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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 03.04.1869
Umfang: 6
Einigkeit des EpiScopalS anläßlich der SchulaufsichtLsrage völlig in die Brüche ging. Die schon seil vordenklicheu Ze ten bestehende und bisher nur nothdürftig verkleisterte Rivalität zwischen dem Wiener Erzbischose und den Erzbischösen von Olmütz und Prag kam nunmehr zum vollen Durchbruche, in dem die beiden letzteren Kirchenfürsten auf der Con serenz eS durchzusetzen wußten, daß jedes Diöcesan- Oberhaupt nach eigenem Ermessen gegenüber der Regierung und ihrer Maßnahmen vorgehen dürfe. In letzter

der kirchlichen und politischen Opposition in ihren Diöcefen. Bon einem Zerwürfnisse zwischen dem Cardinal Schwarzenberg und Rauscher konnte wegen angeblicher Nachgiebigkeit des Letzteren um so weniger die Rede sein, als die Beschlüsse, den von der Regierung proponirten nwäus vivvnäi mit der Kirche abzulehnen, einstimmig gesaßt wurden. Für die Regierung selbst kann aus dieser föderalistischen Gliederung der clericalen Opposition kein Vortheil in der Bekämpfung derselben erwachsen, da sie sich nun- mehr

einem, in den verschiedensten Formen geklei deten Widerstand gegenübersieht, anderseits aber auch die einzelnen Landesregierungen, die in erster Linie zur Bekämpfung dieser provinziellen Opposition des CleruS berufen wären, in ihren einzelnen, wenn nicht allen Theilen zu einer solchen Aufgabe nichts weniger denn befähigt sind. An Aufklärungen über den von der Regierung proponirten moäus vivenäi, den, wie die clericalen Organe versichern, die BischosS- conserenz ablehnte, fehlt eS noch, dagegen greift die Vermuthung Platz

, daß man eS hier mit Proposi» tionen zu thun habe, welche die Regierung nach Rom gelangen ließ. Wie man sieht, ist der Regierung „Liede Mühe umsonst' und eö wird ihr wohl bei aller Diplomat», deren sie sich befleißt, nichts übrig bleiben, als den CleruS sich selbst an der Hand der Verfassung und der StaatSgrundgesetze einen moäns viveaäi suchen zu lassen.' CM, 30. März. (Für die directenWahlen.) Unser Verfassungsverein hat bekanntlich an das Ab geordnetenhaus eine Petition um Einführung directer Wahlen gerichtet

Zuge ständnisse seitens der Regierung zu verlangen. München, 31. März. Durch Beurlaubung von einem Dritttheil des PräsenzstandeS der Infanterie mit Heutigem ist letzterer von 90 auf 60 Mann per Compagnie herabgesetzt worden. Italien. (PiuS lX. uud die Jesuiten.) Aus Nom bringt die „Kreuzztg.' einen interessanten Brief ihres dortigen Correspondenten, dem wir die folgendeu Daten entnehmen: Der französische Botschaster, Marquis v. Banne- ville, hat aus Befehl seiner Regierung abermals Schritte gethan

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 26.01.1867
Umfang: 6
18V7 Italic« und die Kirche. Die italienische Regierung steht im Begriffe, die katholische Kirche in ihrem Lande vollständig frei zumachen; aber frei in ihrem Sinne des Wortes. Frei zu machen von ihrer Habe und Gut, frei von je- deiq^orrxchte, das sie bisher als Staatskirche genoß, frei von jedem staat- lichenTchntze, frei von jeglicher regierungsmäßigen Neberwachnng. Verläßliche Nachrichten aus Florenz gewähren uns eine Um schau auf das Vorgehen der italienischen Regierung gegen die katho lische

Körperschaften um ihre Habe der Staatskasse einzuverleiben, mißbilligte und dadurch vie regierungsfeindliche Partei noch mehr erstarkte, sah sich die Negie rung genöthigt, eine sehr weitverzweigte verwickelte Verwaltung dieser geistlichen Güter einzusetzen, welche sich in dem amt lichen Schätzungswerthe auf die Summe von 2000 Millionen Lire belaufen und in ganz Italien zerstreut sind. Die Regierung kam nur allzubald zur Einsicht, daß es ihr unmöglich sei, eine solche Verwaltung dieser Güter dergestalt

zu überwachen, daß die selben ein erkleckliches Staats-Einkommen abwerfen würden, um so mehr da sie bereits die allbekannte Erfahrung auch schon gemacht hatte, daß unter allen Verwaltern der Erde eine Regierung, und wäre sie noch so gut orzanisirt, der schlechteste sei. Der Finanzminister sah ' sich aber auck nicht im Stande, diese Masse von Gütern für den Stäat nur einigermaßen vortheilhaft zu veräußern: Dies Und die Geschichte eingezogener geistlicher Güter anderer Länder Machte die Regierung klug genug

einzusehen, daß dieses ungeheure Gut, deshalb gestohlen, um dem nahezu bankerotten Staate auf die Beine zu hel fen uud welches jährlich an 200 Mill. Renten abwerfet sollte, am Ende der Regierung kaum so viel tragen würde, um jene Ver-. Kindlichkeiten von Pensionen der aus^etriebenen Ordensmitglieder u. s. w. zu decken, welche sie bei Einziehung der geistlichen Güter mit Kammerbeschluß übernommen hatte. ' - Sie war nun bedacht, einen Weg zu fiudek, sich aus dieser zweifachen Verlegenheit herauszuziehen

, nämlich, die Aufhebung der Klöster und die Einziehung der geistl. Güter vor dem Volke für die Regierung weniger gehäßig erscheinen zu lassen nnd aus den eingezogenen Gütern den größtmöglichen Gewinn sür den verschul deten Staat zu ziehen. Nun scheint der Finanzminister Scialoja wirklich einen solchen Allsweg gefunden zu haben. Er hat mit dem Bankhause Lagrand- Dumonceau in Frankreich einen Vertrag abgeschlossen, kraft welchem dieses Haus dem ital-> Staate 720 Mill. Lire in sechs Raten von jährlich 120

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 29.12.1866
Umfang: 4
Regierung die nunmehr unverhüllte Absicht, das griechische Schisma in Polen gewaltsam durchzuführen, wozu man schon während des Concordats durch die massenhafte Verfolgung der katholischen Geist lichkeit, durch die Aufhebung zahlreicher Klöster und Erbauung schis- matischer Kirchen, sehr eifrig vorgearbeitet.*) Wer indeß das in der polnischen Bevölkerung aller Classen tief eingewurzelte katholische Glaubensgefühl kennt, wird sofort begreifen, daß jener provocirende Schritt der russischen

Regierung nicht ganz ohne Conflicte ablaufen dürfte. Wie wir z. B. aus dem uns benachbarten Lubliner Gou vernement vernehmen^ haben dort die russischen Beamten schon wieder holt erklärt, daß jetzt endlich der Zeitpunkt gekommen, wo Polen religiös und politisch mit Rußland verschmolzen werden müsse. Die katholische Geistlichkeit schwebt in der größten Besorgniß, denn..sie ist gegenwärtig der fanatischen Verfolgung vollständig preisgegeben.' Wie uns eine Vertrauensperson aus dem Lubliner Gouvernement

an; nichts Anderes war, als. die Unterwerfung der Kirche unter -die Staatsgewalt — dieser .Geist, dem noch andere Eigenschaften eingeimpft wurden, welche den verderblichen Gesetzen des Abendlandes, dem Josephinismus, den in mehreren Ländern Europas vom Staate erhobenen Ansprüchen auf die Regierung der Kirche entstammten, dieser Geist mnßte nothwendig die vollendete Knechtschaft der orientalischen Kirche herbeiführen, die er jeder Thatkraft beraubte. Dieß sind die zwei Hauptursachen, die in Griechenland und in den anderen Reichen

