7.217 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1885/28_03_1885/MEZ_1885_03_28_5_object_651826.png
Seite 5 von 14
Datum: 28.03.1885
Umfang: 14
sein, und von einer - > .'an Geständniß des Thatsächlichen - , daraus wieder einmal, wir häufig ^ s-.. in seinen Erscheinungen mit den ! vermag ' ^ Dichtkunst wirksam zu con- - ^ sterreichischen Bundes- ? -i k>.« Innsbruck wird vom 26. ds. ' für die Situation des - c^^?^öes für das II. österreichische ' ^ Innsbruck ist nun fertig ge- ^ v mündet ein verlängerter ^ h'Uter dem Hof- ^ gegenüberliegende Stirnseite . M d-m F-Matze. Die Schi-ß. ! M°i°^'c^um von 145 Meter Länge (Breite) ein. Von ihr aus v-w 5k» -H,^ ^ 42 Scheiben

: i und der Ausschuß aufzufordern, Anträge zur Wahrung der wirthschaftlicher. und finanziellen Interessen des Staates zu stellen. — Bei der Abstimmung wurde dieser Antrag mit 160 gegen ISO Stimmen ab gelehnt. ^ Als nächster Redner sprach der Abg. von Plener. Er kennzeichnete in kurzen Worten die Hast, mit welcher die Regierung die Vorlage durchtreibe und erklärt im Namen der Vereinigten Linken und unter derem stürmischen Beifall, das! die Partei sich au den weiteren Berathungen mcht betheiligeu

, daß er die verdächtigsten Mit theilungen nur einem ausländischen Osf'nev gemacht habe, entweder aus übergroßer Gefc l ^ keit oder um sich einen hohen Orden zu rcr- schaffen. Die erste Anregung zur Ueberwachiinz Potiers wurde von der deutschen Regierung gegeben. In Mainz wurde vor einigen Wl>hm ein ehemaliger österreichischer Osficier verhtt'ttt, in dessen Besitz sich Pläne und ein Brief dänischen Hauptmannes fanden, in .dem t^r Name Potier genannt war. I Wien, 27. März. Heute Nacht fanr n Bettinaschacht bei Ostrau

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1902/14_03_1902/TIRVO_1902_03_14_1_object_7592090.png
Seite 1 von 4
Datum: 14.03.1902
Umfang: 4
mit 180 gegen 66 Stimmen abgelehnt. Die große Majorität dieses sauberen Parlaments fand es ganz in der Ordnung, dass die Triester Blutlhaten nicht an den Verübern, sondern an dem sie erduldenden Volke gerächt werden. Polen, Clericale, Christlichsociale, Großgrund besitzer, Fortschrittliche und Deutschvolkliche stimmten für die Gewaltmaßregeln der Regierung, stimmten für die Suspensierung von Volksrechten, damit die Thaten der „Autorität" gedeckt werden. Als Berichterstatter fungierte

, sofort sein Mandat niederzulegen und von der Bildfläche zu verschwinden. In einer trefflichen Rede kennzeichnete Abgeordneter Dr. Ellenbogen das Vorgehen der Regierungsorgane und die Lakaienhaftigkeit des Referenten Dr. v. Fuchs, der „e i n- fach als Papagei alles nachplappert, was die Regierung ihm vorsagt". Der Bericht sei einfach dic wörtliche Wiedergabe dessen, was die Regierung vorgcbracht habe; nicht ein einziges Factum der Gegner der Regierung sei vorgebracht. Redner griff heftig den Triester

die Durchsetzung ihrer Forderungen durch vom Strafgesetze verpönte Mittel erzwingen wollten. Der Bericht erstatter möge nur einen einzigen Beweis dafür erbringen! Es ist eine f r e ch e L ü g e. die in diesem Bericht enthalten ist, wenn hier die Schuld auf die Arbeiter zu wälzen versucht wird! Die Regierung hätte, um den Postdienst aufrecht zu erhalten, ein fach dem Lloyd auftragen können, ihn unbedingt durchzuführen und die Forderungen der Heizer deshalb zu be willigen. Die Regierung unterstützte

aber nicht die Arbeiter, sondern den Lloyd. Wir verlangen gar nicht, dajs die Regierung in Lohnkämpfen die Arbeiter unterstützt. Wir werden uns unsere Sache schon selbst auskämpfen. Aber auf das ent schiedenste müssen wir dagegen protestieren, dass sich die Regierung auf Seite der Unter nehmer stellt, um den Lohnkampf zu Ungun st en der Arbeiter zu beeinflussen. Der Berichterstatter bat auch in seiner erhebenden Objectivität zu erwähnen vergessen, dass an allen Orten, wo die Polizei und das Militär zurück gezogen

wurden, keinerlei Ausschreitungen vorgekommen sind. Das hat ihm eben in den Kram nicht gepasst. Er hätte auch erwähnen sollen, dass Dr. Hortis und ich einige Tage vor dem Ausbruch des Generalstreiks Interpellationen an das Gesammtministerium gerichtet haben. Ich habe die Regierung aufmerksam gemacht, dass cs gefährlich ist. den Hass gegen die Armee durch das Abcommandieren von Marineheizern zur Dienst leistung beim Lloyd ins Ungemessene zu steigern und den ohnehin schwachen Glauben

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1901/13_12_1901/TIRVO_1901_12_13_1_object_7486247.png
Seite 1 von 6
Datum: 13.12.1901
Umfang: 6
des Socialdemokratischen Verbandes Genosse E l d e r s ch das Wort zu folgenden Ausführungen: Wir haben im Laufe des heurigen Jahres Gelegenheit gehabt, über die Politik der Regierung sprechen zu können. Wenn wir heute wieder in dieser Lage sind, so wollen wir dies dazu ausnützen, um einige Beschwerden der arbeitenden Bevölkerung hier vorzubringen. Von den Sorgen, die die ungeheure Majoritäl der Bevölkerung bewegen, war ohnedies bei der Budgetdebatte im Abgeordnetenhaus nie die Rede. Von allen Seiten ertönte

, aber wenn auch die Dringlichkeitsanträge nicht gewesen wären, hätte das Parlament keine passende Arbeit gefunden. Das ist wieder die Schuld der Regierung. Unsere Partei hat ihrer Ucberzeugung wiederholt Ausdruck gegeben, dass ein Parlament, das die Anomalie ausweist, dass ein Abgeordneter sieben Wähler und ein anderer ein halbes Hunderttausend Wähler hinter sich hat, unhaltbar geworden ist, dass das Bürgerthun: seine Unfähigkeit, diesen Staat zu ver walten, immer mehr erweist, und dass wir vor einem Zu sammenbruch der Classenherrschaft stehen

