiger StaatSgerichtS- hos als staatsrechtliche Institution', Bei der Ab stimmung wird der Antrag, eine Aufforderung an die Regierung behufs

. . . — 17. Febr. Aus der Verhandlung der Budget- Commission über den Staatsschatz am letzten Sonn abend erfährt die „L. L. C.' noch, daß derRegierungs- Commissär erklärte: der Staatsschatz werde von der Regierung als Kriegsschatz angesehen, und die Ver minderung eines solchen, zumal «ach seiner vortreff lichen Bewährung in der jüngsten Vergangenheit, dürfe nicht eintreten. Ebensowenig erscheine euie größere Amortisirnug der Staatsschuld, als sie jetzt durch das Gesetz bestehe, rathsam. In der Commission

, auf eine Frage des Herrn Scnlly, der Schatzkauzler die wiederholte Erklärung: die Regierung beabsichtige keinen die Eisenbahnen betreffenden Gesetzentwurf ein zubringen, ebenso wenig als sie daran deute, die Eisen bahnen in Irland für den Staat anzukaufen. (Dar aus läßt sich schließen, daß auch in England anleinen solchen Ankauf gedacht wird.) Derselbe Herr Scully beantragte verschiedene Borlage», die sich auf die staats- kirchlichen Pfründen und ihre sehr ungleichartige Ver gebung in der irischen Grafschaft

vorhanden, daß die Majorität ein Mittel suche, um im Wege der Ver einbarung mit der Regierung aus der Situation her auszukommen, welche die Volksvertretung im Jahre 1862 geschaffen hat. Die gegenwärtigen Bedingungen Werden beim Mangel einer Bilanz wahrscheinlich fort dauern und die Regierung kann gegenüber der Oppo sition zuwarten.' (Gazz. d. Trento.) Bozen, 21. Febr. In der Stadt Bozen, welche ein Contingcnt von 14 Mann zum Heere zu stellen hat, wozu 4 Freiwillige zu zählen sind, sind nachstehende

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 13.04.1865
Umfang: 4
der ''.citu uird, ist ein Beispiel davon. Wir sollen Geld dazu bewilligen, daß die Regierung Artikel ge gen die Interessen des Landes und Pamphlete gegen das Haus verbreiten kann. Diese Ncgicrung ist keine Regierung, die die Interessen de« Landes schützt, son dern eine Parteiregierung. Die Staatsgelder sind zu allgemeinen Staatszweckeu da aber nicht um die In teressen einer jeinaligeii, hoffentlich bald vorübergehen den Partei zu fördern. Minister Graf zu Euleuburg: Der Preßfond

ist kein Vertrauensvotum, jede Negie rung braucht ihn nothwendig. Vinckc-Olbcndoi-f und Blankenbmg sprechen für die Bewilligung, Unruh, HovcrbcS, Jung aber in schroffer Weise dagegen. Die Macht des Hanfes sei oft lange latent, sagt der letztere, trete aber dann drohend bervor; was sie errungen, müsse das Haus bewahren. Für den Gesandten in Constautinopel ist eine Gehaltserhöhung von 4tXX) Thlr. von der Regierung beantragt; Herr von Bis- marck begründet deren Nothwendigkeit mit seinen ei genen gesandlschafllichen

.' Italien. Turm, 5. April. In gestriger Kammersitzung sprach Boggio mit gewohnter Schärfe, und oft vom Beifall des Hauses unterbrochen, gegen die Eifenbahnverkaufs- lmd Erweiterungsplane der Regierung. Er nahm die Frage weniger vom technisch-administrativen und finan ziellen als vom politischen Standpunkt auf und machte darob, daß die Regierung die Frage zu einer Cabi netsfrage mache derselben den Vorwurf uuerlaubter Einschüchterung, indecenter Pression und der Jmmo- ralität. Lamarmora

müsse, welche eben ohne ciue Garantie seitens der Regierung nicht eintreten wollen. Der Verkauf der Bahnen aber sei sowohl vom nationalökonomischen als vom industriellen und politischen Standpunkt aus gerechtfertigt, und die Regierung köuue nimmer der Kammer so ernste Con- tracte und für das ganze Land so hochwichtige Gesetze vorlegen ohne die Frage zu einer Cabinetsfrage zu machen, um fo mehr als dieselbe mit der Sicherung des öffentlichen Credits und mit der Finanzfrage so eng verbunden sei