unter schrecklichen Verfolgungen ihren Glauben unverletzt be wahrte, die sich; um das Kreuz schaarte und ay die. Füße - der Mutter ' *) Von den Gewaltthätigkeiten der russischen. Regierung gegen die Katholiken berichtet daS Danz.Kirchenbl. betrübende Thatsachen. So wurden vor einigen Wochen die Klöster zn Berditschnv, Kamenetz und Meschtritsch geschossen und Ätönche und Nonnen ausgewiesen. Zn Polen sind von 200 Klöstern jetzt kaum 20 übrig. Zn Chelm we^>eu, nachdem ein excommnnicirter Priester zum Leiter

vom geschworenen Feinde der katho lischen Kirche in Osten zum Feinde derselben im Westen, zu den gekrönten Revolutionärs in Florenz und Pa'ris. Daß die Ver söhnungsversuche der italienischen Regierung nur erheuchelt seien, dar- lüber haben wir bereits in der letzten Nummer unsere Meinung aus gesprochen. Allem Anschein nach ist die ganze Mission Tonello's nur eingeleitet worden, um dem Verlangen der französischen Regierung, nachzukommen imdl Versöhnlichkeit zur Schau zu tragen. Natürlich kann sohin die Sendung

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.03.1863
Umfang: 4
zur Bedeckung der Bedürfnisse des Landesfürsten und seines Hofstaates, oder der l. f. Regierung u. s. w. zu bewilligen. Außerdem erhielten und nahmen die Landtage Kenntniß von Kriegserklärungen-und Friedens schlüssen; leisteten Huldigungen an ihren jeweiligen Landesfürsten; halfen unter 'Andern; der Regierung den Bauernaufstand des Jahres 1525 erdrücken; bctheiligten sich an Zweigen der öffentlichen Verwaltung, als: Der Landesdefension, der Einhebung des Umgeldes, der Re gulierung

und Repartirung der Grundsteuer; unter stützten die Regierung auf Ansuchen mit ihren; Rathe sowohl bei dem Erlasse, als auch bei der Durchführung von Gesetzen; verniochten durch einen Antrag v. Jahre 1531 den Landesfürsten zur Errichtung einer beständigen Regierung zu Innsbruck wo bis dahin nur eine zeit weilige bestanden hatte; waren Mithelfer bei Verfassung jenes Pragmatikal-Gesetzes, welches Erz herzog Ferdinand, als Regent und Gubernator der Deutsch-Oesterreichischen Erblande, für Oberösterreich wozu

a. h. Ortes nicht für begründet erkannt und darum die darauf gebauten Forderungen zurückgewiesen. Es ist nichts bekannt, daß die Stände seitdem mit triftigeren Be weismitteln hervorgetreten seien, oder daß sie ein anderes Rechtsverhältniß nachzuweisen vermocht haben. Daß übrigens die tirolischen Landesfürsien nicht gemeint waren, sich der ständischen Bewilligung zu fügen, geht beispielsweise aus dem schon eben bezogenen Landtags« abschiede vom 11. November 1631 hervor; den die Regierung des Erzherzogs

der Grad der wissenschaftlichen und der politischen Bildung für Bewohner anderer Länder verlockend gewesen zu sein. XI. Ungenau ist die Behauptung, daß über die, von den Ständen Tirol's am 5. August 1596 an Kaiser Rudolph II. „wegen Einheit der Religion' gestellte Bitte „der Kaiser' am 24.Mai 1603 erklärt habe, der Wunsch und Eifer der Stände gereiche ihm zum besondern Gefallen. Der Erlaß vom 24. Mai 1603 gieng Namens des Erzherzogs Maximliian III. von dessen Regierung aus und erledigte

, des Erzherzogs Ferdinand zu Oesterreich rc. rc. gottseligsten Ableiben den 22. Februar 1595 der O. Oe. Regierung unter Anderm besonders anbefohlen worden sei, vor allen Dingen ob der ural ten wahren und allein seelig machenden katholischen Re ligion mit allem Ernst und Eifer zu halten und weder in Tirol noch in anderen inkorporirten Landen durchaus Niemanden eine Neuerung zu gestatten, sondern die hierwegen vielfältig ausgegangenen Religions Mandate wieder zu erneuern und zwar nicht allein

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 30.10.1869
Umfang: 10
, fehlt es uns an Raum und wir bemerken nur, daß der von Msgr. Greuter motivirte Antrag vom Hause angenommen wurde. Nun gehen wir zum summarischen Bericht über die XIII. Land- tagssitzung über, in der das von der Regierung eingebrachte Lan- desvertheidigungszesetz berathet; wurde. An der Generaldebatte bethei ligten sich vr. Prof. Biedermann, Lorenz, Frhr. Jgnaz v. Giovanelli, Goldegg und Baron v. Prato. Den Stein des Anstoßes bildet in diesem Gesetze § 4, welcher in seinem zweiten Absätze bestimmt

, daß „die Landesschützen nur ausnahmsweise, wenn Tirol und Vorarlberg in keiner Weise bedroht wird, unter den für die Landwehr der übrigen im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder bestehenden gesetz lichen Bestimmungen auch außerhalb des Landes verwendet werden.' Gegenüber diesen Forderungen der Regierung hatten sich im Landes- vertheidigungsaüsschusse. zwei modisizirende Vota gebildet. Das Mojo- ritätsvotum verlangte, daß die Landesschützen nur mit Zustimmung des Landtages, und wenn Gefahr im Vorzuie wäre

traten die konservativen Abgeordneten gegen die gänzliche Preisgebung eines Jahrhunderte alten, dem Volke so theuern, weil mit dessen Bedürfnissen so eng ver bundenen Landesrechtes ein und vertheidigten dasselbe treu ihrer Pflicht, die sie gegen jene haben, von dencn sie zur Wahrung der Rechte und des Wohles des Volkes in den Landtag gesendet wurden. Die Liberalen hing gen warfen sich in die Arme der Regierung. Die heutige Debatte, und wir hätten gewünscht, daß jeder Tiroler davon Zeuge gewesen wäre

einstanden, waren zwei Ausländer, Prcf. vr. Harum und Prof. vr Biedermann. Aon den liberalen Abgeordneten Deutschtirols nahm weiter gar keiner an der Debatte Antheil / sie begnügten sich gegen daS Volk zu stimmen. An der Debatte betheiligte sich auch der Re- gierungsvertreter Frhr. v. Lasser. Das Nichteingehen auf die Regie rungsvorschläge hat den Herrn Statthalter , sehr irritirt. Er sprach mit großer Gereiztheit. Wir finden aber diese für den Vertreter der h. Regierung im Landtage nicht am Platze

. Er hüt mit völliger Objektivität den Standpunkt der Regierung zu vertreten. Lasser'sRede enthält noch mehrere „betehrende' Stellen, von denen wohl viele seiner „Gereiztheit' ihren Ursprung verdanken dürfen. Heute mangelt uns der Raum dieser Blätter für deren Besprechung und Beleuchtung. Vielleicht ein ander Mal. Hervorheben wollen wir hier nur noch, daß - der Herr Statthalter schließlich noch sich veranlaßt sah, unsern konser vativen Abgeordneten den tir o l i s chen Patriotismus abzusprechen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 10.10.1866
Umfang: 6
, 5. Okt. Dem Protest, welchen der König von Hannover gegen die jetzt von Preußen vollzogene Einverleibung seines Landes erhoben hat, will man hier durchaus eine internationale Bedeutung nicht bei legen. Einige Heißsporne glauben der Regierung sogar einen Dienst zu erweisen, wenn sie den, Altenstück jeden politischen Werth absprechen. In den ministeriellen Kreisen denkt man indeß anders über die Sache, und daß man sie keineswegs mit Gleichmuth betrachtet, zeigt schon der Umstand, daß die gesammte