. Eine Gesundung des Parlaments ist nur dann möglich, wenn man ihm eine gerechtere Unterlage gibt, als das bisherige ungerechte Classenwahlrecht, wenn man cs auf die Grundlage des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechtes stellt. Ohne das allgemeine, gleiche und directe Wahlrecht wird es nichts gehen, wenn die Regierung auch noch so sehr bemüht ist, die sogenannte Arbeitsfähigkeit des Hauses durch wirtschaftliche oder kleinliche politische Reformen anzuregen. An den parla mentarischen Verhältnissen trägt

die Regierung zum größten Theilc die Schuld. Der Ministerpräsident hat vor wenigen Monaten das Princip der leidenschaftslosen Beharrlichkeit pro klamiert und ist jetzt in ein zweites Extrem verfallen: er ist leidenschaftlich nervös geworden, entweder wirklich oder gut gespielt. Wir glauben, dass diese Nervosität für die parlamen tarischen Zustände unzuträglich ist. Der Ministerpräsident konnte sich denken, dass die Ab- geordneten andere Sorgen haben werden, als in aller Eile das Budget zu schlucken

und an die Erledigung der von ihm für nothwendig erkannten „Staatsnothwendigkeiten" zu gehen. Herr von Koerber hätte dafür sorgen sollen, dass die Abgeordneten Arbeit finden, mit welcher den wirklichen Interessen des Volkes gedient wird. Alle wirtschaftlichen Vorlagen der Regierung, F^ br-i kartensteuer und die bosnischen Bahnen, haben sich schon durch die Debatten in den Ausschüssen als unmöglich erwiesen. Die Regierung hat es verabsäumt,' ihr Versprechen ein zuhalten und mit gewissen politischen Reformen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1902/31_01_1902/TIRVO_1902_01_31_1_object_7592066.png
Seite 1 von 4
Datum: 31.01.1902
Umfang: 4
und jeder sein Interesse an einträchtigem Zusammen wirken bethätigt, zeichnet mit Brudergruß Die Redaction. Die Politik Koerkers. Oesterreich ist das Land der Unwahrscheinlichkeiten! Wo anders in einem Reiche mit constitutioneller Verfassung stürzt die Volksvertretung eine Regierung, mit deren Handlungen sie nicht einverstanden ist. Im lieben Oesterreich ist dies umgekehrt; schon seit Koerber das Ruder ergriff — am 18. Jänner waren es zwei Jahre —, steckt unseren bürgerlichen Abgeordneten die Furcht in den Gliedern

, wie gestrafte Schuljungen mit einer schlechten Sittennote nach Hause geschickt zu werden. Um dem vorzubeugen, machen sie der Regierung Concession auf Concession, machen sie parlamentarische Strafaufgaben. Bevor wir einen Blick in die Zukunft werfen, um das eventuell Mögliche einer Betrachtung zu unterziehen, betrachten lvir uns die Verhältnisse des „Regimes" Koerber in Vergangen heit und Gegenwart. Dormärzliche Zustände. Historische Skizzen von I. Sp. I. In den Märztagen des „tollen" Jahres 1848 brach

das absolute Regierungssystem in Oesterreich zusammen; die revolu tionäre Erhebung des Volkes sprengte die Fessel, in die eine bureaukratische Regierung das Geistesleben in Oesterreich gelegt. Wohl gelang es der Soldatesca, in den Octobertagen diese Volks erhebung im Blute der Freiheitshelden zu ersticken und damit eine neue Periode der Reaction zu ermöglichen, doch schien es den reactionären Gewalten nicht recht rathsam, die Errungen schaften der Revolution ganz zu beseitigen, so sehr es ihren Wünschen

-autokratische. Die absolute Monarchie verlangt vor allem einen unbeschränkten per sönlichen Willen und eine durch nichts beengte Kraft, diesen Willen durchzuführen. Nur wo alle Macht von einem Manne ausgeht, alle übrigen Gewalten im Staate hingegen nichts sind als die gehorsamen Träger des höchsten Gedankens, dort kann man von einem Absolutismus sprechen. Wir werden aber aus den späteren Schilderungen ersehen, dass in Oesterreich nicht der Wille des Kaisers regierte, ondern dass die eigentliche Regierung

Als Clary, der Minister mit den Glacehandschuhen — notabene den reinen — von oben unter der Zusicherung des Vertrauens und der Wiederverwendung seinen Abschied erhielt, folgte ihm das Beamten - Ministerium W i t t e k, welchem die Ausgabe zufiel, verschiedene nicht ganz reine, für das österreichische Volk bedeutungsvolle Geschäfte zu erledigen. Dieses Beamten- Ministerium wurde eben dazu gebraucht, weil sich eine Regierung mit einer gewissen Verantwortung nicht dazu hergegeben hätte

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1900/14_09_1900/TIRVO_1900_09_14_1_object_7697759.png
Seite 1 von 4
Datum: 14.09.1900
Umfang: 4
, und dem in km Wahlaufrufe der Regierung Ausdruck gege ben wird, eine gesunde Thätigkeit des Abgeord netenhauses zu erzielen, diese Hoffnung wird sich nicht erfüllen, — und die Auflüsungsmaßregel wird umsonst gewesen sein, die kostbare, wahrlich zu besserem zu verwendende Zeit umsonst vergeu det und umsonst das Geld, da die Wahlen ja be kanntlich sehr viel Geld kosten, der Steuerzahler hinausgeworfen sein. Die Verantwortung für all diese Vergeudung von Zeit und Geld trifft allein Herrn v. Koerber, der doch wissen muß

, baß aus diesem corrupten Wahlsystem ein besseres Abgeordnetenhaus nicht erstehen kann. Die Aus lösungsmaßregel ist daher nichts anderes als ein Verlegenheitsact des Herrn v. Koerber. Geht's so nicht, geht's vielleicht so. Na, probir's 'mal so, dürste sich Herr v. Koerber gedacht haben und so degradirte er die gesummten Völker Oesterreichs zum Versuchskaninchen. Was nützen all die schönen im Wahlaufruf der Regierung gebrauchten Worte: Daß alle Wünsche der Bevölkerung zurück stehen mußten

vor der einzigen, durchaus nicht den ganzen Staat berührenden Frage der Regelung der Amtssprache in einzel nen Gebieten des Reiches; Daß die wirthschaftlich Schwächsten, der Bauer, der Handwerker und A r b e i- t e r, unter dieser unverantwort lichen Vernachlässigung am aller meisten leiden; was nützt diese Erkenntniß der Regierung, wenn leichzeitig der Regierung die Erkenntniß fehlt, aß durch die Auflösung des Abgeordnetenhauses diese schweren Vernachlässigungen nicht behoben werden können, da ja gerade

und die sonstigen Reichen und Mächtigen. Me Regierung wäre daher viel aufrichtiger gewesen, wenn sie denAppell direct an die Pfaffen und an die Reichen und Mächtigen gerichtet hätte, als ihn an das Volk zu adressiren. Viele Thäler und Orte wird es in Tirol und Vorarlberg geben, wo die Wähler bis kurz vor der Wahl überhaupt nicht erfahren werden, daß neue Abgeordnete zu wählen sind, und wer als Candidat ausgestellt ist. Und trotzdem nennt dies die Regierung einen Appell an das Volk und hofft, es werden trotz

dieses corrupten und corrumpiren- den Wahlsystems Abgeordnete in den Reichsrath gelangen, die sich zur heiligen Pflicht machen wer den für das Interesse per österreichischen Völker zu wirken und nicht für parteiische Sonderinter essen oder — für ihren eigenen Geldbeutel. Eins aber kann uns dabei trösten — das ist die Enttäuschung, welche die Regierung mit die sem Versuch, aus dem alten unmöglichen Wahl system ein Parlament, d. h. andere als die alten Abgeordneten zu erhalten, die aus diesem Oester- reii

