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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 21.07.1870
Umfang: 4
am Margarclhciiplay. Sien Alois Oppclil ^ xzerlin, -Leipzig und ^ 163. Innsbruck, Donnerstag den AR. Juli !8?S 56. Jahrgang. ,ks. Sl. ^I. Nichtamtlicher Theil. Oesterreich. ls. ls. n: im >ttttsürttc?. Aus der gestrigen Wahlschlacht des ad->ügen Großgrundbesitzes ging die liberale, ver fassungstreue Partei als Sieger hervor. Gewählt wurden mit 89 gegen 71 Stimmen die Herren: Fedrigotti-B osst Wilhelm v., k. k.LandeSgerichtS- ra h, mit 89 Stimmen. Goldegg Hugo NItier v., mit 39 „ Grebmer Eduard

der liberalen Partei ein Gleiches zu thun. Es siegte daher der verfassungstreue adelige Gioßgrundbesitz DeutschtirolS allein gegen seine vereinten deutsch- und wälschtirolischen Partner. Für Se. kaiserl. Hoheit den Herrn Erzherzog Carl Ludwig wurde gar nicht gewählt, da sich Hochdessen Vollmacht vcr- spälele. Herr Graf von Meran stand auf Seile der Majcriiät. Der Umstand, daß der Enkel HoserS auch vnfafsurgstreu wählte, rief, wie uns erzählt wird, eine Apostrophs von einem Mitgliede der Gegen partei hervor

und Zwietracht nnd Feind schaft in selbe zn tragen. Mag er noch so sehr in den sogenannten Plauderstuben gegen Regierung und Gesetz eifern und wüthen nnd alle verdammen, die sich erlauben eine andere Ueberzeugung zu haben als er, mag er trotz seiner Unerfahrenhcit und Un- kenntnib in politischen und volkswirthschaftlichen Verhält nissen in den Wahlversammlungen seiner Partei mit größ ter Arroganz über alles absprechen, was nicht von ihm angeratben oder gut geheißen wird, daS kümmert nns

nicht und ist als Gegensatz der andern Partei, obwohl von einem Fremden ausgebend, wenn auch nicht zn loben, da diese Versammlungen daö Tageslicht scheuen, nicht zu ver werfen. — Aber daö kann der PfarrgemeindeauSschuß wünschen und verlangen, daß der Friede in der Familie, wie in der Gemeinde nicht gestört werde, damit nicht auch in daiger Gegend jener seindselig: Zustand geschaffen werde, den Ihr ehemaliger Kooperator Martin FuchS im ganzen Tann- heimer Thale durch Veikennen seiner Stellung als Priester hervorgerufen

eines Land» tagSabgeordneten unter Betheiligung von 42 Wäh lern vorgenommen. Schon seit längerer Z it war die klerikale Wahlagitation fabelhaft. Die Kanzel, der katholische Leseverein und selbst der Beichtstuhl wurde eifrigst benützt, indem Denjenigen die Abso lution verweigert wurde, welche eine liberale Zeitung lesen, oder sich gar zu den VerfassungSsreunden zählten und nicht versprachen, keine liberale Zeitung mehr zu lesen, oder sich von den Liberalen mit Wort und Thal loszumachen; dafür wurden

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 04.04.1867
Umfang: 8
zn ver bessern trachten müsse; und geht nun in gleicher Weise zur Definition des Begriffes „liberal' über, welcher Begriff gleichfalls den verschiedensten Auslegungen be gegnet. So bemühe sich z. B. die berüchtigte oben genannte konservative Partei den Glauben zu verbrei ten. als sei der Liberalismus der Inbegriff alles dessen, was gegen Recht, Religion und Moral streite. Es gäbe nun zwar allerdings Leute dieses Gelichters, aber diese hätten eben gar nicht das Recht sich des Ehrentitels „Liberale

' zu bedienen, und müßten Libertine, irreligiöse Menschen, Wüstlinge, Aufrührer, kurz mit jedem andern Namen, nur nicht mit dem „Liberale' bezeichuet werden. Andererseits verstünden gebildete und rhrenwerthe Leute unter den „Liberalen' jene Partei, die nicht nur das bestehende Gute zu erhalten wünsche, sondern auch trachte innerhalb der von den Grundsätzen des Rechtes, der Moral und der Religion unwandelbar festgesetzten Gränzen und mit Ausrechlhaltung aller.Pflichten gegen Gott, den rechtmäßigen

über das. was unter „konservativer', was unter „liberaler' Partei zu verstehen sei, eben sehr verschieden feien, «so verständen z. B. einige unter konservativer Partei jene, welche nichts anderes beabsichtige, als die bestehenden Verhältnisse sammt und sonders und überall zu konserviren, ohne Rücksicht darauf zu neh men, ob diese bestehenden Verhältnisse eben gut oder eben schlecht seien. Andere wieder beehrten mit dem Namen konservativ jene Partei, die zwar das Gute in seinem Bestände erhalten, das bestehende Schlechte jedoch

ent fernen wolle; und wieder andere endlich legten den Namen konservativ jener berüchtigten Partei bei, die von dem Konservatismus nichts anderes an sich habe, als den leeren Namen; indem sie, weil entfernt, den Völkern selbst das bestehende bischen Gute zu erhalten, vielmehr darnach trachte, wieder rückwärts zu gehen und an die Stelle der ^sonne der Freiheit und Aufklärung die Nebel der Unfreiheit und der Unwissenheit zu setzen, und daher beispielsweise anstatt der von Sr. Majestät dem Kaiser

