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Alpenland
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Seite 2 von 16
Datum: 16.03.1920
Umfang: 16
, Rechtssozialisten, Demo kraten) im Verhältnis von 176 zu 60 abgelehnt. Am 11. März erklärten die beiden Rechtsparteien zur technischen Obstruktion übergehen zu wollen, weil sie die Verlängerung der MandatZdauer als ungesetzlich hezeich- neten. , Am März lag die Meldung vor, daß der Landschgfts- direktor Kapp mit einigen anderen verhaftet worden sei, weil die Regierung in Erfahrung gebracht habe, daß ein Umsturz geplant sei. Während dieser ganzen Tage fan den Berlin auch fortwährend Belästigungen

der En- tentemisiionen statt, welche auf eine gewisse Erregung schließen ließen. Verlauf. Kn der Nacht vom 12. auf den 13. März stellte die Marinebrigade Erhardt an die Regierung Bauer ein Ulti matum. demzufolge die Negierung aufgefordert wurde, zmückzutreten, damit ein neues Kabinett aus Fachmini stern gebildet werden könne. Nach ergebnislosen Unter handlungen mit den Führern der Marinebrigade und der gleichzeitig eintreffenden Meldung, daß die Reichswehr sich tveigere, den auf Berlin vormarschierenden Truppen

Widerstand entgegenzusetzen, verzichtete die Regierung Bauer auf bewaffneten Widerstand, verlegte ihren Sitz van Berlin nach Dresden und erließ von dort einen Aufruf an das deutsche Volk, indem sie ihren Rechtsstandpunkt wahrte. Gleichzeitig wurde ein Aufruf mit den Unterschriften der sozialdemokratischen Minister des Kabinetts Bauer verbreitet, der zum Generalstreik aufforderte. Der Auf ruf stammte nicht von den Ministern — deren Unter schriften waren gefälscht. Die Maßnahmen der Regierung Kapp

. Inzwischen batte in Berlin die neue Regierung die voll ziehende Gewalt übernommen. Reichskanzler Kapp erließ ebenfalls einen Aufruf, worin er ausdrücklich eine Re aktion a b l e h n t c, jedoch unter anderem die Neuwahl der Nationalversammlung sowie die Wiederherstellung der Finanz- und Steuerhoheit forderte. Die Regierung setzt sich zusammen aus dem Äandwirt- schaftsdirektor Kapp als Reichskanzler, Jagow als Jnnen- minifter, General von Lüttwitz als Reichswehrminister, Bang Reichsfinanzminister

und Pfarrer Traube Minister für Kultus und Unterricht. Die Leitung des Außenamtes lvurde provisorisch dem Unterstaatssekretär Hantel zuge wiesen. Stellung der Karteien. Die sozialdemokratische, die unahängige sozialdemokra tische und die kommunistische Partei haben sich unter dem Drucke der Verhältnisse zusammengefunden und verlegten den Gegenangriff überwiegend auf das wirtschastspoliiische Gebiet. Nichtsdestoweniger sind aber Verhandlungen der neuen Regierung mit den sozialistischen Parteien im Gange

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.11.1916
Umfang: 8
. Sonst hieß es immer: „Neue Männer mit den: alten System," man war daran gewöhnt, daß jede neue Regierung die großen Probleme, die 6<em Staate gestellt sind, nicht ernstlich auffassen, sondern froh sind, wenn sie momentane Schwierigkeiten beseiti gen und dann eine Zeitlang im alten Geleise weiter regieren können. Diese Methode wird nach 2% Weltkriegsjahren mit ihren einschneidenden Folgen aus die inneren Verhältnisse Oesterreichs und nach 2f^jähriger Aus schaltung des Volkes von der Mitwirkung

an den Staats- und Volksausgaben nicht mehr anwendbar sein; die neue Regierung muß ein neues Regime bringen. Die erste Aufgabe wird sein, das gelöste Verhält nis zwischen Staat und Volk in vertrauensvoller Weise wieder anzuknüpfen. Die Regierung kann nicht länger die ungeheure Last der Verantwortung für die Lösung der täglichen und künftigen Auf gaben allein übernehmen, sie muß dieselbe mit der Volksvertretung und mit dem Volke teilen. Zu diesem Zwecke wird nicht nur die unbedingte Anerkennung des Volkes

auf die durch die Verfas sung im Krieg und Frieden garantierte Mitwir kung des Volkes an der Gesetzgebung und Verwal tung sein, sondern die Regierung muß diesen neuen Verhältnissen auch einen lebendigen Inhalt geben, indem sie die Fragen, wie die Aufgaben der Gegen wart und der Neuorientierung nach dein Kriege ge löst werden sollen, klar und unzweideutig beant wortet. Schon die unbedingte Aiverkennnng des Rech tes aus die Volksvertretung wird das Vertrauen der Bevölkerung zur Regierung wieder Herstellen

; um dieses Vertrauen aber zu festigen und zu erhal ten, ist es notwendig, auch über die Ziele und Ab sichten der neuen Regierung im klaren zu sein. Zn einem konstitutionellen Staate ist cs ein grobes Zeichen der Schwäche, wenn sich eine Regierung vom Volke fürchten zu niüssen glaubt, was dann dazu führt, daß es ihm nichts Gutes und Tüchtiges zu traut. Die österreichischen Völker hüben aber im Krieg und Frieden den Befähigungsnachweis für ihren inneren Wert und ihre Kraft vollständig er bracht

falsch informiert, wenn es glaubt, jene Jämmerlinge, welche durch ihren Nationalismus gegen die Volks vertretung und gegen das Staatsganze ankämpfen, hätten jemals das Volk hinter sich gehabt, das oft verzweifelnd zwischen unbrauchbaren Regierungen und nationalistischen Hetzern gestände:: ist, um den Schaden zu bezahlen. Wir haben nicht die geringste Sorge, daß die Ob struktion im Parlament einsetzen könnte, wenn es wieder einberufen wird, sobald nur die Regierung sich hinter das Volk

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 18.03.1920
Umfang: 8
losigkeit, wie btc Terroristen von links, stun auch gegen die Rechisspartakisten losgehen. .Jur deutschen Volke muss das lebendige Bewusst sein erweckt werden, daß jeder Kopf und Kragen daransetzt, der die demokratische Nevublik stür zen will. Nur so kann die Regierung die Nevu- Mit festigen und dann den Weg der friedlichen Entwicklung zum Sozialismus vor allen Föhr» lichkeiten schützen. Kapps Bitte um Amnestie wird abgelehnt; er und seine Spießgesellen wer den die Folgen ibrer Handlung

. Das Wag- nerbüro meldet aus Stuttgart: Die Unterstaats sekretäre sämtlicher Reichsministerien in Berlin chaben unter Führung des Unterstlatssejfretärs Lewald beschlossen, der Putschregierung jeden Dienst zu verlveigerm General Seckt und die Departementsdirektoren der Reichsministerien tun gleichfalls keinen Dienst. *' Stuttgart, 16. März. Der von Kapp er nannte Unterstaatssekretär v. Fränkenhansen im Auswärtigen Amt hat. sicherem Vernehmen nach, bereits wieder demissioniert. Die Regierung Kapp

unmöglich. Hindenburg soll vermitteln. Berlin, 16. März. Das Wolfsbüro meldet aus Frankfurt: Wie die ^Frankfurter Zeitung" berichtet, hat General Groener an GFM. Hindenburg folgendes Telegramm gerichtet: i Herrn Feldmarschall habe ich zu melden, daß die Reichsreaierung Kapp-Lüttwih für das Deutsche Reich unmöglich ist. Es besteht die Ge ifahr, daß der ganze Süden und Westen des Rei ches vom übrigen Teile abgetrennt wird. Außer. Kem ist die Regierung Kapp-Lüttwitz außen politisch nicht tragfähig

