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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 27.10.1909
Umfang: 10
X S.—. Für DeÄschUmd ganzjährig »ä. 10.—; für die Kbrigek Länder de» Weltpostvereine» ganzjichrig Kck. 1«.—. Einzelne Nnmmer 1Z k. ML» AZkmch«» >«» fsw»»» »W» Nr. 86 5O»s»U»»» »icht »M «W Bozen, Aiittwoch, 27. Ottober 1909 XI. VIII. Jahrgang. in. Urteil der christlich-sozialen Presse. Wir bringen heute Stimmen aus den christ- lich-sozialen Blättern über die in den Leitartikeln der beiden letzten Nummern unseres Blattes („Stür. mische Szenen in der eigenen Partei' in Nr. 84 vom 20. Oktober und „Das Echo

- in Nr. 85 vom 23. Oktober) behandelten Vorfälle in der christlich sozialen Partei. Das „Grazer Volksblatt', eines der an- gesehendsten christlich sozialen Provinzblätter, schreibt: „In die christlich-soziale Partei Wiens haben sich Elemente eingeschlichen, die anderen Partei, lagern angehören, als dem christlich-sozialen. Durch die Vorfälle bei der „Ostmark'-Versammlung ist der Schleier weggezogen und dieParteileitung ist gezwungen, endlich Ordnung zu schassen. Es war eine große Ungeschicklichkeit der verkappten Gegner

, sich vorzeitig bloßzustellen. Den ehrlichen Christlich-Sozialen aber- kann dies nur an genehm sein. Der Kampf bei der „Ostmark'.Ver. sammlung wurde also keineswegs zwischen Christlich- Sozialen und Christlich Sozialen geführt, sondern zwischen diesen und ihren schärssten Gegnern. Eine wirkliche Gefahr für die Partei besteht heute noch nicht, denn diese Verkappten bilden nur ein kleines Häuflein, aber dieParteileitung hat die Pflicht, nun gründlich auszuräumen. Längst waren den Christlich-Sozialen außerhalb

Wiens die Wiener Zustände ein Dorn im Auge. Man will eine einheitliche, ehrliche christlich soziale Partei und sei sie auch ein wenig schwächer als die heutige Partei, in die sich unehrliche Elemente eingeschlichen haben, weil sie angesichts der christlich-sozialen Volksstimmung auf keinem anderen Wege zu einer Bedeutung gelangen konnten. Möge dieParteileitungerkennen, daß eS für die Zukunft weniger wichtig ist, sich jetzt mit den Sorgen der Regie- rung zu befassen, als die Partei im Innern

folgendes: „Würde diese Auslassung mehr sein, als die Privatanschauung des Herrn Gemeinderates Güssen- bauer, so würde nicht nur die christlich-soziale Reichs- Partei gesprengt, sondern auch die christlich-soziale Partei in Wien und Niederösterreich zerstört sein. Wir wissen uns mit allen Führern der christlich sozialen Partei einig, wenn wir diese Expektorationen auf das entschiedenste als einen gröblichen, wenn auch unzureichenden Versuch, Zwietracht in die Reihen der Partei zu tragen, verurteilen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 04.02.1904
Umfang: 6
Seite 2 „D e r T i roIe r' Donnerstag, 4. F-bruar 1904 And das wird auch Abgeordneter Schrott zugeben, eine solche Verdrehung nicht ruhig und ohne Wider spruch'hingenommen haben. Aber — und das ist wohl der letzte Trumpf, den die konservative Presse in dieser für ihre Partei höchst peinlichen Angelegenheit auszuspielen hat — aber die Konservativen haben sür sich das „offi zielle stenographischeProtokoll der Friedenskonferenz'— und dieM gilt, nicht das Privatstenogramm des Abgeordneten

das Ergebnis äußerer Umstände, daß die Partei noch zusammen hält und nicht in ein halbes Dutzend Partikel aus einanderfällt. Wie immer die am 5. Februar zu sammentretende Vorstandssitzung der Deutschen Volks partei enden mag, ob die Mehrheit der Parteivertretung sich auf Seite Dr. Derschattas stellt uud dessen im BudgetauSschusse der österreichischen Delegation ein gebrachten Antrag in Sachen der Hoheitsrechte billigt oder nicht, das ist ganz gleichgültig. Die Sprünge, welche diesmal in der Partei

aufklafften, werden sich nicht mehr verkleistern lassen, und zwar schon aus dem Grunde nicht, weil diesmal der Kampf in die Parteipresse selbst gedrungen ist und damit die eigentlichen Repräsentanten der öffentlichen Partei meinung auseinander gerieten. Die Deutsche Volkspartei war von ihrer ersten Stunde an kein einheitlicher Körper und je mehr sie sich vom Antisemitismus und den wirtschaftlichen Reformzielen abkehrte, desto mehr verfiel sie in jenen Liberalismus zurück, von dem loszumachen sie berufen

war. Fortan stritten in ihr demokratische und alt- liberale, gewerbesreundliche und sozialpolitisch voll ständig verständnislose Strömungen und da auch in politischer Beziehung die Partei nicht im stände war, sich eine einheitliche Meinung zu bilden und immer zwischen Verfassungstreue und dem Linzer Programm der Alldeutschen und dessen Schlagworten ratlos hin und her pendelte, war eS vorauszusehen, daß dieses ooiupositum von Altliberalismus und Deutschradikalismus ein böses Ende nehmen werde. Tiroler

! Fordert und verbreitet in , In der Tat hat das Unheil noch keiner derjenigen, welche in der Leitung der Deutschen Volkspartei ihr Glück versuchten, zu bemeistern vermocht. Dieser Unsumme von Gesinnungslosigkeit und Disziplin feindschaft, konnte keine Klubleitung standhalten und daher kam es auch, daß die Abgeordneten Kaiser, Steinwender, Hochenburger und andere nichts als Undank für den Versuch ernteten, diese Partei ver nünftig zu leiten. In dem Obmaune Dr. Derschatta, der vor drei Jahren sein Amt