offiziöse Presse sich ans das Angelegentlichste mit ihr beschäftigt. Auch darüber sind alle inspirirten Stimmen einig, daß der preußischen Regierung durch diesen Protest bei der in Angriff genommenen Umgestaltung der Verwaltung im Königreich sehr erhebliche Schwierigkeiten bereitet wer- und darin mag denn auch wohl mit der Grund liegen, wenn die preußische Regierung einstweilen von der Verewigung der Beamten in te« neuen Provinzen abgesehen hat. — — 6. Okt. Dir ..Nordd. Allg. Ztg.' schreibt: Ueber

geblieben seien; man bemerke bereits eine wesentliche Veränderung in der Haltung, welche die griechische Regierung, „zur großen Genugthuung des moskowitischen Agenten', an nehmen zu wollen schien. — Die „France' erfährt durch Briefe aus Athen vom 29. Sept., daß Marquis de Monstier sogar einen Bruch der diplomatischen Be ziehungen habe durchblicken lassen, falls die griechische Regierung sich nicht durchaus neutral verhalte. — Der „Constitutionncl- spricht in einem offiziösen Artikel von dem Gerücht

veranstalten, und schier von der Gesammtheit der katholischen Bevölkerung Adressen an den Papst unterzeichnen. Die französischen Bischöfe und Pfarrer hatten wohl, und haben noch, den Ge danken. das Beispiel ihrer englischen Glaubensgenossen nachzuahmen; aber jede gemeinschaftliche Berathung, jedes Zusammenwirken, jede amtliche oder populäre Demonstration auch auf rein kirchlichem Gebiet ist ihnen verboten. Sie müssen sich auf die Regierung ver« lassen, welche die Vorsehung in Rom sortznspiclen ver spricht

Personen auf diese Güter haben können. Eine vollständige Amnestie wird gegenseitig erlassen zu Gunsten der politischen Verurtheilten und Angeschuldigten und der Deserteure Die „Eiserne Krone- wird Italien zurückerstattet. — 7. Okt. Der FriedenSvertrag ist ratifizirt. Die Oesterreicher beginnen morgen die Uebergabe VenetienS an den Kommissar Leboeuf. Berichte aus Rom sagen, die Kaiserin von Mexiko fei krank. Holland» Nachrichten aus Holland bestätigen nicht nur, daß die niederländische Regierung

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 26.11.1867
Umfang: 6
— ist aber eine Instruktion erschienen, die von der StaatSregierung Anläßlich geprüft und ausdrücklich gutgeheißen worden ist. Wag die weltliche Regierung weiterhin noch bei Eingehung der Ehen hintangehalten wissen will, dar über hat Se. Majestät der Kaiser Ehrverbote erlassen, die auch von den Seelsorgern unter schwerer Verant wortung und Ahndung befolgt werden müssen. End lich über alle Wirkungen, welche die Eingehung der Ehe, die Ungültigkeitserklärung einer Ehe oder die Scheidung von Tisch und Bett, auf das Vermögen

zer Eheleute, auf den Unterhatt der Kinder und andere weltliche Dinge hat, darüber verfügt einzig und aus schließlich die weltliche Regierung. So steht es jetzt mit der Ehe der Katholiken in Oesterreich, und wer miß nicht anerkennen, daß in dieser Gesetzgebung „Gott zegeben sei, was Gottes ist, und dem Kaiser, was des Kaisers ist?' Wie stand es früher? Früher hatten vir über die Ehe ein bürgerliches Gesetz, das aner- lanntcrmaßen an handgreiflichen inneren Widersprüchen itt. Dennoch

geschlossen wird, gleichgestellt wird! Fahren wir weiter in Aufzählung der Rechte, die RSS5 durch das Konkordat der Kirche wiedergegeben worden sind. Jetzt können die Klöster in Oesterreich mit ihren Ordeneobern in Rom frei verkehren. Früher war dieser Verkehr gänzlich untersagt, und hatte sich ausschließlich auf den gegenseitigen GebetSverein zu beschränken. In Betreff der Einführung neuer Klöster gilt jetzt wie früher im Wesentlichen das Gleiche. Sie kann nur im Einvernehmen mit der Regierung statt

beigezogen werden, und seine Unter schrift ist zu jeder größern Ausgabe erforderlich. Das sind die vorzüglichsten Rechte, welche der Kirche durch das Konkordat sind zurückgegeben worden. Wer kann darin etwas Ungebührliches erblicken? Dafür sind der weltlichen Regierung große Rechte verblieben, und vom hl. Vater bei Abschließung des Konkordates feierlich zugesichert worden. Die wesent lichsten derselben sind folgende: Die Bischöfe müssen alle Hirtenbriefe und Rundschreiben gleich nach ihrem Erscheinen

der k, k. Stattholterei mittheilen. — Zur Errichtung neuer Pfarreien, sowie um schon bestehende zu theilen oder zu vereinigen, ist das Einverständniß Sr. Majestät des Kaisers nothwendig. — Bevor vom Bischof ein Neligionslehrer an den Realschulen oder Gymnasien, oder ein Professor der Theologie am Prie- sterhause angestellt, mnß die weltliche Regierung befragt werden, ob sie von ihrem Standpunkte gegen die Per son des Anzustellenden nichts einzuwenden habe. — Alle früheren Vorrechte der Geistlichen in Beziehung

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 28.05.1870
Umfang: 8
er, auf das gleiche Vorgehen des Fürstbischofes von Brixen in Vorarlberg und auf dessen veröffentlichte Begründung; end lich verwahrt er sich feierlich gegen den Vorwurf rücksichtsloser Krieg führung gegen die Regierung , indem er nur sein Recht und seine Pflicht ausübe; die Schulfrage sei unter allen Fragen^der Zeit die wichtigste» . i . . AuS Böhmen berichtet das „Vaterland', t/aß dortselbst punkto Schulfrage die gesammte Geistlichkeit und das zahlreicheLehrerpersoual in kirchlicher Opposition mit der Regierung

stehe, und theils wegen ihres besondern Interesses, theils der nationalen Strömung fönend, mit dex politischen Opposition gemeinsame Sache mache. > Aus Prag wird berichtet, so lesen wir im „Linzer Volksblatt', daß man dort über die Drohung Beust's, „die Regierung werde über die Parteien und Volksstimmen, welche dem parlamentarischen Centra-, lismus beharrlich widerstreben, einfach zur Tagesordnung übergehen,! ohne auf solche Dissidenten weiter zu hören', gar nicht erschrocken sei, und die „Politik

fehlt auch bis jetzt! die Mehrzahl der patriotischen Zugend und der eigentlichen todesmuthigen Republikaner; dafür stehen an der Spitze der Rothhemden alte Offiziere Garibaldi's, und'die revolutionäre Absicht, die dem ganzen Aufstand zu Grunde liegt, wird von der Regierung nur ungern zugegeben und an deren Stelle der Brigantaggio unterschoben zur eigenen Beschönigung. Rom ist der Zweck und das Ziel dieser krampfhaften Ausbrüche, welche durch die Ernennung des Herzogs v. Gramont zum Minister

Geistliche, welche « von den Bischöfen ihres Amtes entsetzt wären, sind durch die Regierung zu Scandal der Gläubigen wieder an die. Spitze' der wichtigsten Pfarreien gestellt worden.. Die kirchliche Verwaltung ist vollständig in den Händen der Militär-Gouverneure, und kirchliche Benesizien und Aemter werden durch Beamte der Regierung an den Meistbietenden verkauft. Sogar in die gottesdienstlichen Uebungen hat sich die Staatsgewalt eingemischt: Prozessionen, selbst im Innern der Kirchen, sind untersagt

ist von dem sonntäglichen Gottesdienste ausgeschlossen; das Ganze beschränkt sich außer der Messe auf die Lektüre aus einem Andachtsbuche, daS der Billigung der Regierung bedarf.' ^ Vermischtes. In Cittavechia in Dalmatien verursachte am 30. April und 2. Mai die plötzlich steigende Meeresfluth eine Überschwemmung. Die Stadt wurde unter Wasser gesetzt; -der- Schaden ist groß. — In der Rudolfskaserne in Wien brach am 23. Feuer aus, und vernichtete sämmtliche Magazine, in denen sich derHeu- und Brodvorrath befand

