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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 18.04.1907
Umfang: 8
nicht nur als die wahren Freunde Tirols, sondern auch als die Erzieher der Alt- konservativen bewährt haben? Zur Wahlöewegung. Kvs de« WahrvezirkZTerav-Laud^Iasseier^ Hlurus. Mals, 15, April. Gestern, 14. April, kam unser ReichSratS- kandidat Dr. Dorfmann hicher, um eine Wählerversammlung zu halten. Seme AuS» führungen gefielen allgemein, da er in sehr ruhiger sachlicher Weise sein Programm ent wickelte. Joses Noggler, Metzgermeister hier, sprach über unser so schwieriges Verhältnis, welches nahezu unsere

und dort sich für die christlichsoziale Partei erklärte. Doktor Dorfmann erwiderte hierauf, daß er sich dessen schon vorher bewußt war, daß er sich zur christlichsozialen Partei voll und ganz erklären müsse und daß, wenn er nicht erschienen wäre, seine Kandidatur abgelehnt worden wäre. Auch erklärte er die Organisation der Stände als unumgänglich notwendig, besonders des Bauern- ftandeS und eS sei nur zu begrüßen, daß die christlichsoziale Partei diesen Bund ins Leben gerufen, da anderenfalls, wenn dies nicht ge schehen, Gefahr

. Aus dem Wahlbezirk Innsbruck I. Von konservativen und christlichsozialen Ver- trauenSmännernwurdeder k.k. Postamtsdirektor Joses Dobin als Kandidat sür Innsbruck 1 ausgestellt. Kos dem Wahlbezirk Kusfieiu—Kitzvühel— Kopfgarten. Kitzbühcl, 14. April. Heute, Sonntag, um 10 Uhr vormittags fand hier im Gasthause .Zum Neuwirt' die vom Tiroler Bauernbunde und der christlich sozialen Partei einberufene Wählerversammlung der Gemeinden Kitzbühel-Land und Reith statt. Die Versammlung war so stark besucht

, daß sich der Saal um mehr als die Hälfte zu klein erwies. Selbstverständlich fehlten auch die Sozi und Deutschnationalen der Stadt Kitzbühel nicht; ja sie waren sogar so sehrzuvorkommend, daß sie schon nach 3 Uhr früh begannen, di« Tische mit Zeitungen und Flugschriften ihrer Farbe zu belegen und um halb 10 Uhr hatten sie auch schon die Hälfte deS SaaleS besetzt, waS ja leicht möglich war. Denn während unsere Partei-Angehörigen in der Kirche waren, trommelten sie halbwüchsige Burschen zusammen

und in das Versammlungslokal „Zur alten Post' geleitet. Kurz daraus er öffnete Herr Karl Handle als Vorsitzender die Versammlung, begrüßte die Teilnehmer, erklärte den Zweck der Versammlung und erteilte dem Herrn Josef Siegele das Wort. Dieser stellte sich der Versammlung als Kandidat vor, sprach in ruhiger und leicht verständlicher Weise über verschiedene Angelegenheiten und oersprach auch, im Falle seiner Wahl öfters mit den hiesigen Wählern mündlich zu verkehren. Seine Rede wurde mit stürmischem Beifall aufgenommen

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 18
Datum: 30.08.1903
Umfang: 18
gegenüber - feststellen, daß jener Brief einen Beschluß des „Deutscheu Bürgervereiues' mitteilt.?, dessen Obmann- Stellvertreter zu sein ich die Ehre habe, ^ aus welch' letzterem Grunde mir in Abwesenheit des Herrn Obmannes die Aufgabe zufiel, diese Mit teilung im Auftrage des „Deutschen Bürgerver eines' Zu schreiben und zu unterzeichne»! Der fragliche Beschluß, betreffend die Haltung der deutschfreisinuigcn Partei in der Angelegen heit der Lehrerstellebesetzung an der Knaben- Volksschule in Meran

. Diese Feststellung wollte mir darum als not wendig erscheinen, weil mir vorkommt, daß Ihr ''Artikel — in Verbindung mit anderen früheren und gleichzeitigen Artikeln des „Burggräfler' — vou der Absicht getragen ist, der Öffentlichkeit gegenüber die ganze Angelegenheit betreffs der Lehrcrstellenbesetzuug als eiueu Kampf der „guten Sache' mit einer kleinen Gesellschaft „religions loser Leute' darzustellen, — während in der Tat die ganze, große, freisinnige Partei hinter der Mehrheit des Gemeindeausschusses steht

Partei wolle die „sittlich-religiöse' Er ziehung der Kinder in der Schule nicht; wenn Sie die Sätze aussprechen: „Ein freisinniger Lehrer, wie die fortschritt liche Partei zu Meran sich ihn wünscht, wäre zur Erziehung unfähig. Er ist selbst nicht erzogen, denn seine Kräfte nnd Fähigkeiten, so hervor ragend sie auch sein mögen, haben nicht jene Richtung, wie sie zur Erziehung notwendig ist': ferner: Daraus ergibt sich, wela)' ein Seite 5 großes und delikates Werk die Erziehung sei

, und wie nnverstandig es ist, den Lehrer, der auch Erzieher sein muß, vom Standpunkte einer Partei zu wählen nnd zwar einer Partei, b.'i der die Religion die allerschwächste Seite bildn. Die Erziehung, wie die Würde nnd der Charakter des Lehrers werden dadurch in den Kot ge treten'; uud gar: „ Will man daher ein Land, ein Volk, eine Ztadt hassen uud rninieren, 'o muß man eine freisinnige Schule etablieren. Das Verderben derselben müßte bei uns nm so ge- waltiger sein, als in einem Kurorte die Gefahr

der Gesellschaften, der Genußsucht nud der 'chlech- ten Beispiele ohnehin so groß ist, daß die wenig ften jungen Leute sich aufrecht zu erhallen ver mögen': wenn Sie endlich der freisinnigen Partei durch den Sinn uud den Wortlaut Ihres ganze» Ar tikels vorwerfe», daß sie der „Religiou' engen behrt oder entbehreu möchte!' Freilich, der „Religion', der Sie nnd Ihre Kampfgenossen stets das. Wort sprechen, deren Geist auch jede» Sav Ihres Artikels durchwehr, — dieser „Religion' freilich huldigen wir Frei siuuigen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 08.05.1907
Umfang: 8
dann zur sichtlichen Zu friedenheit der Wähler sein volktümliches Programm und bezeichnet als eine der Hauptaufgaben des zu künftigen Reichsrates die Regulierung des Steuer gesetzes, besonders der Hausklassensteuer, des Mili tärwesens :c. Mehrere von christlich-sozialer Seite an ihn gestellte Anfragen beantwortete Herr Schrott aufs ausführlichste. Er sprach sehr sachlich in ruhiger, objektiver Weise und in seiner ganzen ein- einhalbstündigen Rede wurde kein einziges gegen die christlich-soziale Partei oder deren