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1902/21_02_1902/TIRVO_1902_02_21_1_object_7592078.png
Seite 1 von 4
Datum: 21.02.1902
Umfang: 4
Unternehmervertretern unter dem Vorsitze des Bürgermeisters am Samstag d i e Forderungen der Arbeiter als berechtigt er klärte und eine für die Arbeiter günstige Ent scheidung traf. Aber statt gleich den Weg der Vermittlung einzuschlagen, hat die Regierung der Lloydunternehmung — Herr v. Kocrber sagte, nur für die Postschiffe — militärische Streik brecher zur Verfügung gestellt. Als dann die g e s a m m t e Arbeiterschaft Triests auf dieses Vorgehen mit einem Generalstreik antwortete und Massenversammlungen abhielt, ließ

der Statthalter Militär au f m a r schieren. Aus Dutzenden ähnlichen Vorfällen hätte die Regierung die Lehre ziehen können, dass nichts mehr geeignet ist, die Ruhe zu stören, als ein Aufgebot von Wache und Militär. Die Menge, unter die sich uncontrolierbare Elemente mischen, wird stets sich nach vorwärts drängen, beziehungsweise die Vornegehenden werden von d n Nachfolgenden vorwärts geschoben, das Militär versperrt den Weg und da dem Befehle „Auseinander!" — der in diesem Falle gar- nicht gegeben wurde

worden war, Feuer, wodurch zwei Personen getödtet und mehrere verletzt worden sind. Im Laufe der heutigen Nacht sind von den Verwundeten zwei gestorben. Ich mache diese auf amtlichen Berichten beruhenden Mit theilungen, ohne erst weitere Anträge oder Interpellationen ab zuwarten, damit das Haus von vornherein über den Sachverhalt genau informiert sei. Niemand kann die traurigen Vorfälle lebhafter bedauern als die Regierung, zumal da nach den Verhandlungen des Nachmittags und ins besondere

Interpellation an die Regierung gerichtet, und wir haben in dieser Interpellation und auch mündlich den Ministerpräsidenten aufmerksam gemacht, dass die Sache schlecht ausgchen werde. Wir haben ihn darauf aufmerksam gemacht, dass sich das alte Spiel bei dieser' Gelegenheit wiederholt, dass man den wirtschaftlichen Kampf nicht reinlich vor sich gehen lässt, sondern dass die Behörden wieder eingegriffen haben, und dass man Heizer einstelle, von denen nach unseren Nachrichten es notorisch ist, dass

und Händeklatschen.) Ist das Leben von neun Personen eine so gleichgiltige Sache? Wenn es sich um neun Großgrundbesitzer oder neun Herren vom Lloyd handeln würde, hätte die Regierung vielleicht nichts ein zuwenden, dass eine Stadt schwarz beflaggt wird. Hier aber handelt cs sich um Leute aus den unteren Kreisen, und da diese Leute von behördlichen Personen, von Militärpcrsoncn erschossen worden sind . . . Abgeordneter Eldersch: Ermordet worden sind! Abgeordneter Pernerstorfer: ... ist es einfach in der Ordnung

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/24_05_1924/TIRVO_1924_05_24_3_object_7634700.png
Seite 3 von 16
Datum: 24.05.1924
Umfang: 16
Abgelehnter Tadelsantrag im eng lischen Llnterhaus. London, 22. Mai. (Reuter.) Im Unterhause hat der Arbeitsminister das Budget seines Ressorts eingebracht. Ein konservativer Abgeordneter hat hiezu einen Tadelsantrag gestellt. London. 23. Mai. (Reuter.) Die Debatte im Unterhause über den Tadelsantrag endete ohne Beschlußfassung. Die Anhänger der Regierung lehnten den von Baldwin beantragten Schluß der Debatte mit 244 gegen 210 Stimmen ab. Zahl reiche Liberale stimmten mit ihnen. Die Ver tagung

nach London antreten und am 31. ds. wieder nach Rom zurückkehren. Nach der „Tribuna" kommt der Reise des Königspaares keine politische Bedeutung zu. Am 4. Juni reist- das Königspaar nach Madrid. Paris. 23. Mai. (Wolff.) Der geschästsfüh- rende Ausschuß der Jonnartpartei hat ein Zusam mengehen mit Internationalen und Revolutionä ren abgelehnt und der Regierung Unterstützung zu- ' gesagt unter der Bedingung, daß sie eine nationale Politik betreibe.. Paris, 22. Mai. Aus Neuhork wird gemeldet: Infolge

Landeck—Tösens die notwen digen Mittel bewilligen soll. Bereits mehr als 30 Milliarden wurden für diesen Bahnbau, der von der Regierung nur als Sackbahn ausgefaßt wird, aufgewendet. Man muß die Ruinen dort sehen, das Material, das dort zugrunde gegangen ist und noch gehen muß, aber für die Erhaltungs arbeiten sind nur ganz lächerliche Beträge (4.5 Milliarden) eingestellt. Die Abgeordneten in der unmittelbarsten Nähe dieses Bahnbaues erhalten von den 9 Gmeinden. die durchwegs christlich soziale

Gemeindevorsteher haben, fortwährend Pe titionen, aber bei der Regierung findet man nur taube Ohren. Man kann daher wohl begreifen, daß die Bevölkerung dieses so vernachlässigten Ge bietes von Nordtirol, die so lange harrt und war tet, endlich einmal von dieser Regierung ein Ent gegenkommen sehen will. Leider hat die Regierung und der Generalkom missär für Tiroler Interessen kein Verständnis. Gerade für das oberste Jnntal, wo lauter Klein bauern wohnen, die Arbeits- und Verdienst gelegenheiten brauchen, sollen

etwas zu tun. In Wirklichkeit ha ben sie alle gegen den Antrag Scheibein ge stimmt. Sie getrauen sich nicht, von Herrn Seipel für Tiroler Zwecke Geld zu verlangen, dafür dür fen aber die Tiroler bei den Wahlen wieder stramm für Herrn Seipel wählen. Für die Spekulanten hat die Regierung und der Generalkommissär sofort 300 Milliarden zur Verfügung gestellt. Es wird ja notwendig gewesen sein, aber ebenso notwendig wäre auch der endliche Ausbau der Bahn Landeck—Töse'ns, die Schaffung von Arbeits

