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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 09.05.1907
Umfang: 8
freiwillig ihre Bezüge herab, und so erhalte» heute: der Bürgermeister 24.000 X, die Vizebürgermeister 8009 X, die Stadträte 3000 L, wodurch der Gemeinde während der elf Jahre christlichsozialer Herrschaft 1,078.000 X erspart wurden. Wir glauben, gegen eine solche Partei kann die scharlachroteste Lüge und Wahlhetze der Gegner gar nicht aufkommen. Zahlen sprechen, Zahlenbeweisen, was die verlästerten Christ lichsozialen leisten können für das Volkswohl. DaS wird der ruhige Wähler bedenken und sich sagen

der christlichen Redner mit unter heftige „Pfui!'-Rufe und sogar gellende Pfiffe erschollen. AuS dem sieht man, wie es mit den Aussprüchen Dr. Kinseles steht: „Ein freier Mann komm: nicht mit Vorurteilen' und „wir wollen uns nobel gegenüber unseren Gegnern zeigen'. Nach den einleitenden Worten erteilte der Vorsitzende dem Reichsratskandi daten Karl Hub er das Wort. Dieser besprach in erwa dreiviertelstündiger, ruhiger, sehr fach licher Rede sein Programm. Er behandelte die Gegner sehr vornehm, griff

österreichischen Staatsbürger, die daS 24. Lebensjahr erreicht und seit einem Jahre in der gleichen Gemeinde gewohnt haben, an die Wahlurne. In diesem Momente wollen auch wir unsere Kräfte er proben. Ein Wähler muß sich nun fragen, ob er diesem oder jenem Kandidaten die Stimme geben kann. Wir können sie Herrn Dr. Pera thoner nicht geben, weil er sich einer Partei angeschlossen hat, die in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht nicht das erreicht hat, was man von einer echten Volkspartei verlangen

kann und muß, und auch in religiöser Hinsicht Ziele verfolgt, die unseren Prinzipien entgegen gesetzt find. Dr. Kronberger führte nun eine Reihe von Beispielen an, daß die Deutsche Volkspartei wohl eine RegierungL-, aber nicht eine wirkliche Volkspartet ist. Er hielt dieser Partei, natürlich unter lebhastem Widerspruch der anwesenden Anhänger dieser Partei, vor, daß sie ihre Macht als Regierungspartei mehr dazu benützt hat, den Mitgliedern Verwaltungs ratsstellen u. s. w. zu verschaffen, als für das Volk

Vorteil: herauSzufchlaaen. Hieraus führte er auS, daß die christlichsoziale Partei eine echte Volkspartei sei, wobei er aus die Glanz leistungen der Wiener Gemeindeverwaltung hinwies. (GröhlendeS Pfui bei den Sozial demokraten und Freisinnigen.) Dann kam er auf die Ziele der von dieser Partei angestrebten Ehereform und „Freien Schule' zu sprechen, wies nach, daß die »Freie Schule jüdisch-sozialistische Zwecke verfolge und zitierte dafür daS gewiß unverdächtige Zeugnis deS K. H. Wolf

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 15.07.1911
Umfang: 14
nicht vorstellig geworden ist. Es dürfte sich da lediglich um eine Kombination handeln, die hinwieder auf die letzte Kundgebung de» Dekan» Wcgschelder zurückzufahren ist.' Das Abendblatt der „N. Fr. Pr.' vom 12. ds. hält dieser Erklärung gegenüber ihre frühere Meldung aufrecht und sagt, datz nicht die konservative Partei leitung als solche, sondern maßgebende Persönlich, keilen der konservativen Partei Tirol» sich mit der Bitte um Intervention nach Rom gewendet hätten. Wer diese „maßgebenden' Persönlichkeiten

1907 herrschten und kom mandierten in Oesterreich die judenliberalen Frei sinnigen. Die ganze volksfeindliche und ungerechte Gesetzgebung verdanken wir diesen Leuten, die ganzen Mklitärlasten verdanken wir diesen Leuten, die ungerechten Steuergesetze verdanken wir diesen Leuten.' Der Abg. Schraffl bezw. da» „christlichsoziale Zentralwahlkomitee' in Tirol verbreitete ungefähr 14 Tage vorher die Hetzschrift „Wähler Achtung!', worin zu lesen war: „Die konservativen Herrenhäusler find die größte Partei

werden. Ein Führer der chrlstllchsozialen Partei dort und zugleich der eifrige Förderer und Befürworter der Wahl des Dr. Drerel war der konservative Herrenhäusler, Landeshauptmann Adolf Rhomberg. Mit der Flugschrift gegen die „konservativen Herrenhäusler' hat Schraffl nun er reicht, >daß die Wähler in Vorarlberg ihm und nicht dem konservativen Herrenhäusler glaubten und den Mann, den dieser empfahl, Dr. Drerel, durchsallen ließen. Andere» al» Unheil anzurlchten ist Schraffl nickt gewohnt

. In der christlichsozialen Wiener Partei dauern die Reibungen fort. Eine Anzahl Gemeinde- räte will eine Spaltung des gemeinderätltchen Bürgerklub« herbeiführen. Die Führer sind die Gemetnderäte Gussenbauer und Nagler. Sie wollen eine deutschnationale Fraktion bilden im Sinne der Richtung de» „Deutschen Volksblatt'. Der neulichen Sitzung folgten aber nur 10 Gemeinderäte. Ein Streit ist aurgebrochen zwischen dem Bürgermeister Dr. Neumayer und dem Dizebürgermrister Hier hammer. Elfterer hat ein Protokoll zur Unter suchung

, in welcher dieser, Steiner, Dr. Weisklrchner und Kunschak sprachen. Prinz Liechtenstein behandelte die Ur sachen der Wahlniederlage: Mangel an Zielbewußt. ,j sein und Selbstbeherrschung, Wlnkelkandidaturen, un- | zulängliche Presse, perfider Gesinnungswechsel, ver- langte neue Organisation, Hebung der Presse und Aktionsfreiheit im Parlamente. — Dr. Weis kirchner erklärte, daß die Partei wieder geeinigt und gefestigt sei, daß ein neues Parteiftatkrt aus- gearbeitet werde. Der Name bleibe gleich, die Firma

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.12.1891
Umfang: 8
Seite 2 Die politische tage iu Malschtira! uach den Mahle«. Meran, 28. Dezember. Die Münchner „Neuesten Nachr.' erhalten „von einem Abgeordneten' eine Zuschrift über die jetzige Gestaltung der politischen Lage in Wälsch- lirol, welche wir ihrem ganzen Wortlaute nach ver öffentlichen, da sie in treffender Weise die Situation klarlegt, wie sie in Folge der Abstinenz der Wälschtiroler leider entstanden ist. Der erwähnte Artikel lautet folgendermaßen: Eine ernste ruhige Partei muß in Zeiten ruhiger

staatlicher Entwickelung als obersten Grund satz ihres Handelns anerkennen und befolgen, daß sie bei allen ihren Actionen sich genaue Rechen schaft über die daraus zu erwartenden Vortheile oder zu befürchtenden Nachtheile zu geben hat und daß sie sich dabei niemals vom Geschrei und Drängen unbesonnener Fanatiker leiten läßt. — Die nationale Partei in Wälschtirol hat während der letzten Jahre nicht nur diesen Grundsatz nicht be folgt, sondern weiters den Kardinalfehler begangen, daß sie ihre Kräfte

