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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 16.09.1863
Umfang: 8
versichert man, Herr Rogawski sei eben beim Niederschreiben einer sehr verfänglichen Mittheilung überrascht worden. Die Muthmaßung, er sei ein Mitglied der geheimen Na. tionalregierung, hält man für ziemlich begründet. Er ist ein ruhiger, verschlossener Charakter und ein gebil. deter Geist; archäologische Studien waren seine Lieb, haberei. Mit Smolka war er nahe befreundet. Den Selbstmordversuch deS Letztern führt man neuesten« auf vorwiegend fisische Ursachen zurück; von einem Schlaganfoll bedroht, halb

des Reichsrathes in Zweifel gezogen werde, glaube man auf der anderen Seile, daß man nach dem Prä- cedenzfall der vorigen Session um so ruhiger über die Competenzfrage hinausgehen könne, als es sich um eine Angelegenheit von so großer Dringlichkeit handle. Die Ultracentralisten wären zwar nicht abgeneigt, in die Verhandlung der Angelegenheit einzugehen; sse for dern jedoch, daß der ungarische Hofkanzler vor dem Neichsrath erscheine. Eine andere Ansicht bezeichne den Gegenstand als vor den ungarischen Landtag

. 87S tischen Gründen die gegenwärtigen Behörden in ihren Bestrebungen nicht unterstützen zu dürfe«. Deutschland» Berlin, 11. Sept. Die Agitation für die bevor stehenden Wahlen ist bereit« in »ollem Gang; auf beiden Seiten, im liberalen wie im confervativen Lager, rüstet man sich zum «Kampf, dessen Ausgang jedoch schon bei feinem Beginn so gut wir entschieden ist. Sämmtliche Blätter der feudalen Partei geben diesem Vorgefühl einer abermaligen Niederlage einen zwar unmuthsvollen, aber dennoch

trostreichen Aus druck. Eine Niederlage auf parlamentarischem Boden ist ja für sie, nach dem charakteristischen Ausspruch der Berliner Revue, „nur ein Mittel der Befreiung für die preußische Monarchie!' — Die Breslauer Zeitungen veröffentlichen folgen- des Inserat, dessen Unterzeichner sämmtliche Partei richtungen, mit Ausnahme der Kreuzzeitungspartei, vertreten: Nach dem Erlaß der königlichen Verordnungen vom 2. September stehen in wenigen Wochen für das Ab geordnetenhaus Neuwahlen bevor, von deren

Ausfall auf Jahre hinaus daS Schicksal unserer Verfassung«, mäßigen Zustünde abhängen dürfte. Je stärker das StaatSunnisteriuln in der Begründung der Auflösung«, Maßregel den noch ungelösten Conflict im Innern und die gefährdete Stellung Preußens in Deutschland be tont, desto gebieterischer tritt an alle stimmberechtigten Preußen der liberalen Partei die Forderung heran, sich bei den Wahlen zu betheiligen, und ohne Rück, sicht auf untergeordnete Partei-Unterschiede denjenigen als Wahlmännern

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 05.08.1890
Umfang: 4
, weil sie durch Errichtung eines eigenen Schulrathes in Trient die deutschen Schu len daselbst den Italienern ausliefern würden. Nun ist es aber eine auch dem Nichtösterreicher leicht verständliche Thatsache, daß die Errichtung eines SchulratheS in Trient eine Angelegenheit ist, welche die Landesvertretung gar nichts an. geht, sondern ausschließlich in die Kompetenz der staallichen Unterrichtsverwaltung fällt. Die extreme Partei im Treutino verlangt die vollständige Lostrennnng von Deutsch-Tirol und einen eigenen

Landtag. Diese Forderung wird deutscherseits von keiner Partei erfüllt. Die ge mäßigtere und dermalen auch maßgebende Partei im Trentino aber begnügt sich voraussichtlich mit viel geringeren Zugeständnissen, wie einer Kreisvertretung, einer Abtheilung des Laudesans- schnsses in Trient, Theilung und Selbstverwal tung einzelner Fonds und dergl. Ueber diese Dinge wirthschaftlicher und administrativer Natur wird im nächsten tiroler Landtage verhandelt werden. Man steht, daß die Frage mit der hohen Politik

sehr wenig zu thun hat. Man würde sich auch wahrscheinlich gar nicht so sehr darum küm mern, wenn nicht durch das gute Einvernehmen zwischen den Italienern und den dentschliberalen Abgeordneten des tiroler Landtages daS mit den Klerikalen im adeligen Großgrundbesitze ab' geschlossene Kompromiß gefährdet würde, daS der Regierung und ihrer Partei im Reichsrathe vier verläßliche Stimmen sichert, ein Umstand der für die Regierung unter den gegenwärtigen parlamentarischen Verhältnissen in Oesterreich

deutschen Sprach« gebiete von Südtirol beanspruchen, so handeln ste Im deutsch-nationalen Interesse ebenso sehr als ihr Verhalten bei ruhiger, vorurtheilsloser Erwägung auch vom österreichischen Standpunkte aus die vollste Billigung erfahren muß, weil da durch allein verhindert werden kaun, daß die Italiener den Weg des Protestes ergreifen uud den Landtag mit eben derselben nationalen Ein- müthigkeit wieder verlassen, mit der sie im vergangenen Jahre in denselben eingezogen find. Verdient

nun eine Partei, die unter den gegen wärtiges Verhältnissen in Oesterreich das Ein- trete« eines solchen Ereignisses zu verhindern sich bemüht, den Vorwurf des LandeSverrathes? Rundschau. Bozeu, 4. August. Die verflossene Woche leitete, wie es scheint, die stille Saison in der Politik ein, denn abgese hen von der Denkschrift Caprivis und der Revo lution tu Argentinien, lag keine Nachricht von weitragender Bedeutung vor, die verdient hätte ausführlich besprochen zu werden. Bet nnS in Oesterreich schwieg

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 23.07.1879
Umfang: 8
zu können, wie sich dieselben definitiv gestalten werden.' Ein Theil der vorgestrigen Wiener Presse setzt die begonnene Diöcussion über die Zweckmäßigkeit einer neuen Partei-Organisation fort. DaS „Fremdenblatt' hält an seiner Anschauung von der Möglichkeit und Nothwendigkeit einer solchen fest. Der Hinweis auf die jüngste Vergangenheit allein genüge, um Jeder mann zur Erkenntniß dieser Nothwendigkeit zu brin- gen. Wenn es so wie früher nicht mehr fortgehen kann, so sei es eben Pflicht, eine andere Bahn aus findig

zu machen, und diese liege in der Annäherung aller Elemente, welche Oesterreich einige Jahre ruhiger Entwicklung gönnen, es der Omnipotenz der Clubs entziehen und das Schwergewicht in eine Mehrheit legen wollen, welche ihrer parlamentarischen Rechte, aber auch ihrer Pflichten sich voll bewußt wäre. Die „Neue Freie Presse' bezweifelt, daß dem Grafen Taaffe die Bildung einer CoalitionSpartei gelingen werde. Dieses Blatt behauptet eine vollkommene Aehnlichkeit zwischen der gegenwärtigen inneren Situa tion und der Lage

sein werde. Hierauf beschwerte sich Dr. Julius Gregr über das Vorgehen im staatsrechtlichen Club. Die jungczechische Partei hätte besser daran gethan, gar nicht für den Reichsrath zu candidiren. Gehe man jetzt in den Reichsrath, werde man nur von der confervativen Partei Concessionen erlangen, daher wäre eS besser gewesen, den Altczechen ganz das Feld zu ränmen. Inder jetzt herrschenden Atmosphäre könne die liberale Partei nicht gedeihen. Als man Dr. Vasaty und den Fürsten Schwarzenberg als ReichSraths-Candidaten

