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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 11.12.1889
Umfang: 8
Beilage zum „Tiroler Volksblatt^ Nr 99. Bozeu, Mittwoch, de» 11. Dezember L88S Die katholische Bergpartei. Lr. Sarda y Salvany schreibt in seinem Buche : „Der Liberalismus ist Sünde' : „Wir behaupten also, ohne zu befürchten, daß uns jemand vernünftiger Weise widersprechenkkönne, daß, um den Liberalismus zu be kämpfen, ein einträchtiges Zusammengehen und Zusam menwirken mit der durchaus ant iliberale n Partei das Ersprießlichste und zugleich, das Folgerichtigste ist.' Daraufhin läßt Sarda

seinen Leser erwidern: „Was Sie nicht sagen! DieS ist eine allbekannte Wahrheit, die besonders zu erwähnen lächerlich ist.' Sarda sährt fort: „Jedoch ist eS eine Wahrheit. Und wer ist denn Schuld daran, wenn man gewissen Leuten die gründ lichsten Wahrheiten der Philosophie in Form von all gemein Bekanntem und Selbstverständlichem vorzubringen gezwungen ist? Nein, es ist nicht Parteigeist, eS ist Geist der Wahrheit, wenn wir behaupten, daß nur eine wahrhaft katholische Partei dem Libera lismus wirksam

Widerstand leisten könne, und daß folgerichtig nur eine von Grundaus antiliberale Partei eine durchaus katholische Partei ist. Das will natürlich gewissen Leuten nicht munden, die sich ihren Gaumen an Mischmasch-Brühen verdorben haben; immerhin ist es einmal eine unumstößliche Wahrheit.' Weiter unter sagt , er: „Jede andere, nicht von Grund äuS antiliberale Partei, so achtbar ste sei, so con- servativ sie sich zeige, so sehr sie dem Lande einen materiellen Vortheil verschaffe

, so sehr sie selbst der Religion z u f ä l l i g e r W e i s e Wohlthaten erweise und Vortheile gewähre, es ist nun einmal keine katho lische Partei, sobald .sie auf liberalen Grundsätzen süßt. —' » , . Ja, auch in Oesterreich will man die einfachste, un umstößliche Wahrheit, daß nur eine von Grund aus antiliberale Partei die rechte, katholische Partei stellen kann, nicht recht begreifen. Man will 'nicht recht be greifen, daß, wer den Liberalismus besiegen will, den selben auf allen Punkten, von Grund aus bekriegen muß. Wer

^ mag er sich nun finden auf Seite der Regierung, mag er sich finden bei den Czechen oder Polen. Es ist nie und nimmer ein rechter Kampf gegen den Liberalismus, der wohl den Liberalismus der Oppositions-Parteien bekämpft, aber dem Liberalismus der Regierung, dem Liberalis mus der Czechen und Polen Unterstützung leihen würde. Wenn, eine politische Partei ihren Namen vom Zwecke hat, den sie sich gesetzt, so müßte man jene Partei die Taaffe-Partei nennen, die um jeden Preis Taaffe halten

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 29.11.1900
Umfang: 8
Jahrg. XM. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 29. November 1900. Nr. 138. Seite 3. brach. Die letzten Tage haben Dinge zutage gefördert, die in ihrer traurig-wuchtigen Sprache ein vernichtendes Urtheil über Hraby sprechen. Der „stramme Antisemit' und Cleriealenfresser Hraby hat sich um Geld und glänzende Ver sprechungen als Agitator Mv den eleriealen Di Pauli und gegen die christlichsoeiale Partei in Tirol kaufe« lassen .... Es ist eine hässliche Erscheinung, die sich uns aus dem Vorangeführten

, so Möchte man auch mit den Schlussworten der Di Paul i'sch e n Erklärung vom 22. November — freilich in ganz anderem Sinne — ausrufen: „Es sind recht merkwürdige Blüten, die dieser Wahlkampf treibt, und gehört für einen anständigen Menschen wirklich heroische Selbst. Überwindung dazu, solchem Treiben gegenüber sich überhaupt noch am politischen Leben zu betheiligen.' Die Christlichsoeiale Partei hat den Hraby tzvegen des Falles Di Pauli-Hraby aus der Partei feierlich ausgestoßen. Die Leitung

der christlich- socialen Partei in Wien hat nämlich in einer Sitzung «m 24. November folgenden Beschluss gefasst:' „Es wird zur Kenntnis genommen, dass Hans Hraby alle seine Stellen in christlich« socialen Bereinen zurückgelegt hat, und wird weiters erklärt, dass Hans Hraby nicht berechtigt ist, als christlichsocialer Redner aufzutreten. Alle christlichsocialen Vereine werden hievon , Mit dem Ersuchen verständigt, den Genannten Zu den Versammlungen weder zu laden, noch denselben in Versammlungen als Redner

auf treten zu lassen. Uebrigens hat sich nach den gepflogenen Erhebungen herausgestellt, dass nicht Hraby an Baron Di Pauli oder Scholdan, sondern Scholdan an Hraby herangetreten ist und den letzteren dem Baron Di Pauli vor geführt hat. Aus dieser Thatsache allein ergibt sich, dass die christlichsoeiale Partei mit dieser Angelegenheit nicht das Geringste zu thun hatte.' Mit solchem Ernst sorgen die Christlichsocialen Pr die Reinheit und das Renommee ihrer Partei! Baron Di Pauli

(in Steinach) eine sehr gut besuchte Wählerversammlung ab. Aus Steinach, Navis, Schmirn, St. Jodok, Vinaders, Trins,' Ellbögen waren Geistliche erschienen und zahl reiche Wähler. Herr Dr. Giamara, Präsident des Vereins, eröffnete die Versammlung und führte die Bestrebungen der christlichsocialen Partei in wohlthuender Weise ohne feige Seitenhiebe auf den Gegner den Zuhörern vor. Den braven Redner löste der nicht minder wackere Rufer im Streite, Beneficiat Engel von Hall, ab. das Lieblingskind