der deutschen Abgeord neten dem Projecte der „Landeszerreißung', wie man die Forderungen der Italiener nannte, auf das Entschiedenste widerstrebte. Was hätten die Herren nun als ernste Politiker angesichts einer solchen Lage thun sollen? Mit beiden Händen zugreifen, als ihnen von Seite der deutschliberalen Partei Gegenvorschläge gemacht wurden, welche ihnen eine Kreisvertretung nnd weitgehende administrative Autonomie sichern würden. Hätten sie dies gethan, würde die gesammte nicht- Üericale Presse

sehr beliebt. Die kräftigen jungen Männer aber er Aeituug. denen nicht das Wohl des Landes, sondern die Befriedigung ihrer irredentistischen Aspirationen am Herzen liegt, leider zu sthr beeinflussen. Nachdem es nun so gekommen, frägt eS sich» was die Zukunft bringen wird. Die Herren der Regierung reiben sich vorderhand vergnügt die Hände, ebenso die klerikale Partei, welche nichts unterlassen hat, bei jener gegen die Italiener zu schüren aus Aerger über das Wahlkompromiß der deutschen uud italienisch

darreichen, welche thatsächlich die Macht m diesem Lande besitzen und voraussichtlich auch nicht so bald verlieren werden, den gemäßig ten Elementen aus der nationalliberalen und national-clericalen Partei. Gegen die italienischen Weinzölle. Meran, i-S. Dezember. Aus Bozen wird uns vom 27. Dezbr. ge schrieben: „Der hiesige Wein-, Obst- und Gartenbau- Verein hat für heute Nachmittags im Magistrats' gebäude eine Versammlung einberufen, um die Frage der neuen Weinzölle und die dadurch uns Tirolern drohende

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.12.1892
Umfang: 4
, welche die klerikale Partei zu den Wahlen getroffen hatte, mit einiger Aufmerksamkeit verfolgte, wer die Mittel kennt, mit welchen diese Partei die Agitation zu be treiben Pflegt, wer die Kräfte sah, welche sich in den Dienst der klerikalen Partei stellten, mochte durch das Resultat der Wahlen allerdings einigermaßen überrascht worden sein. Wahlreden von verblüffen dem Inhalte, bei deren Dnrchlesnng man ebenso er staunt war, über den Muth des Redners seinen Zuhörern solche Kost zu bieten, als über die Geduld

der Zuhörer, welche sich das wahnsinnigste Zeug über Wahrheit und Irrthum, über Toleranz und Liberalismus, materiell s und geistiges Wohl von Rednern vorschwätzen ließen, von deren Bildungs stufe auch der politische Gegner etwas Gediegeneres erwartet hätte, — Wahlreden solcher Art wechselten mit einer Thätigkeit der klerikalen Presse, welche je der anständige Mann von was immer für einer Partei auf daö Tiefste bedauerte und verabscheute. Schmähen und schimpfen, poltern und toben, ver dächtigen

und verleumden, — das bildete vor den Wahlen den hauptsächlichsten Inhalt des heimischen Organes der Klerikalen, sowohl als der Korrespon denten von auswärtigen Blättern. Durch die muth- willigsten Wahlreklamationen und Rekurse wußte die klerikale Partei die Wahlen 3 Wochen zn verzögern, um Zeit zu gewinnen iür ihre Agitation. Und nun, da Alles vergebens war, da selbst ein de müthigendes Kompromiß mit einigen Malcon tenten der liberalen Partei, welches unsere Kle rikalen zwang, 4Männern von ausgespro- chen

liberalen Grundsätzen im 2. Wahl körper ihre Stimmen zu geben, um einen Einzigen und noch dazu einem der Gemäßigtesten ihrer Partei wenn möglich zu einem Mandate zu verhelfen, mit einem für beide Theile wohlverdienten Fiasko endete, — nun wird Zeter und Mordio geschrieen, nun wird das Resultat der Wahl einer wüsten Wahlagitation der Fortschrittspartei zugeschrieben. Huis tulerit 6r»eedos ae Leckitiooe quereuteL! Wer muß nicht lachen, wenn die klerikale Partei über die AgitationS- mittel der Andern Klage

führt? Sie setzt Kanzel und Beichtstuhl in Bewegung, sendet ihre geistlichen und weltlichen Boten von Haus zu Haus; pariren die Männer nicht, so wird auch die Mithilfe der Frauen nicht verschmäht. 3km, wenn man diese Art von Agitation mit dem Ausdruck: „Vorsicht und Selbstverleugnung' bezeichnen dari, dann hat das „Tiroler Volksblatt' freilich recht, wenn es der klerikalen Partei eine zu große Vorsicht und Selbstverleugnung zum Vorwürfe macht. Wenn das hiesige Hetzblatt jedoch der liberalen Partei

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 16.10.1901
Umfang: 16
arbeitsfähig zu macheu. Es gab auch später inauch störenden Zwischen fall, aber im Großen u«d Gauzen mußte man den Eindruck gewinnen, daß fast auf allen Seiten das Bestreben vorherrschte, nunmehr redlich ein zubringen, was früher versäumt worden war. Ich sage, auf fast allen Seiten, und muß dies Wort begründen. Ich nehme nämlich die Feudalen, die Partei der tschechischen Großgrundbesitzer, aus drücklich aus, wenn ich sage, daß alle Parteien froh waren, wenn endlich der Reichsrath zur Ar beit kam

?c. bezweckten. Die deutsche Volks partei, welcher ich mich aus dem Grunde an geschlossen habe, weil ich gleich bei meiner An wesenheit in Wien mich überzeugt hatte, daß diese Partei meinen eigenen Bestrebungen und An schauungen am nächsten stand, hat allein mehr als 100 Anträge eingebracht, lauter Arbeiten, welche sich auf dem Boden realer Politik be wegten und nicht darauf abzielten, lediglich einen guten Eindruck bei den Wählern hervorzurufen.' Dr. v. Perathoner zählt 30 dieser von ihr einge brachten

und auf unverweilte Anordnung der technischen Vorarbeiten für die Fortsetzung dieser Bahn nach Landeck. „Dies ist' fährt Dr. Perathoner nach der langwierigen Aufzählung fort — „nur eine Aus lese von Anträgen, die von der deutschen Volks partei ausgingen. Alle die Anträge wurden Aus schüssen zur Vorbereitung zugewiesen. Erledigt wurden in dem abgelaufenen Tagungsabschnitt eine Reihe vou Regierungsvorlagen, welche theil weise auch die Interessen des Landes Tirol sehr wesentlich berühren und zwar: 1. Gesetz

man dies oder jenes anstrebt, wird und kann helfen. Der Ab geordnete im Hause allein kann nichts ausrichten. Die Ministerien sind gewohnt, die Wichtigkeit der Forderungen zu beurtheilen nach der Energie und Ausdauer, mit denen sie vertreten werden.' Kurz erwähnte Dr. v. Perathoner das Pro gramm der deutschen Volkspartei und ihre Stell ung zu den anderen deutschen Parteien, sowie zur Regierung. Die klerikale Partei nenne sich auch eine deutsche Partei, in Wirklichkeit ist es keine nationale, sondern nur eine politische