, wit dem Zweck, den verfassungsmäßigen Zustand in Berlin wieder herzustellen. Ich balte jedoch eine Aenderung des Charakters der Regierung burch Neubesetzung der wichtigsten Ministerien > nach sachlichen, nicht parteipolitischen GZ? ‘ Punkten nach ihren Vorschlägen für erforderlich, ferner die Ausschreibung baldiger Neichsiags- wablen. Verfassungsänderungen dürfen vor dem Zusammentritt des neuen Reichstages nicht vor genommen werden. Ein gleiches Telegramm rich tete ich an Feldmarschall Hindenburg

Volkspartei möchte eine Knalitrons- regierung ans breitester Grundlage. Berlin, 16. März. (Wolffbi"ir.i.) Die Par teileitung der Deutschen Volkspartei teilt mit, daß ihre Bestrebungen daraus gerichtet seien, eine Koalitionsregierung aus breitster Grund lage zu schaffen, die allein die Gewähr in der ge genwärtigen Situation dafür sei, daß ein Bür gerkrieg vermieden werde. (Die Deutsche Volkspartei wird da noch man chen Tropfen Wasser in ihren Wein schütten müssen, zumal es gar nicht den Anschein

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 17.03.1920
Umfang: 4
. Eine Bermittlungsaktion des Generals Groener. — Auf der Grundlage einer Umbildung Her Regierung. KB. Berlin, 16. März. Das Wolffbüro meldet aus <5 r a n k f u r t: Wie die „Frankfurter Zeitung" berich tet, hat General Groener an Generalfeldmarschall v. Hinöenburg folgendes Telegramm gerichtet: „Herrn, Felömarschall habe ich zu melden, Haß Sie Reichsregrerung Kapp-Lüdtwitz für das Deutsche Reick unmöglich ist. Es besteht die Gefahr, daß der ganze Sü den und Westen des Reiches vom übrigen Teile abge trennt

eines amerikanischen Blattes, daß Kapp von der Reichskanzlerschaft znrückgetreten sei, ist nach einer in der Reichskanzlei eingezogenen Erkundigung absolut unwahr. Die Meldung des amerikanischen Blattes. ^KB. Ranen, 16. März. (Funkspruch.) Die „Chicago Tribüne" meldet aus B e r l i n, daß Kapp von der Reichs kanzlerschaft zurückgetreten ist, weil es ihm nicht möglich war, ein Kabinett zu bilden. Im Einvernehmen zwischen der Berliner und der alten Regierung bleibt Ebert Reichs- vrästdent. Fachminister

werden ernannt, Neuwahlen sollen innerhalb zwei Monaten stattfinden. Der Präsident wird durch BolksabstiMmnng gewählt werden. Diese Verein barung vereinfacht die Lage, die jedoch nach wie vor äußerst ernst bleibt. Die A u s st ä n d e sind überall ge gen beide Regierungen gerichtet. Der Feldruf ist „Diktatur des Proletariats": daher besteht öte Möglich keit, daß die Arbeit noch nicht ausgenommen werden wird. Ein gemeinsamer Ausruf der rechtmäßigen und der Ber liner Regierung erklärt den Generalstreik

als ein Ver brechen, aber die Anhänger der Radikalen ziehen ied- sveden Vorteil aus der Gelegenheit, die durch den militä rischen Putsch geschaffen wurde, und es ist zweifelhaft, ob der Konflikt ohne Blutvergießen gelöst werden kann. Führer der beiden Flügel der Sozialisten stimmen dar über überein, daß eine Lösung der Krise und die tatsäch liche Beseitigung der militärischen Machthaber nur durch eine sozialistische Regierung, d. h. durch die Diktatur der Massen gefunden

werden kann. Ein Mehrherfssozialist für Sie Bildung einer Koalitions regierung. KB Königsberg i. Preußen, 16. März. (Wolfsbur.) Der sozialdemokratische Oberpräsident W i n n i g hat am Sonntag an die beiden Regierungen eine Drahtung fol genden Inhalts gerichtet: Um Deutschlands Untergang im Bürgerkrieg zu ver hindern. ist die schleunigste Bildung einer Koalr- t i o n sr eg i e r u n g unbedingt erforderlich. Ost preußen richtet hiennt die dringende Mahnung an b e i d e Regierungen, Unverzüglich in Verhandlungen zu treten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 23.10.1918
Umfang: 4
, worin Sie mir eine Mitteilung der k. u. k. österreichisch- ungarischen Regierung an den Präsidenten Wilson übermittelten. Ich bin vom Präsidenten beauftragt. Sie zu bitten, durch Vermittlung Ihrer Regierung der österreichisch-ungarischen Regierung folgende Antwort zu übermitteln: Der Präsident ist der Ansicht, daß es seine Pflicht ist. der österreichisch-ungarischen Regierung miizuteilen, daß er auf die gegenwärtige Anregung dieser Regie rung nicht eingehen kann, und zwar auf Grund gewisser

Ereignisse von außerordentlicher Wichtigkeit, welche feit der Veröffentlichung der Botschaft des Prä sidenten vom 8. Januar erfolgten und notwendigerweise die Haltung und Verantwortlichkeit der Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika geändert haben. Unter den 14 Punkten, die der Präsident in jener Zeit aufstellte, befand sich auch folgender: „Den Völkern Oesterreich-Ungarns, deren Stellung unter den Natio nen wir sichergestellt und garantiert sehen müssen, möchten wir eine direkte Gelegenheit

zur autonomen Entwicklung in Aussicht stellen." Nachdem dieser Satz geschrieben und im Kongreß der Vereinigten Staaten ausgesprochen wurde, hat die Regierung der Vereinigten Staaten anerkannt, daß Kriegszu stand bestehe zwischen den T s ch e ch o - S l o w a k e n und den österreichisch-ungarischen K a i ser m ä ch te n, und ferner anerkannt, daß der t sche ch o - s l ow a k i - s ch e N a t i o n a l r a t cke facto als k r i eg f ü h re nd e Regierung auftritt und mit der höchsten Gewalt zur Leitung

der militärischen und politischen Angele genheit der Tschecho-Slowaken betraut worden ist. Weiter hat die Regierung der Vereinigten Staaten im weitesten Umfange die nationalistischen Aspirationen der Juao Slawen auf Freiheit anerkannt. Deshalb sieht sich der Präsident fernerhin nicht in der Lage, lediglich eine Autonomie dieser Völker als Friedens basis anzunehmen. Er ist gezwungen, daraup zu be stehen, daß diese V öl ker se lbst und nicht er entscheiden sollen, ob die Haltung von seiten der österreichisch