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 05.09.1900
Umfang: 8
des militärischen Duells, die eine für uns Katholiken fo traurige Entwicklung nimmt. Nur die fest geschlossene Einigkeit der Katholiken wird in dieser Frage einen Erfolg erringen können. Die „Reichspost' diskreditiert und stürzt sich in feind seligster Weise gerade gegen jenen Mann, der vorangehen soll — und sie verdächtigt eine Partei, die doch in diesem Kampfe tapfer mithelfen soll. Hiedurch wird Zwist und Verwirrung in die Reihen der Katholiken getragen und die Gegner werden auf die Meinung ge bracht, dass

es den Katholiken mit dem Kampf hegen das Duell nicht ernst ist und dass diese Frage bloß von der „schärferen Tonart der Clericalen' zu einem Agitationsmittel gegen die „gemäßigte' ausgenützt wird. Wenn also die „Reichspost' will, dass in dieser Frage etwas erreicht wird, so darf sie die Einigkeit nicht länger stören, sonst fällt die Verantwortung für das Misslingen auf sie. Endlich können wir dem christlich.socialen Blatte nur abermals den Rath geben, zuerst bei der eigenen' Partei Umschau zu halten, ehe

der christlich-socialen Partei, das „Deutsche Volksblatt', welches das ganze alte Testament ver wirst und dadurch in crassester ^oeise gegen die katholische Lehre versündigt, jedenfalls weit mehr wie die „Reichs wehr.' Warum klagt die „Reichspost' nicht die christlich» socialen Abgeordneten an, dass sie solche Blätter als Parteiorgane dulden und warum fordert sie nicht, dass sie den Verkehr mit ihnen, besonders mit dem „Deutschen Volksblatt', aufgeben. Wir ersuchen um Antwort. Im übrigen machen wir das Blatt

der Katholischen Volkspartei hin zu arbeiten. Anders aber geht Dr. Weiskirchner vor. Er äußerte sich bezüglich der Zeitungsfehde zwischen der „Reichsw.' und der christlichsocialen Presse folgender maßen: „In der letzten Zeit ist in der „Rw.' ein Artikel erschienen unter dem Titel: „Christlichsocial oder katho lisch', in welchem der Versuch unternommen wurde, in die christlichsociale Partei eine Spaltung hineinzutragen. Der Liebe Müh' war umsonst. Fest und geeinigt steht der christlichsociale Reichsrathsclub

wird es keinen guten Ein druck machen, dass die „Reichspost' statt mit unserer Partei einen Pact zu schließen, lieber in den Dienst der liberalen Gemeinbürgschaft sich stellte und zu Nutz und Frommen dieser Gemeinbürgschaft die Führer der katholischen Parteien auf das heftigste befeindet und die Einigkeit im christlichen Lager'stört. Es erübrigt uns noch, einige unrichtige Behaup tungen der „Reichspost' zurückzuweisen. In Nr. 196 vom 29. August schreibt sie: „Es war zur Zeit Badenis, als die Werbung einiger Herren

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 20
Datum: 30.11.1901
Umfang: 20
, gegen einen solchen terroristischen, die von unserem guten Kaiser Franz Josef gegebenen Volksrechte verletzenden Vor gang zu protestieren und Eure Stimmen auf Anton Atz, Güterbesitzer in Unterplanitzing bei Kältern, zu vereinigen. Herr Anton Atz ist ein ruhiger, ernster, viel erfahrener Mann aus dem Volke, kennt unsere Tiroler Gemeindeangelegenheiten vorzüglich, gehört auch seiner Gesinnung nach der christlichsocialen Partei an und wird stets die Interessen seines Wahlkreises mit offenem Mannesmuth und Ehrlichkeit vertreten

seine Thüren geschlossen und wird in ein Ge- schäftslocal für Manufacturen umgewandelt. Mehr als ein halbes Jahrhundert saßen vor dem Caf6 Nones, so lange es die Jahreszeit gestattete, im Freien und dann in den inneren Localitäten die Häupter der italienischen Partei und hielten dort auch ihre Berathuugen ab. Schneidig. Das „Vorarlberger Volksblatt' (christ- lichsocial) vom Donnerstag den 28. November ladet die katholischen Männer von Bregenz und Umgebung zu einer Pro testversammlung ein, in der Stellung

genommen wird gegen die bübischen Angriffe der katho lischen Universitätsjugend. Es heißt dort: „Es ist höchste Zeit, einmal ein entscheidendes Wort zu sprechen. In Klagenfurt wurden seinerzeit bei Tagung des Universitäts vereines katholische Studenten, Priester und Laien miss handelt, in Brünn und Salzburg, neuesteus wieder in Wien und Graz wurden katholische Studenten wegen ihrer Ueberzeugung misshandelt. Und doch wagt .es eine alldeutsche und deutschnationale Partei noch, von Freiheit zu sprechen

gewesen und der Betrag von 1000 X wurde der Witwe sofort ausbezahlt. Karl Ganl hat erst den Betrag von 19 15 14 Ii als Prämie der Anstalt gezahlt. ' An die Wähler des Städte» und Wärkte-Iezirkes von Meran, Kältern, Hramin und Hlurns. Nachdem der Candidat der katholisch-conserva- tiven Partei, Hochwürden Herr Decan Glatz von Meran, eine große Anzahl bäuerlicher und. unab hängiger Landtagswähler von dem Besuche jener Versammlungen ausschloss, in denen er sein Programm entwickeln sollte und über seine politische

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 12
Datum: 16.10.1909
Umfang: 12
Seite 4. Nr. 124. Samstag, „Brixen er Chronik/ 16. Oktober 1909. Jahrg. XXII. Im Gegensätze zum Partei- Programme?! Wir erhalten von der Piusvereins-Korre- spondenz folgende Zuschrift: In einer Mitteilung an sämtliche katholische Blätter Oesterreichs hat die Piusvereins-Korre spondenz auf die fortgesetzten Schmähungen hin gewiesen, welche gegen die „Klerikalen', d. h. die Katholiken, aus christlichsozialen Versammlungen hinausgeschleudert wurden; diese Klerikalen werden gekennzeichnet

als solche, welche Verräter usw. in der Partei seien — um beleidigende Ausdrücke nicht zu wiederholen — als Menschen, mit denen man sich „nicht mehr verstehen kann', „weil man sie nicht mehr ausstehen kann', die durch „eine ganze Weltanschauung getrennt' seien usw. Da nun aber die christlichsoziale Partei nur dadurch die stärkste Partei in Oesterreich ist, weil diese so verhöhnten und verspotteten Klerikalen ihr angehören, für sie tätig sind, so haben dieselben ein Recht, von der Parteileitung, der sie ihr Vertrauen

, die mit ihrem ganzen Anhang in christlichsozialen Versammlungen angeflegelt wird, ohne daß sich jemand zu ihrer Verteidigung rührt, sich nach wie vor in den Dienst der Partei stelle, ohne auch nur Protest gegen solche Angriffe zu erheben? Interessant ist es aber, wie das „Deutsche Volksblatt' diese Mitteilung interpretiert. — Man merke recht— die Piusvereins-Korrespondenz verlangt nicht mehr und nicht weniger, als daß die katholischen Blätter, welche in der ganzen Monarchie der christlichsozialen Partei dienen

, bedauerliche Ausschreitungen einzelner, sondern sie sollen dem Programm entsprechen, dem christlichsozialen Programm, dem so viele Katholiken zum Siege verhalfen?! Zum Pro gramm der christlichsozialen Partei soll es ge hören, daß die gesamte katholische Presse Oester reichs sich diese Schmähreden ohne Widerspruch gefallen lassen muß? Fordern, daß die Be schimpfungen der Katholiken in christlichsozialen Versammlungen offiziell abgestellt werden, soll eine Fälschung des Parteiprogramms

sein? Und weil christlich gesinnt und katholisch nicht identisch ist, müssen sich die Katholiken, ohne zu mucksen, auch vielleicht „klerikale Schweine' in einer christlichsozialen Versammlung nennen lassen? Auch wir überlassen es unseren Lesern, aus der Anmaßung des „D. V.', das Programm der christlichsozialen Partei zu einer Verhöhnung der Katholiken zu machen, ihre Schlüsse zu ziehen. Eines aber steht fest: für einen solchen, vom „D. V.' neu entdeckten Programmpunkt der christlichsozialen Partei sind weder