Partei In nationaler Beziehung habe die deutsche Volks partei keine Berührungspunkte mit dieser, in po litischer Hinsicht seien sie heftige Gegner, in wirth schaftlichen Fragen gebe es manche Berührungs punkte und Anschauungen, in denen sie sich näher ten. „Die christlichsoziale Partei ist nur die Wiener Erscheinung der klerikalen, nur ein Erzeugnis; des Wiener Bodens, hervorgegangen aus dein Verhältniß der in Wien lebenden reichen Juden und der Abneigung gegen diese, der Absicht

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 20.12.1880
Umfang: 8
. Bozen am 15. Dezember 1380. Für den Ausschuß der Advokatentammer der Präsident: Dr. Karl v. Hepperger. Äich tamtlich ^ r Ll) eil. Politische Tages - Chronik. Inland Innsbruck, 20. Dezember. » Zur parlamentarischen Lage schreibt einer unserer Wiener Berichterstatter unterm 17. De zember : „Das Vorgehen der liberalen Partei in der Debatte über das provisorische Budgetgesetz wird von allen ruhig denkenden Kreisen des In- und Auslandes scharf kritisirt. Außer einer verhältniß mäßig geringen Anzahl

Parlament tarischen Kampfmittel Gebrauch gemacht und damit infolge der geringen Bedeutung der Vorlage eine parlamentarische Waffe abgestumpft hat, dcr man sich nur im äußersten Falle bedient. Das Ausland erkennt also die Gefährlichkeit des Vorgehens dcr liberalen Partei und eiu angesehenes Berliner Blatt, die „Nationcil-Zritung', kommt bei seinen Betrach- tnngen zu einem nichts weniger als für die liberale Partei günstigen Resultat. Sie sagt: „DaS ist das Eigenthümliche der österreichischen Zustände

, daß jede Partei ihren ganzen Scharfsinn darauf konzentrirt, wie sie einem gegnerischen Ministerium ein Bein stellen will, und daß sie so wenig Zeit hat, darüber nachzudenken, was sie selbst thnu will, wenn sie zur Regierung kvmmt und wie sie vie gebotene Gelegen heit ausnützen will. Daß die liberale Partei in Deutschland anders verfahren hat. daß sie Maßregeln, deren fachliche Beiechtigung sie anerkennt, jedem Ministerium bewilligt, daz ist es, was ihr von Seite der überlegenen Freunde in Oesterreich

viel Mitleid und Spott eingetragen hat. Wir wollen heute da rüber nicht rechten; die liberale Partei hat hüben und drüben keine Seive gesponnen. Vor den Augen aber liegt die Thatsache, daß die deutschliberale Partei in Oesterreich vor einem gewaltigen Zersetzungspro- zesse steht; eine Bewegung, welche mit' unseren agra rischen eine gewisse Aehnlichkeit hat, ' hat sich in den deutschen Kronländern erhoben und die Bauern fassen in ihren Versammlungen Beschlüsse, ans denen her vorgeht, daß sie weder liberal

, noch klerikal sein wollen, sondern ihre eigenen Interessen sördern. Die Frage, ob die Bndgetvclweigerung ein sormell zu lassiger oder unzulässiger Akt ist, ist wahrlich nicht diejenige, um welche sich Alles dreht, sondern die. ob eine Partei, die keine konkreten Ziele hat, die über den materiellen Inhalt der von ihr durchzu führenden Maßregeln kein Programm hat, sondern deren Bestrebungen sich in einem konstitutionellen Formalismus erschöpfen, auf die Dauer lebensfähig bleibt. Der Parteilag in Linz

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 03.12.1902
Umfang: 8
katholikenfeindliche Flügel der christlich-sozialen Partei, die Zeit für gekommen erachtet, um gegen den „Klerikalismus' einen entschiedenen Vorstoß zu wagen. Diese Leute, als deren öffentliches Organ Verganis „Deutsches Volksblatt^ sich geberdet, sind in der Meinung verbohrt, daß einzig und allein der antisemitische Gedanke die großen Wahlsiege herbeigesührt habe, und glauben, die „Klerikalen' nicht mehr zu brauchen. Es ist ihnen ein Greuel, daß Dr. Lueger und mit ihm die maßgebende Leitung der christlich

-sozialen Partei trotz aller Versicherungen, nicht klerikal zu sein, doch gute Freundschaft mit den Klerikalen, d. h. mit den ent schiedenen Katholiken, hält, ja sogar entschieden klerikalen Elementen, wie z. B. den Tiroler und Vorarlberger Christlich - Sozialen und auch einigen, Vertretern der niederösterreichischen Katholiken in- der Partei Sitz und Stimme einräumt. Das „Deutsche Volksblatt' getraut sich aber! doch noch nicht recht, direkt gegen die Parteileitung zu revoltieren und läßt deshalb

seinen Grimm an der bayerischen Katholikenpartei aus, die so „srech' ist, in ihren Organen zu schreiben, daß Dr. Lueger vor den Gemeinderatswahlen sür das katholische > Zentrum inMünchen sprechen werde. Das „Deutsche Volksblatt' gibt daher dem Dr. Lueger einen deut lichen Wink mit dem Zaunpfahl, sich ja nicht mit . den Münchener „Schwarzen' einzulassen und knüpft daran folgende Bemerkung: „ Es entspricht ganz der Taktik der Klerikalen, aus den Erfolgen der christlich'sozial-antisemitischen Partei in Wien

in den Land gemeinden geleitet Haben: er srage sie, ob sie ohne die tätige Mitwirkung des Klerus und der katholisch gesinnten Bevölkerung jene Ersolge erreicht hätten, die unseren „Deutsch-Antisemiten' so gewaltig in den Kopf gestiegen sind! Nein, Dr. Lueger und mit ihm die christlich-soziale Parteileitung weiß es recht gut, daß die christlich-soziale Partei auch in Nieder österreich bei weitem nicht, so mächtig dastehen würde, wenn nach den Wünschen der bekannten, unter christlich-sozialer Flagge

segelnden Deutsch nationalen und ihres Vorkämpfers Vergani dem „Klerikalismus' der Vernichtungskrieg angekündigt würde. Und was wäre es mit dem Zuwachse, den die christlich-soziale Partei aus den Alpenländern erhält und erwartet? Die dortigen Christlich-Sozialen sind lauter waschechte Klerikale im Sinne des „Deutschen Volksblatt'. Aber das kümmert jene Herren nichts, ihr Haß gegen den positiven Katholizismus macht sie blind und in diesem Sinne schreibt das „Deutsche Volksblatt': „Die klerikale Partei

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 04.01.1901
Umfang: 6
geben kann. Versuchen wir einmal in der Anklageschrist zu lesen, um zu sehen, ob diese „alte hochver diente' Partei wirklich so schlecht mit den ihr anvertrauten Talenten gehaust hat. Unter der Aufschrist „Volksverrath' sehen wir eine lange Abhandlung, wie die Ange klagte stets auf der Seile der Feinde des deutschen Volkes war. Durch einen unerhör ten Gewaltakt kaufte die Regierung Baden! die tschechischen Stimmen für den ungarischen Ausgleich. Das deutsche Volk vereinigte sich zur Gegenwehr