-ungarischen Regierung im Hinblick auf ihre Ziele und ihre Auffassung von Recht und bezüglich ihres Schicksals als Mitglieder der Nationen genügen würde. Die deutsche Antwort an Wilson ist vom 20. Oktober datiert und in durchaus ent gegenkommendem versöhnlichen Sinne gehalten. Sie ersucht den Präsidenten Wilson, eine Gelegenheit zur Besprechung der Einzelnheiten zu schaffen, auf Grund derer die Räumung der besetzten Gebiete durch Deutsch land erfolgen soll, verwahrt sich gegen die unwahre Behauptung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 24.06.1919
Umfang: 8
diese Verknechtung des deutschen Volkes, gegen diese neue Bedrohung des Weltfriedens unter der Maske eines Friedensvertrages. Wer kann sich noch Demokrat, wer Sozialist nennen und erhebt sich nicht gegen diese Ausbeutung? Wer kann sich noch Pazifist nennen und kämpft nicht bis zum Letzten gegen diesen Friedens vertrag, gegen diese Kriegserklärung? Keine Unterschrift ent kräftet diesen ^rötest, den wir für alle Zukunft erheben und beschwören. (Lebhafter Beifall.) Die Regierung hat davon

abgesehen, aus der fast unübersehbaren Reihe mehr oder minder un erträglicher Bedingungen die eine oder die an dere noch abzuhandeln. Dieser Vertrag verliert seinen vernichtenden Charakter nicht durch Veränderungen in den Einzelheiten. Die Regierung mußte dem Rechnung tragen, daß sie das Volk nicht in 48 Stunden vor einen neuen Krieg stellen kann; denn Ablehnung wäre keine Abwendung des Vertrages, ein Nein wäre nur eine kurze Hinausschiebung des Ja. Unsere Widerstandskraft ist gebrochen. Ein Mittel

der Abwendung gibt es nicht. Wohl aber gibt der Vertrag selbst eine Handhabe, die wir uns nicht entreißen lassen können: die feierliche Zusage der Entente im Memvrandum vom 16. ds., daß eine Revision des Vertrages von Zeit zu Zeit ein- treten und den neu eintretenden Verhältnissen angepaßt werden kann. Im Namen der Reichs regierung habe ich zu erklären, daß in Würdi gung aller dieser Umstände und vorbehaltlich der Ratifikation durch die Nationalversammlung die Regierung sich entschlossen

, in dem Entschlüsse, dem unsagbar lei denden deutschen Volke einen, neuen Krieg, die Zerreißung seiner natimwlen Einheit durch wei tere Besetzungen deutschen Gebietes, entsetzliche Hungersnot der Frauen und Kinder und die un barmherzige längere Zurückhaltung der deutschen Kriegsgefangenen zu ersparen. Die Regierung verpflichtet sich, die Deutschland auferlegten Frie densbedingungen zu erfüllen. Sie will sich jedoch in diesem feierlichen Augenblick mit rückhalts- loser Klarheit äußern, um jedem Vorwurf eiuer

, an der wir hinsiechen. Nur der Revolution unseres sittlichen Bewußtseins wird und muß es gelingen, aus Nacht und Finsternis zu einer besseren Zukunft emporzusteigen. (Beifall.) Präsident Fehrenbach teilt mit, daß zwei Anträge vorliegen, der erste von Abg. Schultz (Sozdem.) und Gröbner (Zentrum), welcher lautet: Die Nationalversammlung billigt die Erklä rung der Regierung und spricht ihr das Ver trauen ans. Der zweite Antrag lautet: Die Nationalversammlung billigt die Haltung der Regierung in der Frage

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.10.1918
Umfang: 4
gebot. Offen und klar sagt die deutsche Regierung, daß sie die Grundsätze Wilsons als F r i e d e n s g r u n d l a g e an nimmt. Die Verhandlungen sollen nur den Zweck haben, über die praktische Anwendung der Punkte eine Verständigung zu erzielen. Das heißt: Deutschland ist bereit, die polnische Frage durch Abtretung der polnischen Gebiete in Posen zu lösen, es erkennt den internationalen Charakter der elsaß-lothringischen Frage an und willigt ein, daß die Friedenskonferenz über das Schicksal

, die mit dem Frieden von Brest-Litowsk und von Bukarest offenbarten, wel ches ihr Friede ist! Nichts, gar nichts kann die Schuld dieser Menschen verwischen; sie haben jeden anderen Frieden undenkbar gemacht, ja sie haben mit ihrer wahnsinnigen Kriegspolitik auf die Kata strophe hingesteuert, vor der uns nun das ent schlossene Handeln der jetzigen deutschen Regierung bewahrt. Und wenn die Herrschaften von der Ka pitulation reden, dann sagen wir: „K l o p s e t a n eure Brust und bekennt: Das ist unser alleiniges

, sondern, wie wir fest hoffen, die A u f - erstehung, denn die gewaltige politische Läute rung in diesem Kriege wird die Massen selbst an spornen, mit ganzer Kraft in der Verfassung Bürg schaften dagegen zu verankern, daß sie noch einmal von einer militaristischen Clique in ein so grenzen loses Elend gestürzt werden können! Mir bangen nicht um die Zukunft des Volkes; vielleicht haben andere Kreise Ursache zur Beklom menheit, wir nicht, und darum freuen wir uns, daß die neue deutsche Regierung mit solcher Entschieden

der deutschen Regie rung lautet: „In Beantwortung der Fragen des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika erklärt die deutsche Regierung: Die deutsche Regierung hat die Sätze angenom men, die Präsident Wilson in seiner Anfrage vom 8. Jänner und in seinen späteren Anfragen als Grundlagen eines dauerhaften Rechtsfriedems nie dergelegt hat. Ter Zweck der einzuleitemden Be sprechungen wäre also lediglich der, sich über prak tische Einzelheiten ihrer Anwendung zu verständi gen. Die deutsche Regierung

nimmt an, daß auch die Negierungen der mit den Vereinigten Staaten verbündeten Mächte sich auf den Boden der Kund- gebllngen des Präsidenten Wilson stellen. Die deutsche Regierung erklärt sich im Einver nehmen mit der österreichisch-ungarischen Regie rung bereit, zur Herbeiführung eines Waffenstill standes den Räumnngsvorschlägen des Präsidenten Wilson zu entsprechen. Sie stellt dem Präsidenten anheim, den Zusammentritt einer gemischten Kom mission zu veranlassen, der es obliegen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.10.1918
Umfang: 8
Die deutsche Antwortnote an Wilson. In der Nacht auf den 21. Oktober ist die deutsche Antwort auf die zweite amerikanische Note vom 14. Oktober irr die Schweiz zur Weiter gabe nach Washington abgegangen. Sie hat folgenden Wortlaut: Die deutsche Regierung ist bei der Annahme des Vorschlages zur Räumung der besetzten Gebiete davon ausgegangen, dah das Verfah ren bei dieser Räumung und die Bedingungen des Waffenstillstandes der Beurteilung mili tärischen Ratgebern zu überlassen sek

und daß das gegenseitige Kräfteverhältnis an den Fronten den Abmachungen zugrunde zu legen ist. die es sichern und verbürgen. Die deutsche Regierung gibt dem Präsidenten anheim, zur Regelung der Einzelheiten eine Gele genheit zu schaffen. Sie vertraut darauf, daß der Präsident der Vereinigten Staaten keine Forderung gutheitzen wird, die mit der Ehre des deutschen Volkes und mit der Anbahnung eines Friedens der Gerechtigkeit unver einbar sein würde. Die deutsche Regierung legt Verwah rung ein gegen den Vorwurf

ungesetzlicher und unmenschlicher Handlungen, der gegen die deutschen Land- und Seestreitkräfte und damit gegen das deutsche Volk erhoben wird. Zerstörungen werden zur Deckung eines Rück zuges immer notwendig sein und sind inso weit völkerrechtlich gestattet. Die deutschen Truppen haben die strengste Weisung, das Privateigentum zu schonen und für die Be völkerung nach Kräften zu sorgen. Wo trotz dem Ausschweifungen Vorkommen, werden die Schuldigen bestraft. Die deutsche Regierung bestreitet

auch, das; die deutsche Marine bei Versenkung von Schiffen Rettungsboote nebst ihren Insassen absichtlich vernichtet habe. Die deutsche Regie rung schlägt vor. in allen diesen Punkten den Sachverhalt durch neutrale Kommis sionen ausklären zu lassen. Um alles zu verhüten, was das Friedenswerk erschweren könnte, sind auf Veranlassung der deutschen Regierung an sämtliche U-Bootkommandan- ten Befehle ergangen, die eine T o r p e d i e- rung von Passagierschifsen aus- schliehen, wobei jedoch aus technischen Gründen

eine Gewähr dafür nicht übernom men werden kann, datz dieser Befahl jedes in See befindliche Unterseeboot vor seiner Rück kehr erreicht. Als grundlegende Bedingung für den Fr ieden bezeichnet der Präsi dent die Beseitigung jeder auf Willkür be ruhenden Macht, die für sich unkrolliert und nach eigenem Belieben den Frieden der Welt stören kann. Daraus antwortet die deutsche Regierung: Fm Deutschen Reiche stand der Volksver tretung ein Einslutz aus die Bildung der Re gierung nicht zu. Die Verfassung sah