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 31.08.1894
Umfang: 8
so enge verquickt, dass wir gar nicht hoffen können, die liberale Partei werde sich zur Bekämpfung des jüdischen Einflusses gebrauchen lassen, am allerwenigsten, wenn diese Partei auch künftig die größte des Parlaments bleiben wird. Im Kampfe gegen die Socialdemokratie scheint uns die liberale Partei ein sehr un zuverlässiger Bundesgenosse zu sein. Wer ist es denn gerade, ver die Arbeitermassen gegen uns aufhetzt? Doch der Judenliberalismüs. Und das Sympathisieren der tonangebendes jüdischen Presse

mit der Socialdemokratie, es ist ja doch kein Geheimnis ! Die Behauptung, dass die Ge sellschaft in den Städten und Märkten, der Reich thum und die Intelligenz unentwegt auf Seite der liberalen Partei stehen werden, dürfte heute schon sehr anfechtbar sein. Was ferner die Deutschnationalen und Antisemiten betrifft, so ist ihrProgrannn im allgemeinen nicht schlechter, in vielen Punkten aber entschieden besser als das der Liberalen. Jedenfalls haben wir mit jenen mehr Be rührungspunkte

als mit diesen. Und was den Nadicalismus jener Partei anbelangt, so lehrt die Erfahrung, dass eine Partei umso gemäßigter wird, je mehr sie an Macht und Einfluss zunimmt. Das wären unsere Bedenken, gegen die im conservativen Grazer Organe entwickelten An sichten. Nach unserer Meinung sollen wir die liberale Partei in derselben Weise bekämpfen wie bisher. Hat sie noch Lebensfähigkeit — und wir unterschätzen unsere Oegner keineswegs dünn wird sie sich durch eigene Kraft behaupten, hat sie keine mehr, dann kann auch eine fremde Kraft

- rathsabgeordneten gewählt worden. Die „Kärntner Zeitung' fügt dieser Nachricht bei: Hoch die christliche Partei! Die „N. Fr. Pr.' bringt die Meldung so bescheiden, dass man sie fast über sehen muss, begreiflich!' . ' ' 's In Unterkärnten wurde der DeütHnationale Johann Tschernigg mit 161 von 165 Stimmen zum Reichsrathsabgevrdneten gewählt. Ungar». Das ungarische Magnatenhaus hält am 25. September seine erste Sitzung nach den Ferien ab. Auf der Tagesordnung dieser Sitzung befindet sich die Berathung der weiteren

als fest stehend erklärt werden, dass die conservative Partei des Magnatenhauses in vollständigem Ein klänge mit dem Episkopat vollständig vorbereitet auf den Plan tritt, Um die „Junktim'-Vorlage (über die Religion der Kinder aus Mischehen) zu Fall zu bringen. Deutsches Reich. Die Bischofsconferenz zu Fulda beschloss die Publication gemeinsamer Warnung der Gläubigen vor der Theilnahme an staats- und kirchenfeindlichen Bestrebungen der Anarchisten und Socialdemokraten. Kaiser Wilhelm

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 02.10.1900
Umfang: 8
Jahrg. XM. Dienstag, „Brixener Chronik.' 2. October 1900. Nr. 113. Seite 5. in Schlattders gegen Dr. Ebenhoch polemisierte, «Steiermark. Der Wahlaufruf der konservativen Partei in Steiermark betont die Nothwendigkeit des Parlaments, da der Ab solutismus von Uebel ist, verlangt jenen Einfluss der deutschen Sprache, wie er durch die Natur und Nothwendigkeit einer Vermittlung unter den Völkern und dem Staate und durch die un umgängliche Einheit der Rechtspflege und Ver waltung erfordert

Anfrage in Ihr sonst so vorzüglich friedliebend redigiertes Blatt in christlichsocialen Kreisen, und zwar namentlich in Nordtirol, nicht geringes Befremden hervorrief. Nachdem in ausgezeichneten, bisher uuwiderlegten und unwiderlegbaren Artikeln der christlichsocialen Landes- und Reichspresse die tiefbegründete Be rechtigung des Parteinamens „christlichsocial' nachgewiesen worden ist, und nachdem die christlich- sociale Partei in Tirol zu wiederholtenmalen nicht undeutlich ihren festen Willen

bezeichnet, wie man etwa „von jetzt an' statt des Strohhutes den Filzhut wieder trägt, weil es Herbst und die Luftj kühler geworden ist! Eine derartige Zu- mnthung ist eine, wenngleich unbeabsichtigte schwere Beleidigung jeder politischen Partei und Parteileitung, an die sie gestellt wird. — Ferner ist die Absicht gewisser „Wohlwollender', aus „christlichsocial' „katholischsocial' zu ge stalten, nur zu durchsichtig. Der erste Theil deS letzteren Namens ist eben der politische Dachflügel einer Partei

, die sich katholisch bezeichnet; man möchte also die Christlichsocialen unter das ge meinsame Obdach einer anderen politischen Partei locken, um so ihre Selbständigkeit und ihre Verbindung mit ihren politischen Führern ab zuschneiden. Das erscheint allerdings in dem Momente, wo ein Führer der anderen Partei öffentlich seinen College« bekämpft, weil er den Christlichsocialen näherrücken möchte, zugleich hoch komisch und erregt allgemeine Heiterkeit. Möchte man doch endlich ins Unvermeidliche sich fügen

und die Christlichsocialen in Tirol voll und ganz anerkennen. Ehe dies nicht ge schieht, wird der viel ersehnte und so nothwendige Landfriede nicht eintreten; nur durch die besagte rückhaltlose und ehrliche Anerkennung dieser vollauf berechtigten Partei in Tirol wird „viel Unfrieden unter den Katholiken verschwinden und die so nothwendige Einheit hergestellt'. Jedes andere Bemühen für die Einheit ist eitle Tantalns- und Sisyphusarbeit, denn ich betone mit den Worten einer älteren Notiz in der „Brixener Chronik

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 10.04.1909
Umfang: 8
, die christlichsoziale Presse hätte nach den Wahlen nicht ermangelt, die Kon servativen zum Friedensschlüsse einzuladen. Das ist unseres Wissens unrichtig. Nach den Rrichsrats- wählen wurde uns öjfiziell der gleiche Bernichtungs- kämpf für die Landtagswahlen angekündigt (chrijt- lichsoziale Parteikonferenz vom 4. August 1907) und nach den Landtagswahlen wurde wohl die Geneigt heit der christlichsozialen Führer bekannt, einzelne Konservative in die christlichsoziale Partei aufzu nehmen, mit der katholisch

