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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 11.06.1897
Umfang: 4
, weil noch zu viel vom alten Deutschböhmen ihnen im Wege war; erst als man ihre Befehle erfüllt hatte, erschienen sie im Reichsrath. Das war zum Unglück der Deutschen; viel besser wäre es gewesen, die Tschechen wären ruhig fern geblieben. Seitdem buhlt ein Ministerium nach dem an deren um die Gunst der Tschechen. Die deutschliberale Partei hat viel Schuld an dem jetzigen Zustand der Dinge in Oesterreich. Sie hat einer- s-its die Stärke der nationalen Empfindung als Trieb- jÄer für das parteipolitische Verhalten

, die Sprachenverordnungen auch dann zu bekämpfen, wenn sie sachlich richtig wären, weil er in dieser Rich- rung den Gesetzgebungsweg als den einzig richtigen be- rachte. Redner kündigte einen Kampf um das Wahlrecht zur Gemeindevertretung an, welcher im Herbste durchgeführt werde. Eine lebhaftere Debatte entspann sich über die Judenfrage, welche auch am sozialdemokratischen Partei tage aufgeworfen wurde. Die Schließung der ReichSrathssessto« ist in der „Wiener Zeitung' nicht verlautbart worden, wiewohl bisher stets

zur Förderung der Berufsge nossenschaften' versendet nämlich an die Gewerbegenossenschaften Rundschreiben, worin die Wählerkreife verleitet werden sollen, ihren Abgeordneten in den Rücken zu fallen. In dem Rundschreiben wird gegen die Obstruktion gewettert, die Sprachenverordnungen werden als Vorwand bezeichnet, unter welchem die — manchesterliberale Partei den verlorenen Einfluß auf die Regierung wiedergewinnen will. Die Schönerianer wer den in bekannter jesuitischer Denunziantenmanier als .Preußen

- seuchler' vernadert; von den anderen deutschen Parteien weiß die Hetzepistel nichts. Die Obstruktion wird darin als — parlamen tarische Komödie bezeichnet und das Verlangen ausgesprochen, daß die nationalen Streitigkeiten in den Hintergrund und die sozialen und wirthschastlichen Fragen in den Vordergrund gerückt werden. .Das Volk will Brod.' .Die Sprachenverordnungen', heißt es in diesem famosen Rund schreiben, .sind der Vorwand, unter welchem die manchesterliberale Partei den verlorenen Einfluß

auf die Regierung wiedergewinnen will; die geheuchelte Obstruktion soll nur das Mittel zum Zwecke sein. Und indem die Kapitalistenpartei die Reformarbeiten im Abgeordnetenhause verhindert, um ihre Sonderinteressen zu fördern, schädigt sie damit das arbeitende Volk, das — wie ein gewerb licher Abgeordneter zutreffend ausrief — Brot verlangt. WaS diese volksfeindliche Partei früher durch ihren mächtigen Einfluß verhindert hat. das versucht sie jetzt, als winzige Minorität, auf dem Wege brutaler Gewalt

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 03.11.1897
Umfang: 4
wird aber durch den Hinblick auf die stets widerkehrende Erneuerung des Ausgleichs mit Ungarn in falsche Bahnen gelenkt und kann nicht zu ruhiger Entwicklung gelangen. Die Obstruktion geht um die Haut und das Hemd der Deut schen — die Haut verlangen die Slaven, das Hemd wird von den Ungarn beansprucht. Es werden noch viele heftigere Krisen kommen als die gegenwärtige. Bald werden sich Deutsche und Slaven abermals gegenüberstehen, nm sich zu messen. Das Deutschthum hat sich einen Theil seines alten Ansehens wieder zurück

. Das geht aber nicht auf einmal, son dern nur succesive und wir dür'en diesen Vorgang nicht stören. Dabei geben wir unsere freiheitliche Stellung und unsere Selbstständigkeit als Partei, sowie die Be kämpfung der klerikalen Führung durchaus nicht auf. Redner kam dann auf die Perioden großen nationalen Aufschwungs in Oesterreich in den Jahreu 1870 und in Thoren mit den Bauerninanieren und dem dummdreisten Bauernhochmuth verkaufe, bist Du dann auch mein? Wirklich! Entschlüpfst

heranbrau senden Fluthen eines Wildbaches Widerstand leisten kann. Im Kampfe gegen die Sprachenverordnungen haben wir eine Partei kennen gelernt, die auch in Tirol ihre häusliche Thätigkeit entfaltet: es ist die klerikale Partei und deren Wiener Ableger: die Christlich-Sozialen, die uns in den Rücken gefallen sind. Gegen diesen schwarzen Geist muß zu Felde gezogen werden mit aller Zähigkeit. (Allseitige Zustimmung.) Für die Deutschen muß es sehr beschämend sein, daß nach dem Augenzwin kern des Baron

