von der italienischen Marine übernommen wurden, mit dem feierlichen, durch Dekrete garantirten Versprechen einer gleichen Behandlung, Nicht wenig Aufsehen erregt es nun, daß sich unter den Bittstellern viele solche befinden, welche der österreichischen Herrschaft stets abhold waren und sie auch mit Anwendung aller ihrer Kräfte bekämpften, und jetzt, sagt eine ganz italienisch gesinnte Zeitung von Venedig, wurden diese Nämlichen von ihrer eigenen Regierung nicht nur verkannt, vergessen, hintangesetzt
und stiefmütterlich behandelt, sondern sogar verachtet, ge- demüthiget, und was noch ärger ist, sogar jenen nachgesetzt, welche der abgetretenen (österreichischen) Regierung treu und eifrig gedient haben. Im strengsten Sinne genommen wäre in diesem Vorgehen der italienischen Regierung nichts zu tadeln. Wer einen Feind verrathen hat, sagte Napoleon wird auch mich verrathen, wenn es ihm nicht mehr beliebt mir zu dienen. Und so ist es auch in der That; denn treu ist nur jener Beamte, jener Soldat, der seiner Pflicht
und seinem Gewissen treu bleibt, und nie jemand verrathen hat. Sonderbar und auffallend ist nur dies, daß die Regierung die Dinge so weit gehen läßt, die Genossen und Helfershelfer der Revolution der augenschein lichsten Gefahr bloszustellen, sie mit ihren Familien ins äußerste Elend versetzt zu sehen. Diese auffallende Erscheinung läßt sich nur dadurch erklären, daß es immer so war; denn die Revolution frißt wie Saturnus ihre eigenen Kinder. Thatsache indeß ist, daß Venetien, welches mit Ueberfluß
werde, wenn sich die Nachricht ver breitet, daß der größte Theil der Arbeiter des Arsenals sich empört habe, und man nur mit Gewalt sie wieder zur Ruhe bringen konnte. Wenn auch die ämtlichen Berichte, die man der Regierung zusendet/ die Dinge nicht als so ernsthaft-und gefährlich erscheinen lassen, soll man sie jedoch nicht so ferne glauben, daß sie von einem Tage zum andern nicht nur. möglich, sondern sogar wahrscheinlich werden und in Wirklichkeit übergehen können.' Doch was liegt der Regierung
au allem diesen? Sie hat wohl anders zu thun, als sich mit solchen Kleinigkeiten abzugeben. Zm Venetianischen gibts Priester, die man überwachen, Prediger, denen man den Prozeß machen, Klöster, von deyen man Besitz nehmen, Mönche, die man auf die Straße hinaus werfen muß.' Dies ist die.große Wohlthat;-^die Venetien mit der neuen Regierung erlängt hat. Mit den leeren Klöstern, mit den ver folgten Priestern und den infultirteu Bischöfen, mit den eingekerkerten Predigern und den zerstreuten Mönchen