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 08.04.1865
Umfang: 6
gesagt die sich selbst mit diesem Worte taufende liberale Partei ganz zufrieden sein dürfte; denn trotz oller Anstrengungen jeder erdenklichen Art ist sie nicht im Stande gewesen einige Kandidaten der Gegenpartei auö dem Felde zu schlagen; ja hätten sich die Wähler deS ersten und dritten Körpers zahlreicher eingefunden, so unterliegt es keinem Zweifel, daß in diesem Fall die erstgenannte Partei eine beinahe beschämende Minorität gehabt hätte. Wenn eS nämlich erlaubt ist auö dem, was man seit

. Aus dem Reichsrathe. Frankreich. Paris, die allgemeine Jndustrie.Auiftellung für 18S7. Die Temp« über Richard Cobden. Ztalien. Rom, eventuelle Uebersiedlung de« hl. WaterS im Falle einer Krise.» Aus der Allokution. Ein neuer Länderschacher in Aussicht. Schweden. Stockholm, der SkandinavismuS eine vr- ganissrte Partei. Rußland. Petersburg. Nachtrag. Amtlicher Theil. Das Justiz-Ministerium hat die erledigte Advokaten- Stelle in Sterzing dem AdvokaturS - Kandidaten in Innsbruck Dr. Anton Köck verliehen

den letzten Jahren in Privat-Gesellschasten und Gesprächen über das Gebahren der Majorität un, sereS Magistrats tagtäglich hört, einen Schluß zu ziehen, so würden die meisten der ausgebliebenen Wähler sicher, lich für die zweite Partei gestimmt haben. Allein eS ist auch bei unS, wie an vielen andern Orten: man be schwert sich, man steht ein und behauptet, daß andere Personen substituirt werden sollen, damit die Kommunal- Angelegenheiten eine den gerechten Wünschen, den wirk lichen Bedürfnissen

und dem eigentlichen Vortheile der Gemeinde entsprechende Leitung erhalten; kommt eS aber darauf an, diesem Gedanken durch Betheiligung an der Wahl praktischen Ausdruck zu geben, so fürchtet man (mit oder ohne Grund soll hier nicht untersucht werden) Anfeindungen oder gar Verfolgungen im Falle deS Unter, liegenS. Aus dieser Ursache gibt eS viele, welche die Rechte und Pflichten deS Bürgers zu wenig beachtend, fich der Abstimmung enthalten, somit der ihnen nicht zusagenden Partei Thür und Thor offen lassen

, während der 2. Körper der zweiten Partei einen vollständigen Sieg gewährte. Wer ist aber diese zweite Partei, werden Sie fragen? Vmnis ^olinilio xericulosa, sagte ein römischer Schriftsteller, den ich seiner Zeit gelesen habe; darum will ich sie nicht in ihren Gränzen und Schätzungen definirt haben, wenn ich von derselben sage, sie bestehe aus denjenigen, die ihre Stellung im MagistratSralhe nur zum 'Behufe der regelmäßigen Besorgung der Kommunal.Angelegenheiten zum nächsten Vortheile der St.idt

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 30.11.1869
Umfang: 6
den Vorwurf, für die baie- rischen Ultramontanen die Lanze einzulegen, während er auf die tirolischen (Ultramontanen nämlich) seine Donnerkeule schleudert. Dieser Vorwurf trifft zunächst unfern mehrjährigen Münchener Korrespondenten, der es sich wohl nicht träumen läßt, daß sein Widerwillen gegen die „Pickelhaube' in tirolischen Landen für „Ultramontanismus' gehalten wird. Und da eS doch kaum nöthig sein wird, daS „Jnnsbrucker Tagblatt', daran zu erinnern, daß zur baierifchen Patrioten- Partei nicht blos

Ultramontane, sondern auch Männer zählen, deren liberale und dem Ultramontanismus ent gegengesetzte Gesinnung außer Frage steht, — Män ner, die lediglich der eine Zweck mit den Ultramonta nen für den Augenblick politisch verknüpft, um den deutschen Süden, der allein in deutschen Landen sich noch wahrhaft liberaler Verfassungen erfreut, vor dem „Mußpreußeuthum' zu bewahren: so fragen wir daS „JnnSb. Tagblatt', zu was sein Geflunker? Freue sich Preußens mit seinem ScheinkonstitutioualiSmuS, mit seinem Junker

' noch die bettelpreußische Partei gemacht. Sie treten ein in gegebene Verhältnisse, die vor ihnen waren und ohne sie geworden sind. Sie stehen ebenso einem Ministerium gegenüber, an dessen Existenz und Politik sie keinen Theil haben. Sie sind also völlig frei in einer völlig gegebenen Lage. ES kommt hinzu, daß die Vettelpreußen nicht wä ren, was sie sind, ohne die haltungSlose Schwäche des Ministeriums Hohenlohe, und daß die Ultramontanen nicht wären, WaS sie sind, ohne die sinnlosen Fehler der Politik Hohenlohe

