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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.06.1917
Umfang: 8
. Die drei Vertreter der italienischen Sozialisten sind aus Pe tersburg in Stockholm angekommen. Das französisch-russische Geheimabkommen. Aus Bern wird berichtet: Die sozialdemokratische „Berner Tagwacht" vWgt einen Bericht über die letzte Geheimsitzung ! der französischen Kammer. In dieser hat der Mi- I nisterpräsident R i b o t den Abgeordneten folgen- j des mitgeteilt: „In einer Note, die das Kabinett im Jänner d. Js. nach Petersburg gesandt habe, nachdem sie zur Kenntnis der englischen Regierung

, gebracht worden war, seien die französischen Kriegsforderungen mit geteilt worden. Auf Grund dieser Note sei dann im Februar ein geheimes Abkommen zwischen Rußland und der französischen Regierung abge schlossen worden, worin Frankreich folgende Ver sprechungen gemacht wurden: 1. Frankreich erhält Elsaß-Lothringen zurück mit den Grenzen von 1790. 2. Frankreich erhält das Saargebiet. 3. Bezüglich der Rheinprovinz erhält Frankreich eine Art von Vorzugsrecht, wonach es über diejeni gen Teile der Provinz

sein als jener, den die Machthaber Frankreichs erhoffen wollen. Die Enthüllung der „Tagwacht" macht übrigens die Aufregung erklärlich, die in französi schen Regierungskreisen durch die Forderung des russischen Arbeiter- und Soldatenrates nach Veröf fentlichung aller Geheimverträge, welche die zaristi sche Regierung abgeschlossen, hervorgerufen wurde. Dabei war ja auch der nun von der „Tagwacht" aufgedeckte Teilungsvertrag — der ebenfalls noch mit der zaristischen Regierung vereinbart wurde — an den Tag gekommen. bin neues

Etzftem muß kommen! — Wenn die Deutschbürgerlichen über die De mission der Regierung Clam-Martinic aufgeregt sind, so ist dazu nicht die geringste Ursache vorhan den. Es ist ganz in der Ordnung, daß sich eine Re gierung nicht halten kann, die nach dreijähriger Ausschaltung des Parlaments, welche die Verhält nisse verwirrt hat, und nach den gewaltigen Ereig nissen nicht weiß, was sie will. Die Polen sind eigentlich nur der äußere Anlaß j der Demission, die Regierung wäre auch unmöglich geworden

, wenn der Konflikt mit dem Polenklub unterblieben wärR Volk und Parlament haben das Recht auf eine Regierung, die mit einem Plan und einem Ziel vor die erwartungsvolle Oeffent- lichkeit tritt, anstatt zu beteuern, daß sie sonst nichts will als — Oesterreich. Alle Welt weiß doch, daß Oesterreich und seine Völker in Nöten sind, es han delt sich also nicht um die selbstverständliche Sache, daß sich eine österreichische Regierung zu Oesterreich bekennt, sondern daß dem Staatsbegriffe auch neues Leben und neuer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 22.03.1917
Umfang: 8
die Kolporteure u. durch die Post für Oester- r e t ch-U n g a r n: monatl. K 2L0. Viertels. K 6.90 Halbjahr!. K 13.80. Für Deutschland monatlich !( 2L0. Für die Schweiz monatlich lv 3.—. Einzrln-Nummer 10 h A.ZM8SW Erscheint täglich abends mit Ansnahme der Sonn- nnd Feiertage mit dem Darum des daranffolgenden Tages ? Rr. 65 Donnerstag, 22. März 1917 Mr. 65 Die Revolution in Rußland. «in neues Manifest der Regierung. Anklagen gegen die frühere Regierung und den Zaren. — Fortsetzung des Krieges. — Ankündigung

der konstituierenden Versammlung. — Befreiung der politischen Sträflinge. Petersburg, 19. März. (Petersb. Tel.-Ag.) Die provisorische Regierung Hut heute ein Manifest an die Mitbürger gerichtet, worin erklärt wird: Das große Werk wurde in mächtigem Schwünge vollendet. Das russische Volk hat die alte Regie- rungsform gestürzt, ein erneuertes Rußland ist aus diesem Staatsstreich geboren, was lange Jahre des Kampfes nicht erreichen konnten. Das Manifest be schuldigt die frühere Regierung, dem Volke alle Rechte

, die es erobert hatte, wieder genommen und das Land von neuem in den Abgrund unumschränk ter, willkürlicher, rein verwaltungsmäßig vergehen der Regierungsweise gestürzt zu haben. Alle Ver suche, bei der Regierung Gehör zu finden, waren vergebens. Der große Weltkrieg fand eine gegen über dem moralischen Verfalle mit dem Volke un einige, für die Zukunft des Vaterlandes gleichgül tige in Schändlichkeiten und Lastern verstrickte Re gierung. Die heldenhaften Anstrengungen der Ar mee, die dem Drucke

der grauenhaften Unordnung im Innern unterlag, und die Stimme der zusam mengetretenen Volksvertretung waren unfähig, den ehemaligen Kaiser und seine Regierung auf den Weg des Zusammenarbeitens mit dem Volke zu bringen. Als daher Rußland sich vor dem größten Unglücke sah, verstand es das Volk, die Macht in die eigene Hand zu nehmen. Der revolutionäre Schwung eines des ganzen Ernstes der Zeit sich bewußten Volkes und der feste Wille der Duma schufen die provisorische Regie rung, die es als ihre geheiligte

Pflicht ansieht, die Wünsche des Volkes zu erfüllen und das Land auf dem leuchtenden Wege freier bürgerlicher Organi sation zu führen. Die Regierung glaubt, daß die größte Vaterlandsliebe auch unsere tapferen Sol daten auf dem Schlachtfelde beseelen wird. Die Re gierung wird ihr Möglichstes tun, um der Armee alles Notwendige zu sichern damit der Krieg zu einem siegreichen Ende geführt werden kann. Die Regierung wird alle bisherigen Bündnisse treu be wahren. Indem die Regierung alle Maßregeln

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.08.1917
Umfang: 8
, gegen alle Eroberungspläne protestierte. Sie ist überzeugt, daß die russische Regierung auf dem Posten ausharrt und das Werk des allgemeinen Friedens verwirklicht, denn gerade dieses Werk bleibt die wichtigste Aufgabe des demokratischen Rußlands. Die Lösung dieser Aufgabe ist der wichtigste Schlüssel zur Ueberwindung aller Schwierigkeiten, mit denen die Revolution zu kämp fen hat. Das Blatt fährt dann fort: Die Stockholmer Kon ferenz wird ein Wendepunkt nicht nur in der Ge schichte des heutigen Sozialismus

Abevdbericht. Berlin, 6. August. (Wolffbüro.) Abendbericht: Im Westen keine größeren Kampfhandlungen. — In der Bukowina Fortschritte. Ae Lage in Rußland. Die Beratung wegen Neubildung der Regierung. Petersburg, 6. August. Abends um 10 Uhr begann die historische Besprechung. Der Vizepräsi- Mittwoch, 8. August 1917 dent des Ministerrates Nekrasow setzte der Versamm lung den Zweck ihrer Einberufung auseinander und forderte die Vertreter der Parteien auf, sich zu äußern. Der Minister des Aeußern Terestschenko

Arbeitspartei und die Partei der Kadetten die Erklärung ab, daß sie bereit seien, Kerenskij mit der Neubildung der Regierung zu betrauen auf der Grundlage von zwei Bedingun gen: Die erste ist die der sozialistischen Parteien, daß die neue Negierung der Regierungserklärung vom 21. Juli treu bleibt, die zweite die der Kadetten, daß die Regierung in ihrer Gesamtpolitik völlige Freiheit genießen solle und vollständig unabhängig vom Ein fluß oder Druck der politischen Parteien sein solle. In der geschilderten

