; andere behaupten, daß für Italien das Problem des ! Mittelmeeres gelöst sei, da der „militärische Durchgang' in Tripolis geschehen sei und nur im Adriatischen Meere die dringenden, wahren Interessen Italiens lägen. Lohnt es sich, darüber zu diskutieren? Und wie können sie verlangen, daß ihre Worte die Männer bei der Regierung irgendwie zu be einflussen oermöchten, die sich der Verantwor tung wohl bewußt sind, die in dieser histori schen Stunde Italiens auf ihnen lastet? Denn es sind feierliche historische Tage
gesunde, ehrenhaste, anständige italienische iBolt. dessen ehrlicher Sprecher und Vertreter Idie Regierung in diesem Augenblick nur sein > durfte. v!e Krise In Natten. Ein Sonnenblick ist in der Gewitterschwüle I Italiens eingetreten. Die schwanke Hoffnung, Idie Beziehungen zwischen Italien und Oester- Ireich-Ungarn wurden sich noch auf unblutigem! «Wege wieder zu freundnachbarlichen gestalten I lassen, ist neuerlich etwas in den Vordergrund I getreten. Eine Depesche des „Ag. Stef.' mel-» Idete unZ
heute früh: Iver Ministerrat Hot in Erwägung, daß es be- I;»glich der Richtlinien der Regierung jn der linlernationalen Politik an der einträchtigen Zu- Iskimmung der konstitutionellen Parteien Imangelt» welche durch den Ernst der Lage er lheischt würde. beschlossen, dem König die Iv e m ifflon zu unterbreiten. Der Ikönig behielt sich die Beschlußfassung vor. I Salandra dürste demnach im Hintergrund Iderschwinden; er mag sich wohl zu weit mit Iben Ententmachten schon eingelassen
werde. Am 12. ds. nahm Giolittt über Einladung des Königs am Ministerrat teil,, eine Ein-, ladung, die wohl bedeutete, daß der König den Ratschlag. Giolittis in ernsthafte! Erwägung ziehen und ihnt Gelegenheit geben wollte, seine Meinung vor der Sitzung des Staatsrates' zu vertreten. Und diese Hältung setzte natürlich voraus, daß König und Regierung n?ch volle Entschließungsfreiheit besitzen. Hochinteressant ist es, in welcher Weise man sich in Rußland einen Vertrag der Dreiver bandsmächte mit Italien denkt
, und in wie hohem Grade hiebet der Wunsch der Vater des Gedankens i'5 geht Ms einer uns vorlie-- genden Mitteilung der Petersburger „Nowoje Wremja' hervor, die wörtlich schreibt: „Aus maßgebendster diplomatischer Quelle wird mitgeteilt, daß am 26. April zwischen den Dreiverbandmächten und Italien. ein Ver-, trag unterzeichnet worden sei, der alle die jenigen Kompensationen im einzelnen ent-, hält, welche die römische Regierung für ihren? Beschluß, gegen Oesterreich zu marschieren, er-, halten müsse