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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 20
Datum: 30.11.1901
Umfang: 20
und beliebt. Für das übrige Südtirol empfiehlt die christlich sociale Partei in Tirol folgende Herren als Candidaten: WMliezirk Wrücen—Sterzing: Dr. Otto v. Gnggenberg, Arzt in Brixen. Johann Mayr, Pfarrer'in Ridnaun. Wahlbezirk Aruneck—Ampezzo: Dr. Aemilian Schöpfer, TheologieprofessorinBrixen> Reichsraths- ab geordneter. I. Jungmann, Gemeindevorsteher in Sand in Taufers. Wahlbezirk Lienz: Josef Schraffl, Bürgermeister in Sillian, Reichsraths abgeordneter. I. Rainer, g ew. Landtags ab geordneter

Abgeordneten, dem hochw. Herrn Johann Steck, Pfarrer von Margreid, abzugehen. Herr Pfarrer Steck ist ein ruhiger, bescheidener und doch ein energischer Mann, ein klarer Kopf und hat feine Abgeordneten-Pflichten getreulich erfüllt. Er hat die Interessen seiner Wähler eifrig und gewissenhast vertreten; er ist vor seinen Wählern erschienen und hat über sein Verhalten in der ab gelaufenen Landtagsperiode vor uns Rechenschaft abgelegt. Herr Pfarrer Steck ist ein Mattn des Friedens. Als auf der letzten

Friedensconferenz zu Brixen alle Anträge der Christlichsocialen nacheinander von den Altconservativen abgelehnt wurden, hat Herr Pfarrer Steck noch eigens beantragt, man möchte wenigstens im Bozener Bezirke, um dem Wahlkampfe auszu weichen, wie bisher einen Candidaten der christlich socialen und den andern der altconservativen Partei überlassen. Allein auch dieser den Frieden in unserem Bezirke bezweckende Antrag wurde von den Alt conservativen abgelehnt. Der einzige Grund, Herrn Psarrer Steck fallen zn lassen

, könnte also nur der sein, dass er der christlichsocialen Partei angehört. Indes diese Parter ist ja von der höchsten kirchlichen Autorität, vom Papste, als katholische^ von den besten Absichten geleitete Par t e i anerkannt. Wir können also mit gutem Gewissen mit dieser Partei halten und die Candidaten derselben wählen. Auch der hochwürdigste Fürstbischof von Brixen hat jüngst erklärt: „Meinetwegen können die Leute wählen, wie sie wollen: christlichsocial oder altconseroativ; wenn sie nur katholisch wählen.' Somit

haben wir keinen Grund, von unserem bisherigen Abgeordneten, Psarrer Steck von Mar greid, abzugehen. Wir haben andererseits aber auch keinen Grund, den hochw. Herrn Pfarrer Pirhofer zu wählen. Bis vor wenigen Monaten war er selber noch Anhänger der christlichsocialen Partei und hat ge legentlich der letzten Parlamentswahlen beidemale für die christlichsocialen Candidaten gestimmt. Seit dem ist nichts vorgefallen, was seinen jetzigen Partei wechsel rechtfertigen könnte. Die christlichsociale Partei ist seitdem

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 12.12.1901
Umfang: 8
selbst liberale und radikale Blätter gestanden: so sei im conservativen Blatte mcht einmal gegen Kirchenfeinde gekämpft worden: Ha fand kein Altconservatwer den ehrlichen Muth, diese Kampfesweise „beleidigend und lieblos' zu nennen. — Im „Tiroler Volksblatt' vom 7. De cember ist in einer Correspondenz aus Klausen vom 4. December folgender Satz enthalten: „Da er (Bürgermeister Gschwenter) auch ein guter 'Redner ist, so kann nur jener blinde Partei hass, der von der Profefforenclique in Brixen geschürt

wird, einen solchen Mann abweisen und dafür einen Beamten als Vertreter der Bürger erwählen. Wir wollen hoffen, dass der von der Professorenclique in Brixen angefachte Partei hass den Bürgern den Verstand nicht geraubt hat!' — Ist das ehrend und liebevoll? Wenn aber mitunter in der Hitze des Kampfes auch von christlichsoeialer Seite ein scharfer Ausdruck fällt, so sind die Herren Alt conservativen sofort „höchst beleidigt'. Warum so empfindsam und so ungleich, ja ungerecht im Maße? — Wenn den Führern der alteonserva

tive« Partei in Brixen das von ihnen durch «gesperrten Druck hervorgehobene Wort so im Wege ist, so machen wir sie auf ihre eigene Partei- Presse aufmerksam. Wir richten an sie die Bitte, ihrer Presse etwas die Zügel anhängen zu wollen; dann wird ganz von selbst vieles besser werden. Es wäre überhaupt nie so weit gekommen, wenn nicht der altconservativen Presse alles erlaubt wäre. -t- « Die Parteiverhältnisse des neuen Landtages stellen sich, soweit die deutschen Ver treter in Betracht kommen

, 272, auf Roman Joris 130 Stimmen entfielen. Dr. v. Bellat ist somit gewählt. Meran, 3. December. Der Wahltag vom 2. December ist hier ruhig verlaufen. Bon unserer Partei wurde gar keine Agitation insceniert. Es musste jeder mann einsehen, dass mit der Dummheit die Götter vergebens kämpfen. Die Altconservativen rückten mit allen alten Schlagern heraus, um die christlich- sociale Sache in möglichst schiefes Licht zu stellen. Monsignore Glatz hielt schon am Vortage der Wahl und am Wahltage

selbst eine Ansprache an die Wähler im Gasthause „zum Kreuz', kennzeichnete die christlichsociale Partei „als eine Partei mit ziemlich wässerigen und libsralisierenden Grund sätzen' und meinte, „diese Partei sei nur der Uebergang zum vollen Liberalismus'. „Welcher Landwirt wird auf einen gepelzten Baum wilde Schösslinge hinaufpfropfen,' so sprach Monsignore. »Mir kommt vor, wir erbgesessene Conservative „Brixener Chronik.' sind doch die eigentliche veredelte alte katholische Partei; warum soll man auf einen alten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 04.10.1900
Umfang: 8
voraussichtlich zwischen den beider seitigen Regierungen rasch eine Vereinbarung zu stande kommen, darin nämlich, dass die italienische Weinzollclausel zumindest in ihrer jetzigen Form nicht aufrecht erhalten wird. Per Wahlaufruf der ßhristlichsocialen. Die christlichsociale Partei hat den angekündigten Wahlaufruf an ihre Wähler nunmehr veröffentlicht. Wir geben im Folgenden seinen Wortlaut wieder: Der Wahlaufruf der christlichsocialen Partei wendet sich vor allem gegen die Obstruktion

: Die Verstaatlichung der Eisenbahnen, des gesammten Bank- und Geldwesens und der Kohlen gewinnung, sowie Stellungnahme gegen das verderb liche Treiben der Börse. . In Bezug auf den Aus gleich mit Ungarn heißt es, dass, wenn kein direkter Ausgleich' möglich sei, eine reinliche Scheidung der einzig richtige Ausweg sei. Schließlich wird das treue Festhalten an der Gemeinbürgschaft ausge sprochen und die gesetzliche Festlegung der deutschen Vermittlungssprache gefordert. Endlich versichert die Partei