?! Im Grundsatz fest, in der Taktik klug — daS ist die einzige Art, in dieser Welt ehrlich zu bleiben und es doch zu etwas zu bringen. So Heißt'S für den Einzelnen, so für Parteien. Einen andern Spruch haben wir für unsere baierischen Freunde.nicht. So di? ktzekiökrcltische Korrespondenz'. Ihr er scheint die „bettelpreußische Partei', welche den weit aus größten Theil der „Fortschrittspartei' ausmacht und die sie in einer Reihe von Artikeln auf's schärfste gegeißelt hat, als die nächste Gefahr für Baiern

. DaS baierifche Volk, schreibt die liberale „Tagespresse' und seine Mehrheit, man möge eS nun als patriotisch rühmen oder ultramontan schelten, will nun einmal von der Verpreußung nichts wissen; es sehnt sich nicht nach den Steuern deö norddeutschen Bundes und nicht nach den preußischen Landräthen und Gendarmen, von denen man in den annectirten Provinzen so auferbau liche Dinge zu erzählen weiß. Und dieser Anschauung ist auch der Münchener Korrespondent deö „Boten' und — Hunderttausende

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 16.12.1867
Umfang: 6
einige „Liberale'.; da er auch von den Adressen gegen da« Konkordat berichtete, gefiel dies manchen „Klerikalen' durchaus nicht. Denn es gehört ja zur kickten Parteilaktik, den Gcguer so viel als möglich todtzufchweigen, oder wenn dies nicht angeht, nur das von ihm zu erzählen, was ihn in ein schiefes Licht stellt. Soll der „Tir. Bote' es auch so machen? Ich glaube nicht, daß dieses Blatt die Aufgabe hat, feine Spalten nur für Meinungen und Wünsche Einer Partei offenzuhalten, einzig über das zu referiren

, was Einer Partei für den Augenblick gefällig ist, und gegen jede abweisende Anf sicht sich hermetisch zu verschließen. Der „Tir. Bote', die erste und älteste Landeszeitung, soll nach meiner Anschauung (und ich denke, xs stimmen mir hierin Viele bei) ein möglichst getreues Bild von den Zuständen des Landes liefern, die wichtigern Begeben heiten, die sich bei uns zutragen, wahrheitsgetreu be richten, alles überflüssige Raisonniren vermeiden und überhaupt Alles bei Seite lassen, was bloß dazu dient, das Publikum

Jener nicht irre machen lassen, die da gewohnt sind, die Dinge nur von der Altane ihrer Partei aus zu betrachten und stets gefärbte Gläser zu ge brauchen. Was hat z. B. das wahrheitsliebende Publikum von Referaten über die Verhandlungen des österr. Abgeordnetenhauses^, auS denen hervorzugehen scheint, als ob nur immex^ die Koryphäen einer Partei sprächen und die übrigen.Depütirten blos hie und da einige schüchterne Bemerkungen sich erlauben? Aber, heißt es, der „Tir. Bote' ist doch gar so unentschieden

, im Zweifelhaften Freiheit, in Allem christliche Liebe.) Was sagen zu diesem Ausspruche Jene, welche die „Entschiedenheit' darin erblicken, daß man blindlings auf irgend einen Parteiführer schwöre, daß man fest überzeugt fei, die ganze Wahrheit allein im Sacke zu haben, daß man endlich recht fürchterlich zu schimpfen versteht, und Jeden schmäht und verdächtiget, der einer andern Partei angehört? Hat man wirklich Utfackie, auf eine solckic „Entschiedenheit' stolz zu sein und sich aus diese Art, „Farbe

und Exzentrizitäten einzustimmen, die den Champions irgend einer Partei beliebig sind. Innsbruck, 16, Dezember. (Verkehrs- störung auf der Eisenbahn.) Gestern Vormittags wurde der Verkehr auf der Bren nerbahn plötzlick durch eine, oberhalb Gries herab stürzende Lawine unterbrochen. Der Zuz.. welcher Vormittags von Innsbruck abfuhr, hätte die Stelle vor dem Lawinensturze glücklich passirt, wenn er nicht wegen Verspätung des Kufsteiner Zuges zwei Stun den nach der regelmäßigen Abfahrtszeit von Innsbruck abgegangen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 23.09.1870
Umfang: 8
entschieden liberale Institutionen fordern werde. Die in Preußen herrschenden Staatsmänner fühlen sich aber stark genug, der Demokratie auf den Kopf zu schlagen. Sie werden nach dein siegreichen Kriege die Stelle von Protektoren des „konservativen nnd monarchi schen Prinzips' spielen. Die süddeutschen Fürsten > werden ihre wichtigsten Machtbefugnisse willig der preußischen Krone übertragen, damit diese sie gegen das liberale und demokratische Andrängen schütze. Auch Oesterreich soll mit dem Schreckbilde

haben. Zwar ist, wie wir längst wußten, auch der österreichisch-ungarische Reichskanzler im Grunde dcr Seele durch und durch konservativ, und das sogar ein wenig in der alten Bedeutung des Wortes. Allein für die spezifischen Zwecke der KreuzzeitungS- Junker ist er ans objektiven und subjektiven Gründen nicht zu brauchen. Ungeachtet der Sünden, die er neuerer Zeit gegen unsere, die deutsche VerfafsuugS Partei begangen, ist sein ganzes staatsmännisches Wirken und Thun seit seinem Eintritte in daS Ministerium des Kaisers so eng

verbunden mit der Durchführung der liberalen Institutionen, der De zember-Verfassung, der NeligionSgesetze und schließ lich der förmlichen Kündigung des Konkordates, daß auch die größte Versatilität eS nicht vermöchte, ihn von solchen geschichtlichen Antecedentien loszu trennen. Die Partei aber, welche bei uns (ungeachtet ihres tiefen Prenßenhafses und ihres lang gehätschelten Ideales eines „katholischen Bündnisses' zwischen Frankreich uud Oesterreich) von einem anderen Aus gangspnnkte