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 31.01.1921
Umfang: 8
ver tragschließenden Mächten eingehalten werden. Diese Bedinaun- ;en sind: Jeder der vertragschließenden Teile enthält sich seglicher 'kindlicher Aktionen gegen die andere Partei, ebenso auch direk ter wie Indirekter Propaganda gegen die staatlichen Einrich- ungen der anderen Partei. Die Somjetregfcning verzichtet hrcrseits aus iegliche seindlichen Absichten, auf deren Unter- tützung und Propaganda gegen die staatl. Einrichtungen des irdischen Reiches oder einzelner Teile desselben. Zugleich ver

. Gleichzeitig dürfen auch alle russische Staatsangehörge, welche sich ln Großbritannien oder in einem anderen Teil des britischen Reiches aufhalten, nach Rußland zurückkehren. Falls eine b*r vertragschließenden Wäd)te irgendeine Abmachung des Ver trages ober eine der oben angeführten Punkte nicht beachtet, hat die andere vertragschließende Partei das Recht, den Bei trag mit sofortiger Wirkung aufzuheben. In diesem Falle ver pflichten sich beide Parteien, den beiderseitigen Staatsange hörigen die Abreise

sind, um eine Handelsmög lichkeit zu geben, sollen auf dem Territorium der andern Partei den Dokumenten der eigenen Regierring gleichgehalten werden. Artikel VII. Jede der vertragschließenden Parteien soll das Recht haben, die andere Partei jederzeit davon zu benach richtigen, daß sie ihrerseits die Bestimmungen der Art. l—III nicht mehr anerkenne. Damit hören die Verpflichtungen dieser Artikel nach Ablauf einer Frist von 3 Monaten, gerechnet vom Tage der Benachrichtigung an, auf. — Im Falle der Aufhebung

dieser Bedingungen verpflichten sich beide Parteien, alle Privi legien anzuerkennen, welche zur Liquidation der begonnenen Handelsoperationen und zur Ausreise der Staatsangehörigen der anderen Partei wie zur Fortschaffung deren beweglichen Eigentums notwendig sind. Artikel VIII. Alle Ansprüche jeder der beiden vertrag schließenden Parteien oder ihrer Staatsangehörigen an die andere Partei oder deren Staatsangehörige sollen gerecht ent schieden werden. — Die Sowjetregierung ihrerseits verpflichtet sich im voraus

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 03.11.1874
Umfang: 8
faffnng Genüge geleistet werden kSnne. Darüber kann sich Niemand, der auch nur oberflächlich mit den politischen Kreisen welch immer skr einer Partei in Berührung gekommen ist, täuschen, daß dies der all gemein gefühlte Wunsch des Land?»? ist, nnd daß mit dessen Gewährung jede politische Partei befriedigt und dadurch für Oesterreich eine gute Anzahl loyaler Staatsbürger erworben würde. Die in Deutschtirol von Manchen geltend ge machte Meinung, die Gewährung einer «selbftstän- digkeit

Be wohner Tirols jedweder Partei sich immer mehr nnd mehr als Oesterreicher fühlen. Selbst der ultranationalen Partei würde eS nicht beisallen. in einer wie immer gestalteten autonomen Lande?verwaltung 'einen Schritt zur Annexion oder ein Mittel zum Hinüberschielen nach Italien zu sehen, und mit der Gewährung dieses Wunsches würde nur dadurch, daß alle vernünftigen Theile der Bevölkerung befriedigt würden, den extremsten Jtalianissimi, die eben in der Unzufriedenheit mit den bestehenden Verhältnissen

einen Boden für ihre Agitationszwecke finden, das Terrain zu dieser Thä tigkeit entzogen. Als nun die gemäßigte Partei wünschte, daß die erwähnten Landtags-Abgeordneten sämmtlich ihre Sitze im Landtage einnehmen mögen, so verleugnete sie dadurch keineswegs das angedeutete gemeinsame Streben der gesammten Bevölkerung, sondern eS geschah lediglich, um auf vollkommen gesetzlichen Boden die materiellen Angelegenheiten des Landes besser vertreten zu sehen, bis es an der Zeit sein würde, auch an die Lösung

der mehrerwähnten Frage auf legaler Weise zu schreiten. Dem Stre ben nach Selbstständigkeit in der Verwaltung, wel chen nun die wälschtirolischen Abgeordneten im Reichs- rathe einen gesetzmäßigen Ausdruck durch ihren An« trag verliehen, hatte die damals durch ihre Rührig, keit vorherrschende nationale Partei sch.'N seit Jah ren einen greifbaren Ausdruck durch die Bezeichnung des italienischen LandeStheiles mit dem Namen „Trentino' gegeben, welcher, wenn auch nicht ze- setzlich berechtigt, allgemein gebraucht