, ^nach wie vor gegen den jüdischen Einfluss muthig ankämpfen zu wollen, und verweist auf die Thätigkeit der ^hristlichsocialen im Wiener Gemeinde rath und im niederösterreichischen Landtage. Die Wahlparole sei: „Gut deutsch, gut christlich, gut österreichisch!' Angesichts der bevorstehenden Wahlen wendet sich die christlichsociale Partei an ihre Gesinnungsgenossen und Freunde aller Orten im Reiche mit nachstehendem Aufrufe: An unsere Wähler! Das Haus der Abgeordneten des österreichischen Reichsrathes ist aufgelöst worden

und die Neuwahlen sind bereits ausgeschrieben. Schwere Kämpfe liegen hinter uns; die christlichsociale Partei, hat aber diese Kämpfe bestanden und durch die Treue untr Opferwilligkeit ihrer Anhänger glänzende Siege erfochten. Die überwältigende Mehr heit des Gemeinderathes der Stadt Wien, die Mehr heit im niederösterreichischen Landtage gehört unserer Partei an, und in unentwegter Treue zum christlichen Volke, in ehrlicher Arbeit waren wir bemüht, alle jene Versprechungen zu erfüllen, deren Erfüllung

im Wirkungskreise dieser Körperschaften gelegen ist, um hierdurch unseren Wählern den Dank zu zollen. Das Schwergewicht einer politischen Partei liegt aber im Parlamente, denn nur dort ist die Möglichkeit ge boten, alle jene Gesetze zu schaffen und jene Reformen durchzuführen, welche die producierenden Stände seit Jahren verlangen. Darum ist es unsere Pflicht, in den bevorstehenden Wahlkampf mit aller Kraft ein zutreten. Ans stehen aber nicht jene Mittel zur Verfügung, mit welchen gegnerische Parteien ausge

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 10
Datum: 14.01.1902
Umfang: 10
!' wird der Sterzinger Wahlaufruf zu rechtfertigen gesucht. Alle die ehrenrührigen Unwahrheiten desselben werden anstecht erhalten mit der Begründung: Die „Christlichsocialen im Lande' seien zwar nicht .als Personen', wohl aber .als Partei' „nicht mehr Katholiken oder doch schlechtere Katholiken'. „Die Tiroler Christlichsocialen,' heißt es ferner, „sind von dem entschiedenen katholischen Programm zu einem mehr verwässerten und verflachten übergegangen ... Die Christlich- socialen existieren, und, solange

sie uns in Ruhe lassen, werden wir sie darin nicht stören. Wenn wir ihre Grundsätze als berechtigt anerkennen, dann müssen wir logischerweise selber zu existieren aushören.' — Das Programm der christlich- socialen Partei iu Tirol, das am 10. Oetober 1901 in Innsbruck einhellig unter freudigster Zu stimmung beschlossen wurde, wird in diesem Artikel mit keiner Silbe erwähnt, obwohl es von einem hervorragenden Redner auf dem Sterzinger Parteitage ausdrücklich als ein katholisches erklärt worden

ist. Auch die christlichsociale Partei in Vorarlberg wird nicht genannt, ob wohl von ihr ganz dasselbe gelten muss wie von der christlichsocialen Partei in Tirol. Wir constatieren daher, dass die ehrenrührigen Unwahrheiten des Sterzinger Wahlaufrufes gegen die christlichsoeiale Partei in Tirol nicht wider rufen, sondern ausdrücklich wiederholt werden. —' In der folgenden Nummer der „N. T. St.' vom 11. Jänner wird nach dem „U. B.' von einem Uhrwerk gewitzelt, „dass es nicht christlich- socialen Anschauungen huldigt'. Aas

. Wie es tost und tobt, kräuselt der feine Wasserstaub in die Höhe und zaubert schimmernde Perlenkränze auf die hereinneigenden blattlosen Erlenzweige. Tiefer unten fließen die Wasser ruhiger; die großen Steine tragen hohe Schneekappen mit bl'tzenden Rändern, die kleinen sind mit glänzen den Eishelmen gekrönt. Hier und dort spannt sich eine schimmernde Eisdecke von Stein zu Stein; ruhigere Plätzchen sind vollkommen ein geglast mit hellen, durchsichtigen Eistafeln. Hinter diesen Eisfenstern kosen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 20
Datum: 30.11.1901
Umfang: 20
. Hat dann irgend welche Gegend des Bezirkes besondere Wünsche und Anliegen, so sind gerade wieder, wie die Erfahrung bestätigt, die Ab geordneten der christlichsocialen Partei diejenigen, welche überall hinkommen, um die Wünsche und Anliegen ihrer Wähler zu hören und dieselben energisch zu vertreten. Es wäre noch zu fragen, ob Kienzloder Trafojer? Da ist jedoch die Wahl noch weniger schwer. Ein Abgeordneter, welcher vor seinen Wählern, da er ihnen Rede stehen soll, die Flucht ergreift, wie es Herr Trafojer

fast immer noch ge than, kann unser Mann nicht sein. Schreiben wir also am 2. December auf unseren Wahlzettel: Johann Steck, Pfarrer in Margreid. Josef Aienzl, Vorsteher in Sarnthal. Gine Aartei der Wateu. Wie man den Baum an seinen Früchten, so er kennt man eine Partei an den Thaten, die sie aus geführt. Hat eine Partei viel Gutes geleistet, hat sie das viele Gute in kurzer Zeit geleistet und viel leicht gar noch trotz heftiger Gegenagitation und großer und vieler Hindernisse

, so muss ein vernünftig denkender Mensch, der sich nicht von Leidenschaften beeinflußen lässt, der Partei das Zeugnis geben> dass sie eine gute Partei ist, eine Partei, die das Ver^ trauen und die Liebe des Volkes verdient. . Wir kennen eine solche Partei und deren Thaten. Es ist dies die christlichsociale Partei; es ist Die Aeueröestattttng in Oesterreich. Unter diesem Titel brachten die „Bozner Nach richten' in Nr. 272 vom 26. November einen Artikel, unterzeichnet von I. v. D. Da der Artikel in sehr verfänglicher

derselben. Was mit der Feuerbestattung angestrebt wird, das soll uns ein Freimaurer sagen. Es war im Juli 1886. Da kleidete der Secretär der römischen Loge, namens Castellazzo, das- Programm der Loge in folgende kurze, aber sehr be zeichnenden Worte: „Die Civilehe entzieht der Kirche die Familie; die confessionslose Schule wird ihr in kurzer Zeit die heranwachsende Gene ration entzogen haben und das Civilbegräbnis, d. h. die Feuerbestattung, welche von der Kirche jene Partei, die seit ihrem Aussieben und ganz be sonders, seitdem

sie in Wien und Niederösterreich die herrschende geworden ist, von den Juden und i h r e n K n e ch t e n, von den Judenliberalen, den Deutschradicalen, den Socialdemokraten, überhaupt von den geschworenen und erbittertsten Feinden des Christenthums und des christlichen Volkes glühend gehasst und verfolgt wird. Von den Todfeinden rings umgeben, gieng die christlichsociale Partei stets geraden Weges ihrem Ziele zu. Und das Ziel, das sie erstrebt, ist kein anderes, als das ganze öffentliche Leben

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 18
Datum: 09.11.1901
Umfang: 18
!) „in ruhiger, schlichter (!) und durchaus sachlicher Weise' als Leute geschildert, „die sich selbst so hoch einzuschätzen pflegen', die sich auf ihren Verstand, auf ihre Sesshaftig- kcit, auf die Fülle ihrer Erfahrung so viel ein zubilden pflegen', die „den Katholiken Tirols den Fluch der Lächerlichkeit zuziehen', Leute, denen sich „daS Sinnvolle in ihrer unge schickten, weil leidenschaftlichen Hand in den blühendsten Unsinn verwandelte', deren Be hauptungen sind „dcr bare und aufgelegte Non sens

