- gen mit dem Reichspräsidenten entgegenzuneb- men. Der „Vorwärts" tritt für die Bildnis einer möglichst scharfen Regierung ein und erklärt an ihrem Zustandekommen mitzuwirken sei die Pflicht der sozialdemokratischen Partei. Da je doch die Bedenklichkeit der Unabhängigen die Bildung einer solchen Regierung sehr er^wert, werde man schon zufrieden sein müssen, wenn ein neues Kabinett aus zuverlässigen Republi kanern zustande kommt, welches sich den wichtig sten Ansprüchen den Arbeiterschaft nicht ver
schließe und den Kamps gegen die Rechte mit voller Schärfe ausnehme. Die „Freiheit" gibt der Meinung Ausdruck, baß im Hinblicke daraus, daß die 'ozialdemokra- tische Partei sich weigere,- die acht Punkte anzu erkennen, die Frage der Bildung einer Arbeiter regierung wieder in den Vordergrund trete. Be r l i n, 26. März. Nach einer parlamenta rischen Mitteilung haben im Lause des Nachmit tags verschiedene ergebnislose Versuche einer Kabinettsbildung stattgefunden, an denen der Gewerkschaftsführer Legten
" meldet, wird die preußische Regierung infolge der Erklärung der Unabhängigen, sie würden nur au einer rein sozialist'^en Regierung teil« nehmen, ein Konlitionskabinett bleiben. Die Franzosen werden wieder nervös. Paris, 26. März. (Funkspruch.) Die Ver bündeten werden vorläufig verlangen, daß sich die Regierung Ebert verpflichte, das Ruhrgebiet zu räumen, sobald dort wieder geordnete Zu stände eintreten. Es scheint jedoch nicht, daß in dieser Hinsicht ein vollständiges Einvernehmen erzielt worden wäre
. Die französische Regierung steht unter dem Eindruck des Ernstes des Prä zedenzfalles, der dadurch geschaffen würde, und der Notwendigkeit, gewisse Maßnahmen zu tref- i fen, um zu verhindern, daß die deutschen Trup pen, wenn sie im Ruhrgebiet operieren dürfen, sich dauernd dort niederlassen. Millerand hat diesbezüglich dem deutschen Delegierten entspre chende Vorschläge gemacht. Es ist wahrscheinlich, daß man sich schließlich dahin einigen wird, eine Richtlinie zu befolgen, die keine Bindung für die Zukunft
enthält und den Grundsatz aufrecht läßt, daß die von Berlin angesuchte Erlaubnis, falls sie erteilt wird, nur ganz provisorischer Na- tur sein kann und daß die Bestimmungen des Friedensvertrages beachtet und ausgeführt wer den müssen. Paris, 26. März. (Ag. Hav.) Es scheint, als ob in den Verhandlungen, die seit einiger Zeit zwischen der französischen und der englischen Re gierung über die der deutschen Regierung zu gehende Antwort betreffend die Entsendung von Truppen in das Ruhrgebiet gepflogen