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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 07.10.1905
Umfang: 10
immer erst zuletzt, ja vielleicht noch später! Der ««christliche Kampf einer christlichen Partei. (Rede des Chefredakteur Dr. G. I eh l y in der Versammlung des Volksvereines in Jmst am 17. September 1905.) (Schluß.) '' Aber noch herziger ist eine weitere Betrachtung über diese Partei der Widersprüche.: Wäh rend im ersten Teile der Versammlung über die „Tintenklexer' gewettert wird, kommt'im zweiten ein solcher und zwar ein wirklicher, ein Aushilfs schreiber und belobt den Schrafft und seine Leute

und bietet sein Bündnis an und das seiner Partei gegen die „finstere' Macht der Konservativen. Und siehe da, dieser radikale Schreiber wird in Gnaden aufgenommen, der Vertreter einer anerkannt kirch lich feindlichen Partei wird im katholischen Tirol als Verbündeter begrüßt, während man für die katholischen Vertreter des Landes, die treu zu ihren Bischösen stehen, nur Spott und Hohn hat. Die Verbrüderung mit dem Jmster Aushilssschreiber ist schließlich nichts gewesen als eine Tragikomödie, der arme, naive

Mann, der da glaubte, seinem Zorn über diese „finstere' Partei, das sind wir, wirksam auslassen zu können, ist schließlich allein geblieben und Schraffl war der Gefoppte; aber die Sache hat einen tieferen Hintergrund. Schraffl wollte ja auch nicht mit dem radikalen „Tinten- klexer', wie Bauhofer geschmackvoll sagt, sich Ver bünden, sondern mit der deutschradikalen Partei/ wenigstens mit der deutschen Volkspartei in Tirols mit Dr. Erler, obwohl derselbe ein f-j-f Advokat

erblickte. Ist's seither besser geworden? O nein! Erler und seine Partei haben das Möglichste getan, um die kirchenseindlichsten Artikel, dieser Gattung von Zeitungen, die glücklicherweise im eigenen Schmutze zugrunde gehen, zu „immunisieren', Erler hat seine berüchtigte Klosterrede gehalten, seine Organe sind nicht weniger kirchenfeindlich; aber die Partei Schöpser-Schraffl bettelt und lechzt förmlich nach einem Bündnis Mit ihr und winselt ganz weh- mütig über, die Fußtritte, welche sie erhält

. Wie schnell geht es doch abwärts!-Wie hat sich die christlich.soziale Partei seit jener Protestversamm lung geändert! Damals, als auch in Tirol die kirchenfeindlichen Parteien immer kühner ihr Haupt erhoben, als offen zum Abfall von der Kirche auf gefordert wurde, als Wolf die Losung ausgab, die Klerikalen auszuräuchern, damals hofften manche, die gemeinsame Not werde uns einigen; aber heute bietet Schraffl der Partei, welche den bankerotten Wolf liebevoll aufgenommen hat, ein Bündnis an! ' Meine Herren

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 04.09.1907
Umfang: 8
. »u „?vote für :x«ro» »,uv A « l a « d. Der Reichsrats-?lbgeordnet Dr. Gebmann äußerte sich über die Haltung der Christlich sozialen zur Rekonstruktion des Ka binetts: Daß eine Partei von der parla mentarischen Ziffer und Politischen Bedeutung wie die christlichsoziale, Einfluß auf d^ie Staatsverwaltung zu gewinnen bestrebt sein mnß, ist eine selbstverständliche Sache, zu der sie wie jede andere Mehrheitspartci ge radezu verpflichtet crfcheiut. Etwas an deres ist es nni

die Ii o r in, in der dies am besten erreicht wird. Die christlichsoziale Partei hat sich im Jahre 190L anläßlich dör direkt an sie gerichteten Aufforderung znr Teilnahme an dem damals neu zu konstruierenden Mini sterium ablehneich verhalten. Die Erfahrungen, anderer Parteien >in dieser Hinsicht, namentlich seit der Durchführung der Wahlen auf Grund des allgemeinen, gleichen und direkten Wahl rechtes, gemahnen zur größten Vorsicht u n d Zurückhält» u g. Wie ruhig die christ lichsoziale Partei dieser ganzen, Frage gegen übersteht

, wird am besten dadurch bewiesen, daß bisher nicht eine einzige Beratung oder Be sprechung seitens der christlichsozialen Vereini gung des Abgeordnetenhauses- oder im schoße der Parteileitung in dieser Sache stattgefunden hat. Auch ist meines Wissens kein einziger führender Abgeordneter unserer Partei in dieser Frage mit der Regierung in Verbindung ge treten. Gewiß wird aber die Partei, wenn sie zu dieser Angelegenheit Stellung zii nehmen; hat) sich nicht von den Wünschen einzelner Per sonen

, sondern ausschließlich von dem Interesse der von ihr vertretenen Wählerschaft, und der Rücksicht auf die weitere Ausbreitung der Partei leiten lassen. Wenn die Behauptung ausgestellt wird, „daß es keinen Kandidaten im Abgeordne tenhaus? gibt, der seine Bewerbung so offen ankündigt nird zur Schau trägt, wie Abg. Hof-' rat Dr. Geßmann', so widerspricht dies in jeder Hinsicht den Tatsachen; denn ich habe niemals irgendwem gegenüber bisher menieKan^ didatur für einen Ministerposten angekündigt, sondern mich vielmehr

gegenüber den diesbe züglichen Andeutungen von Kollegen ariderer Parteien stets ablehnend verhalten. In eurer solchen Frage entscheidet ja, meiner Anffaffung nach, nicht der Einzelne, sondern nur die Ge samtheit der Partei. Der Vollzugsausschuß der deutschen Agrarpartei hielt am 2. September in Prag in Anwesenheit zahlreicher agrarischer Reichsrats- und Landtags- nbgeordueter eine Sitzung ab, in welcher der Ob mann der Partei Abg. Peschka einen Bericht über die politisch? Situation erstattete. Es wurde