ausstellte, mußten wohl Allen die Augen aufgellen über die Zustände, in denen man sich befinde. Daher sollte der jungczechifche Club sich wieder loSUciinen und seine Partei im Lande neu organisiren. Zu RSS8 diesem Zwecke wäre ein Parteitag einzuberufen. Er glaube an keine Verständigung mit den Deutschen, denn diese sind überzeugt von dem Zusammengehen der Altczechen mit den Confervativen, und deshalb wollen sie gar nicht verhandeln. J-> den Reichvrath werde man ja ohnehin eintreten; cc- sei daher gar

nicht nöthig, erst über die Frage der Beschickung eine Conferenz abzuhalten. Nachdem noch eine Reihe an derer Redner dem Bedauern Ausdruck gegeben hatte, daß die jungczechische Partei sich dein staatsrechtlichen Club angeschlossen habe und die unbedingte Reichs- rathobeschickung von einzelnen Rednern empfohlen worden war, wurde beschlossen, für den 19. Sep tember einen jungcz-chischen Parteitag einzuberufen, der über die ReichSrathöbeschickung zu entscheiden haben wird. N5ie»l, 2 k. Jnli. (Börse.) Obwohl

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 05.11.1880
Umfang: 6
traurig um die österreichische Verwaltung, wenn die -Sondirung in deutsche und czechische Beamte, wie sie dem Prager Blatte vorschwebt, schon eingetreten wäre oder eintreten könnte. Serbien. Ueber das neue serbische Cabinet wird aus Belgrad geschrieben: „Sämmtliche Minister gehö ren der jung-conservativen Partei an und genießen dm Ruf ruhiger, besonnener Männer, von denen man -eine objective, von allen persönlichen Voreingenommen heiten freie Auffassung und Behandlung der schweben den Fragen erwarten

, für die Oeffentlichkeit nicht geeignete Gründe haben müsse, welche ihm als obersten Schirmherrn deS Reiches die Verlängerung des Wehrgejetzcs aus zehn Jahre so wünscheiiSwerth erscheinen ließen, habe sich ein Theil der Partei in letzter Stunde entschlossen, den Widerstand aufzugeben^ er (Redner) selbst habe der entscheidenden dritten ^Abstimmung nicht beigewohnt, er habe sich gegenüber dem so nachdrücklich ausgespro chenen Wunsche deS Monarchen, der auf der anderen Seite einem alten Wunsche der Borarlberger (Arlberg

, bei welcher jeder Staat seine Wehr kraft ins Verhältniß zur möglichen Wehrkraft seiner Angreifer stellen muß. etwas zu ändern oder eine ein seitige Heeres-Reduclion zu beschließen.' Schließlich wurde Hrn. Dr Waibel das Vertrauen der Wähler votirt und eine Resolution angenommen, in welcher der demnächst stattfindende deutsche Partei tag als einer der wirksamsten Schritte zur bleiben- den Vereinigung der liberalen Deutschösterreicher be grüßt wird. Czechische Organe brachten die Mittheilung, Baron Korb, der Statthalter

, erörtert v. Zschok weiter, daß die Verfassungspartei durch ihre Fehler in den Augen der intelligenten und tüchtigen Bevölkerung diScreditirt ist. daß sie dasselbe Schicksal erleidet,;,daß sie dieses Schicksal verdient, wie die national-liberale Partei in Deutschland? Wir müssen Vorsorge treffen, mit einer solchen Par- tei nicht verwechselt zu werden. iEine viel größere Ge fahr droht den Grundsätzen deS Liberalismus von der eigenen Partei, als von den Gegnern. In den wich tigsten Fragen

, welche die intelligente Bevölkerung oft erörtert, hat die Versassungspartei nicht Stand gehal- ten und wenn kürzlich ein Führer auf demjMhrischen Parteitage, Dr. Sturm, gesagt hat, die VerfassungS- partei habe den Ausgleich und die OccupatianSpolitik bekämpft, so weiß ich nicht, ob ich mehr die Gemüth lichkeit deS Sprecher- oder das kurze Gedächtniß der Zuhörer anstaunen soll.' ^ Ueber den in Aussicht stehenden Parteitag äußert sicher, v. Zschok: » . »Es steht in Aussicht, daß ein allgemeiner österrei chischer

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.12.1891
Umfang: 8
Seite 2 Die politische tage iu Malschtira! uach den Mahle«. Meran, 28. Dezember. Die Münchner „Neuesten Nachr.' erhalten „von einem Abgeordneten' eine Zuschrift über die jetzige Gestaltung der politischen Lage in Wälsch- lirol, welche wir ihrem ganzen Wortlaute nach ver öffentlichen, da sie in treffender Weise die Situation klarlegt, wie sie in Folge der Abstinenz der Wälschtiroler leider entstanden ist. Der erwähnte Artikel lautet folgendermaßen: Eine ernste ruhige Partei muß in Zeiten ruhiger

staatlicher Entwickelung als obersten Grund satz ihres Handelns anerkennen und befolgen, daß sie bei allen ihren Actionen sich genaue Rechen schaft über die daraus zu erwartenden Vortheile oder zu befürchtenden Nachtheile zu geben hat und daß sie sich dabei niemals vom Geschrei und Drängen unbesonnener Fanatiker leiten läßt. — Die nationale Partei in Wälschtirol hat während der letzten Jahre nicht nur diesen Grundsatz nicht be folgt, sondern weiters den Kardinalfehler begangen, daß sie ihre Kräfte

der deutschen Abgeord neten dem Projecte der „Landeszerreißung', wie man die Forderungen der Italiener nannte, auf das Entschiedenste widerstrebte. Was hätten die Herren nun als ernste Politiker angesichts einer solchen Lage thun sollen? Mit beiden Händen zugreifen, als ihnen von Seite der deutschliberalen Partei Gegenvorschläge gemacht wurden, welche ihnen eine Kreisvertretung nnd weitgehende administrative Autonomie sichern würden. Hätten sie dies gethan, würde die gesammte nicht- Üericale Presse

sehr beliebt. Die kräftigen jungen Männer aber er Aeituug. denen nicht das Wohl des Landes, sondern die Befriedigung ihrer irredentistischen Aspirationen am Herzen liegt, leider zu sthr beeinflussen. Nachdem es nun so gekommen, frägt eS sich» was die Zukunft bringen wird. Die Herren der Regierung reiben sich vorderhand vergnügt die Hände, ebenso die klerikale Partei, welche nichts unterlassen hat, bei jener gegen die Italiener zu schüren aus Aerger über das Wahlkompromiß der deutschen uud italienisch

darreichen, welche thatsächlich die Macht m diesem Lande besitzen und voraussichtlich auch nicht so bald verlieren werden, den gemäßig ten Elementen aus der nationalliberalen und national-clericalen Partei. Gegen die italienischen Weinzölle. Meran, i-S. Dezember. Aus Bozen wird uns vom 27. Dezbr. ge schrieben: „Der hiesige Wein-, Obst- und Gartenbau- Verein hat für heute Nachmittags im Magistrats' gebäude eine Versammlung einberufen, um die Frage der neuen Weinzölle und die dadurch uns Tirolern drohende