, nur die „ruhmreiche' katho lische Volkspartei blieb auf Seite der Tschechen und der Regierung. Die Tschechen forderten am 30. März 1897 im Reichsrathe die Los trennung Böhmens vom österreichischen Ein heitsstaate, die „hochverdiente' katholische Volks- partei hatte nichts dagegen. (Ein unzweifel- hrfter Beweis ihres zweifelhaften Patriotis mus.) — Die deutschen Abgeordneten protestirten energisch gegen die Zurücksetzung und Verge waltigung ihres Volkes, die „altbewährte' katholische Volkspartei sandte ihre Mannen

so weit, daß ihr „bester Kops' heute noch erklärt, im Falle seiner Wiederwahl zu den Tschechen zu halten, ebenso verspricht dies sein gelehriger Schüler, Schrott. Der Anführer, Dipauli, erklärt entschieden, sich nicht zu ändern, eher mögen sich die Wähler ändern. Die Anklage, daß die katholische Volkspartei in der Frage des Grundsteuernachlasses sich nicht als Volkspartei benommen habe, hat diese „volks- und bauernfreündliche Partei' zu dem Ausspruche veranlaßt, es sei besser, wenn dem Bauer

Schachinger sagte in. seiner Rede mehr mals: „Der Bauer will gar nicht so viel.' Die klerikalen Abgeordneten stimmten am 4. Jänner gegen die Herabsetzung der Ge bühren. Die klerikalen Abgeordneten stimmten gegen die Abänderung des Militärtaxgesetzes, die kle rikale Partei hat dafür gestimmt, daß Galizien 100 Mill. aus Steuergeldern für die Grund entlastung erhielt. Die klerikale Partei hat dafür gestimmt, daß den polnischen Schlachzizen das sogenannte Propinationsrecht, d. h. das Recht zur steuer freien

Erzeugung von Branntwein um 80 Mill. abgelöst wurde. Die klerikale Partei hat dafür gestimmt, daß für die zweimal verkrachte Donau-Dampf- fchifffahrt-Gefellschaft und den Lloyd auf 10 Jahre hinaus jährlich 500.000 fl. Unterstützung aus Steuergeldern zugesichert wurden. Die katholische Volksparter hat dafür ge stimmt, daß für Wettrennen 60.000 fl. hin ausgeworfen wurden. Die klerikale Partei hat für die Bewilli gung der Zuckerexportprämien gestimmt. (Die reichen Zuckerfabrikanten bekamen innerhalb

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 08.05.1907
Umfang: 12
war aber nicht das Wgeorduete:ihaus. sondern das Herrenhaus. das zu den günstigeren Bestimmungen der Abgeord istenhauseutwiirfe seine Zusömiimng vermeigerte Daran ist aber auch wieder die Dcutjckve Volks Partei nicht schuld, denn sie besitzt leider im Herren Kaufe keine Vertreter, wohl ober haben die Christ kichsoziale» eine ganze Reihe ihre,- Parteifreunde ßzn Herrenhaufe »md die hätten tei erufleni Willen »e Vorschlage wohl durchsetzen können. Nainent M Gasten die Christlichsozialen den Ministerprä idviten. wohl

, zum T<'il auch nicht, so darf man das aber doch keinesfalls einer kleineu Partei aus die Rechnung setzen, wie es Herr Tr. Kronberger getan bat. das geht denn doch tvohl etlvas zu weit. Tie Behauptung, daß übrigens alle Gesetze durch gepeitscht worden feien, ist nicht ganz richtig, denn gerade die Gelverbereform und das Haufiergefetz wurden sehr lange Zeit uud sorgfältig dnrchbe- raten »nd selbst in den heißen Sommermonaten wurden die Ätzungen des Permanenzausschusses sortgesetzl und die Ausschüsse tagten

, daß ge rade Abgeordneter Wolf es war, der seinerzeit be: der Gründung des Vereines Freie Schule ani diesen eine degeisterte Rede hielt. Taß es Kleri lalismuS sei. daß zahlreiche Nonnen als Pflege- innen in Spitälern segensreich wirken, hat Red ner nie gesagt, das habe aber auch mit der sreien Zcknle und der Zurückdrängnng des Kienkalis Herr ?>- nius durch dieselbe gar nichrs zn tun. Kronderger befinde sich da genau in demselben Finnin, den viele andere seiner Partei anch teilen indem sie Religion

der AilsWhrungen des Herru Dr. Kronberzer fertiz zu Nu, boch'gebe-es noch einige Fragen, die der tn öi-tcnmg wert leieu. Auffällig sei es tMtueni ich. daß dic christlichsoziale Partei gerade Herric Tr. Kronderger zu ihrem Wortführer luachte. der noch vor wenigen Jahren gar keiu Christlichsozialer, ondc-rn «in Teutschnatioualer war. Als er seiner eit beiz, Bürgermeister von Urfahr bei Linz, Tr. Ginsenkamp eiue Stellung antrat, habe er sich ls Tentschnationaler bekannt, freilich dauerte das nicht sehr lauge

, denn beim Eintritt in eine an- ere Kanzlei fei Herr Tr. Kronbergcr zur kleri kalen Partei übergegangen und jetzt sei er plötzlich christlichsozial. Gegenüber einer Protestbemerkung des Herrn Tr. Kronbergcr, erklärte Redner, daß il.m Tr. Ginsenkamp maßgebender sei, zumal Herr Tr. Kronbergcr auch sonst an sehr kurzem Gedächt nis zu leiden scheine. Ein weiterer Punkt, der der Besprechung wert ei, seien die verschiedentlichen Verleumdungen, die in den letzten Tagen über den Redner

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 22.07.1895
Umfang: 4
kann. Die Linke schmollt nur, sie kenut keinen trotzigen Widerspruch, auch dann nicht wenn es offenkundig am T-ge liegt, daß ihre Schwäche nur zu neuen Demüthi gungen und Schlappen sichren muß. ' Graf Kuenburg versicherte Namens seiner Partei, daß sie in Zukunft nationale Schädigungen nicht mehr dulden werde. Wir haben diese Versicherung seitens der Linken schon so oft gehört, daß uns der Glaube an dieselbe gänzlich ab handen gekommen ist. Aber nicht uns allein, wir können dem Grafen Kuenburg

Wontag, den 22. Juli 1895 Parteiminister saßen, brachte uns Deutschen eine der schmerz lichsten nationalen Wunden bei. . Nein, Graf Kuenburg kann nicht verlangen, daß die Deutschen Oesterreichs seinen Worten blindlings vertraueis. Er kann nicht ernstlich glauben, daß man der zur Ohnmacht verurtheilten Partei skrupellos das anvertraue, was sie M Zeit, als sie der numerisch stärkste Faktor der Regierung^ Majorität war, nicht zu schützen vermochte. Wir wollen t^r Vereinigten Linken