Seite 4 Tiroler Volksblatt 8. Mai 1907 Afing, 6. Mai. (Wählerversammlung.) Gestern hielt Herr v. Zallinger, Reichsratskandidat für Bozen - Umgebung, Sarnthein, Kastelruth, hier „beim Moarwirt' eine zahlreich besuchte Wählerversammlung ab. Den Vorsitz sührte der hochw. Herr Kurat. Herr v. Zallinger sprach in ruhiger, sachlicher Weise über die Friedensaktion und das Verhältnis zu den Christlich-Sozialen, über den Bauernbund, über wirtschastiche Fragen, Gebäudesteuer usw. Er entwickelte

des Deutschtums in Deutsch-Südtirol (wollte vielleicht sagen „des Friedens' von der Kandidatur zurückzutreten, was begreiflicherweise eine berechtigte Lachsalve zur Folge hatte. Herr Schrott antwortete mit lachendem Munde, daß er auf Grund der Bitten vieler Deputationen von verschiedenen Gemeinden und aus Wunsch der konservativen Partei kandidiere, daher er der Aufforderung mit bestem Willen nicht folgen kann, es steht aber jedem frei, sür Herrn v. Leys oder für einen anderen zu stimmen. Amort, Baader

und Latsch durchliest, möchte man versucht sein zu glauben, daß das Wort „christlich' bei den verehrten Geg nern nur mehr der Köder sei, den man für Besser gesinnte an die Angel steckt. .Oder sollten sich die christlich-soziale Partei und der Bauernbund bereits voneinander geschieden haben? Einige Artikel des „Tir. Volksblatt', aus christlich-sozialer Feder ge flossen, die uns nebenbei einen Einblick in die innere friedliche Häuslichkeit dieser Herren gestatten, lassen derartiges vermuten

. Also der Bauernbund der erste Ableger der Partei! „An ihren Früchten . . .' Salurn, 6. Mai. Heute früh verschied hier der geachtete Bauersmann Valentin Vettori im Alter von 84 Jahren; ein Mann von altem Schrot und Korn. Zweimal hatte er seit süns Wochen die Lungenentzündung und zweimal war es unserem tüchtigen Gemeindearzt Dr. Weber gelungen, den alten Mann noch von dieser Krankheit zu retten; jedoch heute erlag er einem alten Herzfehler. — Die Kulturen stehen schön, die paar letzten kalten Nächte haben den Reben

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 03.05.1910
Umfang: 8
der christlichsozialen Partei inne hatte, wieder der christlichsoziale Kandidat erhalte, da die christlich, soziale Partei die einzige Partei iu Oesterreich sei, welche imstande ist, di- sozialdemokratische Partei in wirksamer Weise zu bekämpfen; den Beweis hicsür bilde Wien und Nieder österreich. Sodann befaßte sich der Redner mit der Person dcö chrisilichsozialen Kandidaten Hölzl und zeigte, daß es ganz unrichtig sei, wenn die Konservative» be haupten, Hölzl besitze nicht die nötigen Fähigkeiten

, auf die AuSführur-gm des Herrn Pfarrers einzugehen, worauf ein Bauer sagte: „Sie wollen halt den Priester schonen'. Der Bauer hatte es erraten, was Zbg. Dr. Schöpfer nicht ausgesprochen hatte und hernach zugab. In ruhiger, sachlicher Weise behandelte Abz. Dr. Schöpser die Punkte wegen Handelsverträge und der zwei Programme der Tiroler Abgeordneten, was ihm lebhaften Bei fall eintrug. Als uun Pfarrer Platzzummer sich nochmals zum Worte meldete, wurden die Zuhörer unruhig und unter Rufen

. Der Ei'.i- berufer war der christlichsoziale Verein, dessen Obmann v. Guggenberg ist, und er füh-te daher den Vorsitz und l-etonts aurdrücklich, nicht als Landeskalturpräst» dent, sondern als Partsimarm der christlichsozialen Partei hier vor dem Volke zu stehen. Der Herr ReichkratSkandidat Josef Hölzl er örterte klar und bündig die Straßenanzelezenheit und di: AbzahlungSart der Schuld durch den Auto mobilzoll, w-lchcr tatsächlich nn^LuMste^cr vorstcllt. Die Teilnehmer waren über die einfachen, aber verständigen

, als „Wilder' ebenso viel wie eine Partei, annähernd soviel wie ein ganzer Klub auszurichten gedenli, der zeigt unzweideutig, daß er vom ganzen ReichsratS- wesen nichts versteht. Sehr bemerkenswert und wichtig ist, daß Liberale sowie Sozialdemokraten hier iu Gasthäusern offen erklärt haben, im Falle einer Stichwahl für Schönherr zu stimmen, „denn ein Ktuzekner Kanu «us in Wie« nichts schaden, wogegen die Aeichspartei gefchwiicht wird'. Abgeordneter v. Guggenberg betonte ausdrücklich, unsere Partei

ist eine politische Partei, aber wir sind Katholiken und bauen die StaatSregierung auf katholischer Grundlage auf und eS ist niemals vor gekommen, daß durch die Partu daS katholische Bewußtsein izendwie verletzt worden wäre.— Zum Schlüsse ertönten Hochrufe auf die höchsten Gewalteu und auf die Herren Abgeordneten selbst. Die ganze Erörterung verlief nobel und iu vollster Ordnung. « Weitere christlichsozial-büudlerische Versammlungen und Plauderstuben wurden am gestrigen Sountaz iu Kortsch, Tannas, Schladerns

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Meraner Zeitung
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Seite 12 von 12
Datum: 17.08.1910
Umfang: 12
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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 04.05.1911
Umfang: 8
. Aiittwoch 10. Antonin B., Cyrillus M. Was stch die Konservativen unter dem Arieden denken. In den konservativen Blättern werden die Christ- lichsozialen bekanntlich täglich als die Schuldigen am Nichtzustaudekommeu des Friedens im Lande hinge stellt, weil diese letzteren die Bildung einer Partei durch die Bereinigung der beiden katholischen Laudsparteien verlangen. Diese Forderung sei näm lich, sagen die Konservativen, sürsie n nanneh Ul li ar, somit seien die Christlichsozialen, eben

hat, ist es vekannt, daß der Parteistreit in unserem Lande einzig nur aus dem Grunde so heftig entbrannt ist, weil die Konservativen in Tirol seit jeher so maßlos unduld sam gegenüber der neuen Richtung, die später den Namen christlichsoziale Partei angenommen hat, waren, daß sie die Clzristlichszoialen in der gröbsten Weise, selbst mit den verabscheunngswürdigsten Mitteln bekämpften. So wurden z. B. der Theologie- Professor Dr. Schöpser als „Liberaler im Talar', Schraffl als „Grabschänder' und beide

wie auch alle anderen Christlichsozialeu, die sich in der Oessentlich- keit betätigten, als „schändliche Volksverhetzer' be schimpft. Die Konservativen wollten die Christlich sozialen unter allen Umständen in Tirol ausrotten, sie wollten eine christlichsoziale Partei neben sich abso lut nicht dulden. Es hieß immer wieder, und selbst heute noch hört man es alle Augenblicke, die christlich soziale Partei sei in Tirol überflüssig, ja den „katholi schen Tiroler Idealen' zum Schaden; die christlich soziale Partei habe in Tirol

keine Existenzberechti gung; einen Frieden könne es in Tirol nur dann ge ben, wenn nicht zwei Parteien nebeneinander, sondern nur eine Partei der katholischen Männer bestehe. Alls aber bei den Reichsrats- und Landtags wahlen 1907, bezw. 1903, das Tiroler Volk sich mit überwältigenden Kundgebungen als christlichsozial be kannte, wendeten die Konservativen sofort das Blatt um. Der Ruf nach einer Partei, natürlich der kon servativen, verstummte und nun wollten die um ihre Mandate gekommenen Konservativen im Schweiße

ihres Angesichtes ganz und gar entgegen ihren eigenen früheren Behauptungen Gründe auf Gründe häufen, daß nur die Duldung, die sie selbst den Christlich sozialen gegenüber nie gekannt hatten, einen ausrich tigen, wahren Frieden ermöglichen könne. Nachdem das Volk in jenen Wahljahren klar und bündig alls gesprochen hatte, daß es auf das Weiterbestehen der konservativen Partei ganz und gar keinen Wert mehr lege und daß es von den Christlichsozialen im Abge ordnetenhause und Landtage vertreten sein wolle, ruft