und Hierlands so gang und gebe wurde, daß er von Jedermann, selbst von den loyalsten Bürgern als ganz natür- lich und selbstverständlich ohne weitere Nebengedan. ken gebraucht wird. Dies sind dermale» die faktischen Verhältnisse des Landes und dadurch richten sich die in der Eingangs erwähnten Korrespondenz enthaltenen Verdächtignn» gen der „österreichisch freundlichen, gemäßigten, posi tiven Partei', die man kaum mit Unkenntnis; der Verhältnisse entschuldigen könnte, von selbst. Wegen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 19.01.1901
Umfang: 12
einen dicken, sehr dicken Strich gemacht. Jahrzehnte lang ging der Tiroler Bauer nicht eher zur Wahl, bevor nicht ein anderer sür ihn gedacht hatte. Die unverzeihlichen Sünden der katholischen Volks partei haben endlich den Bauer zum Nach denken gebracht und mit diesem Nachdenken kam die Erkenntnis, daß es mit den alther gebrachten und im Feuer der Nationalgeschichte gehärteten Anschauungen des Tirolers unver einbar sei, daß seine Führer, sei es als Ver bündete, sei es als Gönner des die Deutschen

noch vor kurzer Zeit das seit den Wahlen fast wahnfinnig gewordene „Tiroler Volksblatt' protzig auf, als der Abgeordnete Wolf der Hoffnung Ausdruck gab, daß seine Partei zwanzig Mann stark im Abgeordnetenhause einziehen werde und nun ist gerade das Ge gentheil wahr geworden, was das „Tiroler Volksblatt' wollte. Die Schönerer - Wolf- Partei hat sich vervierfacht und die „unsterb liche' katholische Volkspartei hat ein Drittel ihrer Kämpen eingebüßt. Ein trauriger Blick in die Zukunft für einen Pfarrer Schrott

und ein noch traurigerer für die klerikalen Führer, die nun einsehen müssen, daß ihre Ühr abgelaufen ist. Darum die Wahnsinns ausbrüche in den altklerikalen Blättern, die die „katholische' Sache nur noch mehr ver schlechtern. , . Aber auch den Wiener Ableger des Kle rikalismus hat das Volksgericht in furchtbarer, jedoch gerechter Weise heimgesucht. Diese Partei unter der Führung Dr. Luegers, die vor vier Jahren noch Oesterreich erobern wollte, ist, wenn man unsere Schöpferparter ganz Oesterreich hinausgefeuert worden

. Wenn man von dem Wiener Spießer absieht, so ist diese Partei schon heute eine todte Partei, ge storben. weil sie am Tische der Altklerikalen gegessen. Hinausgeworfen aus Böhmen und Mähren, hinausgeworfen aus den niederöster reichischen Städten und Märkten, außerstande, auch nur ein einziges neues Mandat zu er obern, ereilte auch sie die Strafe für den „heimtückischen' Bolksosrrath und tritt nun mit 12 Mann Verlust mit noch 22 „Gerette ten' „den Rückzug auf Wien' an. Das war ein großes Reinemachen, das im schwarzen

können aber nur Abgeordnete sein, die der Nomkirche nicht angehören; die übrigen dür fen als Güste beitreten. Außerdem soll jeder neugewählte Abgeordnete dieser Partei folgende Erklärung unterzeichnen: „Wir erstreben die politische Vereinigung von Deutschösterreich (der ehemaligen deutschen Bundesländer) mit Deutschland zum Schutze unseres Volksthums an. Wir bekämpfen jede Regierung, welche an dem jetzigen Bestand festhält. Unser Kampf ruf bleibt selbstverständlich auch sürderhin noch „Los von Rom'. Von der Wiener

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.08.1890
Umfang: 8
in Niederösterreich schreiten das erstenmal die Fünfgulden-Männer zur Wahl, und nach den Novellen zur Landes-Ordnung wird der künftige Landtag nicht mehr 63, sondern 72 Mit glieder zählen. Die Aussichten der deutschliberalen- Partei, welche seit Beginn der konstitutionellen Aera in diesem Landtag über die Mehrheit verfügte, sind diesmal ziemlich ungünstige, da die vereinigten An tisemiten und Clericalen die größten Anstrengungen machen, die Majorität an sich zu reißen, und bei ihrer großen Rührigkeit

beson deres Interesse angesichts des bevorstehenden Er löschens des Socialisten-Gesetzes. Sehr ausführlich wird daher von einer social-demokrati schen Versammlung Notiz genommen, welche am Sonntag in Dresden stattfand und von etwa 15lX) Personen besucht war. Es handelte sich um die Sächsische Arbeiter-Zeitung, welche sich den Führern der Partei unbequem gemacht hat. Bebel hielt eine zweistündige Rede, in welcher er dem Blatte dessen Sündenregister vorhielt und namentlich zum Vor wurfe machte