. Sie hat die große Schuld auf sich geladen, politischen Quack salbern, geistlosen Phraseuren und gewissenlosen Strebern die Buhn zum Herze» unscrrs Volkes irei. gemacht zu haben. Fehlen ja bis nun leider alle Anzeichen dafür, daß die Erb schaft aus dem Zusammenbruche der Linken eine von erst- hasten Männern geführte neue zielbewußte deutsche Partei antreien werde und es ist zehn gegen eins zu wetten, daß Christlich-Soziale und verkappte Reaktionäre die nächsten lachende» Eiben sein werden. Die Linke vertreibt

g Dw Abstimmung der Linken ist., .wahrscheinlich... Meyn nicht alle Vorzeichen trügen, der letzte Spatenstich zu ihrem Grabe gewesen. An alle Deutschen aber, welchen ihr Volk lieb ist, tritt nun die Pflicht heran, sich klar zu werden, daß die nächsten Wahlen uns zielbewußt und bereit finden müssen» Es sällt ihnen die schwere Aufgabe zu, aus den Trümmer» der Linken eine neue starke, nationale und einheitliche Partei zu bauen, eine Partei, die unser VolkSthum und dessen Freiheit nicht mit Phrasen allein

zu. vertheidigen bereit ist. Ber Schutkamps in Belgien. Ein Sturm, ähnlich dem, welcher sich anläßlich der Ein führung des allgemeinen Stimmrechtes über Belgien entlud, be reitet sich jetzt in den Städten des Königreiches vor — diesmal gilt es nicht der Eroberung eineS neuen politischen Rechtes, eS gilt der Abwehr eines Einbruches, den die klerikale Partei in den Rest freisinniger Einrichtungen unternahm, den sie noch ans früherer Zeit übrig ließ. Der Entwurf deS neuen Schulgesetzes entzieht

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.11.1903
Umfang: 8
worden, die feindlichen Brüder, welche sich noch kurz vorher namentlich in Bozen nicht heftig genug bekriegen, beleidigen und beschimpfen konnten, reichten sich aus „höheren' Befehl gerührt und versöhnt die Hände. Mit Hilfe der Christlichsozialen wollen nun die Klerikalen das vollbringen, was sie früher, als es nur eine kleri kale Partei gab. nicht imstande waren: den Sturz der freiheitliche», antiklerikalen Gemeindevertre tung in Bozen. Gemeinsam mit den Christlichso zialen bildeten

katholisch' wirkungsvoller gewesen. Allein die ruhmreiche' katholische Partei hat längst einen großen Teil ihres Feldes den Christlichsozialen räu men müssen, die denn auch auf den Titel des Wahl- komitees in Bozen einen entscheidenden Einfluß be hielten. Von dieser Unterordnung der Konservativen ab- gesehen, treten die Klerikalen beider Schattierungen mit dem Beiworte „gewerbefreundlich' auf den Plan. Man würde vergebens fragen, was die Kle rikalen und Christlichsozialen bisher so Großes für das Gewerbe

denn solch' Geschrei dabei machen!' dann hatte er das Bewußtsein gehabt, daß eine wei che Hand lind aus seine Stirn sich legte und eine klangvolle bebende Stimme leise seinen Namen flüsterte. Und dann war ihm ruhiger geworden und er hatte nach den schlanken Fingern gegriffen, um sich daran festzuklammern, und die milde Labsal spenderin seine Beatrice genannt, denn nun war es ihm klar, daß er sich in dem schrecklichen Inferno Dantes befand und zwar im zweiten Ringe, in dem die an sträflicher Liebe

gewesen, wenn er der Entrüstung der g a n - zen Bevölkerung Bozens über diese Tat nicht ent sprechend Ausdruck gegeben hätte. Nnr die klerikale Presse, welche immer nnd überall gegen das freie Bürgertum inS Feld zieht, weil der sreie Bürge- kein günstiges Objekt für die klerikalen Machtge lüste ist, benüttze auch diesen Anlaß zu Augriffen ge gen die freiheitliche Genieindevertretung. Und doch wurzelte die Entrüstung über die Juni-Vorgänge so tief im Bewußtsein der Bevölkerung Bozens. daß es die klerikale Partei trotz

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.11.1899
Umfang: 6
abgegebenen Stim men (bei 469 Wahlberechtigten) 182—206 Stimmen, während aus die Klerikalen 117 bis 132 entfielen, so daß gleichzeitig auf dieser Seite ein Ausfall zu verzeichnen ist. Bei der fieberhaften Agitation, welche das katholisch-konservative Wahlkomitee entfaltete, muß das Ergebnis bei der gestrigen Wahl als ein Beweis dafür gelten, daß die klerikale Partei auch im dritten Wahlkörper, beim sog. kleinen Manne an Einfluß verliert, was ein gutes Zeugnis für die gesunde Denkweise der Bevölkerung

Bozens bildet. Die gestrige Wahl, wie überhaupt das Vorgehen der «.katholisch-konservativen Partei' in den letzten Tagen hat aber noch einen an deren Beweis geliefert. Ueberall, wo einiger maßen politisches Leben herrscht, gilt der dritte Wahlkörper in den Gemeinden vorwie gend als der des Kleingewerbes und überall trägt man diesem Umstände auch Rechnung. Die vereinigten freiheitlichen Parteien waren sich dieser Verpflichtung dem Kleingewerbe gegenüber auch bewußt, und empfahlen den Wählern zwei

Wahlkörpers, sondern ausge sprochene Klerikale in den Gemeinderath entsenden und dies, hat die gebührende Vergeltung gefunden. Es haben sich wohl 114 Wähler gesunden, welche, ihre eigenen Interessen vergessend, sich von ihrer Partei als Abstimmungs-Automaten verwenden ließen, allein dies wird die Partei nicht mehr von dem Vorwurfe befreien, daß sie die »Befreiung und Förderung des Kleingewerbes' nur als Schlagwort ausgibt und daß sie dieses Schlag wort .wie so manches Andere im gegebenen Zeitpunkte

Partei in Böhmen aus radikal-nationalem Stand punkt steht. Durch die Isolierung der Schöne- rer-Gruppe im Neichsrath werde die Sache des deutschen Volkes entschieden geschädigt und neuerlich ein Bruderzwist entfacht. Der Landes verband der Deutschvölkischen Partei in Böh men fordert deshalb die deutschböhmischen Mitglieder der reichsräthlichen Deutschen Volks partei auf, ohne Rücksicht auf den von dieser Partei gefaßten Beschluß alle Anträge und Anfragen der Schönerer-Gruppe mitzufertigen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 14.06.1907
Umfang: 8
parlamentarische Klub des neuen Haue's. Der Eintritt der klerikalen Abgeordneten in die christlichsoziale Vereinigung erfolgte, wie die christlichsozialen Blätter melden, unter Auf geben ihres bisherigen klerikalen Parteiprogram ms, soweit dasselbe sich von dem der christlich- so^ialeti Partei unterschied. Die aufgenommenen klerikalen Steirvr. Oterösterreicher und Salzbur ger habe» sich auf das christlichsoziale Programm verpflichtet, insbesondere «nutzten sie auch den An tisemitismus als Prinzip anerkennen

. Die alte klerikale Partei hat aufgehört zu erl stieren, ihre Führer sitzen zum Teile nicht mehr im Parlament, wie Doktor Kathrein und Abt Treuinfels oder sie haben sich wie Dr. von Fuchs, Dr. Ebenhoch und Morscy. Hagenhofer in mehr oder minder waschechte Christlichsoziale umgewan delt. , Wie. M„die Wener tzhristlichs^i^en. M ihre,; neuen Parteigenossen abfinden werden, wir» die Zeit lehren; bisher Hai die christlichsoziale Partei es stets mit Entrüstung abgeleugnet, daß sie eine klerikale Partei

nichts dafür, daß man... nun, daß! man Sie «leidigi hat. Ich komme aber, um. Sie um Ber- . nale Partei nnt der Tatsache zu rechnen habe», !d»tz die christlichsozial« Vereinigung die stärkste ^ Partei ist, und zwar eine Partei, die ihren Macht-' gelüsten keine Zügel anlegen wird. In der parteiamtlichen Mitteilung über die erste Sitzung erklärt sich die christlichsoziale Ber einigung mit folgende,» Satze als eine deutsche Partei: „Wir werden die Rechte des deutschen Volles unentwegt wahren und fiir