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 10.05.1862
Umfang: 6
steht. Die Verhandlungen der aus Beamten des Handels- und Finanzministeriums bestehenden Kommission, deren Resultate der in Rede stehenden Denkschrift zu Grunde gelegt werden sollen, sind bereits geschlossen und dürfte diese letztere demnach schon in nächster Zeit an die deutschen Höfe versendet werden. — Das Vorgehen der kurfürstlich hessischen Regierung hat auch hier sehr unangenehm berührt und spricht man von der Absendung einer österreichischen Note nach Kassel, in welcher gegen das Vorgehen

der kurfürstlichen Regierung Verwahrung eingelegt wer den soll. Daß übrigens Oesterreich gelegenheillich der Borgänge in Kurhessen der Gegenstand neuer Verdäch tigungen und Angriffe sein werde, war vorauszusehen und von Berlin aus wird versichert, daß vor Kurzem ein kurhessischer Agent in Wien gewesen und mit dem Grafen Nechberg Besprechungen gehabt habe. Ich brauche Ihnen wohl nicht erst zu sagen, daß an dem Allen kein wahres Wort ist. — Französische Blätter wollen wissen, daß der Papst für den Fall, als er Rom

verlassen werde, die Kardinäle Rauscher, Wisemann und einen dritten zu Mitgliedern einer provisorischen Regierung ernannt habe. Der Fürsterzbijchof von Wien weiß aber bis jetzt von einer solchen Ernennung kein Wort und ist das Ganze nichts weiter als eine jener Enten, an denen die Pariser Journale einen Ueberfluß -besitzen. Ucbrigens mögen sich diese letzten, beruhigen, da Se. Heiligkeit. nicht daran denkt Rom zu verlassen. Der Papst wird seine Hauptstadt nur dann verlassen, wenn man ihn dazu zwingt

. Nur der Gewalt wird er weichen. Tagesberichte. (Frankreich.) England approbirt die franzö sische Intervention in Merico, weil es mit Frank reich ein ernsthaftes Jnterventivnsprojekt in den Ver einigten Staaten vereinbart hat. (E nglan d.) In der Untcrhaussltzung vom 6. sagte Lord Palmerston auf eine Interpellation Grif- fiths, daß die Regierung keinerlei Nachricht von dem Vorrücken der perfischen Truppen auf Herat erhalten habe. Die „Moruing Post' veröffentlicht - einen Artikel, worin der glänzende Empfang

zu verharren. (Italien.) Am 29.Äpril Nachmittags entdeckte in Modena der Divisionsgeneral ein Desertionseom- plot unter den aus den südlichen Provinzen angelang ten Soldaten. Er traf Vorsichtsmaßregeln, und eine Stunde nach dem Zapfenstreich.wurden 5 Mann vom S9. Regiment und 2 Bersaglieri eingebracht, die an dern Deserteure wnrden Sonntags in dem Gränzorte Concordie verhaftet. Die ähnlichen Vorfälle in Mai land, Monza :c. beweisen, wie sehr sich die piemon- tefische Regierung auf die 25,VW Neapolitaner

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 09.07.1867
Umfang: 6
v- B eust: Das h. HauS wird, glaube ich, selbst erwarten^ daß ich zu den eben von dem Herrn Berichterstatter gegebenen Erläuterungen einige kurze Bemerkungen im Namen der Regierung mache. Ich werde mich dabei auf das Allernothwendigste be schränken, und nicht in die angeregten,.sehr weit reichen den Fragen eingehen, weil - ja die nächste allseits be griffene Aufgabe die ist/ die Verständigung mit Ungarn zu beschleunigen und nicht von Neuem in Frage zu stellen. Ich darf wohl voraussetzen, daß eS durchaus

, dann würde meiner Ansicht liach'iiaraus/folgen, daß. im Grunde genonmien. die Concessionen, die eben, wie man sagt, dem Reiche allrin.von Ungarn genictcht wurden, den übrigen Königreichen und Ländern gleichgiltig sein müßten und gewesen sein müßten, es müßte'für sie hauptfächlich darauf ankommen, daß specielle Conces sionen an sie selbst gemacht werden. Die Auseinandersetzung übeodiejenigenPunkte, welche die gleiche Vertheilung der Lasten betreffen, ist ja eben vorbehalten. Die Regierung selbst ist die erste

,de» Reichrathes zu erwarten hatte, ist man schneller «in- gegangen, als dieses meiner Ansicht nach der Fall ge wesen sein würde, wenn 5ie Regierung mit einer.ein- fachen Vorlage vorausgegangen wäre. Damit diese Initiative von S«te der Kamme? er folgen könne, damit ihr dazu Anlaß .geboten werde, deshalb hat die Regierung die Vorlage des Dejega- tionsprojekles, welches sie außerdem vielleicht noch später einzubringen sich veranlaßt,gesehen haben würde, sofort nach dem Wiederzufammeutritt des ReichSratheS

nach den Pflngstferien beschleunigt. Hier,ist also, glaube ich. Alles harmonisch gegangen und nicht in einer Weise, daß die Regierung abweichend von den Wünschen cheS Reichsrathes verfahren wäre. ^ Endlich muß ich noch das Eine bemerken, daß. wenn die Regierung über die gemeinsamen Angelegenheiten keine Vorläge eingebracht hat; der Grund davon nicht hierin liegen^dürste, daß sie eben als Reichsministerinm eine andere «Stellung einzunehmen hatte, wie als LgndeS- ministerium, welches sie zugleich vorstellte. Den Grund

haben würde, daß >sie jhm zumuthe. eine Gestaltung der Dinge nach dein 67xr- Elaborate anzunehmen, bevor durch die DevutationS- verhandlungen das Mittel geboten war, sich Beruhi gung zu verschaffen über die finanzielle, die nichtigste Seite des Ausgleichs. D iö ist der Verlauf, der Gang gewesen, den die Regierung verfolgt hat. Berichterstatter Dr. Herbst: Zwei Bemerkuitgen des Herrn Ministerpräsidenten des Reichs- und LandeS- ministeriumS geben mir ,zu einer kurzen Gegenbelyer- kung Anlaß. Ich gehe von der Ansicht

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 14.04.1868
Umfang: 6
. daß man über solche Fragen mit unklaren Wor ten sich verbreite. Redner eitirt einige Stellen aus dem Werke JuleS Simons, in denen eS u. A. heißt: „Heute handelt eS sich nicht um Compromisse. sondern darum, daß man sich ausspreche für Glaube» oder Unglauben.' Hier steht die Frage auch so. Redner giebt eine historische Skizze der Entwickelung deS Unterrichtswesens in Oesterreich. Die Regierung habe früher die Schulen durch die Geistlichkeit geleitet, indem sie an die Spitze der Schulbehörden zwar Geistliche stellte

auS. Dieser Grundsatz aber entspricht dem Begriffe der Freibeit nicht; denn, um ein Beispiel anzuführen, es kann eine Gemeinde ja gegenwärtig nicht einmsl ein Waisenhaus für ihre Burgerösöhne errichten! Wie die Geschichte deS UnterrichtSwesenS in Oesterreich lehrt, hat die Regierung immer danach gestrebt, einen christlichen Unterricht herzustellen. Uud in der That, eine monarchische Regierung des apostolischen Kaisers von Oesterreich konnte nicht anders, als dieses Ziel vor Augen haben, seitdem

von Urkunden ge führt werden könnte, welche wieder in der Hand der Re- gieruug find. Die Katholiken können eine solche Beweis führung aber nicht der Regierung allein mit Beruhigung in einem Augenblick überlassen, in welchem sie selbst den Grundsatz des Besitzers einfach umstoßt. (Rufe im Cen trum: Sehr wahr! Bewegung.) Wenn die Regierung den Gedanken der Aufrechthaltung des christlichen Unterrichtes in Oesterreich von sich weiSt, so ist eS doch der einzig richtige Weg anzuerkennen