, daß es zu viel von dem Wesen der Social-Demokratie ausplaudere und dadurch den Spießbürger stutzig mache, daß es ferner die Tak tik der socialdemokratischen Fraction bekämpfe, was schlimmer sei, als ein Vergehen gegen das Partei- Programm. Die Versammlung beschloß nach Bebel's Antrag, daß das Blatt aus dem bisherigen Privat« Besitze in die Hände der Partei überzugehen habe, und als ein Redner, durch diesen Beschluß erbittert, ausrief, die Fraction mißbrauche ihren Einfluß, kam es zwischen ihm und Bebel

, der auf ihn losstürzte, beinahe zu Thätlichkeiten. In einer zwei Tage später in Berlin abgehaltenen großen socialistischen Versammlung richtete nun unter lebhaftem Beifalle und stürmischem Widerspruche Bruno Wille heftige Angrisse gegen Bebel und dessen Fraction, die im Reichsrathe, anstatt nur agitatorisch zu wirken, unnütze Gesetzentwürfe einbringe und durch die neue Organisation unnmschränkte Vollmacht zu erlangen suche. Streber, Heuchler, Geschästs-Socialisten seien in der Partei aufgekommen, die Social

-Demokratie dulde aber keinen' Autoritäts-Glauben. Aehnlich sprachen andere Redner, auch Wildberger. Ein Redner behauptete auch, Bebel sei von Korruption nicht frei. Andere nahmen Bebel und die Fraction in Schutz Schließlich wurde eine Resolution an genommen, daß je 5tXX) Genossen einen Delegirten zum Congresse wählen sollten und die Taktik im Sinne Wille's zu ändern sei. Bis jetzt ist also eine tiefgehende Zerklüftung der Partei der einzige Profit der bevorstehenden Befreiung von den Fesseln

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.07.1881
Umfang: 8
den hervorragendsten Führer der Partei, der s»it Schluß deS NcichStagrS wie von der Erde verschwunden ist. Der Abgeordnete für Tetschen, Schluckenau und Hairkpoch, Dr. Herbst, hat sich bisher von ollen Kundgebungen serngehalten. Er l»t sich an keiner Partei-Aktion betheiligt, sein Name steht unter keiner der zahlreichen Re- sölatioaen, welche in den letzten Wochen gefaßt wurde», ja, der.Führer der Deutschdöhmen', wie Dr. Hertst zuweilen genannt wurde, hat nicht einmal durch irgend ein schriftliches oder münd

in seinem Leben wiederkehren -^Stünden; in denen sein Verhalten sür seine politischeo-Freunde noch nach Jahren ein Gegen stand der Verwunderung, ein nicht zu lösendes Räthsel ist?' Wir schließen aus diesen Fragen, daß sich hinter den Coulissen wieder einmal Er eignisse Mssen abgespielt haben, von denen daS außerhalb der Partei stehende Publikum noch keine Ahnung hat und wir glauben uicht zu irren, wen» wir annehmen z' daß unS noch Ueberraschuogen eigenthümlicher und unerwarteter Art bevorstehen. Der schoife

der bayerischen Urwahlen geäußerte Meinung hat ihr« vollste Bestätigung erhalten.. Der Sieg der. Cle» rikalen ist ein ^vollkommener , die Niederlage der Rotionalliberalen eine - totale. München^,hat 2SK klerikale-und konservative und 13 liberale und gemäßigte. Wahlmänner gewählt. Die Erregung im liberalen Lager über die Niederlage ist natur gemäß eine, große, denn die Partei kann sich jetzt nicht mehr verhehlen j daß der Gegner über sine Uebermacht - gebietet, die tief in der Gesinnung ver Bevölkerung

und seiner Hauptstadt läßt sich wohl mit Gewiß- heit eine vollständige CentrumSvertreiung Bayerns iyr Reichstage annehmen. Wenn man bedenkt, daß der Liberalismus in Bayern zumeist durch tie Frsction Schauß-Völk repräsentirt wurde, eine Partei, welche nicht Fisch, nicht Fleisch, kein höheres Glück kannte, alS vor dem Fürsten BiS marck auf dem Bauche im Staube herumzukrie chen, dann kann man den Bayern nur Glück da zu wünschen, vaß sie dieser charakterlosen Sipp schaft endlich den Siuhl vor die Thür gesetzt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.12.1883
Umfang: 4
ll». u.FraM»rt a. M. Rudolf Masse in Wien^Berlin it. München. H. Schale» Wien l. Wollzeile 12. Moriz Stmr. Men l. WollzeUe22. Ät. Dukes. Mm k. Memergasse 1. ^ 27t» Einigkeit in der liberalen Partei. Mit einer bedeutsamen Kundgebung hat vor gestern die vereinigte Linke im neuen Parlaments- Hause ihren Einzug gehalten; Herr von CHIumecky hat, wie gestern schon telegraphisch mitgetheilt, constatirt, daß zwischen der Partei und der Par teileitung die vollkommenste Uebereinstimmung be steht; eine Erklärung