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 17.01.1871
Umfang: 8
unserer Verfassung den Traditionen und Ueberzeugungen der ultram ntaneu Partei nicht entsprechen. Aber die Mitglieder dieser Partei sind viel zu erfahren, um nicht einzusehen, daß Tausende und Tausende in ganz Oesterreich diesen Gesetzen zugejubelt haben und weit entfernt, einem Rückschritt sich anzube quemen, eher noch einige Schritte vorwärts zu gehen wünschen. Die Regierung erblickt in den Ultra- montanen in Tirol eine der Parteien, welche die Verfassung bekämpfen; sie stützt

sich aber auf die Majorität der Bevölkerung der ganzen Monarchie, wenn sie dieser Partei zuliebe die Verfassung nicht umzuschmelzcu gedeukt. In einem konstitutionellen Staate können weder partiknlarislische Tendenzen einzelner Provinzen, noch auch Zwecke der Kirche - selbst die hehrsten nicht- den NeichSgedanken verdrängen oder sich demselben überordnen. Der ReichSgedanke muß über jeden, sei eS po itischer, sei es religiöser PartikulariSmus stolz emporragen. Wenn die Negierung dieses Prinzip strenge wahrt, woran

der nltramontanen Partei in Oesterreich; insbesondere macht sich bemerkbar die föderali stische Partei, die im „Vaterland' ihr Hauptorgan, dem mehrere Provinzblättcr, unter A. auch die tiro lischen klerikalen Blätter gedankenlos nachplappern, gefunden hat; dagegen ist die centralistische kath. Partei (wenn man sie so heißen darf) im „Oesterr. Volköfr.' vertreten, der bekanntlich unter dem Protektorate Sr. Eminenz des Kardinal-Fürst- erzbischofS von Wien steht. Letztere Partei ist als eine gntösterreichische

zu betrachte«: sie bewahrt die StaatStraditionen, und kann sich in diesem Sinne wohl eine konservative Partei nennen. Der öster reichische Kaiserstaat ist ihr nicht jenes unbestimm bare Gemengsel von Königreichen nnd Ländern, zu welchem die föderalistisch-fendcile Partei Oesterreich herabwürdigen will, sondern ein organisches Ganzes, in welchem die von der Krone ernannte Regierung der Kirche einen kraftvollen Schns gewährt. Diese Partei acceptirt auch die Verfassung wesentlich als ein Mittel, den Staat

zn wahren, welche vielmehr nnter den zersetzenden anti- staatlichen Umtrieben der Föderalisten mittelbar leiden würden. Man denke nur au den sich regen den HnssitiSmuS in Böhmen — Wenn man die beiden genannten Blätter lieSt, so muß man staunen, mit welcher Heftigkeit und Gemeinheit das Or gan der föderalistischen Partei den „Oesterr. Volköfr.' angreift, der durchaus eine maßvolle Haltung bewahrt und durch seine verständigen politi schen Anschauungen sich geistig weit überlegen seinem Gegner zeigt

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 25.08.1871
Umfang: 6
, jetzt einander fernstehenden politischen Parteien zu schassen. Die Ansicht derjenigen glaubt jedoch die Mittel partei nicht theilen zu können, welche in der Erwei terung der Autonomie der einzelnen Länder eine Gefahr für die Einheit des Reiches ersehen wollen - oder zu ersehen vorgeben, nachdem sie vor ungefähr 10 Jahren selbst die Aenderung der oktrohirten Ver fassung in der Richtung bewerkstelligen zu wollen erklärten, daß den Ländern die selbstständige Ver waltung aller Landesangelegenheiten überlassen

werde. In der Verfolgung dieses Zieles wird die Mittel partei jeder offenen oder verdeckten Bestrebung, daS VerfassungSrecht zu unterbrechen oder zu unter drücken, auf daS Entschiedenste mit allen gesetzlichen Mitteln entgegentreten, glaubt jedoch im Vertrauen auf die wiederholten Betheueruugen der Verfassungs treue Sr. Majestät des Kaisers sich nicht ent schließen zu können, auf willkürliche Annahmen und Beschuldigungen hin, in dem Versuche einer zweck mäßigen Verfassungsänderung auf verfassungsmäßi gem Wege