Sitzung hatte, wie in einem an deren Bericht erzählt wird, Miljukow vorgeschlagen, Kerenskij mit diktatorischen Vollmachten zu versehen. Miljukow führte aus, es gäbe nur zwei Wege: Ent weder müsse Kerenskij und die vorläufige Regierung die Diktaturgewalt erhalten, oder die volle Gewalt müsse dem Arbeiter- und Soldatenrat übertragen wer den. Er fragt Tscheidse, ob er die Gewalt übernehmen wolle, worauf Tscheidse im Namen des Arbeiter- und Soldatenrates erwiderte, daß dieser die Uebernabme der Gewalt

der Gebiete soll Japan mit Genehmigung der russischen Regierung zur Sicherheit für seine Rußland geleisteten Dienste vorgenommen haben. Kerenskij bleibt. Petersburg, 5. August. (Pet. Tel.-Ag.) In einer am 4. August im Winterpalais stattgefunde nen neuen Versammlung der Minister hat Ke renskij auf Grund der Ergebnisse der in der Nacht abgehaltenen Konferenz seine Demission zurückge zogen. Eine Erklärung Kerenskijs. Petersburg, 5. August. (Pet. Tel.-Ag.) Mi nisterpräsident Kerenskij hak eine Erklärung veröf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.08.1920
Umfang: 8
. Warschau, 14. Aug. Der nationale Vertei digungsrat hat in der Sitzung vom 11. ds. die Regierung ermächtigt, die Klaffen 1889—1886 einzuberufen. Einsetzung von Sowjets in Polen. London, 14. Aug. kFunksipruck. 'i Nach War- 'schauer Meldungen bÄstattgt sich, daß die Russen in den von ihnen besetzten Gebieten überall Sow jets einsetzerr. Mit der Leitung der Durchführung Hat die Moskauer Regierung den Volkskommis- ffa Noskiewicz betraut. Die englischen Kreise sehen dies als nmweifelhaften Eingriff

derer, die es zu schützen versprochen habe. Unklare Haliung der Vereinigten Staaten. Washington, 13. Aug. (Reuter.) Es ver lautet, oaß das Staatsdepartement die Frage der Hilfeleistung für Polen und die Frage der An erkennung der Regierung Wrangels als zwei ver schiedene Probleme betrachtet, die gesondert be- harideilt werden müßten. Es scheint sicher, daß die Sympathien des Volkes der Vereinigten Staa ten auf Seite Wrangels stehen; nichtsdestoweni ger ist es wahrscheinlich, daß die Regierung ebenso, wie sie im Falle

des Admirales Koltschak getan hat, die Regierung Wränge! nicht anerken nen wird, falls es nicht notwendig werden sollte, mit Wrangel eine direkte Fühlungnahme herzu stellen. Die Anerkennung, die dann erfolgen würde, wäre nur provisorisch und würde sich auf die Anerkennung des Rechtsverhältnisses einer nur- tatfMich bestehenden Regierung beschrän ken. Die amerikanische Regierung scheint sich über die bezüglich Polen zu gewährende Hilfe noch un gewiß zu sein und erwartet die Vorschläge

, die die anderen Regierungen in Antworten auf die Note des Staatsdepartements eventuell machen werden. Washington, 18. Aug. (Ag. Hav.) yn der vom Staatsdepartement vorbereiteten Antz wort auf die ftanzösffche Note wird diese gebil* ligt. Die Antwort befindet sich in Uebereinftry^ muna mit den in der französischen Note ausge sprochenen allgemeinen Grundsätzen bezüglich Rußlands, ist jedoch der Ansicht, daß diese Grund, sätze nicht die Pflicht einbegreifen,^ die Regierung Mangel im gegenwärtigen Augenblick anzu- erkennen

. Die deutsche Regierung gegen die französischen Aeber- gttffe. Berlin, 14. Aug. (Wolffbüro.) Wie wir hören, hat di« deutsche Regierung die Geschäftsträger in London, Paris und Rom und den Botschafter beim Vatikan be. auftragt, die Aufmerksamkeit der dortigen Regierungen auf die Vorgänge im Saargebiet zu lenken und aus den Ernst der durch die französischen Uebergriffe hervorge rufenen Lage und auf die unabsehbaren Folgen der von der Saarregierung getroffenen Maßnahinen hinzuweisen. Appell an den Völkerbund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.01.1913
Umfang: 8
Seik'e 2 Volks-Zeitung demokratischen Abgeordneten formulierten dann einen Antrag für die Regelung der Einzelheiten sol cher Uebergangsbest immun gen, über den sedoch wegen der Auflösung des Hauses nicht mehr beraten wer den konnte. In die neue Vorlage hat die Regierung den Be schluß des früheren Ausschusses, die Einkommens grenze für Rentner, die auf einen Staatszuschuß Anspruch haben sollen, mit 1200 Kronen festzusetzen, ausgenommen, weigert sich aber nun, ihre aus dem Kompromiß erwachsende

Verpflichtung, Uebergangs- bestimmungen zuzustimmen, zu erfüllen. Das ist ein Vertragsbruch, wie er aufreizender nicht verübt wer den kann. Wir müssen aber auch die Richtigkeit des von der Regierung vorgelegten Zahlenmaterials über die Kosten der staatlichen Leistungen an Rentenzuschüs sen auf Grund der Ergebnisse der Gebärung der deutschen Invalidenversicherung in Zweifel ziehen, obwohl wir nicht in der Lage sind, versicherungstech nische Berechnungen darüber anzustellen, weil uns die Unterlagen fehlen

7. „ 1898.24,379.905 8. „ 1899.27,079.442 9. _ 1900.30,713.389 10. „ 1901.33,802.582 1902.37,715.815 1903.41,732.838 1904.45,125.431 1905.47,174.085 15. „ 1906.48,553.006 1907.49,392.036 1908.50,265.630 Beim Vergleich dieser 47.62 7.50 52.27 16.50 55.63 23.11 60.60 30.20 63.10 35.80 77.10 62.50 Ziffern hat man den Ein druck, daß die Regierung die Kosten der Uebergangs bestimmungen gemäß dem sozialdemokratischen Antrag viel zu hoch veranschlagt, im Durchschnitt von zwanzig Jahren mit 18 Millionen Kronen jährlich

der Anspruch auf Teilnahme an der Invaliden- und Altersversiche rung gesichert werden, troh'der Winkelzüge des Sek tionschefs Wolf. Wir lassen uns in dieser selbst verständlichen Forderung auch nicht beirren durch den Hinweis aus die Selbständigenversicherung. Wenn Regierung und Parlament Uebergangsbe stimmungen für die Selbständigen wegen der dem Slaate erwachsenden Kosten an Rentenzuschüssen nicht zugestehen wollen, so ist das ihre Sache, das haben sie dann allein zu verantworten. Aber die alten Arbeiter

Sozialdemokratie, Friedrich A u st e r l i tz, sowie ein Mitglied der bosnischen Sozialdemokratie eine kurze Begrüßungsrede. An dem Kongresse nahmen die Vertreter von 83 Budapester Organisa tionen und von 87 Provinzorganisationen teil. Das Referat erstattete das Mitglied der Parteileitung, G a r a m i, der im Laufe seiner Rede vom Regie rungsvertreter, Polizeirat Jeszensky, dreimal un terbrochen wurde, da er scharfe Ausfälle gegen die Regierung richtete, die von der Versammlung stür misch akklamiert wurden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 16.06.1913
Umfang: 8
r Sette S warum bic liberal« Regierung trotz aller schönen Be- teuerungen dem Rüstungskapital in die Hände ar beitet. Aber sie zeigen auch, welch energischen und entschlossenen Kampfes es bedürfen wird,.um all diesen eingewurzelten Interessen, die sich bei jeder Militärvorlage und bei jedem Dreadnought ihr Schäfchen scheren, beizukommen. Wie die khriftlichsozlalen terrorisieren. Der in Klosterneuburg (N.-Oesterreilh) Angestellte Landesobergeometer Otto Schindler erhielt

