. Der Minister-Präsident halte bezüglich der Resolutionen und Petitionen eine Aende rung der Geschäftsordnung für wünschenswert, und zwar aus praktischen Gründen in dem Sinne, dass ein Comito oder eine Commission aus dem Hause ge wählt werde, welche mit der Negierung In Verkehr trete und die Resolutionen und Petitionen noch im Laufe der Session derart behandle, dass die Regierung in die Lage komme, diesbezüglich Erklärungen abzugeben. Ohne Erhebungen aber könne die Regierung keine Er klärungen machen, w:lche
die Aufnahme böhmischer Reden in? stenographische Protokoll, wobei er auch darauf hinweist, dass das Präsidium sämmtlicher Sprachen in Oesterreich, mit Ausnahme des Serbo-Croatischen und des Rumänischen mächtig sei. Redner beschwert sick serner über die angebliche Misshandlung der Be wohner böhmischer Nationalität in Reichenberg, und richtet einen Appell an die Regierung, wann sie eS endlich an der Zeit finden werde, für die persönliche Sicherheit der böhmischen Bevölkerung in Reichenberg die nöthigen
, bei allen R:- gierungen findet und dass sich dessen Bestanv als nothwendig erwiesen hat. Ich glaube sogar, eS Wird sich die Erhöhung der eingestellten Ziffer als nothwendig erweisen, denn mit diesen 50000 fl- wird, denke ich, niemand in der Lage sein, daS zu erreichen, was man eigentlich erreichen sollte. Wenn der geehrte Herr Abgeordnete meinte: ja, die Regierung braucht ja eigentlich gar keine Blätter, die für sie sprechen, die Regierung ist ja hier im Parlamente, die Regierung hat daS Recht, jeden Moment das Wort
zu ergreifen, die Regierung kann sich ja hier im Hause vertheidi gen, wozu braucht sie eigene Blätter, so möchte ich mir doch zu bemerken erlauben, dass, wenn zehn Blät-, ter gegen die Regierung schreiben, doch nicht die Mi nister alle auf einml hereinstürzen und diese zehn Ar tikel widerlegen können. Wir würden da sehr viel Zeit verlieren, und ich möchte nur die Bemerkung bei fügen, dass unser hohe» HauS gewiss sehr lange tagt, aber in der Regel doch nicht über ein halbes Jahr. Was sollen die Minister
mit Stillschweigen übergehen kann. Insbesondere hat der erste Herr Redner (Spindler. D. R.) zu diesem Titel eS für nothwendig gefunden, das hohe HauS, die Parteien desselben so wie die Regierung anzugreifen. Ich glaube, ich habe in erster Linie doch nnr die Verpflichtung, für die Regierung einzutreten; bezüglich der übrigen Angriffe dürfte sich wohl jemand finden, der auf die- selben jetzt oder später zu gelegener Zeit antwortet. Ich will mich hier nur auf die Sellung der Regie rung beschränken