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Volksblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 05.06.1867
Umfang: 4
man um die Proteste der deutsch-liberalen Partei nicht viel geben zu dürfen, einmal deßwegen nicht, weil diese Proteste nur von einem winzig kleinen Theile der deutschen Bevölkerung in Oesterreich aus gingen, und fürs zweite deßwegen nicht, weil gerade diese protestirende deutsch-liberale Partei ihre völlige Regierungsunfähigkeit nach fünfjähriger parlamentarischer Wirthschaft selbst einbekennen mußte.— Es kam anders. Die wohlbegründete Erwartung patriotischer Österreicher fiel in dem Augenblick in's Wasser

Variationen behandeln. „Die Niederlage von Königgräß wäre unmöglich gewesen, tönt es neuerdings von der ^u'dncrbühne herab, wenn der Liberalismus in Oesterreich in Herr schaft geblieben wäre.' — Gedankenlose Leute, die so reden und schreiben; ^ute mit schwachem Gedächtnisse. Es war in den Juni-Tagen 1865, daß die deutsch-liberale Partei das ueuerdings beliebte Steckenpferd D Tod geritten hatte, nachdem sie den Reiter hatte in den Sand IMken lassen. — Aber hievon abgesehen, hat die deutsch-liberale Partei

die deutsch-liberale Partei den verdächtigen Ausdruck „Sistirungs'- Politik und „Sistirung der Verfassung' und indem die Partei so vorging, zeigte , sie, daß ihr das eigene Interesse mehr gilt als die Wahrheit. Denn was wurde durch das September- Manifest „siltirt'? Etwa die den Völkern feierlichst garantirte Ver fassung? Keineswegs; sistirt wurde» nur die Uebergrisfe der deutsch-liberalen Partei, die das Reich auf eine Sandbank getrieben hatten und dieß geschah, nachdem jene „Reichsvertretung' entlassen

der deutsch-liberalen Partei über Bord warf, um auf Grund der gegebenen und zu Recht bestehenden mannigfachen Verhältnisse eine Verfassung dem Reiche zu geben, daher erfand jene Partei, die so gerne „Volks vertretung' spielt, den verdächtigenden Ausdruck: ,,^istirungs'-Politik uud „Sistirung der Verfassung.' Wie man sich dem Glauben hingeben kann, mit einer Partei lasse sich die österreichische Verfassungsfrage lösen, und mit einer solchen Partei, wie Deutsch-Liberale einzig und allein, könne Oesterreich

, in welchem es sich darum handelte, die Grundsätze des September-Manifestes durchzu führen. Das Iannuar Patent erschien zwar, aber es erschien nur um vorderhand in die Registratur zu wandern. Anstatt die gleich berechtigten Stimmen aller Königreiche und Länder zu hören, ward inseitig von der Regierung der s. g. Ausgleich mit Ungarn abge- ichlossen und die Partei, welche schon einmal vor den „Erfolgen' ihrer eigenen Thaten die Flucht zu ergreifen genöthigt war, welche lich selbst ein Königarätz im Hause

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 05.08.1862
Umfang: 4
. Aber „wegen dieser Einen Manifestation toleranter Gesinnung' werde doch sicherlich ..kein mit Personen und Verhältnissen Vertrauter' der Ansicht der »Allg. Ztg.» sein und die »liberale Partei werde weder An» spruch machen wollen noch können, den gefeierten Mann zu den ihrigen zu zählen.' Wir sind eS nun schon seit Jahren gewohnt, daß Tiroler selbst bald diese bald jene Persönlichkeit unseres Landes auf die hämischeste Weise in den Koth zu ziehen suchen, und die Tiroler Korrespondenten wie einige Tiroler

vom 3. April und dieses hat, wie selbst der Korrespondent der „Presse' zugesteht, Wildauer in seinen »Worten der Verständigung- .kräftig« vertheidigt, so kräftig, wie es die Liberalen' auf dem Landtage nicht gethan haben. Wenn nun die liberale Partei einen Mann, der in den beiden wichtigen Fragen, die bisher zu einer entschiedenen Parteistellung Anlaß gegeben haben, stets für die „liberale' Sache eingestanden, der sich stets als Freund unserer Verfassung bewährt hat, nicht zu den ihrigen zählen