. Und was haben die Separatisten von ihren Partei- grundsätzen geopfert, um sich die Gunst der Fort- schrrEr zu bewahren! Die separatistische Wahlnie derlage zeigt die Unzuverlässigkeit der Bürgerlichen auf, sie zeigt auch, wohin eine Partei kommt, die sich so in die Gemeinschaft der Bürgerlichen begibt! Der Konflikt im Balkanbnad. Der bulgarische und der serbische König hoben auf das Telegramm des Zaren geantwortet. Reber die Antwort meldet die Agence Havas aus Peters burg: Die russische Regierung betrachtet die Ant worten

unter sein Protektorat. Gleichzeitig mit der Meldung aus Petersburg kommt eine aus Belgrad, die, wenn sie wahr ist, den Hoffnungen auf Erhaltung des Friedens einen argen Stoß gibt. Die Meldung lautet: Nach einem Telegramm aus Vranja besetzten die bulgarischen Truppen eine an der serbisch - bulgarischen Grenze gelegene Stellung bei Mrsulja. Ein griechischer Demobilisierungsvorschlag. Sofia, 16. Juni. Der griechische Gesandte hat der Regierung einen dem serbischen Vorschlag ana logen

Demobilisierungsvorschlag unterbreitet. Die politischen Wirren in der Türkei. Die jungtürkische Regierung benützt das Attentat auf Schefket Pascha, um alle unangenehmen Perso nen als der Teilnahme an der Mordtat „verdächtig" zu erklären und zu verhaften. Unter den Verhafte- ten, deren Zahl offiziell mit 200 angegeben wird, die jedoch viel größer sein soll, befinden sich, wie ver lautet, auch der frühere Militärattaches in Berlin, Nazis Pascha, ein General der Artillerie und einige höhere Beamte. Ferner ist verhaftet worden

: der Führer der Entente Liberale, der ehemalige Gene ral Ismail Hakki sowie der frühere Deputierte Se- ryd. Der Unterrichtsminister hat erklärt, Topal Tewfik habe gestanden, daß er auf Mahmud Schef ket geschossen habe. Von den Anhängern der Entente Liberale wird erklärt, daß die jetzige Regierung bald vom Schau platze hiweggefegt sein werde; in der Tschataldscha- Armee soll nämlich eine furchtbare Empörung gegen sie herrschen; man sagt, sobald die Truppen rückbe fördert werden, wird der Kampf

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 23.01.1918
Umfang: 4
mörderischen Politik, sie wünscht aber auch, daß diejenigen, die sich heute als Anhänger jener Tendenzen erklären, den Weg zu einem österreichischen Bekenntnisse zurückfinden. Die Regierung und die Arbetter-Ausstände. An Besprechung der Ausstandsbewegung erklärt der Ministerpräsi dent, dah diese zwar keinen exzessiven Charakter an sich trug, jedoch bedenklicheFormen hätte annehmen und schon so wie sie war, große Gefahren hatte mit sich bringen können. Das Resultat der Verhandlungen dürfe

nicht als Produkt des Klas senkampfes aufgefaßt werden Was die Regierung im Auge hatte, fei ausschließlich die Wahrung jener staatlichen und wirtschaft lichen Interessen gewesen, die in einem so schicksalsschweren Mo mente geschützt werden müßten. Hier gebe es keinen Sieger und kei. nen Besiegten. Allen Bsvölkerungsschichten gereiche ja die Anbah nung und'baldige Wiederherstellung der normalen Verhältnisse zum Vorteil. Allen bürgerlichen Klassen, die ihre Pflichten zum Vater lande so unerschütterlich in Treue

bewahrt, sei dadurch Gewähr ge- öoten, auch weiterhin in ihrem staatserhaltenden Wirken nicht be- engt zu werden. Andererseits habe die Regierung kein Bedenken getragen, speziell auf dem Gebeite des Gemeindewahlrech- t e s zwar nur in prinzipieller, aber aufrichtiger und ernster Form, die verfassungsmäßige Einleitung der von ihr seit lan gem erwogenen Reformzuzusagen. Die Durchführung werde so geschehen, daß der nationale Gebietsstand gewahrt werde und daß die berechtigten Ansprüche aller Dolksteile

im Rahmen des Mög lichen ihre Befriedigung finden würden. Der Ministerpräsident schließt mit dem Appell, die politischen D i f- ferenzen hinter.dem gemeinsamen Gedanken zurücktreten zu lassen und fährt fort: ' Das Vaterland ist in Gefahr. Man mag über die gegenwärtige Regierung denken wie man will, niemand wird ihr das Zeugms versagen können, daß sie ehrlich bestrebt ist, alle zu vereinigen, die in Bezug auf die dynastische und staatliche Treue eines guten Willens sind. Die Aufgaben der Regierung

sind tausendmal schwieriger, als man in der Oeffenllichkeit vielfach glaubt und als diejenigen glauben machen wollen, die auf die Regierung in dieser Situation harte Parteherpfeile abschießen. Die Regierung vermag ihre schwierigen Aufgaben nur mit einem starken Rückhalt in einer starken Volks vertretung zu erfüllen (Lebhafter Beifall und Händeklatschen). Der Ministerpräsident wird vielfach beglückwünscht. Ueber Antrag des Abg. Stanek beschließt das Haus^ die De- Hatte über die Erklärung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 29.03.1911
Umfang: 10
gubiliiM, der Einigung Italiens. Beginn der Festlichkeiten. Am Sonntag haben in Rom die Festlichkeiten zur 60jährigen Einigung Italiens begonnen. Um 10 Uhr gab die historische Glocke vom kapitolinischen Turme das Zeichen, daß der Zug den Quirinal (Königl. Palast) verlassen hat. Bürgermeister Na than mit seinen Stellvertretern und den Gemeinde räten, die Präsidenten des Senates und der Kam mer mit Abordnungen der beiden Körperschaften, der Ministerpräsident mit allen Mitgliedern der Regierung begaben

sich zum Eingänge des Mu seumspalastes, um das Königspaar zu erwarten. Im Festsaale hielt der König eine Rede. Sodann verlasen die Präsidenten des Senates und der Kammer die Adresse der gesetzgebenden Körperschaften. Schließlich sprach der Bürgermeister von Rom, Nathan. Hierauf war die Eröffnungs feierlichkeit zu Ende. Die österreichische Regierung gratuliert. Der östereichisch-ungarische Botschafter beim Quirinal, v. Merey, richtete an den Minister des Aeußern, Marchese di San Giuliano, eine Note, worin

er anläßlich des 50. Jahrestages der Ein heit Italiens im Namen der Regierung die leb haften Glückwünsche aussprach und warme Wünsche für das Glück und die Wohlfahrt Italiens aus drückte. SRüWÄ * Das russische Ultimatum an China. Vom Aus wärtigen Amt ist dem russischen Gesandten in Pe king nachstehendes Telegramm zugegangen: Die Verhandlungen der letzten Monate haben die kai serliche Regierung überzeugt, daß die chinesische Re gierung danach strebt, durch verschweigende oder ausweichende Antworten

die in der russischen Note vom 16. Februar dargelegten Punkte abzulehnen. In Anbetracht der völligen Nutzlosigkeit derartiger Verhandlungen, in denen die chinesische Regierung nur einen Anlaß sucht, die russischen Vertragsrechte durch Argumente zu beschränken, die sie selbst später fallen zu lassen gezwungen ist, sieht sich die russische Regierung genötigt, jetzt diesem durch nichts ge rechtfertigten Hinziehen ein Ende zu machen und die chinesische Regierung zu bitten, die Rechtmäßig keit und die Uebereinstimmung

aller Punkte der russischen Note von: 16. Februar mit den Verträ gen formell zu bestätigen. Nach einer derartigen Bestätigung kann die kaiserliche Regierung einwil ligen, über die Fragen der Einführung von Zollab gaben, der Schaffung eines besonderen Regimes für den Teehandel oder irgendwelche partielle Abän derungen des Vertrages vom Jahre 1881 in Ver handlung zu treten. Die kaiserliche Regierung ist bereit, auf die Antwort auf diese Note bis zum 28. März zu warten. Sie macht jedoch darauf aufmerk sam