, daß eS nicht der Regierung zustehe, die großen Gegensätze der religiösen Ueberzeugungen in Bezug aus den Unterricht dadurch zu lösen, daß sie consessionSlose Schulen herstellt. Darüber mache man sich keine Illusion; wenn man die Kinder in dem zarten Alter, in dem sie die Wüttelschulen beiuchen, von Lehrern unterrichten läßt, von denen der eine ihnen den Glauben, der andere den Unglauben be greiflich machen will, so wird daö Resultat immer daö sein, daß der junge Mensch auS der Schule im Zustande deS vollen Zweifels

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 08.11.1867
Umfang: 6
, Esernatony, der mit seiner „Maidenspeech' Fiasko machte, Csaruai und Esiky. Ausland. Beritin, 5. Nov. Das gutunterrichtete „Allg. VolkSblatt' bemerkt hinsichtlich des Gerüchtes, Napo leon habe die Mächte zu einer Konferenz über die rö mische Frage eingeladen, daß der preußischen Regierung bis jetzt in dieser Beziehung kein Antrag zugegangen sei. <> Paris, 5. Nov. Die italienische Regierung hat sich einem der verderblichsten Irrthümer in Bezug auf Frankreich in der Lösung der römischen Frage hin gegeben

für die Sache des Papstes schon geflossen ist, daß bei Monte Nolondo die Garibaldiner von den kaiserlichen Truppen im Verein mit den Päpst lichen verjagt sind, ist daö Herz der Franzosen nur aus der Seite, wo seine Adler stehen. Die italienische Regierung hat ein gewagtes Spiel gespielt und sie hat es verloren. Alle die Gaukelei Rattazzi 's ist enthüllt. Der Mann, welcher Garibaldi zuerst festnehmen ließ, ließ ihn dann von feiner Insel entkommen, in Florenz Reden halten, auf den Kriegsschauplatz eilen

gewesen, fragt man mit Recht, ob nicht eine einzige Kompagnie Soldaten in Caprera Garibaldi dort festgehalten hätte? Wenn auch nicht auf gleicher Stufe mit Rattazzi in den Augen der Franzosen stehend, so ist es doch auch Menabrea in keiner Weise gelungen, der französischen Nation den Beweis zu führen, daß die Handlungen der italieni schen Regierung die gebotenen waren. Der Nachweis in seinem Rundschreiben, daß das Florentiner Kabinet zur römischen Frage auf gleicher Stufe stehe, als daS französische

Gouvernement, und das mit demselben Recht, mit welchem die Franzosen von Neuem Rom besetzen, die Italiener die Gränze überschreiten dursten, hat bei der Regierung des Kaisers Napoleon folgende Entgegnung hervorgerufen, die dem später hier in Spezmlmission eingetrofsenen General Lamarmora ganz speziell noch zu Theil geworden ist: „Wir sind nach Rom gegangen, weil der Papst eines Schutzes bedurste, den Ihr ihm nicht gewährt habt, und den Ihr ihm nicht gewähren konntet, da Ihr selbst eingestellet

Be hörden festgenommen worden, und befinden sich auf dem Wege nach Florenz. Die Garibaldiner sollen an 3000^) Todte und Verwundete auf dem Schlacht feld? zurückgelassen haben. Der ganze Kirchenstaat ist von den eingedrungenen Schaaren befreit, die italieni sche Regierung hat die übergetretenen Banden ' selbst entwanucr Garibaldi wurde den Tag vor dem Ge fecht wiederholt durch das italienische Gouvernement aufgefordert, sich mit seinen Schaaren zurückzuziehen, was er jedoch ablehnte. So scheint

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Volksblatt
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Seite 6 von 6
Datum: 13.05.1868
Umfang: 6
Regime nennen, Weit ab liegt von jenen Ideen und Bestrebungen, die heute in den Volksmassen, wenn auch nicht zu gähren. doch wenigstens auf der Oberfläche zu schäumen begiynen? Wo find denn jene Par teien. auf welche das parlamentarische Regime sich stützt? Wo sind die Organe, die Vereine und die einzelnen Führer dieser Parteien, welche öffentlich Zeugniß geben sollen für hie Uebereinstimmung deö Volkswillens und der Volksideen mit dem Willen und den Ideen der Regierung

? Und waS ist denn eine parlamentarische Regierung, wenn sie sich nicht auf eine solche Partei stützt, wie will eine parla» mentansche Regierung überhaupt existiren, wenn sie nicht durch Männer ihrer Partei die politischen Ideen in die weitesten Kreise verbreiten läßt und aus diesen Kreisen wieder die Anregung und die Stütze für das Wirken der Regieruna empfängt? Wenn der ConstitutionaliSmuS sich nun innerhalb der vier Wände des Reichsrathes abspielen soll, und das Volk da draußen den guten oder schlechten Einfällen deS erstbesten

Straßenpolitikers überlassen bleibt; wenn die parlamen tarische Regierung etwa glaubt, man brauche nur neue Gesetze zu machen, um einen neuey Staat zu gründen, und man brauche nur so und so viel Stimmen Majorität im Reichsrath, um ein liberales Ministerium im Sattel zu erhalten; wenn daS Volk seine eigenen Wege geht und sich in freien Versammlungen über dieS und jenes seinen politischen Jux macht; aber eS wird uns auch nicht Wunder nehmen, wenn dieses sich selbst überlassene Volt sehr bald solche Wege

, die sich nicht von Innen heraus entwickeln, sondern die wechseln, wie man Kleider wechselt: kurz die von Gott abgewendete Politik deS NeuheidenthumS wird und kann keinen Bestand haben. — WaS ist Freiheit? Wenn die Regierung nicht vorgreift und nicht blos zu Gunsten einer Partei handelt; wenn die einzelnen Länder möglichst autonom sind, ihre Angelegenheiten selber besorgen dürfen und hinsichtlich deS Gemeinsamen m freier Verständigung zu denjenigen wechselseitigen Garantien schreiten können, die zur »Macht nnd Einhnt

des Ganzen nöthig erachtet werden: wenn die Regierung nicht zur Ausführung ihres Programmes die Hilfe der kolossalen Beamtenmaschinerie beansprucht und von einer Central« regierung bis in die fernsten Winkel nichts wissen will; wenn die politischen und nationalen Parteien, die sich innerhalb der gesetzlichen Schranken bewegen und nicht die Rechte anderer verletzen, freien Spielraum haben; wenn das historische Recht und daS katholische Gewissen geachtet und keine Minorität zum Fußschemmel erniedriget

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 13.05.1863
Umfang: 4
nämlich eine Petition an die Regierung gerichtet: „der Staat soll auf dem Wege des Gesetzes Civilehe und Eivilregister einführen, in dem Sinne, daß es jedem Bürger sreistehe, entweder sein Kind zu taufen und seine Ehe einzusegnen, oder aber nur die Ehe bürgerlich abzuschließen und die Geburt und das Alter des Kindes eintragen zu lassen.' Der Protestantismus ist mit dem Erbgut, das er von der katholischen Kirche hinübergeuommen hat, zu Ende und eutpuppt sich immer mehr als bloße Vernnuftreligicn

der Piemontesen wieder aus einem andern Tone. Sie sagen nämlich: Italien könne dem Franzosen bei einem etwaigen Kriege nicht beistehen» so lange es von Franz II. und Oesterreich bedroht ist. Es müßte denn Frankreich der italienischen Regierung hinreichende Garantien geben, daß sie von diesen beiden Nachbarn nichts zu fürchten haben. Von Seite Oesterreichs möchte Italien wenigstens im Besitze der Mincio-Linie, des Schlüssels Italiens kommen; Napoleon soll Fürsprache ?^mher das Gerücht, es seien zwischen Paris