' ; die „alleingeschcidtcn und vornehmen Politiker vom Hotel Höttcr in Sterzing' müssen „allerdings crbgcscsscn und qualitativ überwertig sein', um es „zu dcr Gescheitheit zu bringen.' „Allein nicht Unüberlegtheit und Unverstand hat das politische Recept (das conserv. Programm D. Red.) gebraut' sondern — die „leidige Recht haberei, die dcr katholisch-conscrvativcn Partei wie ein eng geschnürter Panzer anhaftet.' Die „Sterzingcr Politiker' wollten — dcr Kritiker hat nämlich die Eigenschaft, sogar Nieren und und Herzen

, denn es „ist ein Ereignis eingetreten, welches unserer (dcr Christlichsocialcn) Politik, unserem Vorgehen, unserer Arbeit den Segen und die Weibe dcr höchsten kirchlichen Autorität gegeben hat: Koma loeuta äst!' — (Darf die Welt dies „Ereignis' auch erfahren?) „Die Sterzingcr Politiker wollten (der Kritiker sieht ihnen bis aus des Herzens tiefsten Grund) und erwarteten ein Verdammungs- urtheil (!) der christlichsocialen Partei, aber er hielten es nicht. Die Christlichsocialen erhielten in die Hand

' — um die „Blößen politischer Selbstsucht und Trägheit am Körper zu zu decken'. — Hört ihr'S, ihr „freventlichen und vcrmessenilichen Sünder' vom Sterzingcr Parteitag, ihr habt sammt und sonders Ursache, in Sack und Asche Buße zu thun. Wir müssen schon unsere Leser um Ent schuldigung bitten, wenn wir ihnen eine kleine Blüthe «lese aus einem einzigen Artikel über das „Sterzingcr Parteiprogramm' hier geboten haben, damit sie sehen, was man auf christlich socialer Seite unter „ruhiger, schlichter und sachlicher

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 29.11.1900
Umfang: 8
Jahrg. XM. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 29. November 1900. Nr. 138. Seite 3. brach. Die letzten Tage haben Dinge zutage gefördert, die in ihrer traurig-wuchtigen Sprache ein vernichtendes Urtheil über Hraby sprechen. Der „stramme Antisemit' und Cleriealenfresser Hraby hat sich um Geld und glänzende Ver sprechungen als Agitator Mv den eleriealen Di Pauli und gegen die christlichsoeiale Partei in Tirol kaufe« lassen .... Es ist eine hässliche Erscheinung, die sich uns aus dem Vorangeführten

, so Möchte man auch mit den Schlussworten der Di Paul i'sch e n Erklärung vom 22. November — freilich in ganz anderem Sinne — ausrufen: „Es sind recht merkwürdige Blüten, die dieser Wahlkampf treibt, und gehört für einen anständigen Menschen wirklich heroische Selbst. Überwindung dazu, solchem Treiben gegenüber sich überhaupt noch am politischen Leben zu betheiligen.' Die Christlichsoeiale Partei hat den Hraby tzvegen des Falles Di Pauli-Hraby aus der Partei feierlich ausgestoßen. Die Leitung

der christlich- socialen Partei in Wien hat nämlich in einer Sitzung «m 24. November folgenden Beschluss gefasst:' „Es wird zur Kenntnis genommen, dass Hans Hraby alle seine Stellen in christlich« socialen Bereinen zurückgelegt hat, und wird weiters erklärt, dass Hans Hraby nicht berechtigt ist, als christlichsocialer Redner aufzutreten. Alle christlichsocialen Vereine werden hievon , Mit dem Ersuchen verständigt, den Genannten Zu den Versammlungen weder zu laden, noch denselben in Versammlungen als Redner

auf treten zu lassen. Uebrigens hat sich nach den gepflogenen Erhebungen herausgestellt, dass nicht Hraby an Baron Di Pauli oder Scholdan, sondern Scholdan an Hraby herangetreten ist und den letzteren dem Baron Di Pauli vor geführt hat. Aus dieser Thatsache allein ergibt sich, dass die christlichsoeiale Partei mit dieser Angelegenheit nicht das Geringste zu thun hatte.' Mit solchem Ernst sorgen die Christlichsocialen Pr die Reinheit und das Renommee ihrer Partei! Baron Di Pauli

(in Steinach) eine sehr gut besuchte Wählerversammlung ab. Aus Steinach, Navis, Schmirn, St. Jodok, Vinaders, Trins,' Ellbögen waren Geistliche erschienen und zahl reiche Wähler. Herr Dr. Giamara, Präsident des Vereins, eröffnete die Versammlung und führte die Bestrebungen der christlichsocialen Partei in wohlthuender Weise ohne feige Seitenhiebe auf den Gegner den Zuhörern vor. Den braven Redner löste der nicht minder wackere Rufer im Streite, Beneficiat Engel von Hall, ab. das Lieblingskind

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Volksblatt
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Seite 3 von 16
Datum: 31.08.1901
Umfang: 16
des Bedauerns, dass sich diese beiden Parteien nicht verschmolzen haben, obwohl sie ja doch nach gegnerischer Auf fassung nichts anderes sind als eine Partei, die bald unter diesem bald unter jenem Namen auf den Kampfplatz tritt. Dieser Auffassung kann nickt oft und entschieden genug entgegengetreten werden. Die christlichsociale Partei hat mit der Katholischen Volkspartei wohl viel Berührungspunkte, nament lich in wirtschaftlicher Hinsicht und diesbezüglich namentlich wegen ihres Gewerbe- und Agrar-Pro

- grammes; während aber die katholische Volkspartei, wie es schon ihr Name sagt, eine ausschließlich katholische Partei ist, steht die christlichsociale Partei auf breiterer Basis und zählt auch Protestanten, und zwar zum Theile in sehr einflussreichen Stel lungen, zu ihren Mitgliedern. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Die christlichsociale Partei soll eine Partei bleiben, in deren Reihen Vekenner jeder christlichen Concession freudig Aufnahme finden und die, was in ihren Kräften steht, thun

wird um den Frieden unter den verschiedenen christlichen Confefsionen aufrecht zu erhalten. Aus dieser Stellung der christlichsocialen Partei zu den con- Wonellen Fragen folgt aber auch, dass sie die Autorität der Bischöfe in politischen Fragen nicht anerkennen kann, und dadurch unterscheidet sie sich abermals grundsätzlich von der Katholischen Volks- partei, die ja nach ihrer ganzen Structur nichts anderes sein kann, als das Executivorgan (?) der alpenländischen Bischöfe. Die christlichsociale Partei hingegen

ist ein Hauptgrund, weswegen man von Wien aus gegen eine Einigung der Katholiken Tirols arbeitet. Christlichsoeiales. Das christlichsociale Haupt- oroan „Deutsches Volksblatt' in Wien bringt den Bericht über den Katholikentag in Kremsier unter der Ueberschrift: „Katholikentag des Herrn Kohn'. Pfui! über ein solches Blatt. Tiroler, die einer solchen Partei angehören, deren Hauptorgan einen Fürsterzbischof in der Weise behandeln kann, sind wahr hast nicht zu beneiden. Das Wiener Christenthum ist mitunter recht

findet die albanesische Politik Italiens und die Hetze gegen Oesterreich durch die Socialdemokratie. Einer der italienischen Führer dieser Partei, Professor Arturo Labriola, greift die italienische Regierung lebhaft wegen ihrer Allianz mit Montenegro an. Mit einer solchen Politik gehe Italien einem viel grö ßeren Unheile als jenem von Adua entgegen. Die Phantasie gewisser Zeitungen versteige sich zu der Annahme, dass Italien, Russland und Frankreich an der Bildung einer Balkan-Conföderation arbeiten

