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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 18
Datum: 30.08.1903
Umfang: 18
gegenüber - feststellen, daß jener Brief einen Beschluß des „Deutscheu Bürgervereiues' mitteilt.?, dessen Obmann- Stellvertreter zu sein ich die Ehre habe, ^ aus welch' letzterem Grunde mir in Abwesenheit des Herrn Obmannes die Aufgabe zufiel, diese Mit teilung im Auftrage des „Deutschen Bürgerver eines' Zu schreiben und zu unterzeichne»! Der fragliche Beschluß, betreffend die Haltung der deutschfreisinuigcn Partei in der Angelegen heit der Lehrerstellebesetzung an der Knaben- Volksschule in Meran

. Diese Feststellung wollte mir darum als not wendig erscheinen, weil mir vorkommt, daß Ihr ''Artikel — in Verbindung mit anderen früheren und gleichzeitigen Artikeln des „Burggräfler' — vou der Absicht getragen ist, der Öffentlichkeit gegenüber die ganze Angelegenheit betreffs der Lehrcrstellenbesetzuug als eiueu Kampf der „guten Sache' mit einer kleinen Gesellschaft „religions loser Leute' darzustellen, — während in der Tat die ganze, große, freisinnige Partei hinter der Mehrheit des Gemeindeausschusses steht

Partei wolle die „sittlich-religiöse' Er ziehung der Kinder in der Schule nicht; wenn Sie die Sätze aussprechen: „Ein freisinniger Lehrer, wie die fortschritt liche Partei zu Meran sich ihn wünscht, wäre zur Erziehung unfähig. Er ist selbst nicht erzogen, denn seine Kräfte nnd Fähigkeiten, so hervor ragend sie auch sein mögen, haben nicht jene Richtung, wie sie zur Erziehung notwendig ist': ferner: Daraus ergibt sich, wela)' ein Seite 5 großes und delikates Werk die Erziehung sei

, und wie nnverstandig es ist, den Lehrer, der auch Erzieher sein muß, vom Standpunkte einer Partei zu wählen nnd zwar einer Partei, b.'i der die Religion die allerschwächste Seite bildn. Die Erziehung, wie die Würde nnd der Charakter des Lehrers werden dadurch in den Kot ge treten'; uud gar: „ Will man daher ein Land, ein Volk, eine Ztadt hassen uud rninieren, 'o muß man eine freisinnige Schule etablieren. Das Verderben derselben müßte bei uns nm so ge- waltiger sein, als in einem Kurorte die Gefahr

der Gesellschaften, der Genußsucht nud der 'chlech- ten Beispiele ohnehin so groß ist, daß die wenig ften jungen Leute sich aufrecht zu erhallen ver mögen': wenn Sie endlich der freisinnigen Partei durch den Sinn uud den Wortlaut Ihres ganze» Ar tikels vorwerfe», daß sie der „Religiou' engen behrt oder entbehreu möchte!' Freilich, der „Religion', der Sie nnd Ihre Kampfgenossen stets das. Wort sprechen, deren Geist auch jede» Sav Ihres Artikels durchwehr, — dieser „Religion' freilich huldigen wir Frei siuuigen

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 29.04.1924
Umfang: 6
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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 01.09.1874
Umfang: 8
waren, die un ruhigen Nachbarn jenseits des Rheins zu schlagen. Gewiß würde es solchen Aufrufen von Seite der ^.eigenen Partei an der lautesten Bewunderung nicht ^fehlen, denn jeveS Machwerk, das einer Partei schmeichelt, wird ja von dieser als ein Meisterstück der Weisheit und Charakterstärke bejubelt und ge- priesen. — Am meisten Freude über die steigende innere Zerklüftung in Deutschland werden aber jeden falls die Franzosen haben: sie finden, wenn es je einmal zum „Rachekrieg' kommen sollte, einen wohl

würde, da die in diesem Lande eingenommenen Gelder einzig und allein wieder für das Wohl dieses Landes verausgabt würden, was durch einen in Trient tagenden Landesausschuß, der aus praktischen Männern gebildet ist, die das Land genau kennen, leichter geschehen kann, als von Män nern, die das Land nur selten besucht haben. Da die liberale Partei, welche die große Majorität des ReicbSratheS bildet, die einzige Partei ist, die nach ihren auf den Staatsgrundgesetzen beruhenden Prin zipien gezeigt habe, einem Bestreben, taö

durch dieselben Grundgesetze berechtigt erscheint, nicht ent- gegentreten zu wollen, und weil diese ^Partei allein die Allmacht der Provinziallandtage verwirft, die von den anderen Parteien in Oesterreich angestrebt wi.d, so erklärte Dr. Venturi eö für eine Noth wendigkeit der Abgeordneten dieses LandeStheileS, sich fest und aufrichtig der liberalen Partei des Reichörathes anzuschließen» die, indem sie die indi viduelle Freiheit beschützt wissen will, grundsätzlich auch eine Gegnerin ist der Einmengung von Politik

in Sachen, wo eben die Politik ferne bleiben soll, eine Partei, die zur Devise hat. Jedermann in der Ausübung der ReligionSpslichten, was immer für einer Religion er angehören mag, zn beschützen. Auf die konfessionellen Gesetze übergehend, wegen welcher die liberale Partei als diejenige bezeichnet wird, welche die katholische Religion zu untergraben ge sonnen sei, fordert Venturi Jedermann auf, mit den Gesetzen an der Hand nur Eine Stelle darin vor zuweisen, welche gegen die Dogmen unserer Religion

lautet. In Predazzo schloß der Abg. Venturi seine Neve mit dem Bemerken, daß der verfassungstreuen Partei, trotz der Verleumdungen der Gegner, sich jeder katholische Christ ohne Furcht, sowie auch jeder Bürger anschließen kann, da diese Partei nach ihrem Programme inner dem Rahmen der StaatSgrund- gesetze die nationale Individualität anerkennt, gleich zeitig danach strebt, die individuelle Freiheit und den bürgerlichen Fortschritt zu fördern und den Bürger beschützt in der Ausübung seiner Pflichten

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 27.05.1882
Umfang: 10
, welche Tausenden von Staatsbürgern das wichtigste konstitutionelle Recht verleiht und darum gleichfalls vo« höchster Wichtigkeit für die Zukunft Oesterreichs erscheint. I« beide» Häuser« wird die Entscheidung im Sinne der conservativen Partei ausfallen, obwohl die Opposition den letzten Mann an Bord berufen hat. Die Haltung der liberalen Partei in der Wahlreformvorlage ist höchst bezeichnend. Man erinnert sich vielleicht, daß Dr. Herbst, der Führer der „faktiösen Opposition' im vorigen Herbst

noch seinen Wähler» i» Schluckenau erklärte: die liberale Partei könne a» eine Erweiterung des Wahlrechtes nicht denken, well sie dadurch einen Selbstmord begehen würde; das hinderte ihn nicht in dem Augen blicke, wo die konservative Partei energisch die Wahlreform in die Hand »ahm und für ihn die Gewißheit bestand, daß eine Erweiterung des Wahlrechtes durchgeführt werde, auch wenn er noch so heftigen Widerstand leistete, den Versuch zu wagen, die Vorschläge der con servativen Partei zu übertrumpfen. Damals

schien es, als ob die Liberalen in der Erweiterung des Wahlrechtes nicht weit genug gehen könnten, als ob fie am liebsten das allgemeine Wahlrecht einführe» wollten. Heute liegen die Dinge wieder ganz anders. Heute zeigt die liberale Partei ihr wahres Gesicht. Die liberalen Herrenhausmitglieder wollen von einer Erweiterung des Wahlrechtes überhaupt nichts wissen; sie bekämpfen dieselbe mit dem Aufgebot aller Kräfte. Er bärmlicher hätte die liberale Partei i» der ganzen Frage sich nicht benehmen könne