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 07.01.1905
Umfang: 8
, daß der frühere Kurs beibehalten werde. Die christlichsoziale Partei werde auch wie bisher ihre Kräfte in die Dienste ruhiger parlamentarischer Arbeit stellen. Dr. Kathrein erklärte, daß er auf Grund der Darlegungen des Ministerpräsidenten dessen Politik, die darauf abzielt, das Parlament arbeits fähig zu machen und eine Annäherung zwischen den Deutschen und Tschechen herbeizuführen, rückhaltlos billige und nach Kräften unterstützen werde. DerMinisterpräsident bat den Abgeordneten Dr. Kathrein, seine Stelle

zu bezeichnen, das als Träger ihres Vertrauens in den „Bauernrat' aufgenommen und den Sitzungen beigezogen werden soll. Alle dies bezüglichen Zuschriften find an die Bundes leitung in Sillian zu senden. Die Ausstchken des Baron Gautsch. Eine großeZahl von hervorragenderen Partei männern ist zum neuen Ministerpräsidenten b es Hieben worden, darunter Prinz Alois Liechten stein und Dr. Lueg er. Die „Reichspost* berichtet: »Das Gespräch hatte lediglich informative Zwecke, doch kann gesagt werden, daß die beiden

. Ungarischer Reichstag. Die Wahlen in das ungarische Abgeordnetenhaus finden in der Zeit vom 26. Jänner bis 5. Februar statt. Der Reichstag tritt am 15. Februar zusammen. — Die National-Partei unter Führung Apponyis (16 Mann) und die Szederkenyi-Fraktion (6 Mann) vereinigten sich mit der Unabhängiakeits- partei. Bei der Thronrede in der Ofen-Pester Hosburg am 4. Jänner war die ganze Opposition abwesend. DerHandelsvertrag mitDeutsch- land ist von letzterem Ende Dezember nicht ge kündet worden. Am 2. Jänner

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 13.10.1906
Umfang: 8
machen, damit das künftige Parlament nicht wie das verflossene durch die immerwährenden nationalen Kämpfe an der Arbeit gehindert werde. Wenn die Tschechen aber hier Halsstarrigkeit be weisen, dann würden sie ihrer politischen Reife ein schlechtes Zeugnis ausstellen.' politische Rundschau. Die Christlichsozialen und die Wahlreform. Am 8. Oktober hat Abg. Dr. Geßmann ineinerParteiversammlmgimzweitenWienerBezirk ausgeführt: „Ich hatte die Ehre, durch das Vertrauen meiner Partei in den Wahlreformausschuß ent sendet

zu werden, und ich muß sagen, die Be deutung unserer Partei ist seit dem Augenblicke, wo die Frage des allgemeinen Wahlrechtes zur Diskussion gestellt wurde, im Abgeordnetenhause ganz außerordentlich gestiegen. Man darf nicht vergessen, daß wir nur 25 Mann von 425 im Abgeordnetenhause darstellen; aber ich darf wohl das eine ohne Ueberhebung im Namen meiner Partei sagen, daß wir bei der Frage der Wahl reform eine Rolle gespielt haben, die weit über die Bedeutung der Zahl unserer Partei im Abge ordnetenhause

hinausgeht. Ich darf wohl sagen gegenüber den Ruhmredep der Sozialdemokraten, daß in ungleich höherem Maße es Verdienst unserer Partei ist, wenn die Wahlreform zustande kommt, und daß sie nie zustande gekommen wäre, wenn Wir uns nicht für dieselbe eingesetzt hätten. Ich weiß recht wohl, daß in manchen Kreisen wegen der Wahlreform Bedenken herrschen, aber ich sage nur folgendes: Wir als Partei werden durch die Wahlreform gewiß unendlich an Gewicht zunehmen. Wir werden durch die Zahl unserer Abgeordneten

ein Faktor werden, der in Zukunft in ganz anderem Maße, als das bisher der Fall war, ausschlaggebend sein wird für die Geschicke Unseres Vaterlandes. Dies vor allem unter der Voraussetzung, daß wir unsere Pflicht voll und ganz erfüllen, daß wir mit Ernst und Hingabe/ an die Ausführung des Vertrauens unserer Mit^ bürger schreiten. — Da können wir uns ei? Muster nehmen an einer Partei in Deutschland die uns nahe steht, an dem Zentrum. Ich hahe mit den Führern der verschiedenen Parteien izn deutschen

Reichstage seit Jahren Fühlung, M dem Zentrum, den protestantischen Konservativ /N, sogar mit einzelnen Freisinnigen. Ich erinvere mich noch, wie vor einigen Jahren in Demch- land die Leute gesagt haben: wenn Windtssrst stirbt, ist es mit dem Zentrum aus, das Zevirum ist eine vorübergehende Erscheinung usw., «nau so, wie es unsere Gegner bezüglich unserer yrist- lichsozialen Partei seit langem gesagt Hab«. In der letzten Zeit sind unsere Gegner diesbeckglich etwas vorsichtiger geworden, weil ste dis Halt

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 05.04.1905
Umfang: 8
? Es ist nicht zum ersten Male, daß die christlich-soziale Partei den tirolischen Führer desavouiert. Die offiziellen Parteiblätter „Reichspost' und „Deutsche Zeitung' haben schon wiederholt an ^ seinen Reden Zensur geübte Wir wiederholen die Ftäge, die bei einer solchen Gelegenheit schon einmal gestellt wurde: Soll das, was für die Wiener zu schlecht ist, fÄ die Tiroler Bauern gut genug sein? Ist die christlich soziale Partei damit einverstanden, daß 'der Ab geordnete ^Schraffl das, was siel offiziell ablehnt

auf die Herren Kooperator Thaler-Bozen, Hochw. Mittersackschmöller- Oberbozen und Redakteur c>Felderer - Bozen. Ein BaUernbündler u namens > Pichler aus Unterinn brachte in! lobenswert ruhiger Weise die Ansichten der Bauernbündler vor; man ließ ihn ungestört reden. Redakteur Felderer antwortete ihm. Die ganze'Versammlung nahm einen sehr interessanten Verlaus und trug viel zur Ausklärung des Volkes bei. Mit einem Hoch auf Papst, Kaiser und Bischof wurde ' nach mehr als zweistündiger Dauer die Versammlung

und Religion zseien untrennbar. Die ersten sozialdemokratischen Führer seien sast alle Freidenker gewesen, die sich von der Religion und - Kirche» emanzipiert hatten.' Al4 dann die Partei größM iwürde/ 'habe^sie ^mM Rücksicht auf das Hindernis, welches die religiöse Gesinnung der Bauern unserer Agitation entgegensetzte, den Programmpunkt ausgestellt: Religion ist Privat sache. Also nut aus taktischen Rüch'ichten, /vor allem ^ um Wählstimmen zu gewinnen/ M dieser Pünkt in unser Programm aufgenommen worden