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 23.11.1901
Umfang: 8
. Der Artikel wendet sich bloß an die Christlichsocialen Nordtirols, erklärt, dass dieselben zwar „nimmerumzubringen seien', meint aber auch, dass die Christlich- socialen „nicht die geringste Aussicht haben, als selbständige Partei, selbst mit Hilfe von südlich oeS Brenner und von Wien, jemals zu irgend welchen nennenswerten Erfolgen zu gelangen'. Der Artikel gipfelt im Vorschlage, die Christlich socialen Nordtirols sollen sich mit den Alt- conservativen zu einer Partei fusionieren, wobei

die Christlichsocialen die„Jungen',die „Scharfen', der «linke Flügel' wären, die Altconfervativen aber die „Alten', die „Ruhigen', der „rechte Flügel'. Dabei sollten jedem Flügel Organisation, Presse, Programm :c. vollends belassen bleiben. Wir gehen wohl nicht irre, wenn wir in Form und Inhalt dieser Ausführungen jenen Mann wiedererkennen, welcher seinerzeit ein Haupt begründer der christlichsocialen Partei in Nord tirol gewesen ist. Dass die Christlichsocialen in Nordtirol bis heute noch nicht ganz

den Er wartungen dieses Mannes entsprechen konnten, erklärt sich daraus, weil dieser Mann, welcher nach dem Grundsatz: „Leben ist Kampf!' allzu schneidig war, gar manche Maßlosigkeiten und Missverständlichkeiten sich leistete, welche dann die ganze Partei zu tragen und zu verantworten hatte. Wir finden es unschön, die theilweise Erfolg losigkeit dort zum Vorwurf zu machen, wo man sie selber durch Unthätigkeit und Ungeschicklichkeit nicht in letzter Linie verschuldet hat. Die Christlichsocialen von Nord

- und Süd tirol haben sich verbunden; es gibt nur eine christlichsociale Partei in Tirol, und darum ist es uns unerfindlich, wie der Artikelschreiber nur die Christlichsocialen Nordtirols in den Friedens schluss einbeziehen will. Der Artikelschreiber sagt unter anderem: „Der christlichsocialen Partei fehlte und fehlt es zwar nicht überhaupt an Intelligenzen, aber an Intelligenzen, die nach Neigung und Lebensstellung berufen und in der Lage gewesen wären, be ziehungsweise in der Lage

sind, sich fortgesetzter politischer Agitation und Arbeit hinzugeben, und die den Ehrgeiz haben, Mandate in den ver schiedenen Vertretungskörpern anzustreben. Poli tischer Ehrgeiz, nämlich ein solcher, im besten Sinne für Partei, Volk, Sache mit ganzen Kräften und voller Hingabe einzustehen und Ersprießliches für das Volkswohl und die höchsten Güter zu leisten, ist aber eine unerlässliche Eigenschaft für die Mitglieder einer politischen Partei; in ge spickter und angestrengter Wahlagitation darf sich die Thätigkeit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 24
Datum: 20.12.1900
Umfang: 24
gegen den wirtschaftlichen Liberalis mus, wie er damals auch vom „Burggräfler' ver breitet wurde, ausgesprochen hat; wir glauben, dass das Blatt heute nicht mehr dem wirtschaftlichen Liberalismus .nachgehen würde; aber es war un vorsichtig, ja ungerecht, einer Partei, die den Liberalismus am meisten bekämpft, Libe ralismus vorzuwerfen. Die christlichsociale Partei hat das Verdienst, dass viele, die früher liberal waren, vielleicht auch heute noch so sich nennen, gerade von dem für die Religion und das Volks- avohl

so furchtbar schädlichen wirtschaftlichen Libe-, ralismus sich abgewendet haben und uns im Ver gleich zu ehedem viel näher stehen. Viele sind auf diesem Wege schon ganz ins christliche Lage herüber gekommen. Zu dieser um das Volkswohl und die Religion so verdienten Partei gehört auch der Candidat Josef Schraffl. Wird er gewählt, so verstärkt er die Partei; und was er unternimmt, wird von der .ganzen christlichsocialen Partei. wAche allgemein als die große Partei der Zuk^^^^^'^ird, unter stützt

werden. Man hört so ofr: '-^us wird der Schraffl im Vergleich zu Dipauli für euch thun können? Die Frage liegt ganz anders: Was wird die christllichsociale Partei mit ihrem Programme, mit ihrer Lebenskrast, mit ihrer großen Ausdehnung, mit ihren berühmten Führern für euch machen können? Die Frage lautet: Sollen wir nicht einen Abgeordneten wählen, der zur christlichsocialen Partei hält, zu jener Partei, welche, wenn irgendeine, im stande ist, die Feinde des Glanbens und des Staates zu überwinden und dadurch

: „Die christlich sociale Partei wird im neuen Abgeordnetenhause in entschiedener Weise'gegen die Obstrüction vor gehen und selbst auch, jede Obstrüction vermeiden. Wir rechnen dabei auf die Mitwirkung aller, die es mit dem Vaterlande ernst meinen. Wir gehören nicht zu jenen, die die Obstrüction der Tschechen verdammen, mit dem Hintergedanken, selbst Obstrüc tion zu machen. Wir erklären frei und offen, dass wir die Obstrüction unter reiner Bedingung wünschen, weder tschechische noch deutsche, noch polnische

oder slovenische. Wir thun es, damit das Parlament arbeitsfähig wird, und wenn es zur Arbeit kommt, wird die christlichsociale Partei die Führerin der Arbeit im neuen Abgeordnetenhause sein.' Aer Nrantweinzuschlag ist im dalmatinischen Landtag abgelehnt worden- Man war zwar auf Schwierigkeiten von Seite dieses Landtages gefasst, glaubte abeyMscht» dass es gerade dieser Landtag sein wird, der dem Regierungsentwurf das Lebenslicht ausblasen wird. ' WahlschWindeleien in Steiermark. Die Prüfung der Wahlacten

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Volksblatt
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Seite 3 von 16
Datum: 26.10.1901
Umfang: 16
der czechischen Sprache mächtig sein. Auskünfte ertheilt Abg. Wolf.' Herr Wolf will es nicht dulden, dflss die staatlichen Beamten czechisch lernen, aber den Advocaten räth er's, von ihnen verlangt er's. Zur „reinlichen Scheidung' im Wiener christlichsocialen Lager, mit der es sehr langsam vorwärts geht, schreibt das ..V- s. St. u. L.' Fol gendes: Der Gemeinderath Wenzel Kubik, der christlichsocialen Partei des Wiener Gemeinderathes angehörend,, ist wegen Verletzung des antisemitischen Programmes

aus der Partei ausgeschlossen worden. Das ist recht und billig, denn mit, unentschiedenen und wankelmüthigen Elementen richtet sich jede Partei, die solche duldet, selbst zugrunde. Fast zu gleicher Zeit ist auch über einen an deren christlichsocialen Gemeinderath, den Hotelier Wimberger, viel.gesprochen worden. Herr Wimberger hat in seinen Vergnügungslocalen, die bisher schon in «sittlicher Hinsicht nicht gerade im besten Rufe standen», Mädchenbedienung eingeführt und die Kellnerschaft

hat von ihrem Standpunkte aus da gegen protestiert Aber auch aus der christlichsocialen Arbeiterschaft wurden Stimmen laut, welche diese Frage vom Standpunkte der christlichen Moral beurtheilten uud der verdienstvolle christliche Ar beiterführer.Kunschak hat Herrn Wimberger geradezu aufgefordert, sein Mandat niederzulegen, da er die christlichsociale Partei schände. Der „Bürgerclub', bezw. die christlichsociale Partei des Gemeinderaths, soll jedoch nach der „Reichspost' beschlossen haben, dass Wimberger sein Mandat

