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Innzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 07.12.1864
Umfang: 6
sein? Den Behauptungen der Regierung, dieselbe habe den Belagerungszustand zum Schutze der Person und des Eigenthums verhängt, wolle er wieder die Urtheile der Militärgerichte entgegenhalten Die Re gierung wolle mir. sagt Redner, nachweisen, wer für Erpressungen, Einschüchterung. Terrorisirung verurtheilt wurde! Wir haben den Aufstand gegen Rußland unterstützt, wir haben nie ein Hehl daraus gemacht, auch selbst nicht gegen die kaiserliche Regierung, und diese Unterstützung einigermaßen zu ordnen

, daß er in Be treff GalizienS gar nichts zu fürchten habe. Redner muß also Unkenntniß der Verhältnisse, daher Unfähig keit der Regierung und ihrer Organe oder andere Motive annehmen. Wenn er erwäge, in welchem Zeit punkte der Belagerungszustand eingeführt, welche Trag weite ihm gegeben worden, so sehe er sich unwillkühr- lich genöthigt, der Ansicht Glauben zu schenken, daß zwischen den drei Theilungsmächten Polens eine Ver einbarung bezüglich der Niederhaltung des Aufstandes zu Stande kam. Sage jedoch

die Regierung, die Nachrichten darüber seien falsch, dann sei die Maßregel um so ärger, denn dann war die Einführung des Belagerungszustandes in Galizien ein reines Werben um Rußlands Gunst; denn nur um Rußlands Rache gefühle zu sättigen ist der Belagerungszustand dann eingeführt worden. Die kaiserliche Regierung gehe noch weiter als selbst die russische im Königreich Polen; denn das Vorgehen der kaiserlichen Regierung in Ga lizien diene nur zum Deckmantel der sich täglich wieder holenden Gräuelthaten

in Rußland, denn jedes Straff erkenntniß in Galizien, wenn man gegen Oesterreich nichts vorhatte, entschuldigt das Verfahren Rußlands mit dem man Krieg führte. Weder die Sicherheit des Staates, noch der Person und des Eigenthumes könne eine Ueberweisung solcher Strafhandlungen an die Militärgerichte rechtfertigen, -welche bereits vor Jahren begangen wurden. Sei die Unterstützung des Aufstandes strafbar, so trage die k. Regierung die moralische Mitschuld, denn sie habe Noten nach Petersburg gesandt

, welche den Aufstand mehr unterstützten, als alles in Galizien Geschehene. Und nun müsse Galizien büßen, was die kaiserliche Regierung verschuldete. Daß Rußland zu Gefallen der Belagerungszustand in Galizien eingeführt worden, werde für ihn noch unzweifelhafter, wenn er erwäge, daß nach der Verordnung des Militär-Kommandos vom 28. Februar 1864 alle Ausländer, die innerhalb 24 Stunden sich nicht melden, mithin auch solche, die später die Grenze überschreiten, in die Heimat abgeschafft, d. h. an Rußland ausgeliefert

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.05.1863
Umfang: 8
lautet: Earl Rüssel an Lord Napier in St. Petersburg. ForeignOffice. lv. April 1863. Mylor»! Die Re gierung ibrer Majestät hält dafür, daß es ihre Pflicht sei, der Regierung Sr. Majestät deS Kaisers von Ruß land noch einmal daS tiefe Interesse darzulegen, wel ches sie, sowie daS übrige Europa an dem Glücke Polens nimmt. Die allgemeine Sympathie für die polnische Nation kann der Regierung Ihrer Majestät daS Recht geben, zu Gunsten der Polen an die wohl wollende und edelmüthige Gesinnung Sr. Maj

. des Kaisers zu appeUire», welche vor Kurzem durch ver schiedene Resormmaßregeln den erleuchteten Wunsch. daS Glück aller Klassen seiner Unterthanen zu fördern bekundet hat. Aber, was daS Königreich Pole» be trifft. so begreift die Regierung Sr. Maj.stät, daß die Regierung Großbrittaniens ein ganz deionderes Recht hat, Sr. kaiserl. Majestät ihre Ansichten darzulegen, weil die brittische Regierung, welche in Gemeinschaft mit Oesterreich, Frankreich Portugal, Preußen. Spa nien und Sa wedea an dem Vertrag

von 1313 Theil genommen, berechtigt ist, überall einzutreten, wo es ihr scheint, als habe man sich von den Stipulationen jenes Vertrages entfernt. Durch den ersten Artikel deS erwähnten Vertrages wurde das Großherzogtbum Warschau als Königreich Polen constitnirt. um unzer trennlich mit dem russischen Kaiserreiche verbunden zu werden, und zwar unter gewissen, in dem Artikel spe- cificirten Bedingungen, und die Regierung ihrer Maje stät bedauert sagen zu müssen, daß, obgleich die Eini gung

deS Königreichs mit dem Kaiserreiche auftecht erhalten worden, die Bedingungen, von denen dieser Einigung abbäng-m sollte, von der russischen Regierung nicht erfüllt sind. Der Kaiser Alezander hat in Aus führung der durch den wiener Vertrag übernommenen Verpflichtungen in dem Königreich Polen eine Ratio- nalvertreinng und Institutionen, die den Bestimmungen des Vertrage» entsprachen, eingeführt. Es ist für den Moment nicht nöthig, daö die Regierung Ihrer Maje stät über die Art und Weise Bemerkungen mache

gelassen, daS Königreich Pole» als erobertes Land zu behandeln und nach seinem Belieben über die Institutionen deS Volkes^ zu diSponiren. Aber die Regierung Ihrer Majestät kann sich nicht einer Doktrin anschließen, welche ihr dem guten Glauben so entgegengesetzt, so zerstörend bezüglich der durch die Verträge auferlegte» Verpflichtungen, so verhängnißooll für alle internatio nale Bande, welche die große Familie der Staaten und Mächte von Europa verbinden, zu fein scheint. Wenn in der Tbat der Kaiser

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 07.12.1864
Umfang: 6
, und AuSdaner bis zum Erkämpfen des ganzen, freien und unabhängigen Polens.' Zeit und Raum erlauben unS nicht, den weitern «nt, HÜllungen des Herrn Ministers über das Wesen und. Treiben der revolutionären geheimen Regierung zu' föl.' gen. ES war, wie der Herr Minister deutlich aus einandersetzt?, ein förmlicher Kampf zisischen dieser Macht ünd der kaiserlichen Regierung um. eine sociale Gefahr, i>a ein großer Theil der Bevölkerung bekanntlich gegen den Aufstand gesinnt.war und sich nicht blos auf pas- ssren

Widerstand beschränkt hätte. Eine bsoße Trupp^n- vesniehruNg im Lande Hütte nicht ausgereicht; eS mußte ein Mittel, geschaffen werden, daS die Regierung be fähigte, ^>ie geheime Organisation zu brechen, Schutz den Bedrohten, Rückhalt.'den Schwankenden zu bieien, daö war der Belagerungszustand, in dessen Hand habung nicht weiter gegangen winde, alS absolut noth wendig war. Das Gesetz zum. Schutz der persönlichen Freiheit war längst nur mehr ein Schuh ^nd Schirm für jene, die die persönliche Freiheit

und daS HauSrecht am »venigsten achteten. Die Presse mußte überwacht, ccnsurirt werden,. um Ausschreitungen unmöglich zu machen. Einzelne Bestimmungen, die. der fommandirende General einführte, betrafen nur Schritte, die unter sol chen Umständen geboten erschienen. Der Minister konmt nun aus die Frage der Form und saßl vor Allem die Perfassungsbestimmungen in'S Auge. Nach der Anschauung der Regierung liegt in der Verfassung selbst ein unmittelbares Hinderniß, derlei Verfügungen zu erlassen