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 12.12.1892
Umfang: 4
seiner eigenen Partei meuterte; dieser unter der Führung Silvela'o und Villaverde's, des zurückgetreten n Ministers des Innern, enthielt sich, als es sich um das Vertrauens- votum handelte, der Abstimmung, die Opposition that desgleichen. Die Aussicht auf ein abermaliges Ministerium Sagasta wird in Madrid mit großer Genngthuuvg begrüßt. Korrespondenzen. k. Wien, 10. Oktober. Der Rücktritt des Grafen Taaffe vom Ministerium deö Innern wird abermals als bevorstehend bezeichnet. Munster des Innern soll Graf

, daß Graf Kuenbnrg aus dem Kabinete scheidet und halten den gänzlichen Bruch mit der Regierung für die Partei nachtheilig. — Aus Anlaß der geplanten Berfasfungsfeier finden in den letzten Tagen zahlreiche Komite-Sitzungen libe raler Vereine statt. In jeder dieser Sitzungen wurde die innere politische Lage besprochen, und erklärte sich die Majorität mit der Haltung der Parteiführer einverstanden. Doch überall war auch eine Mino rität vorhanden, die das Vorgehen der Linken pro vociert bezeichnete

veröffentlicht. Nach hier eingetrofsenen Berichten soll diese Einführung ganz gut bewähren. li. Wien, 11. Dez. Der Sozialist Josef Rubin, ein geborner Galizier, welcher vor beiläufig 2'/„ Jahren aus Rußland flüchten mußte, da er von der dortigen Behörde politischer Konspirationen mit Kiewer Studenten beschuldigt wurde, ist über Re- quisition des Wiener Landesgerichtes verhaftet wor den. Rubin gehört der Partei der „Unabhängigen' an, war in Oesterreich-Ungarn uud Deutschland an mehreren Fakultäten inskribirt

. Verschiedene Anzeichen sprechen dafür, daß die Sozialisten in Wien eine eigene Druckerei besitzen. Weitere Verhaftungen hält man für wahrscheinlich. — Fast alle Tagesblätter besprachen heute au erster Stelle das Ergebniß des deutschkonservativen Parteitages, welcher den Antise mitismus >n das Programm der Partei aufgenom inen hat, und unter dieser Fahne das emporblühende Bürgerthum niederzuwerfen und die Herrschast des Erbadels und seiner klerikalen Freunde wieder her zustellen sucht. Die meisten Blätter

erklären, daß die konservative Partei kein Recht mehr hat sich diese» Namen beizulegen, ja überhaupt ausgehört bat zu bestehen. — Die rohe, zuweilen sogar gewaltthätig? Form des Antisemitismus wird nun in Deutschland aufs Neue emporblühen, wenn sie nicht durch den starken Arm der Regierung iu entsprechenden Schran ken gehalten wird. — Male und Tageschronik. Hof- und Personaluachrichten. Die Vermählung des Thronfolgers von Rumänien mit Prin zessin Marie von Edinburg findet am 10. Jänner in Sigmaringen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 11.12.1889
Umfang: 8
Beilage zum „Tiroler Volksblatt^ Nr 99. Bozeu, Mittwoch, de» 11. Dezember L88S Die katholische Bergpartei. Lr. Sarda y Salvany schreibt in seinem Buche : „Der Liberalismus ist Sünde' : „Wir behaupten also, ohne zu befürchten, daß uns jemand vernünftiger Weise widersprechenkkönne, daß, um den Liberalismus zu be kämpfen, ein einträchtiges Zusammengehen und Zusam menwirken mit der durchaus ant iliberale n Partei das Ersprießlichste und zugleich, das Folgerichtigste ist.' Daraufhin läßt Sarda

seinen Leser erwidern: „Was Sie nicht sagen! DieS ist eine allbekannte Wahrheit, die besonders zu erwähnen lächerlich ist.' Sarda sährt fort: „Jedoch ist eS eine Wahrheit. Und wer ist denn Schuld daran, wenn man gewissen Leuten die gründ lichsten Wahrheiten der Philosophie in Form von all gemein Bekanntem und Selbstverständlichem vorzubringen gezwungen ist? Nein, es ist nicht Parteigeist, eS ist Geist der Wahrheit, wenn wir behaupten, daß nur eine wahrhaft katholische Partei dem Libera lismus wirksam

Widerstand leisten könne, und daß folgerichtig nur eine von Grundaus antiliberale Partei eine durchaus katholische Partei ist. Das will natürlich gewissen Leuten nicht munden, die sich ihren Gaumen an Mischmasch-Brühen verdorben haben; immerhin ist es einmal eine unumstößliche Wahrheit.' Weiter unter sagt , er: „Jede andere, nicht von Grund äuS antiliberale Partei, so achtbar ste sei, so con- servativ sie sich zeige, so sehr sie dem Lande einen materiellen Vortheil verschaffe

, so sehr sie selbst der Religion z u f ä l l i g e r W e i s e Wohlthaten erweise und Vortheile gewähre, es ist nun einmal keine katho lische Partei, sobald .sie auf liberalen Grundsätzen süßt. —' » , . Ja, auch in Oesterreich will man die einfachste, un umstößliche Wahrheit, daß nur eine von Grund aus antiliberale Partei die rechte, katholische Partei stellen kann, nicht recht begreifen. Man will 'nicht recht be greifen, daß, wer den Liberalismus besiegen will, den selben auf allen Punkten, von Grund aus bekriegen muß. Wer

^ mag er sich nun finden auf Seite der Regierung, mag er sich finden bei den Czechen oder Polen. Es ist nie und nimmer ein rechter Kampf gegen den Liberalismus, der wohl den Liberalismus der Oppositions-Parteien bekämpft, aber dem Liberalismus der Regierung, dem Liberalis mus der Czechen und Polen Unterstützung leihen würde. Wenn, eine politische Partei ihren Namen vom Zwecke hat, den sie sich gesetzt, so müßte man jene Partei die Taaffe-Partei nennen, die um jeden Preis Taaffe halten

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 06.10.1900
Umfang: 10
. Es ist auch, wie jetzt die Verhältnisse liegen, sicher, dass die Candidaten, die von einer Partei ausgestellt würden, nicht ohne Widerspruch von der anderen Partei bleiben würden, und ohne Zweifel wäre es sehr traurig, wenn zuletzt die besten Männer des Volkes als Candidaten nominiert würden und man darauf gegen sie von einer katholischen Seite zu Feld zöge. Auf solche Weise müsste der Rest aller AuctorLtät schwinden und das „katholische' Tirol zum Gespötte der Feinde werden. Daher muss man sich voraus mehr

einigen und dazu ist nothwendig, dass man die Ursache der Uneinigkeit entferne durch ehrliche Aufklärung. Diese Ursache liegt eigentlich offen da: Ein Theil der Wählerschaft neigt mehr der christlich- socialen Partei zu, weil diese viel eisriger erscheint durch Abhaltung von Versammlungen, durch wirt schaftliche Reform-Anträge u. f. w., und besonders weil die Haltung im Parlamente mehr den Wün schen zu entsprechen scheint, die man einst verband mit der Wahl der Abgeordneten der Katholischen Volkspartei. Wir sprechen

nun der Katholischen Volks partei keineswegs den guten Willen oder den Eifer für wirtschaftliche Reformen ab, aber dass sie nicht rührig „erscheint', wie die christlich-sociale, kann auch Niemand leugnen. Wir brechen auch nicht den Stab über die Haltung der Katholischen Volksparlei, können jedoch die Bemerkung nicht unterdrücken, dass diese vielleicht darum so geschmäht wurde, weil man die Gründe sür diese Haltung nicht offenbarte und sich zuviel in das Geheimnisvolle einhüllte. Gegen den Führer der Katholischen

hoch gehalten und hochzuhalten versprochen hat. Was speciell die Gegnerschaft gegen Baron Dipanli und die Katholische Volkspartei hervorgerufen hat, dürf ten hauptsächlich folgende Punkte sein: Der Eintritt der Katholischen Volkspartei in die Majorität mit den Jungtschechen und ihr Verweilen in diese Majorität. Ktwas von der Hründung der Katholischen Wolks- Partei. Es hatte sich die Katholische Volkspartei gebildet, weil das Volk der beständigen Regie- rungs-Freundlichkeit des Hohenwart-Clubs müde

und seiner Regierungsfreundlichkeit und Nachgiebigkeit, so musste es sehr überraschen, als dieselbe gleichfalls sich anschickte, als Regierungspartei sich zu binden und in die Majorität einzutreten. Ja das musste umso mehr überraschen, da die Jungtschechen eine nationale Partei bilden, welche ihrem Principe nach Ungerechtes verlangt, als „Partei' die Nation höher stellt, als die Religion und nie den Titel „katholisch' bean spruchen kann und nie beanspruchen will. Wir geben gerne zu, dass auch unter den Jungtschechen gute Katholiken und brave