, in jedem Versöhnungsversuche und jedem Unterhandeln mit den Gegnern eine Verfassungs verletzung und Bedrohung zn ersehen; im Gegentheil ist die Mittelpartei der Ueberzeugung, daß das fernere Festhalten an dem todten Buchstaben der Verfassung theils einen Theil der gegenwärtigen Mißverhältnisse verschuldet habe, theils in seinen Folgen zur Gefährdung des Verfassungsrechtes selbst führen könne. Die Mittelpartei als deutsche Partei will keine Unterdrückung oder Verkleinerung anderer Nationali täten, und ist der festen

meint, und um dieser bedrohenden Gefahr vorzubeugen, sehen intelligente und politisch gereifte Männer in der Bildung einer kompakten Mittel- Partei daS kräftigste Mittel. Möge sie in ganz Oesterreich an Kraft, Macht und Ausbreitung ge winnen, um den ersehnten Frieden im Reiche herbei zuführen uud daö österreichische Banner hochzuhalten, unter welchem alle Nationalitäten des Reiches Schutz und Gedeihen finden. Wie«. 23. Aug. Die ..N. Fr. Pr.' meldet, daß das katholische Kasino der inneren Stadt

be schlossen habe, keine LandtagSwahl-Kandidaten auf zustellen. Salzburg. 22. Aug. Von hier wird dem „Vaterland' telegraphirt: Der katholische auS- gleichssreundliche Wahlaufruf wurde von der Staats anwaltschaft konsiszirt. Große Aufregung! Der liberale regierungsfeindliche Aufruf wurde nicht kon- fiSzirt. Linz, 23. Aug. Der „Presse' wird telegraphirt, daß Fürst EarloS AuerSperg sein Erscheinen in Linz zur Leitung der Wahlen des Großgrundbesitzes zu gesichert hat. * Wie aus MiavbnrH berichtet wird, sieleu

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 24.01.1872
Umfang: 6
vor zulegen. „Die verfassungstreue Minorität deS Landtages hat gegen diese von der Majorität vorgenommene Wahl, nicht etwa weil kein einziger der 10 Abgeord neten deS areligen großen Grundbesitzes gewählt wurde, Protest erhoben. „Der adelige große Grundbesitz von Tirol hat bisher stets nur verfassungstreue liberale Männer aus feiner Mitte in den Landtag entsendet. Derselbe ist daher auch gewohnt, daß er und seine Abgeord neten von der klerikalen Majorität deS Landtages bei den Wahlen für den Reichsrath

zu fälschen. „AuS diesem Grunde haben denn auch die Abge ordneten deS adeligen großen Grundbesitzes, sowie auch die Abgeordneten der Städte und Handelskam mern des deutschen Theiles Tirols ungeachtet die Ersteren ohne Ausnahme, die Letzteren nur mit ge ringer Ausnahme, stets der liberalen, verfassungs treuen Partei angehörten — niemals dagegen pro- testirt, daß die klerikale Majorität des Landtages für diese Gruppen stets nur klerikal gesinnte Abge ordnete entsendet, obschon dadurch der adelige große

großen Grundbesitzes Tirols da, wie bereits bemerkt, wenn auch nicht der Geist, so doch der Buchstabe des Gesetzes der klerikalen Majo rität des Landtages hiezu leider das Recht verleiht — nicht hindern. Diese LandtagSmajorität hat aber bei der am 13. Oktober d. I. in der 12. Landtags- sitzung vorgenommenen Wahl von Abgeordneten aus der Gruppe der Virilstimmen und des adeligen großen Grundbesitzes von dem durch das Gesetz er möglichten Rechte die liberale Majorität dieser Gruppe, ja die ganze Gruppe

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Seite 1 von 8
Datum: 12.03.1870
Umfang: 8
Eurer Partei im Landtage. Denn wird der Staat nicht nach Eurem Sinne regiert, so hat er keine Berechtigung zur Existenz; Euer Partei- Interesse steht obenan. Den Beweis zu diesem harten Urtheile seid Ihr nicht schuldig geblieben, Ihr habt ihn im Laufe dieses Winters geliefert. Wer war eS, der die Leute über die verhängnißvollen Folgen des LandtagSbeschlusfeS in Betreff des Z. 4 im Dunkeln ließ, oder irre führte? wer war e«, der nach Möglichkeit die Ge- »einden zu Zustimmung«.Erklärungen unter absicht

- mental-Unterhaltung, für ihre Beiträge wenigstens öfters als bisher geboten würde. o Aus Wälschtirol, 10. März. (Ueber den Ausgleich mit Wälschtirol.) Mögen die Absichten der wälschtirolischen ReichSrathS- abgeordneten bei ihrer bereits zur Sprache ge brachten Denkschrift die besten gewesen sein, gewiß ist nur, daß die Dinge bei uns sür eine ersprießliche Verständigung nicht reif sind. Die sogenannte nationale Partei dahier hat be reits sich wieder dahin vernehmen lassen, daß sie irgend

, so glaubt längst kein Mensch mehr an deren liberale Gesinnungen; diese Herren sind eben italienisch; regiere nun in Italien Victor Emanuel mit seinen bisherigen 700 Ministern oder der Papst mit seinen Kar dinälen und Bischöfen. Sie sind daher auch mit den Klerikalen bet uns auf bestem Fuße, nur daß diese die Entschiedenheit besitzen, die heutige und überhaupt jede parlamentarische Negierung in Italien im kräftigen Stile der „Qivilk'i, und l/m'tä cattoiiea,' recht gründlich und offen zu hassen