-konservativen Partei aber in keine Verhandlungen einzutreten. Das sind doch keine Friedensangebote, sondern Einladungen zu Selbstvernichtung und Fahnenflucht. Dann wird auf das christlichsoziale Tiroler Programm verwiesen, das mit seinen religiösen Grundsätzen kein Hindernis bilden könne für die Konservativen. Aber wie steht's mit der Durchführung dieser Grundsätze in der Ge samtpartei ? Etwas gereizter ist ein Artikel in der „Brirener Chronik', der noch Fortsetzungen zu erhalten scheint. Dieser Artikel

der „kathol. Volks- Partei' kam und datz dann gerade die Mitglieder der „scharfen Tonart' wie Di Pauli, v. Zallinger usw. nicht lange darauf Gegenstand heftigster An griffe seitens der Brirener wurden, weil erstere diesen nicht auf der schiefen Ebene von der „scharfen Ton- art' zur christlichsozialen Partei folgten. Die Friedens- Vermittlung des Herrn v. Zallinger vor den Reichs- ratswahlen war ein einfaches Wahlabkommen und ge- fchah, nachdem eine diesbezügliche Konferenz der maß gebenden Führer

beiderseits in Franzensfefte wegen der maßlosen Ansprüche der Brirener gescheitert war, ohne Auftrag der Partei und gab die konservativen Forde rungen sämtlich preis, weshalb die konservative Par teileitung die« Harikiri an sich zu vollziehen ablehnte. Für die Friedenskonferenzen wurde nicht der Antrag gemacht, die „kathol. Gesinnung der Christlichsozialen zum Gegenstände einer Voruntersuchung zu machen', wie die „Chronik' behauptet und nicht zu Ende geführt wurden die Friedenskonferenzen

, weil die Christlichsozialen entstellte Protokolle veröffentlichten und, als deren Abordnung mit den konservativen Vertretern das Programm im Detail festsetzen sollten, die Christlichsozialen immer ausweichende Haltung einnahmen und erklärten, kein Mandat von ihrer Partei zu Abmachungen zu haben. , Für die Reichsratswahlen heißt es weiter, hätte ein „Kompromiß' nie genannt werden sollen, d. h. wohl so viel, als die kath.-konservative Partei hätte aufhören sollen, zu bestehen. Eine Unrichtigkeit ist, daß für den Landtag

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 01.03.1910
Umfang: 8
vom Christlich sozialen Verein für Bozen und Umgebung. In der selben sprachen der Landt 'gsabgeordnete Wiedmann und der Hilssämterdirektor Leo aus Ezernowitz über die Zustände in der Bukowina, über die Judenwirt schaft dortselbst und über die Entstehung und die Fortschritte der dortigen christlichsozialen Partei. In kräftigen Strichen zeichnete Regierungsrat Wiedmann, in welch unsägliches Elend die Bukowinaer Land bevölkerung infolge der Aussaugung und der Be- wucherung gelangt ist; er teilte mit, daß heute

hat der arme Teufel, wenn er in die Klemme geraten ist, keinen rettenden Weg, da es ihm nichts nützt, sich an Juden um Hilfe zu wenden, er muß einfach zahlen, was der Jade ver langt. Hilfe war nur bei den Christlichsozialen zu finden, weshalb eine christlichsoziale Partei gegründet wurde. Sie und ihr Organ, das „Bukowinaer Volksblatt', das stetig an Abnehmern gewinnt, haben den heftigsten Kampf zu bestehen. Auch in religiöser Beziehung ist die christlich soziale Partei die Retterin. Der Redner sagte

mit Recht, daß die katholische Kirche nirgends so gut aufgehoben sei als gerade bei der christlichsozialen Partei, die, wo es notgetan habe, stets ihren Mann für die Interessen der Kirche gestellt habe. Der Redner schloß mit dem Programmsatze: „Die christlichsoziale Partei muß in ganz Oesterreich- Ungarn eine einzige große Familie werden!' Die Bukowina bildet somit einen neuen Beweis dafür, daß es dort, wo die christlichsoziale Partei hindiingt, auf wirtschaftlichem Gebiete vorwärts geht

und daß jene, die gegen diese Partei kämpfen, an den höchsten Interessen des Volkes sich versündigen. verkchieäenes. 0e? verein „53ugiing5schut2' in Wien ver anstaltet mit Bewilligung des Finanzministeriums eine Lotterie, deren Lose je eine Krone kosten. Die Ziehung findet am 12. Mai dieses Jahres statt. von Äer vueileselei. Am 26. Februar nach mittags hat aus der Militärschießstätte in Wien ein Pistolenduell stattgefunden, in dem der Konzipist der k. k. niederösterreichischen Statthaltern, Hermann Freiherr v. Wiederhofen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 26.05.1906
Umfang: 12
Partei in Oberlana. Mit schmählichen , Sonntag fand im hiesigen Kürsalon eine impo- Lügen fällt er unter anderem über Hochw. Herrn sante Versammlung gegen die maßlosen (?) Dekan her und schreibt, daß er beim Beicht zettelsammeln heftig für die Bauern agitiert hätte, waS aber ganz und gar unwahr ist; denn vor der Wahl hat er keinen einzigen Beichtzettel gesammelt. Ueberhaupt wer Hochw. Dekan Pernter kennt, der muß aufrichtig ge stehen, daß er sich um Agitation weder bei Gemeinde- noch LandtagSwahlen

gekümmert hat. Und dieses Zeugnis wird ihm ganz Passeier, dessen Dekan er war, zu jeder Stunde ausstellen. Daß Herr Dekan nicht tanzen kann, wie ihm der Artikelschreider und seine Partei vorpfeift, das wird jeder vernünftig Denkende zugeben müssen. Er ist Seelsorger und als solcher muß er an erster Stelle das christliche Moment im Auge haben. „Es ist eine trau rige Tatsache,' heißt es im Artikel, „daß jeder Fortschritt bei uns zulande den hochw, Klerus zum Gegner hat.' Herr Dekan und jeder Priester

und OrdenZmann ist heute für ver nünftigen Fortschritt ', auch der Bauer geht mit der Fortschrittspartei! denn dieser Strom läßt sich einmal nicht mehr eindämmen, aber er will Fortschritt für das ganze Gemeindewohl, er will gleiches Rccht für alle. Wenn der Ar. tikelschreiber droht mit Eindringen des Libera lismus in Lana, indem er schreibt- „wenn schließlich in absehbarer Zeit eine liberale und klerikale Partei auch hier sich gegenüberstehen werden', so gibt er (der Anikelschreiber