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Volksblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 12.01.1901
Umfang: 14
, — ich glaube, Sie sind Priester, dem Kleide nach zu schließen, — lassen Sie noch was sagen: Die Socialdemokraten rufen: „Los von der christlichen Weltordnung', die Liberalen rusen: „Los von Rom' und die Schöpferianer rufen: „Los von der katholischen Partei in Oesterreich'. „Los von der Autorität der Bischöfe in politischen Fragen.' Lassen Sie den Beisatz „politische Fragen' weg, dann hört der Unterschied auf'. Ist die Autorität der Oberpriester theilweise beseitigt, dann hat der Liberalismus leichtes Spiel

. Auch die nationalen Ansichten Schöpfers werden von unserer Partei in Baiern sehr mit Wohlwollen aufgenommen. Das Hochwürden, habe ich nur Ihnen heimlich ins Ohr gesagt und bitte, dass Sie's nicht .... „Meran' aussteigen! Wir trennten uns. Inland. Anrüchiges Deutschthum. Die „Boznerin' bezeichnet die Betonung des Deutschthums auch bei den Christlichsocialen als „Eine — wenn auch erheuchelte — der mächtigen völkischen (Aichinger sagt volklich) Bewegung unserer Tage dargebrachte Huldigung.' Nach der Ansicht

christlichsocialen Parteiverbande beitreten; er unter scheidet sich seiner Gesinnung nach von den nieder österreichischen Christlichsocialen in manchen Punkten, hauptsächlich in der Judenfrage. Wahrscheinlich wird er mit Dr. Schöpfer, dem Führer der Nord tiroler Christlichsocialen, außerhalb jedes Partei verbandes bleiben.' Es lebe die parlamentarische Wildheit! Die Socialdemokratie hat ihre Anhänger auch in jenen Kreisen, die berufen sind, gegen den Umsturz in erster Linie anzukämpfen. So wurde

ertheilte Holansky einem Studenten eine Ohrfeige und nun ^stürzten sich mehrere Genossen des Geschlagenen auf den Ab geordneten, der nur mit Hilfe des Wirtes und der Kellner das Local verlassen konnte und ehe er hinauskam, Schläge genug erhielt. Die Wahl in der 5. Curie Südtirols hatte folgendes Ergebnis: Katholische Partei 403 Stimmen, liberale Partei 177 Stimmen und socialdemokratische Partei 62 Stimmen. Gewählt ist der Candidat der Katholiken, der Decan Delugan von Fassa. Folgende Wahlbetrachtung

einer Wiederwahl Dipaulis in grellen Farben schilderte und meinte, die katholisch-conser- vative Partei halte das Tiroler Volk „politisch dumm' und der Druck sollte von unten nach oben gehen, man soll den Abgeordneten in die Karten hineinschauen, die Christlichen sollen in politischen Sachen gegenüber ihren Vorgesetzten unabhängig auf eigener Faust spielen u. s. w., da schlug der radicale Zuhörer einen Purzelbaum vor Freude und lobte den christlichsocialen Reformer über den grünen Klee und seit dieser Zeit

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 01.12.1900
Umfang: 8
die Christlichsocialen wirklich ,d?r Femd^, der sogar ärger zu bekämpfen ist als principielle Gegner?' Die „N. T. St.' antworten auf diese Frage unbedenklich mit „Ja', indem sie schreiben: „Nie hat eine Partei die alte katholische Garde Tirols so heftig und mit so verwerf lichen Mitteln bekämpft wie diese sogenannte christlichsociale, weder die Liberalen, noch die Nationalen, noch selbst die Socialdemokraten. Sie stehen in Reih und Glied mit all diesen kirchenfeindlichen Parteien gegen das katholisch- conservative

, das ist ja der helle Verfolgungswahnfinn. Wozu war Hraby auserfthen? Baron Di Pauli sagt in seiner Erklärung vom 22. Oetober: „Hrabys Thätigkeit wurde von mir für die Stadt angestrebt zur Unterstützung der katholischen Partei principiellen Gegnern gegenüber.' Wie sehr sich Hans Hraby hiezu geeignet hätte, ersehen unsere Leser aus der Charakterzeichnung dieses Mannes, welche wir in der letzten Nummer gebracht. Also in den Städten sollte Hraby sprechen „zur Unterstützung der katholischen Partei prin cipiellen

Hraby sich als im Zwie spalt mit seiner Partei darstellte, als Organisator der auf katholischer Grundlage bfi,blichen Vereine, die Kunfchak-Partei (das ist die christlichsociale Arbeiterpartei) zu stürzen'.' Also nach Scholdan wollte Hraby, „der ohnedies im Begriffe war, nach Tirol zu reisen', gegen die christlichsociale Arbeiterpartei losgehen, nicht gegen die Socialdemokraten, wie Se. Excellenz vorgibt. Wer hat Recht, der Baron oder sein Pächter? Zu allem Ueberslusse kommt noch Dr. Schöppel

habe gegolten «der Unterstützung der katholischen Partei in den Städten principiellen Gegnern gegenüber'. Wem soll man Recht geben, dem Baron oder seinem Pächter oder dem Dr. Fritz Schöppel, dem „einzigen unbetheiligten Zeugen in der Astaire Di Pauk'? Aber glauben wir es einmal, dass Hraby von Baron Di Pauli gegen die Socialisten in den Städten sollte losgelassen werden. Wo hätte es den Hraby gebraucht? In Brixen oder in Klausen, in Glurns, in Sterzing oder in Bruneck? Unsere Leser lachen wohl