, Turin und Wien Unterhandlungen im Zuge. < N.! ^tnanuel Hätte mehr Ursache sich vor den Mazzinisten und? Konsorten im Lande zu fürchten, . als vor Oesterreich und Franz II. Die Mazzlnisten gehen mit bösen Plänen um; Piemont merkt es wohl, und jenseits des Po und Mincio finden fortwährende Truppenbewegungen statt. Die österreichische Grenze ist beinahe entblößt von Truppen, weilte tiefer ins Land beordnet wurden. Der Putsch gegen Venetien und ^irol war blos Maske, um die Regierung im Innern

aber inhaltschweres Wort zugerufen, nämlich: Hure?! Dauert aus. Diese Worte hat ihre Hoffnungen neu belebt und ein neues starkes Zuströmen von jungen Leuten aus Eongreß- und Altpolen unter die Fahne des Aufstandes bewirkt. Die Polen setzen ihre Hosf^ nungen auf Frankreich, aber auch auf Oesterreich; daher ahndet das Nationalcomite jede Aufreizung der österreichischen Regierung sehr strenge. — Jetzt siud die Franzosen im süßen Uebel, denn wie ver lautet, ist endlich Puebla in Mexiko erobert worden. Von P olen

. Der Geist der Unruhe regt sich in dieser preußischen Provinz immer mehr, nnd wenns so fortgeht, wird die Regierung diese Provinz in den Belägernngs- zuftano erklären müssen. Die russische Regierung hat nun der öster reichischen für die Grenzverletzungen Genugthuung geleistet, so vernimmt man aus Krakau. Auch sind dort in der letzten Woche bei 60 Personen verhaftet worden. - Wir können nicht umhin, hier folgende Anekdote anzuknüpfen. General Berg versuchte auf die Spur des geheimen Comites zu kommen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 21.02.1863
Umfang: 8
, für das ein konservatives Blatt einstehen muß), daß sich die Kluft zwischen Volk und Regierung immer weiter, aufthut; aber das Traurigste an der Sache ist, daß' der König selbst durch seine Antwort auf die Ädreßdebatte ins Parteigezänke hineingezogen wurde. Vielleicht mögen manche geheimen Gründe da sein, die ihn entschuldigen, 5ie aber dem weltern Publikum nicht bekannt sind. Es scheint sich die Regierung auch in den zwischen Krieg hineinziehen zu lassen, wie letzthin ge- meldet wurde. Posen wimmelt bereits

von Pickelhauben. Es geht bereits das' Gerücht um, daß ein solcher Schritt in Paris und London großes Mißfallen erregt, ja daß schon von Paris und London eine Depesche der Mißbilligung an die preußische Regierung abgegangen sei. Wie unduldsam die holsteinischen Protestanten gegen die Katho liken sind, geht aus der Eingabe der katholischen Gemeinden in Al- tona und Kiel an die holsteinische Ständeversammlung hervor. Die Kirchen dürfen keine Thürme und keine Glocken haben, während Irren- Häuser mit Thurm

wieder Getdnoth ist über Zungitalien Lu. berichten. Aber noch.anh^ ..res-Interessantes meldet man, nämlich von zukünftigen Jnsurrektions- Plänen der Aufständischen; doch ^die Nachrichten lauten etwas verschie den. Aus Paris geht M. C.- die Mittheilung, daß Mazzini von London mit den nöthigen Geldmitteln in der Tasche neulich fortging, über Deutschland durch Wien, Triest und Livorno reiste und sich nach Caprera begab. Die französische Negierung ließ durch'ihren Bot schafter .die österreichische Regierung

und lombardischen Bergen.' Jedenfalls wird sich im Frühjahr die Revolution in Italien wieder melden. — Die wälschen Wühlhuber und alle Einheitler sehen es ein, daß so lange der Glaube im Herzen des Volkes lebt, die Revolution mit ihren gottähgewendetenGrundsätzen micht siezen könne; daher sucht die Turiner Regierung überall hin und hin das katholische Gefühl im Herzen der Unterthanen auszurotten; auf dem Theater wird der katholische Priester beschimpft; in den Straßen der Städte muß

, um den Züricher Vertrag, welchen er unterzeichnete, zu vernichten. Äie Regierung Nattazzi's fallt, nachdem sie die Kirche verfolgt, viele Bischöfe gefangen gehalten. Hunderte von Priester ein gekerkert, Klostergüter eingezogen, die Mönche und Nonnen erbar mungslos daraus vertrieben hatte.' Ratazzi und sein Anhang fällt, nachdem er die beiden Sicilien mit Belagerungszustand und Schläch tereien niedergehalten, und doch ist das Werk der Einigung und Einheit Italiens um keinen Schritt vorgerückt; im Gegentheil

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 14.03.1868
Umfang: 8
die Verhandlungen der erster» liegen ausführliche Berichte vor, denn jede Delegation prüft jede einzelne Post des gemeinsamen Voranschlages, und schaut, ob sich an derselben nichts abstreichen läßt; jedoch sind die^Ungarn im Bewilligen weit großmüthiger, als man vermuthet hat. Sehr mann« haft sind die ungarischen Delcgirten sür den vollen Gehalt des Bot schafters in Rom eingestanden. Daß eS den Ungarn um festes und gesetzliches Vorgehen zu thun ist. ersieht man aus den Verfügungen der Regierung. Die Verur

Steuergesetze vom Finanzmlnister' eingebracht. Wie man hört soll die Kouponsteuer nicht auf 10 sondern 17 Procent erhöht werden, die bisher streuerfreien Obligationen hätten 10 Procent zu entrichten und dieser Abzug soll nicht bloß auf 3 Jahre, sondern bleibend festgesetzt werden. Einige Linksmänner wollen diese Gelegenheit benützen, um zugleich die Aushebung deS ConeordateS und die neuen kirchenseindlichen Gesetze über Ehe und Schule durchzusetzen, also der Regierung gewissermassen die Daumschrauben

ansetzen, denn es geht diesen Leuten noch immer zu langsam vorwärts auf — der abschüßigen Bahn. Die neue Parole, welche das „Wiener Tagbl.' letzthin ausgegeben, heißt; „Keine neue Staaten ohne neue konfessionelle Gesetze'; zuerst der volle Bruch mit dem Concordat. dann erst Geld bewilligung. Das Volk im Ganzen und Großen aber will weder daS Eine noch das Andere. Gleich der Adelsparthei wendet sich der Klerus von der Verfassung und Regierung ab. seinen Fußtritten folgt der Kern des Volkes, und die neue

Verfassung der Westhälfte der Monarchie wird einzig und allein auf dem beweglichen Sande deS modischen Liberalismus aufgerichtet. — Mit ängstlichen Blicken ver folgte die Regierung bisher die Zunahme und Tendenz der Arbeiter vereine; nunmehr sucht sie ihnen den nöthigen Zügel anzulegen. DaS Handelsministerium hat nämlich den Handelskammern aufgetragen, genaue Berichte einzusenden, über die Zahl der Arbeiter, Löhne. Lebens mittelpreise, ferner» über die Leistungen von Corporationen. Gemeinden