. Wie gütig doch dieser Herr ist. Von klerikaler Seite wurde in ent schiedener, aber doch temperamentvoller Weise entgegnet. Wer will noch leugnen, daß wir schweren Zeiten entgegengehen, ja das „Volls- blatt' selbst kündet schon einen Kulturkampf an. Salzburg, 22. Mai. (Fortschritte d e r^S o z ia l d e m o kr at i e.) Am Ui. Mai hielt die sozialdemokratische Partei für das Kronland Salzburg ihre Landeskonferenz ab. Nach den Referaten, die gehalten wurden, können wir auf eine recht starke Agitation

innerhalb der Partei schließen, l100 Mit glieder genügen durch ihre Einzahlungen der Parteipflicht; 3300 gehören den sozialdemo kratischen Gewerkschaften an. Im vergangenen Vereinsjahre wurden W Versammlungen abge halten. In Hallein wurde ein selbständiges Arbeitersekretariat errichtet, das Gleiche plant man im Pinzgau und Pongau. Das Partei organ „Die Wacht' soll seit ihrer Vergröße rung von 2500 auf -1000 Exemplare gestiegen sein. Von August an planc man, dieselbe zu eineni Tagblatte sür die Zeit

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 20.08.1895
Umfang: 8
und Fractionen in einen Topf zusammenzuwerfen, um ihnen in der gleichen Weise den Vorwurf des Radicalismus, des Ex tremen und Verderblichen anzuhängen. Auf der einen Seite war die conservative Partei so — glücklich, zu den Liberalen und Polen sagen zu dürfen: „Ich sei, gewährt mir die Bitte, in Eurem Bunde, der Dritte!', während die Christlichsocialen und „extremen' Katholischen den Jungezechen, Demokraten und Socialdemokraten gleichgestellt wurden. Lxtrsma. ss tanAunt — Die Extreme berühren sich, sagt

man ja. Bei dem Zusammen- bruch der Coalition ist nun aber die staatserhaltende Kraft der coalierten Parteien sehr übel empfunden worden, Von ihrer S ta a t s Weisheit blieb nur ein glänzendes Fiasco erhalten, bei dem die Frage wohl sehr berechtigt war, ob man bei den vom Coalitions-Elysium ausgeschlossenen, „minderwertigen' Parteien nicht auch soviel Kraft und Einsicht, soviel politische Begabung und — Ehrlichkeit gefunden hätte als bei den coalierten, bei denen nur das eine der geheimen Hofraths partei

. Das „Vaterland' destilliert an der liberalen Partei, so z. B. in Nr. 221, wo es von einem Correspondenzartikel in der „Allg. Ztg.' über „Die politischen Aufgaben der Deutschen in Oesterreich' schreibt: „Die guten Intentionen und das Richtige in dem größten Theile der Ausführungen dieses Artikels bedürfen wohl keines Commentars.' Was war wohl das Richtige in dem Artikel? Wahrscheinlich der Ausdruck der Hoffnung, „dass die besonneneren Führer unter den conservativen und liberalen Deutschen endlich erkennen

—mit Ausschluss der religiösen Forderungen, die in diesem Programm keine Erwähnung finden. Das „Vaterland' scheint das anzunehmen, denn es verhandelt auf dieser Grundlage weiter: „Die erste Vorbedingung fehlt: Die Ermannung der gemäßigten Elemente der liberalen Partei, die Befreiung der selben von dem Joche des Radicalismus, der die alte Coalition zertrümmert hat.' — Das erfordert jedoch eine Gegenleistung. Die wäre? Nach der „N. Fr. Pr.' die Verdrängung der katholisch- confervativen Gruppe Dipauli

aus dem Hohen- wartelub. Die ist denn doch noch viel zu extrem und zu widerhaarig für eine destillierte Regierungs partei. — Aehnlich wie das „Vaterland' befasst sich auffälligerweise auch das „Linzer Volksblatt' Nr. 188 mit der Zuknnstscoalition. Es bemerkt zu der Nachricht, dass Versuche gemacht werden, die gemäßigten Elemente der Linken für die Re gierungsmajorität zu gewinnen: „Es ist nach der heutigen Zusammensetzung des Abgeordneten hauses selbstverständlich (!), dass sich die Versuche

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 03.07.1900
Umfang: 8
, so dass die Ansicht immer mehr an Boden gewinnt, dass es gefehlt gewesen sei, den Kunstfeuerwerker Mar coni auf die Seite zu schieben, da er billiger und besser arbeitete. Vorarlberg, 28. Juni. Ueber eine eventuelle Vereinigung der Katholischen Volkspartei mit der christlichsocialen Partei schreibt das „Vorarl berger Volksblatt': „So sehr wir ein Zusammen gehen der christlichsocialen Partei und der Katho lischen Volkspartei wünschen, ebenso entschieden müssten wir uns gegen eine Verschmelzung beider

Parteien aussprechen. Die christlichsociale Partei hat ihr socialresormatorisches Programm, das sie mit aller Macht zu verwirklichen strebt und dort, wo sie die Macht hat, auch mit glänzendem Erfolge verwirklicht. Eine Verschmelzung mit der Katholischen Volkspartm würde ihre Lebens fähigkeit nach unserer Anschauung bedeutend hemmen, die Freiheit der Bewegung würde ge hindert, die christlichsociale Partei würde an ihrer Entschiedenheit bedeutend einbüßen, wenig stens so lange, als Di Pauli, Karlon

und Eben hoch die leitenden Männer dieser Partei sind. Auch die Unabhängigkeit der Partei gegenüber der Regierung würde in gar manchen Fällen sehr stark in Frage gestellt.' Brück im Pinzgau, 29. Juni. Unser freund lich gelegene Markt, der schon wegen der Nähe von Zell am See einen großen Fcemdenzufluss hat, wird nun gewiss noch mehr Anhänger ge winnen. — In der Sitzung des Gemeinde- Ausschusses am 24. Juni wurde die Erbauung 3. Juli 1900. Nr. 75. Seite 5. eines Wasserwerkes beschlössen, das Bauproject

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Volksblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 16.01.1901
Umfang: 12
vom 26. October ge nöthigt, welcher ja auch meine Partei vollauf zu gestimmt hat und wie es damals kein Ueberlegen gab in der Frage der Unterwerfung unter die bischöfliche Autorität, so kann es auch heute für mich kein Ueberlegen geben in der Frage der Ein haltung meines in der damaligen Erklärung ge gebenen Wortes, der Nichtannahme der Wahl in diesen Curien. Ein Mann, ein Wort! Das Opfer meiner Ehre ist das einzige, das ich meiner Partei nicht bringen darf. Die Partei selbst würde es später sicherlich

habe, um den Wählern die Last der Neuwahl zu ersparen. Damals, wie heute steht es für mich felsenfest, dass ich nicht anders handeln darf, und dass ich der Partei einen schlechten Dienst erweisen würde, ein Mandat anzunehmen unter dem Vorwurf eines Wortbruchs.Melleicht kann ich einmal später wieder an Ihr Vertrauen^ appellieren nnd dann erinnern Sie sich wenigstens des einen noch, dass ich an meinem Wort festhalte. ' Meinen'' lieben^Freund Trogmann aber bitte ich dringlichst das Opfer der Annahme zu bringen