'. sehr übel gelaunt gewesen. Es waren ja die Wahlen schon ausgeschrieben! Nun da Baron Di Pauli ein bezahltes Subject vom Schlage eines Hraby bringen wollte „zur Unter stützung der katholischen Partei in den Städten püncipiellen Gegnern gegenüber', da findet man alles schön und recht. Wir möchten meinen, Dr. Lueger hätte ein größeres Auditorium erzielt, auch von Seite der Gegner, und er hätte „zur Unterstützung der katholichen Partei principiellen Gegnern gegenüber' besser getaugt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 16.05.1901
Umfang: 6
Seite L fälscht deutsch und für die einzige unfehlbare Partei- in nationalen Sachen halten, glauben ein Privilegium! zu haben, die Heuchelei in der nacktesten Form üben: zu öürfen. Seitdem aus erzherzoglichem Mun^e da^s österreichfeindliche Treiben der Älldeutschm ^ eine j Verurtheilung gefunden hat, wollen die ÄlldWschm j den Nachweis erbringen, dass sie gaiy gute Patrioten^ seien. Ekelhäfter und unverschämt^ ist dke HUche^ii noch nicht betrieben worden, als m diesen Tagen, wo die Alldeutschen

nun der Obersthofmeister des Erzherzogs, Graf Nostitz, Donnerstag, Z.6. Mai 1S01 in der päxAi^hen Nunkiatur, um dem Nuntius den I Dank des ErzhÄHogs für die Kundgebung des 'Papstes tzu überbMgen. - Hin dMsch-tfchechifches- Mudnis, für Welches die'socialdemokratische Partei, oder sagen wir lieber die Juden von der „Arbeiter-Zeitung- plaidierten, wird bereits von der liberalen Presse in Erwägung gezogen. Während aber die „Neue FrD Presse'^ nlir HÄiz schüchtern andeutet, dass ein solches BünoM nicht ganz ausgeschlossen

Gaukler oder gemeingefährliche Dummköpfe?' Dann wird dem Whrer der „offi- ciellen' Socialdemokraten zum Vorwurf gemacht, „dass er. einen Familienvater durch eine Dennn- ciatiock in den Tod getrieben, dass er mit den Deutschnattonalen Pacte geschlossen und dass er sich ziM Knechte der Parteileitung erniedrigt habe, um jede Deie Regung in der Partei gleich im Keime Hu ersticken.' Und weiter: „Warum wurde aber noch kein Gesetz geschaffen, welches die Kritik an den socialdemokratischen Pfaffen

.' -wie folgt: Hier m Böhmen wächst die socialdemokratische Partei fortwährend. Sie nimmt an Zahl und Stärke stetig zu, wenigstens was die böhmischen Landestheile betrifft, in den deutschen Districten wird es wohl noch schlimmer sein. -Das Organ.»der böhmischen Socialisten »Pravo Lidu' hatte anfangs bedeutendes Deficit, aber es machte den Versuch, die Nummer um drei Kreuzer zu verkaufen und. der Griff gelang, es wird heute in 7000 Exemplaren täglich - gedruckt, es hat prächttge Localitäten, eigene Druckerei

, 'Rotationsmaschinen, und das alles aus Geldern armer Arbeiter! .Wie beschämend ist diese Aufopferung der Arbeiter für ihre vermeintlichen Ideale für unsere katholische Partei in Böhmen, wie müssen 'wir herumbetteln, um das einzige Organ, die ,Kat. Lisch' am Leben zu erhalten-und schließlich wird der Zusammenbruch doch nicht aufzuhalten sein. Wollten wir uns über diese traurigen Ver hältnisse in der katholischen Partei in Böhmen, wenn wir von einer solchen überhaupt zu sprechen berech tigt sind, des Näheren

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Volksblatt
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Seite 3 von 14
Datum: 12.01.1901
Umfang: 14
socialen Partei, welcher mit den Clericalen Fühlung unterhält, nicht weiter ein'wachsen der Einfluss eingeräumt werde. Im 20. Jahrhundert gehört die Pflege des deutschen Volksthnms, der bürgerlichen Freiheiten und eines vernünftigen modernen Fortschrittes zu den unum gänglichen politischen Pflichten. Eine Partei, die heute etwaige clericale Anbiede rungen nicht offen und entschieden zurück weist, kann keinen Aufschwung nehmen. Nur in enger Verbindung mit den nationalen Antisemiten

ist den Christlichsocialen eine aus sichtsreiche Zukunft sicher. Die Christlichsocialen sind eine demokratische Partei, in den Städten wuchsen sie zuerst aus dem antiliberalen aber frei heitlichen Gewerbestand heraus; auch die Bauern schaft lehnt heute die Führun'g durch die Pfarrhöfe ab, denn auch in diesen Bevölkerungs kreisen huldigt man dem nationalen und freiheit lichen Antisemitismus, der in der Intelligenz seinen Hauptsitz hat'. Das ist die Sprache eines Wiener christlichsocialen Blattes und beleuchtet

die gewaltigen Unterströmungen, die sich in der Partei Lnegers bereits geltend machen. In Tirol wollen wir uns nur zweierlei besonders einprägen: Nur in enger Verbindung mit den nationalen Antise miten, zu denen in erster Linie Schönerer und Wolf zuzugehören vorgeben, ist den Christlichsocialen eine aussichtsreiche Zukunft sicher. Und auch die Bauernschaft lehnt heute die Führung durch die Pfarrhöse ab. In diesen beiden Punkten ist die ganze große Gesahr aufgerollt, welche dem katho lischen Volke Tirols

mit der VerWässerung durch eine Partei droht, deren Großtheil eine enge Ver bindung mit den nationalen Antisemiten anstrebt und nicht will, dass der Seelsorger irgendwelchen Einfluss auf feine Pfarrkinder auszuüben vermöge. Das ist's ja, was Schönerer auch will, und darum schickte er seinen Schildknappen Wolf in die katho lischen Alpenländer, um die Clericalen, das sind die, welche zu ihrem Glauben, zu ' Bischof und Priester stehen, — auszuräuchern. Korrespondenzen. Gries bei Wozen, 9. Jänner

Augenblicke in der Hitze des Gesechtcs ' einige Herren aus der Schule geschwätzt und ge» sagt, der Hass gelte dem Führer der katholischen Partei — dem Clericalen! Herr Schrasfl ist daher ein Abgeordneter, der ebenso den Liberalen und den Socialdemokraten verpflichtet ist, wie den Ge nossen des Theologieprosessors Schöpsers, man könnte ihn also einen liberal-socialistischen brixnerischen Abgeordneten nennen. Eine „schöne' Zusammen stellung! Die „Los von Rom'-Hetzer der „Boz. Ztg.', die Herren Socialisten

