und einen Kreuzer verzehrt. Mehr haben wir, als wir zu einem Malefizverhör, auch des Wiederlaufs halber, nach Schwaz geritten sind, drei Pfund und 9 Kreuzer verzehrt.' — In Schwaz sollen damals bei 300 Wiedertäufer gewesen sein. Im April erschienen von Seite der Regierung vier Mandate gegen die Wiedertäufer. Bald zeigte es sich auch, daß die Predigten des obengenannten Wieder täufers Wolfgang aus Sarnthal in Hall ihre Wir kungen nicht verfehlt hatten. ,,änno 1523,' erzählt die Chronik von Hall
, „sind hier zu Hall viele Per sonen, Männer, Weiber und Jungfrauen, junge und alte, in die Secte der Wiedertäufer gekommen. Dero- halben Etliche durch Wolfgang Waltenhofer, derzeit Nichter daselbst, gesanglich eingezogen wurden. Sie haben nachmals diese Secte widerrufen durch Unterweisung und Lehr des Magisters Christoph Landsperger, derzeit Pfarrer und Prädicant' Unterm 29. August desselben Jahres hatte Anron Stoß, Salzmair in Hall, wie das Befehlbuch des Pfannhaus-Amtes berichtet, von der Regierung die Anzeige
erhalten, daß ein „Bergbeschau' stattfinden werde. Diese Anzeige war um so auffallender, als eben am Tage nach Maria-Himmelfahrt. eine pest artige Krankheit in Hall ausgebrochen war und man nicht erwarten konnte, daß sich unter solchen Umstän den die „Herren der Regierung« in diese Stadt ver fügen würden. Und doch fand sich anfangs Sep- tember wirklich eine gemischte Kommission von Jnns- 5°) Wolfgang Waltenhofer war früher Bürger meister in Hall. Ini I. !5ZZ, alS Dr. Jakob Slranß hier predigte, wirkte
v. Woltenstein, Anton Brandts, die beiden Doktoren: Vintler und Frankfurter. Dann Wilhe lm Sch u rf, Fra nz Schneeb erg u. m. A. Die Herren der Regierung nahmen bei dem Bürger meister Sigmund Kripp, die Uebrigen dagegen in verschiedenen Gasthäusern ihr Absteigquartier. Es stellte sich aber sogleich heraus, daß dieser ,.Berg beschau' eigentlich einen ganz andern Zweck, als die Besichtigung des Salzberges, anzustreben hatte. Der Regierung war nämlich die Anzeige zugekommen, daß selbst der Salzmair der „neuen
Religion' ergeben sei. Ihr drang sich daher nicht ohne Grund die Besorgniß auf, ob nicht vielleicht durch seinen Einfluß auch die Arbeiter im Salzberge zur Annahme dieser Secte ver leitet worden seien. Die erste Anzeige über diesen Umstand scheint die Regierung von Briren aus, und zwar durch die Ge ständnisse des oben erwähnten Wolfgang erhalten zu haben. Dieser Wiedertäufer gestand nämlich, daß in den Orten, wo er sich aufgehalten, auch „adeliche und obrigkeitliche Personen seine Predigten angehört