, nicht. Der 8. 13 spricht vqn solchen Verjügungcn, welche in dieCompetenz des ReichS- rälhS fallen: Die Compctcnz d'cS ReichSrathS. ist eine legislative und dieVerhängung deS Belagerungszustandes selbst konnte dje Regierung als eine.legislative Maß regel weder nach dem.Stande der Gesetzgebung noch nach der Natur der Maßregel selbst und nach der Beschaffen heit der sie hervorrufenden Verhältnisse anerkennen. In der erstern Gesetzgebung findet sich der Begriff deS Be lagerungszustandes. Er findet

des,Hsl^gerr,ygSz^flnd.eS sm..Ge/ctzx bek^ynt und eS ist die eine Conscquenz d'eS BelagerungSzustfl^deS, ^MUK.,per .Usbergang^er Jur^diktion- >an yie ^ilitär- -Mvisie/Hrgfb^^HgydlUligey u.nK P.M bfsfinPcxs.^Md, RR5S . machungen doßsn gewiesen werden, «ine gesetzlich nor,. mirte Sache. > Unter diesen Umstünden konnte die Regierung sich ,flur^die weitere Frage stellen, ob eS denn überhaupt' möglich sei, im legislativen Wege die Verhängung eineSi solchen Zustandes.unter, allen Umständen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 17.04.1863
Umfang: 4
in den der polnischen Insurrektion nahe, liegenden Theilen des kaiserlichen Gebietes rechtzeitig zu begegnen, werden von mehreren Seiten dazu aus gebeutet. um ver österreichischen Regierung eine Schwenkung in ihrer Haltung dem politischen Aus stände gegenüber zur Last zu legen. Jeder unbefan gene Beobachter wird die Grundlosigkeit solcher In sinuationen erkenne». Oesterreichs Stellung war der polnischen Insurrektion gegenüber vom ersten Äugelt- blicke a» die der mit möglichster Humanität gepaar ten vollen

Unparteilichkeit. Daß Oesterreich diese sich selbst gegebene Stellung gewissenhaft eingehalten, hie für bürgt die einstimmige Anerkennung Europas. Oesterreich hat jedoch w.'itere internationale Pflichten gegen die übrige» Staaten Europas, heilige Pflichten gegen sich selbst, und unabweisbare Pflichten gegen seine Unterthanen. Die kaiserliche Regierung kann und darf es nicht dulden, daß aus ihren, Territorium gleichsam ein Waffenplatz zu Angriffe» aus einen Nachbarstaat gemacht werde, da sie sonst den Stand

punkt der Unparteilichkeit verlassen und den Weg der Eooporation betreten würde; die kaiserliche Regierung darf innerhalb der Monarchie keine Gewalt, ob offene ob geheime, nebe» sich bestehen lassen, die Befehle er theilen will, das ist sie der Heiligkeit der Krone schul dig; Oesterreichs Regierung muß schließlich die ge summten Bürger des Reiches gegen den Terrorismus einer geheime», ungesetzlichen Macht ausreichend schü tzen. das ist sie ihren Unterthanen schuldig. Die hierauf abzielenden

Maßnahmen sind nicht allein Recht, sonder» auch Pflicht der Regierung, deren Erfüllung für die kaiserliche Regierung um so uner läßlicher ist, als sie scho» wiederholt in der unange- nehmen Nothwendigkeit war, der kaiserlich russischen Regierung gegenüber Vorsorge gegen Verletzung des eigenen Gebiets und Genugthuung gegen vorgefallene Gewaltthätigkeiten zu verlangen, und sie dies mit dem nöthigen Nachdrucke nur dann thun kann, wenn sie ihrerseits den international.:' Wichten vollkommen gerecht geworden

ist. ES läßt sich übrigens ,'uch nicht verkennen, daß eS den Freunden Polens zunächst obliege» sollte, die kaiserliche Regierung in diesem Bestreben durch ge wissenhafte Einhaltung der Pflichten der Unparteilich keit nachhaltigst zu unterstützen, um es Oesterreich in solcher Weise möglich zu machen, seinen. Einfluß auf - ie russische Regierung zu Gunsten Polens auf jenem Wege zur Geltung zu bringen, der allein für die Sache von Erfolg sein kann.- — l2. April. Im Finanzministerium wird, wie man berichtet

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 28.02.1863
Umfang: 4
ver wirkt hat. Der preußische Landtag jedoch kann vielleicht die Gefahr abwenden, wenn er Europa die Ueberzeu gung beibringt, daß die gegenwärtige Politik der preußischen Regierung nicht die wahre Vertreterin der Nation ist.' Auch der Examiner bringt einen bittern Artikel gegen die Haltung der preußischen Regierung. Rußland und Polen. Von der polnischen Gränze, 21. Febr., schreibt man der A. Z.: Wenn die öffentlichen Blätter über die häufigen Niederlagen der Insurgenten in Polen be richten

: Die Regierung habe nur die Wahl zwischen, trübseligem Rückzug und unabsehbarer Gefahr. Das Haus müsse warnen, falls Umkehr noch möglich, sonst die Regierungspolitik feierlich desavouiren. .Graf Eulenburg: Ausgeliefert seien die vier in Thorn Ver hafteten nicht, sondern über die russische Grenze aus gewiesen. Die Maßnahmen der Regierung hätten zum Absterben des Aufstandes beigetragen. Die behauptete Gränzüberschreitung bei Gollub habe nicht stattgefun den. Hr. v. Bismarck: Die Regierung

habe sich über die brennende Frage nicht äußern können, in jedem andern Lande hätte die Opposition sich dabei beruhigt. Geben Sie englisches Unterhaus, und dann verlangen Sie englische Zustände. Er nennt die Resolution sym pathisch für Insurrektion. Die Gerüchte über den In halt der Konvention seien mythisch. Aus der verwei gerten Auskunft dürfe das Haus nicht Schlüsse auf den Inhalt machen. Die Regierung könne nicht schwebende Fragen in der ganzen europäischen Bedeutung bespre chen. Der Antrag habe den Zweck

die Regierung zu ' erschüttern nicht erreicht. Zu jeder Ueberschreitung der preußischen Gränzen durch die Russen und umgekehrt gehöre nach der Konvention ausdrücklich die Einwilli gung der betreffenden Regierung. Hr. v. Bismarck erklärt: Die Regierung habe keine Stipulationen mit Rußland geschlossen, auf welche Lord Russells Worte paßten, Graf Bernstorff habe den Wortlaut noch nicht gekannt. Die Regierung habe noch nichts zurückzunehmen, das werde sich zeigen, wenn erst der Wortlaut bekannt werde. Nach mehr

auf 30 Millionen Piaster seiner jährlichen Civilliste, die Herab setzung der Bezüge der Sultaninnen und die Vermin derung der Beamten. Ismail Pascha ist aus Alex- andrien hier angekommen, um seine Investitur zu empfangen. — Die Repräsentanten der fremden Mächte kommen heute in Sachen der Fürstenthümer zusammen. Athen, 25. Febr. Sonnabend sind die Regierung und das Ministerium gefallen. Es gibt keine Regierung

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.12.1864
Umfang: 4
^ÄevölUjpnärm iGewalt'zu brecheüöIEinsolches?Mittel lag--w»detr ErkläMissdes BeHgemngszMndeKv/Die-kmserlichS'Megittunizlfand fich'daherswerMicht'et^zaZgefiätt^iMß?Vber. Galizien -Luu.n-iirnöf wZs mKuiE na« miisttmziiM» n und das Krakauer Gebiet der Belagerungszustand ver hängt werde. Ich komme nun ans die Frage der Form, und da muß ich vor allem die Berfassungsbe- stimmnngen ins Auge fassen. Nach der Anschauung der Regierung liegt in der Verfassung selbst ein un mittelbares Hinderniß, derlei Verfügungen

zu erlassen, nicht. Der H. 13 spricht von solchen Verfügungen, welche in die Competenz des Reichsrathes fallen. Die Competenz des Reichsrathes ist eine legislative, und die Berhänguug des Belagerungszustandes selbst konnte die Regierung als eine legislative Maßregel weder nach dem Stande der Gesetzgebung, uoch nach der Beschaffenheit der sie hervorrufenden Verhältnisse zu erkennen. Der Minister weist nach, daß der Reichsrath nicht kompetent gewesen wäre, und daß Debatten über die Maßregel nur neue