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 19.12.1891
Umfang: 8
. Mit ihnen freut sich ganz Lana. Auch Bozen, wo Ohrwalder feine Studien machte, kann sich darüber freuen. Cks, 17. D:z. Die katholische Partei hat über bie liberale einen glänzenden Sieg erlangt. Gewählt wurden Dekan Jnama und Pfarrer Valentinelli von Ossana. Trient, 15. Dez. Seit einigen Jahren hat auch die Stadt Trient ganz bedeutend ihr AeußereS geändert And ein gefälligeres Kleid angenommen. Ja Trient dürfte den deutschen Städten Tirols bald den Rang ablaufen, denn nachdem man in den letzten Jahren Bäche

einigen Jahren geschlossen ist, harrt noch immer auf die nöthige HG. Trient, 17. Dez. Gestern waren die Landtags wahlen der wälschtirolischen Landgemeinden. Von der katholischen Partei wurden 8 Geistliche, 1 Advokat und 1 Gutsbesitzer als Kandidaten aufgestellt, in manchen Bezirken und in den Städten hingegen wurden gar keine Kandidaten bestimmt. Im Bezirke Trient kandi dierte von der katholischen Partei Dr. Franz Viero, Advokat in Lavis, und Dekan Canestrini von Cembra, von der liberalen Partei Bazzanella

und Tabarelli Loses. Der Sieg der kathol. Partei war ein glän zender, denn Bazzanella erhielt nicht einmal ein Viertel sämmtlicher Stimmen, sein Stern scheint gewaltig zu sinken und zu verbleichen. Hoffentlich sind die neuen Kandidaten etwas billiger denkend, als die früheren. Wälschtirol, 17. Dez.' Im Bezirke Tione, Con- dino, Stenico wurden die Kandidaten des katholischen Lentralcomit6S, Reichsrathsabgeordneter Salvador! und Kurat Guetti gewählt. Bezirk Borgo wählte die Ab geordneten des liberalen

Baron Di Pauli wird dies alles im Zollausschuß betonen und geltend machen, daß kem Land so schwer dadurch betroffen werde, wie Tirols daß damit ein kaisertreues Land thatsächlich geopfert werden könnte. Leider stehen die Chancen schlecht, es ist sehr wenig Hoffnung, daß die Befürchtungen Tirols die Mehrheit des Parlamentes zu einer Abänderung vermögen werden, um fo weniger, als die liberale Partei ja schon durch Plener im Parlamente erklärt hat, daß sie aus rein politischen Motiven sür

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 14.07.1900
Umfang: 8
uns nur vor Hagelschlag schützen! — Nach einigen kühleren Tagen ist jetzt die Temperatur wieder bedeutend gestiegen, und sieht man häufig ganze Karawanen Sommer frischler dem kühlen Menthale zuwandern. — Namentlich ist es St. Walburg, das von den Lanaern stark besucht wird, und wäre es gewiss wünschenswert, wenn auch diese Gemeinde ein eigenes Postamt erhalten würde; wie verlautet, ist dazu auch einige Aussicht vorhanden. Sttdtirol, 11. Juli. (Anfeindungen der jungen katholischen Partei in Wälschtirol.) Vergangene

Woche brachte die „Voes eattolies' von Trient zwei aufsehen erregende Artikels einen von der Redaction, den anderen vom Obmann der Raiffeifencassen Pfarrer Johann Panizza. Seit vier Jahren arbeitet die junge katholische Partei mit voller Thatkraft zum Wohle der Kirche und des katholischen Volkes; sie steht ganz auf katholischem Boden, sagen wir auch österreichischem Boden, im festen Anschluss an Papst und Bischof. Um gerecht zu sein, muss die junge Partei einige nationale Schürer auswerfen

. Die junge Partei, die sich bald katholischsoeial, bald christlichsocial nennt, hat bisher Staunenerregendes geleistet, besonders auf ökonomischem Gebiete, was ich in einem besonderen Artikel zeigen werde; sie hat den Grundsatz aufgestellt: Alle ökonomischen Ein richtungen müssen auf der Religion fußen. Weg mit der Neutralität! Mitglieder der Raiffeifen cassen können nur aufrichtige Katholiken sein. An diesem Grundsatze hat sie unerschütterlich festgehalten. Da gieng aber der Sturm loS von allen Seiten

, die uns bedrücken.' Mit diesen Tiraden berückten sie das Volk. Der Liberalismus hatte die besten Zeiten; der Socialismus konnte sich ent wickeln. „Die Nation geht vor der Religion.' — Nun aber entstand eine thatkräftige Reaction von katholischer Seite; sie arbeitet zielbewusst und muthig, sie hat tüchtige, gutgeschulte Kräfte und letzt an erste Stelle die Religion, wie es stch gebürt. Mit einer solchen Partei, welche christliche Gerechtigkeit auf ihre Fahne ge- MnebeN' lässt sich reden. Es ist in absehbarer

Hoffnung kegeben, dass der interne zwischen Deutsch, und Wälschtirol Reit die Evnsüct ans gerechte Weise gelöst wird. Die junge Partei ist von drei Seiten aufs heftigste an gegriffen; möge sie ausharren! «Die sociale Frage wird nur im Schatten des Kreuzes ge löst und auf keine andere Weise', sagt Decurtius. Aus China sind in den letzten Tagen nicht mehr so viele Nachrichten eingetroffen wie früher. Köstlich ist der Sagenkreis, mit welchem das Schicksal der Kaiserin-Witwe umgeben wird. Nachdem

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 18.12.1900
Umfang: 8
. Er habe sich derselben, speciell dem Flügel der katholischen Abgeordneten aus Tirol anschließen wollen, welcher der so genannten , schärferen Tonart angehörte. Man hatte damals allgemein erwartet, dass die Katho lische Volkspartei eine andere Stellung einnehmen werde als die alten Eonservativen, vor allem, dass sie kein eigentliches Bündnis mit einer liberalen Partei eingehe. Redner erklärte: Ich habe in der Katho lischen Bolkspartei ausgehalten, solange ich es nach meinen Begriffen aushalten konnte. Im Sommer 1898 trafen