nicht niederzulegen brauche. Damit wäre also gesagt, dass Mitglieder der christlichsocialen Partei das christliche Sittengesetz in schwerer, ärgerniserregender Weise öffentlich ver letzen, ja sogar der gewerbsmäßigen Unzucht ^— denn das ist doch ., der rechte Name sür die unter dem Deckmantel „Mädchenbedienung' wuchernde Prostitution — Vorschub leisten dürfen und doch Mitglieder einer christlichsocialen Körperschaft bleiben. dürfen. Jede Verletzung des antisemitischen Pro grammes wird ^ dagegen mit Ausschluss

geahndet. Kann aber eine Partei, die. sich auf den christlichen Standpunkt stellt, im Ernste hoffen dürfen, refor matorisch im Sinne der christlichen Weltanschauung zu wirken, wenn öffentliche Vertreter dieser Partei sich ungestraft vor der Oeffentlichkeit über die For derungen des christlichen Sittengesetzes hinwegsetzen ? Wir bleiben . dabei/ dass die Zugehörigkeit von kirchlich ganz abgestorbenen, religiös ganz liberal gesinnten Namens- und Taufschein-Christen zur christlichsocialen Partei

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 03.03.1897
Umfang: 8
. Heute, 2. März, Sitzung. Zur Wahlbewcgung in Tirol. Unser Worartbergsr Wrisf behandelt diesmal Wahlbilder und was drum und dran hängt. Deshalb sei er hier eingereiht. Das war ein heißes Kämpfen wohl Zu Dornbirn bei den Wahlen, Doch haben glänzend sie gesiegt Die Christlichsocialen. Wer hätte es je geglaubt? In den beiden Hoch burgen des Liberalismus und der Socialdemokratie, in Dornbirn und Feldkirch ein Wahlsieg der christ lichsocialen Partei und in Dornbirn sogar ein glänzender. Die Schläfrigkeit

unsererseits war in den letzten zwei Wochen endlich aufgerüttelt worden, die christlichsocialen Agitatoren veranstalteten Versammlung aus Versammlung, — nicht minder die sogenannte Fortschritts- und die socialdemokratische Partei. Fast jeden zweiten Tag konnte man auf größeren Bahnhöfen deS Ländles einige Genossen erblicken, welche den einen oder andern socialdemokratischen Wahlredner zur Actiou abholten; meist war es der bekannte Coloman Markart aus Rankweil. Für Dornbirn wurde seitens der Christ

lichsocialen eine Niederlage für fast sicher gehalten, denn wie verlautete, wollten sich die Fortschrittlichen mit den Soci verbinden. Doch, — es wär zu schön gewesen, es hat nicht sollen sein! Die Genossen erklärten rundweg, - sie seien in Dornbirn eine so starke politische Partei, dass sie der Hilfe des Liberalismus keineswegs bedürften. Da rüber Staunen, Kopfschütteln über den Rückschritt der Soci bei den Fortschrittlichen. ES muss jedoch gesagt werden, dass einige ruhig denkende Liberale, z. B. Herr

Victor Hämmerle, die projectierte Verbindung zwischen Fortschritts- und socialdemokratischer Partei entschieden verurtheilt und als „Unsinn' erklärt haben. War das Misslingen des ersten Wahlmanövers der Liberalen ein Hoffnungsschimmer für unsere Partei, so vergrößerte sich derselbe, als erstere im Dornbirner Ge- Ulemdeblatt, einem einfachen Localanzeiger ohne jede politische Tendenz, einem Blatte, welches Eigenthum *er Gemeindevertretung ist und von den Steuerkreuzern ier verschiedenen Parteien

erhalten werden muss, einen Wahlausruf veröffentlichten, welcher an Provocation der ^hristlichsocialen, an Schmähungen und Schimpf das Höchste leistete. Das wurde auch einigen Schwankenden iu arg. Trotzdem betrug sich die liberale Partei noch 'Nkner, als ob der S'eg ihr unausbleiblich sei. Aber, ° Enttäuschung! Der Tag der Entscheidung, der 25. Februar, naht! Im Viertel Hatlerdorf endet um 12 Uhr le Wahl! Erdrückende Majorität der Christlichsocialen! lertel Oberdorf — herrlicher Sieg unserer Partei

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 18
Datum: 28.12.1900
Umfang: 18
, daß von einer derartigen Bewegung nie die Rede gewesen sei und daß solche Versuche unter keinen Umständen auf die Unterstützung und Sympathie des Jndustrievereines rechnen könnten. Wahlbewegnng in Tirol. Bruneck. Letzten Sonntag fand im Saale des hiesigen Jünglingsverein eine Wähler versammlung der Wähler aus der 3. Curie statt, bei welcher sich der Wahlwerber der conservativen Partei für die Städte und Orte des Eisak- und Pusterthales, Herr Rohracher aus Lienz, den Wählern vorstellte und sein Programm entwickelte

. Die Versammlung war von kaum 40 Personen besucht und Herr Rohracher dürfte kaum befriediget Bruneck ver lassen haben. — Bei den Wablmännerwahlen aus der 5. und 4. Curie in Antholz, Pichl, St. Martin und St. Magdalena siegten die Candidaten der christlichsocialen Partei. — In Bozen siegten bei der Stichwahl am 21. ds. die, Liberalen mit 812 Stimmen über die Socialisten, welche 409 Stimmen aufbrachten. Der konservative Landtagsclub, in welchem Anhänger der altconservativen und der christlich socialen Richtung

, nach den Reichsrathswahlen ent sprechende Vorschläge zur Herbeiführung einer Verständigung zwischen beiden Richtungen zu erstatten. — Nach einer der „Reichspost' aus Innsbruck zugehenden Mittheilung hat Land tagsabgeordneter Schraffl, der Gegencandidat Baron Dipaulis, am 18. ds. in einer Ver- ' sammlung mitgetheilt, daß die durch Professor s Schöpfer in Deutsch-Südtirol vertretene katholische 'Partei sich nunmehr „christlichsocial' nenne und alle auf dieses Programm gewählten Ab geordneten dem christlichsocialen

welchen politischen Kom binationen bietenden Verlauf genommen. DaS der Fürst selbst wünschte, daß die Feier in so ruhiger Weise begangen werde, ersieht man daraus, daß er die Adresse des StaatsratheS bloß mit einer kurzen, die Zustimmung zu der Annahme des Titels königliche Hoheit ent haltenden Antwort erwiderte und selbst von einer Manifestation absah. ; Fürst Nikolaus richtete aus Cetinje, 24. De zember an den Kaiser Franz Josef m Erwiderung auf dessen Glückwunschdepesche ein Telegramm

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 03.12.1901
Umfang: 8
Partei, Dr. Aemilian «Schöpfer mit 38 und Joses Jnnginann, Gemeindevorsteher in Sand in Tau fers, mit 37 Stimmen. i Lienz. 2. Dec. Bei der heutigen Landtagswahl der Landgemeinden entfielen von 62 abgegebenen Stimmen auf die christlichsocialen Candidateu Josef Schraffl, Bürgermeister in Sillia», 47 und Franz Nainer in Nikolsdors 5,5, Stimmen, beide sind somit wiedergewählt. Die Banernbnndcan- didateu Hüter uud Michael Plaukeusteiner erhielten 12 bzw. 10 stimmen. Meran, 2.Dec. Abgegeben wurden l21