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Seite 1 von 6
Datum: 23.02.1870
Umfang: 6
sich darüber ausspricht. Wie groß muß also die Parteiwuth der Deutschlibe- ralen sein, daß sie blind gemacht durch dieselben hier nicht sehen, was das „Trentino' klar genug steht; daraus ist ersichtlich, daß die Kluft zwischen uns und den Deutschliberalen weit größer ist. als Mancher glaubt, und daß zwischen uns und der Partei d?S „Trentino' eine Verständigung nicht gar so schwierig sein dürste, zumal ja unser Programm lautet: Jedem das Seine, nicht Jedem das Gleiche. Wen und was nach dem Urtheile

des „Trentino' die drei Abgeordneten aus dem italienischen Tirol noch in Wien vertreten, das wissen wir nicht. Also die „N. Tir.-St.' im besten Wege der Verständigung mit der Partei des „Trentino'! Merkwürdig! Also mit der Partei, die, wie es landbekannt ist, Garibaldi ihre heiße Sympathie entgegen bringt, — Garibaldi, den abgesagtesten Feind deS Kleru« und der päpstlichen Herrschaft! Also mit der Partei, die das Land Tirol in zwei Theile zerreißen, und Südtirol von No'dtirol um jeden Preis trennen

will! Also mit der Partei, die, wie ebenfalls landbekannt ist, nichts als die Annexion an Italien wünscht, an jenes Italien, den das „Trentino', trotz seines klerikalen, in der Neuzeit umgehängten, aber höchst fadenscheinigen Mäntelchens, trotz der tausendfachen Belege, wie die italienische Regierung mit denn Klerus umzuspringen pflegt, seine innigsten Liebesblicke zuwirst. Glück auf „N. Tir.-St.' zur neuen BundeSgenofsenschast! Wir glaubten zwar schon früher, daß zwischen euch und der Partei des „Trentino

' eine Verständigung „nicht gar so schwierig' sein könne, nun sagt ihr es aber selbst, und zwar in einem nicht mehr mißzuverstehenden Deutsch. Wir find euch dankbar dafür! Wir können nun nicht mehr zwei feln, wie wir mit euch daran sind. Die „N. Tir.- St.' mit der Partei des „Trentino' Arm in Arm. O ihr schönen Seelen, ihr habt euch endlich ein ander gefunden; — Ihr seid auch einander werth. Der Augenblick eures Bruderkusses muß ein Schau spiel für Götter sein. Glüc? auf! . Da die „N. T. <st.' übrigens

nicht zu wissen scheinen, wen die im Reichsrathe gebliebenen drei Abgeordneten aus Jtalienisch-Tirol vertreten, so antworten wir ihnen: die loyale, dem Kaiser hause und Oesterreich, sowie Tirol treu erge bene Bevölkerung Jtalienisch-TirolS. Bon der Partei des „Trentino' ist freilich kein Abgeord neter im österreichischen Reichsrathe zu finden. X Innsbruck» 22. Febr. In den „Lehr- und Klärbriefen' kommt u. A. die Stelle vor: „Bei uns in Tirol schreibt das „JnnSbrucker Tagblatt' viel dummes Zeug über das Concil

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Seite 1 von 6
Datum: 05.04.1870
Umfang: 6
. i. ZI. SI. il. L»U Xb- lllll. zrnet i sr- r>- vki L»U runN Wo. Nichtamtlicher Theil. Oesterreich. ' * Innsbruck» (DenKatholisch-Pädagogi scheu in Vorarlberg.) Es ist leider auch unter den Lehrern jene wohlbekannte, herrschsüchtige Partei nicht uuvertreteu, die über jedes von ungeweihter Hand gesäete, noch so harmlos emporsprießende Pflänzchen des Fortschrittes mit Wuth herfällt, um eS möglichst zu entstellen. So ist eS den Katholisch- Pädagogischen Vorarlbergs ein Dorn im Auge, daß in Tirol zwei Lehreroereine ohne Beiwort

das Tageslicht erblickt haben, welche dem vernünftigen Fortschritte huldigen, und deren Comitä keinen fana tischen Kooperator, sondern nur gemäßigte Priester .auszuweisen hat. Mit katholischer Sanftmuth machen fie fich in Nr. 71 der „N. Tir.-St.' über diese Beiden her, nennen fie „auf hohes Kommandowort gegründete liberale (oder waS denn?)' und fordern die Lehrer Tirols auf, als Gegengewicht katholische Lehrervereine zu gründen, mit Begier diese Gelegen heit ergreifend, ihren Meinungsgegnern einige neu

beeinflußt. Durch Hinweglafsung jedes Beiwortes vor dem Namen des Vereins wollten wir uns nicht schon von vornherein das Gepräge einer Partei geben; daß wir uns aber für den Fortschritt er» klären, glauben wir nicht nur gemäß unserer Ueber zeugung, sondern auch unserer Stellung als Lehrer thun zu müssen, denn nach unseren Begriffen ist Stillstand Rückschritt, und der Rückschritt braucht keine Lehrer. Uns imponiren auch die 5—Kvvkathcl.- pädagogischen Kleriker, OrtSschulräthe und — Leh rer keineswegs