», denn was soll die Comödie, wie sie die Liberalen in dieser Frage aufführte», ihnen nütze», nachdem doch das ganze Volk mehr und mehr zur Einsicht gekommen ist, daß diese Partei nur deßwegen sich liberal nennt, well sie jede wahre Freiheit haßt. Daran, daß diese Erkenntniß immer mehr Boden gewinnt, wird auch die Kundgebung nichts ändern, welche gestern die „Vereinigte Linke' an die Wähler erlassen hat, wird ja doch dieses Manifest sogar vo» liberalen Organen als ihr „Schwanensang' bezeichnet. Die dumpfe Resignation

, welche auS diesem Acktenstücke trotz mancher Kampfes phrasen spricht, ist das Bekenntniß der Ohnmacht, das darin niedergelegt ist, vor Allem aber die wiederholte Versicherung, daß nach wie vor volle Einigkeit herrsche -- eine Versicherung, die Niemand glaubt, Volksblatr Nr. 4Z. .MaLRS«« der nur einmal eine« Blick hinter die Coulissen gethan hat und die vollständig unnöthig wäre, wen» sie auf Wahrheit sich gründe» würde— bezeichnen^ daß die Partei selbst fühlt, daß sie am Ende ihres Lateins angekomme» ist. Man braucht

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 26.03.1850
Umfang: 6
mit Hannover betrifft, so scheinen darüber die Kabinette ruhiger geblieben z» sein alö die Zeitungen. Ein Schreiben aus Berlin in der Frankfurter Oberpostamtszeituug sagt: „Mit der wegen des hannoverischen Rücktritts vom engern Blinde entstandenen Spannung zwischen beiden Höfen und Staaten ist es keineswegs so ernstlich, wie man glaubte konscqutiitcrireise voraussetzen z» müsse». Die Bezieh ungen der beiderseitigen Diplomatie sind ganz srennd- schästlich. Hannover glaubt wenig fürchten zu dürfen

Flüchtlinge zur Abreise nach England in Bewe gung- woselbst sie sich nach der Türkei oder Amerika einschiffen *1, im Fall sie in den brittischen Reichen nicht Beschäftigung finden. Mit den Ungarn verhält es sich ebenso. Sie werden dazu von den schweizerischen Be hörden unterstützt. Frankreich. Paris, 18. März. Die Eoalition zwischen L. Bo naparte und den Ehefs der konservativen Partei wird jetzt auch durch einen Artikel des „Napoleon' bestätigt. Das Journal des Elysö, in seiner schwülstige» Weise, rühmt

zuretten. Unter den Slnwesenden waren Mols, Thiers, Montalembert, Ber. ryer, St. Priest, L. Faucher, PiScatory, Brogl.e, Va- timeSnil. Die früheren Minister Odilon Barrot und Dufaure waren ebenfalls eingeladen, jedoch nicht er schiene», was als eine Weigerung, sich an diesen Maß» regeln zu betheiligen, betrachtet wurde. Montalembert war der erste Sprecher. Er zeigte mit scharfe» Zuge» die Gefahren, welche aus den letzten Wahlen für die gemäßigte Partei entstanden seien; er suchte hieraus

und die Stellung der Bürgermeister zu stimmen, als sie auch jeden Beistand zu neuen An griffen gegen die Freiheit verweigern werden. Sie füg ten hinzu, daß wenn sie für ihre Person auch solchen Maßregeln zustimmen wolltcn, ihre Partei sie im Stiche lassen würde. (Dieses Benehmen der Führer ist gestern in der Zttsammcnkuiist der legitimistischen Abgeordneten vollkommen gebilligt worden.) In Folge dieser Erklä rung wurde die Konferenz abgebrochen, jedoch soll die Regierung nnd ihre Anhänger ihren Plan

den Mitteln solcher Gefahr vorzubeugen, wenn sie aber doch niiadwendbar sich erweisen sollte, für Dänemark . entschieden und durch thätige Unterstützung Partei jit nehmen. Daß man zu London und zu Paris die däni sche Frage ganz im gleichen Licht betrachtet ---'/Zu St. Petersburg, ist eine auch zu Berlin wohlbekannt-Tbat- fache, und namentlich ist die Sprache de« französischen ^kabinetö m der iünasten Zeit ri'ne fast HAvkNde ge* worden. . ^ <N. M. Z.) N,rla» und unter Verantwortung dc« Johann Schumacher

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Volksrecht
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Seite 2 von 4
Datum: 08.08.1923
Umfang: 4
Grenzüberschriltscheines befand, tvnrde aus nngärischem Boden ohne vorherigen 'Anruf von unga rischen Grenzpatrouillen erschossen. Tie Erhebuirgen sind im 'Zuge. Hakenkreuz und Sowjetstern. Großes Auf sehen erregt in Dentschländ ein Artikel des Grafen Re- veutlviv, eines der hervorvorrngendsteu Führers der deutschvöskischen Gruppe in der — Roten Fahne. Dieser Artikel ist betitelt „Ein Stück Weg' und bespricht die Möglichkeit einer teiltoeise g e », e i u. f nm e ii Taktik bei' deutschvöltische» Partei

und der kouimnnistischeu Partei. Ter Artikel ivird für ein Sympathiezeichen für „geistige Annäherung' der beide» radikalen Parteien gctvertel. Auch anderswo gibt es Kommunisten, namentlich solche aus der Koujuulturzcit, die sich auffallend den nationalistischen Parteien nähern. Do z i n l i st'i s ch e Eins g n n g i n I r a n k r e i ch? Die von der französischen könuunnistischeu Partei abge- salleueu oder ans ihr ausgeschlossenen Revolutionäre, die unter Führung des gelvesenen töiumuuistischen Partei sekretärs