„kann und will,' wenn sie somit alle von sich ausschließt, die nicht eine ertreme Richtung verfolgen, so dürfte die liberale Partei in Tirol so klein werden, daß sie gar nicht mehr den Namen einer Partii, sondern nur die Be zeichnung einer Clique verdiente. Jedenfalls wäre es für diejenigen, die sich bisher auch zur liberalen Partei gezählt haben, sehr angenehm, wenn der Korrespon dent der »Presse' oder seine hiesigen Freunde die Eigenschaften, welche nach ihrer Ansicht ein »Liberaler' haben muß, bekannt geben

. Amerika. Meriko. Nachtrag. Verlosungen. Aintlicher Theil. Kundmachung. Am 5. d. Mts. 5 Uhr Abends wird eine Bürger» ausfchußsitzung stattfinden, was hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. StadtmaMrat Innsbruck am 4. Aug. 1362. Der Bürgermeister: Carl A d a in» Nichtamtlicher Theil. Korrespondenz. li Vom Irin, 4. August. Daß die kleindeutsche Partei die-Wirkung, welche das Austreten der Tiroler Schützen in Frankfurt und die Rede des Professors Wildauer hervorgebracht hatte, dadurch

abzuschwächen suchen würde, daß sie die Tiroler als Sendlinge der Regierung und Werkzeuge der Geistlichkeit, Wilvauer als Reaktionär oder Ultramontanen darstellte, ist voll kommen begreiflich. Weniger begreiflich ist aber, daß ihr dabei von einer Seite in ' die Hände gearbeitet wird, welche doch selbst auesprach, daß Wildauer den Dank aller Patrioten verdiene, nämlich von der libera len Partei. Ein Innsbrucker Korrespondent der »Presse' (Nr. 2lv) glaubte der ,.Allg. Ztg.,' die Wildauer zur liberalen Partei

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 31.10.1868
Umfang: 4
die nützliche Lehre ziehen, daß die liberale Partei andere Wege einschlagen muß, um sich der Wahlstiminen der eigentlichen Bürgerclajsen zu versichern, als jene der Diktatur. Lassen wir diese der klerikalen Partei, wie wir sie nennen dürfen, da sie sich ja durch den CleruS leiten läßt, unv den Bischöfen allein Gehorsam ge schworen hat, — freie Männer unterwerfen sich nicht den Ordonanzen eines Kaffeehaus-ElubS, sondern nur dea in ihrer Mitte selbst gefaßten Mehrheitsbeschlüssen. Indessen sind wir weit

eingetragenen 434 Wahlberech tigten stimmten im Ganzen 253 ab, somit mehr als die Hälste, und von dea abgegebenen Stimmen ent fällt wieder die größere Halste mit 132 gegen 121 auf die beiden ersten, gegen den dritten, numerisch schwächern (198 gegeu 236), an politischer Intelligenz jedenfalls reicheren Wahlkörper. Diese beiden gaben auch den Ausschlag hinsichtlich des Stimmenverhält nisses der Parteien, indem sie die 8 Candidaten ^der liberalen Partei in des Gemeindeausschuß brachten, wohingegen

die Couservativen ihre Candidaten im dritten Wahllörper mit einem Mehr von 1? Stimmen durchsetzten. Erwägt man, daß von den Wahlberech tigten deS ^dritten Wahll'örperS nur die Hälste ab» summte, und darunter sich alle Anhänger der couser vativen Partei befanden, weil ihre Führer es ihnen zur Gewissenpflicht machen, ihr Wahlrecht auszuüben und auf ihre Folgsamkeit sich verlassen könne», wäh rend die liberalen Bürger in diesem Wahllörper theils durch ein zufälliges, den ConjervZtiven aber desto ge legeneres

entfernt, den Ausfall der Wahlen im dritten Wählkörper als ein für die liberale Sache etwa fatales Ereigniß anzusehen; denn abge sehen davon, daß zwei der Gewählten, die Herren Fl. Thaler und A. Oberrauch, Männer sind, deren wohl erworbene Verdunste um das Wohl der Stadt mit Bürgerschaft von Jedermann nnverholen anerkannt werden müssen (die Ansprüche deS Drittgewählten auf die Wahlauszeichnung kennen wir nicht), finden wir . eS, uad zwar gerade aus liberalem Princip (wie «S I z. B. I. St. MM begründete