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 19.01.1904
Umfang: 8
an Private, z. B. Zahlungen von Ersatzbeträgen usw. im Scheckverkehr, finden in der Regel nur aus Verlangen der Partei statt. Die anweisende Behörde (k. k. Post- und Tele graphendirektion für Tirol und Vorarlberg) kaun jedoch diese Zahlungsart nach Ermessen auch in solchen.Fällen anordnen, wenn ein Verlangen der Partei nicht vorliegt. Das Verlangen der Partei, kann durch einen Vermerk auf der Rechnung oder auf andere Weise (z. B. im Lieferungsvertrag) gestellt werden. Hat der Zahlungsempfänger

ein Scheckkonto beim Post- sparkassenamt, so erfolgt die Ueberweisung im Clearingverkehr, wenn nicht ausdrücklich um Bar zahlung , ersucht worden ist. Die Ueberweisung des-flüssigen Betrages an die Partei darf erst nach Vorlage der vorschriftsmäßig gestempelten Quittung, erfolgen, wozu die Partei nach Fest stellung der Höhe und Fälligkeit ihrer Forderung von der anweisenden Behörde aufgefordert wird. Die Quittung muß die Angabe enthalten, daß der quittierte Betrag im Anweisungsverkehr des Postsparkassenamtes

aüsgesolgt worden ist. Auf dem Kontoauszug (bei Clearingüberweisungen) oder auf dem Coupon der Zahlungsanweisung (bei Barzahlungen) werden die Kassa, für deren Rechnung die Zahlung erfolgt, sowie die An weisungszahl der Administrativbehörde (k. k. Post-- und Telegraphendirektion sür Tirol und Vorarl berg in Innsbruck) angegeben, so daß die Partei die erfolgte Zahlung mit der ihr von der Ad ministrativbehörde avisierten identifizieren kqnn. -- Untersagt ist die Ausstellung von Kassaschecks sowie

die Leistung von Zahlungen auf Erlag scheine, die die Partei mit der Rechnung oder Quittung :c. beigebracht hat. — Zahlungen von Parteien an die k. k..Postdirektionskassa in Inns bruck (z. B. Zahlungen vonTelephon-Abonnenten-- l gebühren) können durch Einzahlungen mit Er lagscheinen erfolgen, die den Parteien zur Ver fügung gestellt werden, oder durch Ueberweisung Des Postsparkassa-Scheckkonto der Zahlungspflich tigen Partei auf das Konto der forderungs- Herechtjgten Stelle. — Wenn eine Partei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 03.09.1903
Umfang: 8
dieser „Volkspartei', jene Neigungen, deren Kern ein gräulicher Undank gegen Oesterreich ist. Man kann sagen, daß diese österreich feindliche Partei getragen wird, fast allein getragen wird von den öffentlichen Funktionären. Und gerade diese erweisen sich als Todfeinde des Staates! 3. Worum handelte eS sich ferner noch? Man wünschte österreichischerseitS, daß die Interessen der österreichischen Industrie gewahrt werden! Das ist doch ein Verdienst dieser Patrioten? O freilich! Kann je einmal eine so große Partei

, eine „Volks'- partei so krassen Egoismus so offen zur Schau tragen? Wer denkt denn nicht anS verzuckerte Wölflein? Und wenn diese Patrioten nun in der Erfüllung ihres Lieblingsgedankens dieselbe an den Vorteil dex Industrie knüpfen, muß man nicht annehmen, daß nicht bloß der Wols, sondern daß die ganze Herde verzuckert ist, d. h. daß die Politik dieser „Deutschen Volkspartei' .weder eine deutsche, noch eine völkische Politik ist, sondern die Politik dessen, wer was zahlt! Die guten Industriellen zahlen

, sogar wenn sie einmal Verdruß haben — und so fürchtet Lieschen den Papa gar nicht. Lieschen steht an seinem Knie: „Vaterl!' „Vaterl, Hast'S Mutterl auch lieb?' „Kind, wie kannst du nur so was Dummes fragen? Geh wieder an deinen Platz!' Lieschen geht ganz langsam fort und stellt sich auf Grund einer Portion Dummheit, auch Landwirte angeworben, aber immer nur in einer Zahl, welche den alten Charakter der Partei kaum alteriert. Wenn diese Partei von den Ungarn für den Dienst des Vaterlandsverrates

ist, als eS sich mit der Entwickelung der Ungarischen Produktion vereinigen läßt, so ist daraus klar, daß dieser Schutz ganz wertlos ist. Man weiß ja, wie Ungarn, künst lich mit öffentlichen Mitteln, seine Produktion fördert, wie dort die Industrie gleich Wer Pflanze im Treib hause sich entwickelt, was soll^dann noch der Schutz der österreichischen Produktion? Diese Erstgeburt ist verschachert — aber der Preis ist nicht einmal ein Linsenmus. So versteht diese! Partei den Schutz der Industriellen! ' 6. Man könnte auch noch fragen

, was find die gewissen gemeinsamen Angelegenheiten, für die im Eis und TranS gemeinsam vorgegangen werden sollte? Die Vermutung ist nicht unbegründet, daß zwischen solchen Parteien mehr Anknüpfungs wissen darf. punkte bestehen, als die Oeffentlichkeit Mit der Zeit wird man ja auch davon nock erfahren, gegenwärtig aber ist durch diese Ereigni^ die Partei, welche mit solchem Stolze das Deutsck tum für sich allein beansprucht, welche sogar >,» Mut hat, sich „Volkspartei' zu nennen, auf ihrem Wege

