wahrnehmbar. Es liegt darin eine große Lehre, die in klarer Weise zeigt, wie die Freiheit, wenn eine intelligente Regierung sie zu geben und ein Volk mit Weisheit sie zu gebrauchen versteht, die solideste BaslS der Ehre und des Einflusses eines Landes darstellt. Wien, 5. März. Wie der „F. P.' versichert wird, beabsichtigen die Westmächte im Verein mit Oesterreich, dem Petersburger Kabinet eine Konferenz zur Regelung der polnischen Angelegenheit vorzuschla gen. Diese Konferenz würde in London stattfinden
, und zwar auf den Wunsch des Kaisers Napoleon, dcr da möchte, daß die Betheiligung Englands an der Sache sich besonders ausdrücke und die Annahme verhindere, daß Frankreich weiter gehen wolle, als ersteres. Für den Fall, daß Nußland eine Konferenz ablehnen sollte, würden die obgenannten Regierungen der Sache ihren Lauf lassen. Von einer bewaffneten Intervention, versichert man in diplomatischen Kreisen, könne um so weniger die Rede sein, als die franzö sische Regierung vollauf in Mexiko beschäftiget sei, und England
nicht die geringste Neigung zu einem Kriege verspüre. Wien, 6. März. Die „General-Correspondenz' bringt nachstehende halbamtliche Erklärung: „Die Hal tung der kaiserlichen Regierung gegenüber dem polni schen Aufstande, welche wir wiederholt zu charakteri- siren versuchten, hat nachgerade eine allseitige Billigung gefunden, und auch die russische Regierung vermag, wie es scheint, dieser Haltung nicht die Anerkennung zu versagen, daß sie, ohne irgendwie Partei zu ergrei fen, wesentlich dazu beitrug
Politik Preußens nicht zur Befriedigung von Ansprüchen ver hilft, die auf keinen Nechtetitel beruhen, die vielmehr die Rechte miivcrbündeter Staaten offen antasten, und die man in unklaren Umrissen andeutet, ohne für sie eine bestimmte Formel zu finden oder eine deutlich erkennbarer Grenze zu ziehen, so setzt Oesterreich aber mals die Rücksichten aus den Augen, die der andern deutschen Großmacht gebühren! Und der Regierung Preußens war es vorbehalten, sogar unser wohlge meintes Bestreben
Vorkehrungen zum Schutze un serer Gränze und zur Sicherung der nachbarlichen Verhältnisse die Interessen deS preußischen Handels standes, wie dcr preußischen Unterthanen überhaupt maßgebend gewesen slnd^ Je bedrohlicher die Zu stände in Polen durch die insnrrcktioncllen Bewegun gen wurden, desto mehr hat die königliche Regierung an dem Gesichtspunkte festhalten müssen, daß die mög lichst schnelle und sichere Herstellung gesetzlicher Zn- stände und eines geordneten Rechtsschutzes in jenem Königreiche