- socialer und erklärte, dass er, wenn er gewählt werde, der christlichsocialen Partei beitrete (also keine neue „Schoepfer-Partei'!). — Der Rede folgte geradezu stürmischer Beifall. — Es wurde ein zweiter Antrag zur Abstimmung vorgelegt und (mit Gegenprobe) einstimmig genehmigt: „Die heutige Versammlung von Wählern der 5. Curie der Stadt Brixen begrüßt wärmstens die Candidatur des Herrn Landtagsabgeordneten Schraffl und spricht ihm das vollste Vertrauen aus.' Dr. Schoepfer gab die Erklärung ab, dass

er nicht Gründer einer neuen Partei sei. Er habe von Anfang att eine schon be stehende Richtung in der katholischen Partei vertreten. Er und seine Gesinnungsgenossen fühlen sich als Glied der großen christlich» socialen Partei in Oesterreich. Die beiden Reichsrathscandidaten antworteten noch aus mehrere Anfragen, welche von Wählern gestellt wurden, so über die Lehrergehaltsfrage,, über die Stellung zur Trennung der Handels und Gewerbekammern. Der Vorsitzende konnte erst gegen 11 Uhr nachts die Versammlung

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 3 von 14
Datum: 25.09.1897
Umfang: 14
anderen Seile eintreten würden, wie solche von der einen Seite heute heraufbeschworen wurden. Man vergesse nicht, daß die Obstruktion Schule machen wird! Ich brauche nicht mehr auf die Rechtfertigung unseres Eintrittes in eine autono- mistische Majorität einzugehen. Der autono- mistische Standpunkt wurde von unserer Partei stets vertreten und hochgehalten, ja in Oester reich für den einzig richtigen gehalten, wobei es unS natürlich vollkommen ferne liegt, daran» zu jenen Folgerungen zu kommen

der liberalen Partei, aber nicht der Jungczechen) eingebracht hat. Schon im Sommer hat ein antisemitisches Organ in Wien (auch der Ver fasser des Artikels blieb in weiten Kreisen nicht unbekannt) der katholischen VolkSpanei den Vor- wurf des Streberthums, „der Benützung des Katholizismus als Wirthshausschildes' und derlei Artigkeiten entgegengebracht. Ich habe diese Behauptung sofort und öffentlich eine ge meine Verleumdung genannt und zu Beweisen j aufgefordert. Der Artikelschreiber wie das Blatt

! schwiegen, obwohl ich den Vorwurs der gemeine» ! Verleumdung noch wiederholte. Nachdem ich neulich derartige Liebenswürdigkeiten — wenn auch weniger plump — wieder zu lesen bekam, so erkläre ich wieder, daß vielleicht keine Partei so selbstlos gehandelt uud nur im Interesse der Religion, der Gesellschaft, des Staates liegende Postulate aufgestellt hat, wie die unsere. Was die persönliche Schmähung der einzelnen Mit glieder betrifft, so widerstrebt es mir, auf diesen Boden herabzusteigen, dach bemerke

der momentanen Taktik. Gewisse Redakteue scheinen die katho-; lische Volkspartei und deren Mitglieder fürj vogelfrei zu halten. Mögen die Herren doch! einmal offen sagen, was sie wollen; wenn' 20 Jahre selbstloser politischer Thätigkeit für die Grundsätze des Katholizismus jeder christ lichsozialen Gelegenheitsrede gegenüber vergessen sind, so möge man sich aber auch nicht wundern, wenn ein offenes Untergraben des Ansehens der katholischen Partei seine Früchte nach allen Seiten trägt. Daß die katholische

Volkspartei als patriotischösterreichische Partei sich der heuti gen Obstruktion nicht anschließen kann, bedarf wohl keiner Erörterung; es wäre aber grund falsch, daraus zu schließen, daß deshalb die Partei als Regierungspartei sich der Regierung zur Verfügung stelle. Meines Erachtens hat unsere Parkei dazu nicht den geringsten Anlaß und wird dieser Regierung gegenüber bei jeder Frage sich die vollste Freiheil sachlicher wie politischer Würdigung vorbehalten. Da derzeit jeder Grund fehlt, dieser Regierung

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 4 von 10
Datum: 02.07.1898
Umfang: 10
wird den obigen Satz erhärten: Socialdemokraten 566, kathol. Partei 281, liberal-coservative Partei 277 Stimmen. Wie in Rov reit so gewannen auch die Rothen anderswo festern Fuß; wenn auch ihre wohlgeordneten Schaaren diesmal noch übertrumpft worden sind, können sich Dr. Piscel und sem Client Constanzi doch die Hände reiben und sagen: „Die Saat keimt, noch ein erfrischender Regen und dann schießt sie in die Halme und' — — — hoffen wir dennoch das Beste, S' Unglück kommt von selbst. Unbegreiflich bleibt

es aber doch, dass die „na tional-conservative' oder'anders „liberal-conservative' Partei in wahrhaft- kindisch thörichter Weise noch mit Sandkörnern spielen nnd damit die katholische Partei bewerfen kann, während vom Bergeshang ein „rother' Felsblock herabkollert und beide Parteien zertrümmert. Hätten die Trientner, hätten die Wälschtiroler die poli tischen Kinderschuhe ausgezogen, fürwahr man bekäme weniger Ueberraschungen. Doch was nicht ist, kann werden. Hoffen wir's auch durch das Wirken der strammen

katholischen Partei, welche anscheinend bereits größere Leisten anschafft und angeschafft hat. Mient, 30. Juni. (Vigilius Feier.) Das war ein Gewimmel in den Straßen und auf den Plätzen der Stadt am 26. Juni!» Heuer sollte das Vigilius- Fest wiederum mehr alten, traditionellen Glanz entfalten. Besonders gespannt waren die Gäste aus das Feuerwerk, allgemein Vigili-Feuer genannt. Indessen war das Wetter zu launisch, und die Gäste kehrten „bekorbt' heim. Dafür wurde das Feuerwerk gestern abends abge brannt

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 16.05.1901
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 59. >,Brixener Chronik.' 16. Mai 1901. Jahrg. xiv. PoMjche Rundschau. KMoNrismus der Czvchen. Dem »Gr. V.' wird ans Prag geschrieben, Lass die socialdemokratische Partei unter den Czechen fortwährend wachse. Ihr Orqon, <,Pravo Lidu', hatte anfangs bedeutendes Deficit, aber «S machte den Versuch, die Nummer um drei Areüzer zu verkaufen, und der Griff gelang ; es wird heute in 7000 Exemplaren täglich gedruckt, eS hat prächtige Localitäten, eigene Drückerei, RotationSmaschmen