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1901/23_08_1901/TIRVO_1901_08_23_1_object_7486187.png
Seite 1 von 4
Datum: 23.08.1901
Umfang: 4
uichtSwürdige Gleiß aer schlimmster Sorte werden, die fich dennoch so gerne .Hochwürden" titulieren lassen. Die Inrmliditiits- mb Altersversorgung. Allenthalben mehren fich die Kundgebungen der Arbeiter für eine Versorgung im Falle der Erwerbsunfähigkeit durch Invalidität und infolge hohen Alters. Diese Kundgebungen werden nicht eher ruhen, bis nicht die Regierung Koerber ihre in dieser Beziehung gemachten Versprechungen eiugelöSt haben wird. Außer den Versammlungen ist eia Petition-sturm

unverständlich bleibt. Ein Landsmann- minister ist etwas specifisch Oesterreichische- — wie so manches andere in der Politik. Nach der Meinung derjenigen, die einen Landsmannminister verlangen, ist eS Aufgabe desselben, bei Be- rathungen der Regierung und bei Vorlagen derselben die Interessen seiner Nation oder Partei zu vertreten, eventuell Ein sprache zu erheben, wenn etwa- gegen diese Interessen geschieht. Wenn wir aber die PresSstimmen übe? diese Forderung ver- nehmen, so finden wir, dass fich

, die er nicht ändern kann, ebenso wenig verantwortlich machen, als die Partei irgendwelche Verantwortung für die Haltung der Regierung oder irgendwelche Verbindlichkeit der Regierung gegenüber übernimmt." Nun also! Wenn dieser Minister nicht da- Nachthetlige verhindern kann, dann ist eS doch uunöthtg, das Budget mit den Ausgaben für einen neuen Minister zu belasten. Allerdings ist dann auch ein czechischer und polnischer Landsmannminister unuöthig. Weit noth- wendiger wäre in Oesterreich ein Arbeitsminister

, aber wir trauen vuS diese Forderung, so sehr fie im Interesse de- arbeiten den Volke- gelegen wäre, gar nicht ernsthaft zu erheben, denn wenn man bedenkt, welche Leute bei unS Handel-- oder Acker- bauminister werden, so müsste man wahrhaft in Entsetzen ge ratheu, wenn die Soeialpolitik einem Käst, einem Call oder etrem Giovanelli auvertraut würde. Zur Diurnistenfrage schreibt man unS: Das bekannte Wohlwollen der Regierung ven .niederen Ständen" gegenüber soll in Nachfolgendem illustriert werden. Wie bereits

seinerzeit berichtet, wurden behufs Behebung und endlicher Löjung der Diuruistenfrage, nachdem seiten- der früheren Regierungen feit 29 Jahren diesem Stande die größte^MisSachtung entgegen gebracht wurde, die Gesetzentwürfe der Abgeordneten Pommer und Prohaska (letzterer ein Product selbstgefälliger, christlich, socialer Weisheit) eingebracht. Kaum waren diese Entwürfe er- schienen, beeilte fich die j'tzige Regierung, ein eigenes Elaborat zur parlamentarischen Erledigung in Aussicht zu stellen. Mittler

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1936/23_03_1936/TIRVO_1936_03_23_1_object_7665693.png
Seite 1 von 8
Datum: 23.03.1936
Umfang: 8
in der Reichskanzlei eine Kon ferenz zusammen, der neben dem Reichskanzler auch Reichs- außemninitster von Neurath, Kriegsminister Generell von Uomberg, Admiral Räder sowie Geheimrat Gaus als surifiischer Sachverständiger beiwohnten. Die Ankunft Ribbentrops chatte sich etwas verzögert, mil der deutsche Botschafter im Aufträge des Reichskanz lers noch gewisse Rückfragen an die englische Regierung be züglich des Memorandums gestellt hatte. Nachdem Hitler heute nachts um 2 Uhr von Hamburg nach Berlin zurückgekehrt

war, chatte er sich mit Ribbentrop telephonisch in Verbindung gesetzt und im Verlaufe eines eiirstündigen Gespräches einen Bericht seines Beauftragten entgegengenommen. Paris, 22. März. Die Sonntagsausgaben der Pari ser Blätter befassen sich mit der voraussichtlichen Antwort der deutschen Regierung zum Vorschlag der Locarnomächte. Man glaubt, daß die Reichsregierung die Vorschläge nicht in ihrer Gesamtheit äblehnen und die Fühlungnahme mit den Locarnomächten nicht abbrechen iverde. London, 22. Mär

die von Lord Cecil und anderen Persönlichkeiten eingeleitete Aktion für die kollektive Sicherheit." Geheimvertrag Russland—Wna Tokio, 32. März. Nach japanischen Meldungen soll ein Geheimvertrag zwischen Sowsetrußland und der chine sischen Regierung in Nanking unterzeichnet worden sein. Der Vertrag sieht eine weitgehende Zusammenarbeit zwi schen Rußland und der Nanking-Regierung vor. Abnahme der Arbeitslosigkeit Amtlich wird mitgete lt: Mitte März wurden in Oester reich insgesamt 313.831 unterstützte

ist in London eingetroffen. Er wird der Sitzung des Dreizehnerkomitees nicht beiwohnen, aber in seiner Eigenschaft als Berater der äbessinischen Regierung mit dem Vorsitzenden des Komitees Madariaga in Fühlung bleiben. Plötzlicher Manöverbefehl der amerikanischen Flotte San Pedro ((Kalifornien), 21. März. Die ganze in San Diego stationierte amerikanische Flotte hat unvorher gesehen Befehl erhalten, zu Manövern auszülausen. Friedensverhandlungen? London, 21. März. (TR.) „Daily Expreß" veröffent licht heute

und die territoriale Integrität und politische Unäbhängig- keit Abessiniens anerkennt. Paris, 22. AMrz. Die abessinisck)e Regierung hat ihren Gesandten in Paris beauftragt, bei der französischen Regierung über deren Auffassung bezüglich der Einstellung der Feindseligkeiten anzufragen. Tausend Bomben ausDfchidfchiga Addis Abeba, 22. März. Neunzehn italienische Bombenflugzeuge kreisten heute eine Stunde lang über der Stadt Dschidschiga und warfen über tausend Bomben äb. lieber den Sachschaden und die Todesopfer