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 02.09.1917
Umfang: 10
u. durch die Post für Oester- reich-Ungarn: monatl. K 2L0. viertel,. K 6.90, halb sahrl. K 13.80. Für Deutschland monatlich K 2.50. Für die Schweiz monatlich K 3.—. Lk»zrtA-R mnmer 10 b Erscheint LLgNch aderrdS mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage mit dem Datum des darauffolgenden Tages Nr. 200 Sonntag, 2. September 1917 Nr. 299 Ne neue NegierMg. Die Regierung Seidler ist „umgebiGet" worden. Man hat nämlich einige Männer ausgeschifft und die Beamten, die bisher als „Leiter" den einzelnen Ministerien

vorgestanden, zu wirklichen Ministern, also zu Exzellenzen geinacht, für die Ausgeschifften neue Herren berufen und das Kadi-nett ist solcherart fertig. Die Regierung scheint sich allerdings bewußt Wl sein, daß ihr Bestand von fraglicher Dauer ist, denn sie führt sich gewissermaßen mit einer Entschul digung ein; nämlich mit dieser, daß sie, «da alle Par teien die „Schaffung eines parlameNtarischen Ka binetts" nicht als „zeitgemäß bezeichneten", in einer „anderen Richtung das Difinitum" finden mußte

; die „Richtung" führte zu >denl Beamtenkabinett. Wahrlich eine Erklärung, die wie eine Cntschuldi>- gung des Daseins klingt. 9kun glauben wir- gerne, daß im Augenblick sich nicht nur die Parteien des Abgeordnetenhauses, sondern auch Beamte recht ungern mit der Bürde der Verantwortung be laden, die das Regieren mit sich bringt. Den „Lei tern" wäre sicher die Pension lieber gewesen, als das verantwortungsreiche Amt, das in unseren sorgenerfüllten Tagen einer Regierung beschissen ist. Aber alle Parteien lehnten

den Eintritt in das Kabinett ab, und dies ist nur zu begreiflich, denn , keine.Partei ifomj sich mit der Verantwortung für eine so stark in die Gegenwart uachwirkenve und immer noch unangenehme Folgen zeitigende Ver gangenheit belasten, auf die sie keinen Einfluß chatte. Das Erbe der Stürgkhschen Verwüstung tritt niemand gerne an. Nun !hat die neue Regierung der Cntschuldigun>g ihres Daseins auch eine sehr umfängliche Pro grammerklärung allgefügt. Viel strebt sie an und sympathisch -berührt

es, daß sie vorweg erklärt, alle aufgeworseuen und noch austauchenden Fragen auf verfassungsmäßigem Boden lösen zu trollen, vor allem die nationale Frage und die dringende Re form des Berfa sfungswesens. Der Regierung ist also viel guter Wille eigen; fraglich ist nur, ob ihr genügend politische Erfahrungen und ein ausrei chendes Maß an Weitblick und das notwendige Ge schick, also mannigfache Befähigung eigen sein wird, die vonnöten ist, um Erfolge zu sichern. DK Er fahrung wird uns bald lehren, ob der gute Wille

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 11.08.1920
Umfang: 4
Folge 188 . Innsbruck, Mittwoch, den 11. Angnst 1920 8. Jahrgang Mimt MMM AUUM in in Mtilui. M irifiü kr Mn« M M. —«W der M»»a n Die öllMWU Die Annexion SAötirols dnrch Italien. Nach den bisher vorliegenden Nachrichten war die Annexion SüStirols durch Italien für öie ersten Augusttage zu erwarten. Demgegeniiber erfahren wir, daß die. Annexion erst in acht Ms zehn Tagen erfol gen wird. In dem Gesetzesvorschlag der italienischen Regierung heißt es: ' Die königliche Regierung ist ennächtigt

, den zwischen Italien und Oesterreich abgeschlossenen Friedensvertrag von Saint Germain voll zur Ausführung zu bringen. Die nach dem Vertrage Italien zukowmenden Gebiete bilden einen ergänzenden Bestandteil des Königreiches. Die Regierung ist ermächtigt, in öen annektierten Gebie ten die Verfassung und öie Gesetze des Königreiches zu verkünden. Dieser letzte Passus wurde, wie wir erfahrest, geän dert und heißt nunmehr: ' Die Regierung wird beauftragt, in öen annektierten Gebieten öie Verfassmrg und öie Gesetze

des Königrei ches zu verkünden und die notwendigen Verfügungen zu erlassen, damit diese mit der bestehenden Gesetzgebung in Einklang gebracht wird, unter besonderer Berücksichti gung der Provinziellen und kommunalen Autonom ien. Der AusstsMö der CeLegraphen- und Lelephonangesteltten. Abbruch der Verhandlungen mit der Regierung. — An schluß der Postangestellten a« den Streik» Die Vertretung der Telephon- und Telegraphen-Ange- steMen in Wien hat gesteru mittags die B erhandln ». g e u mit der Regierung

abgebrochen, weil sich die Regierung gerade in den Hauptpunkten der Forderungen als vollständig unnachgiebig gezeigt hat. Infolge dessen wird der Ansstand in der schärfsten Weise fortgesührt werden, wofür die Bertranensleute die entsprechenden Weisnngen erhalte» haben. Die Vertreter der Angestell te« warten nun, bis sie von der Regierung zu weitere« Verhandlungen ansgesordert werden. Gestern wurde nicht mehr verhandelt. Der Streik wird wahrscheinlich dadurch eine wesentliche Verschärfung erfahren

, daß auch die PoftangesteMe« bei weiterer Unnachgiebigkeit -er Regierung morgen in eine« Sympathiestreik treten werden. Der ge samte Telephon- «nd Telegraphen-Berkehr ruht nunmehr in Deutschs sterreich feit vorgestern mittags, der ganze übrige Postverkehr wird wahrscheinlich heute zum Stillstand komme«. Ob der Schade«, den die österreichische Volkswirtschaft durch diese Belastungsprobe erleidet, anch nur annähernd von de« Ziffern erreicht wird, die zur Erfüllung der For dernngen der Angestellten notwendig wären, mag