Aufregung erzeugt hätten. Der Belagerungszustand habe die persönliche Sicherheit wieder hergestellt und den Handel wieder gehoben, wie der Minister 'mit Daten nachweist. Der Revolutions organismus sei zwar nicht zerstört worden, aber doch gestört. Der Minister.schließt: Die Regierung ist sich ihrer Verantwortlichkeit/die hier so häufig betont wurde und wofür man die entsprechenden Paragraph« noch sucht, vollkommen bewußt. (Bravo im Centrum.) Freih. v. Pratobevera (früherer Justizminister) ist genöthigt

, der Anschauung der Regierung entgegen- zutreten.' Mir ist die Verfassung das höchste Staats gesetz. Der H. 13 derselben lautet: „Wenn zur Zeit als der Reichsrath nicht versammelt ist) in einem Ge genstande seines Wirkungskreises dringende Maßregeln getroffen werden müssen, ist das Ministerium verpflich tet,' dem nächsten Reichsrath die-Gründe und- Erfolge der getroffenen Verfügung darzulegen.' Wenn irgend ein Gegenstand in den Bereich der Wirksamkeit der großen Vertretungskörper fällt, so muß eK die Ergrei

fung solcher Maßregeln sein,' welche in sich eine Um wälzung der Gesetzgebung bedingen. Nur -dann könnte das nicht der Fall sein, wenn für solche Fälle ein'Gesetz bestände/was« aber nicht der Fall ist. Ist der Reichsrath«nicht versammelt,-«so hat uns die Er fahrung igelehrt und die Berechtigung der! Regierung, in diesem>Fallenach Z.I3 vorzugehen, wird nicht bestritten, daß die Regierung das Nöthige verfügen könne; ist aber der-Reichsrath versammelt und sind Gefahren vorhanden, handelt

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.07.1863
Umfang: 8
Buschenschanke aus gegeben worden. Auch von Lavis ist eine gleiche An zeige eingelaufen. Wir möchten daher Geschäftsleuten jedenfalls rathen, auf ihrer Hut zn sein, und. wenn allfällig weitere Verausgabungen von Falsificateu vorgekommen sein sollten, solche sogleich der Behörde anzuzeigen- Die englische Note nach St. Petersburg. Gras Rüssel an Lord Rapier. Auswärtiges Ämr, - 47. Juni 18K3. Mylyrd ! Ihrer Majestät Regierung hat die mir am 2. Mai von Baron Brunnow eiuge- . händigte Depesche de» Fürsten

Gortschakoff, die vom 26. April datirt war, mit tiefster Aufmerksamkeit erwogen. Ihrer M. Regierung wünscht ebenso wenig wie Fürst G ortschakoff eine unfruchtbare Erörterung fortzusetzen. Ich will daher die auf auine vorige Depesche bezüglich: kontroverse ganz üb rgehen; ich will in viesem Schrei ben die Bedeutung des Wiener Vertragsartikels über Polen nicht genau festzustellen suchen, noch will ich, wie Fürst Gorischakoff zu erwarten scheint, ven Satz ver fechten, daß eS nur eine Form gebe

, in der eine gute Regierung begründet werden kann. Noch weniger will ich vie wohlwollende» Absichten des erleuchteten Kaisers der in den rechtlichen Verhältnissen seiner russischen Unterthanen schon so wunderbare Veränderungen bewirkt hat, in Frag- stellen. I. M. Regierung ist gewillt, mir dem Kaiser von Rußland die praktische Losung für ein schwieriges und höchst wichtiges Problem zu suchen. Als Baron Brunnow mir die Depesche veS Fürsten Gortschakoff überreichte, sagte er „Das kais. Kabinec ist bereit

auf einen Ideenaustausch auf dem Voven nnv innerhalb der Grenzen der Verträge von 1313 einzu gehen'. I. M. N-gierung sieht sich also von der Re- gierung Rußlands zu einem Ideenaustausch aus Grund lage ves Vertrags von lSlZ eingeladen, um hiedurch die Pacificirung und dauernde Ruhe Polens zu erziele». Ehe ich irgend einen bestimmten Vorschlag mache, wirv eS nöthig sein zu bemerken, daß eS zwei leitende Prin zipien gibt, auf welche, wie I. M. Regierung denkt, jete künftige Regierung Polens gegründet

sein sollte. Das erste derselben ist, in dem Gemüth ver Regierren Vertrauen zur Regierung zu erzeugen. Die ursprüngli chen Absichle» des Kaisers Al-ranser I. schildere Lord Castlereagh. der ans deS Kaisers eigenem Muns in einer langen Unterredung de» Plan desselben kennen gelernt hane Der Kaiser hatte nach ver Darstellung Lord Castlcreagh'S den Plan, „daS ganze Herzogthnm War schau zu beHallen, ausgenommen ven kleinen westlich von K «lisch gelegenen Theil, ven er zu Preußen schlagen wollte, den Rest nebst ven srühec

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 06.12.1864
Umfang: 4
nichts geschehen sei, so sei eben die Einführung des Augustenburgers in sein Reich auf das dringendste geboten. Der Weg dahin sei kein schwieriger, wenn eben Schleswig-Holstein dahin geführt wird, wo es seinerzeit im Jahre 1848 sich befand. Wenn beide Länder zusammen durch die aus Einheimischen niedergesetzte provisorische Regierung beherrscht würden, wenn die Ständeversammlung zusammenbrrufen würde und diese mit ihrem Ausspruche den Wünschen der gesummten Bevölkerung einen Ausdruck geben möchte

, von der österr. Regierung getheilt und dieselbe ist damit einverstanden, oder es ist dieses nicht der Fall. Sei die österreichische Regierung nicht einverstanden, dann müsse Vorsorge nicht blos getroffen werden, daß der Leiter der Regierung in Preußen seinen Zweck nicht erreiche, sondern es möge auch diejenige Demüthigung erfolgen, die in Ansehung einer solchen mit Recht als Sonderbestrebung bezeichneten That gebührt. Nach der einen wie nach der andern Seite hin zeige sich die Nothwendigkeit, daß Oesterreich

den deutschen Bund zu kräftigen gehabt hätte. Wäre die österreich. Regierung mit dem Vorgehen Preußens einverstanden, was er nicht glauben könne, dann müßte er dies nicht blos für unklug, sondern für schädlich erklären. Wäre dies wirklich der Fall, dann müßte man sagen, kein Preis, wenn er auch Venetien fein sollte, wäre ein Entgelt, das dafür eingesetzt werden könnte, vielmehr müßte sich Jeder im Hause das Angesicht verhüllen, damit die Wange die Schamröthe barste er nicht zeige. (Beifall links