, und daS alles aus Geldern armer Arbeiter! »Wie beschämend,' sagt der czechische Schreiber, „ist diese Aufopferung der Arbeiter für ihre vermeintlichen Ideale für unsere katholische Partei in Böhmen; wie qckssen wir herumbetteln, um daS einzige Organ, die ,Käto- liekö Listy^ am Leben zu erhalten, und schließlich wird der Zusammenbruch doch nicht aufzuhalten sein! Wollten wir uns über diese traurigen Ver hältnisse in der katholischen Partei in Böhmen, wenn wir von einer solchen überhaupt zu sprechen berechtigt

sind, des näheren aussprechen, müssten wir eine ganze Artikelserie schreibe». Jene Partei, die keinen Opfersinn hat, die innerhalb ihrer Mauern an einem faulen Frieden zehrt, dabei fortwahrend allen Gegnern nachzugeben genöthigt wird, ist überhaupt keine Partei. Wenigstens bei uns in Böhmen gibt es Gegenden, wo ein Priester nicht wagen dürfte, in einer Wählerversammlung öffentlich als Wahlcandidat aufzutreten, ohne Gefahr zu laufen, insultiert zu werden oder gar am Leben selbst bedroht zu sein. Dass

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 28.10.1896
Umfang: 8
, er werde mit allen Kräften dafür eintreten, dass die zweifellos großen Schwierigkeiten überwunden werden, nnd dass eine ent sprechende Vorlage möglichst bald den gesetzgebenden Körperschaften unterbreitet werde. Die liberale Partei sei es, welche mit unermüdlichem Eifer trotz aller un gerechten, gewaltsamen Angrisse fest auf dem Platze stehen werde, um ihre patriotische, manchmal sehr er müdende, aber für die Nation und das Land einzig beglückende Thätigkeit fortzusetzen. Mit Bezug auf den Ausgleich mit Oesterreich

erklärt der Minister: ^ „Sie können überzeugt sein, dass — mag die Oppo sition welche Anklagen, Angriffe und Verleumdungen ^ immer gegen unsere Partei erheben — eS keinen Fall ? gibt, in dem die Regierung ihre Einwilligung zu einer. Regelung dieser Fragen geben würde, welche nicht un- ., bedingt im Interesse UngcirnS stehen und welche dessen Interessen nicht im vollsten Maße schützen würde. Diese Ansrechterhaltnng der Interessen Ungarns bildet, den Tenor der Erklärungen des Ministerpräsidenten

und der Mitglieder der liberalen Partei. Es ist von Verhandlungen die Rede, eS ist davon die Nede, dass wir nnS niit Oesterreich wirtschaftlich ausgleichen und zwar derart, dass sowohl die Interessen des einen als auch des anderen Staates in vollem Maße zur Gel tung kommen. Die Regierung hat -i priori hierzu keine Stellung genommen. Sie wird Erklärungen ab geben, wenn die Zeit dazu gekommen sein wird. Und wird sich dieselbe betreffs ihrer Stellungnahme äußern, so wird dies nur mit Bcrücksichtiguug der Interessen

, bei welchen sich die Stärke der Parteien nicht wesentlich verändert hat. Die radical-deiiiolratischc Mehrheit wnrde in» etwa süns Stimmcn verstärkt ans Kosttn der vrotestantisch-conservativen Partei. Die Stärke der katholischen Partei blieb »»verändert. Die Socia listen gewannen einen Sitz. Die in verschiedenen Can- toncn stattgehabten Ständerathöwalilen snhrten zu Be stätigungen der bisherigen Mitglieder mit Ausnahme von Gens, wo eiu Conservativcr durch einen Radikalen ersetzt wurde.

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 28.03.1894
Umfang: 12
(katholischen) Partei. In jedem Lande und Reiche müssen die Katholiken nun einmal untereinander sich raufen. Nirgends herrscht mehr unter ihnen Einmüthigkeit, überall ist die Rechthaberei Trumpf. Beernaert, der heute im 65. AlterSjahre steht, hat die undank bare Behandlung, die ihm heute aus den eigenen Reihen heraus widerfährt, wahrlich nicht ver dient. Er brachte vor zehn Jahren seiner Partei ein ganz bedeutendes persönliches uud materielles Opfer, als er seine Advokatur — die glänzendste des Lande

- — aufgab, um mit 20.000 Franken Jahresgehalt (kaum l l i oder 1 ,/ 5 dessen, was ihm seine Advokatur jährlich eintrug) die mühselige und kostspielige Bürde eines bel gischen Ministerpräsidenten zu übernehmen. DaS Opfer war um so erheblicher, als Beernaert zufolge seiner großartigen Freigebigkeit über kein sonderliches Vermögen verfügt. Zu Beernaerts Rücktritt bemerkt ein mit den Berhältniffen gut vertrauter Mitarbeiter der Berliner „Germania': „Daß die katholische Partei in Belgien

aus ihrem verknöcherten Konservatismus, wie er namentlich unter den früheren Führern D'Anethan und Malou das eigentliche Wesen der katholischen Partei in Belgien bildete, sich herausarbeitete und ehrlich sich selbst und gar manche Zustände, wie sie sich seit 50 Jahren zu nationalen In stitutionen herausgebildet hatten, reformirte, da ist das persönliche Verdienst BeernaertS gewesen, der manchmal seine Partei zu Beschlüffen und Entschließungen überredete, die ihr nichts weniger als genehm

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 07.10.1905
Umfang: 10
über die dortigen Vorgänge und er fügte hinzu: „Es ist ja möglich, daß diese Richtung (die Schraffl'sche) siegreich bleibt, aber daß sie dem Volke zum Heile gereicht, und daß mit ihr der Segen Gottes ist/ glaube ich nie Und nimmer.' Ich weiß auch, daß Fürstbischof Simon sich über die Partei Schöpfer- Schraffl schriftlich noch weit schärfer ausgesprochen hat. Wenn also Schraffl kein Heuchler ist und aus das Wort des ehrwürdigen Priestergreises wirklich etwas gibt, so möge er umkehren von seinen Wegen