Frossard die „Union Soeinliste-Eominnnisle' gegründet haben, iveuden sich an die französische sozia tistische Partei 'mit der Aufsordernng, eine Basis ans- sindig zn machen, ' ivie die beiden Parteien vereinigt werden könnten. Im Aufträge der permanenten. 'Ad ministratiokömmissiou der sozialistischen Partei hat nun der Sekretär der Partei, Genosse Paul Fan re,' au die sozialistisch-kömmniiistische llnion mir» offenen Brief ge richtet, in denc hervorgehobeu ivird, das; die Basis der Vereinigung

in den alten Grundsätze» der sozialistischen Partei zu suchen sei nud außerdein in den'in Hamburg! niedergelegten Grundsätze» der sozialistische» Ä.rbeiter interuatiouale. Faure unterstreicht, daß die französische sozialistische Partei eine Klassenpartei des Proletariats ist. daß ihre Arbeit die Hervorhebung der Klassengegen sätze zur proletarischeil Revolution vorbereite. In wei teren Anseinandersetznngen und Jnsorinativiien stehe er gerne schriftlich und mündlich zur Verfügung. Gefährdete

der Neuyorker Herald aus Washington: Der plötzliche Tod des Präsidenten Harding habe die republikanische Partei znmindest vor übergehend in Berwirrinig gestürzt. Falls Präsident Cvolidge die Partei nicht zu einer neuen Einheits- front znsammensasse, sei zn befürchten, daß sich die Partei in eine Reihe von Fraktionen spalten und daß vielleicht eine, ganze Reihe von republikanischen Kandidaten- ;ür die Präsidentenwahl im Jahre 1924 anstreten iverde. Ms solche mögliche Kandidaten nennt das Blatt iinljer

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 27.03.1877
Umfang: 6
unserer Meinung nach gar wenig zum Wortführer der neuen Partei, und er darf eS uns nicht übel neh men, wenn wir unS erlauben, an der Aufrichtigkeit seines Gesinnungswechsels zu zweifeln. Vorsicht thut eben unter solchen Verhältnissen doppelt noth, da wir unS nicht recht vorstellen können, wie man im parla mentarischen Leben aus einem eifrigen Anhänger der einen der dominirenden Parteien im Handumdrehen zu einem leidenschaftslosen, nur auf das Wohl des Landes bedachten Zwittcr

werden kann. Entschieden clerical war bislang auch der zweite im Bunde, Herr Graf Fedrigo Fedrigotti, der für seine, männiglich bekannte, rettende That im Reickisrathe seinerzeit eine hohe Decoration erhielt. Ihn. der bei der letzten Landtagssession von seinen politische» Freun den sich trennte, und eine eigene Partei bildete, die er allerdings mit einem einzigen Blicle im Spiegel zu überschauen und zu mustern im Stande war, mag wohl das Gefühl des Alleinstehens veranlag haben, Gesinnungsgenossen zu werben

und das Wagniß, eine Mittelpartei zu bilden, von neuem zu beginnen. In eingeweihten Kreisen munlelt man jedoch, daß ihm gleich Von vornchl-rein jede Hoffnung aus die Führerschaft der Partei benommen wurde, für die er seinen Freun den zu wenig Gewähr zu bieten schien. Taß er bei entsprechender Gelegenheit seinen bisherigen Freun den nicht wehe thun wird, wer möchte ihm dies ver> crgen, wenngleich er es ihnen möglicherweise doch ent gelten lassen dürfte daß sie ihn diesmal in seinem früheren Landwahlbezirke

, in dem er bekanntlich nicht mehr gewählt wurde, trotzdem er sich im „Raccogli- tore' mit so beredten Worten zur Wahl empfohlen hatte, schmählich sollen ließen. Sollte ihm die schwarze Kohorte seine Thätigkeit bei der Bildung der Mittel- Partei so sehr in Uebel genommen und ihm deshalb die Wähler abwendig gemacht haben, bei denen selbst seine, als lockender Köder hingeworfenen Versprechun gen. einer Eisenbabn durch Iudicarien, nicht mehr zogen. Aufrichtig Wunder nahm es uns. die beiden Aarone Johann und Josef Moil

der clericalen Partei führen muß. Uebri- geuS versichert man unS. daß die genannten zwei Her ren bereits bedauern, ihre Unterschrift unter das Pro gramm geletzt zu haben, welches abgesehen von seiner sprachlichen Monstruosität doch etwas zu unklar und verschwommen ist. als daß man sich mit Grund der Hoff nung hingeben könnte, dasselbe zu verwirklichen. Daß auch die beiden, in der Reihe folgenden Herren, Baron Rudolf Schneeburg und Graf Franz Thun-Sardagna, entschieden clericaler Färbung sind, bedarf, nachdem

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 31.07.1930
Umfang: 12
. Mit der Notverordnung wird also vielleicht »Partei vis zu einem gewissen Grad geholfen: aber man wird kaum sagen der neuen Bauernp können, datz die Verordnung den Mittelpattelen die Unterlage für eine zügige Wahlparole liefert. Dagegen wird die Sozialdemokratie — von den Kommunisten und Nationalsozialisten zu schwei gen — in ihr viel Stoff zur Agitation finden. Die Deutsche Staatspavtei In Berlin ist über Nacht die Deutsche Staats- Partei gegründet worden. Am Donnerstag wurde begonnen und am Sonntag war die Deutsch

« Staatspattei geboren. Zu den Unterzeichnern des Gründungsaufrufs gehören die bekanntesten Führer der Demokratischen Partei und der rolksnattonalen Reichsvereinigung (so lauttt Kurs gegen Sozialtemokeatte Das deutsche Reichsgesetzblatt vom Sonntag veröffentlichte die „Verordnung des Reichspräfi- denten zur Behebung finanzieller, wirtschaftlicher vrü> sozialer NotstSrwe'. Auf Grund des Att. 48 verordnet der Reichspräsident im ersten Abschnitt „Deckungsmatznahmen für den Reichshaus- halt 1980-, di« znm

. die unter die Hilfsmatznahmen Ir die Landwirtschaft zu zählen find. Die eichsregierung hat den Nothaushalt, der am 4Ö abläuft, nicht verlängert, sie richtet sich Männer der Wissenschaft. Die Zentrale der Deutschen Volkspartei nimmt die Parteigrün dung nicht gut auf: denn fie läßt in unfreund lichem Ton durch ihre Korrespondenz erklären: „Alle Meldungen über eine Beteiligung der Deutschen Dolkspartei an der zur Staatspartei umgetauften Demokratischen Partei sind «nrlch- ttg. Die Deutsche Dolkspartei hält fest

an ihren weitergehenden umfassenden Sammlungsbestre bungen.' Vom Standpuntt der Demokrattschen Partei aus ist ein freiwilliges Aufgehen in einem grö ber« Verband gewiß das beste, und es bedarf keiner langen Erklärungen, warum gerade die offiziellen Führer der Pattei diesen Schritt ge wagt haben. Die Demokratische Partei schwin det seit zehn Jahren stetig dahin, und war seit geraumer Zeit einer eigentlichen Untergangs stimmung verfallen. Es gab wohl im letzten Reichstag keinen einzigen demokratischen Abge ordneten