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 04.08.1905
Umfang: 10
in Budapest weilte, äußerte sich> einem Journalisten gegeil über über die Situation wie folgt: Es wäre irrig, vorauszusetzen, daß ich gegenwärtig die Absicht hätte, auf ärgend eine politische Aktion Einfluß zu nehmen. Was die Ralliierung der 1867er Parteien anlangt, so halte ich meinerseits die Vereinigung, seNstver- ständlich im Namen der Koalition, für wünschens wert. Ich setze nämlich von der liberalen Partei nicht voraus, daß sie im Kampfe um ihre Forde rungen eine Niederlage der Nation Her

beizuführen bestrebt sein werde. Es wäre wün schenswert, wenn sich die Liberalen den Dissi denten oder der neuen Partei anschließen wür den, well sie dadurch die Kraft der Koalition stärken und ihre Wünsche und ProgranrmMnkte der Verwirklichung näher bringen könnten. Ich habe auch von der Erklärung des Präsidenten des Abgeordnetenhauses Justh Kenntnis er langt, wonach er int Falle einer neuerlichen Ver tagung des Reichstages das Vertagunasrefkript nicht zur Kenntnis nehmen und das Hains ein berufen

betrachte; denn wählend man' die Auflösung damit motivieren kann, daß die Re gierung an die Nation appFliere, vermag man die Vertagung überhaupt nicht ziu, Motivieren, lveil sie einfach ein Ausspielen des Parlaments bedeutet. Sollte also das.Parlament neuerlich vertagt werden, so mußi tms Haus meiner An sicht nach beisantmen blisiben. Was schließlich die Situation anbelangt, so ist sie unverändert. Sehr viel hängt von dent Prozesse des Zusammen- bruches der liberalen Partei ab. — Zur Krise in Ungarn

wird gemeldet: Die Mitglieder der liberalen Partei hielten eine Konferenz kb, um zu verbuchen, zu Bavon Banffys' Zufamwen- fafsung aller aus der 1867er Basis' stehenden Parteien Stellung zu nehmen. Da die Koalition der liberalen Partei den VorWurf mächt, daß sie durch ihre bisherige Haltung der Verwirklichung der nationalen Aspirationen int Wege stehe, so tauchte die Idee auf, ob es nicht an der Zeit wäre, die liberale Partei aufzulösen, 'und, ohkre sich vvrderhand einer anderen Part« anzu schließen

, eine zuwartende Haltung einzkmehkten. Selbstverständlich wareil dies blos Privatänsich- ten. Es verlautet aber, daß in der Anleiten Hälfte des August eine größere VersantnÄmg der li beralen Partei stattfinden werde, in WÄcher die Frage der zukünftigen Hältung der Partei ent schieden werden soll. In der Unabhän aig- kejtspartei mächt sich eine gewisse Miß stimmung gegen Banffy geltend, indent be hauptet wird, daß dessen Vorgehen die Chancen der Koalition gefährde. Gegen Banffy, der schon zu wiederhoÄenmälen

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 14.11.1903
Umfang: 12
die Volksmassen zu begeistern suchen, um ihre selbstsüchtigen Absichten zu erreichen. Inland. Der Tiroler Landtag wurde am Dienstag geschlossen und die Landesboten sind nach Hause gekommen. Die letzte Session des Landtages stand im Zeichen des Kompromisses und war eine der arbeitsreichsten. Wichtige Gesetze, wie das Schul gesetz. Wildbachverbauungen, Budget ec,, wurden in ruhiger und durchwegs sachlicher Weise erledigt. In der letzten Woche steigerte sich die Arbeitslust des Tiroler Landtages zu einer wahren

des sozialdemokratischen Parteitages hielt Daszynski eine Rede gegen die radikalen Strö mungen in der Partei und verteidigte die prak tische Politik des Verbandes im Abgeordnetenhause. —— Ausland. * Kaiser Wilhelm. Der am Mittwoch früh über das Befinden des deutschen Kaisers aus gegebene Krankheitsbericht lautet: „Dem Kaiser hat der gtstrige Spaziergang ^gut bekommen. Die Wunde ist von gutem Aussehen und beginnt sich zu verkleinern.' Ein Wort des deutschen Kaisers. Bei einer sestlichen Angelegenheit erwähnte neulich

.' Hiezu er fährt ein Wiener Blatt folgendes: „Die Erklärung des deutschen Kaisers bezog sich auf die Ungarn. Aus dem Kreise der ungarischen Unabhängigkeits partei wurde der Versuch gemacht, durch Vermitt lung eines hohen ungarischen Aristokraten dem Kaiser einen abenteuerlichen Plan zu unterbreiten, nach welchem Prinz Eitel Friedrich zum König von Ungarn gemacht werden sollte. Trotzdem man die ganze Geschichte selbstverständlich nur von der lächerlichen Seite aus betrachtete, hat Kaiser Wil helm

aus 102 preußischen Landtagswahlkreisen mit 173 Mandaten bekannt. Gesichert ist die Wahl von 36 Konservativen, 19 Freikonservativen, 40 Zen trum? 43 Nationalliberalen, 20 Freisinnige Volks partei, 4 Freisinnige Vereinigung, 4 Wilden. In vier Wahlkreisen fällt die Entscheidung erst bei der Hauptwahl am 20. November. Der König und die Königin von Ita lien werden am Sonntag früh von Pisa aus die Reise nach England antreten. Der Minister des Aenßern, Tittoni, wird am Samstag Rom verlassen. Präsident

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 22
Datum: 19.11.1910
Umfang: 22
, daß bei der Parteipresse ein Rückgang bei der Wahl sozialdemakratisch gewählt hatten, aus zu bemerken sei wegen Ueberlastung der der Bruderschaft aus, und zwar gestützt auf eine Parteiangehörtgen. Der Regierung dürfe man Bestimmung der Satzung, nach der solche Mitglieder keine Truppen, der Partei aber immer mehr und ausgeschlossen werden können, die gegen die Jnter- mehr bewilligen. — Der erklärt revolutionären Sozial- essen des Vereins handelten. Rach der Anf cht der demokratie kommen aber k. k. Beamte sehr entgegen

Denerrlversammlung sind aber die Interessen des wie manche sagen, weniger wegen „Lokalbedarfs als Vereines identisch mit derjenigen der katholischen wegen lokaler Verhältnisse'. Wird, sich einmal Kirche. Ein Katholik verstoße aber dadurch, daß er bitter rächen. sozialdemokratisch mähle, gegen die Interessen seiner Kirche, da die Zugehörigkeit zur sozialdemokratischen Partei mit der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche * unvereinbar sei. Eins der ausgeschlossenen Mit- Thron und Altar gehören zusammen! glieder