. Minister des Aeußern, Graf MenSdorff; Nur in Kurzem will ich erwähnen, daß ich bezüglich einer im Hause an mich gestellten Anfrage auf die früher ausgesprochenen Worte zurückkommen muß, das ist, daß es daö ernste Streben der Regierung ist, die noch schwebende Erbfolgcfrage in dem Sinne auszutragen, der der Würde Oesterreichs entspricht und der den Interessen und Rechten des deutschen Bundes Rechnung trägt, und daß der dermalige Stand der Unterhand lung es mir leider nicht möglich macht, hier heute

waren „Gendarmen' und die Nationalwache; hiezu verpflichtete man Jeden von 18 bis 45 Jahren. Die Nationalwache hatte alle Schritte der kais. Regierung zu überwachen, zu denun- ziren rc. Ihr Eid lautet: „Wir schwören Treue dem Nationalkrieg und Ausdauer bis zum Erkämpfen des' ganzen, freien und unabhängigen Polens.' Die Wirksamkeit der Nationalwache bestand größ- tentheils nur auf dem Papier. Angeblich waren neun Bataillons organisirt. Die Bezirköchefs hatten österr. Pässe zu liefern. Es wurden von echten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 10.03.1864
Umfang: 6
, in welcher die Regierung Ersparnisse im Kriegsbudget vorschlug, und nur eine Stimme Majorität, fand, verdient Be achtung. Wir entnehmen der Debatte Folgendes.- „Daillie beklagt sich über die von der Regierung be absichtigte HcereSreduction, welche die StaatSinteressen benachtheilige, indem sie den Einfluß Englands, daS auf den Krieg gerüstet sein müsse, vermindere, und die auswärtige Politik der Regierung lahme. Oberst Ed wards beantragt eine Resolution, welche eS rügt, daß iy dem diesjährigen Heerbudget

erscheine, mit großer Sparsamkeit zu verfahren. General Peel spricht für die Resolution und tadelt die übel angebrachte und kleinliche Sparsamkeit der Regierung. Lord Palmerston hofft, daß daS HauS sich der von der Regierung beabsichtigten Ersparung von 46.000 L. nicht widersetzen werde. Bei der Ab stimmung erhält die Regierung eine Majorität von nur Einer Stimme, indem die Resolution deS Obersten EvwardS mit 153 gegen 157 Stimmen verworfen wird. Im Subsidien-Eomitö legt hierauf der Marquis

und nicht in der Voraus setzung entworfen werden sei, daß daS Land wahrschein lich werde in einen Krieg verwickelt werden. Wenn die Opposition andere Erwartung hege, so möge sie dieS gerade heraus sagen und statt des Budgets die Friedenspolitik der Regierung angreisen.' London, 3. März. In der UmerhauSsitzung vom 4. März- (das Oberhaus saß nur wenige Minuten) fragt Sir W. MileS den ersten Lord der Schatzkam mer : ob I. M. Regierung die Absicht habe, den gro ßen Verdiensten deS Eapitäns Speke, welcher das Äqua

torische Afrika der Wissenschaft erschlossen habe, eine Anerkennung zu zollen? Lord Palmerston antwortete, er anerkenne den Werth dieser Forschungen, doch habe Capitän Speke nicht mehr geleistet, als andere unter nehmende Asrika-Neiscnde, ja was den praktischen Er folg betrifft weniger als einige derselben, und darum sei I. M. Regierung nicht dafür, daß derselbe mit einer besondern Gunstbezeigung der Krone belohnt werde. Aus London wird geschrieben: die englische Re gierung habe sich in dem deutsch

nach FlenSburg befördert. (A. Z.) London, 3. März. Gestern im Oberhaus zeigte Graf Derby an, daß er morgen, ohne eine Diskussion anzuregen, die Vorlage weiterer dänischer Aktenstücke beantragen werde. Im Unterhaus verlangte Hr. Disraeii Auskunft über die- Invasion in Jütland und die Ansicht der Regierung darüber. Lord Palmerston antwortete: Von der polnischen Gränze, S. März. Di> Zuzüge aus dem Großherzogthum Posen zu den Insur genten in Polen haben im Lauf der letzten Woche außer ordentlich zugenommen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 04.04.1863
Umfang: 6
deS Publikums sich erhob, und in einen Bei fallssturm losbrach, der fast fünf Minuten währte und das Haus förmlich erschütterte. Berlin, ZI.März. Ueber die ausgelieferten Polen, welche am 21. März von Thorn durch Gendarmen nach Alerandrowo gebracht wurden, erfährt die „Pr. L. Z.' folgendes: Der eine von ihnen war russischer Fahnenjunker, der andere russischer Offizier, beide Polen. Der Offizier, A. v. Klinkiewicz, gehört einer Familie an, welche von der russischen Regierung viel gelitten

Palmerstons setzt, und seiner großen persönlichen Po pularität. Das hat selbst Hr. Bright, ein keineswegs günstig voreingenommener Zeuge, anerkannt, indem er am letzten Freitag von Palmerston sagte: er sei ein Mann von beispielloser Erfahrenheit in der Politik, und der im Hause der Gemeinen größere Zustimmung besitze, als vielleicht irgendein Minister vor ihm. Ohne dieses große Vertrauen zum Leiter der Regierung würde es an Anstanden und Schwierigkeiten für dieselbe nicht gefehlt haben. Der Krieg

in Amerika wirft beständig Fragen und Debatten zwischen den beiden Ländern auf, welche besonders geeignet sind, den Gleichmut!) einer Regierung zu stören. Die Noth in Lancashire und die daraus entsprungenen schmählichen Ruhestörungen wür den jede andere Regierung in ernstliche Verlegenheit gestürzt haben; aber, wie die Sachen stehen, ist das Parlament zufrieden, diese Angelegenheit in den Hän- den der Regierung zu lassen, fast ohne eine einzige Sylbe Erörterung zu verlangen. Der polnische Auf stand

hat eine sehr lebhafte Sensation im brittischen Publikum erweckt und eine Gelegenheit zu bittern An griffen auf die auswärtige Politik der Regierung dar geboten. Mau hat die Frage angeregt, aber das Er gebniß der Verhandlung war nur zu zeigen, wie gern daS HauS auch dirsr Sache PalmrrstonS Händen über> ließ. Wenden wir «nS zu den Budget-Voranschlägen so finden wir die Regierung nicht minder glücklich^ Die öffentliche Meinung ist für eiserne'Schiffe, und eS schien stch einmal eine sehr furchtbare Coalition

), hat die österreichische Regierung die Mittheilung hiehcr gelangen lassen, daß es ihre Absicht sei mit ihrem ganzen Einfluß für das HilfS- gesuch der holsteinischen Stände beim deutschen Bund einzutreten. „Es ist in der That hohe Zeit,' heißt es in dem Schreiben, „daß endlich von deutscher Seite irgend eine That geschehe; die politische Stellung der Herzogthümer, sowie die ganze Achtung und das An sehen Deutschlands würden auf das gefährlichste com- promittirt werden, wenn man deutscherseits noch län ger mit leeren

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 02.05.1863
Umfang: 6
aus Stnttgart und Dresden scheint es, daß die württembergische Negierung der von Paris an sie ergangenen Einladung, sich den Schritten der drei Mächte wegen Polens anzuschließen, Folge lei sten werde, während die sächsische Regierung bls jetzt noch keinen Entschluß gefaßt haben soll und es noch nicht ausgemacht sein dürste, daß sie der französischen Einladung entsprechen werde. Karlsruhe, 25. April. Aus der Antwort deS StaatsministerS v. Roggenbach auf die Interpellation des Abgeordneten Häusser

ist folgende Stelle bemer- kenswerth: Der Herr Abgeordnete hat Ihnen Winke gegeben über die Lage der europäischen Verhältnisse im Allgemeinen, die ich nicht zu düster nennen möchte, worüber ich jedoch keinen Anlaß habe, mich näher zu verbreiten. Was aber die Verhältnisse betrifft, auf welche ich eben hingedeutet und die besonders geeig net waren, die dänische Regierung zu ermuthigen, so meine ich damit die schwere Krisis, in die ein deut sches Bundesland dadurch kam, daß trotz der War nung der Geschichte