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 10
Datum: 05.03.1910
Umfang: 10
einen, der keiner Partei beitritt, der wird euch viel bringen, der wird eure wirtschaftlichen und lokalen Interessen mit Erfolg vertreten. Denn wenn die Bezirke und die Gemeinden des Wahlkreises durch den Abgeordneten etwas bekommen wollen, so muß er es entweder von der Regierung oder vom Parlamente erwirken. Aber was will der Alleinstehende vom Parlamente erwirken, das in große Parteien gruppiert ist und in dem n urParteien etwas gelten, vom Parlamente, wo mindestens zwanzig Abgeordnete sich vereinigen müssen

, um auch nur einen Antrag stellen zu können! Im Parlamente wird nicht von Person zu Person, sondern von Partei zu Partei verhan delt; und sogar jene Konferenzen, in denen die Tagesordnung ausgemacht, die Reihenfolge der Verhandlungsgegenstände bestimmt wird, sind Ob männerkonferenzen, d. h. Konferenzen, in welchen die Parteien, vertreten durch deren Vorstände, zusammentreten, um die wichtigsten Bestimmungen zu treffen. Also vom Parlamente hat der Einzeln st ehe n de nichts zu erwarten. Ist er aber Mitglied einer Partei

, dann wird er in den allermeisten Fällen auch die ganze Partei für sich haben, die Partei wird für ihn eintreten, die Partei wird seine Wünsche, sein-e An träge. seine Forderungen uuterstützm und je größer die Partei, um so gewichtiger wird seine von der Partei gestützte Forderung sein. Darum wird auch der Abgeordnete von Vintschgau - Meran—Passeier für den Wahlbezirk gerade in der christlichsozialen Partei vom Abgeordnetenhause am meisten erreichen, weil sie die größte Partei ist. Gewiß kann das Parlament auch für einzelne

Arbeitsministerium und in den meisten Dingen zugleich ans Finanzministerium wenden. Wir fragen nun :werwirdbei der Regie- rungmehrerreichen?Deralleinstehende Abgeordnete oder daL Mitglied einer 96 Mitglieder zählenden Partei? Auch darauf ist die Antwort klar. Die Minister schauen sich nicht bloß die Abgeordneten, sie schauen sich viel mehr die Parteien an, denen sie zugehören; sie wissen es am besten, wie wenig im politischen Leben der einzelne, wie viel große Parteien zu be deuten haben. Darum rechnet

der Minister nicht mit den einzelnen Abgeordneten, er rechnet mit der Partei. Wie leicht wäre es, aus dem Staatsbudget der letzten zwei Jahre zu zeigen, wie viel Bewilli gungen mehr sür Tirol darinnen stehen, seitdem die Tiroler Abgeordneten zur großen christlichsozialen Partei gehören! Damit sind wir mit unserer Darlegung und Nachhilfe zu Ende. Wir haben die Frage gestellt: Wollen die Wähler von Vintschgau—Meran—Passeier eiuen konservativen oder einen christlich sozialen Abgeordneten wählen? Die Antwort

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 10.05.1911
Umfang: 8
Seite 2 Tiroler Volksblatt 10. Mai 1911 sie der Hl. Vater verurteilt hat. Das alles und noch vieles andere verdanken wir dem großen Klub. Dem großen Klub verdanken wir es, daß katholisch gesinnte und von katholischen Wählern gewählte Abgeordnete offen erklären, wir sind nicht eine katholische, sondern eine nicht katholische Par tei, wir sind nicht eine klerikale, sondern eine nichtklerikale Partei; dem großen Klub verdanken wir die Erklärung, daß der Vorwurf des Klerika« lismus eine Beleidigung

hat sich mit Stolz gerühmt, daß sie die einzige Partei sei, der es gelinge, die nationalen Schwierigkeiten zu über brücken. Sie gab das stolze Wort aus, daß Oester- reichs Völker unter dem roten Banner der Sozial demokratie geeint werden sollen. Das große Werk ist nicht gelungen und heute liegen sich in der sozialistischen Partei selbst Tschechen und Deutsche spinnefeind in den Haaren. Folgende Meldung aus Brünn in Mähren beweist, daß der Bruch in der Partei ein vollendeter ist: „Die autonomistischen

am Wahltage rechnen können. Mahlbezirk N<«markt—KaUern—Kana. Am Sonntag hielt der konservative Reichsrats- kandidat Herr Bürgermeister DissertoriinBran- zoll eine Wählerversammlung ab, die besser besucht war als die Versammlung des Herrn v. Leys am vorigen Sonntag. Der Herr Kandidat entwickelte in ruhiger und klarer Weise sein Programm. Nach ihm sprach Herr Steiner von Tramin, welcher in warmen Worten den Kandidaten empfahl. Es sprach auch Herr Baader, Redakteur der christlich-sozialen „Bauernzeitung

meinte, der Herr Baron möge der christlich-sozialen Partei beitreten und dann überlasse er gerne ihm das Feld. Ohne Mißton und Unfrieden ver lief die Versammlung, welche den Beweis erbrachte, daß Politisieren nicht notwendig Streit heiße und daß ein friedliches Nebeneinander der Parteien möglich wäre. Wien, 7. Mai. Bei der Beratung des Hau siergesetzes im letzten Parlamente kamen bekanntlich der christlich'soziale Abgeordnete Dr. Heiliger und der Handelsminister Dr. Weiskirchner in einem Wortwechsel

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 18.08.1909
Umfang: 8
Seite 2 Tiroler Volksblatt 18. August 1L09 „Freistatt- seine Ausführungen aufnimmt. Was wir uns aber auf keinen Fall gefallen lassen, ist der Ton, welchen er in einem mit dem Titel „Der Bruderzwist in Tirol' überschriebenen Artikel in Nr. 13 vom 17. Juli 1909 über die konserva- tive Partei in Tirol anschlägt. Er bespricht unter dieser Aufschrift die vor einigen Monaten erschienenen „Stichproben'. Insoweit er die „Stich- proben' an und für sich bespricht, geht die Sache die konservative Partei

als solche nichts an. Die „Stichprobett' find von einem Privaten aus eigenem Antriebe, ohne Auftrag von Seite der Partei, ver faßt und veröffentlicht worden und legen die Ent stehung und die Entwicklung der christlich-sozialen Partei in Tirol und die prinzipiellen Unterschiede der konservativen und christlich-sozialen Partei klar und unwiderleglich dar. ES hat noch niemand probiert, diese ruhigen und sachlichen Ausführungen zu widerlegen. Wenn der Verfasser dieses Artikels eingangs sagt, eS sei durch das Erscheinen dieser Schrift

der Katholikentag in Frage gestellt worden, so ifl das nichts als eine Einbildung solcher Leute, welche die Wahrheit nicht vertragen. Alle Behaup- tungen der „Stichproben' sind mit Zitaten und Parteibeschlüssen und Parteikundgebungen erhärtet. Doch solche Beweise läßt der Schreiber in der „Freistatt' nicht gelten, weil sie nicht „historisch' sind. Basta, das ist seine Ansicht. Nur möchten wir gerne wissen, in welcher Weise man sich ein Urteil über eine politische Partei bilden