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.03.1891
Umfang: 8
. 2S. ZahlMZ Knedte Zhchache«. Meran, 10. März. Das Haupttheil der Wahlen ist vorüber und ihre Ergebnisse führen eine laute Sprache. Was an Wahlen noch folgt, ist theils bereits heute ge wiß, oder es kann keinen Einfluß mehr nehmen auf das Endergebniß, auf die Gesammtlage der inneren Politik. Für die deutsche Linke hat bei diesen Wahlen nicht nur die Partei selbst, hat nicht nur die Festig keit .ihrer Wähler gekämpft. Dort, wo die Partei zum Theile sich selbst im Stiche gelassen hatte, wie insbesondere

in Niederösterreich — dort haben die Grundsätze der Partei für sich gekämpft und da und dort den Sieg erfochten. So wird denn die deutsche Linke in voller Stärke den Boden des neuen Reichs rathes betreten. Sie war bisher die der Zahl nach stärkste Partei, sie war es auch, durch die Macht des Programmes, welche schließlich dem Mischmasche von Wünschen uud Forderungen, von kleineren und größeren Parteien auf der Rechten den Garaus be reitete. Erhöhtes Ansehen muß der deutschen Linken daraus erwachsen

innerhalb der Deutschen selbst namhafte Vortheile errungen. Der Gedanke der Einigkeit unter den Deutschen hat sichtliche Fortschritte gemacht. In Böhmm wurde Knotz beseitigt, der sich in Partei leidenschaft vermaß, diese Einigkeit zu stören, und der Eigenwille anderer Sonderlinge hat vielfach da durch eine Lehre empfangen, daß sich die Wähler verständiger erwiesen, als jene Männer, welchen eine deutliche Mahnung zur Einigkeit mit auf den Weg nach Wien gegeben wurde. Neben Knotz wurden auch der Schwätzer

kämpfte die deutsche Linke, kämpften ihre Grundsätze nicht ohne Erfolg. Ebenso in Niederösterreich, wo die Organisation der Partei fast Alles zu wünschen übrig ließ. Was Wien und Niederösterreich schlecht machten, das hat die Provinz bereits ausgebessert. Aber auch in Wien hat sich gezeigt, daß der An sturm des Antisemitismus, welcher in der durch Zusammentreffen vielfacher Umstände gesteigerten Nothlage der Bevölkerung seinen Grund hat, wirk' sam bekämpft werden kann, daß er seinen Höhepunct

, welche noch vor den Antisemiten die unteren Schichten in Wien aufgerufen hatten, kamen bei diesen Wahlen am schlechtesten weg. Wie wenig waschecht die demokra tische Gesinnung der Anhänger Kronawetters gewesen, zeigt der massenhafte Abfall derselben zum Antise mitismus, der doch das Widerspiel einer Demokra tie ist. Die demokratische Partei hat in Wien kaum mehr die Bedeutung der Socialdemokratie, welche ich doch erst zu regen beginnt und offenbar sowohl Demokratie wie Antisemitismus dereinst verschlin gen wird. Die Kraft

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 21.09.1896
Umfang: 6
vereinigen sich sowohl dic konservative wie auch die „verfassungstreue' Partei dahin, dass acht Abgeordnete aus der Gruppe der konservativen und zwei Abgeordnete anS der bisheri gen Gruppe der „verfassungstreuen' Partei gewählt werden. 2. Die von der conservativcn Partei nomi nierten Landtags Candidaten werden unmittelbar nach der am Vortage vor der LandtagSwahl stattfindenden Vorbesprechung demObmanne der „verfassungstreuen' Partei bekannt gegeben und eS verpflichten sich die Herren Wähler

der verfassungstreuen Partei des Großgrundbesitzes, bei der LandtagSwahl dic von der conservativcn Partei vorgeschlagenen (Kan didaten zu wählen. 3. Da eine Vereinbarung leich ter möglick und überhaupt Klarheit geschaffen würde, so nominiert die „verfassungstreue' Partei als ihre Eandidaten die Herren: Dworzak Hans, Besitzer von AisterSheim, Konrad Graf Weißemvolff, Besitzer von Steyrcgg. ,4. Dic Dauer' dieses Coinproniisses wird für dic nächste LandtagS-Wahlperiode bestimmt; das selbe ist unkündbar

und hat insoserne auch weitere Wirksamkeit, dass bei allfälligen Nachwahlen immer ein Vertreter jener Partei gewählt werde, welcher der Ausgeschiedene angehörte. 5. Bei Zustandekommen dieses CompromisseS und dessen Giltigkeit verzichtet die „verfassnugStreue' Partei auf den Protest gegen das Wahlrecht der Nutznießer geistlicher Pfründen, sowie gegen die Uebernahme von Vollmachten von «L-eite derselben. 6. Dic mit Zugrundelegung des CompromisseS gewählten zehn Landtags-Abgeordneten aus dem oberösterreichischen

Großgrundbesitze verpflich ten sich, in allen wirtschaftlichen, den Großgrundbesitz betreffenden Fragen ohne Rücksicht auf ihre Partei- stellung geschlossen vorzugehen und einen selbständigen Club zu konstituieren. 7. Die zwei Mitglieder des „verfassungstreuen' Großgrundbesitzes verpflichten sich, in allen den Landeshauöhalt betreffenden Angelegen heiten die möglichste Sparsamkeit zn beobachten, ferner die Autorität der katholischen Kirche stets zu wahren, insbesondere in consessionellen Fragen der conserva

tivcn Partei nicht entgegenzutreten. 8. Die Besetzung der neuen LandeSauSschusSsielle aus der Curie des Großgrundbesitzes bleibt einem der konservativen Partei angehörenden Abgeordneten wie bisher. Dagegen wer den die zehn Abgeordneten des Großgrundbesitzes ihren Einfluss geltend machen, dass einer von den drei aus dem ganzen Landtage zu wählenden LandeSanöschüssen aus der der verfassungstreuen Partei ungehörigen Gruppe des Großgrundbesitzes gewählt werde. Die ses CompromisS erlangt nur Giltigkeit

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 20.11.1900
Umfang: 6
sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. ! Mit 52 Nnterhaltuiigs-BcilaM, 52 humoristischen BMgm und 24 ModcbcilWm. Wr. ZßK S-. Dienstag, dm 2V. Mqvember tSOV. -ch-W-i«»- «ZV. Iaßrz. Katholische Meile «kr die „Katho lische' — KolksMei. „Wir sind die einzige katholische Partei in Oesterreich; wer gegen uns ist, der ist gegen die Religion I' Das ist das Schlagwort, wel ches die klerikale Partei oder Katholische Volks partei jederzeit ausgegeben hat, und bei den bevorstehenden