Gesetze erempt, ge mäß welchem Alles, was über das 80. Lebensjahr hinansgeht, Mühsal und Schmerz ist.' Der steinalte Herr soll entschlossen sein, auch Heuer seine gewohn ten Fußreisen in die Schweiz zu machen. Hannover. Dem Vernehmen nach hat die k. hannov. Regierung ans Anlaß der bekannten däni schen Verordnungen vom 30. März bereits einen sehr energischen Antrag am Bunde sormulirt, welcher dar, auf hinausgeht, daß im Falle der Aufrechterhaltung je ner Verordnungen der vereinigte holsteinische

' veröffentlicht folgende in« spirirte Mittheilung aus Turin: „Man begreift, daß die negative Antwort der schweizerischen Bundesregie- rung auf die Vorstellungen deS Turiner KabinetS wegen des Flüchtlingskomplots im Kanton Tessin die italienische Regierung wenig befriediget hat. Für den Augenblick will sich dieselbe eines weiteren diplomati- chen Schrittes enthalten, obgleich über die Richtig keit der von ihr erhobenen Beschwerden kein Zweifel bestehen kann. Aber es werden an der Gränze des Tessin

die kräftigsten Maßregeln getroffen, und wenn die der Regierung des KantonS Tejsin geäußerten Besorgnisse sich verwirklichen, wird man in einer Weise handeln, welche geeignet ist, die Aufrechterhal tung guter Nachbarsbeziehungen sicherzustellen.' Großbritannien» Der „Constitutionnel' läßt sich aus London schrei ben: »Der Handelsstand verharrt in der Ueberzeugung, die Regierung von Washington sei nicht in der Lage, mit England brechen zu können. Sie wird wieder nachgeben, die weggenommenen Schiffe ausliefern

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 29.04.1863
Umfang: 4
, zur Rechten, und ein englischer General zur Linken des Kaisers ritt, während die militärischen At taches der russischen und der preußischen Botschaft sich unter dem übrigen Gefolge des Kaisers befanden. Man steht eine Art von Demonstration darin. ~ Die russische Regierung scheint Alles aufbieten zu wollen, um durch Niederwerfung des Aufstaudes die polnische Frage in eine andere Phase zu bringen. Erneuert ist der Beseht in Warschau angekommen, Alles daran zu setzen, um Herr der Insurrektion

die Debatte auf das politische Gebiet hinüber zu spielen, indem er fragte, wie es mit Mexiko und Polen stehe. Der Redeminister Billault antwortete ihm trocken, daß die Regierung die größte Verschwiegenheit hinsichtlich Mexiko beobachten werde, bis der Erfolg der französischen Waffen offiziell konstatirt sein wird. Bezüglich Polens sprach sich der Minister dahin aus, daß er für den Augenblick auf die Aussagen des amt lichen Blattes verweisen müsse. Der Abgeordnete Jouvenel brachte darauf die Wahlfrage aufs

Tapet, und es wurde ihm von dem klerikalen Lemercier sekun- dirt. De Pierre versetzte dem Verfahren der Regie rung in der Wahlangelegenheit einige Hiebe, indem er interpellirte, ob denn die Regierung wohl wisse, was es heißt: heute für Polen schwärmen und gestern für ein aufrührerisches Italien, um bald darauf für ein religiöses Italien (Rom) in die Schranken zu treten. Picard benützte trotz der Einsprache des Regierungs- kommiffärs Barsche, die Gelegenheit, um von der Un abhängigkeil der Wahlen

zu sprechen. Er erlaubte sich die Anfrage, ob die Regierung wenn sie eine Freundin der Wahrheit ist, von den offiziellen Kandidaturen ab weichen wolle, und den gegnerischen Kandidaten frei aufzutreten erlauben werde. Staatsrath Barsche ant wortete hierauf, daß die Regierung von der ihr vom Gesetze eingeräumten Rechte Gebrauch machen würde, und die Gepflogenheit offizielle Kandidaten aufzustellen, aufrecht erhalten werde; die Regierung könne das allge meine Stimmrecht nicht den Parteiränken opfern. Julius

Favre sprach hierauf zu Gunsten der Wahlfreiheit und verlangte, daß die Regierung den Wählern zu dem feierlichen Akt freien Spielraum lasse; die servile Mehr heit der Versammlung aber polterte derart, daß der beredte. Abgeordnete sich gezwungen sah, weiter aus das : Wort zu verzichten. Zta!Leu. Florcuz, 25. April. Der König Viktor Emanuel hielt heute Musterung über die Truppen unter dem Befehl des Armeegenerals Tauti, und wurde sowohl von diesen, als von der Bevölkerung gut empfangen

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 27.04.1863
Umfang: 4
verschwanden sie in mysteriöser Weise. Es heißt nun, diese Waffen hätten zur Ausrüstung der Frei willigen gedient, die sich an der Grenze von Oester- reichisch-Jtalien sammeln sollen. Die Regierungsorgane besprechen mit Ostentation den Plan dieser Leute in Wälschtirol einzufallen; eben deshalb glauben aber Einsichtige nicht an so wahnsinnige Projekte. Die Re gierung indeß hat alle disponiblen Truppen in Be wegung gesetzt, um Etwas zu hindern, was aber doch nur im Plane der Regierung liegt, nämlich

den Mächten weiß zu machen, daß sie genug Kraft besitzt, um solche Gefahren zu beschwören. Ernsthafter zu nehmen ist der in der Kanimer von der Linken eingebrachte An trag, allen Italienern ohne Unterschied das Bürger- recht zu verleihen; da die Regierung geltend machte, daß hiedurch große Verlegenheiten herbeigeführt werden würden, indem ein Auslieferungsvertrag mit Frank reich und der Schweiz besiehe, Bürger aber, dem Statute zufolge, nicht ausgeliefert werden dürfen, wurde der Antrag zurückgezogen

, Hauptort der Rebellen, w fast widerstandslos genommen. — Aus Hongk« vom 14. März wird berichtet: Es gehen ernee Gerüchte die russische Regierung werde zur Unterdrück der Taiping-Rebellion Hilfe leisten. Hakodati sei Sammelplatz. Vom Amur kämen Landtruppen. Japan sollen umfassende Rüstungen stattfinden. Krakau, 24. April. Der heutige „Czas,' wel keine Nachrichten von Gefechten bringt, zählt die St und den Aufenthaltsort der Jnsurgenten-Abtheilur auf, und sind deren drei im Kalischer Gebiete; erste

- Holsteins auf Grund des Bundesbeschlusses vom 17. Sept. 1846 gewährt werden, unter entschiedener Lossagung der 1851/52 getroffenen Verabredungen und Verwerfung des Londoner Protokolls. Bern, 24...April. Der Bundesrath hat die An zeige an die österreichische Regierung gemacht: daß laut amtlichen Untersuchungen ein Einfall in Tirol vom Schweizergebiet aus nicht zu besorgen sei, daher kein Grund für Truppenauhäufungen im Veltlin vorhanden. London, 23. April. Roebuk interpellirt, was die Regierung wegen

der amerikanischen Konfiscirung eng lischer Schiffe beschlossen habe. Roebuk erklärt unter Beifall, der Krieg sei derartigen insolenten Verkehrs eingriffen vorzuziehen. Palmerston erwiederte, er könne die eventuelle Entschließung der Regierung vorerst nicht mittheilen. Bentink tadelt den amerikanischen Gesandten wegen des bewußten Begleitschreibens. Die Debatte darüber bleibt resultatlos. Im Oberhaus wurde der selbe Gegenstand besprochen. Carl Russell erklärte, er werde deshalb in Washington Vorstellungen