einer uner schütterlichen Opposition neuerdings erwiesen und den Abgeordneten der Partei in der lauten Zu stimmung der Deutschen Oesterreichs eine eherne Brustwehr geschaffen. Diese Zustimmung konnte von Niemandem angezweifelte werden, aber die Einigkeit der Partei schien den Officiöfen nicht ganz erwiesen zu sein, und deshalb begrüßen wir die nicht mißzuverstehende Erklärung deS Herrn von Chlumecky mit hoher Genugthuung und Freude. Tagesnelligkeiten. (Oesterreich-Ungarn.) Die Broschüre des Erzherzogs

der Neminar-Affaire geltend zu machen sucht, deutlicher zu sprechen als eS bisher gesche hen ist. >7 In Brünn fand am Sonntax eine von der radicalen Arbeiterpartei einberufene Arbeiter-Versammlung statt, welche die Gründung eines radicalen ArbeiterorganS beschloß. Die Arrangeure waren theils aus Böhmen ausgewie sene. theils von der gemäßigten Partei ausge schlossene „Führer'. Die Gemäßigten wurden gar nicht zu Wort gelassen. Der Fürstprimas von Ungarn, Timor, be fand sich am S. d. zu einer Conferenz

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.11.1911
Umfang: 8
. Partei sich zur Deutschen Fortschrittspartei zu sammenschlössen. von der sich später jedoch eine kleine Gruppe — meist Vertreter den Handels kammern. — nls Freie wirtschaftliche Verein!- '.Mmg ablöste. Nach dem Ergebnisse der Wahl-m von 1897, den ersten nach der Badenischen Wahl reform, gliederten die Deutschen im Abgeordue- tenhaiise sich i-n sieben Fraktionen: Die Katholi sche Volkspartei (41), die Christlichsozialen (28), die?<'iitche Fortschrittspartei (49), Ken verfas- sliaij streuen

>- dieser deutschen -Gemembürgschaft traten die Teirtsche Vclkspartei u-nd die Christlichsozialen immer stärker in den Vordergrund. Hatten die letzteren bereits in ihrer Erklärung anläßlich der Abstimme« ng über Cilli ein klares Bekenntnis in dieser Beziehung abgelegt, so vollzog die Deut liche VoWpartei im Juni 1896 die Revision ihres Prograuimes. die durch den Satz: „Die Deutsche Volkspartei verwirft den Kampf gegen die Reli gion, steht aber in entschiedenem Gegensatze zur klerikalen Partei' — die Überzeugung

, letztere als radikale Aus läufer der altlibevalen Partei, einer solchen Entwicklung der Dinge mit allem Nachdrucke wi derstrebten. Wiwde dadurch der faktische Zusam menschluß der Deutzen einerseits noch verzögert, sc- bewies doch die Parlamentarische Auseinan dersetzung zwischen dem klerikalen Abgeordneten Freiherrn v. Dipauli ikn>d dem liberalen Dr. Grabmayer «n Sommer 1896, daß im Nerdlen und liberalen Lager eine bessere Einsicht zu rei fen begann. Als dann noch Erfassung der Spra- chenverordnunAen

Parteien umschleß. -allein so oft man es !anch nachher von Links nach Rechts zu zerreißen suchte, über allen Parteizwist und alle Eigensucht hinweg, wurzelte sich seitdem der Gedanke der deutschen Gemeinbürgschaft in dem deutschen Vol le in Oesterreich so tief ein, daß keine deutsche parlamentarische Partei mehr imstande ist. sich sich von ihm loszureißen. Das neue Mimsternmr Thun war die Fort, setzunlg des Ministeriums Badeni, denn Gras Thun war bereits bei der Berufung dieses als der neue Mann

Kräfte Än deutschen Partei leben und kam dadurch mit der lebendigen Entwicklung her Dinge in Widerspruch, trotzdem er zllerst den Ab geordneten Dr. Baernreither vom verfassungs treuen Großgrundbesitze lmd dam» den Abgeordnv- ten Freiherrn v. Dipmcki von der Katholische»« Volkspcrrtei in sein Kabinett aufgenommen hatte. (Fortsetzung folgt.) Vom politischen Schauplatte. Ja! »ad. Die Stremayrschsn Sprachen. Verordnungen und die Verständi- gungSaktion. Bon maßgebender Seite wird uns mitgeteilt

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 03.09.1897
Umfang: 4
des, Reichsrathes die — Obstruktion der Deutschen in Oesterreich brechen Mz können. ^ M MlltttN ^ ^ Sonntag den 12. September findet im' Rathhaus- saale in Teschen ein Parteitag der schlesischen Deutschen statt. Als Einberuser fungiren sämmt liche deutschen Reichsraths- nnd Landtagsabgeordneten Schlesiens ohne Unterschied der ^Partei.- Dr. Max Meng er wird über die Sprachenverordnungen. Dr. Leonhard v. Demel über die Slavisirung Schlesiens und Dr. Rocho wanski über den Ebenhoch'schen Schulantrag sprechen