. Zur bestimmten, genau angegebenen und zu stärken bestrebt waren, sondern auch als gemeinschaft mit sozialdemokratischen Partei-Ange- Minute begann auf einmal ein dunkler Streifen an Kulturträger auf dem Gebiete des Kirchen- hörigen enge und weittragende Verbindungen an» der Mondscheibe einzutreten: allmählich verbreitete gesanges, Kunst und Wissenschast und in anderem geknüpft. Das Amtsgericht wies die Klage ab, sich derselbe und In kurzer Zeit wir die ganze kurz sich hervorgetan

haben, eine nicht zu unterschätzende indem es mit nackten Worten ausführte, daß zuvor noch glänzende Scheibe unheimlich verdunkelt. Arbeit. Was ich von Ihnen erwarte, ist, daß Sie nach dem Programm und den Zielen der sozial- War früher der Glanz der unzähligen Sterne durch ln den Bahnen Ihrer Vorfahren Weiterarbeiten und demokratischen Partei die Zugehörigkeit zu dieser das mächtige Licht des Vollmondes nur dadurch mich unterstützen in meinen Bestrebungen, dem Partei mit der Zugehörigkeit zur katholischen Kirche zurückgehalten

ihn durch ein kleines Geschenk. Vivant Beide gehören zusammen und dürfen sozialdemokratischen Partei, welche den «orzusntes! nicht getrennt werden. Darum fördere ich Umsturz der christlichen Staate- und Ge- Kaltern, 1ü. November. Der erste Schnee am von ganzem Herzen die Bestrebungen, die Sie ver- sellschastsordnung bezweckt, ist mit der Montage kam in einer Auslage von 40 om. Da folgen. Wie bisher werde ich Ihnen auch in Zu- Zugehörigkeit zu der beklagten Bruderschaft, welche unsere Wetnbergeln noch stark grün

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 15.10.1901
Umfang: 6
Nr. 237 „Bozner Zeitung' (Südtiroler Tagblatt) Dienstag, den Oktober 1901. punkte mit dieser, in Politischer Hinsicht seien sie (Segner, in wirthschastlichen Fragen gebe es manche Berührungspunkte Die christlichsoziale Partei ist nur die Wiener Erscheinung der Kleri kalen, nur ein Erzeugnis des Wiener Bo dens, hervorgegangen aus dem Verhältnis der in Wien lebenden reichen Juden und der Ab neigung gegen diese, der Absicht die Gemeindever waltung von jüdischem Einfluß loszumachen. Lueger

hat diese Stimmung bcnützt und vermittelst der Deutschnationalen und Klerikalen seine Position er- obert, sodann erstere abgeschüttelt. Heute schwindet ihr Einfluß und ist überhaupt auf Wien allein be schränkt. Und da sind sie nur noch die Herrschenden, weil sie keinen Nachfolger haben. Die Schönerer^ partei hat in Wien keinen Boden; Schönerer selbst ist seit Jahren schon nicht mehr öffentlich dort auf; getreten. Die altliberale Partei kann als vollkommen be seitigt betrachtet werden. Und überhaupt

nur eine antisemitische Partei wird im Stande sein, den Christlichsozialen die Herrschaft aus der Hand zu reißen. Unter Antisemitismus sei nicht der abscheu liche Racenantisemitismus gemeint, wie er die Wiener Antisemiten „auszeichnet', wobei jeder Jude ein Auswurf der Menschheit, ein geborener Verbrecher ist, sondern nur das Bestreben gemeint, das öffent liche Leben vom jüdischen Einfluß fern zu halten. Die Deutsche VolkSpartei wäre die einzig geeignete, die christlichsoziale zu verdrängen, die Sozialdemo kraten

überlassen, und heute nur ausgesprochen, daß für den Fall, daß für die Stadt Innsbruck die zwei Kandidaten der Deutschen Volkspartei aufzustellen sind, als solche Bürgermeister Grcil und Abgeordneter Dr. Erler zu uominiren sein.' Ein katholisch-konservativer Partei tag findet am Montag den 28. Oktober um 12 Uhr Mittag in Sterzing im Hotel Stöttcr (nächst dem Bahnhof) mit fönender Tagesordnung stall: 1. Grundsätze und Ziele der katholisch-konservativen Partei. 2. Bisherige Thätigkeit derselben. 3. Partei

- Organisation. 4. Die katholische Presse. 5. Die kacholisch - konservative Partei und die Landtags wahlen. Die Tiroler Christlichsozialen hielten am 1V. ds. in Innsbruck ihren ersten Parteitag ab, der hauptsächlich der Berathung des Partciprogram- mes und der LandeSorganisatiou galt. Dem Ent wurf des Programmes entnehmen wir folgende Stellen: In nationaler Hinsicht halten wir zwei Gesichtspunkte fest, nämlich die Rücksicht auf die Nation und die Rücksicht aus den Staat. Wir an erkennen, daß Me Nationen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.09.1903
Umfang: 8
Seite 2 23. September 1903 Bestrebungen Ungarns erblicken. Wenn man aber aus den Worten, daß die Armee jede nationale Eigenart achtet, eine Folgerung ziehen darf, dann ist es nicht unmöglich, daß der Armeebefehl die Forderungen entweder in ihrer Gänze oder wenigstens zum Teile im Verordnungswege verkündet. Das^ Organ der zur liberalen Partei ge hörenden Agrarier „Hazänk' schreibt: „DerArmee befehl hat die Krise mit einem Schlage gelöst. Er enthält eine Antwort auf alle Fragen. Die Krone gibt

Zustände, die Kopf losigkeit in unserer inneren und äußeren Politik, die voll ständige Stagnation in der Befriedigung der wichtigsten Kulturaufgaben, die traurige Finanzwirtschaft, die Verkehrt heit und Planlosigkeit in der Handels- und Wirtschaftspolitik, die Politik des ewigen Schwankens, die mit immer mehr und mehr unverträglichen Lasten verbundene Militär- und Flotten politik, sowie die Blamagen, die wir uns in der Welt politik geholt haben. Für die Partei habe er keine Angst, er glaube

nicht an An snahmsgesetze und glaube nicht, daß man daran denkt, das Wahlrecht zu ändern. Angesichts der erzielten Erfolge habe man sich die Frage vorzulegen, ob eine Aenderung der Taktik angezeigt sei. „Wenn wir.zu einer Aenderung der Taktik schreiten, dann nicht in dem Sinne, daß wir bremsen, sondern auf Grund des uns zuteil ge wordenen Vertrauens, noch energischer, noch schärfer, noch rücksichtsloser vorgehen als bisher.' (Stürmischer, langan haltender Beifall.) Es sei notwendig, daß die Partei der Fraktion

die Taktik vorschreibe. Würde sich einer dann dem vielleicht widersetzen, dann würde es heißen:'Wer nicht pariert, der fliegt hinaus! (Bewegung. Stürmischer Beifall bei der Mehrheit des Parteitages.) „Man rede nicht von Einheit und Einigkeit in der Partei. Nie warm wir uneiniger, nie waren die Differenzen größer als jetzt, und das zu vertuschen, habe ich. herzlich satt. (Anhaltende Bewegung.) So geht es nicht weiter.' Redner kritisierte nun in sar kastischer Weise die Wortführer des Revisionismus

mit Millerand. Die Arbeiterschaft würde gar nichts gewinnen, wenn Vollmar Staatssekretär in einem Reichsamte würde, die Partei aber müßte Konzessionen machen, und das bedeutet: „Mit Haut und Haar schlucken'. Vollmar wäre gewiß auch klug genug, dankend abzulehnen. Die Revisionisten haben keinen Anhang im Lande. Würde man die Arbeiterschaft befragen, es bliebe ein Generalstab ohne Armee zurück. Aber die letzten Wahlen haben ihnen eine Verstärkung in der Fraktion gebracht, und darum muß der Parteitag

