1.851 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1868/15_06_1868/BTV_1868_06_15_3_object_3043584.png
Seite 3 von 6
Datum: 15.06.1868
Umfang: 6
, welches Serbien in Trancr versetzte, die durch die Bemühungen des Fürsten Michael erreichten guten Resultate nicht gefährden werde. * Die ParlameutSwahlen in Belgien sind nach heftigen Wahlkämpfen, in welchen die liberale nnd die klerikale Partei sich hitzig das Terrain streitig machten, nun beendet. Das Generalresultat der stattgefunde nen Wahlen besteht nach einer Zusammenstellung der „Jndependance belge' darin, daß die liberale Partei vier, die s. g. klerikale Partei drei Sitze in der Depu- tirtenkammer

mehr eroberten; die liberale Partei hat daher eine Stimme gewonnen, und sitzen gegenwärtig in der Kammer 73 (statt 72) liberale und 51 (statt 52) klerikale Mitglieder. Holland. Ueber die Vorgänge, deren Schauplatz Luxemburg gewesen, wird Folgendes gemeldet: In der Nacht von Samstag auf Sonntag fand man an den Mauern der Stadt und benachbarter Lokalitäten Plakate angeschlagen, welche die Annexion des Groß- herzogthums an Frankreich verlangten. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen. Die Pariser

anch auf niateriellem Gebiete eine liberale Bewegung gestatten. Redner behält sich vor, diesen Grundsätzen consorme Anträge in der Epezialdebatte zu stellen, und erbittet sich einstweilen die Unterstützung dieser Anträge. (Schluß folgt.) Ausland. ** München, 11. Juni. (Anklageschrift gegen ChorinSky.— Dessen Zurechnungs fähig ke it.) Die Anklageschrift gegen den Grafen ChorinSky ist bereits veröffentlicht. Die ziemlich um fangreiche Schrift bringt nichts NeneS über die Er mordung der Gräfin

. Zu den bevorstehenden Abgeordnetenwahlen hat das Landescomit6 der würt- tembergischen Volkspartie einen Aufruf au seine Ge sinnungsgenossen erlassen, in welchem als Programm der Partei hinsichtlich des Verhältnisses zum deutschen Vaterland das Fortschreiten auf der von ihr bei den Zollparlamentswahlen betretenen Bahn proklamirt wird, und zwar will man sich nicht mehr mit der Ver neinung des Anschlusses an den Nordbund begnügen, sondern eS wird jetzt direkt die Forderung deS Süd- bundeS gestellt, und zugleich

1
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1864/22_09_1864/BZZ_1864_09_22_2_object_398417.png
Seite 2 von 4
Datum: 22.09.1864
Umfang: 4
, Mattei. Allieri, Barnabo. Caterini, Guidi, iedini, Robert«. Antonelli, Riario- Sforza zc. >c. Die liberale Partei hat Sympathien für Frankreich, hofft sich mit der Revolution stellen zu können, ohne jedoch an eine unmittelbare Trans action mit dem Könige Victor Emanuel zu denken (für eine solche ist nur Cardinal t>' Andrea), würde sich schließlich aber, wenn auch unier Protest, mit Allem zufrieden geben, waö Frankreich und Piemont über den päpstlichen Stuhl verfügen. Zu dieser Par, tei gehören

Aussicht. AIS Papstcandidaten der conscr» vativen Partei nennt man den Cardinal de AngeliS, Erzbischof von Fermo, welcher in Turin gefangen Laß; Cardinal Vanicelli, Erzbischof von Ferrara und Cardinal Corsi, Erzbischof von Pisa. ES ist deiner- kenswerth, daß alle diese Cardinale außerhalb Roms restdiren; aber eben deshalb haben sie Aussicht ge wählt zu werden, denn eS ist sehr selten. daö daö Honclave einen Papst wählt, welcher als Cardinal seinen Sitz in Rom hatte. Die liberale Partei

Regierungswechsel der Gegen stand der Unterhaltung in allen Privatgesprächcn der Cardinäle sowohl als der Beamten. Im CardinalS- Collegium stehen sich zwei Pannen gegenüber. Die conservative (auch feudale und reactionäre genani-i). welche laut die Herstellung des Ltatus ante Helium verlangt und dabei auf die Hilfe der nordischen Machte rechnet, die schon einmal I8l4 das Kirchen- Regiment wieder hergestellt hätten. Zm Wesentlichen ist diese Partei antifranzösisch; eS gehören zu dersel- ben die Cardinäle Patrizi

die Cardinäle Mcrlei, Amat, Grasselini, Bofondo. d' Andrea, di Pietro, Peutini, Sarcoin und seltiam genug, der Protektor Oesterreichs Cardinal de Silvestri. Mehrere Cardinäle gehören keiner Partei an, z. B. Ungoliui. Ouaglia. Milesi, ASquini; diese Alle aber und Andere neigen viel mehr zu den Con» servativen, als zu den Liberalen. Es unlerliegt für den Kundigen gar keinem Zweifel mehr, daß die con» servatwe Partei im nächsten Canclave (Papstwahl) eine große Mehrheit haben wird. Nicht allein

hat keinen Candidaten außerhalb RömS; auch darin liegt eS, daß ihre Candidaten keine Aussicht haben. Man weiß, daß der Cardinal d'Andrea nur deshalb fort mährend reist, um sich durch stete Abwesenheit von Rom die Möglichkeit der Wahl zu schaffen. Auch die auffallende Zurückgezogenheit. in welcher der Cardinal Amat in dem öden Brrgsläbtchen PrSneste lebt. hat ihren Grund in der Hoffnung deS Kirchenfesten auf die Tiara. Der dritte Eandivat der liberale Cardinal Grasselini. ist ebenfalls stets auf Rufen. Alle drei

2
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1868/05_06_1868/BZZ_1868_06_05_1_object_370917.png
Seite 1 von 10
Datum: 05.06.1868
Umfang: 10
sind. Die erste große Thatsache, welche auch die Gegner anerkennen müssen, wenn sie sich gerecht sein wollen, ist vor allen andern jene, daß die liberale Partei bisher immer auf der Seite der Regierung stand. Der Liberalismus hat sich dadurch allerdings einen großen Kampf heraufbeschworen, allein gerade in die sem Kampfe hat sich seine Entschiedenheit und Cha rakterfestigkeit am glänzendsten bewiesen. Wir erinnern uns noch an den Kampf, den er da mals in Tirol zu bestehen hatte, als es sich um die sreie

gegen die liberale Partei finden, daß sie ^ sich dem Willen des Staatsoberhauptes unterwarf, weil man sich auf diese Weise selbst in arge Schlin gen gebracht hätte. Allein man fand seine Waffen darin, daß man von der Sache abging und die Ab sichten der Liberalen in ein schiefes Licht zu stellen bemüht war. Man ging daher von clericaler Seite von der Ueberzeugung aus, daß es in den Absichten der Liberalen liege, den Protestantismus zu fördern und auf Unkosten des Katholicismus zu beschützen, uud aus diesem Felde

den Hauptschlag aus die Liberalen gemacht, und die natürliche Folge davon war, daß ein solches Verfahre» nur Erbitterung und Beleidigungen her» vorrufe» konnte. Aus dem Gesagte» leuchtet klar ein, daß sich nun auch die liberale Partei mit aller Entschiedenheit gegen Angriffe vertheidigte, da sie keinen Grund derselben sah, und im Gegentheile das Bewußtsein hatte, daß ihre Bestrebungen als Staatsbürger mit den In teressen der Regierung in schönster Harmonie standen. Wollte man einen Fehler in dem Versahren der Li»