. der an den Bestand seiner Partei über die Legislaturperiode hinaus glaubte. Am fo interessanter ist es, datz unter diesen Umständen die Führer der Volksnationalen Reichsvereinigung, dt« ja in den Wahlkampf sinzutreten gedachte, nicht auf das Erbe der demokratischen Stimmen spekulierten, sondern sich für den größeren Verband gewinnen ließen. letzten Jahren eine bemerkenswette Wandlung durchgemacht. und es wird sich nun zu weisen haben, ob die Masse ihrer Anhänger dem Auf ruf der Staatspartei folgt. Der jungen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 01.12.1879
Umfang: 8
ist, unter den jetzt obwaltenden Verhältnissen unverändert aufrecht bleibe. Die Majorität der liberalen Partei in Ungarn behandelt diese Frage vorweg als eine Machtfrage, aber nicht als eine Machtfrage der Partei, sondern als eine Machtfrage des Reiches. Aber in dem sie diesen Standpunct als den allein maßgeben den festhielt, kräftigte sie auch ihre eigene politische Stellung. Die Majorität von 47 Stimmen, welche das Wehrgesetz votirte, constatirte von Neuem die Regierungsfähigkeit der liberalen Partei

und des ihr entstammenden Ministeriums Tisza. Von Seite der deutsch-liberalen Partei hat man sich dahin geeinigt, Vorerst für eine Reduction deS Präsenzstandes von 255.000 auf 230.000 Mann, jedoch für die Ver längerung auf zehn Jahre zu votiren, eventuell jedoch die Bewilligung des Gesetzes nur auf drei Jahre zu beantragen. Die Vertreter der deutsch-liberalen Partei wollen somit ihren Wählern gegenüber das öffentlich und wiederholt eingegangene Engagement ein lösen, daß sie, die Gewählten, eine Herabsetzung deü

HeereSaufwandeS anstreben werden. Wir suchen, wie wan sieht, die leitenden Motive der Partei in dieser Frage nicht in dem consequenten Bemühen, der jetzigen Regierung eine tendenziöse Opposition zu machen, son dern in der politischen Geschichte der Partei und in den persönlichen Ueberzeugungen ihrer Vertreter. Wir achten diese Geschichte und diese Ueberzeugungen. Nur waren und sind wir stets der Meinung, daß die Situation der Welt und unserer Monarchie sich nie mals nach den Traditionen und Ueberzeugungen

einer Partei wenden lasse, sondern, daß die staatsmännische Einsicht und Klugheit jeder Partei gebieten, ihre Ac> tion nicht nach früher eingenommenen Standpuncten einzurichten, sondern nach der Natur der factischen und im gegebenen Momente einzig bestimmenden Ver hältnisse. Die deutsch-liberale Partei im Abgeord netenhause hat nur deu momentanen Effect im Auge und auch dieser wird in seiner Schwäche sehr rasch durch das Verhalten im Herrenhause dahinschwinden. Die parlamentarische Situation

Ueber zeugung dieser. anerkannten .„Staatsnothwendigkeit' unterzuordnen, weil die momentane Einigung der Clnb- ' beschlüsse höher steht als die StaatSnothwendizkeit und als .die politische Zukunft der liberalen Partei in Oesterreich.' —Das „W.Extrablatt' schreibt: „Wir gestehen, daß wir die Wehrgesetzfrage von allem An fange her als eine eminent technische, als eine Frage der Fachwissenschaft aufgefaßt haben, über welche zu nächst den Fachmännern das Wort gebührt. Als eine politische Frage erscheint

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 14
Datum: 24.12.1891
Umfang: 14
, der verfassungstreuen und fort schrittlichen Partei an und wurve 1834 vom ober österreichischen verfassungstreuen Großgrundbesitz in den oberösterreichischen Landtag gewählt. 1333 war er Landesauöschuss-Beisitzer. Als Dr. Eigner 1388 daS ReichSrathSuianrat niederlegte, wurde Gras Kuenburg zum Abgeordneten der Hauptstadt Linz gewählt. Man erzählte sich damals, dass Graf Kuenburg sich lauge .geweigert habe, als Candidat aufzutreten, dass er sich schließlich, der freundschaftlichen Zurede feines Jugend freundes Plener

Rechnung tragend, zur Annahme der Candidatvr entschlossen habe. Bei den diesjährigen Neuwahlen wurde er abermals in denReickSrath ent sendet. Hier hat sich Graf Kuenburg als tüchtiger und fachkundiger Parlamentarier gezeigt, der niemals in politischen Debatten das Wort ergriff, sondern aus schließlich in Fragen sachlicher Natur als Redner auf trat. Von der Linken wurde er in den AusfchusS für das neue Strafgesetz gewählt. Er gilt, wie die „D. Z.' sagt, in den Kreisen seiner Partei

vernimmt, das» die Ernennung de» Gra fen Kuenburg zum Minister bereits vollzogen ist. — Ein Conlmunique der Vereinigten deut schen Linken meldet: Dr. Plener erörterte vor einer Anzahl Parteigenossen den bevorstehenden Ein tritt de« Grafen Kuenburg ins Ministerium. Da der Eintritt eine» dec Führer der Partei von der Regie rung als mit ihrer Stellung über den Parteien un vereinbar erklärt wurde, einigte sich die Partei mit dem Ministerpräsidenten über den Eintritt eine« Ver trauensmannes der Partei

, als welcher Graf Kuen burg im hohen Grade geeignet erscheine. Die Partei behält sich die Actionsfreiheit und Selbständigkeit ge genüber der R.gierung und den Parteien vor. Der neue Minister wird den Clubversammlungen beiwoh nen und die Beziehungen zwischen der Regierung und der Partei vermitteln. Die Versammlung stimmte dem Resultate d.r Verhandlungen zu. Die Partei- leitung wird nächstens über diesen Gegenstand vor der Vollversammlung berichten. Vermischtes» ^ Hos- und Personalnachrichten. Se. Majestät

.' Lustspiel von Ad. LÄrrvnge. T^'?egvapb>is«He Depes^öev» Budapest, 23. Dec. In einer Couferenz der liberalen Partei hielt der Ministerpräsident eine Reve, worin er, Bezug nehmend auf die bevorstehenden Wah len,. aus den Patriotismus der liberalen Partei hin weist, die das Gleichgewicht im Staatshaushalte her beiführte. Hauptaufgabe sei nunmehr die innere Con- solication des Landes. Die Partei erklärte ihre freu dige Zustimmung.. — Da» Abgeordnetenhaus be schloss, keine meritorischea Gitzuvge

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.02.1896
Umfang: 4
Abgeordneten jetzt, wo ihnen gerade mit der Erneuerung des Ausgleiche« da« Mittel in die Hand gegeben ist, Oesterreichs wirthschaftlichem Rückgang Einhalt zn bieten, wohl bedenken! Politische Äedmicht. Oesterreich. Der gegenwärtige Führer der Vereinigten Linken Freiherr v. Clumeeky hielt am Sonntag in BrKnn eine politische Rede. Er betonte zunächst, daß er al« Präsident deS Xbgeord- «etenhause» sich eine gewisse Zurückhaltung auferlegen müsse und führte dann aus: Die deutschliberale Partei habe seit

dem Jahre 1879, in welchem sie selbst noch am Ruder war, eine derart wichtige Stellung nicht innegehabt, wie gegenwärtig. Die Par tei habe wesentlich an Bedeutung gewonnen, und diese ihre Be deutung werde auch in den leitenden Kreisen vollkommen gewür digt. Die Partei ihrerseit« unterstütze di: Regierung d«nn, wenn diese den Principien der Partei Rechnung trägt. (Und Feldkirch?) Die Bedeutung und der Einfluß der liberalen Partei haben sich während der letzten ReichSrathSsession trotz deren mitunter stür

mischem Verlaufe offen dokumentirt. Auch habe die Partei trotz der von den extremen Elementen fast täglich erhobenen Schwie rigkeiten die parlamentarischen Geschäfte so geführt, daß, was seit Jahren nicht der Fall war, daS Budget im Ausschüsse noch im abgelaufenen Jahre v»tiert und im Hause zur Verhandlung ge bracht werden konnte. Redner fuhr dann fort: Ich habe auch »ie Uebeizeugung, daß der Regierung die Erhaltung der liberalen Partei wirklich u»d wahrhaft am Herzen liege. Ich sage