über die .Katholische' Volkspartei sind; es könnte vielleicht geglaubt werden, daß wir im Unrechte sind, wenn wir die Vertreter dieser Partei bekämpfen. Darum wollen wir heute eine Reihe von Urtheilen^ über die^. Katholische Volkspartei hören, welche Urtheile sich diese Partei von ihren eigenen Freunden gefallen lassen mußte. Also hören wir: Die „Reichspost', ein Blatt, welches vom jüngeren Klerus in Oesterreich gehalten und gelesen wird, veröffentlichte in der zweiten Hälfte des Jahres 1398 folgende Aeußerung

einer Anzahl katholischer Priester: „Wir verwahren uns dagegen, daß man behauptet, die Politik der Katholischen Volks partei sei die Politik aller katholischen Priester. Wir wissen, wohin wir deutsche Priester ge hören: an die Seite unseres hart bedrängten deutschen Volkes. Wir sind bei allfälligen Neuwahlen nicht mehr in der Lage, für Kan didaten einer Partei einzutreten, die im Be griffe steht, uns im Vereine mit Tschechen, Polen und anderen. Slaven an Ungarn zu verkaufen.' (Das ist inzwischen

der Katholischen Volkspartei, darunter auch der sattsam bekannte Führer der steirischen Frak tion (Karlon), an die Frackschöße des jewei ligen Ministerpräsidenten hängen und für den selben durch dick und dünn gehen.' Das gleiche Blatt schrieb im Jahre 1S99: „Daß die Jungtschechen eine solche Macht er langten, ist ihnen nur durch die Bundesge nossenschaft jener Partei möglich, welche sich Katholische Volkspartei nennt. Deshalb trägt diese Partei, beziehungsweise ihre Führer, eine große Verantwortung

des Salzburger Klerus ist mit den Ma chinationen (Winkelzügen) der Katholischen Volkspartei nicht einverstanden. Wenn keine Besserung eintritt, ist der Katholischen Volks partei ein nahes Ende zu prophezeihen.' Ein anderer Priester aus Salzburg schrieb in demselben Blatte: „Wir haben keinen Mann, zu dem wir uns stellen könnten, und haben keine Presse, die genießbar wäre. Der niedere Klerus, so mancher Landpsarrer und Koope- rator muß bei den Wahlen gegen seine Ueber zeugung stimmen und agitieren

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 17.03.1875
Umfang: 4
», so hat die bündige Erklärung deS Herrn Lasser die Erwarlungen Vieler enttäuscht, ob wohl sich die Mehrzahl der ruhiger denkenden Bür ger wenig Besseres erwarteten, wir haben trotz der hochtrabenden Phrasen unserer Nationalliberolen ge sehen, daß deren Führer auch in Wien nicht mehr erreichen konnten, als wir wahrscheinlich schon längst zum Wohle des Landes erfochten hätten! wenn das Land dem R»tl>e und den Absichten drr Gemäßigten folg.ud gleich von allem Anfang an mit der schäd lich n Abstinen; Politik

gebrochen und mit den gege benen gesetzmäßigen Mitteln das Erieichbare ange strebt hätte. Die Vorkämpfer der nationalliberolen Partei aber können nun vor sich sel?st und vor dem Lande sich von de» Vorwürfe reinzuwaschen versuchen, durch ihre leidenschaftliche Urimäßigkeit. durch ihr unlauteres Parlheigetriebe, welches immer nur nach dem Endzwecke der Vereinigung mit Italien hin strebte, und welches sich >n verfassungsmäßiger Be ziehung in dem Worte: „Enthaltung von jeder Theil nahme an dem Jnnebmcker

lben durch iigend eine Combination dem Ziel ihrer Wunsche zugeführt zu sehen, den Grund satz aufstellten : entweder die Gewährung der voll kommenen Landesautonomie für diesen LandeStheil zu erreichen, oder alles zurückzuweisen und nichts zu Paktiren. Auf diese Weife wußten sie bisher die Bemühungen der gemäßigten Partei jedesmal zu vereiteln, wctche dahin strebte, das Gebotene anzu nehmen, zum Woclc des Lar.deS zu verwerthen und das Mehr, welche? die wirklichen thatsächlichen Ver hältnisse

, um vielleicht zu erfahren, wohin er gehen werde, da ihn doch in diesem einsamen/entlegenen Stadttheil seines Wissens nach Niemand kannte, j Vorschlage, den unsere nationalen Ultra'S schnöde zu rückstießen, schon bezeugte. DaS Schönste an der Sache aber ist. daß nun die Ultra'S, welche die gemäßigte Partei bisher wegen ihres Vorgehens, wegca>ihres Grundsatzes, sich lieber vorderhand mit' Wenigem zu begnügen, als alleS> zurückzuweisen i mit allen erdenklichen Vorwürfen'als Vaterlandsverräther überhäuften

, nun ganz naiv und unverbolen dahin sich auSsprechen denselben Weg einzuschlagen. Djese Jnconseqoenz dürste jeden mit dem Getriebe dieser Partei Unbekannten befremden, doch was der gewöhnliche Mensch inconsequent nennt, ist nur ein Ausfluß der Consequenz, des consequenten Fest- Haltens an dem Grundsatz jdieser Herren, um jeden Preis am Steuerruder zu bleiben und die Macht nicht aus den Händen zu lassen, da eS eine unaus. weichbare Folge ihres alten Grundsatzes wäre, daß die sieben nationalliberalen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 23.07.1895
Umfang: 8
Material für die endgiltige Schlusssafsung geliefert. Die conservative Partei hat dabei, insbesondere durch den Abgeordneten Baron Dipauli, eine ehrenvolle Stellung ein genommen und die Erhaltung und Erweiterung des Wahlrechtes mit den Interessen des Staates in Einklang zu bringen gesucht. Eine große Reform, die Civilprocessordnung, ist zu Ende gebracht worden. — Die Steuerreform war fast bis zum Ende gediehen. Ihre ursprüngliche, günstigere Fassung wurde durch die Nachgiebigkeit des ehemaligen

zahlreiche Inter pellationen. Abgeordneter Graf Hohenwart dankt dem Präsidenten Ehlumecky namens der Ab geordneten. Ueber die Zuversicht der liberalen Partei berichtete folgendes Telegramm aus Wien vom 20. Juli. „Die Vereinigte Deutsche Linke zeigte bei dem gestrigen Parteibankette die zuversichtlichste Stimmung. Die Redner betonten das Festhalten an der Einigkeit der Partei. Chlumecky äußerte, weder gegen die Partei, noch ohne sie werde je mals eine Regierung in Oesterreich aus die Dauer möglich

sein. (Alte Phrase). Zahlreiche Zuschriften aus den Wahlorten erklärten das Einverständnis der Wählerschaft mit der eingehaltenen Politik. Heute hielt die Partei vor der Sitzung des Ab geordnetenhauses ihre letzte Clubsitzung ab und beschloss, wie erwartet, die Freigebung der Ab stimmung. An sechzig Abgeordnete werden heute für das Budget in dritter Lesung, ungefähr zwanzig dagegen stimmen und der Rest sich der Abstimmung enthalten. Der Club hieß ausdrücklich die Gründe der Abgeordneten gut