Ansässigmachung der Protestanten in Tirol han» delte. Jeder, welcher damals eS wagte, gegen die bestehende Glaubenseinheit zu Votire» und sich dem kais. Patente geneigt zu zeige», galt als Freimaurer oder Radikaler. Wer aber die Sache beim rechten Lichte betrachtete, mußte nothwendig finden, daß diese ganze Anschuldigung nur auf einer argen Begriffs verwirrung der clericale» Partei beruhte. Man über sah das Patent und machte aus der Sache eine dog matische Streitfrage. Man konnte darin allerdings keine Waffe

eröffnete man den großen Kamps. Daß das im eigentlichen Sinne bloße Luft» fechterei sein tonnte, lag klar am Tage, weil man Etwas bekämpste, was gar nicht existirte, sondern es war der Feind nichts anderes als ein Phantasie» gebilde der Gegner. Die libera'.e Partei verfocht keine Privatprincipien, und man durste die Ursache ihres Kampfes nicht in den Absichten der Einzelne» suchen, sondern ihr Ziel war der Wille d-r Regierung. Das Gesetz der freien Ansässigmachung der Prote stanten in Tirol

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1870/01_10_1870/SVB_1870_10_01_2_object_2505985.png
Seite 2 von 8
Datum: 01.10.1870
Umfang: 8
. Dieser mußte es thun, um die geheiligte Person des Papstes-zu; retten, und. Cadorna zog mit Truppen nach dem Petersplatz, den er besetzte, und nun schreiben und schreien die liberalen Zeitungen, daß Cadorna mit vollem Einverständnisse, ja ge beten vom hl. Vater, Truppen nach dem Vatikan^ geschickt habe.' Ueber den Schreckenstag der Einnahme Roms. Brixen, 27.' Sept. 8. Die liberale Presse jubelt und. frohlockt nun, auf dem ganzen Erdkreise, daß Rom in- die Hände der itak Regierung gefallen; sie findet

nicht Worte genug, ihre Freude auszudrücken, daß endlich' der hl. Vater all' seines weltlichen Besitzes, ja sogar seiner persönlichen Freiheit beraubt und ein Gefangener des Raubkönigs Viktor Emanuels geworden ist. Diese liberale Judenpresse schreibt und lügt über dieses, traurige Ereigniß. worüber jeder ehrliche-Katholik im Stillen seufzt und wehklagt. Nach. und. nach. aber, werden diese Lügenberichte, schon aufgedeckt und die unparteiische Geschichte wird einst all' die List und den Trug bekannt

? ist das nicht völker rechtswidrig? Und die liberale Presse? sie schweigt. 2. Nachdem die ital. Raubtruppen in Rom eingezogen waren, rückte ein unabsehbarer Zug von fremden, schlechten Gesindel jubelnd und schreiend in die Stadt Rom ein (es mögen sicher bei 4000 an der Zahl gewesen sein); sie rückten ein, um Spektakel zu machen und die soeben verübte Schand- und Frevelthat durch Freuden geschrei und Zubel zu verherrlichen. Dies elende Gesindel zog dann in den Gassen und Straßen Roms umher und wagte es sogar

), beweist besonders der Umstand, daß-die Tage vor der Einnahme Roms Alles in der Stadt ruhig war; die Bevölkerung Rom's war mit der Regierung des hl. Vaters nicht nur im Geringsten unzufrieden, sondern. eS bezeugte fort und fort bei jeder Gelegenheit, wo sich derselbe öffentlich zeigte, sehr zufrieden und jubelte ihm laut und offen Beifall zu. Und nun — was sagt die liberale Presse? Sie lügt frech in die Welt hinaus, die Römer seien mit der Regierung des hl. Vaters sehr un zufrieden gewesen; sie lügt

, der in einem Hausgange laa, hinaus auf die Straße und tödteten ihn durch Dolchstiche; andere Zuaven . banden D an ihre Pferde und schleppten sie so durch , die Gassen; andere meuchelten sie. Solche Greuel wurden viele verübt. Diese und dergleichen Schandthaten wurden vom 20. bis 22. Sept. in Röm öffentlich verübt, ohne daß' der General Cadorna energisch dagegen einschritt. Und die liberale Presse? Sie schweigt. Dieses und noch manches Andere ist geschehen in Rom im Jahre des Heiles 1870 am 20. Sept

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1868/09_12_1868/BTV_1868_12_09_2_object_3045625.png
Seite 2 von 6
Datum: 09.12.1868
Umfang: 6
Vorlesungen über auf Künste und Gewerbe angewandte Chemie eröffnet. Ein anderes Unternehmen ruft wieder in Trient eine umlaufende BolkSbibliothek in'S Leben^ Die Rührig keit, die Klugheit, die feste Disciplin, welche hier in Wälschtirol die national»liberale Partei beherrscht, ist gewiß sehr bewunderuSwerth. Da ist ein Zusammen wirken, eine Organisation, wie sie kaum trefflicher fein könnte. Der freie Spielraum des Denkens wird zwar keinem Einzelnen benommen, aber wehe ihm, wenn er, in irgend einer Frage

, wo eö daS Handeln gilt, der gegebenen Parole nicht gehorcht! Das wäre nicht möglich, wenn nicht die unvergleichlich größere Mehr zahl von der Ueberzeugung, wie nothwendig die Ein tracht sei, lebhaft durchdrungen wäre. Es mög viel Fanatismus dabei sein, allein daS beeinträchtigt nicht, wenn nur der endliche Zweck erreicht wird.. Die kleri kale Partei, welche seit zwei Jahren etwas erstarkt ist, erfreut sich zwar einer so gediegenen Organisation bei weitem nicht, noch weit weniger die vielmehr zerfahrene

sogenannleNegierungSpartei, aber alle drei sind sie. einig und unzertrennlich, sobald es sich um die Natio nalitätsfrage handelt; darin dürfte den sonst schwächern Klerikalen schier die Palme zuzuerkennen sein. Unwill- kührlich regen diese Betrachtungen zum Nachdenken darüber an, wie es mit der Partei-Organisation in Deülschtiröl stehe. Nur die Ultramontanen besitzen dort eine feste Organisation; denn klug hat sie sich über die Zeit hinweg mit den in die Ewigkeit hineinreichen den Dingen zu verbinden gewußt. Und die Liberalen

einmal den Anfang machen und mit dem guten Beispiele voraus gehen? Aber Opfer sind noth wendig. Jeder Einzelne muß lernen, was er zum Ge deihen seiner Partei zu lernen hat. Nicht aus jeder Divergenz politischer oder auch nichtpolitischer An sichten darf ein zum Hasse und zur Entzweiung füh render Prinzipienkampf werden. Falsche Empfind lichkeit, selbst wenn sie noch, insofern eS nicht die Ehre der Person, sondern Ansichten betrifft, einen Grund hätte, muß bekämpft und niedergehalten werden. Weder

die am weitesten Vorschreitenden, noch die am tveitesten Zurückbleibenden — in der Regel beide gleich große und unverträgliche Stänker und Haarspalter — sollen sich selbst als die Gescheitesten ansehen. DaS Ge scheiteste in einer Partei bleibt immer die Majorität;, selbst dann, wenn eine Partei auf diese Weife Fehler begeht, macht sie dieselben, wenn sie sich nur konsequent bleibt, viel leichter wieder gut, als die Fehler der Ein zelnen oder auch ganzer Gruppen, welche sich durch Leidenschaft und Ehrgeiz