, gegen die ganze konservative Partei als solche erhebt. Diese Anklagen gegen die konservative Tiroler Partei find um so schwerer, weil sie in einem Blatte veröffentlicht werden, welches in ganz Oester reich und weit über Oesterreichs Grenzen hinaus in den besten kirchlich und patriotisch gesinnten Kreisen gelesen wird. Durch seine geradezu unerklärlichen Anschuldigungen hat Direktor Nagele die konserva tive Tiroler Partei in ganz Oesterreich und weit über seine Grenzen hinaus in allen kirchlich und patriotisch

gesinnten Kreisen auf das schwerst<beschul- digt. Er hat eine Partei mutwillig verdächtigt, welche die alte katholische Landespartei ist und bisher Tirol im In- und Auslande in hohen Ehren erhalten hat. Wir wundern uns, daß gegen solche Angriffe noch kein flammender Protest erschienen ist. Wir können nicht länger schweigen, sonst könnte es den Eindruck machen, daß wir uns gegen so schwere Anklagen nicht zu reden getrauen. Hoffentlich wird man uns nicht sagen, daß wir durch eine solche Erwiderung

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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 22.11.1902
Umfang: 12
und kulturellen Verhältnisse in den deutsch-italie- nifchen Grenzgebieten Tirols' sprach, ließ sogar auch Pfarrer Schrott, im Gegensatz zu Professor Tränkl, Gerechtigkeit widerfahren. — Am Freitag den 21. d., findet im „Grauen Bären' die Haupt versammlung des „Vereines der deutschen Volks partei' statt und wird Herr Dr. Erler wieder einmal sein Licht leuchten lassen. — Bezüglich der Delegiertenversammlung des „Tiroler Sängerbund' soll nächstens etwas nachgetragen werden. Kardaun, 17. November. Als heute

(3 Kinder), hier brach das Feuer aus; zweite Partei Joses Gnutsch, Drechsler (6 Kinder). Jakob Pinggera, Maurer (1 Kind); zweite Partei Christian Frank, Taglöhner. Kreszenz Peer; zweite Partei Anna Gnutsch, Anton Rainisch, Bauer, Jos. Platter, Bauer (2 Kinder), Michael Strickner, Bauer, Josef Telfer, Bauer (4 Kinder); zweite Partei Josef Roßner, Bauer. Martin Tschiggsrei- Rainisch; zweite Partei Peter Blaas, Taglöhner, beide haben kleine Kinder. Bernhard Ruepp, Bauer, (5 Kinder), Florian Frank, Bauer

; zweite Partei Christian Danei (2 Kinder); dritte Partei Josef Danei, Bauer. Josef Tafatsch, Tischler (6 Kinder). Theiner Jakob, Bauer; zweite Partei Jakob Rainisch (9 Kinder). Psarrwidum, Kaspar Pircher, Bauer, Josef Kofler, Schuster (3 Kinder), Gemeinde haus, Tschiggsrei, Tagwhner, (3 Kinder); zweite Partei Josef Stocker, Bauer; dritte Partei Florian Rainisch, Pfründler. Jakob Danei, Taglöhner (zwei Kinder), Michael Danei, Taglöhner, Alois Hainisch, Bauer, Johann Danei, Bauer (2 Kinder). Michael

Telser, Gemeindesekretär (7 Kinder), Josef Gnutsch, Förster, Josef Rainisch, Bergführer (3 Kinder), Josef Salutt, Bauer (5 Kinder), auch voriges Jahr abgebrannt, Chri stian Frank, Bauer (5 Kinder), alles Krüppel, Florian Rainisch, Taglöhner (10 Kinder), Stocker, Gastwirt (3 Kinder); zweite Partei Hans Thurner, Lehrer. Florian Salutt, Taglöhner (5 Kinder); zweite Partei Brigitta Danei, Psründlerin; dritte Partei Pelagia Tschiggsrei. Feldsrüchte verbrannten von Anna Perlinger, Wirtin, Alphons Frank

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 22.06.1889
Umfang: 6
Seite 2 abgewiesen. Der Verein wollte aussprechen, daß er eine Vertretung seiner Interessen durch die große deutsche und fortschrittliche Partei erwarte und die Abgeordneten dieser Partei erklärten die Vertretung übernehmen zu wollen., Der Bauernverein behält durchaus sein volles Selbstbestimmungsrecht, wenn er auch der großen deutschen fortschrittlichen Partei ein Vertrauen erweist, welches er nicht auch anderen Parteien entgegenbringt. Meran, 21. Juni. Wie die „N. Fr. Pr.' berichtet

will und sie dann das Bad ausgießen läßt, während die bezahlten Anstifter ihre Haut rechtzeitig in Sicherheit zu bringen wissen. Belgrader Meldungen zufolge, äußern die serbischen Regierungskreise ihr lebhaftes Bedauern darüber, daß die fremde Presse fast ausschließlich sich aus der „Male No- vine' informirt, deren Herausgeber seinerzeit wegen seiner Umtriebe gegen die eigenen Parteigenossen aus der radicalen Partei ausgeschlossen wurde und Rache an der aus dieser Partei hervorgegangenen Regierung zu üben suche

Haltung zu erwerben und festzuhalten. Was von diesen und anderen Beschwichtigungsversuchen der serbischen Osficiöfen zu halten ist, das beweist neuerdings die Thatsache, daß die österreich - freundliche serbische Fortschritts- Partei, welcher am 26. Mai in Belgrad so übel mitgespielt wurde, durch ihren Centralansschuß aus Antrag ihres bis herigen Führers, des Exministers Garaschanin am 18. ds. einstimmig beschlossen hat, „sich von der activen Politik zurückzuziehen' und das Erscheinen ihres Organs

„Videlo' einzustellen; das heißt, die Partei hört einfach zu bestchen auf, da es in Serbien heute für Grunde entging, weil man in dieser ohnehin aufgeregten Epoche dem mehr lästigen als gefährlichen Schreier nicht noch zu einer Märtyrerkrone verhelfen wollte. Die Agitation gegen den neuen Friedhof setzt Jordan fort und fährt am 13. November an der Spitze einer Deputation Unzufriedener nach Bozen, um dem Kreishauptmann die Sache vorzutragen. Der Empfang war dort eben kein allzu freundlicher, indessen

in Scene gesetzt Eine Flugschrift, in Taufen den von Exemplaren verbreitet, enthalte eine Reihe von An klagen gegen die liberale Partei, n. A. auch die schon vielfach widerlegte Behauptung, die liberale Partei trage Schuld an der Finanznoth des Reiches, an der stets anwachsenden Staatsschuld und dem nicht schwinden wollenden jährlichen Deficit. An der Hand von Thatsachen und mit nicht zu bestreiteuden Ziffern wies der Redner sodann nach, daß die Schulden Oesterreichs immer unter clericalen Regierungen