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 13.01.1917
Umfang: 8
vom 30. Dezember ver weisen die Gegner auf die besondere Lage Bel giens. Die kaiserliche Negierung vermag nicht an zuerkennen, daß die belgische Regierung immer die Pflicht beobachtet hat, die ihr die Neutralität aufer- legie. Schon vor dem Kriege hat Belgien unter der Ein wirkung Englands sich inilitärifch an England und Frankreich angelehnt und damit den Geist der Ver träge selbst verletzt, die seine Unabhängigkeit und seine Neutralität sicherstellen sollten.. Zweimal hat die kaiserliche Regierung der belgi

schen Regierung erklärt, daß sie nicht als Feind nach Belgien komme, und sie gebeten, dem Lande die Schrecken des Krieges zu ersparen. Sie hat sich für diesen Fall erboten, Besitzstand und Unabhängigkeit des Königreiches in vollem Umfange zu garantieren und alle Schäden zu ersetzen, die durch einen Durch zug der deutschen Truppen verursacht werden kön nen. Es ist bekannt, daß die königlich großbritan- nische Regierung im Jahre 1887 entschlossen war, sich der Inanspruchnahme des Wegerechts durch Bel

gien unter diesen Voraussetzungen nicht zu wider fetzen. Die belgnche Regierung hat das wiederholte An erbieten der kaiserlichen Regierung abgelehnt. Aus sie und diejenigen Mächte, die sie zu dieser Haltung verführt haben, fällt die Verantwortung für das Schicksal, das Belgien getroffen hat. Die Anschuldigung wegen der deutschen Kriegfüh rung in Belgien und der dort im Interesse der mi litärischen Sicherheit getroffenen Maßnahmen hat die kaiserliche Regierung wiederholt als unwahr zurückgewiesen

. Sie legt erneut energisch Verwah rung gegen diese Verleumdung ein. Deutschland und seine Bundesgenossen haben den ehrlichen Versuch gemacht, den Krieg zu beendigen und eine Verständigung der Kämpfenden anzu bahnen. Die kaiserliche Regierung stellt fest, daß es ledig lich von dein Entschluß ihrer Gegner abhing, ob der Weg zum Frieden betreten werden sollte oder nicht. Die feindlichen Regierungen haben es abgelehnt, diesen Weg zu gehen. Auf sie fällt die volle Verant wortung des Blutvergießens. Die vier

sich -die Nachrichten über unmenschliche, jedem Völkerrecht hohnsprechende Behandlung deut scher Kriegsgefangener in französischer Gefangen schaft. Sie werden nicht nur im Wirkungsbereiche des deutschen Feuers zu den schwersten Arbeiten ge zwungen, sondern auch roh behandelt, schlecht unter gebracht, schlecht verpflegt und mit harten Diszipli narstrafen belegt. Die deutsche Regierung ergriff entsprechende Maßnahmen, um hierin Wandel zu schassen. Näheres darüber wird demnächst mit geteilt rvevoen. Die sozialistische

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 30.05.1920
Umfang: 12
sind von * Verwundeten, die von der Front kommen, über- . füllt. Die Okkupationsbchörde erließ an die Be völkerung einen Aufruf, worin sie zur Ruhe mahnt und an die Jungmannschaft die Ausfor- ' deruntz richtet, an die Front zu gehen. Einzelne ! Verwaltungsstellen sind aus Wilna abgezogen ; worden. Dir Polen kriechen zu Kreuze. Berlin, 28. Mai. Die „Voffiicke Zeitung" meldet aus Warschau unter dem 27. ds.: Eine polnische Note an die Moskauer Regierung mit der Aufforderung, die Friedensverhandlungen 'aufzunehmen

^und Budslav, 60 Werst nordöstlich von Molodetschno, besetzt. Die Vorrückung Lauert an. Zahlreiche Ortschaf ten südwestlich von Dokschitzi wurden besetzt. Am 23. Mai wurde Borisow erobert. > ' Set BMsrbmÄ. Warum Rußland dem Völkerbund nicht beitjritt. Moskau, 28. Mai. (Funkspruch.) Der Volkskommiffär des Auswärtigen hat dem Ge neralsekretär des Völkerbundes, Sir Erich Dru- mond, mitgeteilt, die rusiische Regierung sei bei genauer Prüfung des letzten Funkspruches des Völkerbundrates von der Erklärung

, daß die Abgesandten der Länder nicht die Länder, son dern einzig und allein den Völkerbund vertreten, ( ehr eigentümlich berührt worden. Umsomehr ei zu beklagen, daß der Bund, der nach der Dar- tellung des Funkspruches der Aufrichtung des Friedens und der Gerechtigkeit zu dienen hätte, einem seiner Mitglieder, nämlich Polen, volle Freiheit gelaffen habe, als Verbrecher RuWmd Md die Ukraine anzugreifen und als Rechts verletzer aus der Ukraine einen Vasallenstaat machen zu wollen. Die russische Regierung könne

ferner bei der Haltung anderer Mitglieder die ses Bundes nicht stilffchweigen, die den Polen ,Kriegsmaterial und Instruktoren liefern und Mit dem gegenrevolutionären General Wrangel sin ständiger Verbindung stehen und ihn in jeder Weise unterstützen. Die einfachste Sicherheits- sorderung mache es daher der russischen Sowjet- regierung ganz unmöglich, einen anderen Be- Hluß als den schon mitgeteilten zu fassen. Wenn m durch den polnischen Angriff geschaffene mili tärische Lage sich entsprechend

geändert haben lverde, so daß nach Ansicht der russischen Regie- Timg genügend Sicherheit vorhanden sei, werde RuKands Regierung weitere Entschlüsse fassen. Die russische Regierung durchschaut eben die Hinterhältigkeit der hinter dem Völkerbund sichenden Drahtzieher der Entente zu gut, um sich von ihnen überlisten zu lassen und die Waf fen aus der Hand zu legen. Ar KMWermg des Friedens durch Frankreich. Die sozialistische Erklärung gegen den Friedens vertrag. Pa.ris, 28. Mai. „Humanite" veröffentlicht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 14.08.1920
Umfang: 8
Giedlez warten. Die Ankunft könne zu beliebi ger Zeit erfolgen. Der freie Verkehr durch Ku riere und Funkfpruch sei gewährleistet. — Die polnische Regierung hat darauf der Sowjetregie rung mit Funkspruch mitgeteilt, daß sie die Rück- 'kehr der polnischen Parlamentäre aöwarte, be vor sie die Friedensdelegation absende. Die Zeit ! ihrer Abreise und die Zahl der Personen würde rechtzeitig bekannt gegeben werden, i Warschau, 12. Äug. Die polnische Regie rung hat beschlossen, die Friedensabordnung

für die Minsker Verhandlungen aus Mitgliedern ,dev Regierung und der wichtigsten Parteien des 'Landtages zusammenzustellen. Da die gestern abgereisten Parlamentäre bis heute mittags noch nicht zurückgekehrt sind, konnte die genaue Zeit .der SÄreise der Friedensdelegation noch nicht festgesetzt werden. j Moskau, 12. Aug. Der allgemeine Eindruck in den Moskauer maßgebenden Kreisen ist, daß Polen die Fried ensbcdingungen annehmen wird. - London, 12. Aug. Aus diplomatischen Krei- ifers wird mitgeteilt, daß, falls