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Seite 1 von 6
Datum: 22.07.1870
Umfang: 6
' plaidirt dafür, daß der Reichsrath jetzt nicht zu Stande komme, weil die Majorität desselben nicht identisch sei mit der österreichisch-patriotischen Partei. Also nur aus Parteirücksichten wünscht das Iunkerblatt dem Reiche in dieser schweren Zeit keine Vertretung; ein be- wunderungSwerther Patriotismus. — In derselben Nummer vom 19. d. M. läßt es sich aus Graz schreiben: „Der Krieg kommt unserer Partei inso fern sehr in die Quere, als der Plan eines Zusam- menoperirens der deutschen

und österreichischen Fö deralisten, der auf einer demnächstigen Versammlung in Prag ausgeführt werden sollte, in weite Ferne gerückt worden. Wer weiß, ob er überhaupt noch nöthig?' Klingt das nicht ganz so, als wollte man sagen: vielleicht fällt Oesterreich dem Kriege zum Opfer, dann brauchen wir es nicht zu zertrümmern! In Bezug auf den Patriotismus seiner Partei schreibt das „Vaterland' ferner: „Die Regierung wird in der Stunde der Gefahr den beliebten Appell an den Patriotismus vom Stapel lassen, und unsere

Partei ist einem solchen Appell sicherlich nicht unzugänglich. Allein man würde sehr irren, wollte man annehmen, daß es mit einigen süßen Worten abgethan ist. Wir sind sehr stark aufgerüttelt worden.' Diese Partei will also zuerst beschwichtigt werden, bevor sie vregungen deS Patriotismus in sich auskommen läßt. Heißt das nicht mit anderen Worten: „Der Staat, für den wir Patriotismus fühlen, muß uns zuerst Concessionen machen, muß unsere politischen Gelüste befriedigen. Da steht die Partei des Vater

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 11.06.1870
Umfang: 10
Mittheilungen ohne Verzug zu veröffent lichen. Htilidcls- und Gcwerbclaiilliicr Innsbruck am 9. Juni 1370. Friedrich Wilhelm, Präsident. Dr. I. Vintler, Sekretär. Oesterreich. ^ Jnnsbvltl?, 11. Juni. Wir haben vor acht Tagen in diesem Blatte die Rathschläge erwähnt, welche der „Oesterr. VolkSfr.' von einem „allen Agitator aus Tirol' zur Erzielung gutg-siunter ?en:zgahlen erhalten hat, und die mit naiver Offcnher- zjgseit die Mittel und Weg- andeuten, wodurch die „katholisch konservative' Partei in den Stand

Schreckbilder vormalen, im Falle sie nicht nach dem Sinne ihrer Partei wählen sollten. Wenn der „alte Agitator aus Tirol' räth, den Bauern den Verfall Oesterreichs unter dem liberalen Regiments des Ministeriums GiSkra, die Gefahren für Religion und gute Sitten, insbesondere die Last eines achtjährigen Schulbesuches lebendig vorzustel len, so oppellirt der fortschrittliche Agitator an eine andere, vielleicht noch empfindlichere Seite der Bauern, nämlich an ihren Geldbeutel. Er empfiehlt also, den bäuerlichen

und die der geistlichen Partei ungehörigen Vertreter im Landtage und im ReichS- rathe Gesetze beschließen, wie sie eben der unfehl bare Papst fordern wird, und dann wird der Zehent exequirt werden können, dann wird das Steueramt auch die PeterSpfennigsteuer einHeben müssen, sei eS auch durch die Pfändung, weil ein im Lands be schlossenes Gesetz durck die kaiserlichen Aemter ge handhabt wird.' — Arme Bauern! Auf der einen Seite macht man ihnen die Hölle heiß, wenn sie nicht so wählen, wie der „alte Agitator aus Tirol

nicht be schickt wird. Wie reimt sich nun das mit jener entgegengesetzten Aufforderung der „Tir. St.', von denen man doch auch annehmen muß, daß sie recht gut wissen, waö die Führer ihrer Partei für Pläne haben? Es ist möglich, daß man in dem Bündniß mit den Czechen ein Haar gesunden hat, daß man endlich eingeseben hat, daß eS in Tirol angezeigter ist, Tiroler Politik statt Czechischer Politik zu treiben, daß für daS Land leichter etwas zu erreichen ist, wenn man schlecht weg als Tiroler

, und nicht als Nachtreter der Czechen auftritt, daß eS für eiue Partei, welche überall die Religion in den Vordergrund schiebt, doch schicklicher ist, statt mit den hnssilischen Czechen lieber mit der kalholischen Partei in Oesterreich zu sammenzugehen , welche zwar auch manches in den bisherigen Gesetzen geändert wünscht, welche das'aber auf dem Boden der einmal bestehenden Verfassung zu erreichen sucht- Ist daS der Füll, so könnten wir im Interesse des Landes zu solcher Sinnesänderung nur bestens gratuliren

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 21.01.1871
Umfang: 8
will, um die Pläne einer Partei, die nur uebenbei und, oft nicht einmal das, katholisch ist, durchführen zu helfen, oder gar nur für ein katholisch-föderalistisches Organ Propaganda zu machen, das scheint nnS allerdings im höchsten Grade ungehörig.' — ES ist in der That eine seltsame Aumnthnng an den katholischen Klerus insbesondere, daß dieser aus allen Kräften mitwirken solle, damit die Bestre bungen der feudalen Junker in Böhmen nnd ihrer einfältigen Nachbeter in Tirol, die nun eben vom Föderalismus ihr Heil