5
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/26_06_1871/BZZ_1871_06_26_1_object_457730.png
Seite 1 von 4
Datum: 26.06.1871
Umfang: 4
, der Frühling, jener fröhliche Schäker, welcher mW seinen lauen, kosenden Lüsten gleich milde das verwetterte Angesicht des Sandmannes, wie die bleichen Wangen des verweichlichten Städters fächelt. Bleich waren auch die Wangen JosephinenS. Sie hatte doch manche trübe Stunde. Jetzt — schein bar ihreur Zikle uSher als sonst — fühlte sie sich oft Partei, an deren Spitzt der General der Jesuiten Pater Rothaan stand, war der den Jesuiten mit Leib und Seele ergebene Cardinal LambruSchini, während die liberale

die Wahl Mastai'S mit frenetischem Jubel begrüßt, dagegen machte sich die Wuth der unterlegenen Jesuitenpartei in den Wor ten des Cardinals LambruSchini: „Loco !»Osrito l- (Seht dort den Wahnsinnigen!) Luft, welche dieser Cardinal mitten am Platze des QuirinalS Angesichts des segnenden Papstes mit lauter Stimme ausrief. Während die liberale Partei Anfangs durch Huldi gungen aller Art ihren Erwählten auf die Bahn frei sinniger Reformen drängte, organisirten die Jesuiten ihrerseits einen furchtbaren

begangen hotten, laut zu denken. Trotz des finsteren, des zelotischen Re gime? Gregors XVI. hatte der Geist der Freiheit, die Idee eines einheitlichen Italiens in der Stadt der Todten und des ewigen Stillstandes zahlreiche Anhänger gefunden und äußerte sich nach dem Tode dieses Papstes laut und kräftig. Vierzehn Tage nach dem Tode Gregors XVI. sollte das Conclave eröffnet werden. Diese wenigen Tage wurden sowohl von der Partei des Stillstandes als der des Fortschrittes benützt, um die Candidatur

Partei, die Partei der Reform in Staat und Kirche, unter Leitung des eben so geistreichen als freisinnigen TheatinergeneralS Pater Ventura die Wahl des als liberal verschrieenen ErzbischofS von Jmola Cardinal Mastai Feretti durchzusetzen suchte. Der Kampf war ein erbitterter und rücksichtsloser. Die Alten mit ihrer wohlorganisirten Miliz, dem Orden Jesu an der Spitze, mit Metternich und allen reactionären Elementen zur Seite, ließen kein Mittel unversucht, um ihren Candidaten zu poussireu

Josephine, in Genf ein. Die Mutter Theodor*« hatte offenbar sehr gealtert, sie fühlte sich vor» der Reife mehr als gewöhnlich er schöpft und ward darum um so wohlthuende? von der Hmgehlmg berührt, welche Josephine ihr jetzt widmete. Oft sprach sie mit dem jungen Mädchen von Tod, vom Jenseits und sonstigen Dingen, welche das kranke ZHerz einer Gläubige» erquicken; oft auch warf sie Taube, welche in die Kapelle des OuirinalS gedrun gen war. über dem Haupte PiuS IX. schweben. Von der liberalen Partei wnrde

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1868/10_10_1868/BZZ_1868_10_10_2_object_368628.png
Seite 2 von 4
Datum: 10.10.1868
Umfang: 4
Progressisten und die Demokratie. Die Union liberale ist eine Kompromiß- Partei, die ihre Stiftung O'Donnel verdankt, an de ren Spitze zur Zeit Marschall Serrano (Herzog de la Torre) steht. Derselben Partei gehören die Con- tre-Admiral Tope und General Dulce an. Die ei» gentlichen Progressisten zählen zu ihren hervorragen den Führern Don Olozaga, General Rodas, Oderst Balderich. Prim, der bisher als der geistige Ches dieser Partei galt, dürste vielleicht heute schon der letzten Fraktion beigezählt

ihren letzten Resten und in Jsolirung auf der Halb» «nsel fort, ihre Stärke hauptsächlich aus den baS- tischen Mbirgöprovmzen der Nordens ziehend. AuS der durch die Niederlage der Carlisten zur Herrschaft gelangten Partei haben sich nun im Laufe von drei Dezennien nachstehende neuen Partekkmente ent wickelt. Zunächst ein konservativer, da« unter dem gestürzten Gouvernement daS ministerielle bildete und sich wieder in die beiden Fraktionen der Pnros (Neu katholiken), die Brutstätte

der Hofkamarilla, die An« Hänger der Patrocinio und deS Pater Claret, und der fälschlich sogenannten ModeradoS, deren Chef ehemals Narvaez war, theilt. Als Repräsentant der PuroS (der äußersten Rechten) gilt Graf Eheste, wäh rend General Marquis v. NovalicheS zu den Mode radoS zählte. DaS Brüderpaar Concha gehört einer unbestimmten Parteischatlirung an, die zwischen den ModeradoS und den Liberalen ihre Stellung hat. Die Liberalen gruppiren sich in drei Fraktionen : die Union liberale, die eigentlichen

werden, der demokratischen Fraktion, daS heißt den Republikanern unter der Führerschaft von Orense (Marquis de Albaida). Die republikanische Partei in Spanien hat folgen der Programm veröffentlicht: Föderative Republik. Espartero, durch die CorteS zu ernennender, aber bis zu deren Zusammentritt provisorischer Ministerpräsident; allgemeines Stimm recht ; vollständige und absolute Neutralität, falls eiu Krieg zwischen Frankreich und Preußen oder zwischen irgend andern Mächten ausbricht; sofortige Entlassung aller Soldaten

Regie rung. Ich werde die Nation regieren bis zum Zusam mentritte der constituirenden CorteS, welche den Volks willen formuliren werden. Ich werde mit der Re volution identische Männer wählen und ermähne die Armee zur Einigkeit, Disciplin, zur Brüderlichkeit mit dem Volke und zum Patriotismus.' Ja Valencia und Denia fanden republikanische Krawalle statt, welche unterdrückt wurden. * 6. Oct. (Tagesnachrichten.) Alle Generale der gemäßigten Partei, welche gegen die BefreiuugS- Armee kämpften