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 21.11.1903
Umfang: 16
leider zu gut er probten F r a n z v o n Z a l l i n g er. Aber nicht in letzter Linie darf für die Wähler der Stadt Bozen der Umstand maßgebend sein, ob das Geschick der Stadt vom nationalen Standpunkte aus betrachtet, den Wahlwerbern anvertraut werden kann. Und da mutz es schon gestattet sein, ange sichts der klerikalen Kandidatenliste sehr bedeuten dem Zweifel Ausdruck zu verleihen. Wenn auch die christlichsoziale Partei in letzter Zeit sich manchmal mit einem nationalen Mäntel- chen zu umhängen

beliebte, so hat sie dennoch den Beweis noch nicht erbracht, daß es ihr mit ihrer na tionalen Gesinnung auch Ernst sei. Ja, die Ver einigung mit der altklerikalen Partei mutz im Ge genteile darauf schließen lassen, daß dem nicht der Fall zu sein scheint. Es kann doch eine national sein wollende Partei sich nicht mit einer Partei verschmelzen, deren Or gan einen Tag nach der berühmten italienischen Bernfuugs Verhandlung des Parteiführers Baron Biegeleben mit gesperrten Lettern sei nen Lesern versicherte

, daß genann- t e r Baron vollk o in m en berechtigt w a r, in der deutsche!? ^ tadt Bozen welsch zu amtieren. Was hat die klerikale Partei sür das Deutschtum in Siidtirol gelan? Gar nichts oder nur schlechtes. Die deutschen Schntzvereine werden nicht unterstützt, sondern bekämpft, deutsches Fühlen wird verhöhnt, mit den Feinden der Teutschen Oesterreichs werden Schutz- und Trutzbündnisse geschlossen. Eine Partei, die eine» F r a n z v o n Z a l l i n - ger. einen Ebenho ch und einen Joses Di Pauli

zu den ihren zählt, die den Teutschen in Eilli das slovenische Gymnasium gebracht, die ganze deutsche Landesstriche in Böhmen und Mähren den Slaven ausgeliefert, einer Partei, die Volksverrat im großen betreibt, und unverbesserlich ist. dürsen die Ge schicke der deutschen Stadt Bozen nicht anvertraut werden. Wähler, bewahrt eure Vaterstadt vor wirtschaft licher und nationaler Schädigung, zeigt, daß ihr dankbar seid den Männern, die Bozen emporgebracht und deutsch erhalten haben. Wenn es sich darum handelt

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 31.07.1895
Umfang: 4
einer solchen Kandidatur. Auch die allgemeine Mandatsmüdigkeit des Herrn v. Zallinger begreifen wir; er hat endlich einsehen müssen, daß auf dem von ihm beliebten Wege im Tiroler Landtage nichts zu erreichen ist; deßhalb will er überhaupt nicht mehr mitthun. Wir bedauern dies, den» wir sind überzeugt, daß Hr. v. Zallinger in ruhiger Arbeit und in einträchtigem Zusammenwirken mit einen Kollegen dem Lande hätte nützen können.' — Die Vintsch- gauer Wähler können daraus ersehen, daß die Kandidaten

, welche ihnen die klerikale Partei aufredet, öfters recht mangelhast sind. Haller Gemeinden»ahlen. In der vergangenen Woche ist die Entscheidung der Bezirkshauptmannschaft über die Wahlreklamationen in Hall «flössen. Darnach sind die Gym- nasial-Professoren uuS der Wählerliste zu streichen, ebenso haben die Militärpensionisten kein Wahlrecht. SchntzhLttemvefe«. Die „Erfurter Hütte' im Rvfangebiet, Aufstieg von Maurach, Haltestelle der Achenseebahn, wird am 1. August eröffnet werdin. „A schöne Ortschaft', sagte Hartl

so „kamst hingelegt', nach altem Brauch, mit seinen Fäusten „'s G'sichtl cr bifsele streicheln.' Da die Umstehenden fast durchwegs für die Tiroler Partei ergriffen, wurden diese nicht weiter behelligt und nur mit einigen ernstlichen Ermahnungen entlassen. (Schluß, folgt.) Allerlei von Zleberallher. Erzherzog Karl Kudmig, welcher gegenwärtig in England weilt, wendet daselbst seine besondere Aufmerksamkeit der englischen landwirthschaftlichen Betriebsweise zu. Der hohe Gast hat eine Reihe von neuen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 09.09.1871
Umfang: 10
, wird wieder Hr. Dr. Franz Auchenthaler hieherkommen. -6- Bon der Breuta, 8. Sept. Der Wahl kampf ist vorbei, das Resultat ist gegen alle Erwar tung ausgefallen, denn allem Anscheine nach, sollte jene Partei siegen, welche den Landtag beschicken wollte, und dagegen behielten die Nationalen die Oberhand, weil sie unstreitig im parlamentarischen Manöver gegen die Gegenpartei weit aus im Vor theile sind. Bei den Wahlen der Wahlmänner der Landgemeinden entfaltete der Klerus eine außerge wöhnliche Thätigkeit

hatte, und zu diesem Behufe erschienen von 100 Wählern 57 und kämpften hartnäckig, so daß erst die zweite Wahl für die Nationalpartei entschieden hatte. Die Umstände waren Heuer derart, daß die Nationalpartei fürchten mußte zu Unterliegen und man hätte wirklich Grund gehabt zu glauben, daß die in diesem Wahlbezirke den Landtag beschicken wollende Partei obsiegen würde. Jene, welche für die Beschickung des Landtages waren, sind etwa nicht alle klerikal, nein, sie hielten nur mit der Geistlichkeit, weil sie wußten

, daß diese Ab geordnete wählen wird, welche den Landtag besuchen wollen und wurden unter die klerikale Partei gezählt, weil an der Spitze dieser die Geistlichkeit stand und die Vorbereitungen leitete. Für den Bezirk Borgo waren 71 Wahlniänner gewählt und darunter 14 Priester, welche mit den Uebrigen, von denen man wußte, wie sie andere Jahre stimmten, und welche ausdrücklich erk ärt hatten, für Abgeordnete zu stim men, welche auf den Landtag gehen würden, die ab solute Stimmenmehrheit bilden konnten

. Wenn diese Partei unterlegen ist, so kann dies nur einem man gelhaften Vorgehen von dieser Seite und dem kecken Einschreiten von der andern Seite zugeschrieben wer den. Wahrlich die Nationalpartei durch die Furcht zu unterliegen, wurde zur äußersten Thätigkeit ange spornt und während sie vor Beginn der Wahl nur über 30 Stimmen mit Sicherheit verfügen konnte, brachte sie es durch ihre Kunstfertigkeit dahin, daß sie 47 Stimmen erhielt und somit die absolute Mehr heit hatte. Wie diese Partei auf alle mögliche