Stimm zettel. Gewählt wurde» die Candidateu der con- servativen Partei, Decan Jakob Schönafinger in Schlanders mit 93 uud Matth. Plattatscher» Bauer iu Alguud, mit 97 Stimmen. Decan Gott fried Pernter in st. Leonhard. christlichsocial, er hielt 24 nnd Peter Ladnrner, Bauer in Grätsch, ebenfalls christlichsocial, stimmen. Die bis herigen Vertreter waren Sllwnasiuger und Trog mann. ' Trieut, 2. Dec. Bei der Laiidtag-Zwahl der Landgemeinden des Bezirkes Trieut erschiene» 73 Wahlmäiiner. Gewählt wurden

die Comproiniss- candidalen der liberalen und der conserv.-nat. Partei Dr. Bartolomeo ZZinotti, Arzt in Madrano, mit 62 stimmen, und Francesco Tomaft, Kaufmann in Trient, mit 70 stimmen. Die ander» Stimme» Ware» zersplittert. Die bisherige» Vertreter dieses Bezirkes waren Do» Aazzaiiella nnd Tomasi. des Wahlbezirkes Cavalese, Fassa nnd Primiero beträgt 67. Es erschienen in Cavalese 44 und iu Primiero 22. Gewählt wurden die Compromiss- Candidate» der liberale» und der conservativeu Partei, Decan Lnigi

, nnd es w»rden gewählt die Coinpromisscandidaten der liberalen und der coiiservativ-»atio»ale» Partei, »ämlich Lnigi Nizza» Gemeindevorsteher in Pieve Tesino, »nd Erniano 3lgostini, Gcniei»desecrctär in Caldonazzo, mit je 26 Stimmen. 12 Zettel waren leer, die übrige» Stimme» zersplittert. Die bisherige» Vertreter wäre» Nizza uud Strosio. Cles, 2. Dec. Vo» 102 Wahlberechtigte» er schienen 64. Gewählt wurden die Caudidaten der liberale» »nd der conserv.-»at. Partei Dr. Eiirico Conci, Advocat

in Trient, mit 56 Stimmen »nd Dr. Luigi Joris, Arzt in Corredo, mit 56 stim men. Die Socialdemokraten Dr. Cesare Battisti n»d Nomaiio Joris erhielte» 3, bezw. 6 Stiniine». Die bisherige» Vertreter wäre» Dr. Conci und Dr. Fiorini. Novereto, 2. Dec. Zu Laildtagsabgcordiietcn wurde» die Compromiss-Candidate» der liberalen und der »atioual-conservativeu Partei, Dou Luigi Baroldi, Curat iu Pranzo (uatiönal-confervativ), und Dr. Angelo Pinalli Advocat iu No vereto (national-liberal), gewillt. Die bisherigen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 21.01.1902
Umfang: 8
Seite 2. Ntr. 8. Dienstag, „Brixen er Chronik.' 21. Jänner 1902. Jahrg. XV. kämpfen; aber dass eine katholische Richtung der anderen den Katholicismus ganz oder auch nur theilweise abspreche, das ist und bleibt eine An- maßung. Denn das Urtheil über die Recht- gläubigkeit steht nur dem Papste und den Bischöfen zu, niemand anderem, auch nicht Prälaten oder Deeanen. Ehevor diese Ueberzeugung nicht wieder allgemein Platzgreift und die religiösen Ver dächtigungen der einen durch die andere Partei

nicht aufhören, ist an einen Frieden im Lande nicht zu denken. Der „Burggräfler' ist sich ferner nicht recht klar, was die „Chronik' unter der „Existenz berechtigung' der Chnstlichsoeialen m Tirol versteht. Er meint: Aus dem, waS sie thun, scheinen dieselben das Recht zu beanspruchen, „überall herumzuagitieren, in jeder Gemeinde eigene Parteien zu organisieren und damit den Unsrieden und die Spaltungen hineinzutragen, den Leuten ihre Presserzeugnisse aufzudrängen, gegen die conservative Partei

socialdemokratischer Blätter bildet? Suchen die Altconservativen nicht auch ihre Partei immer mehr zu organisieren? Waren nicht sie es, die sich zuerst dem Brunecker Bauernverein ange biedert haben? Der „Burggräfler' wünscht zu wissen, wie sich die Chnstlichsocialen ihre Existenzberechtigung denken. Jedenfalls r.icht so, dass sie sich als minderwertige Katholiken in den Schmollwinkel zurückziehen müssten; sondern so, dass man sie als ehrenwerte Partei gelten, leben und handeln lässt. Ohne Thätigkeit gibt

es ja kein wahres Leben, sondern Siechthum und Tod. Die christ- lichsoeiale Partei will aber noch nicht sterben, denn sie glaubt noch eine große Aufgab« in Oesterreich zu haben, das an zwei Hauptübeln krankt, am Ultranationalismus und zerstörenden Socialismus. Nur eine gesunde, energische und zielbewusLte, auf christlichem Fundament aufge baute Volkspartei kann Oesterreich retten; und das soll und will die christlichsoeiale Partei sein. Eben deswegen können wir dem „Burggräslir' schon gar nicht rechtgeben

, wenn er am Schlüsse behauptet, die christlichsociale R'chtung sei nur durch „künstliche Agitation gewisser Herren' ent standen. In Südtirol sollte man doch wissen, wo, wozu und warum die sogenannte „schärfere Tonart' den Ursprung genommen. Gerade sie war es, die sich naturgemäß zur christlichsocialen Partei entwickelte. Diese Tonart brauchte nicht erst „gezüchtet' zu werden, sie war vielmehr das spontane Ergebnis der tiefgewmzelten Unzufrieden. heit mit dem alten judenliberalen Regime in Oesterreich. X- Aus Stadt

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 10.04.1902
Umfang: 8
in Krim. Als man in der „Brixener° Chronik' vom geschäftlichen Druck und Boycott schrieb, wollte man oer hiesigen altconservativen Partei einen Wink geben, dass man gar wohl die Mittel und Wege kenne, wie ihrerseits gearbeitet werde. Wir wollten dadurch jedem Bürger seine Stellung nahme zu den beiden katholischen Parteien er leichtern und besonders seine Wahlfreiheit. die kirchlich erseits gewährleistet und staatlich zugesichert ist, schützen. Nun hat sich aber besagte Partei damit nicht begnügt

dann für heute unsere Mappe. Der erste Fall betrifft einen Doctor der Medicin, welcher unserer Partei angehörte, jetzt aber alteonservativ ist. Eine Reihe von Zeugen kann es bestätigen, dass genannter Herr ein Hindemis der Erhaltung seiner Praxis darin erblickte, dass er eben unserer Partei angehöre. Er nannte unter anderem Klöster und Institute, in denen es ihm bei seiner dermaligen (christlich- socialen) Ueberzeugung schwer sei, Hausarzt zu werden oder zu bleiben. Einzelne Herren dieser Anstalten mussten

wir zum zweiten Beispiele über; es betrifft einen Schneidermeister. Er klagte einem Vertreter der christlichsocialen Partei seine Noth: er müsse ins neue (katholisch-patrio tische) Casino eintreten, weil er so nst von einem großen Institut keine Arbeit mehr bekomme? er spüre schon jetzt den Rückgang seines Geschäftes. Man rieth ihm, sich vom Felde des politischen Kampfes zurückzuziehen, bis wieder ruhigere Zeiten kämen. Er möge bedenken, dass es nicht nur alteonservative Hosen und Talare gebe