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1867/06_02_1867/SVB_1867_02_06_5_object_2511861.png
Seite 5 von 6
Datum: 06.02.1867
Umfang: 6
Beilage zum „Südtir Csrrespsndenzen. Meran, 1. Febr. Vorgestern war in Obermais Viehmarkt, er war sehr stark besucht, auch von den Italienern, der Viehauftrieb war bedeutend, der Handel belebt. Die Preise stellten sich nach der M. Ztg. für 2jährige Stiere auf 200—300 fl.. für dreijährige auf 250—400 fl.. für vierjährige auf 300 bis 500 fl., für Kalben auf 60 bis 150 fl., für Kühe auf 70 bis 160 fl. Vom Eisak-, 31. Zäuner. Heute hatte auch Klausen seine Wahlschlacht. Der liberale Kandidat

wiederkehrendes Schützenfest, nur dieses Mal feierlicher z begangen, um für den vielfachen göttlichen Schutz zu danken, für die » Zeiten der Gefahr den Muth zu stählen und Gemeinde mit Ge- « meinde inniger zu verbinden. Wir glaubten gut zu thun, diesen ein- M geschlichenen Irrthum zu berichtigen. - VomNonsberg,3. Febr. Am 30. Jänner waren in Cles die Wahlschlachten. Erschienen waren vier Distrikte: Cles, Fondo, Male und Mezzolombardo. Die konservative Partei hat sich dieses ^ Mal etwas mehr herausgewagt

, hat ihr aber an einer wahren Orga- ^ nisation gefehlt und deswegen und nur deswegen allein ist sie mit s ihren Kandidaten Julius Graf Spaur und Baron Raimund Hippoliti unterlegen. Beide sind ausgezeichnete junge Männer, voll von Re ligion und Vaterlandsliebe. Nicht wiedergewählt wurde Kandidat Prätor Zanetti, der sichs bei der konservativen und liberalen Partei verdorben hat. Die Liberalen haben mit ihrem Kandidaten Dr. Loren- zoni und vr. Moggio gesiegt. Keiner von Beiden besucht den Land tag. So wurde genau

nach der Instruktion des Manifestes vom Comitato von Trient Nr. 3 von Seite der liberalen, revolutionären Partei gehandelt. Sehr groß war die Rührigkeit und Verschmitztheit - dieser Revolutionsmänner, mit welcher sie sich auch einen großen, ja den größten Theil der Stimmen von bäuerischen Wahlmännern durch allerlei Betrügereien und Vorspiegelungen zu verschaffen wußten. Es war Alles wohl geordnet uud der Erfolg schon früher gesichert. Diese Niederlage verstärkt aber die konservative Partei, weil sie zur Einsicht

gelangt ist, daß sie nur durch kompaktes Zusammenhalten und durch eine gute Organisation zu ihrem Ziele gelangen kann. Die gute Partei war dieses Mal schon viel stärker als bei den frühern Wahlen. Die Wahlmänner waren beinahe alle erschienen, hundert ! und einige dreißig, von beiden Seiten gieng es hitzig her. Wenn die ^ gute Partei nur nicht zu spät klug wird. Von den übrigen Wahlen Wälschtirols wird Ihnen der Tele graph schon Nachricht ertheilt haben. Cavalese, Fassa und Primör wählten

8
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1870/04_01_1870/BTV_1870_01_04_2_object_3050276.png
Seite 2 von 8
Datum: 04.01.1870
Umfang: 8
vor dem Feinde wie Offiziere, sonst aber wie Unteroffiziere bei Anwendung des höchsten Ausmaßes behandelt werden. *5Wien. Das „Vaterland' schreibt in seinem Leit artikel vom 31. Dezember v. IS. unter Anderem: „Auch die deutsch - liberale Partei ist ein wichtiger Faktor des österreichischen StuatSlebenS; mit ihr muß gerechnet, muß ein iu»üus vivLiilli gefunden werden.' Also selbst für daö „Vaterland' bricht sich diese Er kenntniß Bahn. Also auch das „Vaterland' sieht sich zu dem ihm gewiß sauer gewordenen

Bekenntniß ge drängt, daß die liberale deutsche Partei ein Macht saktor im österreichischen Staatsleben ist. Ist daS nicht wunderbar? Wer weiß, was sich dem „Vaterlande' im neuen Jahre noch für andere politische Einsichten erschließen werden. — DaS klingt doch anders, als die Worte, mit denen ein tirolischer Landtags - Abge ordneter, dem man Wohl mit Fug zur Partei des „Vaterlandes' zählen, und als den Führer derdortigen LandtagS-Majorität betrachten darf, die deutsch-öster reichische Partei

in der 16. Sitzung der letzten Land- tags-Sesfion geschildert hat, als er sie eine „ebenso hochmüthige als unwissende Partei' schalt. Ausland. Darmftadt, 30. Dez. Die Abgeordnetenkammer lehnte Dumonl'S Antrag, daß die CancessionS-Erwei« terung der süddeutschen Bank verfassungswidrig ist, ab, dagegen nahm sie einstimmig eine Resolution an, nach welcher die Negierung zu ersuchen ist, ein das Bankwesen betreffendes Bundesgesetz zu fördern, bis dahin keineEoncessionS.Erweiterung eintreten zu lassen undAank-Filialen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1865/17_10_1865/BTV_1865_10_17_1_object_3032945.png
Seite 1 von 4
Datum: 17.10.1865
Umfang: 4
. Allerdings ist nun nicht mehr Aussicht vorhanden, daß der Wunsch des „P. Naplo' sich erfüllen und die Be schlußpartei in einer großen liberal. Phalanx aufgehen wird. Wir hoffen indessen, daß die Partei Deal die Mehrheit erlangen wird, und mögen ihre geübten Führer den Schimmer einer falschen Popularität verschmähen! Nicht der Jurist, nicht der VolkSmann, sondern der liberale Staatsmann Deak hat diesmal ein entscheidendes Wort zu sprechen.' Die „Neue Freie Presse' spricht ihre Anerkennung und Billigung

zu gewähren bereit ist. Eine Faktion ging allerdings noch weiter und verlangte auch einen gesonderten Land tag wie Vorarlberg ihn besitzt. Die liberale Partei ver deulfchtirolischen Landesvertreter befürwortete, um dem Konflikt die Spitze abzubrechen, schon vor vier Jahren jene Konzession, welche man jetzt in Aussicht stellt, aber vergeblich. Merkwürdigerweise ist eS nun dem so spezifisch legi- timistischen Kabinette vorbehalten, daS von den liberalen Vorgängern Versäumte nachzuholen

„Vorstadt-Zeitung' gebrachten, jedoch schon von diesem Blatte selbst in daS Bereich der böswilligen Erfindun gen verwiesenen Gerüchtes, bezüglich einer angeblichen GehaltSverkürzung der k. k. Beamten hier Erwähnung thun, so geschieht dies blos, um dasselbe ohne weiterS alS leere Fabel zu bezeichnen. Wien, 1^1. Okt. Die „Presse' läßt sich durch die Agitation der extremen Partei in Ungarn nicht abhal, ten noch immer das Beste zu hoffen; sie äußert: „Noch können wir der Hoffnung nicht entsagen, daß Ungarn

seine schwerwiegende Mission erfüllen wird. Die Wahlrede des Baron EötvöS und die besonnene Haltung DeakS erscheinen unsern Augen immerhin be- deutungSooller als die Agitationen GhiczyS, SzcetkiralgiS u. A. Namentlich Ghiczy ist ein Politiker, den verstän dige, sehr liberale und gerade nicht unbedingt Oester reich freundliche Ungarn selbst politischer Unzuverlässig, keit beschuldigen. Im Jahre 1313 war Herr v. Ghiczy ein Parteigänger DeakS und wurde Unterstaatösekretär im damaligen ungarischen Ministerium