Weise die Wahlmänner an sich zu ziehen wußte, läßt sich nicht hinlänglich beschreiben, man müßte eS gesehen haben, um sich einen Begriff machen zu können, wie die Bauern von ihrem ursprünglichen Vorhaben ab gebracht wurden. Freilich war dazu die Möglichkeit auch dadurch geboten, daß die klerikale Partei, nach dem sie Alles eingeleitet hatte, am vorletzten Tage Abends von ihren Kandidaten, welche außerhalb dieses Bezirkes in Trient wohnen, die telegraphische Kunde erhielt, daß sie kein Mandat

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 15.03.1877
Umfang: 8
, Dr. Dordi, Graf Pompeati, Eas. Scottoni und Oß- Mazzurana, die Kandiraten der National - Liberalen gewählt. T Aus der Balsugana» 12. Mälz. Nachdem Heuer die Ausschreibung der neuen Landtagöwahlen erfolgt war, herrschte lange ein eigenthümliches Still- schweigen, als wollte sich Niemand um dieselben küm mern, bis die k. k. Bezirkshauptmannschaft die Wahlen den Wahlmännern angeordnet hat e. Nun war es aber auch Zeit an die Kandidaten für daS Wahl- mannSamt zu denken, und die klerikale Partei, eigent lich

in der Minderheit blieben und ihre Kandidaten nicht durchzusetzen ver mochten. Freilich war damals die national-liberale Partei rühriger als dieseSmal, wo sie sich wenigstens bisher um Nichts zu bekümmern schien, woher eS auch kommt, daß die Eifrigsten dieser Partei Heuer nicht einmal zu Wahlmännern erwählt worden sind, und dennoch mag vie Anzahl der klerikalen und libe ralen Wähler in den Landgemeinden sich völlig gleich werden. Der hervorragende Wunsch wäre nur, daß gute Abgeordnete in den Landtag gesendet

würden, welche daS materielle Wohl dieses Thales sich ange legen sein ließen. Die Gemeinde Strigno, welche sich ehemals für die LandtagSwahlen sehr interesfirte und ihre Missionäre nach Allen Gegenden sandte, auf daß die Wahlmänner in ihrem Sinne gewählt werden, nnd auf daß die national liberale Partei bei der Wahl der Deputaten siege, sich ganz Passiv verhalten; eS erschienen in Strigno selbst ganz wenige Urwähler zur Wahl der vier Wahlmänner; die Wahl mußte dreimal vorgenommen werden und gehören die Ge wählten

und sind bei der Wahl persönlich erschienen und auch während derselben nicht vom Platze gewichen. Ihre Reden waren. als wenn die Religion selbst in Gefahr ge rathen könnte, falls man nicht wähle wie sie eS meinten. In ähnlichem Sinne sprach ein anderer Knrat von der Kanzel herab und ermähnte seine Schäflein ihr Stimmrecht auszuüben und nur solche Personen zu wählen, welche fleißig zur Kirche und zu den Sakra menten gehen. In Betreff der LandtagS-Kandidaten der klerikalen Partei verlautet ebensowenig

als von Kandidaten der andern Partei; nur so viel weiß man, daß die Kandidaten der klerikalen Partei seiner Zeit von Trient aus werde» bekannt gegeben werden und zwar von einer Persönlichkeit, welche zur dortigen Kurie gehört. Man spricht auch schon wieder, daß der schon von früherer Wahl bekannte Herr Ernst Zanotti auS Borgo für eine Deputirten-Stelle karr- didiren soll, aber für die Valsugana getraut man sich nicht, ibn in Vorschlag zu bringen und wollen die geistlichen Herren ihm in einem andern Wahlbezirke

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 19.03.1897
Umfang: 12
zu Gaderthurn wirkte nach Versicherung seiner einstigen klerikalen Wähler durch eine lange Reihe von Jahren als be währter Parlamentarier sowohl im Landtage als im Reichsrathe und sein unermüdlicher Fleiß und seine angeblich gründliche Kenntniß unserer LandeSverhält- nisse schienen ihn schier zu einer unersätzlichen Arbeits krast im Landesausschusse, dem er ebenfalls durch lange Jahre angehörte, gemacht zu haben. Ja, Dr. Friedrich Ritter v. Graf war durch lange Zeit der Stolz seiner Partei und sein Name

wurde von den Klerikalen stets wohlgefällig neben den Besten des Landes in der Reihe der sogenannten „Landes zierden' genannt. Erst anläßlich der letzten Landtagswahlen knickte ein rauher Wind die schöne Blüthe und der All verehrte, Altbewährte verschwand spurlos von der Bild fläche, wurde sang» und klanglos aus der Liste der Kandidaten seiner Partei gestrichen und in einer Weise fallen gelassen, die haarscharf einem HinauS- wurf aus der Partei glich. Es mögen wohl tiefgehende und schwerwiegende

Gründe gewesen sein, welche die llerikale Partei veranlaßten, den Mann mit den .vielen Verdiensten' so ohne weiterS bei Seite zu setzen. Einzelne private Aeußerungen hervorragender Mitglieder seiner Partei gabm allerdings entfernte Anhalts punkte für die Ursachen dieses auffallenden Vor gehens ; in die Oeffentlichkeit aber drang hierüber nie etwas Bestimmtes und vornehmlich „bloß Ge klatscht'. Thatsache war und blieb es nur, daß der Mann mit den „vielen Verdiensten' nicht bloß bei den LandtagSwahlen

daS Unter, nehmen zu fördern. FlugS wurde in Ermanglung eines bessern Kandidaten — die klerikale Partei hat bekanntlich keine Ueberproduktion an Führern, und der Städtebezirk Bozen -Meran-Glurns ist ein unsicherer Bezirk — Dr. v. Graf auS der Vergessen heit geholt, das gelockerte Band zwischen ihm und seiner Partei wieder frisch geknüpft und den erstaunten Wählem Meran» zugemuthet, diese von den anderen Bezirken „zurückgestellte Landeszierde' dankbarst als Kandidat für die Städte Bozen- Meran-GlurnS

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 26.05.1906
Umfang: 12
Partei in Oberlana. Mit schmählichen , Sonntag fand im hiesigen Kürsalon eine impo- Lügen fällt er unter anderem über Hochw. Herrn sante Versammlung gegen die maßlosen (?) Dekan her und schreibt, daß er beim Beicht zettelsammeln heftig für die Bauern agitiert hätte, waS aber ganz und gar unwahr ist; denn vor der Wahl hat er keinen einzigen Beichtzettel gesammelt. Ueberhaupt wer Hochw. Dekan Pernter kennt, der muß aufrichtig ge stehen, daß er sich um Agitation weder bei Gemeinde- noch LandtagSwahlen

gekümmert hat. Und dieses Zeugnis wird ihm ganz Passeier, dessen Dekan er war, zu jeder Stunde ausstellen. Daß Herr Dekan nicht tanzen kann, wie ihm der Artikelschreider und seine Partei vorpfeift, das wird jeder vernünftig Denkende zugeben müssen. Er ist Seelsorger und als solcher muß er an erster Stelle das christliche Moment im Auge haben. „Es ist eine trau rige Tatsache,' heißt es im Artikel, „daß jeder Fortschritt bei uns zulande den hochw, Klerus zum Gegner hat.' Herr Dekan und jeder Priester

und OrdenZmann ist heute für ver nünftigen Fortschritt ', auch der Bauer geht mit der Fortschrittspartei! denn dieser Strom läßt sich einmal nicht mehr eindämmen, aber er will Fortschritt für das ganze Gemeindewohl, er will gleiches Rccht für alle. Wenn der Ar. tikelschreiber droht mit Eindringen des Libera lismus in Lana, indem er schreibt- „wenn schließlich in absehbarer Zeit eine liberale und klerikale Partei auch hier sich gegenüberstehen werden', so gibt er (der Anikelschreiber