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 20.04.1863
Umfang: 4
von Seite des Prinzen Wilhelm also festgesetzt wurden: crsteus bleibt der Prinz und seine Nachkommen luthe risch > zweitens verpflichten sich die Schutzmächte Baierns verzicht auf die griechische Krone zu erwirken; drittens garantiren alle Großmächte die Existenz und -Dauer der Regierung der Glückburg'schen Dynastie; viertens wer den dem Prinzen 50,000 Pf.-St. als Civilliste zuge sichert; sünfteus bleibt des Prinzen eventuelles dänisches Jachfolgerecht in Kraft. Der Vater des Prinzen, Prinz Christian

ununterbrochen dahier seinen Wohnsitz gehabt hat, soll nach Ansicht der Mehrheit in Wegfall kommen.' Dresden, 16. April. Das „Dresdner Journal' meldet in einer Korrespondenz aus Wien, Baiern habe einen förmlichen Protest gegen die Besetzung des grie chischen Thrones eingelegt. Berlin, 17. April. Abgeordnetenhaus. Der Abg.! Twesten fragt erstens: ob die Regierung den dänischen Erlaß vom 30. März als Verletzung der 1851 und 1852 gegebenen Zusicherungen betrachte; er verlangt zweitens, daß die Regierung

die damals übernommenen Verpflichtungen, namentlich den Londoner Erbfolgever trag, für beseitigt erkläre. Mehr könne jetzt zur Ab wehr nicht geschehen; ein Krieg bei innerer Zerklüftung sei unmöglich; das Haus selbst würde dagegen oppo- nircn. (Lebhafte Zustimmung.) Hr. v. Bismark be jaht die erste Frage, er erklärt: die Regierung werde die Gegenschritte mit den Bundesgenossen, namentlich mit Oesterreich, vereinbaren.. Preußen und Oesterreich hätten bereits gesondert protestirt. Die Regierung er kenne

; .nichts destowrniger ward sowohl von den Bündner als den Tessiner Behörden berichtet, daß von ihnen bis jetzt auch nicht ein einziges Anzeigen wahrgenommen worden welches die Turiner Angaben bestätigen könnte. Die „N. Bündner Ztg.' fragt daher auch kopfschüttelnd: „Glaubt die italienische Regierung wohl allen Ernstes an die angeblichen neuen Versuche der Mazzinisten in Tirol einzufallen, während sie doch wissen muß, daß alle Pässe zwischen Veltlin, Bünden und Tirol mit hohem Schnee bedeckt sind? Dieß

in Frankfurt nicht allzu sehr zurückbleibe. Schließlich sei noch be merkt, daß nun auch eine Einladung an die franzö sischen und italienischen Schützen zum Besuche des Festes in Lachauxdefonds von Seiten des Organisationsko- mitös erlassen worden ist. Frankreich. In Bezug auf die mexikanische Frage hat die fran zösische Regierung in der letzten Zeit unaufgefordert der englischen durch Lord Cowley die Versicherung ertheilt, daß es ihr unwandelbarer Vorsatz sei, ihre Truppen aus Mexiko zurückzuziehen, sobald

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 28.10.1863
Umfang: 4
. Freitag hielten die Minister zwei lange offizielle Konferenzen Morgens und Abends. Jeder Minister machte eine Reihe von Bemerkungen über Preußens Haltung gegenüber der Reformakte und über die an die preußische Regierung zu richtende Antwort. Der hannover'sche Minister wollte, daß man nichts überstürze, sondern temporisire. Nach langen verwickelten Debatten wurde endlich beschlossen: 1. Oesterreich wird Preußen zuerst antworten, und zwar sowohl auf den Brief des Königs Wilhelm als auch auf die Depesche

. Man klagt über die Haltung der Beamten, und die famose Berliner Revue tröstet ihre Partei mit folgenden Worten: „Gleichwohl ist zu konstatiren, daß die ener gische Art, mit der endlich die Regierung aufzutreten beginnt, schon hie und da imponirt hat. Indeß fehlt immer noch die recht durchdringende Autorität. Ist diese erst da, gibt es erst ein energisches straffes Re giment auch in der Stadt Berlin, ko kehren in Jahres frist alle die Schreihälse zu ihrer ursprüglichen Harm losigkeit zurück.' Schweiz

. Bern, 22. Oktober. Nach Anhörung des Staats raths von Wandt, welcher sich einverstanden erklärte, hat der Bundesrath die von der gemischten Kommission festgestellte Gränze im Dappenthal genehmigt und seine Kommissäre beauftragt, die Gränzsteine zu setzen. Ebenso ist im Einverständnisse mit der Regierung von Wandt das Tracö des zu korrigirenden 1'bemin des Landes gutgeheißen. — Auf eine von, Bundesrath unterstützte Reklamation der Regierung von Teffin hat die ita lienische Regierung Instruktionen

an alle Gränzzoll- ämter ergehen lassen. worin alle Zollbeamten ange wiesen werden, bei ihren Visitationen höflich zu ver fahren , und alle mit den Reglementen vereinbarlichen Erleichterungen eintreten zu lassen. — Die großherz. Regierung von Baden hat durch ihre Legation den freundlichen Empfang, welchen die badischen Offiziere am Trupvenzusammenzuge bei Herzogenbuchsee erfuhren, bedanken lassen. — Zur bevorstehenden Wahl des Nationalraths haben in der ganzen Schweiz die verschiedenen Parteien ihre Kandidaten

. Frankreich, England und Deutschland beurtheilten die ganze Tendenz der russischen Politik mehr nach dem was Polen zu leiden habe als nach der innern Verwaltung Rußlands selber. Und welchen materiellen Vortheil hat die Regierung des Czaren, zum Ersatz für den Abscheu Europas, aus dem Besitz Polens geschöpft? ...» Wenn eine Re gierung ihre Autorität nur durch Ausrottung ihrer Unterthanen aufrechtzuhalten vermag, so verletzt sie etwas höheres als Vertragsverpflichtungen. Die Ruffen sind jetzt für Polen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 23.11.1864
Umfang: 4
wird, haben eine Vorbe- raihung gehalten, um ihre Haltung hir,sichtlich der Eep- tcmber-ElNvcniion zu bespnchen. Sie veieinigten sich in der Ansicht, man müsse diesen Vertrag billigen. Der Convention eine andere Auslegung zu geben, als die Regierung, ginge schon darum nicht an, weil die Oppo sition in der Frage der welllichen Gewalt t«S PapsteS getheilt ist. Herr ThierS ist sür die Ausrechthaltung der Wililichen Gewalt, Julls Favre ist dagegen. Uusere Opprsiiionellen werden sich daher mit der Negative be gnügen

der stiasgerichtlichen UnteisuchungShast und über Abschaffung der Echulvhaft und deS WucheigesetzeS ausarbeitet. Die Regierung hat sich in tiefen Fragen den Stanlpunkt der Opposition angeeignet und rechnet vielleicht darauf, daß, wie im vorigen Jah^e Emile Oliviere die Regieiung bei der Bermhung deS Gesetzes über Arbeiter-Koalit onen unter stützte, jetzt andere der Parisr Deputirten ge, öthigt sein Werden, für die eine oder andere Regierungsvorlage zu sprechen. Das der Legislative zu unterbreitende Finanz- .gesetz

sür Igtik ist vom Finanzmimster Fould bereits unterzeichnet und dem StaatSraihe zur Begutachtung vorgelegt worden. Es stll in den verschiedenen AuSgabS- Posten eine Vermmterung von 25 Millionen und im Ganzen einen.Einnahmeüberschuß von einer Million darbieten. Trotz dieser günstigen. Aspekten werden einige Deputate daS Budget scharf kritismn; eS heißt sogar, «an wolle die Regierung wegen der 50 Millionen inier- PellitsN , welche die Bauten -am Tuilerien- Schlosse kosten

sind, kam am 15. d. auch Fürst Olloff, Adjutant deS Kaisers Alexanders, und sein bevollmächtigter Minister in Brüssel. — Die eng» lische Regierung treibt auf amtl-chen und d'plomatischen Wegen Kreihandelepropaganda. Ihre Konsuln auf fran zösischen Plätzen haben den Auftrag, «ine vom Foreign- Ofsice aufarbeitete Denkschrift über den Handel, die Sch fffahrt und die Finanzen Großbritanniens vor und seit der Einführung deS Freihandels und der Abschaf fung der SchiffsahrtSakte zu verbreiten, um die Han