.Kriege wie überhaupt in den polnisch- ' russischen Fragen zu erhalten. ! Amsterdam, 11. Aug. Nach Blätter- !Meldungen aus Washington wird sich die ameri kanische Regierung allen Maßnahmen wider- fetzen, die aus einen offenen Krieg der Alliierten -gegen Rußland hinauslaufen. Man halt es für 'möglich, daß der Präsident für die Wiederauf nahme der interalliierten Blockade und Gewäh rung wirtschaftlicher Hilfe an Polen eintreten wird. Man glaubt aber sticht an den Erfolg einer solchen Blockade

. Die russische Armee wird eine bolschewistische genannt, weil Lenin cm der Spitze der Moskauer Regierung steht. Sie ist aber in Wirklichkeit keine bolschewi stische- sondern eine nationale Armee; ihr Ge- neral ist Bpussilow, einer der bekanntesten Offi ziere des alten Regimes, und an seiner Seite stehen zahlreiche andere Generäle, wie Solinanow und Kuropatkin, die zurzeit des zaristischen Regimes tätig waren. \ Washington, 11. Aug. Das Staats departement hat dem italienischen Botschafter Ane Note überreicht

als Antwort auf die italie nische Anfrage über die Ansicht der amerikani- Men Regierung über die polnische Frage. Das Staatsdepartement antwortet, daß das ameri kanische Volk die territoriale Integrität und Un abhängigkeit Polens aufrecht zu erhalten -wünsche. Die Vereinigten Staaten sehen in den Änstrengungen gewisser Kreise, einen Waffen stillstand herbeizuführen, nichts Unangebrachtes: sie wollen sich aber nicht an einer Friedenskon ferenz ganz Europas in dieser Fraae beteiligen. ( Amsterdam. 12. Aug

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 15.05.1915
Umfang: 8
Bischöfen Italiens uud der nördlich angrenzenden Staaten er weiterte Fakultäten. Der Vatikan richtete an die venetianischen Bischöfe ein vertrauliches Rundschrei ben, das sie ersucht, ihre Diözesanen zur Ruhe zu ermahnen. Sonnino gab der Kurie durch Vermitt lung des Fürsten Pignatelle, eines Verwandten des Kardinals Belmonte, die Versicherung, solange die monarchische Regierung bestehe, werde das kirchliche Eigentum sowie der Papst be schützt werden. Immerhin möge der Papst Vorkeh rungen treffen

. — Die ganze holländische Kolonie mit Ausnahme des Gesandten verließ Rom. Beffete Melüren! Zürich, 12. Mai. Wie Schweizer Blätter j melden, steht im Vordergrund der öffentlichen Dis- ; kusston in Italien die Frage, ob sich die Regierung - Salandras bindend dem Dreiverband verpflichtet - habe und ob sich die Regierung eventuell noch losmachen könne. Wenn nachträglich doch noch eine Verständigung mit Oesterreich-Ungarn zustandekom me, wozu die Anzeichen wieder bessere seien, so ; werde die Vereinbarung

voraussichtlich von einer ! anderen, durch Giolitti bestimmten Regierung ge- - troffen werden. Lugano, 11. Mai. Die sozialistische Partei j hielt auf dem Monte Cittorio die angekündigte i Beratung ab. Sie äußerte ihre Neberzeugung, j daß es Wahnsinn wäre, einen Krieg zu führen, j da Oesterreich den nationalen Aspirationen Italiens \ freiwillig in weitem Umfange entgegenkomme, i Sollte die Regierung bereits mit der Entente ein ; Abkommen getroffen haben, so müsse die Regie- i rung zurücktreten

Partei, erklärte namens der Partei sein Bedauern darüber, daß trotz des kritischen Augenblickes die Herren Ab geordneten es vorziehen, zu Hause zu sitzen, statt nach Rom zu eilen und die Regierung über die Stimmung in den Wahlkreisen aufzuklären. Aber die in Rom zusammemretenden Sozialisten würden laut verkünden, daß das Land in übergroßer Mehrheit vom Kriege nichts wissen will. Köln, 13. Mai. Einem römischen Telegramm der „Köln. Zeitung" zufolge geht der „Avanti" heute scharf

mit der Freimaurerdemokratie als dem Hauptschuldigen an der Kriegshetze ins Gericht. Der Regierung wirft das sozialdemokratische Blatt vor, daß sie Italien gewissermaßen „meistbietend versteigere" und den Zuschlag an den Dreiverband übereilt habe, während sie doch durch Verhandlun gen mit den Zentralmächten die Nützlichkeit der Erhaltung des alten Bündnisses anerkannt habe. Das Blatt hält es für sicker, daß Italien vor Ende Mai nicht losschlagen könne, und hält die Regierung, welche gerade im jetzigen Augenblick

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.01.1918
Umfang: 4
des Klassenkampfes aufgefaßt werden. Was die Regierung im Auge hatte, war ausschließlich die Wah- rung jener staatlichen und wirtschaftlichen Interessen, die in einem so schicksalsschweren Momente geschätzt werden müßten. Hier gibt es keinen Sieger und keinen Besiegten. Allen Bevölkerungsschichten gereicht ja die Anbahnung und baldige Wiederherstellung der normalen Verhältnisse zum Vorteil. Allen bürgerlichen Klassen, die ihre Pflichten zum Vater lands so unerschütetrlich in Treue bewährt, ist dadurch Ge- währ

ihre Befriedigung finden. Der Ministerpräsident schließt mit dem Appell, die politischen Differenzen hinter dem ge meinsamen Gedanken zurücktreten zu lassen: Das Vater land ist in Gefahr. Man mag über die gegenwärtige Re gierung denken wie man will, niemand wird ihr das Zeug- nis versagen können, daß sie ehrlich bestrebt ist, alle zu ver einigen, die inbezug auf die dynastische und staatliche Treue eines guten Willens sind. Die Aufgaben der Regierung find tausendmal schwierigere, als man in der Oeffenllichkeit

vielfach glaubt und als diejenigen glauben machen wollen, die auf die Regierung in dieser Situation harte Parther- pfrile abschießen. Die Regierung vermag ihre schwierigen Aufgaben nur mit einem starken Rückhalt in einer starken Volksvertretung zu erfüllen. (Lebhafter Beifall und Hände klatschen.) Der Ministerpräsident wird vielfach beglück wünscht. Das Haus beschließt über die Erklärung des Ministerprä sidenten die Debatte zu eröffnen. Dringliche Aussagen. Es folgt hierauf die Verlesung

der eingebrachten dring lichen Anfragen und zwar des Abg. G l a b i n s k i betref- send die Selbstbestlmmung und Räumung der großen polnischen Gebiete, ferner der Tschechen, worin die Regierung gefragt wird, warum sie nicht offen gegen die Annexionsabsichten des Deutschen Reiches auf getreten fei, sowie von der Negierung Wiederholung der gemachten Zusagen vor dem Parlamente verlangt wird. Gleichzeitig wird die Regierung gefragt, ob sie bereit sei, mit Rücksicht auf die Approvisionierung endlich em ernstes

letztes Wort mit Ungarn und den Bundesgenossen zu spre- Eine gleichlautende Anfrage Koro sec hinsichtlich der südslawischen Länder. Eine Anfrage des Abg. Daszinsky betrifft die Zulas. sung der Vertreter des polnischen Volkes zu den Friedens- Verhandlungen in Brest-Litowsk. Eine dringliche Anfrage Ierzabek und Gen. verlangt Aufschluß, ob und welche Vereinbarungen mit Un garn wegen der an Oesterreich aozugebenden Getreide- und Mehlkontingente getroffen wurden und ob die ungarischen Regierung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 14.07.1917
Umfang: 8
Staatsmann angenommen. Die beste Gewähr für die Zukunft ist, wie Lloyd Ge orge ausrust, die Demokratisierung Deutschlands. Nie mand wünscht Deutschland die Art seiner Regierung vorzuschreiben, jedoch würde Großbritannien die Ver handlungen mit einem demokratisierten Deutschland in ganz anderem Geiste beginnen, als mit einem Deutschland, daß vom preußischen Militarismus ge leitet ist. Lloyd George findet, daß die alliierten Re gierungen klug handeln würden, wenn sie in der Frie- densfrage aus diesen Punkt