. Wahrscheinlich ^werden auch Nicht- abgeördnete das Wort ergreifend Der Besuch des Partei tages ist.auf eingeladene. Personen befchrönkt,^.d,a...ejne andere Art des Parteitages von der Landesregierung nicht bewilligt worden wäre. Man rechnet- aufweine große Betheiligung, aus Troppau allein sollen-gegen ovt) Personen erscheinen. Der Teschener Parteitag wird die erste gemeinsame Aktion der schlesischen deutschen Fort schritts- und Volkspartei bilden. Die ehemaligen Wähler Verganis haben mehr Ehrgefühl

als die Wiener christlich-soziale Partei, welche sich, Dr. Lueger voran, dazu hergab, das beschmutzte Ehrenschild des Mühldorser Eato's wieder rein kratzen zu wollen. Die Gemeindevertretung von Palt bei Krems, einem zum Vergani'schen Wahlbezirke gehörigen Orte, hat mit Rücksicht aus die zu Gunsten des gewesenen Ab geordneten Vergani eingeleitete Agitation eine vom Ge meindevorsteher Ferdinand Andrith und sämmtlichen Gemeindeausschüssen unterzeichnete Kundgebung beschlos sen, worin erklärt wird, Vergani sei

einer Partei oder einer ganzen Gruppe von Parteien sestgestellte Programm zu verwirk lichen. Weder die Majorität noch die Minorität des Parlaments könne das Ministerium stürzen. Die Majo rität werde sich im eigenen Interesse wohlweislich hüten, die Stellung des Kabinets Badeni zu erschweren. Die gegenwärtige parlamentarische Mehrheit repräsentire in Betreff der Solidarität ihrer Bestandtheile keine solche Macht, daß sie sich über jede Opposition leicht Hin Freitag, den Z. September 1897 wegsetzen, könntD

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 06.05.1898
Umfang: 16
wertigkeit beider Landessprachen im ganzen König reich Böhmen, sowohl im äußern als auch im innern Dienst. Seine Partei halte daran fest, daß der Landtag in dieser Frage kompetent sei. und werde sür die Wahl eines Sprachenausschusses stimmen, um ihre Bereitwilligkeit zu- einer Verständigung zu zeigen. Eine Aufhebung der Sprachenverordnungen ohne Einvernehmen mit den Slaven würde sie je- doch als casus belli ansehen. Darauf wurde die Sitzung geschlossen. Zur Haltung der katholischen Volks partei schreibt

das „Linzer Volksblatt', indem es gegen den Sonntags-Artikel der „N. Fr. Pr.' polemisiert; es führt u. A. aus: „Nicht des Deutsch, thums wegen will man die katholische Voltspartei aus der Majorität haben, sondern um sie leichter um ihren Einfluß zu bringen. Eingereiht in die Kolonnen der Linken verschwindet die katho lische Volkspartei hinter dem lärmenden Radikalis mus der Schönererianer, der Sozialdemokraten, der Deutschfortschrittlichen und der Deutschen Volks partei, welchen sie, ohne ihre Ehre

. Es spricht unumwunden aus, daß die Abgeordneten der Partei nicht nur katho lische, sondern auch deutsche Bauern vertreten, und zeigt nicht die geringste Neigung, den An wälten des „nebulosen Staatsrechtes' Artigkeiten zu sagen. Der italienische Klub beschloß, in der Sprachendebatte eine Erklärung gegen die deutsche Staatssprache abzugeben. Wie den polnischen Blättern aus Wien gemeldet wird, wird der Polenklub im Reichsrathe einen Dringlichkeitsantrag einbringen, durch welchen die Regierung aufgefordert

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 04.11.1891
Umfang: 8
Decentrallsation der Entscheidung über Personal-Angelegenheiten in Berücksichtigung der dagegen obwaltenden Bedenken verkehrspolitischer und insbesondere militärischer Natur zurückgezogen haben. Ueber die am Sonntag in Prag stattgehabte Vertrauensmänner-Versammlung der Deut schen wird folgendes Communique ausgegeben: „Am heutigen Tage fand über Einladung der Parteileitung im Deutschen Hause unter dem Vorsitze Dr. Schmey- lals im engeren Kreise eine Berathung von Partei genossen statt, welche die Begutachtung

der Ausfüh rung deS von der Plenarversammlung am 22. Februar d. IS. gefasSteu Beschlusses, betreffend die Revision der Partei-Organisation, zum Zwecke hatte. Diese Berathung nahm über drei Stunden in Anspruch und fand ihren Abschluss in der Feststellung aller 'ein schlägigen Modalitäten behufs Durchführung dieser organisatorischen Angelegenheit. Es muss mit aufrich tiger Befriedigung ausgesprochen werden, dass wäh rend der ganzen Verhandlung und bei der BeschlusS- fassung die vollste Eiumüthigkeit