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 13.06.1865
Umfang: 4
nach Fontainebleau erfolge». Die Regierung beabsichtigt die Beilegung der Strafkolonie Cayenne nach Nen-Caledonia. Es ist in Paris Regel, alle fremden Blätter zu confisciren, welche Dinge bringen, die französische Blätter nicht bringen dürfen, daher am letzten Sonntag nur der preußische Staatsanzeiger (!) und wenige englische Jour nale ausgegeben wurde». — Im gesetzgebenden Körper sagte Garnier-Pages: „Vermag die Regierung uns die Hoffnung zu eröff nen, daß wir im Jahre ItttZti keine Truppen mehr in Mexico

kann sich nicht halten, und warum dann suchen, ihn gegen den Willen der Bevölkerung auf recht zu erhalten ? Die Regierung erkennt jedem Lande das Princip der Volks-Souveränetät zu, jedem Lande das Recht, seine Regiernngssorm selbst zu bestimmen. Weshalb handelt sie in Mexico gegen dieses Princip ? Hat sie einen Fehltritt begangen, so erkenne sie es »n; sie ist nicht dem Kaiser Maximilian, sondern dem Lande und der Kammer verpflichtet. (Beifall in der Umge bung des Redners). In Belgien, gelegentlich eines Kampfes

über den die Belgier weinen und seufzen, hat der Kriegsminister sich beeilt, zu erklären, es gebe in Mexico kein belgisches Bataillon und die Regie rung weise jede Verantwortlichkeit für die Anwerbung von Freiwilligen für Mexico, die nur von ihrer Frei heit Gebrauch gemacht hätten, von sich ab, und die französische Regierung, die feierliche Verpflichtungen gegen Kammer und Land eingegangen, sollte sich ge gen den Kaiser Maximilian verpflichtet glauben? Sie sollte sich verbunden halten, MtX) Meilen

von hier ein neues Algerien errichten zu müssen? Was ist es, das uns an einen österreichischen Prinzen knüpft? Es ist für die Regierung eine absolute Pflicht, sich los zu machen und unsere Truppen zurückzurufen.' Auch Thiers ist für die Räumung. Er weiß, daß sie die Eigenliebe der französischen Regierung hart mit nehmen wird. Er erinnert dieselbe aber an die Worte die Conlaincourt 1313 in Dresden zu Napoleon I. sagte. Er rieth ihm, Frieden zu schließen. „Es wird' — so habe derselbe gesagt — „Ihrer Eigenliebe

' zu nahe treten, aber nicht ihrem Ruhme, welcher der Frankreichs ist, und Frankreichs Ruhin kau» durch die ihm gemachten Propositionen nicht verletzt werden.' Thiers glaubt, indem er das Nämliche sagt, der Re gierung nicht zu nahe zu trete». Er erinnert dabei an das vo» der spanische» Regierung gegebene Bei spiel, welche nicht ans Eigenliebe aus einem Unterneh men bestand, durch das die Schätze und das Blut Spaniens gauz unnützer Weise aufgeopfert worden wären. Die Räumung Mexicos würde »eine Erspa