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1901/31_05_1901/TIRVO_1901_05_31_1_object_7486143.png
Seite 1 von 4
Datum: 31.05.1901
Umfang: 4
, um die Arbeiter vor den ihnen drohenden Gefahren zu schützen, so hat man kein Recht, sich ein modernes, socialpolitisches Parlament zu nennen." Die Interessen der Arbeiter sind vollstässdig preis gegeben. Obwohl der Staat die Arbeiten vergibt und daher einen Einfluss auf die Arbeitsbedingungen nehmen kann, stellt es die Regierung als unmöglich hin, dass eine Maximalarbeitszeit, ein Minimallohn bedingt wird und 1 dass für den Schutz der Arbeiter gehörig vorgesorgt wird. Allerdings

hat der Wasserstraßenausschuss diesbezüglich auf Anregung der Socialdemokraten in gewisser Hinsicht Vorsorge getroffen, aber der Eisenbahnminister hat gefunden, dass cs nicht am Platze sei, selbst diesen mini malen Arbeilerschutz bei den neuen Eisenbahnbauten durch zuführen. Er will kein „Novum", es soll alles bei der alten Ausbeutung bleiben. Haben also die Arbeiter Ursache zur Freude? Mit Nichten! Die socialdemokratischen Abgeordneten haben er klärt, dass sie den wirtschaftlichen Vorlagen der Regierung sympathisch gegenüberstehen

, das Par lament und die Regierung gezwungen zu haben, Farbe zu bekennen. Die Arbeiterschaft hat nun gesehen, dass alle die bürgerlichen Parteien, die gerne von Socialpolitik sprechen, insbesondere die deutsche Volkspirtei, sich als Jnteressen-Vertretung der Capitalisten gezeigt haben. Die Arbeiterschaft hat aber auch gesehen, dass sie von dem „Wohlwollen der Negierung", von der „Fürsorge des Staates" nichts zu erwarten hat. Diese Erkenntnis muss die Arbeiterschaft anspornen, durch die Macht

sogar die dabei Beschäftigten an Leib und Leben bedroht waren? WaS Wunder nun, wenn die Regierung nun noch auf dem gleichen Standpunkt fleht und fich denkt: „Die Tiroler brauchen nichts, die find schon so zufrieden!" Mit diesem Standpunkt haben auch frühere Regierungen immer ge-, rechnet und fich nur schwer bcqnemt, denselben zu verlassen; fie hielten ihn auch dann noch beharrlich fest, als dle Clericalen endlich die Vortheile deS Eisenbahnbaues einzusehen und daraus abzielende Actionen

hätten. Sie besitzen die Macht und ihren Wünschen, den Wünschen der Kathrein, Zellinger, TreutnfelS, Dipauli u. s. w. hätte fich jede Regierung fügen müssen. Und diese Leute, welche das Volk so schwer geschädigt haben, die wollen Volksfreunde fein? Nein, nein und abermals nein! Volksfeinde find fie in deS Wortes schlimmster Bedeutung. Nicht weniger Schuld wie die Clericalen haben die Regierungen an der culturellen und wirtschaftlichen Zurück gebliebenheit Tirols. Als Leiterin deS StaatSwesenS hätte

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1900/13_04_1900/TIRVO_1900_04_13_1_object_7696783.png
Seite 1 von 4
Datum: 13.04.1900
Umfang: 4
, dem vernünftigen Theile der Volksvertreter erfreut, beweist der Um stand, dass, kaum hat der Präsident dem Abge ordneten DaSzynSki dar Wort ertheilt, er auch schon von einer großen Zahl von Zuhörern umringt ist. Der Redner beginnt seine Ausführungen mit einem Angriffe auf die Regierung, die erst in der zehnten Woche des Streiks nichtssagende Worte für die streikenden Kohlenarbeiter, deren Kampf die Sympathie der Bevölkerung begleitet, gefunden hat. Dann geht er die Kohleuwucherer scharf an, die im Einigungsamt

die Arbeiter, welche bereit waren, zu unterhandeln, höhnten. Weiters kommt der Acker bauminister und dessen Informator, der Herr Hof rath Zechner, der die Frechheit und den Mut hatte, das im Jahre 1896 bereits fertiggestellte Berg- inspectorengesetz in den Papierkorb zu werfen, an die Reihe gepeischt zu werden. Wir wollen, er klärt Daszynski, vom Minister nichts anderes, als dass die Regierung den Gewerken endlich sage, dass ihr Vorgehen ein unmoralisches ist, dass sie gegen diese stolzen Herren

einschreite, wie das Gesetz es verlangt! Wir wollen sehen, ob die Immunität der Larisch, Rothschild, Gutmann und des Erzherzogs Friedrich mit seiner Camera so weit geht, dass die Regierung nicht einmal eine Geldstrafe von 10 fl. vorzuschreiben wagt! Machen Sie einen solchen Schritt, und diese zehn Gulden werden für die Gesellschaft, für die Industrie und für die Arbeiter schaft zehn Millionen Gulden wert werden! Die Regierung hat nicht das Recht, sich hinter den socialpolitischen Ausschuss zu verschanzen

durch solche Racheacte vergiften, will man diese Arbeiter in diesem stumpfen Hassgefühl er halten, das sie den Gewerken gegenüber hegen, will man die Atmosphäre weiter mit den Haß- und Wutausbrüchen der geknebelten Arbeiterschaft ver giften! Da sollte die Regierung keine Worte finden, um etwas derartiges unmöglich zu machen? Keine Medicamentc. keine Geburtshilfe, keine Särge.... Abg. Daszynski: Wenn wir von den Ge werken reden, dürfen wir auch der Beamten der Regierung nicht vergessen, die in so barbarischer Weise

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1901/07_06_1901/TIRVO_1901_06_07_1_object_7486147.png
Seite 1 von 4
Datum: 07.06.1901
Umfang: 4
als daS Nachlaufen hinter den Großgrundbesitzern ä la Schwarzenberg. Schließlich benützte Gen. Dr. Ellenbogen die Gelegenheit, um in einer ihatsächlichen Bemerkung die Stellungnahme der Socialdemvkratie zur Bauern frage kurz ober prägnant zu präcifieren. Die Debatte nahm folgenden Verlauf: Gen. DaSzyuSki machte der Regierung den Vorwurf, dass sie im Motivenbericht auf die Arbeiter ganz vergessen hat und erklärte die Nothwendigkeit des Arbeiterschutzes. Es handelt sich um die Weiterentwicklung unserer

die billigen Sorten treffen. Abgeordneter Schuhmeier: Wie gewöhnlich. Abgeordneter DaSzynSki: Da fordern wir, dass weuigstevs die ärgsten Schundlöhne verschwinden bei diesen großen Arbeiten, bei denen doch die Regierung als die Hauptunternehmerin auf die Scene tritt. Wir geben Ihnen die Gelegenheit, anständige Löhne zu zahlen und die Arbeitszeit zu verkürzen und da kommt man mit den lächerlichen Einwänden, dass das Gelegenheits- gesetze wären. Aber sagen Sie mir aufrichtig, wenn Sie die Geschichte

der Arbeiterschntzzebung überdenken, find immer voll ständige Gesetze gemacht worden, oder waren eS nicht immer > Gesetze, die die Forderung des Augenblick; erfüllen sollten? Der capitalistische Staat lebt eben von Tag zu Tag, und er kann sich nickt zu durchgreifenden Reformen entschließen. Wenn ich nun zu dem Theile meines Minoritätsvotums übergehe, der das Submissionswesen regeln will, so muss ich Ihnen offen sagen, ich glaube nicht, dass die Regierung imstande sein werde, mit einem vollständigen Gesetz