, sondern auch christlichsociale. Wir wollen ihn nicht boycot tieren; wenn man aber öfters mit solchen Mitteln die Leute abspenstig mache, werde es nothwendig, Aehnliches zu thun. Vielleicht täusche sich der Herr Meister über den Boycott, dem er ausgesetzt zu sein vermeine. Aber der Schneider meister blieb bei seiner Behauptung und trat nicht nur als Mitglied unseres Vereins aus, sondern stellte sich auch in die Reihen der Vorkämpfer für die alteonservative Partei, ohne wie sein Vorgänger den Wechsel seines politischen

Glaubensbekenntnisses öffentlich begründet zu haben. Ziehen wir den Schluss: Zwei Mitglieder der christlichsocialen Partei fühlten sich wegen ihrer politischen Anschauung geschäftlich bedrückt und dem Boycott ausgesetzt, sprachen sich in diesem Sinns aus, haben auch deswegen ihren Stand punkt gewechselt und sind alteonservativ geworden. Für deren Aussagen stehen Zeugen zu jeder Zeit zugebote. Ist also unsere Behauptung, „dass christlich social gesinnte Bürger dem geschäftlichen Druck u. Boycott ausqesetzt

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 05.04.1902
Umfang: 8
Stenervsrtheilung, infolge deren es komme, dass von circa 1400 Millionen des Budgets mehr als 1200 Millionen die ärmeren Classen zu zahlen haben, und es wurde als eine Haupt forderung der christlichsocialen Partei bezeichnet, eine gerechtere Vertheilung der Staatslasten ein zuführen. Dies sei jedoch unmöglich, solange im Parlamente die Vertreter der Großen das Uebergewicht haben, und darum sei auch die Einführung eines besseren Wahlrechtes eine Forderung des christlichsocialen Programmes. Besondere Behandlung

von den Gemeindeumlagen fast erdrückt werden, er giebige Unterstützung zu erwirken. In Hopfgarten und Huben gestaltete sich der letzte Theil der Versammlung mehr polemisch. Bekannt ist ja, dass „im Interesse des Friedens' schon seit längerer Zeit in unserem Thale gegen den Abgeordneten Schraffl, sowie gegen die christlichsociale Partei überhaupt Stimmung zu machen gesucht wurde, und zwar Vonseite des Herrn Fachlehrers Grimm aus Rothholz, der ein gebürtiger Hopfgartner und dort Gutsbesitzer ist. Herr Grimm

, habe man sich daran erinnert, dass für Baron Di Pauli Gefahr herrsche, und dass auch die Jselthaler Stimmen kostbar sein könnten; und jetzt hätten sich auf einmal Subventionen auch hier herein verirrt. Und einen prononcierten Partei gänger der Altconservativen habe man mit der Be sichtigung der Verbesserungen betraut, von der ja nach Grimms eigenem Geständnisse alles abhänge. Dies sei umsoweniger passend, als man gegenwärtig auch den Schein der Parteilichkeit vermeiden müsse. — Und noch unpassender sei

es, einen Landesbeamten in seine eigene Heimat zu senden, um dort landwirtschaftliche Verbesserungen behufs Prämiierung zu begut achten. Thatsächlich hat auch Herr Grimm im letzten Jahre sogar seine eigene Alpe, die er seinem Bruder verpachtet hat, zu diesem Zwecke besichtigt. Fachlehrer Grimm suchte in der Hopf- gartener Versammlung in längerer, wohlstudierter Rede das Vorgebrachte abzuschwächen, und ergosS ich auch in den landläufigen Anwürfen der con- ervativen Presse gegen die christlichsociale Partei m Tirol

mit Getreide nur ein Schlagwort sei, um den Ackerbauminister zu stürzen, dass wir um das Terminspiel eigentlich froh sein müssten, dass in der altconservativen Partei so manches morsch und faul sei u. s. w. Kurz, Herr Grimm hatte nach allgemeiner Ueberzeugung entschieden einen unglücklichen Tag. — In Huben übernahm das undankbare Geschäft, den Herrn Fachlehrer zu vertheidige», dessen Bruder Josef Grimm — jedoch mit noch weniger Erfolg. Alles in allem genommen, waren die Ver sammlungen ohne Zweifel

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Volksblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 05.01.1901
Umfang: 14
Oesterreichs alle miteinander stimmen? Nein das sollet Ihr nicht! Darum wählet alle am 7. Jänner Josef Karon Ki Vanli in Kältern. Schaut, welche Männer Baron Josef Di Pauli auf seiner Seite hat. Er hat aus seiner Seite die ganze alttirolische katholische Partei. Unser hochwst. Fürstbischof hat Euch erst um Weihnachten ermahnt Euch an diese Partei zu halten. Baron Di Pauli hat auf seiner Seite den weitaus größten Theil der Seelsorger unserer Diöcese. Von den zehn Decanen stehen neun aus seiner Seite

oder Di Pauli.' Unter dem Titel: „Schraffl oder Di Pauli' wird von der christlichsocialen Partei eine Broschüre massenhaft verbreitet, welche von Unwahrheiten, Entstellungen und Verdrehungen geradezu strotzt. Es ist nicht mehr Zeit, das durchgehends nachzuweisen. Nur einige Beispiele mögen genügen. Fürs erste wird von den vielen und großen Ver- 5. Jänner 1901 diensten Baron Di Pauli's darin kein einziges aufgezählt. Ferner heißt es immer wieder: Schraffl gehört der christlichsocialen Partei Dr. Luegers

an, obwohl das führende Blatt.der christlichsocialen Partei den Herren Schöpfer und Schraffl sehr deutlich erklärt hat, dass sie in diese Partei gar nicht aufgenommen werden. Drittens heißt es: „Wenn wir einmal das Goldgeld haben, muss > jede Schuld über IM Kronen in Gold gezahlt werden, und dann wandert das Gold massenhaft in die Hände der Juden;' es wird aber ver schwiegen, dass wir die gesetzliche Barzahlung in Gold nicht haben, und dass es dafür ein eigenes Gesetz braucht, und dass Baron Di Pauli

der guten Sache aus- drücklich wünschen. So wird in der ganzen Broschüre mit U n- wahr.heiten, Verdrehungen und Ent stellungen gegen Baron Di Pauli gekämpft. Der einzige wahre Grund, warum die Partei des „Tiroler' so rücksichtslos gegen Baron Di Pauli losgeht, wird in der Broschüre und in den christlichsocialen Zeitungen beharrlich ver schwiegen und muss schließlich noch aufgedeckt werden: Es ist dies die schlechte finanzielle Lage des „Giroler', der hinter dem Rücken unserer beidenLandesbischöse

„undankbarer' Weise: „Graf Merveldt hat seine Position, wenn er eine solche überhaupt je hatte, vollständig ver loren. Die sreisinnige Partei stand ihm kühl und misstrauisch gegenüber; mit den Clerikalen hat er sich überworfen, mit den Italienern verfeindet'. Auf seinen Irr- und Wirrfahrtcn ist Herr Schraffl kürzlich auch nach Prad verschlagen worden. Vor 50 bis 60 Mann entwickelte er nun sein Programm, in welchem der Haupttrumpf der war, dem Baron Di Pauli jegliches Verdienst rund weg abzusprechen