, daß ein österreichischer Staatsmann sich diese Partei schaffen müßte, wenn er sie nicht vorfände. Darum kann ich auch sage« : Graf Baden! ist ein guter öster reichischer Staatsmann. (Lebhafter Beifall.) In seinen weiteren Ausführungen empfahl Freiherr von Chluniecky der Partei den innigen, lebhaften Kontakt mit der Bevölkerung. Wenn die Partei eS erreicht, daß auch jüngere, frischere Kräsie innerhalb derselben auf den Plan treten; wenn mit Hintansetzung von eben bestehenden kleinlichen Meinungs verschiedenheiten

ein innige» Zusammenwirken im politischen Leben erreicht wird — dann wird die Zeit kommen, in der auch die Bevölkerung erkennen wird, daß die fortschrittliche Partei für das Deutschthnm in Oesterreich Erfolge ehielt hat wie keine andere. Bezüglich de» Ausgleiches mit Ungarn äußerte sich Chlumecky, indem er seinem lebhaften Bedauern Ausdruck gab, daß hübni wie drüben mit Schlagworten gegen den Ausgleich agitirt werde. In Betreff der Wahlresorni äußerte er sich, daß die Partei für eine solche stimmen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.04.1926
Umfang: 8
die Namen des neuen Reichsdirektoriumsder,Partei vor und der Große Rat genehmigte sie. Hernach wurden August Turati zum GeneraZjsskretär der Par tei, Lsaào Ar pinati, Alexander Mel chior^ Renato Ricci und Achille Stara ce zu Generalsekretären des Direktoriums, Ge rardo Bonellii, Lare Margh inotti, Al bert Btanc und Mauviizio Maraviglia zu Mitgliedern des ReichMrektoriums und Johann Marinelli zum 'administrativen Generalsekretär der Partei ernannt. Das Reüchsdi retto rtum wird am 7. April

. Die Zusammensetzung des Großen Rates H folgende: Minister, lUnterstaàfekre- täre, Mitglieder des Nei'chW>rekt0riums der fofciftüschen Partei, GeneraNommandanten der Relchsnrlliz, Generalsekretär der fafcistifchen Gewerkschaften Mg. Äo ssoni, Senatoren Gen tile und Corrodimi, Exzellenz De Becchi, Gou verneur von iSomalienland, General De Bono, Gouverneur Tripolitcmiens und Ab«aeordnet:r Giunta als Sekretär des Rates? 'Außerdem àht Ministerpräsident Mussolini! weitere Per sönlichkeiten gelegentlich heran

, um den Großen Rat Wer irgeiàinen sspeziàllen Vorgang zu informieren. Als höchste Instanz der fascisti- schen Hierarchie ist der Große Rat das vorbe reitende Organ der sadistischen Gesetzgebung. Die wichtigsten Direktiven der saiscistischen Re volution werden zuerst im Großen Rate be sprochen und bekommen darauf gesetzliche Form durch den Ministerrat. Die Direktiven der Partei unverändert (Telegr. unsere» Korrespondenten.) p. Rom, 31. März. iDie Schung des Großen Rates dauerte die ganze Nacht hindurch

, nicht weil «sie etwa un ruhig und bewegt gewesen wäre, sondern weil sie die Arbeit von wenigjstens drei- Sitzungen er ledigt hat. Die Rede Mussolinis hat allein bei nahe vier Stunden eingenommen und bsfakte sich mit allen Problemen der Innen- und Außen-, wirtschaftlichen und militärischen Poli tik, «der Partei, der Gewerkschaften, der politi schen Flüchtlinge usw., mit zahlreichen sachli chen Beweisen seine Behauptungen unter stützend. Die vorgenonmrenen Veränderungen in den führenden Hierarchiien der Partei wur

den rasch beschlossen^ da sie schon im vorhinein vereinbart worden, war. Jede Interpretation, die Zwistigksiten als «Wache der Veränderun gen gibt, ist zu verwerfen. Die Zeitun gen höben hervor, daß die Direktiven der fafci- stifchen Partei unverändert bleiben, da Turati ebenlso intransigent als «Farinacci G, dessen Vizefekretär er war und dessen Vertrauen er genoß. Wenn «man absolut eine Charakteriver- schiedenheit vorfinden will, könnte diese in der gewerkfchaftliiàn Spezialisierung von Turati

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.07.1895
Umfang: 4
vorliegende Budget bewilligt, ist zwar gesorgt, aber eine Negiernngömajorität ist noch uicht vorhanden, vor läufig finden Verhandlungen, Anerbielungen unv auch schon Annäherungen statt, die radikale Opposition des Ministeriums Windifchgrätz wird in manche Berechnung einbczogen und Fraktionen, die sich früher bitterseind gegenüber gestanden, denken an eine Versöhnung. Einsam scheint heute nur eine Partei dazustehen, die während der Koalition scheinbar das große Wort geführt hat, die Vereinigte deutsche

Linke. Ihre Führer haben damals über die Begründung der Koalition, welche die Mehrzahl der deutschen Abgeordneten in enge Verbindung mit ihren bittersten Gegnern von einst und jetzt, mit jener Partei vereinte, welche ihre verschiedenartigen Elemente nur durch den allen gemein samen Haß gegen ein freiheitliches Deu'.schthnm zusammen halten konnte, ihre freudige Genugthuung bezeugt; sie haben all'die düsteren Erinnerungen auü der Taafse'schcn Aera unter drückt und die Hände georückt, die durch lange

die beiden andern Parteien zum Verzicht auf diese Begünstigung der Slvveneu zu veranlassen oder den Widersland ihrer Partei brechen zu können. Sie erklärten sich sogar zu einem andern Opfer bereit, welches viel schwerer ins Gewicht fiel, sie be zeigten eine geradezu unbegreifliche Nachgiebigkeit gegenüber allen Ränken, die der Hohenwartklub in der Wahlreform- angelegcnhcit versuchte und ungehindert übte. Die Lösung d'eser wichtigen Frage, die so dringend begehrt wurde, und die seit dem Entwurf TaafscS

die gesammte Bevölkerung beschäftigt hatte, half die deutsche Linke verschleppen, verhindern, zu dem k äg- lichen Machwerk dcS Subkomite gab die Partei auch ihren Namen her nnd nur durch die entrüsteten Kundgebungen sah sich nst Graf Kuenburg zur Erklärung gezwungen, daß die Partei erhebliche Einwendungen vorzubringen entschlossen sei. Einen freundlichen Dank seitens des HohenwartklubS eriuhl die Linke nicht. Es kam ganz anders. Der Posten „CM' wurde von den deutschen Wählerschaften sehr ernst genommen