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 08.04.1868
Umfang: 6
Bei der Specialdebatte über den Gesetzentwurf, be treffend die Einrichtung der politischen Verwaltungs behörden, gibt Dr. GiSkra die Erklärung ab, daß die Regierung sich den vom Ausschüsse gestellten Amen- demevtS anschließe. ^ Zu §. 3 wird von Chrzanowicz ein Amendement dahin gestellt, daß auch die Angelegenheiten, die in den Ressort der Minister der Finanzen und deS Han del« fallen, der Einflußnahme deS LandeSchesS unter stehen sollen; für dieses Amendement stimmt nur die polnische Fraktion

und durch den Major Petrelli ersetzt. Die Ursachen dieser Verhaftung eines höheren Offi- ciers sind noch nicht hinreichend bekannt. Pifferi galt seit langer Zeit für eiuen Liberalen und einen warmen Freund Italiens und selbst Garibaldi's, aber zugleich für einen Ehrenmann, der seiner Fahne aus daS treueste ergeben sei. Man sagt nun, er habe einen Photographen bis zum Fuße des vergoldeten Engels heraufsteigen und ihn dort die neuen Festungs werk aufnehmen lassen, um diese Bilder der italie nischen Regierung

zu übermitteln. Dieser ganze Vor gang zeigt wieder, wie wenig die Regierung sich auf die einheimischen Truppen verlassen kann, deren Sym pathien der Sache Italiens gelten. Auch spricht mau hier wieder von dem Eintreffen zahlreicher italieni scher Agenten, welche zur Erregung von Unruhen und zur Verleitung der Soldaten zur Desertion gekommen seien. Jede Nacht finden hier Haussuchungen statt, in der Nacht vom 29. auf den 30. März allein 270. Der „Osservatore' zeigt die Ankunft zahlreicher ita lienischer

werde. Ja dieser Beziehung ist auch eine Note der „Liberlö', die häufig Mittheilungen auS dem Palais Royal erhält, nicht ohne Bedeutung. Dieselbe lantet: „Mehrere Journale behaupten steif und fest, der Prinz Napoleon sei von seiner Reise nach Preußen mit kräftigen Kriegsgedanken heimge kehrt. Seine Freunde versichern, daß die Behauptun gen jeder Begründung entbehren. Ihnen zufolge ist der Prinz mehr wie je überzeugt, daß nur eine nach außen friedliche, nach innen freisinnige Regierung mit Freimuth angenommen

, mit welcher «an die Organisation der Na- tionalgarde verfolge und die übrigen Vorbereitungen, welche man mit einem Eiser betreibe, als wenn der Krieg ganz nahe bevorstehend sei — dieses alles müsse zu dem Schlüsse führen, daß die ungeheuern Ausgaben, welche man mache, entweder sehr uunütz seien oder die friedlichen'Versicherungen, die mau tagtäglich in die Welt schleudere, sehr leichtsinnig ge macht würden. Unter diesen Umständen findet es die „Opinion Nationale' für unumgänglich nothwendig, daß die Kammer der Regierung

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.04.1868
Umfang: 4
Bei der Specialdebatte über den Gesetzentwurf, be treffend die Einrichtung der politischen Verwaltungs behörden, gibt Dr. GiSkra die Erklärung ab, daß die Regierung sich den vom Ausschusse gestellten Amen- dements anschließe. Zu §. 3 wird von Chrzanowicz ein Amendement dahin gestellt, daß auch die Angelegenheiten, die in den Ressort der Minister der Finanzen und des Han dels fallen, der Einflußnahme des Landeschefs unter stehen sollen; für dieses Amendement stimmt nur die polnische Fraction

und durch den Major Petrelli ersetzt. Die Ursachen dieser Verhaftung eines höheren Osfi- ciers sind noch nicht hinreichend bekannt. Pifferi galt seit langer Zeit für einen Liberalen und einen warmen Freund Italiens und selbst Garibaldi's, aber zugleich für einen Ehrenmann, der seiner Fahne aus das treueste ergeben sei. Man sagt nun, er habe einen Photographen bis zum Fuße des vergoldeten Engels heraufsteigen und ihn dort die neuen Festungs werke aufnehmen lassen, um diese Bilder der italie nischen Regierung