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1866/17_11_1866/SVB_1866_11_17_2_object_2512223.png
Seite 2 von 8
Datum: 17.11.1866
Umfang: 8
, daß ! .die liberale Partei selbst die Allianzmit dem Feinde nicht-mehr ^ schmählich findet, wenn sie aus dieser Alliauz für sich Vortheil ziehen kann. — Vor, kaum 5 Monaten hat Deutschland den Krieg au Preußen - verkündet, und schon sind es bald drei Monate, daß das große deutsche , .Volk, dieses kriegsverkündende Deutschland in dem kleinen Preußen' untergegangen ist. — Wir Tiroler hätten es für unehrlich und nn- ' männlich gehalten in der Zeit> wo der Feind das Reich überschwemmte, vor den Thron hinzutreten

unsere vereinigten deutschen Antonomisten und Centralisten nach dem „engern Reich srath'; wir Tiroler begehrten Waffen!— Während dieser und jener liberale Gemeinderath aus seinem Krähwinkel der kaiserlichen Regierung naseweise genug Lehr und Weis gab, wie sie das Reich zu regieren habe, richteten die tirolischen Gemeinden Lojalitäts- adressen an den Kaiser. — Während die Reichshauptstadt den Feind außer Sicht mit Koth bewarf, nnd vor dem Feind in Sicht ans voller Kehle „offene Stadt' schrie, riefen

und unser Programm braucht nicht erst von» Landtag berathen und beschlossen zu werden. Um die Durchführung handelt es sich, und diese hat von jeher das Volk übernommen. Thaten einzig und allein und durchaus nicht reichsräthliche Debatten über dieses und jenes liberale Schlagwort . brancht es in Zeiten, wo die Reichsfeinde die Reichsgränze überschritten haben. Merkwürdig, der Tirolerbauer versteht seit mehr als 100 , Jahren, was die großen „Staatsmänner' der Neuzeit im katholischen Oesterreich nicht verstanden

. ^ Aus Pergine schreibt man dem T. B., daß man daselbst zu Ehren des an diesem Tage in Venedig einziehenden Königs politisch demonstrirt habe. Etwa 30 Personen haben nämlich Festkleider angezogen, und sich mit revolutionären Abzeichen geschmückt, darauf sind sie spazieren gegangen. Anschließend schreibt der (Korrespondent: Die italienische Partei tritt überhaupt jetzt mit einer Sicherheit und Unverschämtheit auf, die unglaublich scheint und hat es dadnrch bereits so weit gebracht, daß die gutgesinnte Partei

11
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1870/08_07_1870/BTV_1870_07_08_1_object_3052456.png
Seite 1 von 6
Datum: 08.07.1870
Umfang: 6
trotz des vielen LärmenS auch in Galizien die Verfassungspartei die Oberhand zu gewinnen verspricht, und von dieser Seite der Beschickung des ReichSratheS kein Hinder niß entgegengeht. Die Niederlage, welche wir am Anfange der iu5ahlaktiou in den Landgemeinden jener Provinzen befürchteten, ist durch das Ergebniß der Städtewahlen und schließlich durch die Wahlen deS Großgrundbesitzes paralifirt worden. Insbeson dere kann die liberale Partei sich zu dem AuSgange der Großgrundbesitzerwahlen in Mähren

. Bei alle dem aber, daß die liberale Partei wieder den Sieg errungen, dürfte es doch nicht angezeigt sein, die Hände müßig in den Schooß zu legen; im Gegentheil müssen die Gefahren, welche in der letzten Wahlkampagne eine genug drohende Gestalt angenommen haben, alle Verfassungsfreunde zu einer umfassenden und syste matischen Thätigkeit auf dem verfassungsmäßigen Boden bestimmen und aneifern. ZVien» 5. Juli. Als Termin für den Zusam mentritt der Landtage ist die zweite Halste des MonatS August in Aussicht genommen. Die Liste

, die demnach nicht maßgebend find. Wien, 5. Juli. (Wahlresultate.) So sehr beim Beginn der LandtagSwahlen in den ein- zelnen Kronländern, speziell Steiermark und Ober österreich, manche Befürchtung gerechtfertigt erschien, so hat heute die lieberale Partei, welche mit vollem Recht die Verfassung als die einzig maßgebende Norm ihrer politischen Thätigkeit behufs der Kon- solidirung der inneren Verhältnisse betrachtet, alleu Grund, sich über die bisherigen Wahlergebnisse in den Kronländern zu freuen, nachdem

und Ober-- österreich Glück wünschen, umsomehr, als im erster« Lande die Deklarantenpartei eS an nichts fehlen ließ, um ihrer Partei Stärke zu verleihen, den ver fassungstreuen Theil des Hochadels in ihr Lager zu ziehen, und dadurch die eventuelle Beschlußfähigkeit deS Landtages unmöglich zu machen; dies ist aber nicht gelungen; in Folge derWahlen des mährischen Großgrundbesitzes hat dieVersassuugSpartei auf dem neuen Landtage wieder die Majorität, wodurch die Beschickung des ReichSratheS gesichert

der zu ernennenden Landmarschälle scheint noch nicht festgestellt zu fein. Im „Fremdenblatt' finden wir über diese Angelegenheit folgende ossiciöse Andeu tung: „Ueber die Ernennung der Landmarschälle in den Kronländern ist noch nichts definitiv beschlossen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Regierung dem Kaiser, dem das Ernennungsrecht zusteht, nur solche Persönlichkeiten vorschlagen wird, die der liberalen verfassungstreuen Partei angehören. Dies entspricht der politischen Richtung, welche die Re gierung