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 29.04.1899
Umfang: 10
29. Vvr-/ „Tiroler Volksblatt' Seite 3 „Verhandlungen diesen Rechtsstandpunkt mit Entschieden heit zu vertreten und hiebe! die Interessen des Landes „mit allem Nachdrucke zu wahren'. Derselbe wurde mit 26 gegen 14 Stimmen (die der Linken) angenommen. (Fortsetzung in der nächsten Nummer) Carl Graf Hohenwart f. Wie ein Telegramm vermeldet, ist Carl Gras Hohenwart, Präsident des obersten Rechnungs hofes und einstiger Führer der konservativen Partei in Oesterreich, am 26. April in Wien gestorben

trat Hohenwart als Abgeord neter des Landgemeindenbezirkes Krainburg in den Reichsrath, in welchem er die Führung der Rechts partei übernahm. 1884 wurde er zum Präsidenten des Obersten Rechnungshofes ernannt. Seit 2 Jahren gehörte er dem Herrenhause an und hatte sich vom politischen Leben mehr zurückgezogen. Vor einigen Wochen wurde seine Erkrankung gemeldet; rasch folgte derselben die Auflösung. UoMische Aundschau. Der dentschnatiouale Parteitag in Tirol. In Gossensass fand am 23. April

ein deutschnatio- nationaler Parteitag für Tirol statt, an welcher sich Vertreter dieser Partei aus allen Gegenden Tirols dazu eingesunden hatten. Einberufen wurde derselbe vom Vicebürgermeister von Innsbruck, dem Advokaten Dr. HanS Wenin und dem Bozner Gemeinderath und Weinhändler Heinrich Lun. Kurz vor Eröffnung desselben kam diesen Herrn durch einen Gendarmen die behördliche Meldung zu, dass die Abhaltung des Parteitages von Seite der k. k. Bezirkshauptmaunschast Brixen untersagt wurde. Die Einberufer

wandten sich fofort telegraphisch an die Bezirkshauptmannschaft mit oer Beschwerde, dass die Versammlung eine § 2-Versammlung sei. Die Beschwerde hatte Ersolg und es wurde die Abhaltung des Partei tages gestattet. In derselben sprachen die Herren Tränkel aus Bozen, Buchauer aus Kufstein, Dr. Sueti au» Bozen und noch mehrere. Es wurde eine Resolution beschlossen, worin der Landtag aufgefordert wird, gegen die Trennung Tirols in ein deutsches und italienisches Verwaltungsgebiet Stellung zu nehmen

und überzeugter Anhänger des allgemeinen Wahlrechtes' sei. Weil er aber wisse, dass im Schoße der christlichsocialen Partei selbst Opponenten des allgemeinen Wahlrechtes zu finden seien, habe er es geradezu als eine Nothwendigkeit er achtet, dem Wahlrechte der Arbeiter zum Durchbruche zu verhelfen. Der Gemeinderath habe die Wahlreform acceptiert, die Regierung wolle Jedoch von der Auf hebung der Wahlkörper und von dem allgemeinen Wahl rechte nichts wissen. „Was nützt das alles', sagte Dr. Lueger

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Pustertaler Bote
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Seite 4 von 14
Datum: 28.02.1902
Umfang: 14
Frage gebracht. Beiden Theilen war reichlich Gelegenheit geboten, sich auszusprechen und seine Ansichten offen zu vertreten. Die Red ner ernteten fast ausnahmweise, natürlich jeder von seinen Partei»Anhängern, reichen BeifaL Gleich bei der Versammlung meldeten sich 142 Mitglieder an, durchgehends Grundbesitzer; die Zahl ist inzwischen auf circa 160 gestiegen In den Bereinsausschuß wurden gewählt: Anton Schifferegger, Gastwirth und Oekonom in Bruneck, als Obmann; Anton Winkler, Hais in Aufhofen

über die christlichsociale Partei; man verzichte auf den Wortlaut derselben, es würde zu weit führen. Hernach sprach Herr Abg. Dr. v. Guggenberg und gab Ausklärung über die einzelnen Punkte der Statuten. Herr Niedermair aus Dietenheim sagte, daß die Gründung des heutigen Vereines unnoth« wendig sei, nachdem schon ein Bauernverein im Bezirke bestehe und daß man überhaupt diesen christlichsocialen Titel weglassen möge, der ja doch nur Uneinigkeit in den hiesigen Bauernstand hineinbringe. Auch §4 über die Aufnahme

, glaubt, daß sich die Geistlichen weniger in unsere Ver einSangelegenheiten einmischen sollen und mißt Dr. Schöpfer die Schuld zu, wenn die Bauern hier in Uneinigkeit gerathen. Herr Stemberger, Bruneck, sagte, der Titel des Vereines sei nicht geeignet, Friede und Einigkeit unter den Bauern zu erhalten, Partei Politik tauge unbedingt nicht in Vereine, welche mehr wirthschaftliche Fragen verhandeln sollen Abg. Schraffl hatte es natürlich abgesehen jede Anwandlung solcher Gefühle in ihrem Keime

, da dafür äußerste Gefahr vorhanden war. Die Schande, die eine Partei, die erst vor einigen Jahren aus Wien hierher befördert wurde, wieder sterben zu sehen, könnte man nicht ertragen, der Ehrgeiz und die Herrschsucht würden das nicht zulassen, und so erkannte man als das einzige Mittel, die Bauern durch Heuchelei, indem man sie, im Gegensatze zur bescheidenen Meinung Niedermair's, recht gescheidt nennt, wieder einmal ins Kammgarn zu locken, um in Zeiten des Wahlkampfes den Rücken gedeckt zu wissen

. Die Wahrheit ist ein grobes Wort, sagt ein Sprichwort, aber wer Gelegenheit hatte, seit einigen Jahren das Vorgehen der christlich- ocialen Partei zu beobachten, muß es glauben. Man nehme gerade die Bauernvereinsgründung im Bezirke Bruneck zum Beispiele Als im Oktober vergangenen Jahres die Vorbesprechung zur Gründung des Bauern- vere'nes für diesen Bezirk stattfand, erschien auch Herr Cooperator Schöpfer aus Bruneck und war beflissen, von einer solchen Gründung abzurathen. Man beschloß aber dennoch

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 17.10.1900
Umfang: 8
wieder etwas anderes. (Wie es in der Gemeinbürgschaft aus schaut.) Die christlichsociale Partei ist über das heim tückische, verrätherische Vorgehen der deutschen Volks- partei, ihrer, ehemaligen Waffenbrüder, sehr empört. Mit Beziehung hierauf schrieb auch der christlichsociale Abgeordnete Bielohlawek in seinem Blatte: „Eine zweite Gesellschaft, welche die traurigste Rolle im politischen Leben spielt, das ist die Jntri- guantengruppe der Deutschen Volkspartei-Professoren. Sind die Socialdemokraten, die Schönerianer gemein und schurkisch

— für diese politischen „Obstdiebe' ist. Vielleicht kommen sie dann zur Ueber zeugung: Da nützt keine Wiener-Neuslädter und keine Kärntner oder gar Grazer Blederk it mehr. Die Lang muth der Chlistlichsocial n hat nunmehr ein Ende. »Olara paota« ist die einzige Parole. Einige von den veurottelien Subjecten, welche durch Zufall den Ehrentitel Professor tragen, haben erklärt: „Wir sind die Partei der Zukunft! Wir sind die Partei der Intelligenz! Die Cyristiichsocialen sind die Partei der Schuster und Schneider!' Nun gut

! Die Schuster und Schneider, welche nicht umsonst vom Staate bezahlt werden wie „gewisse Herren', werden sich diesen Ausspruch gut merkn! In der unlängst stattgeh »bten Paiteiconserenz der christlichsocialen Partei wurde diesen ehrlosen, chatakteilosen und feigen, thatsächlich die gegenwärtigen Zustände verschuldenden, heimlichen Creamren — Wolf's die Wahrheit gesagt.' (ZurCanoi d a t u r Baron Oi P auli' s.) Man schreit» den „N. T. St.': In einer am 9. des Monats in Bux n stattgesundenen Versammlung

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