schien ganz im Sinne der Bischöfe der ersten Kirche. Er reiste daher mit Gut- heißung der Regierung nach Rom zum Papste Pius dem Neunten, und entschloß sich endlich, im mehrmonatlichen engen Verkehre mit dem Oberhaupte der Kirche die angetragene Stelle in Mailand anzu nehmen. Bon Rom aus erließ er seinen ersten Hirtenbrief an die Mailänder, worin er erklärte: „Wenn ich versichere, daß ich nur durch Pius den Neunten bewogen worden bin, den erzbischöflichen Stuhl in Mailand anzunehmen
, und diese Aussage nicht volle Wahr heit ist, so erstarre mir die Hand, welche sie niederschrieb.' Zu Rom für seine neue Würde eingesegnet, erschien er in der Hauptstadt der Lombardei mit der Festigkeit, welche ihm der allgemeine Vater der Christenheit zur Pflicht gemacht hatte, weder rechts noch links schauend, weder dem Volke noch der Regierung schmeichelnd, sondern einzig auf die gute Führung seines Amtes bedacht. Aber kaum hatte die extreme Partei bemerkt, daß sie an ihm keinen ganz entschiedenen Mann