über daS SubmissionS- wesen zu kommen. Es hängt u viel mit dem Militär zusammen, wo auch Ungarn mitzureden hat. Nun brauchen die Ungarn be- kanntlich keine Socialpolitik, denn sie haben leider keine gut organisierte Socialdemokcatie, statt der Socialpolitik haben sie dort die Bajonnette und Gewehre der Gendarmen. DaS ist die ungarische Socialpolitik, die auch zu unS herüberspielt. So lange die Regierung nicht 1>ie Möglichkeit hat, uns mit einem ganzen Gesetzentwürfe zu kommen

, soll sie unS also nicht solche Eiuwürfe erheben. ES handelt sich hier um ganz genau umschriebene Arbeiten, genau bestimmte Arbeftszweige und Fristen. Die Regierung hat es in der Hand, die Verhältniffe zu ordnen, wie sie will. Der Typus der Submission, wie er bei unS besteht, ist ein ganz barbarischer. Die Ansammlungen von Arbeitern, für die keine Schutzbestimmungen bestehen, bedrohen ganze Länder mit Epidemien. Die ganze Pyramide von Unternehmern und Subunternehmern lastet furchtbar auf den Schultern der Arbeiter

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1902/18_04_1902/TIRVO_1902_04_18_1_object_7592110.png
Seite 1 von 4
Datum: 18.04.1902
Umfang: 4
in Kelgien. In Belgien hat der Wahlrechtskampf einen sehr ernsten Charakter angenommen und dürste die Entscheioung in dieser Woche fallen. In der verflossenen Woche ist es in der Landes hauptstadt Brüssel zu wahren Straßenkämpfen gekommen, Barrikaden wurden errichtet, Schüsse wurden gewechselt und förm liche Schlachten geliefert, bei denen es mehrere Tote und eine Anzahl von Verwundeten gab. Die Straßenkämpfe nahmen tag täglich infolge der provozierenden Haltung der klerikalen Regierung einen größeren

gestiegen und wenn nicht im letzten Augenblicke eine Verständigung eintritt, wird diese Woche der Bürgerkrieg in Belgien ausbrechen. Vielleicht überlegt sich die klerikale Regierung noch die Sache angesichts dieser Sturmzeichen und entspricht dem Willen des Volkes durch Gewährung des allgemeinen Wahlrechtes. Das belgische Partei-Zentralorgan veröffentlicht folgenden Aufruf: „Es ist nicht mehr möglich, an den verbrecherischen Plänen der Regierung zu zweifeln. Man will den Belagerungs zustand

Arbeiter-Institutionen werden dafür sorgen, daß die Streikenden Brot haben. Das Heil liegt im General st reik! Wochen-KWVd s Han. Regierung und Klerikale. Ju Oesterreich: In einer sozialdemokratischen Versammlung wurde der Erzbischof K o h n beleidigt und der die Versammlung überwachende Regierungsvertreter erstattete sofort hievon die Anzeige au die Bezirkshauptniannschaft, diese meldete es der Staatsanwaltschaft und diese dem erzbischöflichen Konsistorium. Zum Schluß über- nahui noch der Staatsanwalt

zu rauben und sie am l i e b st e n gänzlich vernichten möchten. Der ungarische Minister Wlassics gab im Parlament folgende Erklärung ab: „Der Erzbischof von Sarajevo gehört nicht in die Kom petenz des ungarischen Unterrichtsministers, sondern er fällt in die Jurisdiktion des gemeinsamen Finanzministers. Aber die ungarische Regierung würde sich einer Unterlassung schuldig machen, wenn sie die kompetenten Faktoren nicht auf die empörenden Beleidigungen gegen die ungarische Nation, die ungarische

Diplomatie und die österreichisch-unga rische Regierung aufmerksam gemacht hätte, welche laut Zeitungs meldungen in jenem Protest enthalten sein sollen. Es sind bereits Schritte unternommen und die dies bezügliche Zuschrift ist bereits expediert worden. Unter keinen Umständen werden wir zulassen, daß uns eine entsprechende Genugtuung versagt bleibe. Was im Jahre 1900 aus Anlaß des berühmten Trinkspruches geschah, das wird auch jetzt geschehen. Wenn das, was die Blätter mit Bezug auf die (Äcklärung

14
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1924/23_07_1924/NEUEZ_1924_07_23_1_object_8153074.png
Seite 1 von 4
Datum: 23.07.1924
Umfang: 4
Regierung. KB. London, 21. Juli. (Reuter.) Im Unterhause wurde die Regierung im Laufe der Debatte über den Gesetzent wurf betreffend die Arbeiterwohnungen mit 201 gegen 155 Stimmen geschlagen. Diese Niederlage der Re gierung hat keine politischen Konsequenzen. einer Art Hochgefühl leerte er sein Glas, sich gewisser maßen selbst zutrinkenö: „Francis, das hast du gemacht!" Iw übrigen gehörte er Ethelrida. Sie ihrerseits war auf dem Standpunkt Leonorens, die Goethe sagen läßt: „Ich höre gern, wenn kluge

und Krüppel mit größter Sorgfalt er hält, womöglich als Eltern der zukünftigen Generation." Ethelrida sah nachdenklich aus. Francis Markrute aber lächelte: „Ja, ja fuhr er fort, „die einzig vor bildlichen Regierungsformen sind die Bienen und Amei- Das Unterhaus hat außerdem mit 137 gegen 119 Stim men einen von der Arbeiterpartei eingebrachten und von der Regierung genehmigten Abänderung s- antrag bezüglich des Arbeiterwohnungsgesetzes ver worfen. Ein Antrag auf Vertagung des Unterhauses wurde mit 174

Oesterreichs erklärt, daß die von dev Regierung vorgelegte und vom Nationalrat mit Mehr heit beschlossene Reuregelung öer Besoldungsverhältnisse der Bundesangestellten ein schwerer Gewaltsakt gegen die aktiven und pensionierten Beamten und eine planmäßige Täuschung der Oeffentlichkeit ist. Das neue Gehaltsgesetz versagt den Bundesangestellten nicht nur die mit voller Berechtigung geforderte und von der Regierung wiederholt versprochene materielle Besserstellung, sondern es nimmt ihnen auch Rechte, deren