Repräsentanten in Paris die Ansichten der päpstlichen Regierung über den Ver. trag rom 15. Sept. darlegen wird. Großbritannien. London, 19. Nov. Gestern Nachmittags war Minislerralh in Lord PalmerflonS AmlSaohnung. — Tie M. Post sagt: „Nachdem die Besorgniß wegen .eines europäischen Confl.klS, in welchen England hätte vernickelt werden können, veischwUi .den ist, haben wir Grund zu wissen, daß Ihrer Majestät Regierung be. schlössen hat, beirächrliche Reduklionen in den Aimee- und Marinevoianschlägen sür

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 29.07.1863
Umfang: 6
sprechen. Ich gestehe, daß die letzte Debatte im Un- terhause mir nichts weniger als Freude verursacht hat. Die Minister sprachen, als gingen sie auf glühenden Kohlen; sie hatten allem Anscheine nach Furcht, irgend etwa« zu sagen. Dies mag diplomatisch sein, aber mich dünkt, daß Meetings, wie das unsere, beitragen können und wahrscheinlich werden, der Regierung, wenn sie etwas zu thun geneigt ist, «inen Rückhalt zu geben. Das einzige gute Resultat der Debatte war Lord PalmerstonS Antwort

, daß die Regierung nicht ganz still den Ereignissen zusehen könne, weil die Stimmung im Parlament und im Lande zu erregt sei, als daß die Regierung eö wagen dürste, gar nicht« zu thun. Daß eine frühere Generation unserer Landsleute die Theilung Polens, erlaubt hat, ist der größte Schand fleck auf Englands Wappenschilde; und an der Re, gierung ist es, itm wegzulöschen. Man hat mich ge fragt: „Soll etwa England für Polen Krieg führen?' (Rufe: „Ja!' und anhaltende Eheers.) Der Krieg ist ein großes Unglück

, aber eS gibt etwas, das In» ^»ividuen und Nationen noch mehr zu scheuen haben, und das ist die Unehre (CheerS), und wenn ein frem der Gewalthaber auf Englands Vorschläge mit belei digendem Hohn antwortet, so sollten unsere Minister nicht an da« Elend des Krieges denken, sondern sich erinnern, daß eS ihre Pflicht und Schuldigkeit ist, die Stellung Englands als eine Macht ersten Ranges ansrecdt zu erhalten. (Eheers ) Meine Meinung ist, daß die Regierung, wenn ste zu weitern Maßregeln streiten

wollte, die große Mehrheit von Ihrer Maje stät Unterthanen für sich haben würde.' (EhrerS.) — Eine Deputation der in London, Liverpool und Manchester lebenden Griechen hatte am 22. eine Au dienz bei Lord Palmerston, um ihm eine Adresse zu überreichen, worin der brittischen Regierung für die edle und hochherzige Politik gegen die griechische Na tion in den Zeiten der Bedrängniß und der staatlichen Umwandlung die lebhafteste Anerkennung gezollt und Ihrer brittischen Majestät der tiefste Dank

für dir aus freiwilliger Großmuth geschehene Vereinigung der io nischen Inseln mit der hellenischen Krone ausgespro chen ist. Ler Premier versicherte die Deputation der stetigen Bestrebungen der englischen Regierung die Wohlfahrt und die Ruhr des griechischen Königreiches zu befördern. Italien. Turin, 25. Juli. Große Bewegung. Nach der offiziellen Zeitung von Parma werden alle Eonscribir- ten der zweiten Kategorie dieses Jahres, welche vor vierzehn Tagen in unbeschränkten Urlaub entlassen worden, sofort

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 27.05.1863
Umfang: 8
, wo, es sein Leben zu zeigen sich versucht fühlen sollte. Wenn also, was ich sehr bezweifle, das Comitv wirklich den besten Willen hätte, auf einen Waffenstillstand einzugehen, so wäre ihm dieses aus den eben verzeichneten Gründen einfach unmöglich. Gesetzt aber, auch diese Unmöglichkeit würde möglich, dann würde, ich stehe dafür, das gegenwärtig so stark erregte russische Gefühl sich bei dem bloßen Gedanken empören, eine rechtmäßige Regierung mit der Empörung pactiren zu sehen, und diesem Gefühle entgegen

zu handeln wäre hier Nie mand mächtig genug. Die Leute hier werden sich nicht daran stoßen, wenn die russische Regierung sich zu Erplicationen herbei, läßt, wohlmeinende Rathschläge entgegennimmt und auf diesem Wege dem Ziele der Verständigung mit aufrichtigster Bereitwilligkeit zustrebt; aber von einer eigentlichen Conferenz, die uns eben, ohne daß wir nach ärztlichem Beistände schmachten, den fremden Arzt in daS eigene HauS führen würde, will hier Niemand etwas hören. Eher vielleicht

noch würde sich diese öffentliche Meinung für die Idee eines Con- gresses im weiteren Sinne gewinnen lassen, auf wel« chem, nicht ausdrücklich, nicht ausschließlich, sondern neben anderen Gegenständen allenfalls auch die pol nische Frage in Erörterung gezogen würde. Dies ungefähr ist im Wesentlichen, was sich unsere Patrioten über die Sache denken und in welcher Art sie mit Schritten zur Schlichtung des Zerwürfnisses sich einverstanden fühlen würden. Welche Ansicht sich die Regierung hierüber gebildet hat, ist mir natürlich

gänzlich fremd; allein, daß in einem Momente, wie der gegenwärtige, die Regierung dem Volksgeiste, der ihr mit so großem Vertrauen und unbegräuzter Opfer, freudigkeit entgegenkommt, nack Kräften Rechnung zu tragen sich veranlaßt fühlen dürfte, ist schwerlich eine gewagte Voraussetzung.' Der „Botschafter' sagt: Ans Sl. Petersburg wird gemeldet, daß in den westlichen, d. h. den im Aufstand begriffenen polnischen Provinzen, auf Befehl der Regierung Bauernbanden organisirt werden, „zum Schutze der Personen

und Communicationen', wie es mit höhnischer Ironie in der »Nordpost' heißt. Die russische Regierung treibt also jetzt politische Homöo pathie, sie will dir Revolution durch die Revolution vernichten. Die St. Petersburger Staatsmänner müs sen in Verzweiflung sein, daß sie eine Jacquerie or, ganisiren, deren Treiben sie vielleicht selbst nicht mehr Halt gebieten können. Der russische Bauer mußte in den letzten Jahren überall durct» Militärgewalt über» wacht, stellenweise sogar blutig niedergehalten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 30.04.1863
Umfang: 6
Vudbcrg die vollstan- digcn Aktenstücke über die Amnestie Herrn Drouin vor. Aber Letzterer erklärte dem russischen Botschafter, daß er den Amnestieact keineswegs für geeignet finde, den Wünschen, welche Frankreich sür eine dauernde Pacifi- cation in Polen hege, zu entsprechen, und daß noch im Lause des Tages eine Depesche an Herrn von Montebello nach St. Petersburg abgehe, in welcher die Ansichten der französischen Regierung über das Manifest des Kaisers Alexander niedergelegt wären