. Meine Herren! Es ist Zeit, daß ich zu Ende komme; es war ein düsteres Bild, das ich zeichnen mußte, aber meine Schuld ist es nicht. Ich habe die Bewegung geschildert aus ihren eigenen Worten und Tatech - Sie werden nun vielleicht einwenden: Was hilft das. Diese Leute ändern sich nicht. Sie werden dieselben Behauptungen wiederholen, wenn sie auch schlagend widerlegt sind; wäre es nicht bester, sie gehen zu lassen, damit der Streit aus- hört? Die konservative Partei ist doch verloren. ? Meine Herren

Hausen, der die Tagesmode gedankenlos mitmacht. Und so ist gegenwärtig die konservative Partei in Tirol. Sie kann nur ihre warnende und mahnende Stimme erheben zum Nutzen des Volkes und des Vaterlandes, für Wahrheit und Recht. Sie kann nur ihre Pflicht tun sür Gott, Kaiser und Vater land, wenn auch nur Hohn und Spott und Ver leumdung ihr bitterer Lohn ist. Dieses Pflichtgefühl hält uns aufrecht, wie es?. Denifle in den ärgsten Stürmen unentwegt feststehen ließ. Und in diesem Gefühle der Pflicht

gesichert werden; 2. die Landgemeindenmandate sollen vermehrt und alle Steuerzahler der Gemeinden wahlberecht werden; 3. es soll eine' allgemeine Wählerkurie errichtet werden; 4. statt der indirekten Wahl soll die direkte Wahl eingesührt werden. Mit diesen vier Punkten ist die Stellung der Italiener im Landtag gegeben. Wenn auch dieser Beschluß nicht von allen, sondern nur der katholischen Partei Jtalienisch-Tirols ge saßt wurde, so ist doch anzunehmen, daß sich die gesamten, italienischen Abgeordneten

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 09.03.1897
Umfang: 8
Dienstag, ?> 'M6V VMZ.' 9. März'1897. Dsite s. Feichspost' veröffentlicht folgende Zuschrift- Redaction! ' wummer 49 Jhres .geschätzten Blattes In der/cum Sie unter den Be° vom 2. Marz 1. egung aus Tirol eine Cor- Mten M W h in welcher als ge- ttsp°'^Ä/wird dass ich im Falle meiner Mss hingestellt Partei, noch Wahl w ^der ^^grtei beitreten würde. d-r Ka Ädass ich mich e Falle im neuen Parlament ^selben sein sollten, wie «m alten, ^???.^enwart-Club, sondern der Katho- »>chi dw H.ht

. Die M ^^^^^devorsteher Jakob Spesen, jedock war sehr schwach (mit Ausnabm? ^ d,e Gewählten alle Bo en ^ dienen) Stimmen auf sich. V. Curi ' Die Wahl der A'eg der Ka^s, glänzenden Die Betheiliam,. ^ e n V o lksp a r t ei. Tag war der ^ ^'^'eslge. Den ganzen große Magchratssaal gefüllt. Viele Wähler mussten nach stundenlangem Warten unverrichteter Sache abziehen. Von den circa 2000 in der Wählerliste eingetragenen Wahlberechtigten konnten bloß 700 ihre Stimme abgeben. Davon entfallen für die katholische Partei 445

. Bei dem Maskenzug trug ein entsprechend ge zierter Wagen die Aufschrift: ^Fluchk der Mori nach Krsks',, was nicht wenig Heiterkeit erregte. Aber nach Kreta waren nun die Soci gerade nicht, wenigstens nicht alle. Das konnte man gestern, Sonntag, sehen. Sie versuchten es allen Ernstes, bei der „Wählerversammlung der Katholischen Volks partei' ihre Macht zu entfalten. Die Versammlung war in Lienz durch Placate angekündigt worden mit dem Zusatz: „Als Redner sind gemeldet hochw. Herr Dr. Sigmund W a i tz, Herr

2 M eröffnete Herr Altbürgermeister, Antiquar Fr. Rohracher als Einberufer und im Namen des einleitenden Comites die Versammlung und schritt zur Wahl des Präsidiums. Vonseite der katholischen Partei wurde - der Einberüser selbst, Herr Fr. Rohracher, vorgeschlagen, von der Gegenpartei Herr Sigwart, der von diesem Sympathiebeweis der Soci überrascht gewesen sein mag. Dabei entstand nun zuerst derselbe

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 22.09.1864
Umfang: 4
Partei geworden ist. MslieA. Turin, 15. Sept. Ich bin in der Lage, Ihnen einen Artikel zu skizziren, der morgen in der Opinione erscheinen wird und neue Eröffnungen über die von und seit Cavour über die römische Frage mit Frankreich gepflogenen Unterhandlungen bringt. Graf Cavour, heißt es in dem Artikel, sei immer der Meinung ge wesen, daß die römische Frage weder durch das Schwert noch durch Aufstände, sondern nur im Einklänge mit Frankreich gelös't werden könne, und zwar in einer Weise

möglich sei. Der neue italienische Minister fand also die Sache auf einem schlechten Wege. Konnte er hoffen, ihr eine bessere Richtung zu geben? Dabei war die französische Regierung in einer schwierigen Lage gegen über der katholischen Partei, welche die Versprechen der italienischen Regierung fortwährend für ungenügend er klärt hat. Thouvenel, der zugleich die Nothwendigkeit einer schnellen Lösung der römischen Frage einsah und die Prätentionen der katholischen Partei nicht unberück sichtigt lassen

wollte, hatte dem Kaiser einen Entwurf vorgelegt, wonach die französischen Truppen binnen drei Jahren aus Rom zurückgezogen werden, aber Civita- Vecchia noch besetzt bleiben sollte. Trotz dieses Zugeständ nisses an die katholische Partei fiel Thouvenel eben durch ihren Einfluß. Nachher folgten den Versuchen, welche Italien zur Anerkennung der weltlichen Macht des Papstes machte, andere, welche die französische Inter vention durch eine Intervention und Garantie der katholischen Mächte ersetzen wollte. Auf Beides konnte