Führer, Cardinal Rauscher. Mehrere Bischöse sind bereits in Wien angelangt. Der Correspondent der T. St. aus Wien sagt, daß die Debatten zwar mit einem Siege der Regierung enden werden — aber mit einem theuern Siege, und daß die Erzherzoge gewiß nicht gegen daS Concordat stimmen werden. Auch sei das Ministerium in seiner Gesammtheit nicht eines SinneS in dieser Frage. Die Stimmung sei bei der herrschenden Partei eine sehr gedrückte und man habe sich veranlaßt gefunden „die Vor posten der Kriegsarmee

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 11.04.1868
Umfang: 8
auf diese Weise ihren Unfug getrieben hatten, wurden endlich einige in Sicherheit gesetzt. Und wozu sollte man sich auch aufhalten über solche garibaldische Sympathien? Diese sind ja jetzt in Oesterreich ganz erwünscht, da selbst Zeitungen, die mit der Regierung auf vertrautem Fuße stehen, davon angesteckt sind. Kein Wunder also, daß auch unsere Wälschgesinnten hier außer ordentliche Sympathien zeigen für die neuesten Vorgänge in Wien. Aber man glaube ja nicht, daß sie sich etwa deßwegen mit der öster

reichischen Regierung ausgesöhnt haben. Diese Leute wollen nämlich Hellseher fein und hoffen zuversichtlich, daß unter solchen Umständen Oesterreich in Stücke gehen werde, wobei dann dem italienischen Raubkönia die gebratenen Vögel in'S Maul.fliegen würden. Die österreichischgesinnte Bevölkerung von Wälschtirol beklagt allgemein das Vorgehen der beiden Kammern in Wien. — Die Fastenpredigten in der Domkirche, welche mit Ausnahme des SamStag täglich gehalten werden, wurden sehr fleißig besucht. Der Prediger

, welche sich aber nur deswegen vom „freien' Volke wählen machten, damit daS, wie die Herren meinen, von „Rechtswegen' zum Königreich Italien gehörige Trentino auf dem Tiroler Landtag möglichst unvertreten sei und bleibe. Die gewählten Herren „Liberalen' aus Wälschtirol blieben nämlich trotz der verlockenden Stimmen ihrer „deutschen Brüder' stets zu Hause und stimmten in italienischen Blättern Klagelieder an über die Bedrückung, welche daS „Volk' im Trentino von Seite deS Tiroler Landtages und der österreichischen Regierung

Partei gelungen selbst die einfachsten Be griffe zu verwirren. Leider ist von unserer Regierung nie etwas Ent scheidendes geschehen, um dem Uebelstande, dessen Grund so offen da lag, wenigstens nach und nach abzuhelfen. Man konnte gerade i» dieser Richlung von Seite österreichisch-gesinnter Männer häufig laute und bittere Klagen hören. — Da öffnete daS Vorgehen der italienischen Regierung gegen die katholische Kirche, die Korruption, welche im „Königreich' AlleS angefressen, und die im Feldzuge 1866

» dermalen doch nicht in der Lage zur Annexion der zu Oesterreich ge hörigen und von Italienern bewohnten Ländern zu schreiten, weil eS vorerst sich in sich selbst consolidiren müsse. Weiter wurde den wälschtirolischen Zta lianissimi in Florenz der Wink gegeben, die neue Regierung in Oesterreich z» unterstützen, anstatt auch ihr wieder vorausgegangene Verlegenheit« zu bereiten, und sohin den Landtag in Innsbruck zu beschicken. — Daß die „liberalen' Herren in Wälschtirol der neuesten Aera —dem Neu

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 10.10.1870
Umfang: 6
in der Regel absoloirt wurde. Daß die Erweiterung der Uebungsschulen in Prag und Trieft vielmehr vorzugsweise im Interesse des deutschen Unterrichts erfolgte, liegt nach dem Gesagten auf der Hand. Sie bietet die volle Möglichkeit, d!e vermeintlich geschädigten deutschen Interessen so lange zu wahren, bis die StaatZ- regierung in der Lage ist, nach Ersorderniß für weitere Mittelschulen zu sorgen. Wenn man aber vom UnterrichtS-Minsterium die Errichtung nothwendiger deutscher Volksschulen fordert

in ihrem Lager kein Ende mebr. Auch wir wollen das Vorgehen der italienischen Regierung in dieser Sache nicht billigen oder beschönigen; auch wir erkennen es als eine That, die vom RechtS- staudpunkte aus nimmer entichu'digt, geschweige ge rechtfertigt werden kann. Wenn daher der Grimm der Klerikalen lediglich gegen den „Raubkönig- gerichtet wäre, hätten wir nichts zu bemerken. Allein ihr Zorn wendet sich (hört) insbesondere gegen unsern Minister des Auswärtigen, weil er nicht flugs mit Italien Krieg

„piemontesische' (Regierung) sechsmal vorkömmt. Anm. d. Red. wer weiß, ob ihnen nicht auch hämische Heerschaa- ren zu Hilfe kZme«, da die wackern Patrioten gar so engelesanft, demüthig, gehorsam, zvt und fromm find und ihre Nächsten so lieben wi sich selbst. Die Bauers gingen wahrscheinlich auch ein Stück mit, wenigsten« so weit, al« sie ihre Kichthllrme sehen, und mit freiem Auge wahrnehmen Vnnten, wie viel Uhr es zu Hause sei. Also frischauf, hr Cdeln! frisch gewa.it ist ja halb gewonnen! * Innsbruck

. * — Der Exfürst Karageorgiewic und dessen zwei Mitangeklagte Stankovic und Triskovic wurden heute „ freigesprochen uud zwar Ersterer wegen mangelnder,! letztere Zwei wegen ungenügender Beweise. Der üi Oberfiskal nnd die Angeklagten meldeten die Be rufung an. Anstand. WtüNlhen» 7. Okt. (Adressen für den Anschluß an den Norden. — Erzbischöfli cher Hirtenbrief. — Stimmung der Pariser Regierung. — Fürsorge für die KriegSge- fangen«». — Die Doktorbäurin von Maria brunn.) Bis zum Abend de« gestrigen TageS

RechtSbewußtseins ist.' Was das angebliche Jubelgeschrei betrifft, so kann ich nicht umhin, zu koustatiren, daß selbst die entschiedensten Anhänger der weltlichen Herrschaft deS Papstes in dem Vorgehen der italienischen Regierung unter den gegebenen Z-itoerhältnisssn Alles eher fiaden, als Noblesse und Zttuth. — An den hiesigen Handels- Verein gelangte aus Brüssel ein Telegramm folgen den Jrihalt.'S: „Die Pariser Regierung bkfl:ißigt sich, abwiegelnde Nachrichtin zu verbreiten. Die „Liberlo' befreundet

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 09.05.1868
Umfang: 8
Erörtenmg einzugehen, /Vcrhandlung^hat.,.M,im^ We/entli'chen in Allg'cmciiiheitcn. - gehalten «nd .die. Negie rung hat bereits zu wiederholten Malen ^jhren Stand punkt in Beziehung, auf die konfessionfllen Fragen offen ausgesprochcn,,er ist hcm hohen Hause-bekannt. Gegenüber der reichen Gelehrsamkeit,-welche nnS vor geführt worden ist», TvSre eS . in .der ?hat schwer, den Kampf «ufzunehmen. u , U! Die Regierung - könnte sich auch nicht: dankbar zeigen für den Humor, mit welchem unS heuje

habe 'man alle Vorrechte gefordert.. Die katholische Kirche, sagt man, solle nicht die Livree deö Staates fragen, aber dem Staate wird zngemuthet, daß er die Livree der Kirche ,trage. (Beifall.) DaS vorliegende Gesetz bedrohe, sagt man, die katholische Kirche und doch enthalte dieses Gesetz nichts, als WaS die Regierung schon vor sieben Jahren dem Parlamente vorlegte, und daß dieses Gesetz nöthig fei, beweisen am meisten die Aeußerungen der geist lichen Redner von heute. Möge daher, schließt Redner, bald jener Tag