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Alpenland
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Seite 2 von 16
Datum: 17.03.1920
Umfang: 16
Dev Umsturz int deutschen Reiche. Noch kreuzen sich Meldungen mit Meldungen, noch schieben die Berliner Machthaber die ersten Schritte zur Fühlungnahme der Stuttgarter Regierung zu, noch leugnete diese, mit den Urhebern des. Umsturzes in irgendwelche Verhandlungen treten zu können oder zu wollen; eines jedoch steht.heute schon fest: Eine Verständigung über dieses Dilemma-muß gefunden wer den. Verständigung oder Bürgerkrieg — so heißt die En'ffcheidung! Es ist begreiflicherweise

für die rechtmäßige Regierung in Stuttgart schwer — vielleicht beinahe unmöglich, mit 'den Berliner Männern zu verhandeln, weil sie durch Ver- Handlungen allein schon die Frage der Rechtmäßigkeilt in Erwägung zieht und sich damit gleichsam vor den Aus-- .Dickungen eines politischen Gewaltaktes beugt. Ebenso selbstverständlich kann jeder rechtlich Denkende von diesen Männern erwarten, daß sie im Notfälle ihre ' eigene Person von der durch sie vertretenen Sache trennen; daraus wird dann die breite Oeffentlichkeit

beurteilen können, ob die Motive des Umsturzes Idealismus oder Egoismus waren. Eine grundlegende Verständigung ist aber über naD stehende Tatsache zu treffen: Das deutsche Volk wünscht! eine starke . Hand, eine starke Regierung, nicht im Sinne einer Dik- -• Latur, einer Militärherrschaft oder einer monarchischen Politik. Autokratie, sondern eine Regierung, die für Recht un§ Billigkeit fest eindritt; denn es hat sich im deutschen Volke ein bisher unbekanntes Fremdwort eingeschlichen: Kor ruption

der Verständigung, die das langsame Hochkommen oder den jähren Stürz des deutschen Volkes in sich birgt, ist Sache einer neu zu wäh lenden Nationalversammlung, die ein genaues Bild der heute herrschenden Volksstimmung ergeben wird. Nur den gemeinsamen Bemühungen aller Stände kann das -Emporarbeiten gelingen, wobei keinesfalls verhehlt wer den soll, daß die Arbeit der bisherigen Regierung, die aus einem Trümmerfeld einen Ackerboden gestalte sollte, in einer kurzen ZeA-spanne unleistbar war. An dieser Stelle darf

auch nicht die Bemerkung unter drückt werden, daß der Reichspräsident, der über den Par teien stehen soll, zu Unrecht seinen Amtssitz verließ, um seiner Parteiregierung zu folgen, die nunmehr geradezu mit seinem Namen bezeichnet wird. J.n wirklich republü. konischen Staaken wurde noch niemals eine Regierung nach dem Staatspräsidenten-, Wohl aber stets nach dem Vorsitzen den des Ministerrates benannt. Nicht General Märker oder ein anderer ist berufen, die Vermittlung zwischen den Gegensätzen zu versuchen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 25.10.1918
Umfang: 8
: Die deutsche Regierung ist bei der Annahme des Vorschlages zur Räumung der besetzten Gebistr davon ausgegangen, das; das Verfah ren bei dieser Räumung und die Bedingungen des Waffenstillstandes der Beurteilung nt t l i- torischen Ratgebern zu überlassen sei und daß dos gegenseitige Kräfteverhältnis an Len Fronten den Abmachungen zugrunde zu legen ist, die es sichern und verbürgen. Die deutsche Regierung gibt dem Präsidenten anheim, zur Regelung der Einzelheiten eine Gele genheit zu schaffen. Sie vertraut

darauf, Latz der Präsident der Vereinigten Staaten keine Forderung gutheitzen wird, die mit der Ehre des deutschen Volkes und mit der Anbahnung eines Friedens der Gerechtigkeit unver einbar sein würde. Die deutsche Regierung legt Verwah rung ein gegen Len Vorwurf ungesetzlicher und unmenschlicher Handlungen, der gegen die deutschen Land- und Seeftreitkräfte und damit gegen das deutsche Volk erhoben wird. Zerstörungen werden zur Deckung eines Rück zuges immer notwendig fein und find inso weit

völkerrechtlich gestattet. Die deutschen Truppen haben die strengste Weisung, das Privateigentum zu schonen und sür die Be völkerung nach Kräften zu sorgen. Wo trotz dem Ausschweifungen Vorkommen, werden die Schuldigen bestraft. Die deutsche Regierung bestreitet auch, daß die deutsche Marine bei Versenkung von Schiffen Rettungsboote nebst ihren Insassen absichtlich vernichtet habe. Die deutsche Regie rung schlägt vor, in allen diesen Punkten den Sachverhalt durch neutrale Kommis sionen ausklären zu lassen

. Um alles zu verhüten, wes das Friedenswerk erschweren könnte, sind auf Veranlassung der deutschen Regierung an sämtliche tt-Bootkommandan- ten Befehls ergangen, die eine Torpedie rung von Passagierschifsen aus- fchlrstzen, wobei jedoch aus technischen Gründen eine Gewähr dafür nicht übernom men werden kann, Latz dieser Befehl jedes in Tee befindliche Unterseeboot vor seiner Rück kehr erreicht. Als grundlegende Bedingung für den Fr ieden bezeichnet der Präsi dent die Beseitigung jeder auf Willkür be ruhenden Macht

, die sür sich unkrollrert und nach eigenem Belieben den Frieden der Welt stören kann. Daraus antwortet die deutsche Regierung: Im Deutschen Reiche stand der Volksver tretung ein Einfluß auf die Bildung der Re gierung nicht zu. Dis Verfassung sah Sei der Entscheidung über Krieg und Frieden eine Mitwirkung von Volksvertretung nicht vor. In Liefen Verhältnissen ist ein grundle gender Wandel ein getreten. Die neue Regierung ist in voller Uebereinstim- tnüng mit den Wünschen der aus dem glei chen, geheimen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 07.05.1918
Umfang: 4
hat die Regierung den Reichsrat ver tagt. Die Verpflegungsschwierigkeiten werden von Tag zu Tag furchtbarer. Auch der Reichsrat wäre natürlich nicht imstande, Lebens mittel herbeizuschasfen. Aber er könnte wenigstens bei den Vorbereitungen zur Erfassung der neuen Ernte der Selbstsucht der Agrarier und Kapitali sten, die einer gerechten Verteilung der Lebens mittel, einer zweckmäßigen Organisation des Er- stiäbrungsdienstes entgegenwirkt, ein Gegengewicht bieten. Jetzt aber ist der Reichsrat ausgeschaltet

. Die Regierung hat ihn vertagt. Der Krieg dauert fort. Nirgends eine Hoffnung auf Frieden! Im Deutschen Reiche will man vom „weichen Frieden" nichts mehr hören. In ^Oesterreich-Ungarn wurde ein Gefolgsmann des Äisza zum Minister des Aeußern ernannt. Es wäre die wichtigste Pflicht des Abgeordnetenhauses gewesen, mit aller Kraft zu fordern, daß Oester reich-Ungarn den Krieg für keine Eroberungen fortsühre. Das Abgeordnetenhaus kann diese Pflicht nicht erfüllen: denn der Reichsrat ist ver tagt. Die Regierung

hat der streikenden Arbeiterschaft im Jänner feierlich versprochen, sie werde dem Par lament den Entwurf eines Hilfsdienstgesetzes vor legen, das an die Stelle der M i l i t a r i s i e r u n g der Betriebe und des Kriegsleistungs- gefetzes treten soll. Monatelang hat uns die Regierung auf ihren Gesetzentwurf warten lasten. Dann hat sie einen gänzlich unannehmbaren Ent wurf vorgelegt. Und setzt, da der Wehrausschuß des Abgeordnetenhauses diesen Entwurf umarbei ten wollte, damit das Versprechen vom Jänner end lich

Unterernährung der Arbeiterschaft, sind von der Tagesordnung abge- srtzt: denn der Reichstag ist vertagt! i Warum ist der Reichsrat vertagt worden? Bor allem deshalb, -weil der Herr v. S e i d l e r unfähig M, das Parlament zu führen. Weil ein Minister präsident unfähig ist, wird nicht der Ministerprä sident entlasten, sondern der Reichsrat vertagt. Dann deshalb, weil die Regierung der Debatte über die politischen Fragen, dre mit dem Kaiser- Vrief an den Prinzen Sixtus von Bourbon und mit der Entlassung

