wollen. Endlich einmal hat man es gewagt, dem erhobenen Knüttel der Sozialdemokraten zu Leibe zu rücken. Auch der Ministerpräsident Freih. v. Beck er griff das Wort. Er sagte: Ich erkläre, daß es die Regierung mit dem tiefsten Bedauern erfüllt hat, wahr nehmen zu müssen, daß Mitglieder dieses Hauses, die, wie immer sie sich zur Frage der Wahlresorm grundsätzlich stellen, doch hier nur ihrer Mandats pflicht und ihrer Ueberzeugnng genügt haben, in einer Art und Weise in dir Oeffentlichkeit ange griffen worden
Zweifel darüber entstehen, ob diejenigen, welche auf Grund einer neuen Ordnung der Dinge künftighin schwerer in die Wagschale der Gesetzgebung zu fallen hoffen, sich hiezu als berufen und berechtigt erweisen. (Beifall.) Gestatten Sie mir noch eines zu bemerken. Sie mögen über die Stärke der Regierung denken, wie Sie wollen, ich gebe die bündigste Versiche rung, daß auch die größten Demonstrationen, seien sie selbst mit Gewalttätigkeiten verbunden, sür die Regierung nicht die Bedeutung
auch nur des ge ringsten Arguments haben. Ich bitte, mit dieser Tatsache zu rechnen. Die Regierung hat gar keinen Zweifel darüber gelassen — und sie hat in dieser Beziehung nur ihre Pflicht erfüllt — wie sie sich zu dem großen Problem der Wahlreform stellt, und glaubt, daß die Wahlreformfreunde in dieser Beziehung vollständig beruhigt sein können. Aber vom Standpunkte der Regierung muß ich ganz offen sagen, daß meines Erachtens das Werk der Wahlresorm durch Ereignisse, wie wir sie in jüng ster Zeit erlebt
haben, in keiner Weise gefördert wird. Ich bitte die Herren überzeugt zu sein, daß die Regierung, so klar sie in bezng aus ihre Stellungnahme zur Wahlresormsrage war, auch darüber nicht den leisesten Zweifel obwalten lassen will, daß sie sich als eine ausreichend kräftige und energische Regierung fühlt, um Ausschreitungen, die mit dem Gesetze in Widerspruch stehen, mit allem Nachdruck entgegentreten zu können, daß sie es verstehen wird, mit den ihr zu Gebote stehen den Mitteln dem Gesetze aus allen Gebieten Achtung