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1896/28_10_1896/BTV_1896_10_28_3_object_2965460.png
Seite 3 von 8
Datum: 28.10.1896
Umfang: 8
des Czarenpaares verherr lichende, lebhaft acclamierte Ansprächen, welche in Glück Verantwortlicher 'tti^acteur Johann Tschugmell» wünsche für das Czarcupaar nnd Russ!aiis aus- klangen. Cmlftnntinvpcl, 27. Oct. Für die klcinafiatischen SandfchakS wurden 5 christliche AdjointS, Griechen, Armenier und Katholiken, ernannt. — Nach amtlicher türkischer Quelle ist die Nachricht, dass eine ZwaugS- contribntion beschlossen worden sei, unrichtig. Die Regierung eröffnete einfach eine freiwillige Snbseription

nach nationaler Abgrenzung uud erklärt, zur Anbahnung der nothwendigen beiderseitigen FriedenSstiiiimung müsse die Regierung die bisherige Haltung ändern. Er verlangt von der Regierung Aufklärung über ihr Verhalten gegenüber dem ganzen Complcx der böhmischen Angelegenheit. — Abg. Pacak erklärte in längerer Rede, dass die Iuugczcchen weder das Budget, «och den Dispositioussond bewilligen. Sodann ergriff der Ministerpräsident Gras Badeni das Wort. Er snhrte aus, dass die Regierung nicht in der Lage sei

, mit wenigen tnrzen Schlagworteu irgendein Parteiprogramm sich eigen zu mache», um auf die unbedingte Unterstützung uud Gefolgschaft ein- zelner Parteien rechnen zu können. Eine derartige Regierung würde unserem ^-taatswcsen nicht znm Heile gereichen. Vor deu ungeheuren Schwierigkeiten der sich gegenseitig lrenzenden Aufgabe», vor der historischeu Vergangenheit, vor den Bedürfnissen der Gegenwart könne man nicht die Augen verschließen und nach einer festgesetzten Norm regieren. Dies hieße wie ein Arzt

versahren, der den Patienten zugrunde gehen lässt, nnr nm daö Dogma siegreich zn behaupten. In dieser Erkenntnis mnss die Nigiernng auch jetzt wiederholen, dass sie zwar nicht über den Parteien, aber doch außer halb derselben steht; immcr in Fühlung, niemals aber in Abhängigkeit von ihnen, nach sachlichen GesichtS- Herausg.-g-l..-n.von 2 ' 2S.,qner'schcn Unioersitäls-Vu hh> p.inklei! die Geschäfte führen will. Dabei muss die Regierung es sich gefallen lassen, in gewissen Situa tionen MisSdeutuugen

ausgesetzt zn sein. Weun die Regierung überhaupt kein bestimmtes Parteiprogramm zn dein ihrigen machen kann, so kann sie cs umso- weniger, wo cs sich um extreme Losungsworte und grm'.dstürzende. größtcntheils völlig unrealisierbarc For derungen !,andelr. Darin liegt eS vor allem, dass die Regierung sich unbedingt auf den Boden der Ver fassung stellt. Allerdings wird dadurch die Möglichkeit der Ausgestaltung nnserer constitntioncllen Verhält nisse nicht abgeschlossen, wie dies beispielsweise kürzlich

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1901/26_04_1901/TIRVO_1901_04_26_1_object_7486121.png
Seite 1 von 4
Datum: 26.04.1901
Umfang: 4
und forden fie auf, alle Freidenkenden bis aufs Messer zu bekämpfen. Um Hof und Regierung zu terrorifieren, setzte fich der Bischof von Barcelona an die Spitze der cotalonischen Separatisten, während der von Pamplona daS Havpt der Carlisten Navarras und deS BaSkev- landeS wurde. Es ist eine altbekannte Thatsache, dass die carlistische Verschwörung, dieses ewige Damoklesschwert Spaniens, gerade in den Klöstern ihre Brennpunkte und Waffenniederlageu hat. Bei den letzten Wirren habea die Jnsaffen

hätten, eine diesbezügliche Untersuchung vorzunehmen, denn in Spanien, geradeso wie iu Oesterreich, hört die Staatsgewalt an der Kloster pforte auf. Die vielseitige politische, wirtschaftliche und moralische Thätigkeit de: geistlichen Ordeusverbindungen ist, wie daS Beispiel Frankreichs zeigt, jedem Laude verhängnisvoll, wie weitverbreitet auch die Aufklärung darin fei, und wie liberal auch feine Regierung fei. Welchen allumfassenden verderblichen Einfluss aber wird die Kuttenclique nicht auSüben

in einem Lande wie Spanien, wo der Staat die Schullehrer Hungers sterben lässt und ein Drittel der Bevölkerung weder schreiben noch lesen kann, wo die besitzen den und leitenden Claffeu größteutheilS den rlerical-reactionärsteu Anschauungen huldigen und wo der Hof und die Regierung ge horsame Diener deS VaricanS find? WaS letzteren Punkt anbetrifft, so haben wir schon gezeigt, wie der spanische Hof fich in den Dienst deS Clericalismus stellte, indem die Königin, den Eingebungen des Jesuitenpaters Mourana

, so dass man fich von der Erziehung desselben für die Religious- und Gedankenfreiheit, wie dies vor kurzem in den Cortes vou einigen liberalen Abgeordnete» dargelegt wurde, nur das Schlimmste versprechen kann. Was soll ich nun von unserer Regierung sagen? Auf der Ministerbank, so scheint es fast, fitzm nicht verfassungsgemäße und verantwortliche Minister, sondern Greßinquifiloren mit dem Weibwedel in der Hand, oder Väter des Jesuitenorden. Beschützer des MöuchsthumS uad der Herrschaft der Kalte

diese Leute, wenn fie nun die Macht dazu hätten und nicht die Intervention der auswärtigen Staaten fürchteten, jetzt, genau ebenso wie vor 300 Jahren, alle Ketzer und Ungläubigen iu Acht und Bann thun und sogar die Scheiterhaufen nebst Autos da fe wieder einführen würden. Nur einer solchen Regierung ist eS zu verdanken, dass fich seit einiger Zeit in Spanien zahlreiche religiöse Orden angefiedelt haben, die durch das 1851 zwischen Spanien und dem Papste PiuS IX. abgeschlossene Coucordat ausdrücklich

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1900/16_03_1900/TIRVO_1900_03_16_1_object_7697726.png
Seite 1 von 6
Datum: 16.03.1900
Umfang: 6
: „Die k. k. Re gierung wird aufgefordert, in jdem gegenwärtigen Bergarbeiterstreik ihren ganzen Einfluss daran zuetzen und mit aller Entschiedenheit einzu- jchreiten, um den Arbeiterausftand ehestens mit gehöriger Rücksichtsnahme, auf gerechte Fordrungen der Bergarbeiter und der jämmtlichen Productionsclassen im Interesse der ge- sammten Bevölkerung zu beenden". Das ist blutwenig, was da im Socialpolitischen Ausschuss geleistet wurde und die Erklärung, welche Ministerpräsident Korber namens der Regierung abgab

, »nacht die Sache nicht besser, sie ist im Ge- gentheile geeinet, das Vertrauen der Bergarbeiter in die Regierung ganz zu erschüttern. Der Mini ster statt käftig einzugreifen und die lendenlahme Erklärung durch den Obmann des Socialpolitischen Ausschusses wieder gutzumachen hat erklärt, dass die Regierung es an Versuchen, den Streik zu beenden nicht hat fehlen lassen. „Diese Versuche sind vor nehmlich deshalb ohne Erfolg geblieben, weil die Arbeiterschaft neben anderen Punkten auch das principielle