der aus den verschie denen Landestheilen erschienenen Parteigenossen zur Geltung kam.' — D^K osficielle Organ der alt czechischen Parte iH „HlaS Naroda', schreibt: „Die Frage der MandatSniederlegung seitens der LandtagSabgeordneten der altczechischen Partei bildete in ren letzten Tagen den Gegenstand öffentlicher Er örterungen, zu welchen ein Bericht des Wiener Cor- respondentcn des „Kuryer Poznanski' über eine Un terredung mit Dr. Rieger den AnlasS gab. Es han delt sich da um eine Entscheidung

, mit welcher die wichtigsten nationalen Interessen verbunden und deren Cousequenzen von ernstestem Charakter sind. Die Entscheidung übir diese Frage wird erst Gegenstand der Verhandlung der Abgeordneten der altczechischen Partei sein, welche die Frage sicherlich gemäß ihrer Pflicht und patriotischen Verantwortlichkeit lösen wer den.' — Der Statthalter von Böhmen hat eine Kundmachung erlassen, in welcher in Durchführung des Gesetzes vom 20. März 1391 im Einvernehmen mit dem LandeSausschusse die gewählten Delegierten beider

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 02.07.1879
Umfang: 8
auf gerufen. Deutsche, Czechen, Polen, Nnthenen, Slo- Venen und Italiener wählten in Städten und Wahl bezirken im Gesammten 94 Abgeordnete, von denen wohl, wie wir unseren gestrigen Telegrammen entneh men, die Mehrzahl der liberalen Partei angehören. Speciell in Wien war der Wahlkampf ein sehr heftiger, und ging unter sehr starker Theilnahtne der Wähler schaft vor sich. (Vergleiche unsern heutigen Wiener Brief. Anm. d. Red.) — Gestern als am 1. Juli wählten die Landgemeinden von Mähren und der Bukowina

, und zwar erstere 11, letztere 3 Abgeord nete. Ferner traten auch die Handelskammern von Salzburg und Laibach zur Wahlurne. Diese haben aber kein besonderes Vertretungsrecht, sondern es werden die von ihnen abgebenen «stimmen dem Wahl resultate aus den Städten Salzburg und Laibach bei gezählt. Was die am 28. Juni vollzogenen Wahlen in den Landgemeinden Böhmens anbelangt, so hat sich das gegenseitige Verhältniß zwischen der verfassungs treuen und nationalen Partei in dieser Curie nicht geändert. Wenn daher

die czechischen Blätter den AuSgang dieser Wahlen als einen .großen „Sieg' der staatsrechtllichen Partei feiern, so ist das voll ständig ungerechtfertigt und ein bloßes Manöver; denn der ganze „Sieg' läuft darauf hinaus, daß in allen czechischen Bezirken wie immer die czechischen Candidaten gewählt wurden, und zwar unzweifelhaft in der Voraussetzung, daß sie in den Reichsrath gehen werden, was vor dem Wahlacte selbst von den Wäh lern in mehreren Bezirken ausdrücklich ausgesprochen wurde. Eine entschiedene

Niederlage hat das conser- vativ - cleric^le Wahlcomitä mit den Candidaten erlitten, die eS in deutschen Bezirken gegen die Ver fassungspartei aufgestellt hatte. Dieselben — Graf Friedrich Schönborn in Plan, Graf-Hans Ledebour in Leitmeritz und Herr Ruziczka in Krumau — fielen nämlich mit geringer Minorität durch. Im Allgemeinen werden, je tiefer man in die Wahlbewegung hineingeräth, die Mahnungen an die Wähler, sie mögen im Sinne dieser oder jener Partei votiren, in den verschiedenen publicistischen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.07.1904
Umfang: 8
(!!) Aus nutzung ihrer Stellung' nimmermehr zu haben ist Der Nolkstag in Eger. Zur Erinner ung an den Deutschen Volkstag vom 11. Juli 18V7 fand in Eger abermals ein« Tagung der Partei Schönerers statt. Abg. Jro sprach über die politische Lage und verwies auf die betrübende Er scheinung, daß in der deutschen Bevölkerung die Gleichgültigkeit gegen die innerpolitische Lag? wachse. Besonders scharf wandte er sich gegen die ganz unaufrichtige Politik v. Körbers, der den Tschechen hinter den Kulissen alle möglichen