zu übermitteln. Dieser ganze Vor gang zeigt wieder, wie wenig die Regierung sich auf die einheimischen Truppen verlassen kann, deren Sym pathien der Sache Italiens gelten. Auch spricht mau hier wieder von dem Eintreffen zahlreicher italieni scher Agenten, welche zur Erregung von Unruhen und zur Verleitung der Soldaten zur Desertion gekommen seien. Jede Nacht finden hier Haussuchungen statt, in der Nacht vom 29. auf den 30. März allein 270. Der „Osservatore' zeigt die Ankunft zahlreicher ita lienischer

werde. In dieser Beziehung ist anch eine Note der „Libert6', die häufig Mittheilungen aus dem Palais Royal erhält, nicht ohne Bedeutung. Dieselbe lantet: „Mehrere Journale behaupten steif und fest, der Prinz Napoleon sei von seiner Reise nach Preußen mit kräftigen Kriegsgedanken heimge kehrt. Seine Freunde versichern, daß die Behauptun gen jeder Begründung entbehren. Ihnen zufolge ist der Prinz mehr wie je überzeugt, daß nur eine nach außen friedliche, nach innen freisinnige Regierung mit Freimuth angenommen

, mit welcher man die Organisation der Na- tionalgarde verfolge und die übrigen Vorbereitungen, welche man mit einem Eifer betreibe, als wenn der Krieg ganz nahe bevorstehend sei — dieses alles müsse zu dem Schlüsse führen, daß die ungeheuern Ausgaben, welche man mache, entweder sehr unnütz seien oder die friedlichen Versicherungen, die man tagtäglich in die Welt schleudere, sehr leichtsinnig ge macht würden. Unter diesen Umständen findet es die „Opinion Nationale' für unumgänglich nothwendig, daß die Kammer der Regierung

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 23.02.1866
Umfang: 6
und der italienischen Regierung geführt wer den, doch glanbt man, daß man ^um endgiltigen Ab schlüsse der Uebercinklinft die Ratifikation des italieni schen ParlanienteS werde einholen müssen. Paris, 13. Febr. Wie nahe im Jänner eine ernst liche Trübung der französischen Beziehungen zu Nord amerika gelegen war, geht auü einem Gerüchte hervor, Welches in verschiedenen auswärtigen Blättern mit gro ßer Bestimmtheit auftritt. Nach demselben hätten die Höfe von Italien und Portugal für den Fall eines Krieges dem Kaiser

zum Nachfolger BiSmarck'S designirt sei. Auf keinen Fall hat die bisherige NeutralitätS-Politik Frankreichs der fchleswig.holsteinischen Frage gegenüber in jüngster Zeit eine Aenderung erfahren. Paris. 21. Febr. Ein Schreiben des Kaisers an den Minister des Innern befiehlt die Erhaltung des westlichen Theiles des Luxembourg-Gartens. Belgien» Brüssel. 2V. Febr. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammcr brachte die Regierung einen Gesetz entwurf, betreffend die Wahlreform, ein. Diesem Ent Wurfe zufolge

wird in Folge des öster reichischen Handelsvertrags, welchen das Parlament bald zu bestätigen haben wird, wegfallen. London. 17. Febr. Im Laufe der nächsten Woche wird die Regierung im Parlament den Antrag stellen, das Andenken Lord PalmerstonS durch eine über seinem Grabe in der Westminster-Aötei aufzustellende Marmor- Statue zu ehren. London, 19. Febr. Aus Dublin wird geschrie ben: Beträchtliche Streitkräfte mit Artillerie sind nach Süd-Irland abmarschirt. Hier stehen alle Truppen unter den Massen

von» 1. Jänner: Das blokirende Geschwader wird sich bald in ein blokirteS verwandeln. Die neue Regierung von Peru ist die größte Feindin Spaniens, und wartet nur auf gewisse Eventualitäten, um ihm den Krieg zu erklären. So bald die ganze peruanische Küste den spanischen Fre gatten geschlossen ist, werden sie ihre Lebensrnittel aus Californien oder Buenos>Ayres holen müssen. Ihre Lage ist verzweifelt genug, und auf manchen Schissen lassen sich sogar Zeichen von Ungehorsam blicken. Armuth und Hunger

