„Bozner Nachrichten', Mittwoch, 5. Februar 1913 Kr. LS Eventualitäten gefaßt machen.' Mit vieler Energie suchte Crispi die Befestigung von Biserta zum Kriegshafen bei England und den Dreibundmächten zu hintertreiben. Frankreich hatte sich ehedem verpflichtet gehabt, Biserta nicht zu befestigen. Die Pariser Regierung versuchte die Befestigung anfänglich zu verheimlichen, gab sie dann nach und nach offen zu, Crispi war inzwischen gestürzt worden, wie man aus seinen Zeilen deutlich herausliest
, dank der unaufhörlichen Wühlarbeit der Pariser Regierung, die ihre italienischen Hintermänner gegen den verhaßten Staats mann operieren ließ. Es begann die Periode, wo Eng land sich leise Frankreich zu nähern wußte, obwohl doch das selbe Frankreich gegenüber England, Italien und Österreich die Verpflichtung übernommen hatte (bei der Einnahme von Tunis), Biserta niemals zu einem Kriegshafen aus zubauen. Frankreich tritt immer übermütiger gegenüber Italien auf. Wie Crispi weiter erzählt, erklärte
eines Tages ein. französischer Minister dem italienischen Bot schafter ganz freimütig: „So lange Ihr im Dreibund bleibt, wird sich unser Verhalten nie ändern!' Dann hebt Crispi mit Klagen an, daß Österreich es unmöglich macht, den Bündnisgedanken in Italien populär werden zu lassen. Die peinlichen Grenzzwischenfälle, die durch die Hetzereien der Jrredentisten hervorgerufen wur den, waren nach Crispis Aufzeichnungen das Werk der französischen Regierung, die G e l d für diese Zwecke den Irred en ti.ste
n zur Verfügung stellte!!! Kaiser Franz Josef hatte bereits zugesagt, zu den italieni schen Manövern in jedem Herbst zu kommen, und auch König Humbert wollte zu den österreistischen Manövern sich begeben. Alles war harmonisch und friedlich gestimmt zwischen der Regierung in Wien und Rom, als neue Zwi schenfälle in Jstrien das Verhältnis trübten. (Gemeint sind hier die erregten Vorfälle in Jstrien, als die österreichische Regierung die slawische Sprache mit der italienischen für gleichberechtigt erklärte. Anm
Spende. Erzherzog Franz Ferdinand spen dete der Gemeinde Terlago zur Anschaffung von,, Lösch geräten 200 Kronen. . . « ' ' Der Tiroler Landtag. Wie schon un Sonntagblatte kurz gemeldet, sprachen die Abgeordneten Professor Dr. S ch öpf e r und Schrass l am 31. Jänner beim Mi nisterpräsidenten Grafen Stürgkh Wegen der Einberufung des Tiroler Landtages vor. Nach einer eingehenden Erörte rung der Tiroler Landtagskrise erklärte der Ministerpräsi dent, daß die Regierung die feste Absicht habe, den Tiroler