Taaffe überzeugen sollen. Die Bildung der Koalition ist nur dadurch möglich geworden, dass man auf anderer Seite allzu leicht den Glauben fasste, die Linke sei sich der obigen Wahr heit bewusst. Die Cillier Frage hat diesen Glauben zertrümmert, und die diesbezügliche Abstimmung im Hause ist das äußere Symbol dieser Zer trümmerung.' — Der Olmützer „Nasinec' bringt u. a. mehrere Sätze, die die Jungczechen betreffen: „Dieser (Club der Jungczechen) ist bisher aus schließlich der Club einer Partei

, der freisinnigen Partei nämlich, und die übrigen böhmischen Par teien können in demselben keinen Platz finden, ohne ihrer politischen Ueberzeugung etwas zu ver geben. Mau möge also aus dem jungczechischen Club einen böhmischen Club machen, damit in ihm alle Abgeordneten des böhmischen Volkes vereinigt sind.' — Auch die „Podvysocks Listy' werden citiert, welche sich ebenfalls für eine Mäßi gung der jungczechischen Partei aussprechen, denn „die politische Kunst bestehe nicht dann, ein scharfes Wort zu rechter

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.04.1889
Umfang: 8
es die Gestalt ung der Dinge in Wälschtirol angeht, hat die li berale Partei, welcher die Mehrzahl der deutschen Mitglieder des adeligen Großgrundbesitzes augehören, ihre Schuldigkeit vollauf gethan und damit in der Hauptsache ihre Aufgabe für die gefammten Wahlen erfüllt. In der Hauptsache, nicht aber in einer Nebensache, welche an Wichtigkeit der Hauptsache nahezu gleichsteht, wenigstens für die Partei selbst. Als die Hauptsache einer Partei bei Vornahme politischer Wahlen wird gewiß angesehen

werden können, ihren Einfluß dort geltend zu machen, wo es mit einiger Aussicht auf Erfolg geschehen kann, wo es ihr möglich sein wird, Kandidaten ihrer Par tei durchzubringen. Als jene wichtige Nebensache aber sollte beachtet werden, daß eine energische, gut geleitete Wahlagitation auch in solchen Bezirken eingeleitet werden sollte, wo die Aussicht auf Erfolg nicht vorhanden ist, die Partei aber doch eine so ansehnliche Minorität darstellt, daß die lebhafteste Wahlbetheiligung sich schon als Kraftprobe und zur Stärkung

der eigenen Partei empfiehlt. Dies gilt namentlich von Wahlorten, wie Meran, wo die li berale Partei der steten Schulung und Sammlung bedarf, da sie bei Gemeinde- und Reichsraths wahlen, bei den letzteren in Folge der günstigeren Einteilung des Wahlbezirks, als Majoritäts-Partei, welche den Wahlsieg für ihre Candidaten bean spruchen darf, austreten soll und kann. Aber auch zur Stärkung der liberalen Minoritäten in den deutschen Landwahlbezirken halten wir eine ein heitlich organisirte Wahlaction

für geboten und finden es bedauerlich, daß für eine solche nicht die geringsten Vorbereitungen getroffen werden. Natur gemäß müßte die Wahlparole, nach vorhergegangenen Besprechungen von Vertrauensmännern der Partei im ganzen Lande, von der Landeshauptstadt aus gehen; dort aber ist bis heute Alles still geblieben und es hat auch nicht den Anschein, als ob es lauter werden sollte. Und wenn jemals, so wäre es anläßlich des heurigen Landtagswahlen wünschenswerth gewesen, daß die Liberalen Tirols mit größter

Aufmerksam keit die Wahlaction ihrer Gegner beobachtet, ihre Kräfte geprüft und in den Dienst einer tüchtigen und schlagfertigen Oberleitung gestellt hätten. Es ist unleugbar, daß die clericale Partei Heuer nicht so eng geschlossen in den Wahlkampf geht, wie bei den früheren Wahlen, daß die Elemente einer Spaltung nach den Schlagworten „Schärfere' und „Gemäßigtere Tonart' vorhanden sind, einer Spalt ung, die sich als kleiner Haarriß schon bei den letzten Reichsrathswahlen hervorgewagt und deren Vorhan

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 15.03.1890
Umfang: 12
, der sich in Masse» vor dem VersammlungS- locale angesammelt hatte, ergriff Partei für die Studenten und gab denselben unter Lärmen nnd Johlen das Geleite in den benachbarten Vorort „Weinberge welcher Art dieses Geleite war, geht daraus hervor, dass sich unter den wegen Widersetzlichkeit und LärmenS von der Polizei Verhafteten ein Schuster-, ein Tischler-, ein Goldarbeiter-, ei» Gürtler- und ein Saltlergeselle, ein Taglöhner, ein Drahtbinder, ein Schusterlehrling und ein Schnlknabe befanden

an der czechischen Universität warnt die Studentenschaft vor weiteren Excessen. 5*5 Der „Pol. Corr.' wird unterm 12. März aus Budapest geschrieben: „Die Hanptschwierigkeit der durch den Rücktritt des Minister-Präsidenten Koloman v. TiSza geschaffenen Lage besteht darin, die feit fünfzehn Jahren nnter feiner Führerschaft stehende Partei zusammenzuhalten uud dieselbe au deu Gedanke» zu gewöhnen, dass sich in ihrer Stellung trotz der neugeschaffenen Situation nichts geändert habe. Herr v. TiSza

musste seine zukünftige Stellung in der Partei, welche ebenso uneigennützig sein wird, wie seine dein neuen Eabinet gegenüber einzunehmende, an aller höchster Stelle bereits gekennzeichnete und freudig ge billigte Haltung loyal klären und verständlich machen. Ihr Correspondent glaubt, dass dies bereits in hohem Maße gelungen ist; der künstige Minister-Präsident, Graf JnlinS Szapary, wird mit größter Beruhigung die Bildung feines Cabinets in Angriff nehmen und seine Wirksamkeit beginnen können. Das HeimatS- gefetz

wird nicht modificiert werden, und Ihr Cor respondent erfährt, dass auch Graf Albert Apponyi in einer an sehr competenter Stelle abgegebenen Erklärung dagegen keinen Einwand erhob. Die vollständige Klärung der Lage ist zu erwarten, doch wird es sowohl seitens der liberalen Partei als auch in den höheren Kreisen sehr übel aufgenommen, dass die Opposition ihren Hass gegen TiSza auch jetzt nicht ruhen lässt und sogar dabei mitsprechen will, welche Stellung er als einfacher Abgeordneter in feiner Partei einnehmen

soll.' Am 13. März abends fand der Abschied Tiszak von der liberaben Partei im liberalen Club in über aus herzlicher Weise statt. Tisza erklärte, die Con- folidierung der parlamentarischen Verhältnisse in Un garn sei nur gelungen, weil der Chef der Mehrheit und der Chef der Regierung ein und dieselbe Person gewesen feien. Auch künftig solle eine parlamentarische Regierung bestehen, daher müsse eS so bleiben, darum spreche er heute zum letzten Mal als Parteiführer und als Ministerpräsident. Er danke