werden daher zum Rückzug der spanischen Flottille mit beitragen. Hoffentlich wird die spanische Regierung noch bei Zeiten die Gefahr erken nen. Die Allianz zwischen Chile und Peru ist eine vollendete Thatsache. Die Flotten beider Länder sollen sich gegen Spanien vereinigen. Die Unkosten aller Operationen sollen beide Alliirte zu gleichen Theilen tragen, aber die Liquidirung soll nach dem Ende des Kriegs geschehen. Die spanischen Gesandten in Ekua dor und Peru haben ihren Posten verlassen, wahr scheinlich

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 5
Datum: 01.12.1866
Umfang: 5
von Berlin und Paris nicht besonders herzlich sind. Der preußische Diplomat hätte, wie ein Pariser Korrespondent erzählt, in Bezug auf die in Frankreich gegen die preußische Politik gerichtete öffentliche Meinung gesagt: „Ich ver hehle mir nicht, daß es dem Kaiser bei einer solchen Strömung schwer werden wird, keinen Krieg mit uns zu fuliren; meine Regierung ist daher auch darauf gefaßt und bereitet sich vor. Jeden Tag versammelt sich in Berlin die Militärkommission, welche die Aufgabe hat, die Projekte

als alle, die das zweite Kaiserreich bisher ge führt hat. Paris. 28. Nov. General Thun ist aus Mexiko hier angekommen. Die Reise der Kaiserin Eugenie nach Rom findet, wenn sie überhaupt ersolgt, erst in einigen Monaten statt. Großbritannien. London, 28. Nov. DcrFenicrhäupIling StephenS erreichte angeblich verkleidet Irland, woselbst Unruhen befürchtet werden. — Die Regierung bewilligte die Neformdemonstration für Montag. Behufs Erhaltung der Ordnung wird Polizeimacht aufgeboten werden. -— Die Zahl der Schiffe

. In Sicilien, und namentlich in Palermo, geht es schlecht ; die Regierung in Floren; hat die wahre Manier, die Sieilianer zu Paaren zu treiben und im Zaun, zu halten, noch nicht heraus gefunden. Sie versuchte es unter Andern, auch mit der Deportation, jedoch vorerst nur nach Sardinien; nun ist bekanntlich der Sieilianer so attachirt an sein Vater land, beinahe wie der Schweizer, und wäre die Depor tation, besonders wenn eö sich um eine große Ent fernung, wie z. B. nach den vorgeschlagenen Nicobari- schen

, um- somehr, als die Regierung durch ihre letzten Verhaf tungen den Aufstand von. September als einen politi schen anerkannt hat — und dann die Beförderung der öffentlichen Arbeiten, namentlich der Straßen tüchtig in die Hand genommen, sowie die Verwaltung der Justiz und Administration Männern anvertraut werden, welche Sicilien und dessen Bedürfnisse kennen und mit dem aufrichtigen Wunsche, dieselben zu befriedigen, beseelt sind. — Der königliche Kommissär General Cadorna macht wirklich, von ein paar

- sürstenthümer in dcn 50er Jahren ist dcn Russen schlecht bekommen. An gutein Willen hat es bekanntlich nie gefehlt. Und wie achtet denn Rußland die Verträge von 1815 in Polen?) Soll Rußland allein verpflichtet fein, alle europäischen Verträge zu halten? Wir fragen jetzt: warum soll der Pariser Traktat von 1856 in Kraft verbleiben? Es ist die Zeit gekommen, der Herrschaft auf dem baltischen Meere entgegenzutreten und an das schwarze Meer zu denken. Auch die Petersburger Regierung geht daran, ihre Armee

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