12
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1868/19_06_1868/BZZ_1868_06_19_2_object_370523.png
Seite 2 von 10
Datum: 19.06.1868
Umfang: 10
Partei. Man würde sich aber sehr täuschen, wenn man nun anneh me» wollte, daß dadurch der Muth der Liberalen ge brochen war; denn solche Vorfälle konnten nur zu größerer Thätigkeit und gemeinsamer« Zusammen wirken beitragen, und die Folge hat uns den Beweis geliefert, daß auch ihr Wirken nicht ohne Segen war. Trotz alles RingenS und Strebens der clericalen Partei gelang es den Liberalen, ihre Caudidaten überall durchzusetzen, und manche Gemeinde, uud die «eisten Städte haben liberale Männer

ihre Polemik immer gegen den Liberalismus zu leiten versteht, und weil man also denselben als den eigent lichen Gegner betrachtete, so war das Schlachtfeld gegeben, und wenn die liberale Partei schon in ihrem Beginne angefeindet wurde, so sah sie sich jetzt doppel ten Angriffen ausgesetzt, und man gab sich alle mög liche Mühe, gerade in diesem Kampfe die Bestätigung seines Verwerfungsurtheiles dem Volke vor Augen stellen zu können. Die Wahrheit dieses Beweises würde aber schon eben aus dem Wesen

gerade durch Uneinigkeit der Ansichten im eigenen Hause wieder verloren ging, und dazu können die noch schwebenden Fragen nicht geringen Stoff bieten. Man könnte unS jetzt allerdings fragen, wie es denn möglich war, daß Oesterreich in seiner Neuge staltung einen solchen Kampf zu bestehen hatte? Der nächste Grund lag nicht in den parlamentarischen Gegenreden deS hohen HauseS, allein den Hauptgrund muß man in der Tactik der clericalen Partei suchen. Es ist unS bekannt, daß diese Partei auf kluge Weise

13
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1870/23_06_1870/BTV_1870_06_23_2_object_3052305.png
Seite 2 von 6
Datum: 23.06.1870
Umfang: 6
, und in der Gemeinde Buchberg erhielt der klerikale Wahlmann-Kandidat nur 1, sage Eine Stimme. Da Monsiznor Greuter Ehrenbür ger vcn Niederndorf und Buchberg ist, so wären diese Wahlen, um uns des Ausdruckes der gestrigen Nummer der „N. Tir.-St.' zu bedienen, zwei Un terschriften fiir die Ehrenbürgerrechte Greuter'S. X Nattenberg, 21, Juni. (Wahlen.) In Kramsach wurden gestern drei klerikale Landtags» Wahlmänner gewählt, und zwar hat dies Resultat die liberale Partei selbst verschuldet, da sie so lockere Disciplin

aber von schlim men Folgen für die eigene Diözese sein, wenn ihnen nicht abgeholfen wird; — denn daß dieselben die jungen Leute vom Studium der Theologie an der Diözesan -Lehranstalt eher abstoßen als anziehen, liegt auf der flachen Hand, und so kann eS kommen, daß mit der Zeit sehr fühlbarer Priestermangel in der Diözese Brixen eintritt. * Ans dem ltnterittttthlile. In der Ge- meinde Ebbs wurden trotz der deftigsten Agitation von klerikaler Seite zwei liberale Wahlmänner, ebenso in Niederndorf

1866 einleuchtend. Die Beamtenkreise, wenn man auch nicht sagen kann, daß fie gegen die Re gierung sind, huldigen doch im Allgemeinen den aufgestellten Grundsatz, daß die Trennung dieses LandeStheileS von Tirol eine dringende Nothwen- dlgkeit sei. Daß indeß die Trennung von Tirol von der nationalen Partei nur al« AbschlagSzah- lung angesehen wird, geht schon daraus hervor, daß man nur zu oft auch in Beamtenkreisen reden hört, die Abtretung dieses italienischen Landestheile« an Italien sei

und bereits die einleitenden Schritte gethan, die Mächte für eine solche Confe renz zu gewinnen. ^ — Am 20. haben die Landbezirke Nieder österreichs ihre Abgeordneten gewählt, sie waren also die ersten in Westösterreich, die in dem gegenwär tigen bedeutungsvollen Moment ihren Anschauungen und Wünschen durch die Wahlen Ausdruck zu geben hatten. Das Resultat der Wahlen hat Wohl der liberalen Partei einige Plätze entzogen, welche der außerordentlichen Agitation der Klerikalen zu erwer ben gelang, im Ganzen

muß man jedoch von dem selben befriedigt sein, insbesondere, da einige neue tüchtige Kräfte dem Landtage zugeführt werden dürften. ^ — 21. Juni. DaS Resultat der Wahlen in den Landbezirken Niederösterreichs liegt nun voll ständig vor. Dasselbe hat uns, schreibt das „N. Fr, Bl.', keine Enttäuschung bereitet, im Gegentheile haben wir nach den lärmenden Fanfaren der Ultra montanen alle Ursache, mit den Ergebnissen zufrie den zu sein. Von 21 Gewählten gehören 16 der deutsch-liberalen Partei

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1868/18_11_1868/BTV_1868_11_18_2_object_3045356.png
Seite 2 von 6
Datum: 18.11.1868
Umfang: 6
, und ich werde gewiß nicht der Letzte sein, der im Falle eines Krieges selbst zur Fahne eilen wird, um für mein theures Oester reich einzustehen. Allein stehende Heere zu schaffen, welche ein System der Macht, aber nicht ein System der Frei heit begründen, dazu war die allgemeine Wehrpflicht, wie Scharnhorst sie verstand, nienialS bestimmt. TieseS liberale Prinzip ist zu dem geworden, zu dem das liberale Prinzip des allgemeinen Stimmrechteö herab- gesunken ist. Es ist eine Maschine für die Macht gewor

seien. — Wir wollen diese Zahl gar nicht einmal bestreiken, aber die Art und Weise wie diese Adressen beigetrieben, und welche un richtige Angaben über das Schulgesetz verbreitet wur den, beweist hinlänglich,daß man auf jenerSeite mehr das Partei-Interesse als die Bildung des Volkes in'S Auge gefaßt hat. — Die Kaiserin von Rußland ist gestern Abends um 3 Uhr hier eingetroffen. Dieselbe wird bis morgen verweilen und bei ihrer Abreise vom König bis Würzburg begleitet werden. — Für die Ueberschwemmten

der anläßlich der spanischen Ereignisse gegebenen Erklärung, daß England an der Politik der Nichteinmischung festhalten werde. * Der Korrespondent der „Times' in ZNndrid sieht für Spanien eine neue revolutionäre Krisis an brechen, noch ehe die Thronfrage entschieden ist.^ Die Demokraten, schreibt er, gewinnen allmälig allent halben die Oberhand, und während diese Partei noch vor einem Monat so unbedeutend war, daß man über sie hinwegsehen konnte, wird man sie jetzt vielleicht schon in wenigen Tagen

gewaltsam niederwerfen müs sen. Als die provisorische Regierung gebildet wurde, drängte man die besten Leute aus dem demokratischen Lager zurück, was diese sich auch gefallen ließen. Von den weniger Uneigennützigen wurden viele in den un tergeordneten Stellen in den Provinzen und Kolonien untergebracht^ viele andere gingen leer aus, fchaarten sich zusammen und wurden bald für die herrschende Partei derRegierung, sowie für ihre eigenen fügsamen Parteigenossen zu stark

