soviel Verlegenheit bereitet. Und der hohe Rat der italienischen Minister war sich nun ganz klar, was er tun müsse: er beschloß, das Zentralamt für die neuen Provinzen, aufzuheben, dem.Exzellenz Salata, der zwar ein Italiener ist, aber im Gerüche der Deutschenfreundlichkeit steht, als Letter Vorstand, und das bisher die Ange legenheiten der annektierten Gebiete zu erle digen hatte und einigermaßen noch ein Ver ständnis für unsere eigenartige Verhältnisse zeigte. Die Regierung ist der Ansicht
, daß sie s e l- ber nun Kehraus machen muß mtt allen Usberresten der einstigen Selbständigkeit der Südtiroker und Trentiner, sonst könnten leicht wieder einmal die Fascisten in diese Gegend kommen, um das zu besorgen und würden so der Regierung die Ehre, dieses Gebiet endgiltig zu befreien, wegschnappen, was unbedingt, verhindert werden müsse. In diesem eifrigsten Bestreben, möglichst sauber Kehraus zu machen, soll sogar Freund C r e- d a r o mitausgekehrt werden, denn man wirft ihm vor, daß er sich zu wenig
Mann damit verteidigt, daß er - beteuerte, daß er ja selber immer das gleiche ; gewollt habe, was die Fascisten wollen, daß er längst schon das durchführen wollte, was sie , jetzt fordern, nur, die römische Regierung, besonders der böse Salata, hätten sich immer wiederum schützend vor die Deutschen gestellt und ihn an der rascheren Jtalianisierung ‘ Südtirols gehindert. Es fehlte nur noch,, daß .Credaro den Fascisten. dankt«'für das. watz sie ?ih WzonWban.. CrsMTMocmn rW Rom > gereist
- und Landes-Selbständigkeit befeittgt werden soll. Unser Gebiet soll noch mehr als bisher von Rom aus regiert werden, Angelegenheiten verschiedenster Art, die bisher in Trient ihre Erledigung finden konnten, sollen in Zukunft in Rom erledigt — oder auch nicht erledigt werden. Die Ereignisse -in Südtirvl haben aber auch noch andere Folgen gezeitigt. Die Ueberzeu- gung, daß es in SWien so wie bisher nicht mehr wetter gehen kann, ist allgemeine im Lan de. Die gegenwärÄge Regierung ist nicht ! stark genug
, um die trostlose Lage des Lan- ! des zu bessern. Daher ruft man allüberall in ■ Italien nach einer „Regierung der starken j Hand'. Die einen erhoffen eine solche in der . Uebemwhme der Regierung durch die frü- ! Heren Minister S a l a tr d r a oder G i o l i t t-i, l wieder andere mochten sogar dem Fascismus die Regierung anvertrauen. Bezeichnend ist, 'daß auch unter jenen, die eigentlich Gegner des Fasoismus sind, es solche gibt, die da sa gen: »Besser ist es, daß die Fascisten die Re- i gierung in Italien