Parteien den Schein eines Erfolges. Deshalb soll die Re gierung ein paar Bezirkshauptleute in Böhmen zu Kreishauptleuten ernennen, damit die deutschnatio nalen Parteien der Wählerschaft Deutschbähmens einreden können, dies sei der erste Schritt zur na tionalen Autonomie des deutschen Volkes in Böh men!' Damit die Regierung das tun könne, wird der Reichsrat vertagt. Nationale Autonomie ist Selbstregierung des Volkes. Wir deutschen Sozialdemokraten fordern, daß Oesterreich in national abgegrenzte Kreise

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.03.1916
Umfang: 8
" schreibt: In der Erklärung, die der deutsche Gesandte in Lissabon der portugiesischen Regierung heute zu übergeben hat, weist die deutsche Regierung darauf hin, daß die portugiesische Regierung seit Beginn des Krieges durch neutralitätswidrige Handlun gen die Feinde Deutschlands unterstütze, den eng lischen Truppen viermal den Durchmarsch durch Mozambique gestattete, die Versorgung deutscher Schiffe mit Kohlen verbot, England die Benützung Madeiras als Flottenstützpunkt gewährte, der Entente Geschütze

Be schimpfungen gegen das deutsche Volk. Die deutsche Regierung protestierte in jedem ein zelnen Falle gegen diese Vorgänge; aber eine Re- medur erfolgte nicht. Am 23. Februar erfolgte dann die Beschlagnahme der deutschen Schiffe. Die von der deutschen Regierung verlangte Aufhebung der Beschlagnahme wurde von der portugiesischen Regierung abgelehnt, die ihre gewaltsamen Maß regeln durch Rechtsaussührungen zu begründen versuchte.' Die portugiesische Regierung beging eine doppelte Verletzung des Artikels

unterordnet. Sie hat endlich durch Beschlagnahme der Schisse unter einer Form vollzogen, worin die beabsichtigte Herausforderung Deutschlands erblickt werden muß, indem sie die deutsche Flagge niederholte und die portugiesische Kriegsflagge hißte, die vom Admiralsschiff salu tiert wurde. Die deutsche Regierung sei gezwungen, aus der Haltung der portugiesischen Regierung die notwen digen Folgerungen zu ziehen. Die deutsche Regie rung betrachte sich daher von jetzt an als mit der portugiesischen Regierung

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Tiroler Post
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Seite 1 von 8
Datum: 25.10.1918
Umfang: 8
. Dreisanfragen und Annahme der Anzei. gen außerhalb Tirol undBoraclders bet unseren Anzetgen-VüroS. Wien L» Wollzeile 16, für den Balkan: Balkanisch« rmoncen-Expedttion, A.>G„ Sofia. Nr. 42. Landeck, Freitag, 25. Oktober 1918 17. Jahrgang. Me HMsche Antwortnote an Wilson. In der Nacht auf den 21. Oktober ist die deutsche Antwort auf die gu>eite amerikanische Note vorn 14. Oktober in die Schweiz zur Weiter gabe nach Washington abgegangen, i Sie hat folgenden Wortlaut: Die deutschs Regierung

ist bei der Annahme des Vorschlages zur Räumung der besetzten Gebiete davon ausgegangen, daß das Verfah ren bei dieser Räumung und die Bedingungen des Waffenstillstandes der Beurteilung m 1 1 i- tärifchen Ratgebern zu überlassen sei und daß Las gegenseitige Kräfteverhältnis an den Fronten den Abmachungen zugrunde zu legen ist, die es sichern und verbürgen. Dis deutsche Regierung gibt dem Präsidenten anheim, zur Regelung der Einzelheiten eine Gele genheit zu schaffen. Eie vertraut darauf, datz der Präsident

der Vereinigten Staaten keine Forderung gutheitzen wird, die mit Lee Ehre des deutschen Volkes und mit der Anbahnung eines Friedens der Gerechtigkeit unver einbar fein würde. Die deutsche Regierung legt Verwah rung ein gegen den Vorwurf ungesetzlicher und unmen.chlichec Handlungen, der gegen die deutschen Land- und Seestreitkräfte und damit gegen das deutsche Volk erhoben wird. Zerstörungen werden zur Deckung eines Rück zuges immer notwendig fein und sind inso weit völkerrechtlich gestattet. Die deutschen

Truppen haben die strengste Weisung, das Privateigentum zu schonen und für die Be völkerung nach Kräften zu sorgen. Wo trotz dem Ausschweifungen Vorkommen, werden die Schuldigen bestraft. Die deutsche Regierung bestreitet auch, daß die deutsche Marine bei Versenkung von Schiffen Rettungsboote nebst ihren Insassen absichUich vernichtet habe. Die deutsche Regie rung schlägt vor, in allen diesen Punkten den Sachverhalt durch neutrale Kommis sionen cmsklären zu lassen. Um alles zu verhüten

, was das Friedsnswerk erschweren könnte, sind auf Veranlassung der deutschen Regierung an sämtliche U-Bootkommandan- ten Besohle ergangen» die eine Torpedie rung von Passagierschissen aus- fch ließen, wobei jedoch aus technischen Gründen eine Gewähr dafür nicht übernom men werden kann, daß dieser Befehl jedes in See befindliche Untersesboot vor seiner Rück kehr erreicht. Als grundlegende Bedingung für den Fr reden bezeichnst der Präsi dent die Beseitigung jeder aus Willkür be ruhenden Macht

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 26.10.1918
Umfang: 8
«»,»»>»»»»,»«»»»» mm um imu'in i uri i» 11 „,«,«>!,> Die öeutsche Aytwsttnote an Wilson. In der Nacht auf den 21. Oktober ist die deutsche Antwort aus die zweite ameriGnstche Note vom 14. Oktober in die Schweiz zur Weiter gabe nach Washington abgegangen. ^ Sie hat folgenden Wortlaut: Die deutsche Regierung ist bei der Annahme des Vorschlages zur Räumung der besetzten Gebiete davon mrsgegangen. daß das Verfah ren bei dieser Räumung und die Bedingungen des Waffenstillstandes der Beurteilung m II i- t ü r i f ch e n Ratgebern

zu überlasten fei und daß das gegenseitige KräfLsveryältnls an den Fronten den Abmachungen zugrunde zu legen ist. die es sichern und verbürgen. Die deutsche Regierung gibt dem Präsidenten anheim, zur Regelung der Einzelheiten eine Gele genheit zu schaffen. Sie vertraut darauf, daß der Präsident der Vereinigten Staaten Keine Forderung gutheißen wird, die mit der Ehre des deutschen Volkes und mit der Anbahnung eines Friedens der G e r e ch t i g k s i L unver einbar fein würde. Die deutsche Regierung legt

deutsche Regierung be st reitet auch, daß die deutsche Marine bei Versenkung von Schiffen Rettungsboote nebst ihren Insassen absichtlich vernichtet habe. Die deutsche Regie- mng schlägt vor. in allen diesen Punkten den Sachverhalt durch neutrale Kommis sionen aufklären zu lassen. Um alles zu verhüten, was das Friedenswerk erschweren könnte, sind auf Veranlassung der deutschen Regierung an sämtliche U-Bootkommandan- ten Befehle ergangen, die eine Torpedie rung von Passagierschissen aus- schließen, wobei

jedoch aus technischen Gründen eine Gewähr dafür nicht übernom men werden kann, daß dieser Befehl jedes in See befindliche Unterseeboot vor seiner Rück kehr erreicht. Als grundlegende Bedingung für den Fr isden bezeichnet der Präsi dent die Beseitigung jeder aus Willkür be ruhenden Macht, die für sich unkrolliert und nach eigenem Belieben den Frieden der Welt stören kann. Daraus antwortet die deutsche Regierung: Im Deutschen Reiche stand der Volksver tretung ein Einfluß auf die Bildung der Re gierung