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 29.10.1910
Umfang: 5
Seite 4. Nr. 129. Samstag, Liberale PrOiMtu. Wien, 26. Oktober Die ganze Skrupellosikeit der liberalen Presse im Kampfe mit ihren Gegnern ist in der letzten Zeit durch eine Reihe krasser Fälle be leuchtet worden. Rücksichtslos schreitet der Preß liberalismus über Leichen und Trümmerhaufen, wenn es seine Parteigeschäfte und seine materiellen Vorteile so erheischen In Kärnten hat man ohne die geringsten Bedenken Hunderte von Existenzen dem Ruin preisgeben wollen, nur um dem partei politischen

Weife verwalten; man hatte die Wiener christlichsozialen Mandatare durch allerlei dunkle Andeutungen in den Augen der Bevölkerung herabzusetzen und dieser ein zureden versucht, daß das Heil Wiens lediglich in der Rückkehr zur alten liberalen Partei der Noske, Mittler und Wrabetz liege. Und nun wird es bekannt, daß die Partei genossen derselben in Czernowitz all das tatsäch lich begangen haben, wessen die Wiener Christ lichsozialen von der liberalen Presse fälschlich beschuldigt wurden

und Würden sind dort in judenliberalen Händen, wie kann sich also eine christlich soziale Korruption dort entwickeln? So fragte man sich verwundert. Die liberale Presse hatte einfach eine erlogene Meldung über an gebliche Unregelmäßigkeiten im Verbände der rumänischen Raiffeisenkassen mit der verleumde rischen Überschrift „Ein christlichsoziales Panama' versehen. Ja, seit wann ist die christlichsoziale Partei eine rumänische? Was hat die christlich soziale Partei damit zu schaffen, was einzelne rumänische Politiker oder Privatleute

in der Bukowina für Geschäfte machen? Mit demselben Rechte könnte man die Wiener Judenliberalen für die Mordtaten der portugiesischen Revolutionäre hängen lassen. Mit Mel. größerem Rechte könnte man die Mittler „Brixener Chrornt.' und Genossen für die beispiellosen Korruptions geschichten ihrer Czernowitzer Gesinnungs- und Stammesgenossen einsperren lassen. Der Fall zeigt, wie skrupellos die liberale Presse den Kampf gegen die christlichsoziale Partei führt. — Aber das Schönste kommt noch. Wenige Stunden

in die Welt gesetzt, um die christlichsoziale Partei in der Meinung vieler Unkundiger herabzusetzen. Man hatte das getan, obwohl man sich darüber keinem Zweifel hingeben konnte, daß durch diese Lügenmeldung das größte Unglück, ja eine wirtschaftliche Katastrophe im Lande entstehen konnte. Derlei ficht freilich einen judenliberalen Preßbanditen nicht an: er und seine Partei und seine Rassegenossen profitieren ja bei einem solchen Unglücke. So gewissenlos arbeitet das judenliberale Hyänen- und Leichen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 5
Datum: 10.09.1910
Umfang: 5
Seite 2. Nr. 108. Samstag, auf dessen Scheiterhaufen auch jetzt im 20. Jahr hundert noch Menschen langsam zu Tode gequält werden. Nach der Rechtfertigung des Vorgehens der christlichsozialen Partei in verschiedenen Arbeiterfragen geht Redner zur Besprechung der politischen Lage über. Er bedauert es, daß sich das Abgeordnetenhaus in die Bahnen des Natio nalismus habe lenken lassen und daß deshalb ein gedeihliches Schaffen in sozialer Hinsicht nicht zu denken sei. Die Schuld an den nationalen

ein und sagt: Ich habe nie aufgehört, die Soli darität der Arbeiter mit den Bauern zu predigen und wenn dies mir mein Mandat kosten sollte; dann ist mein Mandat beim Teufel, aber meine ehrliche Ueberzeugung ist mir geblieben. (Rau schender, anhaltender Beifall.) Zum Schlüsse seiner glanzvollen Ausführungen kommt der christ liche Arbeiterführer auf die letzten Vorgänge in der Partei zu sprechen, weist darauf hin. daß es überall räudige Schafe gebe. Das, worauf es ankomme, sei die Reinheit der Partei, sei

die Reinheit und Zweckdienlichkeit des Parteipro- grammes. Rein und unverfälscht steht das Pro gramm der christlichsozialen Partei aufrecht; in seinen Zielen hat sich nach wie vor nichts ge ändert. Darauf kommt es an und wenn ein räudiges Schaf kommt, das den Namen der Partei verunglimpft, so kann dies in den Augen eines objektiv denkenden Beurteilers nur das Empfinden auslösen, das er hat. wenn ein Hund an einem Kunstdenkmale vorübergeht und das selbe im Vorbeigehen beschmutzt. Das Programm

der christlichsozialen Partei steht rein und un verfälscht da. Das Ziel ist das gleiche wie ehedem. Lassen Sie sich durch die Zwischenfälle der letzten Zeit nicht beirren, halten Sie sich das Programm und die Ziele der Partei vor Augen und dann setzen Sie die Lupe an, fällen Sie dann Ihr Urteil. Und wenn Sie so Ihre Aufgabe als Stützer und Prüfer einer politischen Partei auffassen, dann, Verehrteste, mag der Jauchekübel von Hand zu Hand fliegen, um den Inhalt über unsere Partei auszugießen, dann mag die Verleumdung

, den für den 24. und 25. September in Aus sicht genommenen deutschfreiheitlichen Reichs parteitag mit Rücksicht auf die gleichzeitig statt findende Landtagskampagne abzusagen.' Der eigentliche Grund der Absage ist ein ganz anderer. Die Verstimmtheit in der gestrigen Sitzung der Führer des Deutschen National verbandes führte nämlich zu so heftigen Kontro versen, daß sich der Nationalverband zur Ver hütung öffentlicher „unliebsamer Weiterungen' entschließen mußte, den deutschfreiheitlichen Partei tag in Klagenfurt, zu dem bereits

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 16
Datum: 10.05.1911
Umfang: 16
, durch Aufnahme der ktrcher politischen Bestimmungen de- christlichsoztalen Tiroler Programms in da» christlich, soziale Reichsprogramm den Frieden in Tirol anzubahnen, wurde von der christlichsozialen Partei« leitung durch mündliche Mitteilung Dr. Schöpfers an Dr. v. Wackernell am 6. April 1911 (Antwort auf die konservative Zuschrift vom 23 Novembtr 1910) der konservativen Partei offiziell notifiziert. Zugleich mit dieser Ablehnung wurde der konservativen Partei der Vorschlag eines Wahlkowpromlssrs gemacht