erwarten, realisirt werden. WaS hat denn der Katholizismus in Oesterreich mit > dieser Partei zu schaffen, die der personifrzirte Egoismus ist und wähnt, daß Oesterreich nur dazu da sei, um eS für ihre Zwecke auszubeuten? Es hat der katholischen Kirche noch niemals Segen gebracht, wenn man sie von ihrem erhabenen allgemeinen Standpnnkt herabzerren und zu selbstsüchtigen Partei- zwecken gebrauchen wollte. Unter dem Metternich'schen „Systeme' sollte sie eine Art geistlicher Polizei zur Einschläferung

der denkfaulen Unterthanen, vor stellen war sie etwa damals hochgeachtet in Oesterreich? Unter dem Bach'schen Ministerium sollte sie mithelfen, den Alles regierenden (Zentra lismus in Wien, der nur mehr Kronländer Nr. 1, 2, 3 u. s. w. kannte, mit einem glänzenden Hei ligenschein zu verklären — was hat sie davon für einen innern Gewinn gehabt? Jetzt wieder fell sie dazu dienen, mittelst der Anpreisung des Födera lismus einer gewissen feudal-nationalen Partei in Böhmen, Galizien und „Slovenien', welcher unsere

tirolische „staatsrechtliche Opposition' gedankenlos nachhumpelt, zu ihrem Triumphe behilflich zu sein -- fürwahr, eine würdige Aufgabe für die Diener der katholischen d.h. allgemeinen Kirche!! Man höre doch einmal auf, die kath. Kirche, ihre Zwecke und Aufgaben, in Verbindung zu bringen mit den wech selnden Systemen der Politik, insbesondere mit jenem größten aller Schwindel, der jetzt unser Oesterreich benebelt — mit dem Föderalismus, wie ihn die egoistische Partei deS ..Vaterland' mit ihren elenden

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 06.11.1869
Umfang: 10
-österreichische Partei, jene ebenso hochmüthig^ als unwissende Partei (Oho! links, Bravo! rechts) verwechselt sich selbst mit Oesterreich; die deutsch österreichische Partei hat durch ihre Wortführer er klärt, daß ihr an Oesterreich nichts liege, wenn sie die Herrschaft verliert. Meine Herren, ich sage ihnen dir nicht Dinge, die ich nicht nachweisen könnte. Lesen Sie nach die Rede des Dr. Kaiserfeld, die er gehalten hat am 10. Dezember 1866 im Landtag in Steiermark^ dahat er gesagt

: „Die deutsch.österreichische Partei nehme die erste Stelle in Oesterreich ein, und für derr Fall, als man uns unsere Stellung vergällt, für den Fall, setzt er die Drohung bei, würde uns der Fall des Reiches mit Gleichgiltigkeit erfüllen; doch waS sage ich, mehr noch, mit Freuden würden wir ihn be grüßen, denn wir würden eben in einer solchen Kata strophe den Moment erblicken, der uns die Bleisohlea von den Füßen streift, die uns an jeder Bewegung hindern; wir würden in einer solchen Katastrophe de^ Moment erblicken

, der uns befreit aus einer Lage, die uns unerträglich wird.' Es ist also wahr, diese Partei stellt sich höher als Oesterreich, und sie glaubt durch den Untergang der Landtage die Herrschast noch län ger halten zu können; sie glaubt in einem erträumte« Nebelbilde eines allgemeinen Volkshauses noch ihre Herrschaft fortsetzen zu können; wie es mit der Zu kunft, dem Landtage und der Autonomie der Landtage bestellt sei, da» wird mir klar, wenn ich an ein Wort denke, das der gegenwärtige Minister GiSkra

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 23.12.1862
Umfang: 8
« » vazlcr i» Hamburg - Slltoua uul> Fraoksnrt a. »!. Innsbruck, Dienstag den SS» Dezember 186Z. u e t> e r , i cj, t. «mtliederTbeil. ?7iid »amrtiltier Tbeil. Korrespondenz, nnsl> rlick. Wien, über den Schluß det ReichSraths. Preußen und die Bundesreform. Die herzliche Beziehung der preuß. Gäste zum kaiserlichen Hofe. Grönländer. Graz, die Universität wirb vervollständigt. Deulsckiand. Berlin. Besprechungen von Mitglietcrn der liberalen Partei. Zrantreich. Paris, der Kaiser bei Rothschild. Italien. Nein

partei', für welche sie die obige Nutzanwendung ma chen, jene Partei ist, — welche Freiheit auf ge setzlicher Bahn, Fortschritt ohne Ueberstürzung, Wahrung der provinziellen Selbstständig- keit ohne Sonderungsgelüste, und ohne die Einheit der Monarchie und die nothwendige Stärke der C e n- tralgewalt aus dem Auge zu verlieren, so wie „friedliche Entwicklung' ins Programm setzt. Extremen Richtungen abhold, ist diese Partei eben so weit entfernt vom Festhalten des Bestehenden, wenn es sich überlebt

. Majestät selbst, vor der Monarchie und vor Europa in unvergeßlichen. feierlichen Worten anerkannt haben,.— gehören gerade zu dieser Partei, wie nach unserer Ueberzeugung, dle immense Mehrzahl der österreichischen Staatsbürger. Wir sind übrigens mit den »Tiroler Stimmen' durch aus einverstanden, daß die Einheit des Glaubens wie für Familien, so für Provinzen nnd Völker ein sehr hoch zu schätzendes Glück ist, und glauben, daß man nicht nur bei uns, sondern auch in Wien und ander wärts das Gleiche denkt

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