, das ich derzeit beim besten Willen zum Nutzen der Partei zu bringen nicht in der Lage bin. München, 10. Jänner 1901. Josef Baron Di Pauli. Die Verschärfung der Lage. Der Aussall der Wahlen !n Whmey, wo der nationale Radicalismus auf Heimischer wie czechischer Seite einen namhaften Sieg errungen, ist mit bestimmend bei der Ausgestaltung der parlamen tarischen Lage in Oesterreich. ' Aus der Zusammen setzung der Vertreter Böhmens ergibt sich leider die Thatsache, dass ein Ausgleich der beiden Nationali täten

einer Fusion der Christlich socialen mit der Katholischen Volkspartei. Oho, daraus wird nichts! Die christlichsociate ist eine modern demokratische, eine Gewerbepartei. Soll sie wachsen und gedeihen, muss sie srei von jeder clericalen Beengung sein und bleiben. Eine Fusion mit den clericalen Rückschrittlern hieße den Todeskeim in sie pflanzen. Hände weg, ihr feudalen Ränkespinner! Eine Partei des Volles muss fern von Euren kunstvollen Netzen, unberührt von Euren hinterhältigen Machenschaften

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Sterzinger Bezirks-Anzeiger
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Seite 2 von 12
Datum: 02.08.1908
Umfang: 12
vor. Tie läßt den Piusverein ruhig arbeiten, weil sie weiß, daß den Christlichsozialen damit ein Mühlstein an den Hals gehängt worden ist. Auch wir halten es für den größten Fehler, der je begangen worden ist, daß man, um die zu künftig stärkste Partei im Parlamente zu sein, die Konservativen ausgenommen hat, die Partei ist dadurch groß, aber schwach geworden . . .' In einer anderen Zuschrift wieder heißt es: „In meinem Alter von 75 Jahren ziehe ich mich von der Politik gänzlich zurück

, aber als An hänger der christlichsozialen Partei unterlasse ich es niemals, bei meinen Bekannten und wo es sonst möglich ist, für uns zu agitieren. — Und da machte ich bei den letzten Wahlen in den Reichsrat die gleichen Erfahrungen, wie die beiden Herren in Ihrem geschätzten Blatte vom 21. und 24. d. M. davon sprechen. Das geistliche Element drängt sich zu sehr in den Vordergrund und da ist es kein Wunder, wenn unsere Partei als kle rikal verschrien wir d.' Bekanntlich gehört zur Piusvereinspresse

auch der „Tiroler Anzeiger', dem unlängst mit vollem Fug und Recht vorgeworfen wurde, daß er durch seine blutrünstigen, erlogenen Sensationsartikel einen großen Teil der Schuld daran trage, daß der Fremdenzuzug heuer merklich an vielen Orten Nachlasse. Wir bemerken noch hiezu, daß das „Deutsche Volksblatt' dasjenige Blatt ist, dem, nächst der Agitationskraft Dr. Luegers, die christ lichsoziale Partei ihr Entstehen verdankt. Das „Deutsche Volksblatt' ist das einzige empfehlenswerte chriftlichsoziale Tagblatt

in opferwilligster Weise widmet, eine Genugtuung in seinem schweren und verantwor tungsvollen Berufe sein! Gemeinderatswahlen. In Kürze finden in Sterzing die Neuwahlen für den Gemeinderat statt. Wenngleich man, was bei der Kleinheit des Ortes natürlich ist, von einer Wahlagitation in größerem Maßstabe nicht sprechen kann, so wurden doch durch die Vertrauensmänner der verschiedenen Gruppen die Listen der zu Wählen den bekanntgegeben. Tie christlichsoziale Partei schlägt vor: für den ersten Wahlkörper

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 07.02.1905
Umfang: 8
Seite 2 Hiundschau. Kurz« Nachrichten. Graf Julius Andrassy konferierte am 2. dS. mit Weckerle und Kossuth. Auch w den Kreisen der bisherigen Regierungspartei beginnt man sich mit einer Annäherung an die Kossuth- Partei zu befreunden. Sogar Khuen-Hedervary er- Lärte, daß, nachdem Franz Kossuth den Treueid abgelegt habe, er kein ernstliches Hindernis sehe für die Berufung Kossnths zum Monarchen. Im Hafen von Marseille wurden zwei Italiener verhaftet, welche Dokumente besaßen, aus denen

, daß Seine Majestät noch andere Persönlichkeiten in Audienz empfangen werde, doch ist über eine Reise des Monarchen noch keine Verfügung getroffen. Nach der Audienz stattete Z!> ^ ^ „Der Xtrolser^ Graf Andrassy dem demissionierten imgarischen Mi nisterpräsidenten Grasen TiSza einen Gegenbesuch ab. Graf Andrassy hat auch dem Grafen Goln- chowski einen längeren Besuch abgestattet. Der Niedergang der liberalen Partei i« Angarn. Für den allmählichen Niedergang der liberalen Partei und die Erstarkung der' Opposition

find fol gende Ziffernreihen von Bedeutung, von denen die erste das Stimmenverhältnis am Schlüsse des Reichs tages 1896 bis 1901, die Weite das Verhältnis nach den Szell'schen Wahlen von 1901, die dritte den Stand am Schluß deS verflossenen Reichstages und die vierte das voraussichtliche'Endergebnis der Neuwahlen vom laufenden Jahre andeutet: Liberale ..... . . 320 276 328 161 Dissidenten . . . . . . ^ — — — 2K Unabhängigkeitspartei . . 67 94 120 170 Volkspartei.... . .16 24 20 26 Banffy-Partei

.... . — — 5 14 Nationalitäten. . . . . .5 6 10 Parteilose . . . . . . 1 10 14 7 3 KossntH und die Fschechisch-Wadikale». Den Tschechisch-Radikalen gereicht es begreif licherweise zu großer Freude, daß Kossuth mit seinen anti-österreichischen Gelüsten den Sieg errungen hat und sie versäumten es nicht, sich allsogleich ihm in einem Telegramm anzubinden. Franz Kossuth beantwortete diese Huldigung mit einem Telegramm nachstehenden Inhalts: „Meine Partei hat eS stets mißbilligt, daß die große historische Vergangenheiten