. Er lautete: »1. Die Christlichsozialen überlassenden Katholisch- Konservativen zwei Mandate, nämlich daS Nordtiroler Städtemandat und das Mandat der Kurorte» jedoch 2. unter der Bedingung, daß die katholisch-kon- servativen Kandidaten schon heute die Vetpflchtung übernehmen, nach erfolgter Wahl in die christlich- soziale Retchspartet einzutreten.' Bet Empfang dieses Vorschlages bemerkte der Obmann der konservativen Partei sofort, daß nach seinem Dafürhalten dieser Vorschlag aussichtslos fei; er nehme

billiges Wahlkompromtß an, in der Hoffnung, daß friedlichen Wahlen die Verständigung zwischen beiden Parteien werde folgen können. 2. Die Bedingung, daß die neugewählten Konser vativen in die christlichsoziale Reichspartet etntreteo sollen, muß die Parteileitung unbedingt ablehnen. Der geforderte Eintritt in die christlichsoziale Reichs- Partei wäre gleichbedeutend mit der Auflösung der katholisch-konservativen Partei in Tirol. ' Den Vorschlag der Christlichsozialen — zwei Mandate und Eintritt

der Gewählten in die Reichs» Partei — beantwortet die katholisch»konservative) Parteileitung mlt dem Gegenvorschlag: vier Mandate und keinerlei Wahlkapitulation. Die gewählten Kon«' servativen werden zur chrisUlchsozialen Reichspartet als der ihnen am nächsten stehenden Partei in efn' möglichst freundschaftliches Verhältnis zu treten suchen.' 3. Die katholisch-konservative Parteileitung bedauert es lebhaft, daß die christlichsoziale Parteileitung es unterlassen hat, mit dea von den konservativen

KompromißabschlÜsse wesentlich erleichtert. 4. Die katholisch-konservative Partei hat ihre Wahlvorbereitungen begonnen und läßt im Fortgange derselben keine Unterbrechungen eintreten. Diese Wahlvorbereitungen sollen aber für den rechtzeitigen Abschluß eine- WahlkompromlsseS kein Hindernis bilden.' Am 18. April war der konservative Delegierte Dr. Pusch zum Statthalter beschieden worden; der Statthalter legte dem Dr. Pusch nahe, man müsse unbedingt darauf sehen, daß die christlichsoziale Partei in ihrem bisherigen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 28.11.1906
Umfang: 16
, zu demonstrieren, daß es dem Terrorismus der Sozialdemokratie nicht unter steht. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen.) Zur Geschichte vom „Tiroler Katholiken tag^^. Bekanntlich hat die konservative Parteileitung klipp und klar erklärt, daß derselben von einer Ab sicht der konservativen Partei, einen Katholikentag einzuberufen, absolut nichts bekannt sei. Das Wiener „Vaterland' hat gemeldet, daß die Anregung eines Katholikentages für Tirol von der unpolitischen Katholikenorganisation ausgegangen

, zumal ohne die Christlichsozialen oder gar gegen dieselben, schon mit Rücksicht darauf, Latz der größte Teil des Klerus im Lager der Christlichsozialen steht, die Abhaltung des Tiroler Katholikentages einfach unmöglich ist. Die heutige Erklärung des „Vaterland' scheint daher im Rückzug zu sein, zu welchem das Abwinken der Tiroler Bischöfe das Signal gegeben haben dürfte.' Die Tiroler Bischöfe haben niemals abgewinkt, weil die konservative Partei niemals einen Katholikentag plante und daher

gegen die Landesbischöfe zu erfüllen. Wer übrigens die Landesblätter der letzteren Jahre gelesen hat, wird sich erinnern, daß wohl in den christlichsozialen, nicht aber in den konservativen Blättern der Ruf nach einem tirolischen Katholiken tag wiederholt erhoben wurde. Schraffl und Schöpfer als 'Bifchofs- macher'. Wie in letzter Nummer berichtet wurde, meldeten die „Jnnsbr. Nachr.', die christlichsoziale Partei hätte ihren politischen Kampf gegen Fürst bischof Dr. Altenweisel von Briren erst dann auf gegeben

, als Dr. Altenweisel vor seiner Ernennung in Wien vor dem Nuntius und einem Erzherzog die ausdrückliche Erklärung abgab, daß er im Falle seiner Ernennung zum Fürstbischöfe von Briren keinerlei Bestrebungen gegen die christlichsvziale Partei Tirols unterstützen werde. Von dieser Erklärung sei die christlichsoziale Partei durch den Prinzen Liechtenstein in offizieller Weise verständigt worden. Dann wurde dem Fürstbischof gedroht, von dieser Erklärung öffentlich Gebrauch

Altenweisel hat niemals eine wie immer geartete Erklärung in dieser Beziehung abgegeben. Das ist die Wahrheit.' Gleichzeitig mit dieser bestimmten Erklärung brachten .'e „Innsbrucker Nachrichten' die von den Tiroler christlichsozialen Abgeordneten herrührende Ver sicherung, „daß d'e Erklärung Dr. Alienweisels eine solenne und nicht etwa eine unverbindliche war, was schon daraus hervorgeht, daß sie — wieder in offizieller Weise — der christlichsozialen Partei durch den Abgeordneten Prinzen Liechtenstein

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Alpenzeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 31.01.1936
Umfang: 6
. Un. Pubbl. Merano. M 413-5 Südivohnung (Parterre), 3 Zimmer, Küche und Bad, neu renoviert, in schöner, sonniger Lage, ist an nur ruhige stabile Partei per sosort oder spä ter zu vermieten. Auskunft bei Fa. Gobbi. M 408-S verantwortlich: Mario Her ran di. Herrschaftswohnung, herrliche Lage, 1. Stock, vier Zimmer, Küche, Bad, Zubehör, nur ruhiger Par tei Maitermin vermietbar. Wachszieherei Schenk, Marktgasse M 413-S Möbliertes Zimmer, ein- oder zweibettig, eventuell mit Wohnzimmer, Balkon, fließendes

stehlen, versuchen Boka und Nemescek diese wiederzugewinnen, doch Nemescek fällt in einem Teil und beide werden vom Führer der Gegen partei entdeckt. Am nächsten Tag ist Nemescek schwer krank: Boka besucht ihn und sagt ihm. daß er zum Haupt mann befördert worden sei. Doch Nemescek versteht in folge des' Deliriums nichts mehr. Die Rothemden greifen arr und sind im Vorteil. Ihr Sieg ist nahe, als ein klei ner fiebriger Junge auf dem Schlachtfeld erscheint. Es ist Nemescek, welcher sich an den Führer

der feindlichen Partei klammert, ihm die gestohlene Fahne entreißt und dann tot zu Boden fällt. Am nächsten Tag arbeiten die beiden versöhnten Heere gemeinsam an der Ehrung des Gefallenen. — Beginn: 6, 6.30, 8, ö.30 Uhr. Thealertino. Heute: „Der Schah der Pharaonen' mit Eddie Cantar, Ann Southern und mit den berühmten Goldwnn-Girls. Der beliebte Kugelaugenkomiker wird als Erbe eines 77 -Millionen-Schatzes viel umworben Kurse vom ZV. Jänner (Schlußnotierung Milano) Tre Venezie 3.5 Proz. 83.—, Paris 82-75, Lon