. Wie gütig doch dieser Herr ist. Von klerikaler Seite wurde in ent schiedener, aber doch temperamentvoller Weise entgegnet. Wer will noch leugnen, daß wir schweren Zeiten entgegengehen, ja das „Volls- blatt' selbst kündet schon einen Kulturkampf an. Salzburg, 22. Mai. (Fortschritte d e r^S o z ia l d e m o kr at i e.) Am Ui. Mai hielt die sozialdemokratische Partei für das Kronland Salzburg ihre Landeskonferenz ab. Nach den Referaten, die gehalten wurden, können wir auf eine recht starke Agitation

innerhalb der Partei schließen, l100 Mit glieder genügen durch ihre Einzahlungen der Parteipflicht; 3300 gehören den sozialdemo kratischen Gewerkschaften an. Im vergangenen Vereinsjahre wurden W Versammlungen abge halten. In Hallein wurde ein selbständiges Arbeitersekretariat errichtet, das Gleiche plant man im Pinzgau und Pongau. Das Partei organ „Die Wacht' soll seit ihrer Vergröße rung von 2500 auf -1000 Exemplare gestiegen sein. Von August an planc man, dieselbe zu eineni Tagblatte sür die Zeit

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.11.1892
Umfang: 4
zur Wahlbesprechung ausgegangen war, begrüßte die Versammlung, welche sodann den Herrn Vizebürgermeister Dr. Karl v. Hepperger zum Vorsitzenden wählte, der für das ihm geschenkte Vertrauen dankte und die Wichtigkeit der Gemeinde- rathswahlen betonte, die nur dann gut ausfallen können, wenn in der fortschrittlich gesinnten Partei ein einheitlicher Geist herrscht. Das Wort erhielt sodann Herr Dr. Julius Perathoner: Derselbe sprach vorerst von der vor einiger Zeit in Innsbruck stattgehabten Versammlung der liberalen

Partei in Deutschtirol behufs Organisation derselben bei allen Wahlen in Gemeinden, wo fortschrittlich gesinnte Wähler sind. Er, Redner, sei mit der Aufgabe be traut worden, in unserer Stadt für eine solche Or ganisation der Fortschrittspartei Sorge zu tragen. Die letzten Gemeinderathswahlen bei uns haben ge zeigt, wie nothwendig die Einigkeit der Partei bei uns ist, indem die Klerikalen einen Sieg errangen. Der Gewerbeverein konnte infolge der heftigen Agi tation der Klerikalen seine Kandidaten

nicht durch bringen. Jene gegnerische Partei hat nicht volkswirth- schaftliche Interessen im Auge zum Wohl des Ge meindewesens; eS ist ihr vielmehr um kirchliche Interessen gelegen. Das zeigt z. B. deutlich die Auf lösung unseres Staatsgymnasiums, wo man sogar in Wien unten gegen den Bestand der Anstalt agitirte, die doch für Bozen ein großer Nutzen gewesen und deren Auflösung der Stadt Bozen ein bedeutender materieller Nachtheil war. Die klerikale Partei hat keine Rücksicht für die wirthschastlichen Interessen

der Bürgerschaft; sie ist nicht zufrieden mit der heutigen Schule, welche gewiß gut ist; und darum ist es die Pflicht der liberalen Wähler einmüthig gegen jene Partei vorzugehen. Dr. Perathoner empfiehlt die Wahl eines AgitationSkomite'S für die Gemeinde- wahlen. Dr. Otto Kiene macht den Vorschlag, für die drei Wahlkörper ein Komite zu wählen, wel ches Komite sich dann durch Beiziehung anderer Herren verstärken soll. Demnach sollen ins Komite zwei Mitglieder vom ersten Wahlkörper, vier vom zweiten und sechs

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 05.11.1896
Umfang: 4
' . 5 ! ' l .> '1' ' ' t - .! ^ / --. ' !»' '/ -. ' ' k. '' -> >' > >! 'ri 'Ä' ^ V 5^ ^ t' '- Nr. 255. „Bozner Zeiwng (Südtiroler Tagblatt)' Donnerstag, den 5 November 18g !. Wie in Ungarn gewählt wird. Die ReichStagSwahlcii in Ungarn sind vorüber. Sie Iiabcn für die Regierung eine so große Mehrheis ergeben, wie schon lange nicht. Diese überaus große Mehrheit und die Thatsache daß eS eineStheilS die neue klerikale Partei zu nicht einmal zwei Dutzend Sitzen brachte, sowie daß die Ugron- Partei

zumindest ebeusovicl Geld als die Regierungspartei, dem, daß die Herren Wähler aus RegimeiitSunkosten zur Wahl ge führt und ebenda verköstigt werden müssen, liegt auf dcr Hand. Am Wahltage sind natürlich die Agitatoren in vollster Aktion. Aus Kosten dcr Parteien rücken die Wähler gemeinde, «eise an, mit Fahnen, geschmückt mit Cocardrn, zu Wagen und zu Fuß. Sie werden in die von dcr Partei aemicthcteii Wirthshäuser geführt, wo sie, bis sie daran kommen, bei Musik und Wein sich unterhalten und dcn

. Alle die geschilderten Wahlbeeinflussungen und Skandale gehören seit jeher zu dem ungarischen Wahlapparat, und wenn auch während und nach der Wahl jede Partei, die da oder dort unterlegen ist, sich sittlich über die Gegenpartei entrüstet, iv darf man natürlich nicht glauben, daß sie deswegen un-- schuldsreiner dasteht. Auch sie hat sicherlich keines dcr Mittel verschmäht, von denen ihr Gegner Gebrauch gemacht hat. Natürlich steht eine Reihe von Mitteln vor allem der Re gierungspartei zu Gebote, aber insbesondere

bei dcn jetzigen Wahlen tritt ihr cine andere Partei entgegen, der eS ebenso wenig an Macht und Einfluß wie an Geld und am wenigsten an „Korteschen' fehlt. Diese stecken bei ihr, der klerikalen Par tei, zumeist im Tatare, und hinter ihnen steht die Hocharisto- lratie. Die übrigen Oppositionsparteien haben bisher das, was ihnen an Einfluß von oben fehlte, durch persönlichen TerroriSmuo zu ersetzen versucht. Selbstverständlich hat auch in Ungarn die Wahlagitation oder, besser gejagt, die Wahllorruption

spräche in Söhnten. Von kompetenter Seite wird dcr „O. D. N.' folgende Mittheilung gemacht: Zwischen einzelnen Abgeordneten des konser vativen tschechischen Großgrundbesitzes und dcr tschechische» freisin nigen Partei fand am 3V. Oktober eine private informative Be sprechung statt. Dieselbe beschränkte sich auf die a»S Anlaß des am selben Tage eingebrachten Antrages Pacaks neuerdings in die pailamentarische TiSkussion gestellte Gleichberechtigung dcr Landessprachen in den Ländern der böhmischen Krone

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