, ihre Abgeordneten fühlten sich dadurch beunruhigt und ge zwungen, der Parteileitung dringende Vorstellungen zu machen. Andererseits mußte sich die ultramontaiie Partei entschließen, nachdem die Mission deö Kardinals Schönborn in Nom ge scheitert war, sich mit der christlich-sozialen Fraktion, die sie eben noch im „Vaterland', in Graz und Linz heftig bekämpft, zu verständigen und als die großen Erfolge dieser Gruppe bei den Wiener GemeindeiathSwahlen sich geltend machten, da mochte den Klerikalen, dem stärksten

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Brixener Chronik
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Seite 9 von 12
Datum: 31.10.1907
Umfang: 12
Beilage zu Nr. 131/132 der »Vrwener Chronik'. 1907. Eine große Rede Dr. Lnegers. Me chriMichsosisie Verewigung gratuliert ihrem führer. Die Abgeordneten der christlichsozialen Partei versammelten sich vor der Haussitzung in ihrem Klublokale, von wo sich dieselben vollzählig ins Rathaus begaben, um dem großen Führer ihre Gratulation zum Geburtstage darzubringen. Im großen Empfangssalon gesellte sich auch der Präsident des Abgeordnetenhauses Dr. Weis kirchner zu den christlichsozialen

Abgeordneten. Kurz darauf erschien Bürgermeister Dr. Lueger im Kreise seiner Klubgenossen, von denen er über aus herzlich bewillkommnet wurde. Landmarschall Prinz Liechtenstein hielt so dann an den Bürgermeister folgende Ansprache: Hochverehrter Herr Bürgermeister! Im Namen der stärksten Partei des Parlamentes kommen wir heute, Ihnen die Glückwünsche des christlichen Volkes zu Ihrem Geburtstage darzubringen. Mehrere Jahrzehnte sind ver flossen, seitdem die christliche Bewegung ent standen ist. In Wien

, im Herzen des Reiches, waren Sie es, ver dieselbe aus der Taufe ge hoben hat; Sie sind ihr zu Pate gestanden, (Bravo!) Die christlichsoziale Partei ist er starkt, gewachsen und hat Ihrer Erziehungs methode alle Ehre gemacht. Auch die letzte Probe hat sie bei den Reichsratswahlen dieses Jahres gut bestanden. Diese wa^en das ent scheidende Examen fürs Leben, die Matura. Wir haben vor dem strengsten Richter, vor dem allgemeinen Stimmrechte, den ersten Preis davongetragen, während andere Schüler

, bei welchen- d?r Dünkel die Einsicht übertraf, glänzend durchgefallen sind. (Beifall.) Diesen Erfolg verdanken wir Ihnen, der Sie uns trefflich auf diefe Prüfung vorbereitet haben. (Lebhafte Zustimmung.) Aus dem Jünglingsalter der Sturm- und Drangperiode tritt nunmehr die christlich soziale Partei in das Mannesalter ein, dem noch ernstere Kämpft bevorstehen. Ihrer jetzigen Stärke entspricht eine schwere VerantwmttMg, höhere Pflichten, größere Aufgaben. Mit Gottes Hilfe können wir in Oesterreich die führende Partei

werden, aber unter der Bedingung, daß Sie, verehrter Herr Bürgermeister (Prinz Liechtenstein streckt bei diesen Worten dem Bürgermeister die Rechte entgegen, in welche dieser einschlägt), der Führer der führenden Partei bleiben! Gottes Gnade hat Ihnen die Gesundheit wiedergegeben; Gott erhalte uns dieselbe. Vaterland, Volk und Dynastie be dürfen Ihrer in diesen schweren Zeiten! (All seitige Bravorufe.) Von der Ansprache des Prinzen Liechten stein sichtlich gerührt und freudig bewegt, nahm Bürgermeister Dr. Lueger

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 17.01.1871
Umfang: 8
unserer Verfassung den Traditionen und Ueberzeugungen der ultram ntaneu Partei nicht entsprechen. Aber die Mitglieder dieser Partei sind viel zu erfahren, um nicht einzusehen, daß Tausende und Tausende in ganz Oesterreich diesen Gesetzen zugejubelt haben und weit entfernt, einem Rückschritt sich anzube quemen, eher noch einige Schritte vorwärts zu gehen wünschen. Die Regierung erblickt in den Ultra- montanen in Tirol eine der Parteien, welche die Verfassung bekämpfen; sie stützt

sich aber auf die Majorität der Bevölkerung der ganzen Monarchie, wenn sie dieser Partei zuliebe die Verfassung nicht umzuschmelzcu gedeukt. In einem konstitutionellen Staate können weder partiknlarislische Tendenzen einzelner Provinzen, noch auch Zwecke der Kirche - selbst die hehrsten nicht- den NeichSgedanken verdrängen oder sich demselben überordnen. Der ReichSgedanke muß über jeden, sei eS po itischer, sei es religiöser PartikulariSmus stolz emporragen. Wenn die Negierung dieses Prinzip strenge wahrt, woran

der nltramontanen Partei in Oesterreich; insbesondere macht sich bemerkbar die föderali stische Partei, die im „Vaterland' ihr Hauptorgan, dem mehrere Provinzblättcr, unter A. auch die tiro lischen klerikalen Blätter gedankenlos nachplappern, gefunden hat; dagegen ist die centralistische kath. Partei (wenn man sie so heißen darf) im „Oesterr. Volköfr.' vertreten, der bekanntlich unter dem Protektorate Sr. Eminenz des Kardinal-Fürst- erzbischofS von Wien steht. Letztere Partei ist als eine gntösterreichische

zu betrachte«: sie bewahrt die StaatStraditionen, und kann sich in diesem Sinne wohl eine konservative Partei nennen. Der öster reichische Kaiserstaat ist ihr nicht jenes unbestimm bare Gemengsel von Königreichen nnd Ländern, zu welchem die föderalistisch-fendcile Partei Oesterreich herabwürdigen will, sondern ein organisches Ganzes, in welchem die von der Krone ernannte Regierung der Kirche einen kraftvollen Schns gewährt. Diese Partei acceptirt auch die Verfassung wesentlich als ein Mittel, den Staat

zn wahren, welche vielmehr nnter den zersetzenden anti- staatlichen Umtrieben der Föderalisten mittelbar leiden würden. Man denke nur au den sich regen den HnssitiSmuS in Böhmen — Wenn man die beiden genannten Blätter lieSt, so muß man staunen, mit welcher Heftigkeit und Gemeinheit das Or gan der föderalistischen Partei den „Oesterr. Volköfr.' angreift, der durchaus eine maßvolle Haltung bewahrt und durch seine verständigen politi schen Anschauungen sich geistig weit überlegen seinem Gegner zeigt