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 15.09.1909
Umfang: 8
seines Armetkommandanten, die Trennung des Gegners auszunützen und sich gegen jene Krast zu wenden, die über Groß-Meseritsch im Anrücken be griffen war. Nur so war eS möglich, daß die Süd partei mit ganzer Kraft sich auf dieses (9.) Korps werfen und es in der Flanke angreifen konnte. Der Angriff gelang; das 9. Korps wurde geschlagen und trat um 3 Uhr nachmittags staffelweise den Rückzug an. Der Versolgungskampf wogte bis in die späten Abendstunden. Die Situation am 9. abends war somit fol gende: Die 4. Armee

-sozialistische Partei in Kohme». Wie „Selsky list' berichtet, hat der Genosse Jaroslav Pelc, mit dem Verhalten der sozialdemo kratischen Partei unzufrieden, eine neue radikal sozialdemokratische Partei für Böhmen gegründet. Er gibt gleichzeitig eine Zeitschrift, „Volnost', heraus, welche seine Ideen unter den tschechischen Sozial demokraten weiterverbreiten soll und die sich in scharfen Worten gegen die bisherigen Führer der sozialdemokratischen Partei, welche in derselben Lügner und Schwindler genannt

werden, wendet. Wenn auch dieser kleinen Spaltung innerhalb der tschechischen Sozialisten vorläufig keine besondere Bedeutung beizumessen ist, so zeigt dieser Fall doch wiederum deutlich genug, daß es auch innerhalb der sozialdemocratischen Partei recht viele Unzu friedene gibt und von einer Einigkeit dieser Partei nicht gesprochen, werden kann. Die Miederernennnng Mombergs Kandeshanptmann. Die „Wiener Zeitung' meldet: Der Kaiser er nannt mit Entschließung vom 7. September die Landtagsabgeordneten

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 19.06.1907
Umfang: 8
Demokraten Italiens, die Partei des suspendierten Geistlichen Murri, gehen immer weiter nach links. Auf einem jüngst in Florenz abgehaltenen Partei tag haben sie beschlossen, auf die Fusionierung ihrer Partei mit der sozialdemokratischen hinzu arbeiten. Ferner wurde eine Resolution angenom men Hahinlautend, daß sie zur Bildung einer katholischen Parlamentspartei nicht behilflich sein, sondern sich bei den Parlamentswahlen dem Block der Volksparteien anschließen werden. Unter Volks parteien versteht

man aber: die radikale, die repu blikanische und die sozialdemokratische Partei. Gleich zeitig wird gemeldet, daß Murri an einer Schrift arbeite zur Rechtfertigung seiner ganzen öffentlichen Tätigkeit. Wie verlautet, wird er darin beweisen, daß er nie ein Dogma angegriffen und nie die kirchliche Disziplin, das „christliche Sittengesetz', verletzt habe; was die Politik und Sozialpolitik betreffe, so seien diese von der kirchlichen Autorität unabhängig. — Es ist kein Zweifel, daß gegen wärtig in keinem Lande außer

in Frankreich die katholische Kirche und der katholische Glaube so heftig bekämpft wird, wie in Italien. Don Murri steht mitten in den Reihen der Kirchenfeinde: er ist ein eisriger Förderer des Reformkatholizismus; er kämpft für die Laisierung der Schule, sür die „Freie Schule', er will seine Partei mit der sozial demokratischen fusionieren, er kämpft bei den Par> lamentswahlen an der Seite der Radikalen, Re publikaner und Sozialdemokraten gegen die Katho liken, und da macht er sich noch anheischig

politische Nachrichten. Von den neuernannten Herrenhaus- Mitgliedern schließen sich elf der Berfas sungs- partei, sechzehn der Rechten und süns der Mittelpartei an. Der Ministerpräsident steht außerhalb jeder Partei. Die Minister Bienerth, Auersperg und Klein treten der Mittelpartei bei, Minister Marchet der Versassungspartei; der ehe malige Landmarschall Schmolk schließt sich ebenfalls der Mittelpartei an. Die Verfassungspartei zählt 69, die Mittelpartei 51 und die Rechte 122 Mit- l glieder

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 14
Datum: 21.11.1906
Umfang: 14
.' Mnnsbruck, 19. Nov. Wie den „Jnnsbr. Nachr.' aus zuverlässiger Quelle mitgeteilt wird, plant die Tiroler konservative Partei unmittel bar vor den Reichsratswahlen im Jahre 1907 in Innsbruck die Abhaltung eines allgemeinen Tiroler Katholikentages, der durch die Anwesen heit der drei Landesbischöfe ein besonderes Relief erhalten soll. Die Tiroler konservative Partei er wartet sich von der Abhaltung dieses Katholiken tages, der in erster Reihe sich gegen die christlich soziale Partei Tirols richtet

, eine 'Stärkung ihrer Position bei den Neichsratswahlen. Die christ lichsoziale Parteileitung Hirols hat von dieser Absicht bereits Kenntnis erhalten und erklärt vor allem, abwarten zu wollen, ob sich auch der Fürstbischof von Brixen, Dr. Altenweisel, an der Propaganda, welche mit der Abhaltung dieses Katholikentages gegen die christlichsoziale Partei eingeleitet werden soll, beteiligen wird. Bezüglich der KtellnNg der Tiroler christlichsozialen Par tei zum Fürstbischof von Brixen wird mitgeteilt