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 15.03.1911
Umfang: 8
15. März 1911 Tiroler Volksblatt Seite 3 ein gutes Kontingent von Anhängern beider Partei richtungen aus Brixen. Das Hauptkontingent stellte aber doch die bäuerliche Bevölkerung aus Sankt Leonhard und Umgebung. Die Versammlung wurde eröffnet durch Herrn Universitätsprofessor Doktor Hans Malfatti, welcher im Namen des einbe rufenden Vereines auch als Vorsitzender und Haupt referent fungierte. Dr. Malfatti streifte eingangs seiner Rede die leidenschaftlichen Ergüsse des Brixener Lokalblattes

mit dem Domkapitel, all? Bürgermeister mit Gsmahlinen und viele andere hohe Herrschaften teilnahmen. Nach dem Gottesdienste fuhren viele Herren so auch der Bürgermeister mit dem Schriftführer, hinaus auf Friedhos und legten Kränze nieder. Außerdem wurden noch in anderen Kirchen Seelenmessen ge lesen. In christlich-sozialen Versammlungen und Blättern wurden letzter Tage vielfach aus Anlaß dieses Jahrtages Betrachtungen über die Weiter entwicklung der christlich-sozialen Partei seit dem Heimgange des großen

Führers angestellt, die fast ausnahmslos nicht gerade siegesbewußt ausfielen. Wie viele Zwischenfälle und Streitigkeiten, die oft zu Ungunsten der Partei endeten, gabs in diesem einen Jahre! Das „Deutsche Volksblatt' (ein halb christlich-soziales, halb deutschnationales Organ) sürchtet eine „Verklerikalisierung', da die ehemaligen Konservativen einen Hauptteil in der Partei stellen und außerdem in nächster Zeit auch die Tiroler „Klerikalen' eintreten werden, so schreibt das Blatt, und kommt zum Schluß

ist noch eine Stichwahl nötig. Gekämpft wurde mit Feuer und Eifer und wer die Legion von Wahlaufrufen und Ankündigungen an allen Ecken und Enden und selbst auf den Gehsteigen las, konnte sehen, daß jede Partei ihren Wählern goldene Berge versprach. Alle Achtung verdienen die schönen Erfolge der Klerikalen, die nun mit den gemäßigt Liberalen eine nicht zu verachtende Anzahl ins Munizipium senden können, trotzdem die Beamten ihren Kom promiß mit den Klerikalen noch in letzter Stunde lösten und mit den Liberalen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 06.05.1911
Umfang: 12
worden ist uud das die Bischöse augenommen haben und dessen Abänderung von diesen im Herrenhause bis heute noch nicht an geregt worden ist. Vergebliche Hoffnungen. Das „Deutsche Volksblatt', welches gar so gerne eine Spaltung in der christlichsozialen Partei erleben möchte, meldete am Mittwoch, daß zwischen den ober- österreichischen und den steirischen Christlichsozialen einerseits und den Tiroler Altkonservativen anderseits Verhandlungen bezüglich einer Fusion im neuen Hause eingeleitet worden

seien. Die Korrespondenz „Austria' wird nun sowohl vom oberösterreichischen Landeshauptmann Hauser als auch von Hage u- hoser zu der Erklärung ermächtigt, das; sich nie mand vo» den Altkouservativen Tirols an die Christlichsozialen Oberösterreichs und Steiermarks wege» einer Aenderu»g ihrer Parteistelluug gewendet habe uud daß ebensowenig in Oberöster- reich als auch iu Steiermark die leiseste N eigu » g bestehe, im neuen Abgeorduetenhaiise einer anderen Partei als der christlichsozialen beizu

lung innerhalb der christlichsozialen Partei, der sie heute mit Leib und Seele angeboren, einzuuehmeu. Seit wir aus eigenem Aittriebe i» die christlichsoziale Reichspartei eiiigctreten sind, schloß Dr. Freiherr v. Fnchs das Interview, wurden wir n i e »i als in unscrcr politische» Tätigkeit behin dert und standen stets in bestem Einveruehmen mit de» übrige» Gr»ppe» uuferer Partei. Die Mel dung ist also frei erfunden und entbehrte jedweder Grundlage. Also überall sind die Hoss»uugeu der Gegner

nischtirol. Bekanntlich sind die Sozialisten in Trient in zwei Lager gespalten. Man unterscheidet die offiziellen Sozialisten, die unter der Führung der Doktoren z Battisti und Piscel stehen, und die Separatisten, j unter der Führung des seinerzeit aus Italien bern- i seueu Giulio Barm. Letzterer behauptet, daß seine l Partei die allein wahre sozialistische sei. Den Offiziel- ^ leu ist uun Barni. der ziemlichen Anhang hat, ein > Dorn ii» A»ge. Nichts würde» sie lieber sehe», als ! weuu er aus Oesterreich

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 12
Datum: 08.07.1903
Umfang: 12
Partei, der Bischof von Trient sogar in eine« Hirtenbrief; Plakate und Flugblätter erschienen, in denen alles, was getauft und gesinnt ist, bei den Sakramenten der Taufe und der Firmung beschworen wurde — konservativ zu wählen, ja in Schwaz wurden die konservativen GemeindeauSschußkandidaten sogar mit dem Stiller der christlichen Religion in eine Parallele gestellt (?) und die Wahlparole ausgegeben: Hie Christus, hie Antichrist! Die Wahlen gingen vorüber, allein diese Art Wahl- kampf

zu leiten; der Bischof von B r i x e n ober zählt bereits 87 Jahr- und ist trotz seiner sonstigen geistigen Frische infolge der körperlichen Gebrechen drS Alters »ehr oder weniger aus seine Umgebung angewiesen. Diese abnormen Ber- hältniffe bewirkten, daß die auf dem Autoritätsprinzip aufgebaute konservative Partei vollständig in die Gewalt einiger sehr „strebsamen' Leute geriet, die nie Wähler schaft und daS Land etwa nach Art eines Wohlfahrts ausschusses (lic.!) zu beherrschen suchten. So weit

könnte die bedenklichsten Zustände schaffen. Das Tiroler Volk ist gutmütig und willig, allein das, was die Leitung der konservativen Partei ihm bietet, wird eS sich nicht gefallen lassen. Der wachsende Fremden verkehr, die allgemeine Militärpflicht und der Schut- zwang wirken zu stark auf das Volk, als daß eS sich heute noch mit mittelalterlichen Zuständen abfinden könnte, und gerade seine tiefe Religiosität läßt daS Treiben der Leiter der konservativen Richtung und den von ihnen geübten Mißbrauch mit hochgehaltenen

In stitutionen auss schärfste verurteilen und nur parteiische Berichte können heute noch davon sprechen, daß die Konservativen die Wählerschaft beherrschen. Gerade der brutale Zwang, den «an in dieser Beziehung ausübt, lichtet (?) die Reihen der konservativen Partei immer »ehr und füllt (?) die der Christlichsozialen. ES kann nicht in der Absicht der maßgebenden Kreise liegen, bei der Besetzung des Bischofsstuhls von B r i x e n eine Richtung einzuschlagen, die den An schauungen und Gefühlen

, dort wird bekanntlich alles gesressen, in Tirol würden selbst die Gänse darüber lachen. Ein paar Geständnisse sind aber doch interessant. Der Schreiber gesteht, daß „die Landesbischöfe offen sür die Konservativen Partei nehmen'. Das kann den Konservativen nur zur Ehre gereichen. Weiters veriät der Artikelschreiber, daß die Christlichsozialen in Tirol es kaum erwarten können, bis die Fürst bischöfe von Trient nnd Brixen das Zeitliche segnen, sie wollen sogar wissen, daß die Besetzung der beiden Bischofsstühle