Gewicht legen würden. Dem britischen Volke scheinen diese Friedensziele ziemlich gemäßigt zu sein, besonders da sie eigentlich nur die Basis für Friedensverhandlungen darstellen. Von der Demokratisierung Deutschlands hängt na mentlich auch die Frage der Entschädigung für KriegS- verluste ab. Kann Deutschland sich dazu entschließen, eine Regierung einzusetzen, welche dem Reichstag di rekt verantwortlich ist, dann wird eine große Entschä digung, die Deutschland von weiterer Kriegspolitik ab- schrecken

verantwortlich, hat sich die Regierung um die Meinung der Volksvertretung genau so viel gekümmert, als es ihr zweckdienlich erschien; die Re gierung stützte sich nie auf eine feste Mehrheit. So kamen die Wahlergebnisse in der Politik des Reiches in nur beschränktem Maße zum Ausdruck. Die Ent scheidung in allen Lebensfragen des deutschen Vol kes lag bei der Regierung, beim Bundesrat und beim Kaiser, also beim Hofe und bei den höfischen Gewalten. Dieser beschämende Zustand, der dem deutschen Volke den Stempel

. Nun ist das beste Wahlrecht von sehr beschränkter Wirksamkeit, so- lange die Regierung mehr oder weniger ein aus schließliches Instrument des Hofes bleibt. Erst das Parlament, das die Exekutive bildet, das also auch auf die Vorberatung und Durchführung der Gesetze und auf die Außenpolitik bestimmenden Einfluß hat, gewinnt die Kraft, das Geschick des Volkes zu bestimmen. Gegen diese Machterweiterung sträuben sich die Machthaber, die in Deutschland mehr noch als anderswo von der Ansicht durchdrungen

sind, daß das Volk das Objekt der Gesetzgebung bleiben müsse, ja im Grunde nur dazu da sei, Steuern zu zahlen, Rekruten zu liefern und für den Staat zu bluten. Der Kaiser soll zu keiner anderen Konzession bereit sein als zu dieser: der Regierung einen sogenannten Staatsrat zur Seite zu stellen, der diese bei beson ders wichtigen Entscheidungen berät. Ein Linsen gericht, das etwa mit unseren Wirtschaftsräten- zu vergleichen wäre, die wohl viele Anregungen geben können, aber aus die Durchführung der Ernäh

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Seite 1 von 4
Datum: 27.03.1917
Umfang: 4
K 1.50 Monrags-Ausgabe jjj (mit Franen-ZeiNmg) vievieljührl. K 1.50. fe Zu haben in den DsrschKMrV.cn und in der 8 Druckerei, Leopoldftraße 12—14 Hs Kr. 8» Dienstag, 27 . März 1917 S. Jahrs- \ Russland im Bürgerkrieg Spaltung der Heerführer. :: General Rußki und Zudenic für, General Everth gegen die Regierung Dem Zaren — das Zeitunglesen erlaubt. Elende Lage Englands zur See. Die Regierung vertuscht ihre Niederlagen. Prinz Friedrich Karl von Preußen schwer verwundet in einem englischen Frontspital

. Des Bürgerkrieges Anfang. UelertShrung der revolutionären Bewegung In polftifcDe formen. Anarchie nicht ausgeschlossen.) Mt dem Hervor treten der sozialistischen Organisation gegen die neue Regierung in Rußland tritt das politische Moment der Volksbewegung mehr in den Vordergrund. Die Zusammensetzung der dom Exelutiv-Komitce ein gesetzten Regierung bezw. die Besetzung der einzelnen Ministerien ließ von vornherein erkennen, daß das Großkapital, vor allem die sogenannte Kriegsindustrie in ihr mehr zu Anteil kam

wird. So cruch von der deutschen Sozialdenw- kratie Oesterreichs, deren Vorstand eine Erklärung be schloß, deren Inhalt vorläufig wie die „Arbeiterzei tung" mitteilt, nicht zensurreif ist. Anderseits wurde die provisonsche Regierung von beu Botschaftern der Entente offiziell begrüßt, jetzt schon, bevor noch die „Staatsform"' gefunden ist. Man rechnet auf jener Seite also mit der Hoffnung, Rußland kriegslustig zu erhalten, während die Stimmung der Bolksmehrheit auf Friedenssehnsucht mehr gerichtet

ist, denn auf Fortsetzung des ganz. Rußland in eine Ka- pitalzinsknechtschaft führenden Krieges. Der sich langsam entwickelnde Bürgerkrieg wird zei' gen. wie es eigentlich in Rußland steht und geht. lieber die letzten Vorgänge liegen folgende wichtigere Depeschen vor: Me Himern mü das neue siegsme. R o m. 23. Mürz. Wie „Agezia Stefani" berichtet, haben General Ruski und die ihm unterstehenden Heere der provisorischen Regierung den Treueid geleistet. Ge neral 2udenic, Befehlshaber des Kaukasusheeres hat das gleich

provisorische Regierung den Armeekormnandan en Ewert und Gurko den Befehl, vor dem Duma-AMschuß $x erscheinen. fisnlaids Raiaarb SeldklvEsjllmg. „Berlinske Tidende" meldet aus Stockholm: In Finnland herrscht Mißstimmung darüber, daß der Staatssekretär und Generalgouverne'rr für Finnland nicht aus den finnischen Bertretern genommen wur den. In Versammlungen wird ausgefordert, daß Finn land von den Finnen selbst verwaltet werde. Mlonomitfir €NMa>d? M ailan d, 23. März. Dem „Corriere della fern" zufolge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 17.07.1917
Umfang: 8
nach Einbringung des Minderheitsberichtes eine neue Sitzung stattsinden wird. Lekerreichisches Abgeordneten- MUS. Ne Sitzung vom Samstag. In der Samstagsitzung, über die wir einen kurzen Vorbericht gebracht haben, wurde zunächst das kriegswirtschaftliche Ermächtigungsgesetz in der ur sprünglichen Fassung — das ist unter Weglassung des vom Herrenhause abgelehnten Zusatzantrages Moraczewski — zum Beschlüsse erhoben. Das Parlament nahm eine Resolution an, in welcher die Regierung aufgefordert wird, vor Erlaß

von Ver ordnungen von grundsätzlicher Wichtigkeit mit dem Kriegswirtschaftlichen Ausschüsse, bezw. mit dem Ernährungsausschusse des Abgeordnetenhauses Fühlung zu nehmen. Die Regierung hat sich bereit erklärt, diesem Wunsche des Parlaments Rechnung zu tragen. Das neue Gesetz über den Unterhaltsbeitrag. Das Haus zog dann das vom llnterhaltsausschuß ausgearbeitete Gesetz über die Neuregelung des Un terhaltsbeitrages in Verhandlung. Der Berichterstatter G l ö ck e l (Soz.) hob in sei ner Rede

des Unterhaltsbeitrages durch den durchschnittlichen Ta gesverdienst des Eingerückten; nur ein Höchstaus maß von 12 K täglich ist festgesetzt. Die Unter scheidung des Mietzinsbeitrages hört auf, Präsenz dienstpflichtige und Nichtpräsenzdienstpflichtige wer den gleich behandelt. Es ist ein l e i ch t v e r st ä n d - liches, einfaches, daher bei der Durchführung leicht kontrollierbares Gesetz! Um so bedauerlicher ist es, daß über den finanziellen Teil eine Einigung des Ausschusses mit der Regierung nicht erreicht

wurde. Die Regierung berechnet den Mehraufwand mit mehr als einer Milliarde. Dagegen ist einzu wenden, daß die Berechnungen nur auf schwanken den Schätzungen aufgebaut sind — man kennt nicht einmal die Zahl der Anspruchsberechtigten! —, daß mit Kriegsende und nach vollzogener Demobilisie rung die Zahlungen aufhören und daß es keine zweite Schicht der Bevölkerung gibt, die der staatli chen Fürsorge würdiger wäre als die Angehörigen der Soldaten. Es handelt sich hier um Mobilisie rungskosten