, daß die Partei ihren politischen Kampf gegen den genannten Bischof erst dann aufgegeben hatte, als dieser vor seiner Ernennung in Wien vor dem Nuntius und einem Erzherzog die ausdrückliche Erklärung abgab, daß.er im Falle seiner Er nennung Zum Fürstbischof von Trient keinerlei Bestrebungen gegen hie christlichsoziale Partei Tirols unterstützen werde. Von dieser Erklärung wurde die christlichsoziale Partei durch den Abg. Prinzen Liechtenstein in offizieller Weife verstän digt. Sollte demnach der genannte

Fürstbischof sich trotzdem- an, diesen Bestrebungen beteiligen, so ist die christlichsoziale Partei entschlossen, von dessen seinerzeitiger Erklärung öffentlich Gebrauch zu machen. Die Wahlreform Wien, 20. Nov. Das Abgeordnetenhaus setzte heute die Beratung über das Pluralitäts- wahlrecht fort. Die Abstimmung erfolgt morgen: Die Annahme-des gleichen Wahlrechts schein^ gesichert. ' ' Die Landtagswahle«,in Mähren. Brünn, 19. Nov. Bei den engeren Wahlen ans der allgemeinen Kurie wurden gewählt: Znaim: Zeisel

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 25.11.1903
Umfang: 8
auch diese ihre Demission geben, worüber sich eine län gere Debatte entspann, welche damit endete, daß sich 16 Stim men für, 14 gegen die Annahme dieser Demission ausspra- chen. Was uns die nächsten Tage in dieser Richtung weiter bringen werden, läßt fich derzeit nicht vorarissagen. Sozialistcn-Vcrsammlnng. Am verflossenen Sonntag Vormittags wurde im Theater Verdi in Trient eine Versamm lung der sozialdemokratischen Partei von Welschtirol abge halten, bei welcher es sehr hitzig zuging und ein anwesender Arbeiter Namens

Mosna dem Vorsitzenden und Führer der Partei, Dr. Cäsar Battisti, Feigheit Vorlvarf, weil derselbe über verschiedene gegen sein Vorgehen bei Bildung Arbeiter- Vereinigungen seitens des „Botoccio' erhobenen Anklagen sich nicht vertheidigt hatte. Dr. Battisti gab diesen Vorivurf sei nem Urheber zurück und forderte die Versammlung auf, sich für oder Wider ihn zu entscheiden, worauf dann eine von einem Parteigenossen Battisti's beantragte Tagesordnung angenom men wurde und Mosna mit seinen Getreueü

die Wogen der Agitation. Hiwen und drilbeu wurde nichts versämnt, um im heißen. Wahlkampfe, der seit Jahren nicht mehr so hitzig aufgenommen wurde, den Sieg zu erringen. Gleich nach 8 Uhr erschien eine starke Gruppe der Anhänger der freisinnigen Partei, welche alles aufbot, um ja alle Mannen ins Treffen zu bringen, und bald darauf zeigte sich in geschlossener Schlachtreihe ein imposantes Fähnlein dcr Gegenpartei. Aufs genaueste wurde von beiden Parteien die Kontrolle über ihre Anhänger geübt und wer

in Erfüllung seiner Bürgerpflicht etwas säumig lvar, rasch herbeigeholt. Auf und ab ging das Zünglein der Wage, bald schien sich der einen,, bald der anderen Partei der Sieg zuzuneigen und voll .Spannung sah Jedermann der Eröffmmg der Stimmzettel und der Vornahme des Skrutinirnns entgegen. Der heiße Wahlkanipf hatte folgendes Ergebniß: Es entfielen Stimmen auf die von der Fortschrittpartei aufgestellten Herren: - 1. Erberl Karl, Cafetier 327 3. Liebl Max, Apotheker 341 3 Perathoncr Dr. Julius, Advokat 349

Wahlberechtigten waren 644 erschienen. Die Be theiligung tvar eine seit Jahren noch nicht dagewesene lebhafte. Um halb 9 Uhr waren schon 134 Wähler bei der Urne gewe sen,um 10 Uhr 337, um halb 11 Uhr deren 410; um 11 Uhr hatten 496, um 11^ Uhr 600 und um 11U Uhr 639 ihre Stimmen abgegeben. Von den bis zum Schlüsse des Wahl aktes erschienenen Wählern gab nur Einer einen Weißen Stimmzettel ab. In Anbetracht des Resultates ist zu kon- statiren, daß die Herren Peter Steger und Told der altkon servativen Partei

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 25.08.1904
Umfang: 8
FeiW 2. ,Mvixenev VhvonLK/ ^shvg. XVll. wesen, viele Straßenbauten seien ausschließlich Werk der Christlichsozialen. Auch auf dem un fruchtbaren Feld der Delegationen hätten die Christlichsozialen, von anderen Parteien unterstützt, eine Besserung herbeigeführt, nämlich entsprechende Beteiligung der Kleingewerbetreibenden und Land wirte an den ärarischen Lieferungen. Treffend äußerte sich Redner über die vor geworfene politische Rückständigkeit. Seine Partei habe das Wahlrecht für Wien

in Tirol. Die Parteileitung der Tiroler Christlich sozialen versendet folgende Mitteilung: Das Landeskomiteeder christlichsozialen Partei in Tirol hielt am 16. August d. I. im Gasthaus „zum weißen Kreuz' in Innsbruck eine Parteikonferenz ab, zu welcher die Tiroler Reichsratsabgeordneten, die meisten Landtags abgeordneten, die Vertreter der politischen christlichsozialen Vereine, die Redakteure der Parteiblätter sowie zahlreiche Vertrauensmänner aus allen Teilen des Landes erschienen

waren. Regierungsrat Abgeordneter Dr. Geßmann nahm als Delegierter der Reichspartei an der Beratung teil. Nach Feststellung der Tagesordnung wurde unter dem Vorsitz des Obmanns der Partei leitung, des Statthaltereirats Dr. Schorn, bezw. seines Stellvertreters, Landtagsabgeordneten Dr. v. Guggenberg, die Beratung der vor liegenden Gegenstände vorgenommen. Nach längerer Debatte wurde einhellig be schlossen, die Erklärung der Parteikonferenz in Franzens feste am 15. Juli 1903 voll inhaltlich aufrecht zu erhalten