Zu geständnisse auf Kosten der Deutschen zustecke. der- selbe v. Körber. den die „verbündeten deutschen Parteien' auf jede Art unterstützen. Man wolle kein arbeitsfälliges Abgeordnete,,ißMis gegen die Tschechen, wohl aber eines gegen die Deutschen. Dann wandte er sich gegen die mißbräuchliche An wendung des Z 14 durch das Ministerium! Körker. Abg. Schönerer besprach die Stellung der Deut schen zur Sprachenfrage. Er sagte mit Bezug auf die Stellung der „verbündeten deutschen Partei en'. daß der Deutsche

Volksrat fiir Böhmen eine nach langen Geburtswehen zustande gekommene Mißgeburt fei, da ein schwarz-gelber k. k. Hofrat als Vorsitzender und ein waschechter Klerikaler als Zahlmeister erscheinen. Darauf kam Säiönprer auf die VorgänM inirerhalb der Alldeutschen Partei zu sprechen. Ev sei sich immer gleich geblieben. Gekichert haben sich nur die anderen. Wenn heute sich eine Partei „frei-alldeutsch' nenne,. fo sei sie nur frei vom alldeutscheä-'Gedanken und neige zum schwarz-gelben Österreichertum

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 3 von 14
Datum: 18.09.1901
Umfang: 14
bei eventuellen offiziellen Ver handlungen von den bereits für sich beanspruchten Mandaten keines abgeben. Die Wiener Partei leitung der Christlichsozialeu verharrt iu passiver Stellung. Uebrigens traf vor einigen Tagen Dr. Lneger mit einzelnen Tiroler Abgeordneten und, Vertraueusmäunern in Trieft und Venedig zu- - sammen. j Die Besprechung der Abgeordneten der> Deutsche« Volkspartei, die am 20. ds.! in Innsbruck hätte stattfinden sollen, wurde, wie uns mitgetheilt wird, auf spätere Zeit ver-, schöbe

n. Innsbruck freut sich, die Männer der-! selben begrüßen zu können und wird sie herzlichst > willkommeu heißen. ! Der alldeutsche Wahlaufruf findet in' den Alpenländern scharse Zurückweisung. Die, „Grazer Tagesp 0 st' bestreitet die Möglich keit, das Gerinanisierungsprogramm in Böhmen durchzusetzen uud meint: „Was der Ausruf au Gedankeninhalt vermissen läßt, sucht er durch „Schärfe' zu erfetzeu. Bisher hat man sich be gütigt, die „judeuliberale' Partei niederzuwerfen; jetzt ist dies zu wenig

, es ist nothwendig, diese Partei „niederzutreten'. Man darf den Aus gang dieses Wahlkampfes aber nicht überschätzen; das Geschrei bedeutet nichts als den Rns nach „mehr Mandaten'; bedauerlich ist uur, daß das deutsche Volk dabei die Streitkosteu zu tragen hat.' Auch das deutsch-radikale „GrazerTag- blatt' erklärt sich enttäuscht. Unter dem Vorsitze des Prof. M a s a r y k fand vorgestern in Prag eine Vertrauensmänner-Ver sammlung der tschechischen Realisten partei statt. Die Mehrzahl der Theilnehmer sprach

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 04.09.1899
Umfang: 10
, jederzeit einzutreten für das Recht der Deutschen und deutsche Art.' Wenn dies keine unverschämte heuchlerische Redensart im Munde eines Kathrein ist, dann gibt es überhaupt keine. Wie ist denn die Partei, der dieser von Gerechtigkeit triefende Deutsche angehört, sür deutsches „Recht' eingestanden, als uns Ostmarkdeutschen über die Köpse unserer verfassungsmäßigen Vertre ter hinweg das schreiende ».Unrecht' der Sprachenverordnungen zugefügt wurde; und dies nur zu dem Zwecke, von pflichtvergessenen

Wolksvertretern ihre Zustimmung zur wirth- schastlichen AuslieferunW?esterreichs 'an Un garn zu erkaufen? Ist diese Partei sür dieses Unrecht nicht moralisch mitverantwortlich, da ihr Führer im Ministerium sitzt, das sich hartnäckig und verstockt weigert, Dieses Unrecht, die all der Uebel, die seitdem daraus wie geiles Unkraut emporgewuchert sind, zu beseitigen? Hätte diese Partei durch ihre Abstimmung es ermöglicht — das lag in ihrer Hand — die Beseitigung dieser Grundursache aller seitheri gen Wirren

zu erzwingen, dann brauchte der weise, milde, gerechte Kathrein nicht vor feinen Wählern Krokodilsthränen „über das wüste Treiben' der Obstruktion zu vergießen. Damit hätte diese Partei dem Volke, aus dem sie hervorgegangen ist, einen besseren Dienst geleistet, als mit dem eiteln, von Kathrein behaupteten „Streben, eine Verstän digung zwischen Deutschen und Tschechen her beizuführen', ich meine damit die von Taaffe, Badeni und Thun zu Größenwahn erzogenen nnd zur ungemessenen Sucht, die Deutschen ganz

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