Verlangen stellten, dass eine generelle und sofortige Verkürzung der Arbeitszeit einzutreten habe. Die Regierung wird angesichts der großen Wichtigkeit dieser Frage sowie getreu ihrer schon ursprünglich kundgegebenen Absicht die begonnenen Vorarbeiten über die Ab kürzung der Schichtdauer beim Bergbau mit aller Beschleunigung zum Abschluss zu bringen suchen und womöglich bereits in der Session nach Ostern mit einem Vorschläge vortreten, der den hiebei in Betracht kommenden Interessen Rechnung tragen

soll." Dann empfiehlt der Minister wieder aufnah me der Arbeit und die Regierung werde auf Wiederherstellung normaler Verhältnisse, »o es vermag, ein wirken. Was hier Minister Körber bezüglich der Arbeiter sagt, ist nur insoferne wahr, als die Arbeiter diese Forderungen stellten, sie waren stets aber zu Ver handlungen bereit. Nicht an ihnen also, sondern an den Gewerken, die jedes Verhandeln unmöglich machten, scheiterten seine (des Ministers) Versuche. Dies im Parlament sestzustellen, wäre feine Pflicht

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1902/28_02_1902/TIRVO_1902_02_28_1_object_7592082.png
Seite 1 von 4
Datum: 28.02.1902
Umfang: 4
haben sich lebhaft und nachhaltig mit meinen letzten Ausführungen über die Parlaments frage beschäftigt und auch in dieser Debatte ist man wiederholt darauf zurückgekommen. Classificiere ich die laut gewordenen Stimmen, so meinten die einen, ich wollte warnen, die anderen, ich hätte gedroht, und die dritten sprachen vom Staats st reich. Ich habe nicht gewarnt, weil es der Regierung nicht ansteht, eine Körperschaft wie das Parlament zu warnen. Noch weniger lag eine Drohung in meiner Absicht

, weil eine zielbewusste Regierung nicht droht, sondern handelt. Was endlich die Conturen eines Staatsstreiches betrifft, dieIman in meinen Worten entdecken wollte, so hat die Re gierung nichts gethan, was jemandem die Be rechtigung einräumte, ihr einen frivolen Rechtsbruch zu Gunsten irgend einer Partei oder eines Regimes zuzumuthen, denn nur eine solche Handlungsweise würde diese Bezeichnung verdienen. Die Verhältnisse liegen bei uns überhaupt nicht so, dass sich irgend jemand in solchen kühnen Unternehmungen ver

, sondern im Gegentheil der durch äußere und innere Gründe bedingte Zwang, zu bedeutungsvoller Arbeit Vorhandeu ist. Bei uns standen nicht Regierung und Parlament oder ein gewohntes System und ehrgeizige Pläne einander gegenüber, vielmehr lag die Gefahr nur allzu nahe, dass Parlament und Staat in einen verhängnisvollen Gegensatz gelangen: das Parla ment, das nichts schafft, der Staat, der vorwärts muss." Wer bis jetzt noch nicht über die Kunstfertigkeit des Herrn v. Koerber, sich selbst zu dementieren, staunte

. Aber er geht denn doch zu weit, wenn er die Thatsachen geradezu auf den Kopf stellt. Wenn die Liebe und Verehrung der sogenannten „maßgebenden" Parteien zu Herrn v. Koerber soweit geht, dass sie sich von ihm bei hellem Tage hinters Licht führen lassen, wir wollen es ihnen nicht ver wehren, aber die Bevölkerung soll nicht auch zu den Gefoppten gehören. Wschsrr-Rsmd scharr. Die Lage in Trieft. In Triest ist vollständige Ruhe eingekehrt und nur die Maßregeln der Regierung Koerber, das Standrecht

über die Triester Vorgänge geschwiegen, um ihrem geliebten Koerber nicht wehe zu thun. Hoffentlich werden noch vor der Berichterstattung des zur Berathung der Regierungsmaßregel eingesetzten Ausschusses die Ausnahms- Verfügungen aufgehoben werden, denn eine Wiederholung der letztwöchentlichen Debatte dürfte der Regierung nicht angenehm sein. Unser Statthalter und seine Sympathien sür die Arbeiter. Aus Anlass der Trauer für die in Triest er schossenen Arbeiter wurde in Trient am Mnnicipium eine schwarze Fahne

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1902/16_05_1902/TIRVO_1902_05_16_1_object_7592128.png
Seite 1 von 4
Datum: 16.05.1902
Umfang: 4
zu bewilligen, während der Finanz minister die dringlichsten, bereits beschlossenen Ausgaben zu machen ablehnt und auf anrüchige Einnahmen, wie die Mauten, nicht verzichten zu können erklärt. Der Sozialdemokratische Ver band beschloß nach längerer Debatte, in einer der nächsten Sitzungen einen diesen Gegenstand betreffenden Dringlichkeits antrag einzubringen, damit das Abgeordnetenhaus Gelegenheit finde, in dieser Frage selbst zu sprechen, und die Regierung ge nötigt werde, für ihre Haltung Rechenschaft

(Anhänger der gegenwärtigen Regierung), 129 Radikale (Freisinnige, Anhänger der gegenwärtigen Regierung), 90 radikale Sozialisten (Demokraten, Anhänger der gegenwärtigen Regierung), 43 sogenannte ministerielle Sozialisten, 6 anti ministerielle Sozialisten (Guesde-Anhänger). In Paris wurde Minister M i l l e r a n d in der Stichwahl gewählt. Nach ver schiedenen Aeußerungen seines Freundes und Verteidigers im Parteilager dürfte er aber das Ministerfauteuil verlassen. Er hinterläßt zwar so manche wertvolle

Reform, aber auch eine noch mehr als früher zerklüftete sozialistische Partei. Die Rache der belgischen Klerikalen. Der Klerikalismus will weitere Opfer haben. Noch haben sich die Gräber der zwölf Märtyrer kaum geschlossen, noch liegen unzählige Verwundete darnieder, noch arbeiten die Tribunale mit einer in Belgien nie dagewesenen Härte gegen die Arbeiter, und schon bereitet die Regierung einen neuen Coup im großen Stile vor. Wahrscheinlich bieten die Denunziationen der klerikalen und so genannten

„neutralen" Presse noch keinen genügend soliden Grund, um darauf eine Anklage zu basieren. Die Regierung versucht es daher mit anderen Mitteln und Wegen: So ist eine Unter suchung gegen die Redaktion des „Peuple" von der Staatsanwaltschaft eingeleitet worden. Es handelt sich dabei um folgendes: Die Redaktion des „Peuple" hat im Laufe des vorigen und dieses Jahres an ihre Abonnenten Revolver zu billigen Preisen verkauft. Die Anklagebehörde will nun ermitteln, ob zwischen dieser Abgabe von Revolvern

21