; darnach hält die christlichsoziale Partei in Tirol unverbrüchlich fest an ihrem Programm und Namen und er klärt insbesondere, daß sie, bei voller Wahrung ihrer Selbständigkeit in allen Landesangelegenheiten, ein Glied der christlichsozialen Reichs partei ist und bleibt. Die christlichsoziale Parteikonferenz begrüßte es aufs wärmste, daß endlich auch die Bauern Tirols sich aufgerafft haben, von ihren politischen Rechten Gebrauch zu machen und die Förderung ihrer wirtschaftlichen Angelegenheiten

selbst in die Hand zu nehmen; die christlichsoziale Partei erblickt in der Hebung der wirtschaft lichen Lage des Bauernstandes das richtige Mittel, den alten Tiroler Grundsatz: „Für Gott, Kaiser und Vaterland!' in den Herzen der Bauern lebendig zu erhalten. Zum Schluß wurden hinsichtlich der Partei organisation, des Parteifonds und der Förderung der Parteipreffe wichtige Beschlüsse gefaßt. Die 51. Generalversammlung der Katholiken Deutschlands in Negensburs nimmt einen alle Erwartungen in den Schatten stellenden

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 28.04.1904
Umfang: 8
sehr zu ihrem eigenen Schaden; denn bis jetzt hat die Regierung schon über 600 „Arbeitswillige', bestehend aus pensionierten Beamten und aus Leuten der Metall- und Maschinenbranche angeworben, denen Weisung erteilt ist, sich in den Wohnungen bereit zu halten, um eventuell sofort den Dienst antreten zu können. Die sozialdemokratische Partei beschloß in einer samstägigen Versammlung in Pest, daß, falls die Eisenbahner mittels Militärgewalt zur Dienst leistung gezwungen werden sollten, ein Riesen ausstand sämtlicher

; ihn nach Gebühr würdigen, hieße aber auch der Partei — den gefürchteten Christlichfozialen — Lob spenden.) Die „K. K.' nennt den Abg. Prinz Liechtenstein „eine parlamentarische Größe ersten Ranges' und zitiert aus einem Festartikel des großen deutschen Zentrumsblattes, der „Kölnischen Volkszeitung', folgendes über den „schwarzen' Prinzen: „Die christlichsoziale Parier verdankt ihm einen großen Teil ihres Ansehens nach oben, bei Regierung und Kirche. Er wird auch meist mit den Verhandlungen an hohen Stellen

der Regierung betraut. Im Rate der Partei ist seine Stimme stets von bedeutendstem Gewicht. Die Klarheit seines Geistes, der hohe Flug seiner Gedanken und die Kraft seiner Ueberzeugung wirken auf die Beschlüsse der Partei stets nach haltig ein. Ihm ist es zu verdanken, daß die Partei, die aus den verschiedensten Elementen sich rekrutiert, stets die erklärte christlich- katholisch-kirchliche Grundlage inne hielt, ohne sich der politischen Freiheit zu begeben, die auch eine katholische Partei nicht entbehren

kann. Er hat das Verdienst, daß auch die Verbindung mit den Konservativen Oesterreichs nie ganz gelöst wurde, so daß sich immer wieder Anknüpfungspunkte zum Zusammen gehen von Fall zu Fall fanden und es vielleicht in Zukunft zur Bildung einer einheit lichen großen christlichen deutsch en Reichspartei kommen mag. Seinem Namen verdankt die christlichsoziale Partei auch zum großen Teil ihre Ausbreitung und Wcrbekraft in anderen Kronländern, weil er ihrer Politik den Zug ms Große erhalten hat. Wenn seinem Beispiele

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 24.04.1902
Umfang: 8
zufrieden und verlangen jetzt noch mehr. ' ^ Bekanntlich war Dr. Kathrein während der Osterferien in Trient, wo er mit Baron Malsätti und Dr. Conci und anderen über die Bedingungen verhandelte, unter welchen die Italiener die Obstruk tion im Tiroler Landtage aufgeben würden. ^ ^ Der „Deutschen Zeitimg' in Wien würde hierüber „von competenter italienischer Seite' Folgendes mitge theilt: ^ ^ c- ' „Der Abg. KÜthrein gab die Erklärung ab, dass seine Partei mit der neuerlichen Einbringung des vorjährigen

ähnlich auf schwachen Pfeilern über de^Meren Empore sich erhebt. ES gibt also noch genug zu verbessern und nachzuholen, wir werden sehen, ob das heurige Jahr den Künstlern hold ist. ' Soll die Erklärung Dr. KathreinS über „seine' Partei sich auf die altconservative Partei be ziehen und damit gesagt sein, diese Partei sei für den vorjährigen Gesetzentwurf, nicht bloß für dessen rein formale Einbringung und Berathung, so stehen wir vor einem großen Umschwung der Meinungen. Denn voriges Jahr

. Dort war von einer Zustimmung der Partei 'zu dem Ge setzentwurfe Grabmayr- Kathrein noch keine Rede; die Vorschläge Dr^ KathreinS würden heftig bekämpft und die Ansichten giengen nicht nach zwei, sondern nach drei Seiten auseinander, wobei es auch Mon- signor Decan Glätz nicht gelang, mit seinem Ver mittlungsvorschlag durchzudringen. Ich zweifle deshalb sehr, ob es wohl genügen wird, bloß die altconservativen Adeligen und die Christlichsocialen „unschädlich' zu machen. Dass man die CH>ristlichsocialen „unschädlich

' machen möchte, ist leicht zu glauben; was sich aber die Herren Grafen Trapp, Marzani und Baron Moll zu dem Complimente denken, dass sie von ihrer' eigenen Partei in der wichtigsten Landessrage „unschädlich' gemacht werden müssen, ist eine andere Frage;, ebenso, wie wohl der zukünftige LandeShaupmann, jedenfalls Excellenz Graf BrandiS, sich dazu hergeben und wie er es anstellen wird, um gerade seine hochadeligen Standesgenossen „unschädlich' zu machen. Aber wie gesagt, dies wird nicht ausreichen

/ dem er seither un unterbrochen angehörte. MS.hie NaHonalpartei M mit der liberalen Partei vereinigte, schien seineM Eintritt ins Cabinet nichts mehr'entgegenzustehen^ allein eS dauerte noch drei Jahre^bis er das Handels- Porteseuille erhielt^ Durch seine rednerischen und parlamentarischen Erfolge hatte er schon lange i»ie Aufmerksamkeit, auch seiner Gegner, auf sich geleM. Sein Ableben ruft sowohl in Parlaments- ylS auch w Volkskreisen große Thellnähme hervor. Die ungarischen Blätter widmen dem verstorbenen

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