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 5
Datum: 17.09.1910
Umfang: 5
und in Niederösterreich hat entschieden Pech. Dieweilen die Wiener jüdische Zentral presse von den Cbristlichsozialen herumlügt, daß sie zu „Gott Nimm' beten, beweisen zwei Man datare der freisinnigen Partei in Niederösterreich, wo der Kultus dieses Gottes in Blüte steht. Der freisinnige L.-Abg. Hoser hat sich vor einiger Zeit entleibt, um sich der gerichtlichen Abstrafung zu entziehen. In dieser Woche hat oq ^ Z »»< Z' >^i S m I XXlII. Jahrg. Samstag, »Brixener Chronik.- 17. September 1S10. Nr. III. Seite

ein Christlichsozialer gewesen, nicht zurück, aber sie werden durch die Tatsachen wohl eines Besseren belehrt. Richtigstellen werden sie ihren „Irrtum' natürlich nicht. Mit großem Tamtam wurden auch die Nachrichten vyn einer Spaltung in der christlichsozialen Partei in der Oeffentlichkeit verbreitet, wahrscheinlich um die Bevölkerung über den Streit im eigenen Lager hinwegzutäuschen. Daß es im sozialdemokratischen Organisationsbau an allen Ecken und Enden kracht, ist eine Binsenwahrheit. Weniger bekannt

ist, daß am selben Tage, an dem der Bürgerklub in vollster Eintracht arbeitete uud alle Hoffnungen der Liberalen auf Streit und Zank in der christlich sozialen Partei zunichte machte, im liberalen Klub die Zwietracht ausgebrochen ist. Die Zahl der Mitglieder des liberalen Klubs ist im Vergleiche zum Vorjahre durch Dr. Reischs Niederlage und den jetzt erfolgten Austritt Dr. Schwarz-Hillers von 16 auf 14 gesunken. Kote Anbeter ües „Lottes Nimm'. Vor der Ferienstrafkammer zu Elberfeld hatten sich sechs

worden; ihr wurden die Gebiete von Katanga, wovon sie den Namen annimmt und die früher zum apostolischen Vikariat des belgischen Kongo gehörten, zugeteilt. Die Seelsorge in dieser neuen Präfektur liegt in den Händen der in der Abtei vom hl. Antonius von BrugeS ansässigen Benediktiner. MrgerimsschtGhllng vom 15. September 19 !0. Der Verlauf derselben war ein ruhiger, wie es normalerweise der Fall ist. Gegen das Protokoll der Sitzung vom 31. August, in welcher der Beschluß der Plose- bahn-Errichtung

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 05.09.1900
Umfang: 8
des militärischen Duells, die eine für uns Katholiken fo traurige Entwicklung nimmt. Nur die fest geschlossene Einigkeit der Katholiken wird in dieser Frage einen Erfolg erringen können. Die „Reichspost' diskreditiert und stürzt sich in feind seligster Weise gerade gegen jenen Mann, der vorangehen soll — und sie verdächtigt eine Partei, die doch in diesem Kampfe tapfer mithelfen soll. Hiedurch wird Zwist und Verwirrung in die Reihen der Katholiken getragen und die Gegner werden auf die Meinung ge bracht, dass

es den Katholiken mit dem Kampf hegen das Duell nicht ernst ist und dass diese Frage bloß von der „schärferen Tonart der Clericalen' zu einem Agitationsmittel gegen die „gemäßigte' ausgenützt wird. Wenn also die „Reichspost' will, dass in dieser Frage etwas erreicht wird, so darf sie die Einigkeit nicht länger stören, sonst fällt die Verantwortung für das Misslingen auf sie. Endlich können wir dem christlich.socialen Blatte nur abermals den Rath geben, zuerst bei der eigenen' Partei Umschau zu halten, ehe

der christlich-socialen Partei, das „Deutsche Volksblatt', welches das ganze alte Testament ver wirst und dadurch in crassester ^oeise gegen die katholische Lehre versündigt, jedenfalls weit mehr wie die „Reichs wehr.' Warum klagt die „Reichspost' nicht die christlich» socialen Abgeordneten an, dass sie solche Blätter als Parteiorgane dulden und warum fordert sie nicht, dass sie den Verkehr mit ihnen, besonders mit dem „Deutschen Volksblatt', aufgeben. Wir ersuchen um Antwort. Im übrigen machen wir das Blatt

der Katholischen Volkspartei hin zu arbeiten. Anders aber geht Dr. Weiskirchner vor. Er äußerte sich bezüglich der Zeitungsfehde zwischen der „Reichsw.' und der christlichsocialen Presse folgender maßen: „In der letzten Zeit ist in der „Rw.' ein Artikel erschienen unter dem Titel: „Christlichsocial oder katho lisch', in welchem der Versuch unternommen wurde, in die christlichsociale Partei eine Spaltung hineinzutragen. Der Liebe Müh' war umsonst. Fest und geeinigt steht der christlichsociale Reichsrathsclub

wird es keinen guten Ein druck machen, dass die „Reichspost' statt mit unserer Partei einen Pact zu schließen, lieber in den Dienst der liberalen Gemeinbürgschaft sich stellte und zu Nutz und Frommen dieser Gemeinbürgschaft die Führer der katholischen Parteien auf das heftigste befeindet und die Einigkeit im christlichen Lager'stört. Es erübrigt uns noch, einige unrichtige Behaup tungen der „Reichspost' zurückzuweisen. In Nr. 196 vom 29. August schreibt sie: „Es war zur Zeit Badenis, als die Werbung einiger Herren

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 02.05.1903
Umfang: 12
Seite 2 Tiroler Volksblatt. ^ 2. Mai 1903 der Parteitag einstimmig, wieder ein mal die Hand zum Frieden zu reichen, um vor dem ganzen Land zu zeigen, daß nicht die Konservativen den Streit wollen, sondern daß ganz andere Leute nur vom Kriege leben können. Als erster Referent nahm Abgeordneter Pfarrer Schrot t das Wort und sprach an der Hand eines unwiderlegbaren Ziffermateriales über die Tätig keit der konfervativen Partei. Jedermann mußte klar einsehen, wie unbegründet und ungerecht

der Vorwurf einer „konservativen Mißwirtschaft' und ähnlicher haltloser Schlager sei. Dr. P us ch sprach über die Tätigkeit der Konservativen im Landtage. Anschließend an diese Ausführungen nahm Dekan Prieth-Jmst das Wort und feierte in packenden Worten die vielgeplagten und viel angefeindeten Abgeordneten im Reichsrate und Landtage und sprach ihnen unter rauschendem Beifalle und Hoch rufen den Dank und das Vertrauen der Partei aus. Dr. v. Graf sprach über die Protestanten frage in Tirol. Eine Resolution

in diesem Sinne fand stürmische Zustimmung und merkte man jenen warmen, heimatlichen Zug der Begeisterung, der einstmals in der Zeit des Kampfes für die Glaubenseinheit Gemeingut des Tiroler Volkes ge wesen. Advokaturs-Konzipist Dr. Luchner sprach über die Duellfrage und die Hältung des Zen trums, das als einzige, geschlossene Partei im Reichsräte den prinzipiellen Standpunkt der Katho liken eingenommen hat, Ein wahrhast meisterhaftes Referat hielt Ab geordneter Dr. Malfatti über hie Lehrer- und Schulfrage