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 10.10.1913
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 122 wMera»er Zell»»»' Freitag, 10. Oktober 1913 allen Umständen als ultima ratio betrachteten Wedels in nicht allferner Zeit zurücktreten Obstruktionswaffe zu greifen, wenn seitens und durch den Herzvg Johann Mbrecht von der christlichjozialen Partei die ursprüngliche Mecklenburg, den.Regenten d!on BraunschweiA, Vereinbarung, die Wahlresiorm nur im ge- werde ersetzt werden, genseitigen Einvernehmen durchzu- Albanien, führen, eine Vereinbarung, die geradezu un- Am Dienstag

nachmittags ist der Kandidat ter der Patronanz und Gutheißung der Re- für den albanischen Thron, PrinK Wilhelm gierung getroffen wurde, auch l'oya'f einge- zu Wied, in Wien eingetroffen und hatte eine halten worden wäre. 'Tiurch den Beschluß der Konferenz mit dem Minister des Aeußern christlichsoZialen Partei, die Wahlreform ohne Grafen Berchtold. Es heißt, er wird auch Rücksicht auf Verhandlungen und vorheriges beim Kaiser in Audienz erscheinen. Einvernehmen vor das offene Haus zu brin- Vom Balkan, gen

- gleise d er Parteimitglieder abgehÄten, welche L^er Demonstra- ^hasten Besuch aufwies. Nach einer zün- deutschen imd tschechi- denden Begrüßungsansprache Dr. Fränk's gab der Obmann des Wahlausschuss?sOskar Verschleppung der mate- Exlmenreich einen Rückblick über die Aus- i-rlwbpn .Lehrer Einspruch zu Mung der Kurvorstehnng und die Wahlbewe- ^ gung, erklärte die Haltung der Partei und die ^ ^ - Beweggründe, welche sie zur Anbietung eines - Abgeordnetenhauses Kompromisses an die konservative Partei

be- ^ Konferenz wogen haben, sowie die übermütigen Forde- ^ ^ken Tisza. rungen letzterer Partei' welche zum Abbruch ^ der Verhandlungen und zur ebenso wohlver- A«? ^ ^ Zusammen- dienten wie schweren Niederlage der Konser- hangenden Frage besprochen. vativen geführt haben. Er beleuchtete ferner Deutschland. die unter dem Deckmantel der Stimmenzäh- Cmtgegen den Straßburger Meldungen er- lung auSschlieWch'«gegen! - daS' ' steiheWche hält sich in Berlin die Behauptung, daß. der Bürgertum gerichtete Kampfesweise

der So- Statthalter von Wsaß-Lpthringlen, Graf zialdemvkraten und betont, daß unsere Partei mit StölK auf den errungenen ^ieg gegen die vereinigten roten und schwärzen Gegner und aus deren s>>, Wglich gescheiterte Speku lation auf UeberlLuser aus unserem Lager blichen könne. Cllmenreich bespricht ferner das stete und warme Interesse der deütschfreiheit-- lichen Partei für alle wirtschaftlichen Forde rungen und Wünsche der Bürgerschaft Me- rans und daß diese Partei allein — wie die letzte Wahl wiederum gezeigt

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 20.03.1875
Umfang: 10
Johann Rapp, frei. Mit der Mandats-Niederlegung Rapp'S dürfte die Fahnenflucht der tirolischen Ab geordneten als abgeschlossen zu betrachten sein; es find nämlich diese Vier gerade diejenigen tirolischen Abgeordneten, welche sich nur durch ihre feudalen Marotten bisher öffentlich bemerkbar gemacht haben. ^ Innsbruck» 19. März. Wer die Wahrheit aus Parteiblättern erfahren und aus ihnen die Ge schichte studiren wollte — der wäre übel daran. Zum Beweise können wieder die Berichte der Partei blätter

über die jüngst vollzogenen LandtagSwahlen in den czechischen Landgemeinden Böhmens dienen. So schreibt das Organ der „Altczechen^, die Prager „Politik', hierüber wie folgt: „PaS Resultat der LandtagSwahlen in den Landgemeinden-Wahlbezirken ist abermals ein glänzender Sieg der nationalen Partei . . . . Von 42 Kandidaten der nationalen Partei wurden 41 mit erdrückender Majorität ge wählt.' Nun erzielten aber, wie die genau gezählten Resultate dieser Wahlen klar bezeugen, an vielen Orten die s. g. Jungczechen

einen Sieg der nationalen Partei nennen. Trient» 17. März. Die gemäßigte öster reichisch-freundliche Partei der Stadt Trient hat heute bei den Wahlen zum Innöbrucker Landtage einen bis her ungeahnten Sieg erfochten. Die beiden Candi- daten dieser Partei, die ebenfalls als gut verfassungs treu zu bezeichnen sind. Gras Ferdinand Consolati, Bürgermeister und lebenslängliches Herrenhauvmit- glied, und der k. k. KreisgerichtSralh Dr. Carl Element! wurden trotz aller Agitationen und Beein flussungen von Seite

ge wesenen Partei in Wälschtirol der Bevölkerung un angenehm zu werden beginnt. Von den k. k. Herren Beamten hat beinahe keiner an den Wahlen sich be theiligt, und allgemein zweifelt man, daß die Heuer vom vlrelltiuo^ bezeichneten Kandidaten auf dem Landtage sich einfinden werden, aber dann scheint auch für die Zuknnft so viel gewonnen zu sein, daß die Bevölkerung sich selbst ihre Kandidaten aussuchen wird und >war solche, welche zum Voraus versprechen und sich verpflichten, ihr Mandat auch auszuüben

die Erkenntniß erlangt hatte, daß man ihnen nur vorspiegle, daß die in Vorschlag ge brachten Kandidaten daö Mandat wirklich ausüben würden. Bei der Wahl der Landgemeinden vom 15. d. Mts. schien auch der Sieg denjenigen zuzufallen, welche den Landtag zu beschicken fest Willens waren, und die national-liberale Partei erkannte selbst ihre gefährliche Lage und mußte somit die ganze Thätigkeit anspannen, um ihre Kandidaten durchzusetzen. Der eine versicherte, daß sie dieseSmal ganz sicher auf den Landtag gehen

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 16
Datum: 06.02.1892
Umfang: 16
haben. Ich will nicht sagen, daß eS mir unan genehm wäre, wenn die Nationalliberalen sich durch Zuzug von links verstärkten. Nur die Art und Weise, wie diese Partei zu Stande gekommen (Große Heiterkeit links; Zurufe: Sie ist ja nicht zustande gekommen!) und wie die Herren, welche aufgetreten sind, reden, das verstehe ich nicht. (Minister Miguel erscheint in der Thür des MinislerzimmerS, verschwindet aber sofort wieder.) Die Reg ernng sucht keinen Kampf. Ich bin weit entfernt, die Verdienste

der nationallibcralen Partei und ihres Jührers an anderer Stelle zu verkennen. Mein Amtsvorgänger hat dieser Partei bedurft, um Deuischland einig zu machen. Mir ist fraglich, ob die Partei auf bem Stand punkte, auf dem sie jetzt steht, zu verharren ge willt ist. Zwei Din^e machen das Wesen der Partei aus: das Nationale und das Liberale. National ist nicht mehr das Kennzeichen einer Partei. National ist ganz Deutschland. (Zu stimmung.) Daraus kann man Partetnnterschrede nicht mehr gründen. (Zustimmung links

