Tine PrOUzregiMAW in SW? ' Aus Wien, 22. Juni, wird gemeldet: , Die Sozialdemokratische Korrespondenz mel det: In der Besprechung der Parteien machte Mg. Dr. Adler den Vorschlag, es sei vom ^Hauptausschusse an das Haus in folgender ^Richtung ein Bericht zu erstatten und Antrag zu stellen: ; Die Bildung einer Mehrheit im Hauptaus- ! schüfst, die bereit wäre, die Regierung zu über nehmen, hat sich als u n m ö g l i ch erwiesen; sie 'würde die Koalition zweier Parteien voraus setzen
, das auf Grund eines anderen Verfahrens zustande kommt. 1 Unter den hiefür bestehenden Möglichkeiten ist hie Schaffung eines P r o p o r z k a'b i n e t t s, das durch eine Proporzwahl durch die Natio nalversammlung hervorgeht, die einfachste. Die Wahl der Regierung würde in der Form der 'Listenwahl durch die Nationalversammlung er- ^ folgen. ■ Durch den Vorschlag der Sozialdemokraten ■toerbeir zwei Schwierigkeiten, die aufgetaucht lsind, überwunden. Erstens ist jede Partei in der Auswahl der Personen
also im ganzen 14 Staatssekretäre und 7 Unterstaatssekretäre in zwei Listen gewählt werden. Die Auswahl der Personen sei vollstän dig frei, die Verteilung des Wirkungskreises der neu zu ernennenden Rcgicrunasmitglieder hat durch sie selbst nach vorausgegangener Verein barung unter den Parteien zu erfolgen. Die drei bisherigen Beamtenminister Löwenfeld- Ruß, Reisch und Paul seien einzuladen, wieder in die Regierung einzutreten und es habe jede Partei einen dieser Herren in ihre Liste aufzu nehmen
am 18. oder 20. erfolgen könnte. . Die Regierung der Mitte. Wie aus Berlin gemeldet wird, soll die Bil dung der deutschen Reichsregierung gesichert sein. Der Präsident der verflossenen Nationalver sammlung und Zentrumsführer Fehrenbach ist, nachdem alle anderen Bemühungen, ^ine Regie rung zu bilden, an dem Widerstand der Parteien gescheitert sind, vom Reichspräsidenten mit der Kabinettsbildung betraut worden. Auch für Fehrenbach schien anfänglich alle Mühe um sonst, doch dürfte es ihm im letzten Augenblicke !gelungen
sein, alle Schwierigkeiten aus dem Wege zu räumen und die Besetzung der wichtig- jsten Ressorts mit Männern aus twm bürger lichen Block der Mitte zu erzielen. Danach würde stch die neue deutsche Regierung folgendermaßen 'zusammensehen: Reichskanzler Fchrenbach (Zentrum), Minister des Innern Dr. Kock (De mokrat), Finanzminister Dr. Hermes, Reichs wehrminister Geßler (Demokrat), Reicksna''z- minister Dr. Heinze (Deutsche VÄksvartei). Für das Reichsschahministerium oder das Reichs wirtschaftsministerium sei Dr. Becker