erklärt worden und von welcher das nachgesagt zu werden verdient, daß mit unerwarteter Mäßigung vorgegangen wurde. Dies mag aber wohl durch die energischen Maßnahmen der ungarischen Regierung gegen die demokratischen Vereine und speciell gegen den Pesther demokratischen Klub bewirkt worden sein, dessen Auflösung zu rechtfertigen Minister des Innern Baron Wenkheim in der AbgeordnetenhauSsitzung vom 4. d. unter Beifall des HanseS Gelegenheit nahm. Es frägt sich nun, welchen Wirkungskreis fernerhin

in den Anklagestand zu versetzen. DaS Land will einmal zur Ruhe kommen und wendet sich ab von der wüsten Agitation, die nichts denn unermeßliches Unglück über Ungarn bringen will. Wie die Dinge heute stehen, sind sowohl die Honved- als die soge nannten demokratischen Vereine, die vor Knrzem noch die gefährlichsten Waffen der Ultras waren, den Hän den derselben entwunden. Beide lehnten sich gegen die bestehendeOrdnnng auf, gegen den staatsrechtlichen Ausgleich, gegen die parlamentarische Regierung die selben

nicht die Regierung in ihrer Verantwortlichkeit für die Erhaltung derRuhe deS Landes mit allerEnergie eingreifen? Dies geschah und die Regierung kann auf den vollen Beifall aller Patrioten zählen. Ausland. München» 7. Mai. (Truppenübungen. — Ueberschwemmungen. — Brände. —Mili tär-Krankenhaus. — Renn- und Konsums» Verein.) Die größeren Ttü^ versuche auf dem'Lechfelt» werden Heuer in den Som mermonaten wieder' stattfinden, und werden dabei auch die neuerrichteten VerpslegSabthellüngen praktisch er probt

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 05.02.1861
Umfang: 6
wollen, heißt nichts anderes, als dahin trachten, daß die Menschen, dem Gewissen zum Trotz, den Menschen mehr gehorchen lernen als Gott. Etwas Schlimmeres kann die Staatsgewalt sowohl im Interesse des Volkes als in ihrem eigenen nicht unternehmen. Dem Volke entzieht sie damit allen Ernst nnd alle moralische Kraft; sich selbst beranbt sie damit des wirk samsten Hebels der Regierung nnd beschränkt die Mittel ihrer Wirksamkeit ans die allererbärmlichsten und nn- znverläßigsten Motive des materiellen Vortheils

aufgedeckt. Dieser widersinnige Standpunkt der Regierung in Religioiissachen mnßte anfgegcbe», die Kirche mußte freigegeben werden und sie wurde es dnrch die kaiserlichen Patente vom 13. nnd 23 April 1850. Durch diese Patente wurde das Placet aufgehoben, die bischöfliche Hirtengewalt und Gerichts barkeit freigegeben und der Grundsatz anerkannt, daß Niemand die katholische Religion zn lehren, der nicht vom Bischof die Anordnung dazu erhalten habe. Das Konkordat vom 13. August 1655 enthält

nicht eine Erweit er n ng dies er.kirchlichen Frei hei teu, sondern umgekehrt, eine solche Umschrei bung derselben, daß bei deren Ausübung, in der Be setzung der kirchliche» Aemter und Lehrstelle», iu der Handhabung des kirchliche» Richteramtes, in der Ver waltnng des kirchlichen Vermögens der Regierung noch immer ein wesentlicher Einfluß gc- gegen mögliche Eollisionen der geistlichen mit der weltlichen Gewalt alle mögliche Vor,orge getroffe» ist. ' Glauben nun die Leute, welche in der Wiener Presse fortwährend

eines Katholiken entbunden sein möchten. Wenn man ihnen sagt, sie könnten sich ja einfach deu Wirkungen des Konkordats entziehen dnrch den Austritt aus der Kirche, so erwiedern sie, daß mit demselben Rechte den Oesterreichern, die mit Bach's Ncgicruilgssystem nnznfricdcn waren, sich sagen ließe, sie sollten ans Oesterreich auswandern. (Presse 1361 Nr. 5.) Also in der Kirche bleiben wollen diese Leute; aber die Regierung soll ihnen die Kirche so zurichten, daß sie in derselben bleiben

, sondern nur Schwätzer, die nicht wissen was sie sagen. Und nun beschwere» sich diese Schwätzer darüber, daß im Konkordat den Bischöfen die Freiheit einge räumt wurde, die ihnen eigene Macht ju üben, um Bücher, welche der Religion und Sittlichkeit ver derblich sind, als verwerflich zu bezeichnen und die Gläubige» vor Lesung derselben abzuhalten; und weil die Regierung im selbenArtikel erklärt, sie werde durch jedes dem Zweck entsprechende Mittel verhüten, daß derlei Bücher im Kaiserthum verbreitet werden, schreien

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 4
Datum: 19.08.1862
Umfang: 4
, und er macht in beispiel loser Weise die Königin persönlich dafür verantwortlich, indem er ihre Person von ik>rer Regierung und von der spanischen Nation trennt. Man scheint sich hiev einzubilden/ der Marquis von Havanna sei angekom men, um Nachsicht und Pardon wegen deS Generals Prim zu erbittend Darauf antwortete ihm der Kaiser mit einer Verwarnung, welche nach La France ein „heilsames Echo' in Spanien finden wird. Man soll, sagt La France, es überall wissen, daß Frankreich seine Allianz nur Denen

Oesterreich unmittelbar von den sich dort vorbereitenden Ereignissen nicht berührt wird, so wird es gleichwohl durch das politische Gesetz der Rückwirkungen in Mitleidenschaft gezogen. Es handelt sich um einen Kampf revolutionärer Willkühr gegen Autorität und Recht in einer Schärfe und Aus geprägtheit, wie er selten noch dagewesen Wird daS schwache Königreich Italien den heran nahenden Sturm zu beschwören vermögen? Wir müssen es bezweifeln. Wenn sich bestätigen sollte, daß die piemontesische Regierung

, die Tuilerien zur Nachgiebigkeit gezwungen zu haben. Wir begreifen deshalb recht wohl, warum der ,/Mom'tenr,' der die Authenticität der von Garibaldi gegen den Kaiser Napoleon geschleuderten beleidigen den Worte in Zweifel zieht, auch an eine Mission, wie die obgedachte, nicht glauben mag. Die italie nische Regierung, heißt es in dem amtlichen Blatte, kenne die Dispositionen der kaiserlichen Regierung zu genau, als-daß ein solcher Schritt alS wahrscheinlich vorauszusetzen sei.: Wir gestehen, daß wir recht

und sollte nicht ausreichen, um sein Benehmen zu bestimmen. Es hat der katholischen Kirche gegen über eine unermeßliche Verantwortlichkeit auf sich ge nommen ; eö möge ihr zu genügen trachten. (D. Z.) Nachtrag. Wien, 17. Aug. Die heutige „Donan-Zeitung' widerspricht der nach der Berliner Börsen-Zeitung von andern Blättern wiederholten Nachricht, daß Frank reich, unter Hinweisuiig auf die bewunderungswürdige Haltung der Tnriner Regierung der Aktionspartei ge genüber, neuestenS Schritte gethan habe, nm Oester reich

Aufregung. (A. Z.) New - Aork, 7. Aug. M'Clellan hat einen star ken Recognoscirnngszug bisl Newmarket, 1v Meilen von Nichmoiid, nnternommen. Die Räumung Rich- mondö hat-sich nicht- bestätigt. Die Regierung von Rhode Island hat ein-Regiment Neger ausgehoben. (Allg. Ztg.)' Lokales. Während der gestrigen Hostasel spielte vor der k. k. Hofburg die städt. unisormirte Musik mit der an der selben seit längerer Zeit schon anerkannten Meister schaft. In dem Momentes als von Sr. Durchlaucht dem Herrn Fürsten

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