). Diese Partei muß also daS Liberale nach meinem Da fürhalten mehr betonen. Der nationalliberale Redner hat die hypothetische Besorgnis auSge- sprochen, die jetzige Regierung könne geneigt sein, dem Zentrum weitere Konzessionen zu machen. DaS überrascht mich. Wir sind mit der national- liberal cn Partei bei vielen Vorlagen gemeinsam vorgegangen. Jetzt scheint mir eine Trennung einzutreten. Wenn mir den Much hatten, von den Natior.alliberalen uns abzuwenden, warum sollten wir nicht auch den Muth

haben, von den Parteien unS abzuwenden, mit deren wir jetzt zusammengehen? Bezüglich der Jesuitenfrage glaube ich mich nicht n> -neu, wenn ich erkläre, die preußische Regierung imrd im Bundesrath sich gegen die Wiederzulassung der Jesuiten auS- sprechen. DaS will ich zur Beruhigung gesagt haben. Ich erkenne in dem. was g> sprochen ist, um die neue große liberale Partei einzuführen, auch das vollkommen an: es hat in der national- liberalen Partei immer ein gewisser Idealismus gelegen. Das ist eines ihrer schönsten

wehrte man ihnen den Eintritt in die Stadt, i bis sie das Versprechen gaben, zur Gegenpartei überzugehen. Der anwesende Sruhlr-chter ver- ( suchte begütigend einzuwirken, seine Mahnungen | 1 wurden gar nicht beachtet. Inzwischen wurde die Abstimmung unter dem Vorsitze des Wahl- i Präsidenten Gyarmathy bis 1 Uhr mittag» fort gesetzt, wobei die liberale Partei einen Vorsprang j von weit mehr als hundert Stimmen gewann. Die Nachricht davon verbreitete sich draußen in der des Ergebnisses harrenden Menge

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 24.03.1891
Umfang: 8
. Einen liberalen Wahlaufruf von ganz aparter Gehässigkeit und Verlogenheit theilt das Wiener „Vaterland' aus Kärnten mit. Dort ist zu lesen: „Eine ränkevolle Partei will dem schönen Görtschitzthale die Schmach anthun, elerieale Wahlmänner .... zu entsenden. Wir müssen eingeoenk sein, -dass diese Partei nicht das Wohl des Bauernstandes, sondern geradezu das Wehe desselben (!) durch Herunterdrücken des Bildungsgrades (!) anstrebt. Wer hat für den Bauernstand die so drückenden Steuergesetze ... geschaffen

? Nur die clericale Partei in Verbin dung mit den Slaven (!!) Die clericale Partei will Euch Bauern nur zu willenlosen Werkzeugen machen, welche dem Pfarrer blindlings zu ge horchen haben' u. s. w. Unter diesen Auslassun gen steht — man möchte es kaum glauben — der Name eines Justizbeamten! In Ungarn feierten sie jüngst den 15. März, einen Gedenktag der ungarischen Revolution von 1848. U. a. wird darüber gemeldet: „Die Schuljugend des Obergymnasiums des zweiten Bezirkes in Budapest (derselben Anstalt

Phantasierende und mit dem Tode Ringende wiederholt feine Stimme zu lauten längeren Reden, die durch mehrere Zimmer hör bar waren; wie immer in der Phantasie der letzten Tage waren es innerpolitische Angelegen heiten und Fragen der hohen Politik, die ihn beschäftigten; die längste Rede galt der Verthei digung des Jesuitenordens. Kurz vor 8 Uhr Morgens wurde der Kranke ruhiger, der Athem schwächer, ein Viertel nach 8 Uhr, ohne jeden Todeskampf, verschied er ... „Wir wollen unsern Verstand zusammenhalten

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 28.10.1891
Umfang: 12
wurden, noch mals über sich ergehen lassen.' Deutschland. Ueber den sozialdemo kratischen Parteitag in Erfurt lesen wir in der „Köln. Volksztg.': Der sozialistische Parteitag in Erfurt fhat eine volle Woche gedauert und den größten Theil der Zeit sich mit den innern Zwistigkeiten befaßt. Mit den „Jungen' hat die Parteileitung entgiltig gebrochen, ein Theil derselben ist „hinausgeflogen', d. h. durch Mehrheitsbeschluß auS der Partei auSgestoßen worden, ein anderer Theil ist steiwillig gegangen

und sich durch Zwischenrufe selbst lächerlich machte. Augen scheinlich ließen ihn die Genossen in seinem eigenen Interesse an demselben Tage nicht mehr zu Worte kommen AIS er dann später seine Gegenrede hielt, suchte er eS Vollmar in persön lichen Spitzen gleich zu thun, erzielte aber nicht die gehoffte vernichtende Wirkung mit seiner - Andeutung der bequemen Lebensstellung, in ! welcher Vollmar die Entwickelung der Dinge ruhiger ansehen könne, als Einer, der nichts besitze und auf die Entscheidung dränge. Bebet

beantragte eine Resolution betr. Beibehaltung der bisherigen Taktik, wozu der Nürnberger Genosse Oertel noch den Antrag stellte, zu er klären, daß der Parteitag die Taktik Vollmar'S nicht billige, da sie eine Frontoeränderung be deute. Gegen Vollmar legten sich dann Fischer und Liebknecht iu'S Zeug; wenn man nach Vollmar'S Plan vorgehe, dann könne von keiner Sozialdemokratie mehr die Rede sein, dann habe man eine nationalliberale Partei; er müsse deshalb entschieden bekämpit werden. Ebenso Liebknecht

, der in Vollmar'S Politik den Ruin der Partei sieht, und die Unterwerfung Vollmar'S verlangte. Gche der Antrag Oertel nicht durch, dann habe allerdings die Berliner Opposition Recht. Vollmar vertheidigte sich; er wolle gar keine neue Taktik, aber er verlangte Meinungs freiheit, mit der eS unter den Sozialdemokratin schlecht bestellt sei. Er könne Bebel'S Resolution nur zustimmen, die Annahme deS Antrags Oertel werde ihn jedoch von der Sozialdemokratie trennen. Wa» sollte nun geschehen? Die Ab lehnung

dieses Antrags wäre eine DeSavouirung Liebknecht'S und Bebel'S gewesen; — eS blieb nur übrig, den Antrag zurückzuziehen, und das that Oertel. Vollmar hatte also gesiegt, darüber ist kein Zweifel; es ist ihm nichts geschehen, auch nicht, die geringste Maßregelung zutheil ge worden, der Riß bleibt bestehen und kann, wenn auch verklebt, jeder Zeit wieder aller Welt sichtbar zum Vorschein kommen. Auch insofern hat Vollmar einen Sieg davongetragen, als in das Partei programm der die Religion betreffende Absatz

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