, daß die brittische Regierung auch bereit ist, den Griechen in diesem Punkt beiznstehen. Das wenigste, waS wir für Griechenland thun können, ist was wir jüngst für die Türkei gethan haben, und Griechenland ist über- dieß ein so kleiner Staat, daß eine geringe Unter stützung, welcher Art sie immer sei, bei ihm weit reichen wird. Die Tage der Anleihe-Garantien sind glück licherweise für immer vorbei; aber es gibt andere Me thoden, durch die der Credit eines Landes, wie Griechen land, aufgerichtet

zuschreiben.' Lord Taunton endete die unerquickliche Scene, welche daö Ansehen der Regierung keineswegs erhöhen half, indem er mit großem Takte bemerkte, er verwünsche solche beiläu figen Erörterungen, welche gleichwohl in großen Fragen eine herbe Kritik gegen die Regierung herbeiführten. Im Hause der Gemeinen fragte Lord Churchill den Solicitor-General, ob Handelsschiffe auf der Fahrr zwischen neutralen Häfen sich gerechter Weise durch Waffengewalt gegen die Wegnahme durch Kreuzer der Föderirten

(Nordstaatler) vertheidigen dürften? Ant wort: „Nein' (unter Bezugnahme auf ein Präcedens.) Darauf brachte Horsfall die Beschlagnahme des Schiffes „Alerandria' zn Liverpool durch die englische Regierung zur Sprache. (Das Schiff ist bekanntlich von engli schen Rhedern gebaut und soll ein für die amerikanischen Südstaaten bestimmtes Kanonenboot sein. Die Schiffs eigner bestreiken dies aber.) Horsfall constatirte dabei, daß täglich eine große Menge von Waffen, Munition und Rekruten für die Nordstaaten

aus englischen Häfen ausliefen. Unter den 4V.V(1V Auswanderern, die im ersten Vierteljahr 1863 Liverpool verließen, seien sicher lich viele Soldaten der Nordarmee gewesen. Attorney- General: „Die Sache ist noch snl> juclico.' Cobden hält darauf eine lange und weitschweifige Rede über die Nothwendigkeit, daß die englische Regierung streng auf die „FremdeN'Werbungsbill' halte uud England dabei außerdem durch seine Ueberlieferungen veranlaßt sei, gegen die Nordstaaten eine großmüthige Politik zu verfolgen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 10.08.1863
Umfang: 8
als Ziel dieser eroberungssüchtigen Politik mit dem Finger auf Meriko zeigt, wo die Umsicht Frank, reichs durch Errichtung einer starken und regelmäßi gen Regierung dem brennenden Ehrgeiz der Bereinig, ten Staaten eine Schutzmauer entgegensetzen will. Das sind nun die Republikaner des Nordens; sie rei chen ihre Hand der Regierung, welche Polen unter drückt; sie zeigen für die Befreiung dieser edlen Na tion dieselbe Gleichgültigkeit, welche sie für die Be freiung der Türkei 1353 und Italien 1359

an den Tag legten. Aber dieses Verfahren ist logisch. Die Regierung von Washington erkennt nicht die Berech tigung der Völker an, ihre Autonomie zu fordern und zu erlangen. Sie verletzen bei sich zu Hause die Freiheit deS nationalen Rechts, indem sie versuchen, die Bevölkerungen des Südens durch Gewalt in einer fortan unmögliche Union festzuhalten. Was sie gegen die Konföderirten thun, welche, wenn sie besiegt wer den, dazu bestimmt sind, in Amerika das Schauspiel, das Unglück und die Agitationen Polens

zahlreiche Armeen zur Besetzung des Südens halte, welche schwerlich Zeit haben würden ihren kriegerischen Geist nach anderer Seite zu wenden. Wenn der Kampf gegen den Süden beendet wäre, so würde ohne Zweifel die eraltirte Parthei alle möglichen Anstren gungen machen, die Vereinigten Staaten zu irgend einer blutigen Unternehmung fortzureißen. In Er mangelung der Regierung, welche sicherlich nicht auf diesen unbesonnenen Weg einlenken würde, zeigt die Vergangenheit, daß es nicht an Abenteurern sehlenwürde

der »Gazette de France« pflegte nach der offiziellen Tü rmer Zeitung wöchentlich die Liste der im Neapolita nischen ohne richterliches Urtheil Erhängten und Er schossenen aufzustellen und zu veröffentlichen. Seit der verflossenen Woche hat die Gazette diese Liste un terbrochen, und zwar weil ihre Redaktion in das In nere beschieden und ihr die Fortsetzung der Veröffent lichung untersagt wurde. Als Grund wurde ange geben, daß dieS „zum Haß und zur Verachtung gegen die, italienische Regierung aufreize

Zukunft gegenüber all« erdenkliche Mühe gibt, eine wenigstens momentane Verständigung, eine Art moralischen Waffenstillstands zwischen Oesterreich und Sardinien anzubahnen; auf der andern Seite spricht man mit voller Gewißheit von einer politischen Unterredung des prononcirt anti- österreichischen Prinzen Napoleon mit unseren leitenden Staatsmännern, gelegentlich der beiderseitigen Besichti gung der Durchbohrungsarbeiten am Moncenisio; dazu kommen noch die von der Regierung geduldeten, stets

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 09.03.1863
Umfang: 6
wahrnehmbar. Es liegt darin eine große Lehre, die in klarer Weise zeigt, wie die Freiheit, wenn eine intelligente Regierung sie zu geben und ein Volk mit Weisheit sie zu gebrauchen versteht, die solideste BaslS der Ehre und des Einflusses eines Landes darstellt. Wien, 5. März. Wie der „F. P.' versichert wird, beabsichtigen die Westmächte im Verein mit Oesterreich, dem Petersburger Kabinet eine Konferenz zur Regelung der polnischen Angelegenheit vorzuschla gen. Diese Konferenz würde in London stattfinden

, und zwar auf den Wunsch des Kaisers Napoleon, dcr da möchte, daß die Betheiligung Englands an der Sache sich besonders ausdrücke und die Annahme verhindere, daß Frankreich weiter gehen wolle, als ersteres. Für den Fall, daß Nußland eine Konferenz ablehnen sollte, würden die obgenannten Regierungen der Sache ihren Lauf lassen. Von einer bewaffneten Intervention, versichert man in diplomatischen Kreisen, könne um so weniger die Rede sein, als die franzö sische Regierung vollauf in Mexiko beschäftiget sei, und England

nicht die geringste Neigung zu einem Kriege verspüre. Wien, 6. März. Die „General-Correspondenz' bringt nachstehende halbamtliche Erklärung: „Die Hal tung der kaiserlichen Regierung gegenüber dem polni schen Aufstande, welche wir wiederholt zu charakteri- siren versuchten, hat nachgerade eine allseitige Billigung gefunden, und auch die russische Regierung vermag, wie es scheint, dieser Haltung nicht die Anerkennung zu versagen, daß sie, ohne irgendwie Partei zu ergrei fen, wesentlich dazu beitrug

Politik Preußens nicht zur Befriedigung von Ansprüchen ver hilft, die auf keinen Nechtetitel beruhen, die vielmehr die Rechte miivcrbündeter Staaten offen antasten, und die man in unklaren Umrissen andeutet, ohne für sie eine bestimmte Formel zu finden oder eine deutlich erkennbarer Grenze zu ziehen, so setzt Oesterreich aber mals die Rücksichten aus den Augen, die der andern deutschen Großmacht gebühren! Und der Regierung Preußens war es vorbehalten, sogar unser wohlge meintes Bestreben

Vorkehrungen zum Schutze un serer Gränze und zur Sicherung der nachbarlichen Verhältnisse die Interessen deS preußischen Handels standes, wie dcr preußischen Unterthanen überhaupt maßgebend gewesen slnd^ Je bedrohlicher die Zu stände in Polen durch die insnrrcktioncllen Bewegun gen wurden, desto mehr hat die königliche Regierung an dem Gesichtspunkte festhalten müssen, daß die mög lichst schnelle und sichere Herstellung gesetzlicher Zn- stände und eines geordneten Rechtsschutzes in jenem Königreiche

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