Debatte, in der sich auch der Leiter des Landesverteidigungsministe. Ws ; im z Namen der Regierung für das Gesetz äusspräch,? wobei er zugab, daß die Unterhaltskommissionen nicht immer nach den Absichten der Zentralstellen gearbeitet haben, wurde das G e s e tz in zweiter und dritter Lesung zum B e s ch l u s s e e r h o b e n. Die Fustizgesetze. 1. Die Unterstellung von Zivilpersonen unter die Militärgerichtsbarkeit. Das'Abgeordnetenhaus hat die 8 14-Verordnung über die Militärgerichte aufgehoben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 05.10.1919
Umfang: 12
verhaftet; doch viele andere be finden sich auf der Flucht. In der deutschen Nationalversammlung fragte Abg. Dr. Nießner (Deutsche Volkspartei), was die Re gierung über die Mitteilungen Scheidemanns in Kassel am 11. September sagen könne, wonach er aus Grund sehr wichtiger Berichte aus dem Auslande den Friodsns- vertrag abgelehnt habe in der Hoffnung auf eine baldige Revision desselben. — Ein Regierungsvertreter ant- wortete, daß die Regierung nicht wisse, worauf Scheide mann seine Aeußerungen stütze

am 1. Dezember zusammentreten. Aus Bielo Ostrom wird gemeldet, daß die finni schen Sozialdemokraten beschlossen haben, in den Ge neralstreik einzutreten, wenn die finnische Regierung das Friedensangebot Sowjrtrußlands nicht annimmt. Der britische Botschafter Lord Grey ist in Wa- s h i n g t o n eingetroffen und hat dem Staatssekretär für Auswärtiges fein Beglaubigungsschreiben über reicht. Wegen der Krankheit des Präsidenten konnte noch kein Empfangstag bestimmt werden. Laut „Telegraaf" melden die „Times

die bulgarische Grenze überschritten und die bulgarischen Truppen angegriffen. Infolge dieses Ueberfalles erklärt die bulga rische Regierung, daß sich Bulgarien vom 14. Oktober im Kriegszustand mit Serbien befindet." Wie verhielt es sich nun mit diesem Grund und Anlaß zum Kriege? Darüber unterrichten folgende Depeschen: Am 10. Oktober 1915 teilte der Generalsekretär des Auswärtigen Amtes in Sofia im Aufträge des bul- garischen Ministers des Aeußern dem Grafen Tor now s k i, österreichisch-ungarischen

, daß die italienische Regierung entschlossen sei, unter Entsprechung des Ar tikels 5 der italienischen Verfassung und in Nachahmung des Zustandekommens der Friedensschlüsse vom Jahre 1860 und 1868 die Friedensvertrüge mit Deutschland und Oesterreich durch ein königliches Dekret ratifizieren zu lassen. Paris, 3. Okt. „Echo de Paris" meldet: Die fran- zösifche Regierung ist besorgt über die lange Verzöge rung der Inkraftsetzung des Versailler Vertrages wegen der Vorgänge in Italien; sie erhielt von der römischen

Regierung die Mitteilung, daß Ministerpräsident Nitti und der Minister des Aeußern Tittoni beschlossen haben, den Vertrag zu ratifizieren, vorbehaltlich seiner späteren Annahnre durch die Kammer. In Rom herrsche die An sicht vor, daß mit der Ratifizierung durch die Regierung der Vertrag in Kraft trete, was augenblicklich die Haupt sache sei. Der amerikanische Widerstand gegen den Versailler Vertrag. Washington, 3. Okt. (Funkspruch des Tel.-Korr- Büros.) Senator Johnson wurde aus seiner Propaganda reise

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.12.1917
Umfang: 8
Regierung versuchen mit Waf fengewalt die Macht der Bolschrwiki zu brechen. Die [ letzten Tage ist es an mehreren Punkten des weiten Landes zu Kämpfen zwischen den Konterrevolutio nären und Öen Regierungstruppen gekommen; wir haben über den Umfang dieser Kämpfe keinerlei -zuverlässige Nachrichten erhalten, doch scheint es als zweifellos, dag die Regierung überall die Oberhand behauptet hat. Auf ihrer Seite steht das Gros der kriegsulüden Truppenmaffen, welche die neue Re gierung als die Vollstreckerin

des Friedenswillens Unterstützen. In dem Maße, wie die neue Regie rung für den Frieden wirkt, wird sich ihre Macht festigen; die Unterhandlungen über den Waffen stillstand, die jetzt geführt werden, sind für den Be stand dieser Regierung schon von allergrößter Be deutung. Die Gegenrevolution wird von der Kadettew Partei organisiert. Tie Kadetten sind ungefähr mit unseren Nationalverbä nölern oder den National- liberalen in Deutschland zu vergleichest; sie sind liberal — nämlich bereit, für die Rechte und Frei

ihr Werkzeug ist. Die Regierung wird den Macht kampf mit der notwendigen Schärfe führen, und sie kann sich dabei, wie schon gesagt, auf die Masse der nach Frieden dürstenden Soldaten, der Arbeiter und der Bauern stützen. Es mag in den nächsten Tagen in Rußland zu schweren inneren Kämpfen Foimnert, deren Ergebnis heute kaum zweifelhaft ist. Neben den energischen Bemühungen der neuen Regierung, zu einem Frieden zu gelangen, war es di« von ihr dnrchgefübrte Bodenreform, welche die KadettenPartei nnspornt

ist. Auch wenn eine andere, selbst eine sehr reaktionäre Regierung die Bolsche- wiki ablösen würde, könnte sie die Bodenreform nicht mehr rückgängig machen. Alle Gewalt würde da versagen. Vamrnsoldaten würden für die neuer liche Enteignung der Bauern nicht zu haben sein. Auch die Lage des Proletariats in den Städten muß durch diese Reform wesentlich beeinflußt wer den. Der lohndrückeich wirkende Zustrom 'der Land arbeiter in di« Industriezentren würde aushoren, die sozial» Hebung deS Jndustrieproütariats muß die Folge sein. Mn Funkspruch drr

der Negierung, der Arbeiter und der Bauern mit der deutschen Re gierung im Einvernehmen stehe, gesperrt worden. Tie Druckerei wurde für den Moskauer Sowjet re quiriert. Erfolge der Regierungstruppen. London. 13. Dez. Reuter meldet aus Peters burg: Ein Delegierter der Regierung telegraphiert, daß" die maximalistischen Truppen Tamarowka und Kaluga besetzt, Kornilows Stoßtruppen entwaffnet und gefangen und die revolutionäre Autorität wieder hergestellt haben. Der Kommissär der Schwarzen Meerslotte verlangt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.08.1913
Umfang: 8
war das Gerücht verbreitet, datz Mexiko den Vereinigten Staaten ein Ultimatum gestellt und mit der Abberufung des Botschafters gedroht habe. Die heutigen Depeschen melden eine günsti gere Gestaltung des Zwistes. Die nordamerikanische Regierung stellt in 2lb- rede, ein Ultimatum der Regierung von Mexiko er halten zu haben. Staatssekretär Bryan erklärt, datz er lediglich eine neuerliche Ablehnung der amerika nischen Vorschläge zur friedlichen Beilegung der Revolution erhalten habe. Obwohl die Mitglieder

der Regierung über diesen Gegenstand Stillschwei gen bewahren, ist.es wahrscheinlich, daß diese Ah- lehnung alle Beziehungen zu Huerta aufhebt. Der Senat und die amtlichen Kreise erklären, datz die Regierung alles getan habe, was ein freundschaft lich gesinnter Nachbar hätte tun können, ohne die Macht zu Hilfe zu nehmen, wofür keine Stim mung bestehe. Das einzige Interesse der Vereinig ten Staaten bestehe jetzt darin, Leben und Eigen tum zu schützen. Die finanziellen Verluste könnten durch Entschädigungen