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 04.02.1896
Umfang: 4
Abgeordneten jetzt, wo ihnen gerade mit der Erneuerung des Ausgleiche« da« Mittel in die Hand gegeben ist, Oesterreichs wirthschaftlichem Rückgang Einhalt zn bieten, wohl bedenken! Politische Äedmicht. Oesterreich. Der gegenwärtige Führer der Vereinigten Linken Freiherr v. Clumeeky hielt am Sonntag in BrKnn eine politische Rede. Er betonte zunächst, daß er al« Präsident deS Xbgeord- «etenhause» sich eine gewisse Zurückhaltung auferlegen müsse und führte dann aus: Die deutschliberale Partei habe seit

dem Jahre 1879, in welchem sie selbst noch am Ruder war, eine derart wichtige Stellung nicht innegehabt, wie gegenwärtig. Die Par tei habe wesentlich an Bedeutung gewonnen, und diese ihre Be deutung werde auch in den leitenden Kreisen vollkommen gewür digt. Die Partei ihrerseit« unterstütze di: Regierung d«nn, wenn diese den Principien der Partei Rechnung trägt. (Und Feldkirch?) Die Bedeutung und der Einfluß der liberalen Partei haben sich während der letzten ReichSrathSsession trotz deren mitunter stür

mischem Verlaufe offen dokumentirt. Auch habe die Partei trotz der von den extremen Elementen fast täglich erhobenen Schwie rigkeiten die parlamentarischen Geschäfte so geführt, daß, was seit Jahren nicht der Fall war, daS Budget im Ausschüsse noch im abgelaufenen Jahre v»tiert und im Hause zur Verhandlung ge bracht werden konnte. Redner fuhr dann fort: Ich habe auch »ie Uebeizeugung, daß der Regierung die Erhaltung der liberalen Partei wirklich u»d wahrhaft am Herzen liege. Ich sage

, daß ein österreichischer Staatsmann sich diese Partei schaffen müßte, wenn er sie nicht vorfände. Darum kann ich auch sage« : Graf Baden! ist ein guter öster reichischer Staatsmann. (Lebhafter Beifall.) In seinen weiteren Ausführungen empfahl Freiherr von Chluniecky der Partei den innigen, lebhaften Kontakt mit der Bevölkerung. Wenn die Partei eS erreicht, daß auch jüngere, frischere Kräsie innerhalb derselben auf den Plan treten; wenn mit Hintansetzung von eben bestehenden kleinlichen Meinungs verschiedenheiten

ein innige» Zusammenwirken im politischen Leben erreicht wird — dann wird die Zeit kommen, in der auch die Bevölkerung erkennen wird, daß die fortschrittliche Partei für das Deutschthnm in Oesterreich Erfolge ehielt hat wie keine andere. Bezüglich de» Ausgleiches mit Ungarn äußerte sich Chlumecky, indem er seinem lebhaften Bedauern Ausdruck gab, daß hübni wie drüben mit Schlagworten gegen den Ausgleich agitirt werde. In Betreff der Wahlresorni äußerte er sich, daß die Partei für eine solche stimmen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 02.07.1895
Umfang: 4
vorliegende Budget bewilligt, ist zwar gesorgt, aber eine Negiernngömajorität ist noch uicht vorhanden, vor läufig finden Verhandlungen, Anerbielungen unv auch schon Annäherungen statt, die radikale Opposition des Ministeriums Windifchgrätz wird in manche Berechnung einbczogen und Fraktionen, die sich früher bitterseind gegenüber gestanden, denken an eine Versöhnung. Einsam scheint heute nur eine Partei dazustehen, die während der Koalition scheinbar das große Wort geführt hat, die Vereinigte deutsche

Linke. Ihre Führer haben damals über die Begründung der Koalition, welche die Mehrzahl der deutschen Abgeordneten in enge Verbindung mit ihren bittersten Gegnern von einst und jetzt, mit jener Partei vereinte, welche ihre verschiedenartigen Elemente nur durch den allen gemein samen Haß gegen ein freiheitliches Deu'.schthnm zusammen halten konnte, ihre freudige Genugthuung bezeugt; sie haben all'die düsteren Erinnerungen auü der Taafse'schcn Aera unter drückt und die Hände georückt, die durch lange

die beiden andern Parteien zum Verzicht auf diese Begünstigung der Slvveneu zu veranlassen oder den Widersland ihrer Partei brechen zu können. Sie erklärten sich sogar zu einem andern Opfer bereit, welches viel schwerer ins Gewicht fiel, sie be zeigten eine geradezu unbegreifliche Nachgiebigkeit gegenüber allen Ränken, die der Hohenwartklub in der Wahlreform- angelegcnhcit versuchte und ungehindert übte. Die Lösung d'eser wichtigen Frage, die so dringend begehrt wurde, und die seit dem Entwurf TaafscS

die gesammte Bevölkerung beschäftigt hatte, half die deutsche Linke verschleppen, verhindern, zu dem k äg- lichen Machwerk dcS Subkomite gab die Partei auch ihren Namen her nnd nur durch die entrüsteten Kundgebungen sah sich nst Graf Kuenburg zur Erklärung gezwungen, daß die Partei erhebliche Einwendungen vorzubringen entschlossen sei. Einen freundlichen Dank seitens des HohenwartklubS eriuhl die Linke nicht. Es kam ganz anders. Der Posten „CM' wurde von den deutschen Wählerschaften sehr ernst genommen

, ihre Abgeordneten fühlten sich dadurch beunruhigt und ge zwungen, der Parteileitung dringende Vorstellungen zu machen. Andererseits mußte sich die ultramontaiie Partei entschließen, nachdem die Mission deö Kardinals Schönborn in Nom ge scheitert war, sich mit der christlich-sozialen Fraktion, die sie eben noch im „Vaterland', in Graz und Linz heftig bekämpft, zu verständigen und als die großen Erfolge dieser Gruppe bei den Wiener GemeindeiathSwahlen sich geltend machten, da mochte den Klerikalen, dem stärksten

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.03.1876
Umfang: 4
- zurück- gekommen sein. (Rufe : Sehr gut!) Aber gerade umgekehrt verhält sich die Sache. Diese Partei hat das volle Bewußtsein, daß ihr die Kraft fehlt, die Montag den 6. März 187b. Regierung zu stürzen, und darum hat sie in bei gegenwärtigen SissionSper ode eine ganz andeie Tak' tik eingeschlagen, und diese jetzt aufzuseckni und diesen neuen Oppositionsplan Narzulegen und da'zustell dazu habe ich mir eigentlich auch das Wort von diesem Hause erb ten. Dies, Taktik ist eine einfache. Die Partei

ist für sich allein nicht im Stande, die Regierung zu stür zen; es gibt aber in diesem h. Hause eine Partei, welche die Macht hätte, die Regierung zu stürzen. Man muß also darauf bedacht sein, e-nen Keil zwi schen diese Partei und die Regierung zu schieben, man muß darauf bedacht sem. Mißtrauen zu säen zwischen der Partei und der Regierung, die aus die ser Partei hervorging. Man muß Allianzen suchen, Bundesgenossen werben, und das ist die Tendenz, daS ist die Taktik, welche die Opposition in dieser S-ssion

eingenommen hat. Man muß suchen, die Regierung in den Augen der eigenen Partei herab zusetzen, man mu suchen, die Regierung gegen die Partei und die Partei gegen die Regieru»g zu hegen. Dann wird eS möglich sein, jenen Zweck zu erreichen, den man für sich allein zu erreichen nicht im Stande wäre. — Die Opposir-on hat neulich aus dem Munde des Herrn Abgeordneten aus Oberösterreich g-sagt, sie mache nicht Opposition um jeden Preis. W>r geben Jh -en die Erklärung: Wir find nicht Minister um jeden Preis