nicht zu. Die Verfassung sah bei der Entscheidung über Krieg und Frieden eine Mitwirkung von Volksvertretung nicht vor. Fn diesen Verhältnissen ist ein grundle gender Wandel eingetreten. Die neue Regierung ist in voller Uebereinstim- mung mit den Wünschen der aus dem glei- cl)en. geheimen und direkten Wahlrecht her- voraeoansenen Volksvertretung. gebildet. ! Die Führer der großen Parteien des Rsichs- - tagcs gehören zu ihren Mitgliedern. Aull; künftig kann keine Regierung ihr Amt an treten oder weiterführen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 3 von 4
Datum: 15.10.1918
Umfang: 4
in der Kricgs- mge wohl kaum mehr zu erwarten. Deutschlands Antwort. Die an den Präsidenten Wilson gerichtete Antwortnote der deutschen Regierung lautet: In Beantwortung der Fragen des Prä sidenten der Vereinigten Staaten von Ame rika erklärt die deutsche Regierung: Die deutsche Regierung hat die Sätze an genommen, die Präsident Wiilson in sei ner Anfrage vom 8. Jänner und in seiner späteren Anfrage als Grundlage eines dauer haften Rechtsfriedens niedergelegt hat. Der Zweck der einzuleitenden Besprechungen

wäre also lediglich der, sich über die p r a k- tischen Einzelheiten ihrer An wendung zu verständigen. Die deutsche Regierung nimmt an, daß auch die Regierun gen der mit den Vereinigten Staaten ver bündeten Mächte sich auf den Boden der Kundgebu'.gcn des Präsidenten Wilson stel len. Die deutsche Regierung erklärt sich im kinvernehmen mit der österrei chisch-ungarischen Regierung be reit, zur Herbeiführung eines Waffenstillstan des dem Räumungsvorschlag des Präsidenten Wilson zu entsprechen

. Sie stellt es dem Präsidenten anheim, den Zusam mentritt einer gemischten Kommis sion zu veranlassen, der es obliegen würde, die zur Räumung erforderlichen Vereinbarun gen zu treffen. Die jetzige deutsche Regierung, die die V e r a n t w o r t u n g für den Friedensschritt trägt, ist gebildet durch Verhandlungen in Uebereinstimmung mit der großen Mehrheit des Reichstages. In jeder ihrer Handlun gen. gestützt auf den Willen dieser Mehrheit, spricht der Reichskanzler im Namen der deut schen Regierung

, aufrichtiger Wille, in dem keine Hinterhältigkeiten lauern, vorhan den ist. Ter Inhalt ist so, wie er zu erwarten war: Die Reichsregierung erklärt, daß sie die Leitsätze Wilsons inhaltlich »nnehme, nicht nur als äußer lichen Rahmen der Verhandlung, und daß es sich in den einzuleitenden Besprechungen um die praktischen Einzelheiten ihrer Anwendung — das sind die Worte, mit denen Wilson selbst die künf tige Erörterung kennznchnete — handle. Die Frage der Legitimation der neuen Regierung be antwortet die neue

deutsche Note mit dem Hin weis auf die Entstehung dieser Regierung, die aus einem Hause des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes unter unmittelbarer Mit wirkung der Parteien erstanden ist, eine Kabi nettsbildung, so demokratisch wie in wenigen Ländern, auch nicht im Lande des Präsidenten Wilson. Diese Aufklärungen waren nach allem Vorausgegangenen selbstverständlich. Das Schwergewicht der neuen Note liegt in den Sgtzen, welche die Räumung der militärisch besetzten Gebiete des Feindeslandes

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.03.1916
Umfang: 4
Regierung Siepälle verlangt. vem por- Wichen gesandten in Berlin die Pässe rugesreitt Berlin, 9. März. Amtlich wird berichtet: Der kaiserliche Gesandte in Liffabon Doktor Rosen Angewiesen, Heute von der portugiesischen Re. ?Ag unter gleichzeitiger Ueberreichung einer aus- Aichen Erklärung der deutschen Regierung seine % zu verlangen. hiesigen portugiesischen Gesandten Dr. Sidonio ^ heute ebenfalls seine Pässe zugestellt worden. 21 von r? Schiffen beschädigt. '^onbon, 8. März. „Daily Telegraph" meldet

an der Front gewesen ist, d ^^^lgkeiten zu bemerken; ich sehe, daß ^ ^ Ä umett der Landstraße bis zu einer Höhe Metern das Moos entfernt hat, so daß welche die portugiesische Regierung beschlagnahmt hat, durch | die Mannschaften unbrauchbar gemacht wurden, ist nur teil- ! weise richtig. 21 von den 37 Schiffen wurden absichtlich I beschädigt. 16 wurden unbrauchbar gemacht, da die Maschinen teile in den Tajo geworfen wurden und eine dreimonatliche Ausbesserungszeit erfordern. Wie der „Daily Telegraph

" weiter meldet, wurden auf den beschlagnahmten Schiffen „Petropoli", „Hochfeld", „Guaybe" und „Colmar" die Maschinen erheblich beschädigt. vie einzige mSgllcde Antwort. Berlin, 9. März. Die Blätter bezeichnen den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Portugal als die einzig mögliche Antwort auf die widerrechtliche Beschlagnahme der deutschen Schiffe durch Portugal, dessen Regierung dem Drucke Englands gewichen ist. Eine Offiziere deutfebe Aeuhming. * Rriegszu- ttand mit Portugal. B erlin, 9. März

. Die „Nordd. Allgem. Zeitung" schreibt: In der Erklärung, die der deutsche Gesandte in Liffabon der portugisischen Regierung heute zu übergeben hat, weist die deutsche Regierung darauf hin, daß die portugisische Regierung seit Beginn des Krieges durch neutralitätswidrige Handlungen die Feinde Deutschlands unterstützte, den englischen Truppen 4mal den Durchmarsch durch Mozambique gestattete, die Ver sorgung deutscher Schiffe mit Kohlen verbot, England die Be nützung Madeiras als Flottenstützpunkt gewährte

in gröblichen Beschimpfungen gegen das deutsche Volk. Die deutsche Regierung protestierte in jedem einzelnen Falle gegen diese Vorgänge; aber eine Remedur erfolgte nicht. die Bäume ganz hell sind. Das ist nicht nur der Schönheit wegen, sondern damit die Automobile des Nachts lohne Laterne fahren und die marschierenden Kolonnen den Wegrand im Dunkel unterscheiden kön nen. Wir haben jetzt das erste Ziel unseres Ausfluges erreicht. Es ist eine Stelle zwischen Vaux und Douau- mont, südlich der Front bei Ornes

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 1 von 8
Datum: 26.10.1918
Umfang: 8
: Die deutsche Regierung ist bei der Annahme des Vorschlages zur Räumung der besetzten Gebiete davon ausgegangen, daß das Verfah ren bei dieser Räumung und die Bedingungen desWaffenstillstandes der Beurteilung mili tärischen Ratgebern zu überlassen sei und daß das gegenseitige Kräfteverhältnis an den Fronten den Abmachungen zugrunde zu legen ist. die es sichern und verbürgen. Die deutsche Regierung gibt dem Präsidenten anheim, zur Regelung der Einzelheiten eine Gele genheit zu schassen. Sie vertraut daraus