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 16
Datum: 01.01.1901
Umfang: 16
, dass Schraffl und nicht Di Pauli gewählt werde und werde nach der Wahl Schraffl's nach Wer an kommen und die christlichsociale Partei in Tirol organi sieren. (Klingt das nicht wieder wie Trotz gegen unseren Fürstbischof, der uns gerathen und ge beten hat, zur alten conservativen Partei zu halten?) Das Ganze stimmt aber nicht mit der Wahrheit. Der christlichsociale Prinz Liechten stein hat in einem Briefe vom 28. September 1900 an. Di Pauli ausdrücklich nach wieder holter Rücksprache mit Dr. Lueger

'. So Dr. Lueger. — Lueger und seine Wiener Christlichsocialen haben dann die Reise nach Tirol aufgegeben w e gen des Kampfes der Schöpferianer gegen Di Pauli und beschlossen, sich in den Kampf gar nicht einzumischen. Am 22. December hat das Hauptblatt der Christlichsocialen das „Deutsche Volksblatt', das mit Lueger und den anderen Führern gewiss in Fühlung steht, eine offene Absage an Dr. Schöpfer und Genossen (Schraffl u. s. w.) gerichtet und die Aufnahme dieser Leute in die christlichsociale Partei

hat wie Di Pauli, sogar als einen der ersten Führer und Abgeordneten haben? Noch eins: Dr. Lueger und seine Partei verlangen, dass zur Verbilligung des Fleisches in Wien und Niederösterreich die rumänische Grenze zu freier Vieheinfuhr geöffnet werde. Das wäre nun der voll ständige Untergang der tirolischcn Viehzucht. In dieser Partei wäre also Schraffl gezwungen, unseren tirolischen Viehhandel durch die rumänische Concurrenz erdrücken zu helfen. Dr. Lueger verlangt stramme Parteidisciplin. — Von den An griffen

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1912
Umfang: 8
Gemeinderat Angeli, dessen kernige Reden in Fulnek, Bärn, Neutitschein usw. selbst bei den deutschnatio nalen Wählern kräftigen Widerhall finden. vie vulwMksei' Lhrittlichlozlslen gegen Ä!e ?Mik <ler „freien hsnck'. Vor einiger Zeit hat das christlichsoziale „Bukowinaer Volksblatt* einen aufsehenerregenden Artikel gebracht, in welchem schwere Bedenken gegen die Politik der „freien Hand' vorgebracht wurden und wobei verlangt wurde, daß die christlichsoziale Partei entweder an der Regierung und an deren

Vorteilen teilnehmen soll oder eine scharfe Opposition treiben müsse; denn nur auf diesen beiden Wegen lasse sich für die Partei und für die Wähler etwas erreichen. Nun hat die christlichsoziale Landesparteileitung der Bukowina eine ähnliche Kund gebung beschlossen. Darin wurde festgestellt, daß die christlichsoziale Partei in der Bukowina, ungeachtet ihrer volksfreundlichen und patriotischen Grundsätze und Ziele, von der Regierung vollständig mißachtet und planmäßig zurückgedrängt

werde. Dies ist be sonders in letzter Zeit bei den Ernennungen von Bezirksschulinspektoren hervorgetreten, die für die Katholiken tief verletzend waren. Den Grund für diese feindselige Haltung der Regierung erblickt die Bukowinaer Parteileitung in der „für die gegen wärtigen Verhältnisse verfehlten Taktik der freien Hand', infolge deren die christlichsoziale Partei der Regierung freiwillig Dienste leistet, ohne daß die Regierung die Interessen der christlichsozialen Partei berücksichtigt. Li» bischöfliches Organ «egen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 12
Datum: 17.09.1892
Umfang: 12
, die politischen Gegner, ja selbst die eigenen Wähler Vertrauen den katholisch-konservativen Abgeordneten entgegenbringen, wenn die eigene Presse sie öffentlich als urtheilslos und politisch unreif hinstellt. Und wird nicht endlich mit solchem Vorgehen allen unabhängigen, für die Interessen des Volkes bedachten Männern alle Lust benommen, sich zu Abgeordneten einer solchen Partei hinzugeben. Es ist wahrhaft hohe Zeit, daß gerade in unseren Tagen hochgradiger sozialer Gäbrung von berufener Seite

solchem Kesseltreiben in der eigenen Partei Einhalt gethan werde! Gott gebe dies zum Besten der guten Sache, welche allein das Ziel Aller sein sollte! Kältern, 9. September 1892. Hochachtungsvollst ergebenst Josef Baron Dipauli.' Dazu bemerkt das „Linzer Volksblatt' u. A., daß „man' in konservativen Kreisen „von jeher Gegner der Goldwährung' gewesen sei. Einem Unbetheiligten drängen sich dem gegenüber einige Bemerkungen auf. Der Ausfall des „Burg- gräfler' trifft nicht so sehr die Abgeordneten als vielmehr gewisse

anstalteten allerdings ein sehr unwürdiges „Keffel- treiben in der eigenen Partei.' Damals wäre es Zeit gewesen, demselben Einhalt zu gebieten; allein wir haben damals weder von Baron Dipauli, noch von der „Brixner Chronik', noch vom» „Linzer Volksblatt' auch nur ein Wort dagegen gehört. Bon den eigentlichen antise mitischen Blättern, den Urhebern dieses skanda lösen Vorgehens, wollen wir gar nicht reden; da war Jeder, der nicht mit Lueger schimpfte ein „Anbeter des goldenen Kalbes', ein „D olk

S v e rr ät h er' und wenn möglich „bestoch en und bezahlt. Herrn Baron Dipauli, sowie den Redaktionen der genannten Blätter kann das unmöglich unbekannt geblieben sein, aber sie haben geschwiegen. Erst nachdem am 10. August der „Burggräfler' dieser oft und oft angreifenden Presse geantwortet hat, findet Baron Dipauli am 0. September die Angriffe „heftig', die Sprache „unchristlich' und den Kamps in der eigenen Partei höchst unpolitisch. Daß man das doch erst so spät entdeckt hat! Er hätte sich so nicht vermeiden lassen

, wenn nicht jetzt neuerdings ein Wort des „Burggräfler' zu einer Straf predigt gegen die „milde Tonart' ausgebeutet würde. Dann sind antisemitische Abgeordnete und andere Agenten nach Tirol gekommen, um ein „Kesseltreiben' gegen unsere Partei zu arrangiren. Ihre Reden waren nichts als Schimpfereien gegen unsere Abgeordneten; ihre Ausführungen deckten sich mit denen des biSmarckischen Speichel leckers Schönerer. Sachlich haben sie nichts vorgebracht, nur um die verwerflichste Hetze gegen die konservative Partei Tirols

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