. Wenn wir die Ueberzeugung gewinnen sollten daß wir das Vertrauen der Krone nicht mehr genießen, wenn wir die traurige Einsicht gewinnen sollten, daß wir uns mit der Partei, aus deren Schoß wir hervorgegangen find und mit der wir trotz aller Reibungen und Zerwürfnisse im Kleinen und Ein zelnen, in allen großen und wichtigen Fragen nicht eins und einig wissen, iv^nn wir die schmerzliche Ein sicht gewinnen sollten, daß wir dieser Partei nicht mehr nützlich sein, dag wir ihr nicht mehr dienen können, dann wissen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 10 von 20
Datum: 30.11.1901
Umfang: 20
, gegen einen solchen terroristischen, die von unserem guten Kaiser Franz Josef gegebenen Volksrechte verletzenden Vor gang zu protestieren und Eure Stimmen auf Anton Atz, Güterbesitzer in Unterplanitzing bei Kältern, zu vereinigen. Herr Anton Atz ist ein ruhiger, ernster, viel erfahrener Mann aus dem Volke, kennt unsere Tiroler Gemeindeangelegenheiten vorzüglich, gehört auch seiner Gesinnung nach der christlichsocialen Partei an und wird stets die Interessen seines Wahlkreises mit offenem Mannesmuth und Ehrlichkeit vertreten

seine Thüren geschlossen und wird in ein Ge- schäftslocal für Manufacturen umgewandelt. Mehr als ein halbes Jahrhundert saßen vor dem Caf6 Nones, so lange es die Jahreszeit gestattete, im Freien und dann in den inneren Localitäten die Häupter der italienischen Partei und hielten dort auch ihre Berathuugen ab. Schneidig. Das „Vorarlberger Volksblatt' (christ- lichsocial) vom Donnerstag den 28. November ladet die katholischen Männer von Bregenz und Umgebung zu einer Pro testversammlung ein, in der Stellung

genommen wird gegen die bübischen Angriffe der katho lischen Universitätsjugend. Es heißt dort: „Es ist höchste Zeit, einmal ein entscheidendes Wort zu sprechen. In Klagenfurt wurden seinerzeit bei Tagung des Universitäts vereines katholische Studenten, Priester und Laien miss handelt, in Brünn und Salzburg, neuesteus wieder in Wien und Graz wurden katholische Studenten wegen ihrer Ueberzeugung misshandelt. Und doch wagt .es eine alldeutsche und deutschnationale Partei noch, von Freiheit zu sprechen

gewesen und der Betrag von 1000 X wurde der Witwe sofort ausbezahlt. Karl Ganl hat erst den Betrag von 19 15 14 Ii als Prämie der Anstalt gezahlt. ' An die Wähler des Städte» und Wärkte-Iezirkes von Meran, Kältern, Hramin und Hlurns. Nachdem der Candidat der katholisch-conserva- tiven Partei, Hochwürden Herr Decan Glatz von Meran, eine große Anzahl bäuerlicher und. unab hängiger Landtagswähler von dem Besuche jener Versammlungen ausschloss, in denen er sein Programm entwickeln sollte und über seine politische

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 17.08.1876
Umfang: 4
Die „alt'-türkische Partei gibt ihrem Widerstände gegen die constitutionellen Ideen, durch strenge Maß regeln gegen die Presse und Verhaftungen von Mit glied ro der „jung^-lürkischen Partei Nachdruck. Der bisherixe Polizeiministcr S^bri Pascha wurde wegen seiner Lauhni durch Omer Feozi Pascha, den bisheiigen Gouverneur von Adrianopc, einen Anhänger der WiderilandS-PolllikdcSG-oßvejieis, c-sctzl. Trotzdem halten sich die jungen Leute der „jung' - tülkischen Partei, durch die stolze und kühne

- mrung angesehen. T»c Leitung der Toiy-Partei im Unterhause wild Staffel d Poriheott übcrnehm-n. Die s'anzösiiche ParlamentS-Session hat am Samstag ohne Sang und Klang ihr Ende «reicht, nachdem noch die Reaktionäre bezüglich der organisatorischen Artikel des GeineindegesetzeS und durch die Wahl Dusaureds an Stelle Periers noch tüchtige Schlappen erlitten haben. Am 20. August wird das russisch« StationS-Schiff „TaSman' nach Jalta in der Krimm abgehen, um General J^natirff an Bord zu nehmen

, ich habe keine Zeit,' mahnte der Bote. Eö bedürfte der Intervention PfannenbergS, wel cher durch ein Schnäpschen d!e Geduld des Boten verläng-.rte und durch Zureden^Lohmeyer zur Erfül lung der Formalität vermochte. Während der kleine Mann seinen Namen unterschrieb, schien er sich etwa« zu sammeln, denn er sagte aufblickend verhältnißmäßig ruhiger: «Ich gehe zum Doria'. Pfannenberg, jetzt folge ich Ihrem Rathe, da« Fräulein Schmidt muß da« echte werden.' „Erlauben Sie 'mal, Herr Direktor,' 'mit diesen Worten

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 22
Datum: 08.12.1895
Umfang: 22
«r. 147 Mer««r Aett»»s. Einsicht und den vollständigsten Bankerott auf diesem Gebiete andeutet. Ebm so gut hätte man von einer Erhebung des Volksgeistes bei den Wiener Gemeinderathswahlen sprechen können. Der alt klerikalen Partei Tirols, welche sich jetzt ihre Pflege befohlenen durch das ödeste Demagogeuthum ent rissen sieht, kann man die Erwägung entgegenhalten, daß eine Partei, welche das Volk durch Jahrhunderte korrumpirte, keine Berechtigung hat, wehzuklagen, wenn sich die Früchte

dieser korrumpirenden Thätig keit in der vollständigsten politischen Einsichtslosig- keit und Undankbarkeit der Volksmassen zeigen, und daß eine Partei, welche immer darauf bedacht war, dem Tiroler Bauer jede Selbstständigkeit im Denken und Handeln zu uehmen, nicht erstaunt sein darf, in Zeiten, wo Noth an den Mann geht, keinen kernhaften, selbstbewußten Bauernstand vorzufinden, sondern eine denkunfähige und grundsatzlose Masse, welche nicht auf die besten Gründe, sondern auf den lautesten Schreier hört

. Wenn man also die Sachlage nochmals resumirt, so gewinnen wir von dem neuen Tiroler Landtage folgendes Bild. Anstatt der bisher geschlossenen klerikalen Partei werden in der Landstube zwei Parteischattirungen derselben einziehen, zwischen denen ein Kampf unausbleiblich ist. An Stelle der fried lichen volkSwirthschastlichen Thätigkeit werden öde Zänkereien und Stänkereien zwischen den feindlichen Brüdern treten, weil die extreme Partei, welcher es an einem wirthschaftlichen Programm und noch mehr an Arbeitskräften

mangelt, auf diese Aeußerung der politischen Thätigkeit angewiesen sein wird, um ihre Wähler bei Laune zu erhalten. Daß eine solche Entwicklung der Dinge nur eine unheilvolle für das Land sein kann, bedarf keiner weiteren Aus einandersetzungen und muß auch von der liberalen Partei, die auS dieser Zerklüftung des Klerikalismus Nutzen ziehen dürfte, bedauert werden. Für die liberale Partei stellt sich die Sachlage nach drei Richtungen günstig dar. Einnial ist die Zer trümmerung der bisher allmächtigen

klerikalen Partei auch das Ende ihrer bisher rücksichtslosen Allein Herrschaft im Lande. Sodann können Vorgänge, wie sie bei den letzten Wahlen sich abspielten, nur zur äußersten DiSkreditirung des KlerikaliSmuZ über Haupt, insbesondere nur zu einer Minderung des geistlichen Einflusses beitragen. Im Landtage selbst kann die liberale Partei dem gegenseitigen Zer> fleischuugsprozesse der beiden klerikalen Parteien ruhig und mit verschränkten Armen zusehen, zuma sie bei dieser Konstellation dazu bestimmt

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