. Diese sind es, die von keiner konstitutionellen Monarchie hören wollen und mit Ent schiedenheit die Republik fördern. Sie beschweren sich über Trug und Verrath, erklären, die Regierung habe die Entscheidung bereits durch ihre Erklärung für Montpensier beeinflußt, die Wahlen feien nur Schein manöver, und die aus denselben hervorgehenden EorteS könnten nur zu Gunsten der Regierung stimmen, doch die demokratische Partei werde mitAuswand allerKräste bei den Wahlen kämpfen, und sollte sie dort geschlagen werden, ihreSache in denStraßen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1868/24_02_1868/BTV_1868_02_24_3_object_3042287.png
Seite 3 von 6
Datum: 24.02.1868
Umfang: 6
I. PeterSpsennig. — Nachtrag.) Gestern fand die engere Wahl zwischen Dr. Nnhwandl und dem Minister v. schlör statt. Die Partei des Ministers hatte sich noch im letzten Augenblick einen liberalen Anstrich ge geben und den Namen „Liberale Mittelpartei' an genommen. Das Resultat ist mir den genauen Zahlen nach noch nicht bekannt, doch ist eS gewiß, daß Schlör über Ruhwandl gesiegt hat. Die Partei deS Ministers suchte überall zn insinuireu, daß die Stellung deS liberalen Ministers bedroht sei, wenn er auch in Mün

das Hauptorgan der Ultra montanen, der hiesige „Volksbote', noch Tags zuvor die Parole ausgab: „Keine Stimme für den Mann, der die nltramontane Adreßbeweguug Schlamm und Unrath genannt hat', — wird andererseits sehr glaub würdig versichert, daß «och am Morgen der Wahl vom erzbischöflichen Palais für eine große mächtige Partei das Feldgeschrei „Schlör' ertheilt wnrde. So hat denn der liberale Minister gesiegt, und wird nun statt im Zollbuudesrath, im Zollparlament sitzen, wo er von den baierischen

chen eine Niederlage erleide und dieses mag manche bewogen haben, für Schlör zu stiminen. Eö ist aber außerdem noch nachgewiesen, daß vom Ministerinn, ans selbst eine große Bedeutung auf das Gelingen dieser Wahl gesetzt wurde; sämmtliche Post- und Eisenbahn- Beamte erhielten diesmal frei, um für Schlör zu stim men, während z. B. für die andere Partei nachtheilig war, daß viele Fabriken und sonstige Geschäfte ihren Arbeitern nicht zum zweiten Mal einen halben Tag frei gaben. Während ferner

16
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZZ/1871/20_11_1871/BZZ_1871_11_20_2_object_456420.png
Seite 2 von 4
Datum: 20.11.1871
Umfang: 4
ihm entgegenkommt. Jndessen'kommt er der liberale'» ^Partei auch so ziemlich entgegen und stützt sich allf die liberale -Partei. Pans, 16. Nov. (Die Depesche de>s Grasen H a r c 0 u r t.) Die „AmtSzeitung' erhält von Hrn. JüleS Favre folgendes. Schreiben: ,.Hr. Redacteur! 'Vor drei Tagen vom Lande zn- -rückgekehrt, habe' ich in Auszügen gewisser italienischer -Blätter ^gelesen, daß-die» Genauigkeit'der von mir i» Meiner Arbeit über Kom citirten Depesche deS Gra sen d'Harrourt.vom!2K..April d. I, bestritteo

muß herrschen, sonst findet kein Princip mehr Glaube, und man gelangt zum Chaos. Ob nach erlangter und, wie man sagt, ersehnter Beweisführung, daß die Verfassungspartei adgewirth- schaftet habe. heutigen -TageS! eine andere RegierungS- form für Oesterreich möglich sei, das wöge mau reif lich erwogen. Nicht.die Deutschen in Oesterreichs nicht die Magyaren, ja nicht die Czechen werden'Ja dazu sagen — Wer denn also? Und genügt heutigen TageS die Zustimmung einer Partei, welche in-allen Staaten

der RegierungSrath selber ge- 7wesen:! sem , da kew Anderer daS 'HauS bewohnt — so isagte ich und nicht,«nderS !^ ^ - .>nr- >-« j Man kann sich wohl vorstellen?! mit welcher gierigen Aufmerksamkeit ich jedes Wort verschlang, welches mir zur Seite gesprochen wurde!. .. Sollte denn jenes Wiedervereinigung der beiden Fractionen der „Patriot tischen Partei' der Abgeordnetenkammer ist unbegrün det; die hervorragendsten Mitglieder deS Centrum» sind noch immer entschieden dagegm. -^Mie IM«» hört, werden von Neujahr

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1871/01_03_1871/SVB_1871_03_01_5_object_2505253.png
Seite 5 von 8
Datum: 01.03.1871
Umfang: 8
: man muß, wie für sich, so auch für den Nächsten manchmal „gegen die Hoffnung hoffen' —. Gäbe es überhaupt keine solche Hoffnung, so hätte eine gewisse Partei im politischen Leben der neuen Aera gar keine—; Beweis hiefür sind die sechs Preßprozesse, die der angeführte Verurtheilte auf einen Sitz gegen liberale Kläger zu führen hatte, Beweis die vier Verlornen, und endlich der sprechendste Beweis das Strafmaß -— in Summa neun Monate und acht Tage Arrest! Jener sehr liberale Gauner

. Das - wäre jetzt eben die Hauptsache: die D urch f ührung des bestehenden Gesetzes. Nach dieser sehnt sich der ganze liberale Troß - der modernen Schulreform matoren, und drängt derselbe schön geraume Zelt den h. LandeSfchuÜ rath, sein Amt zu handeln und von seinem Rechte energischen Gebrauch zu machen, reH. seine Pflicht zu thun und dem Gesetze Geltung und i «eben zu verschalen.' Was zu diesem' Behufe bereits- geschehen ish reduzirt sich hauptsächlich auf die Ausweisung des wehrlosen Klerus

« i nicht behagt. : Ein Häuflein liberaler Lehrer haben denn auch einen eigenen liberalen Lehrer-Verein gegründet, lder sich bisher nur durch drei Dinge aus zeichnet: durch seine komische Entstehungsgeschichte/ durch liberale All tagsphrasen und allenfalls noch durch geringe Mitaliederzahl. ^ > Z X. Vorarlberg,' 21.Febr. (Die Amnestie.) DieneuestenS vom Kaiser gnädigst gewährte Amnestie ^kam leider unserem! ^verdienten Herausgeber und faktischen Redakteur deS „Vorarlberger Volksblattes' Vr. Beruh. Florencourt

18
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1864/10_08_1864/Innzeitung_1864_08_10_2_object_5024448.png
Seite 2 von 4
Datum: 10.08.1864
Umfang: 4
hat zu entscheiden zwischen unseren Rechten und den seinigen Und wenn ich der Angeklagte bin. so darf man mir das heilige Recht, mich zu vertheidigen, durchaus nicht schmälern. Wie? Man schleppt mich vor die Schranken des Gerichts im Angesicht? des Landes, und ich sollte nicht das Recht haben, ein wenig lebhaft und empfindlich zu werden? , - . . Ich komme auf das Berathungs-Komite zurück. Wir hielten es für nothwendig, die liberale Partei vor Stimmenzersplittcrung zu warnen, und wir niußten die Warnung in Form

von Cirkularen au die Provinzen versenden, denn die unabhängige liberale Presse ist ! längst todt, ausgelöscht und spurlos verschwunden aus unserm öffentlichen Leben : konnten wir also auf anderm Wege die Verleumdungen widerlegen, die von den Regie rungsblätter gegen die liberalen Kandidaten geschleudert wurden?' Carnot erzählt, daß er der liberal-demokratischen Partei angehöre, sich mit mehreren gleichgesinnten Per sonen vereinigte, um über die Wege und Mittel zu berathen, die genommen werden sollten