, daß her Präsident der Vereinigten Staaten keine Forderung gutheitzen wird, die mit der E h r e des deutschen Volkes und mit der Anbahnung eines Friedens der Gerechtigkeit unver einbar sein würde. Die deutsche Regierung legt Verwah rung ein gegen den Vorwurf ungesetzlicher und unmenschlicher Handlungen, der gegen die deutschen Land- und Seestreitkräfte und damit gegen das deutsche Volk erhoben wird. Zerstörungen werden zur Deckung eines Rück zuges immer notwendig sein und sind inso weit völkerrechtlich

gestattet. Die deutschen Truppen haben die strengste Weisung, das Privateigentum zu schonen und für die Be völkerung nach Kräften zu sorgen. Wo trotz dem Ausschweifungen Vorkommen, werden die Schuldigen bestraft. Tie deutsche Regierung bestreitet auch, daß die deutsche Marine bei Versenkung von Schiffen Rettungsboote nebst ihren Insassen absichtlich vernichtet habe. Die deutsche Regie rung schlägt vor, in allen diesen Punkten den Sachverhalt durch neutrale Kommis sionen ausklären zu lasten

. Um alles zu verhüten, was Las Friedenswerk erschweren könnte, sind auf Veranlassung der deutschen Regierung an sämtliche U-Bootkommandav- ten Befehle ergangen, die eine T o r p e d i e- rungvonPassagierschiffen aus schließen, wobei jedoch aus technischen Aünden eine Gewähr dafür nicht übernom men werden kann, daß dieser Befehl jedes in See befindliche Unterseeboot vor feiner Rüclr- kehr erreicht. Als grundlegende Bedingung sürden Fr reden bezeichnet der Präsi dent die Beseitigung jeder auf Willkür be ruhenden

Macht, die für sich unkrolliert und ulkh eigenem Belieben den Frieden der Welt stören kann. Daraus antwortet die deutsche Regierung: Im Deutschen Reiche stand der Bolksver- tretung ein Einfluß auf die Bildung der Re- !>ierung nicht zu. Die Verfassung sah bei der ^Entscheidung über Krieg und Frieden eine Mitwirkung von Volksvertretung nicht vor. 4 » diesen Verhältnissen ist ein grundle gender Wandel eingetreten. Die ueue Regierung ist in voller Uebereinstim- mung mit den Wünschen der aus dem glei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.06.1914
Umfang: 8
"fette S beit, ebenso morgen. Das Ergebnis wird wahrschein? lich darin bestehen, daß der Statthalter bei der Re gierung die Ermächtigung zur Schließung desselben Landtages einholt, der nach den in der Lobrede ent wickelten Hoffnungen mit überströmender Begeiste rung die Militärforderung bewilligen sollte. Sie Regierung und die Aurgleichrverhaud- luugen. Graf Stürgkh hat die deutsch-tschechischen Aus gleichsverhandlungen, die heute mit einer Vorbe sprechung ihren Anfang nehmen, mit mehreren

§ 14-Verordnungen begrüßt, die wohl jeden Zweifel über die Absichten der Regierung beseitigen. Man weiß nun, daß Graf Stürgkh die parlamentslose Zeit so lange als möglich ausdehnen will, daß er den nackten Absolutismus aufzurichten gedenkt, daß alle seine Reden, die er in den Delegationen über seine Liebe zum Parlamente hielt, ein grober Schwindel waren. Die gestern erlassenen Verordnungen betref fen nämlich alles andere als dringende Fragen; eine Verordnung ist so „dringlich", daß sie erst am 1. Jänner 1915

in Kraft tritt! Am Vorabend einer Ausgleichskonferenz eine § 14-Verordnung, die um ein halbes Jahr vordatiert ist, — da sieht Wohl ein Blinder, daß die Regierung mit dieser Verordnung der Konferenz sagen will: Macht, was ihr wollt, ich bleibe beim § 14! Eine solche Verordnung kündet, daß die Regierung den Entschluß gefaßt hat, den § 14 weiter zu mißbrauchen, und ist deshalb ein blu tiger Hohn auf die Ausgleichsverhandlungen, die nun einsetzen sollen. Nach den gestrigen Verordnungen steht fest

, daß die Regierung Stürgkh nichts zur Wiederaufrichtung der Verfassung unternehmen wird. Der Weg zum Parlament ist durch die Regierung verrammelt; sie ist das Hindernis, das hinwegzuräumen nun wohl Aufgabe aller Parteien ist, die ehrlich das Parla ment wollen. Las Budget im vertagten Parlamente ein gebracht. Nach dem Staatsgrundgesetz ist die Regierung verpflichtet, den Reichsrat zur Erledigung des Staatsvoranschlages einzuberufen, wenn das alte Budgetgesetz abgelaufen ist. Das fällt natürlich der Regierung

und ziemlich un verblümt bemerkt, daß die Regierung für den Fall, daß das (wohlgemerkt: vertagte) Parlament das Budgetprovisorium bis 31. Juni nicht erledige, für den Staatshaushalt mit dem § 14 Sorge getragen werde. Ueber eine Einberufung des Hauses verliert die Regierng natürlich kein Wort. Das vertagte Parlament soll also das Budget erledigen, sonst — § 14! So springt die Regierung mit der Verfassung um. Und dieser Regierung gegenüber haben die zu, der gerade an ihm vorbei kam. Er stieß die Worte hastig

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 24.04.1917
Umfang: 8
den auf der genannten Grundlage so rasch als mög lich durchzusetzen. Die französische Presse zu den Erklärungen !, Czernins. ' Genf, 21. April. Im Leitartikel vom 21. ds. weist „Journal de Geneve" bei Besprechung der französischen Prefsestimmen über die letzten Schritte der österreichischen und deutschen Regierung in der Friedenssrage hin, daß sich in politischen Kreisen Londons und von Paris eine der Monarchie freundliche Strömung bemerkbar mache. Die Poli tik des Grafen Czernin, der unter Vermeidung von Angriffen

, da'' '■ Rußland mit der Internat io nd isierung der Meerenge begnüge. Man glaube, daß die Zentral mächte einer solchen zustimmen, wodurch die Friedensprobleme bedeutend verein faD würden. In London lege man der Erklärung der rust'ischen Provisorien Regierung große Bedeutung bei. Rußlands wahrscheinlicher Verzicht auf Kompen- satimen auf dem europä nutzen, Kontinent sei eine weitere Möglichkeit, den Krieg 'baldigst zu beenden. Wenn es wahr sei, daß die Zentralmächte für die Jnternationalisierung der Meerenge

" ver öffentlicht. Wenn sich in den Jahren vor dem Kriege die englische Regierung ebenso bemüht hätte, die Nation über die Angelegenheiten des Staates unterrichtet zu halten, wären wir niemals an die jetzt gestürzte russische Regierung gebunden gewesen. Hätte dieses Band nicht bestanden, wäre 'die bestech liche russische Regierung schon lange in den Staub gesunken. Ihre nunmehrige Vernichtung recht fertigt , aber den Krieg nicht. Unendliche Menschenleben wären erspart worden, wenn Ihr die Anlagen

, wie es die Führer des russischen Volkes vor neun Jahren gewünscht haben, Rußland vorenthalten hättet; dann hätte sich die russische Regierung, um den Bankerott zu meiden, damals genötigt gesehen, sich mit den: russischen Volke zu arrangieren. Damals haben wir dem rus sischen Volke seine Revolution versagt, wie Frank reich sie ihm früher versagte. Ich glaube, daß auch jetzt die englische Regierung ihin die Revolution verboten haben würde, wenn dies möglich gewesen wäre. Bei Besprechung des Eingreifens Amerikas

und Oesterreich-Ungarn und die Türkei zu zerstückeln, damit die Entente aus Kosten dieser Staaten Eroberungen machen kann. Vertreter der englischen Presse beabsichtigen nach Rußland zu reisen. Petersburg, 20. April. (Petersb. Tel.-Ag.) Der Minister des Aeußeren hat der vorläufigen Regierung die Absicht von Vertretern der englischen Presse mitgeteilt, Mißland im Laufe des Monats Mai einen Besuch abzustatten. Die Regierung hat sich bereit erklärt, die Verwirklichung dä Wunsches der englischen Journalisten

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