der Parteidisziplin stehen, heiße die Partei gerade wie sie wolle, so zwar, daß ein bäuerlicher oder geistlicher Abgeordneter im Landtage auch gegen seinen Bischof sprechen und stimmen muß, sobald er dessen Ansicht in der zu verhandeln den Frage für irrig hält. Läßt aber ein Abgeord neter sein Gewissen durch ParteidiSziplin oder wie immer durch andere Ursachen gegen seine Ueber zeugung beeinflussen, so begeht er einen moralischen Fehler, also eine Sünde im eigentlichsten Sinne deS Wortes. Aber auch Diejenigen
sich zu enthalten, wenn er mit sich selbst nicht klar und einig zu werden vermochte. DieS hat jede Mählerschaft oder Gerechtsame, welche einen Vertreter entsendet, das Recht von ihm zu verlan gen ; sie hat aber auch von der Versammlung das Recht zu fordern, daß man ihren Abgeordneten achte, anhöre und sein Gewissen unbehelligt lasse. Es ist ganz gleich gefehlt, ob die liberale Minori- tat, oder die klerikale Majorität durch Parteidiszi plin das Gewissen eines Abgeordneten in unbefugter Weise beeinflusse
ist. Diese Angelegenheit aber können und müssen wir noch durch eine frühere Aeußerung eines Mannes beleuchten, der gegenwärtig in den Reihen unserer Landtagomajorität keine untergeordnete Stellung einnimnt. Wir hörten diesen Mann einmal in Ge sellschaft folgende Aeußerung abgeben: „Lieber will ich jeden Absolutismus, ja sogar einen türkischen, als den Absolutismus des ReichSratheS.' Wir müssen diese Worte deS»n/ Mannes so deuten: Eine Partei im ReichSrathe, bewußt oder unwillkürlich von falschen Grundsätzen getragen
, beherrsche die Majorität und mache für Provinz, Reich und Kirche Gesetze, welche gar nicht in Ordnung seien; es sei eben eine Partei allmäch tig am Ruder, welche rücksichtslos und mitunter ganz unrecht vorgehe, und darin liege eben ein Ab solutismus, der in der Türkei nicht schlimmer sein könnte. Wir gehen nicht darauf ein, ob dieser Mann, welcher mit der Majorität deS ReichSratheS nicht einverstanden ist, mit seiner oben wörtlich angeführ ten Aeußerung Recht habe oder nicht; wir legen blos die nämliche
; eS ist Hoffnung, die Ruhe werte fortdauern. Wtndrid, 23. Jän. Das Resultat des ersten Wahlkörpers ist überall der monarchischen Partei günstig. Monlpensier erhielt in der Provinz Oviedo nsciini., die große Majorität. ^ Lissabon, 23. Jän. Die Deputirteu proiestir-42 j«l teu gegen die Kammerauslösung. Die Wahlen sindt»?» für den 6. März ausgeschrieben. . An die Herren Vennrtcn. <o 5M-. Unier den Einlaufen deS HauseS der Abgeordneten^ 7 befindet sich eine Petition der k. k. Beamten von Prag Gewährung