, aber die Situation, in der wir uns befinden, ist eine solch trostlose und verzweifelte, daß ich sagen kann, nicht wir sollten unsauf der Anklagebank befinden, sondern der Staatsanwalt. Der Präsident ermähnt den Redner zur Mäßigung, und der Staatsanwalt droht ihm, von seinem Rechte Gebrauch zu machen. Garnier-Pages fährt nach dieser Unterbrechung fort: „DerStaatsanwalt brüstet sich auf seinem erhöhten Sitze, droht, von seiner Gewalt Gebrauch zu machen, und doch ist er nur Partei hier. Das Tribunal

, um ihrer Partei zum Siege zu verhelfen. Mehrere wollten in der Anzahl von fünfundzwanzig zusammentreten, ohne sich an den Artikel 291 zu kehren, vermeinend, die Immunität, die sie als Deputirte genießen, sei genügend zu ihrer Sicherheit; Andere wollten, um jede Kollision mit dem Gesetze zu vermeiden, sich aus zwanzig und weniger beschränken. Das Konnte organisirte sich schließlich und veröffentlichte das erste Cirkular, das einen ge harnischten Artikel des Moniteur hervorrief. Nach diesem Artikel hätte Carnot

19
Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Innzeitung/1863/31_01_1863/Innzeitung_1863_01_31_2_object_5022605.png
Seite 2 von 4
Datum: 31.01.1863
Umfang: 4
des Landesfondes, die zweite in gleicher Weise den Domestikal- und die dritte den Grundentlastungsfond zu prüfen haben. Aus dem Gemeindeausschuß hat sich ein engeres Ko- mitö unter dem Vorsitze des Fürsten Salm gebildet, welches aus den Kurien gewählt wurde. Die liberale Partei ist in diesem engeren Konnte in der entschiedenen Minorität, und es dürfte am zweckmäßigsten sein, die feudale Partei i» voller Freiheit walten zu lassen und sich bloß darauf zu beschränken, einen liberalen Ge- genentwurf auszuarbeiten

Europa's zu sein, theilhaftig werden; das Gerücht, daß diesmal die Partei der Glaubenseinheit aus Klug heitsgründen leiser auftreten werde, entbehrte der Be gründung, und der Antrag auf Erhaltung des „größ ten nationalen Gutes', des einheitlichen und durch ketzerische Ansiedelung getrübten ausschließlich katholischen Charakter des Landes, ist bereits durch die dem geist lichen Stande angehörenden Abgeordneten eingebracht worden. Ihn zu vertheidigen, ist nun Aufgabe jener Advokaten

, welche bei den heurigen Neuwahlen an Stelle der wenig redegewandten Bauern von den Ultra- montanen mit so großem Aufwande von Agitations arbeit durchgesetzt wurden. Bei der gegenwärtigen Zusammensetzung des Landtages und der Schwächung, welche das liberale Element durch das Ausbleiben der 12 wälschtirolischen Abgeordneten erleidet, muß man der Annahme des von den Prälaten und Jesuiten ein gebrachten Antrages durch eine allerdings nicht allzu gewichtige Majorität entgegensehen. Zum Glücke geht die Autorität

. Wahrscheinlich wird bei der Majorität der Entwurf eines Gemeindestatutes vom Grafen Gabor Serenyi wieder zur Geling kom men. Der erste Wahlkörper des großen Grundbesitzes (Fideikommiß-Besitzer) haben den Grafen Joseph Maria Seilern-Aspang, Besitzer von Lukow und Krälitz, zum Abgeordneten für den mährischen Landtag gewählt. Der Graf wird die Partei auf der Linken des Hauses nicht verstärken. Troppau, 27. Jänner. Der Landeschef, Graf Belcredi, bringt zwei Regierungsvorlagen ein, ein Gesetz, betreffend

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1871/04_12_1871/BTV_1871_12_04_2_object_3057259.png
Seite 2 von 6
Datum: 04.12.1871
Umfang: 6
, die keine Zufälle sind' (vorausgesetzt natürlich, daß sie nicht die eigene Partei treffen), füllten die Zwischenakte aus. Am 22. November wurde aber dem verehrten Publikum in der Bude des „Tiroler VolkSblatteS' ein ganz besonderer Genuß bereitet und zwar durch Vorführung eines UrtirolerS. Trotz meiner vielen Reisen in Tirol und obwohl ich schon beinahe alle Berge und Thäler meines lie ben Heimatlandes abgegangen bin, war ich noch nie so glücklich, auf einen Urtiroler zu stoßen. Sie kön nen sich daher leicht

und Sie werden mir gewiß nur Dank wissen, wenn ich Ihnen Näheres über ihn berichte. Bei der Vorstellung des UrtirolerS gab nicht, wie z. B. bei der Produktion eines Liberalen, die Re daktion die Erklärung, er durfte selbst sprechen und erklären. Werben nämlich Liberale vorgeführt, so ist der UsuS folgender: Zuerst zählt der Budenbesitzer die haarsträubendsten Schandthaten, die es nur geben kann, auf und erklärt schließlich: das sind die Thaten der Liberalen. Ist dann das Publikum mit dem gehörigen Ekel erfüllt

, werden einzelne Liberale in Person vorgeführt und da heißt es dann nur mehr: „Seht, meine lieben Lanvsleule. das ist der N. N. und der ist -in Liberaler. Was die Leute von jedem Einzelnen zu denken haben, wissen sie also schon und da sie den liberalen Mann selbst nicht hören dürfen, wissen sie von ihm gerade das er» wünschte Rechte. Der Urtiroler, den die Unterneh mung für einen korrekten Parteigenossen hielt, durfte vatürlich selber seine Explikation geben. Der Buden halter stellte ihn seinem Publikum blos

.' Also während die „Tiroler Stimmen' und ihre Partei behaupten, es herrsche Trauer im ganzen Lande wegen des Sturze» des Grafen Hohenwart 1544 und während die Führer „der staatsrechtlichen Oppo sition und des katholischen Volke» von Tirol' für das gefallene Ministerium die Tiroler Atressensabrik in Bewegung setzen, erklärt der Urtiroler, der „bie derste und angesehendste Patriot,' das Ministerium Hohenwart vom Uebel und damit den Kultus, den die Partei der „Tiroler Stimmen' im Namen des Volkes mit ihni treibt

sind, sich um einiger politi scher Zugeständnisse willen in kirchlichen Angelegenheiten den Mund nicht ver schließen zu lassen.' Ja, lieber „Urtiroler', wer du auch sein magst, du hast ein wahres Wort gesprochen; um einiger politischer Zugeständnisse willen wird die Religion auf den Markt gebracht und mit dem, waS dem Volke, waS dir und mir das Heiligste ist, wiegeln sie daö Volk auf und wiegeln es ab, wie eben die Chancen des politischen Schachers eS verlangen. So hatte denn ein ehrlicher Mann dieser Partei

21