Nichtamtlicher Theil. politische Hages Gyronik. Inland. Innsbruck, 25. April. Die Wiener Blätter vom 23. dS. beschäftigen sich ausschließlich mit der Allerhöchsten Thronrede, welcher man allgemein eine sehr große Bedeutung zuschreibt. DaS „Fremdenblatt' meint, bezüglich der in der Thronrede erwähnten bisher „eingeschlagenen Bahnen-, dass die Regierung offenbar nach den Ver hältnissen handeln werde, welche die Wahlbewegung oder daS neue Haus schaffen wird. Die „Presse' erklärt, dass die Männer
, die heute das Vertrauen Sr. Majestät in so hohem Grade besitzen, an dem Grundsatze festhalten müssen, dass durch eine zweck- bewusste Thätigkeit schon andere Gegensätze beseitigt wurden, als jene sind, welche der Erfüllung des Herzenswunsches unseres Kaisers, der Verständigung der Nationalitäten, hindernd im Wege stehe. Die „Neue Freie Presse' sucht bei Besprechung der Thron- 'rede einen Misserfolg der sechsjährigen Thätigkeit der Regierung darzuthun, muss aber doch zugestehen, dass das Ministerium
und Versicherungen der Partei-Organe der Linken, dass die Scharen der Regierung zer sprengt und zerrissen, dass die Tage des Cabinets gezählt seien.' Auch vie Prager Blätter vom 23. ds. besassen sich, wie telegraphisch gemeldet wird, ein gehend mit der Thronrede. Die Organe der Rechten äußern sich in gehobener Weise über die in derselben der Reichsrathsmajorität gewordene Anerkennung. „Pokrok' schreibt: „Die Rechte betritt nunmehr mit klarem Sinne, frischen und gehobenen Kräften die neue Aera, überzeugt, dass
aus, dass dieselbe sich nicht einer gütlichen Auseinandersetzung zuneigen, eine Befürchtung, die durch die Erklärungen, welche Gladstone vorgestern m englischen Unterhause abgab, noch gestützt wird. Sir St. Northcote fragte nämlich, ob ein weiterer Schriftwechsel in der afghanischen Frage vor der De batte über den verlangten Credit vorgelegt werde, und ob die Regierung die.Strei frage zwischen England und Russland genau präcisieren könne. Gladstone erwiderte darauf, die Vorlegung des Schriftwechsels
vor der Creditdebatte sei nicht beabsichtigt, ebenso wenig die Vorlegung der früheren Depeschen Lums-- dens. Vielleicht sei am Montag, an welchem die Ereditvorlage zur Verhandlung kommt, eine Jnfor- maiion vorhanden, er könne sich indessen nicht ver pflichtn, dieselbe dann mitzutheilen. Was die zweite Ansrage anbelange, so könne er nur sagen, dass die Regierung, wenn sie es könnte, die Vorgänge genau dar legen würde, dass es aber Thatsache, dass die Regierung einen Schriftwechsel vom größten Ernste führe und daher