eines konfessio nellen Kampfes gegeben sein. Diese Bedenken müssen M für die demokra tische Partei umso lästiger bemerkbar machen, weil sie außer Smith an Männern, die ihre Banner mit Aussicht aus Erfolg in den Wahl kampf tragen könnten, keinen Ueberfluß hat. Eine Zeitlang schien es, als ob der ehemalige Schatzamtssekretär William Gibbs Mc Adoo, ein Schwiegersohn des verstorbenen Präsidenten Wilson, sich größerer Popularität erfreue, aber das ist wohl ein Irrtum gewesen, man fpriM kaum
machen. Nur wenn beim Zusammen- ? tritt der republikanischen Nationalkönvention ' etwas ganz Unvorhergesehenes einträte, könnte die Nominierung von Coolidge am Ende wieder Zweifelhaft werden. Dafür besteht die Möglich keit der Bildung einer dritten Partei weiter, ob schon sie durch die überraschende Stärke, die Coolidge bei den Vorwahlen auch in solchen Staaten entwickelt hat, wo man ihn sür sehr schwach hielt, besonders in den nordwestlichen Farmerstaaten, nicht ermutigt worden sein kann. Wie die Dinge liegen
, könnte eine solche Par-' tei auch unter einem ganz entschlossenen Füh rer mit Aussicht auf Erfolg in den Wahlkampf nicht eintreten. Dafür ist der Mangel einer zug kräftigen Wahlparole zu groß. Die Sensation, die der Petroleumskandal gezeitigt hatte, ist be reits verpufft. Die Einwanderungs- frage, die vorübergehendSchwierigkeiten machte, ist^so gut wie aus dem Wege. An der Trocken heitsfrage scheint keine Partei sich die Finger verbrennen zu wollen. .Die Notlage der Farmer ist noch da, aber das Ergebnis
der Vorwahlen zeigt, daß die Farmer zu Coolidge - erheblich mehr Vertrauen haben, als man angenommen hatte. Außerdem sind sie grundsätzlich republi kanisch, und es ist nicht wahrscheinlich, daß sie eine neue Partei unterstützen werden, wenn sie befürchten müssen, dadurch den Demokraten zum Siege zu verhelfen. Diese Erwägung dürste auch für die große Mehrheit der Arbeiter maß gebend sein, die nun viel lieber mit den Republi kanern als mit den Demokraten gehen. Die Be wegung zu Gunsten einer dritten Partei
, die sich übrigens auch immer in bescheidenem Umfange hält, richtet sich fast ausschließlich gegen die re publikanische Partei. Den Demokraten wird eine dritte Partei zahlenmäßig nur geringen Abbruch tun. Es würde, sich wiederholen, was im Jahre 1912 geschah, als Roosevelt sich zum Füh rer einer dritten Partei aufwarf — die neue Partei würde samt der republikanischen Partei unterliegen und die Demokraten würden leichten Sieg haben. Veutsthlanö. Gegen Tirpitz. B e r.l i n, 22. Mai. (A. B.) Die gestrigen