gedeckt werden« Die Men schenleben würden am besten dadurch geschützt, datz die Bürger der Vereinigten Staaten Mexiko verlas sen. Die Regierung erörtert jedoch' die Entfernung der Amerikaner aus Mexiko, wobei für bedürftige Personen die Beförderungskosten bezahlt werden sollen. N e u y o r k, 19. Aug. In einer von 5 Uhr mor gens datierten Depesche aus Mexiko wird der Mei nung Ausdruck gegeben, daß die Unterredung in der letzten Nacht zwischen dem nordamerikanischen Vertreter Lind und dem Präsidenten

und massakrierte die bulgarischen Sol daten und die bulgarische Bevölkerung. Die bulga rische Regierung hat die Aufmerksamkeit der Ver treter der Großmächte darauf gelenkt und gedrängt, datz die Besetzung der Gebiete durch die Bulgaren in Anwesenheit ausländischer Militärattaches vor sich gehe. Es liegen Anzeichen vor, datz die Türken von den aus einem Ort abziehenden Griechen ver- ständigt werden, damit die Bulgaren nicht dazu kommen, in die ihnen gehörenden Gebiete einzu rücken. Französische Warnungen

sein, weil es von neuem die Ursache schwe rer Beunruhigungen in Europa gewogen wäre. Dagegen ist es auch möglich, datz die Türken das Gebiet am Aegäischen Meere nur in der Absicht be setzt haben, es später gegen den Verbleib Adriano pels unter ihrer Herrschaft auszutauschen. Weder die russische Regierung noch der türkische Botschafter hatten Montag abend eine Bestätigung der Mel dung aus Sofia über das Vordringen der türki schen Armee gehabt, aber diese Meldung trägt den Stempel der Wahrscheinlichkeit. Es laufen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.01.1920
Umfang: 8
Nr. 9 " Bolks.Zeit« ng Seite 8 Sprichwort sagt: Wo nichts ist, kommt nichts hin, und so ist es auch Lei uns. Nun verlangt aber die Reparationskommis sion der Entente, die in Wien sitzt, daß unsere Regierung nicht mehr die Differenz des hohen Einkaufspreises auf den Verkaufspreis darauf zahlen darf, sondern sie auf den Konsum über wälzen muß. Alle Vorstellungen der Regierung, der Hinweis auf die Folgen bli.bey erfolglos, die Reparationskommission bleibt auf ihrem Wil len und so sah

sich der Kabinettsrat. in dem gleichviel Christlichsoziale als Sozialdemokraten sitzen, gezwungen, diese Brot- und Mehlpreis erhöhung in Kraft zu setzen. Das einzige, was die Regierung erreichte, war, daß die Konsumen ten bloß beiläufig zwei Drittel des Einka"'s- preises zahlen dürfen, während das refl: he Drittel auch ttv terhin der Staat zahlt. Da der Staat das Mehl ohne Rücksicht auf dessen Gat tung beiläufig mit 15 K per Kilo einkauft und um 3 K bezw. 10 K abgibt, zahlt er trotzdem noch innerhalb drei Monaten

über eine halbe Milliarde darauf. Das ist die Wahrheit über die Mehl- und Brotverteuerung, an der nicht die Regierung die Schuld trägt, sondern die schlechte Valuta und das Verlangen der Entente, den Einkaufspreis auf den Konsum zu überwälzen. Und an der schlechten Valuta, an dem Um-. stände, daß heute die Entente schalten und wal ten kann, wid sie will, da ist einzig und allein dieser verbrecherische Krieg schuld, der ein glück liches und zufriedenes Volk unverschuldet ins tiefste Elend gestürzt

wird berichtet, daß es im Innern des Landes gäre, wo sich aber bis jetzt keine ernstlichen Unruhen gezeigt haben. Vor kurzeru wcklte ein Abgesandter Len'ns in offizieller Mission m Italien, der mit dem Mi nisterpräsidenten Nitti Besprechungen pflog. Sowsetrußland wünscht mit Italien wieder die Beziehungen auszunehmen, und die italienische Regierung scheint, offenbar über Einfluß der nun mächtiger gewordenen sozialistischen Partei, nicht abgeneigt zu sein, auf die Vorschläge Le nins einzugehen. Heute

sein, wir wollen mit dem Blatte diesbezüglich nicht rechten, aber wir sind nicht solche in käme Hetzer und Demagogen und sagen, daß die Regierung, und darunter auch die christlichsozialen Mitglieder derselben, dieser Preiserhöhung ebenso machtlos gegenüberstehen, wie sie an der Verschlechterung der Valuta keine Schuld tragen. Und wenn wir eine rein christ lichsoziale Regierung hätten, so würden sich diese Folgen des Krieges'genau so bemerkbar machen, wie heute im Zeitalter der Koalition. Daß es so weit kommen konnte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.12.1918
Umfang: 4
waren. Die letztere veranstaltete außer fünf anderen Versammlungen drei große Kundgebungen im Zirkus Busch, im Palasttheater und im Hofjäger, wo Scheide mann, Ebert und Landsberg sprachen. Ebert sagte u. a.: Deutschlands wirtschaftliche und politische-Lage ist überaus ernst. Künftige maßlose Forderungen gefährden das Wirtschafts leben. Die hochentwickelte Industrie darf nicht durch ben Wahnwitz und Aberwitz zugrunde gehen. Die Regierung darf nicht das fünfte Rad am Wagen sein. Sie muß die Kraft haben, Maßnahmen

durch zusetzen; dazu ist die neue Volkstvchr gegründet worden, die auch die Nationalversammlung sichern soll. Entschieden protestiere die - Regierung gegen die bedauerliche Aeußerung eines preußisch.n Mi nisters (Wolf Hoffmann), die sich gegen d e natio nale Regierung richtet, mit der die Sozialdemokra ten in der Reichsleitung stehen und fallen. Der Termin für die Nationalversammlung kann ohne Verletzung irgendwelcher Rechte vier Wochen früher angesetzt werden. Der jugoslawische kroberungsjug. Neue

Maschinengewehren. Auf Vorhalt, daß die Ankündi gung der Besetzung im Sinne des Waffenstillstandsver trages an die Negierung in Kärnten nicht geleitet wor den sei, daß auch ein schriftlicher Auftrag der serbischen Regierung oder eines höheren Ententekommandos nicht vorliege, ^ gaben die serbischen Offiziere protokollarisch die Erklärung ab, daß weder vonfeiten der Regierung Kärn tens, noch Vonseite des Militärkommandos in Klagenfurt irgendein völkerrechtswidriges Vorgehen vorliege. Die Regierung in Laibach

protestiert gegen die Festnahme der serbischen Militärabteilung. Laibach, 16. Dez. (Laib. Korr.-Büro.) Die Regierung protestiert bei dem deutschösterreichischen Staatsamt für Aeußeres und der Landesregierung in Graz gegen die Ent fernung der serbischen Militärabteilung aus Grafenstein durch die deutfchosterreichische Völkswehr. Der Protest wurde auch an die Ententekommandos geleitet. Klagenfurt, 16. Dezi Der Pressedienst des Kärnt ner Landesausschusses verlautbart zur Besetzung von Gra- fensiein

vier älteren Kinder des ehemaligen Kaiserpaares an Grippe erkrankt. Auch mehrere Bedienstete des Schlosses wurden, von der näm lichen Krankheit befallen. Der Abtransport der italienischen Flüchtlinge aus Salz burg. Aus Salzburg, 15. Dez., wird gem-^t: Heute sind aus Innsbruck Oberst Jndernici, Dr. De^asperi, Ba ron Valeriano und Malfatti im Aufträge des italienischen Armee-Oberkommandos hier eingetroffen, /tim den Ab transport der Flüchtlinge einvernehmlich mit der Landes regierung zu regeln

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