. Nach ihm sprach als Vertreter der katholischen Lehrerschaft Schulleiter R a ngger und namens der Gemeinden Abgeordneter Geiger. Der Vorsitzende resümierte die Ausführungen und versicherte, daß die konservative Partei in der Lehrerfrage den Standpunkt der ausgleiche nden Gerechtigkeit einnehme und den berechtigten Wünschen der Lehrerschaft mit warmen Herzen ent gegenkomme, andererseits aber auch das Interesse der Gemeinden nicht ans dem Auge verliere. Der allseitige Beifall bestätigte die Zustimmung des Par

teitages zu dieser Haltung. 7. Redakteur Dr. .I e h ly sprach über Partei organisation, konnte aber aus Zeitmangel seine herrliche Rede nicht mehr beenden. Dr.Wackernell schloß den imposanten Parteitag mit den Worten des Dankes an die Vertreter der hoch würdigsten Bischöse, den Herrn Landeshauptmann, die hoch würdigsten Prälaten, Dekane, Abgeordnete, Refe renten und Redner und alle Teilnehmer. Ab geordneter Monsignore Glatz brachte unter Dankes worten an den Vorsitzenden ein Hoch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 30.05.1923
Umfang: 10
Volkspartei. Hierauf erstattete er den Tätigkeitsbericht. Zaseinsrecht und Tafsius- nottveMgM 5m Partei. Er führt aus, daß die Tätigkeit der Partei Zufolge der politischen Lage nicht mehr so sehr nach außenhin in Erscheinung trat, wie in früheren Jahren, sondern daß sich dieselbe mehr in der Stille, aber nicht weniger inten siv vollzog. Es wurden 130 Versammlungen abgehalten. Die Inanspruchnahme des Se kretariates wurde reger, die Korrespondenz umfangreicher. Bon grundsätzlicher Wichtigkeit

der Erde zurückgehallen, wie wir alle hoffen, durch den Wandel der Zeiten zu neuer Entfaltung gebracht werden. Ohne diese unsere Partei wäre unser Land brach und unser Volksleben lahmgelegt. ZÄnn wir sie erhalten und pflegen, beschützen wir in ihr die Wurzeln einer besseren Zukunft. Ich richte daher den Appell' an alle Lands leute. wie bisher unserer Partei die Treue zu halten und mit aller Kraft zur wirksamen Vertretung ihrer Grundsätze beizutragen. Niemand möge sich etwa durch den Zwei fel beirren

dieser Rechte und um die bleibende Sicherung unseres Volkstums wird die Volkspartei, ferne von jeder Ungesetzlichkeit und gehässigen Verhetzung, aber zähe festhaltend an den er erbten Grundsätzen, auch weiterhin ver trauensvoll ausharren.' üassabericht. Der Parteikassier Ing. Bruno Frick be richtet über die auch dieses Jahr mit Erfolg i durchgeführte Finanzierung der Partei und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß Mitglieds beiträge. Spenden, Beiträge zum Wahlfond auch weiterhin den Bedürfnissen der Partei

entsprechend einlaufen. Er dankt allen jenen, die ihm im ganzen Lande zur Seite standen und bittet sie, auch weiterhin unermüdlich tätig zu sein. Der Bericht wurde mit Beifall zur Kenntnis genommen. Man schritt nun an die Wahl des Partei- vorstandes. Abg. Dr. R e u t - N i ko l u s f i wurde nun einstimmig abermals zum Obmann der Partei gewählt. Die einmütige Wahl und der Beifallssturm, der das Ergeb nis begleitete, bewies, wie. sehr sich Dr. Reut das Vertrauen Südtirols gewonnen hatte. Dr. Reut erklärte

aber, die Wahl aus beruf lichen Gründe, nicht annehmen zu können und dankte für das ihm entgegengebrachte unbedingte Vertrauen der Tiroler Bvlks- partei. Beim neuen Wahlgange erfolgte e i n- stimmig die Wahl des Abgeordneten Dr. Karl Tinzl zum Partei-Obmann. Mit lautem, freudigem Beifall wurde das Resultat begrüßt. Nach der nun erfolgenden Wahl des Par- teivorftandes. in der Dr. Reut als 1. Ob» mannstellvertreter erscheint, erklärte derselbe, sich wie bisher in Stellvertretung des Ob mannes der Partei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 18
Datum: 29.04.1911
Umfang: 18
Neichsparteileitung üvcrgcbeu und ersucht, dazu Stellung zu nehmen, zuvor aber mit Rücksicht ans die im dortigen Schreiben vom 23. November tätt> dargelegten Momente und aufge. stellten Bedingungen die Ansicht der führenden Kreise aus den Alpenländern einzuholen, nm so mehr, als ja die Vertreter dieser Länder früher der konservativen Partei auch im Neichsrate angehört haben. Die wiederholte Unterbrechung der NeichSratsvcr- bandluugcn und die Teilnahme der wichtigsten Partei führer an der Delegation

wiederholt, die Konservativen mögen die früher besprochene Bedingung fallen lasten. — Es drehte sich also die Verhandlung nm die Frage des Beitrittes der Konservativen zur christlich- sozialen Partei. In dieser Hinsicht richte ten sämtliche christlichsozialen Konferenzteil nehmer an die Konservativen die dringende Bitie, sie möchten diesen Schritt tun, damit so eine einheitliche Landespartci gebildet und der Neichsratsklub ungeschwächt bleibe. Insbesondere der Abg. Frick trat in der wärmsten Weise

Dr. P u s ch auf die zweite Frage hin, die zur Verhandlung kam. Er sagte nämlich, die Ctiristiiel'wzialen häneu das Ossert der Konser vativen abgelehnt und setzt sei cs an ihnen, d a- sür einen Gegenantrag zu machcu, und Dr. v, Wackcrnell erklärte, wenn man von den Konservativen verlange, daß sie als selb ständige Partei verschwinden, auf lvas sie aber schwerlich eingehen werden, s o m üsse etwa s Sachliches geboten werden. Auf das hin LraNe LA. SHraffl Ks Mandatsvert lung zur Sprache. Als jedoch Dr. v. Wack nell

erklärte, daß keiner von den Konservati! nach einem Mandat sich sehne, erwid SchraffI, daß ein Mandat doch etwas Reelles, ein Machtfaktor sei, und verwies darauf, daß die ehemaligen Konfeii ven der Alpenländer gerade durch ihre Reich;, Mandate einen sehr großen Einfluß in der/z lichsozialen Partei besitzen. Sie sind dadms Vertrauensstellen in der Partei gekomm^ man unterscheide überhaupt nicht mehr M: maligen Konservativen von Christlic! Die Mandatsfrage müsse aber schon des jetzt einbezogen

konservativen Reihen zu nehn)iendcn ^ daten verpflichten, in die Reich-Partei ei^ ten und darin zu bleiben, wie d>^e Abgcor^ der übrigen Alpenländer und, iivenn sie hk> nach austreten würden, die Mandate niet? legen. Auf dem ungeschwächten Bestand der T tei müsse sie bestehen, schon c^ch aus folcM Grunde: Die christlichsoziale Partei sei die ein deutsche Partei des Abgeordnetenhauses, es als Aufgabe ansehe, auch 'die religiösen essen zu vertreten; cs wäre nun geradezu Skandal sür die christliche Ncvölkeruug

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