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 19.10.1907
Umfang: 8
am 11. Oktober m öffentlicher Landtagssitzung einer der heftlasten Gegner der katholischen Partei Zeugnis ab Landesausschuß-Beisitzer Reichsratsabaeordnew Dr. Stölzel erklärte, die Partei der Rechten habe im Landtag eine ebenso ausgezeichnete Führung wie im Lande draußen in ihrer Organisation^ So war es denn von vornherein klar daß die Generalversammlung, welche am 13. Oktober in Salzburg stattfand, großartig sich gestalten mußte und zu einer herrlichen Kundgebung voller Einheit beider christlichen

Richtungen und aller Stände wurde. Präsident Schoosleitner verlieh seiner Freude Ausdruck, daß die Reichsratswahlen so gut aus fielen und die Gewählten der christlichsozialen Partei sich angeschlossen haben. Weihbischof Dr. Kaltner sprach vom kirchlichen Standpunkt seine volle Anerkennung aus, daß so viele Landtagsabgeordnete sich an der General versammlung beteiligen und hier wie im Land tag mit deutschem Mute und deutscher Treue an den christlichen Grundsätzen festhalten. Als Dr. v. Fuchs „unseres

verehrten Partei führers und meines lieben Freundes Dr. Lueger' Erwähnung tat, da wollte der stürmische Beifall- fast kein Ende nehmen. Kardinal Katfchthaler ermunterte in väter lichen Worten zur Weiterarbeit, doch nicht allein im Vertrauen auf die eigene Kraft, sondern auch auf den Segen Gottes. Dieser wird einer so echt christlichen Tätig keit gewiß nicht fehlen und so gibt der Rück blick auf das schon Geschaffene, der Hinblick auf die starke Einigkeit aller, der Anschluß an die einzige große

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Volksblatt
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Seite 6 von 16
Datum: 16.05.1896
Umfang: 16
das Blatt ankaufen. Nun die Sache wird sich bald klären. — Der Gemeinderath und Redakteur des „Grazer Extrablattes, Josef Feichtinger, sitzt noch immer im Kerker in Untersuchungshaft. Da muß eine gehörige Portion von Betrügereien dahinterstecken. Auf den Tag der betreffenden Gerichtsverhandlung ist man gespannt. *Wierr, 8. Mai. (Katholische Partei.) Baron Di Pauli's classische Rede im Reichsrathe zur Inschutz nahme des Sonntages gegen die „gesetzliche- EntHeili gung durch Vornahme der Abgeordnetenwahlen

, als Stellvertreter Christi, verbundene Epis kopat sein, es sollen aber die Beziehungen des katholischen Volkes zum Episcopate so innige und lebendige sein, daß auch die Einheit und dadurch der Bestand und Erfolg jener Partei, welche die Interessen des k lholischen Volkes im Staate vertreten will, gewahrt erscheinen, wenn diese wechselseitigen Beziehungen gepflegt werden. Was uns in Oesterreich noth thut und erreicht werden kann und deshalb auch bei den nächsten Reichsraths wahlen gefordert werden muß

, um dem katholischen Volke sein natürliches Recht in Oesterreich auf die ausschlaggebende Stellung im öffentlichen Leben zurück zuerstatten, ist eine wahrhast katholische Partei, die alle Katholiken umfaßt, in sich einig ist und die innigste Beziehung zum Episcopate hat. Ohne Gebet wird vor allem diese hochwichtige Sache nicht zum Ziele ge führt, und es ist deshalb noch vielleicht der Hinweis nicht ganz überflüssig, daß die Einigkeit der katholischen Partei in Oesterreich nicht ohne die Einmüthigkeit des Ign

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 20.01.1894
Umfang: 8
Mannes. Wenn diejenigen, deren Pflicht es wäre, ihre Sache zu vertheidigen, die Partei der Gewalthaber er greifen und ihren Untergebenen den striktesten Gehorsam einschärfen, wenn sie ihnen mit dem saZM?io äell' intelletto vorangehen, wenn die konservativen Streber mit dem Todfeinde gemeinsame Sache machen und jeden Politiker der Ketzerei beschuldigen, der seine Ueberzeugung nicht verleugnet u>'d in der Coalition des Unvereinbaren nicht das Heil Oesterreichs erblickt, wenn dem Adel der Edelsinn

richtigen Standpunkt dar legt, wird hier ein allerseits als ehrenhaft anerkannter, katholischer Mann und Abgeordneter, ein Mann, dessen Name im Lande mit Recht gefeiert und geachtet:st, ein eifriges Mitglied der katholisch-konservativen Partei mit giftigstem Zorn und Geifer angegriffen, verhöhnt und verschrien, — warum? weil er eS gewagt, seiner Ueberzeugung Ausdruck zu geben, weil er es gewagt, seinen wohlüberlegten Austritt aus dem Hohenwartclub zu begründen und zu vertheidigen. Was verdient es sür

näher am Herzen, als die confessionelle Schule', — was einfach eine unver diente Beschimpfung des Landvolkes und eine dicke Lüge ist. So weit also wäre es nun glucklich gekommen und ich führe dies alles an, weil diese „Kampfesweise' unsere derzeitige Lage so eigenthümlich beleuchtet. Wohin soll es führen, wenn die Blätter der eigenen Partei einen Abgeordneten in dieser Weise nicht mit Gründen und ehrlicher Widerrede, sondern mit leidenschaftlichen persönlichen Augriffen, mit Entstellungen

, wenn es die Angelegenheiten innerhalb der katholischen Partei „rein sachlich und objektiv und in ruhi ger Weise' behandelt. „Kränkungen, Schmähungen, Schimpfworte, ein verletzender, absprechender, hofmeisternder Ton sollen in unsern Blät tern nicht Eingang finden.' „Abwehr darf nicht in heftigen Angriff übergehen, bittere Ausfälle auf Personen sollen vermieden werden.' Vielleicht kennen die „Stimmen' die Quelle, aus der diese Citate ge schöpft sind. Aber was nützen gewisse Normen, wenn sie für Thersites

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