) ganz angemessen, daß auch die konservative Partei eine ihrer Minderheit entsprechende Vertretung im Gemeindeausschuß habe, und erwarten, daß die Rührigkeit der nun nicht mehr gar so isolirten Opposition die stärkere Partei und ihre Führer zu größerer Wachsamkeit, Thätigkeit uad auch wohl Besonnenheit anspornen werde, ob es nun der Durchführung von politischen Angelegenheiten im liberalen Sinne, oder der Besorgung von rein öko nomischen und andern Angelegenheiten der Stadt gelte, denn jede Leistung

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 02.09.1871
Umfang: 8
erhielt mit seiner eigenen nur 7 Stimmen. Im vorigen Jahre würde hier der liberale Wahlmann gewählt ; ebenso hat Brixlegg Heuer 2 patriotischen Wahlmännern sein Vertrauen' geschenkt; auch in Kirchbichl und in allen Gemeinden der Gericht^-Raltenberg und Kufstein sind die Wählen der Wahlmänner entschieden patriotisch ausgefallen. Nur in Ebbs wurden wie im Vorj ihre wieder zwei liberale Wahlmänner auserkoren! Das sind Fortschritte der patrio- schen Partei, welche den Liberalen beweisen dürften

so gut kenne, als ein liberales Herrlein, ist dieses daß der neue Landtag, die schwebenden^ Landesfragen entschieden und kräftig einer günstigen Entscheidung zuführe, und daß wir doch endlich einmal aus dem leidigen Provisorium,.worunter Alles leidet, heraus kommen. Eine Hauptfrage ist gewiß die' Schule. Mögen liberale Schönfärber und Phrasendreher 'noch so galant flunkern, , die neue Schule ist gewiß nicht besser als die alte, ja an manchen Qrten droht die Schule geradezu aus dem Leim zu gehen

theuer zahlen müssen. Während liberale Blätter allen 'möglichen Schmutz und Schund schreiben durften ohne Sorge vor Confiscirunz, bist Du sehr o't gestraft worden. Das DamocleS- Schwert schwebte beständig über Dein unschuldiges Leben. Hat Dir aber nicht geschadet, sondern 6tst immer beliebter geworden. Ich habe oben auf die Schule hingedeutet; da muß ich Dir schon einen kleinen erbaulichen Beitrag liefern. So viel ich aus sicherer Quelle weiß, ist der neu zugeschnittene Oberlehrer unseres Nachbar

auf seinen glorreichen Lorbeeren. — , ? Innsbruck, 30^ Aug. Ich? kann den LesernVolkS- blattes' heute sehr Erfreuliches melden über ' die Wahlbewegung auf dem Lande. . Unterinnthal, das' bekanntlich ' früher den Liberalen ge hörte und zum ersten Male bei den letzten Landtagßwahlen das Joch dieser Herren abschüttelte, hat sich diesmal ganz entschieden der patrio tischen Partei angeschlossen. So erfahren wir, - daß in Nledern dorf der Patriotische Wahlmann von.29 Stimmen 21 erhielt; der Kandidat der liberalen Partei

'zu öeMtem' Am 27. d. war hier für die Dorf Gemeinden (Niederndorf'hat 3 politische Ge meinden) Vormittage die Wahl eines Wahlmannes. Nach heißer Wahl schlacht ging ein entschieden konservativer Wahlmann mit Namen Johann Kreußer, Bauer in Athmos aus der Wahlurne hervor, mit 21 Stimmen, während der liberale Kandidat nur 7 Stimmen (sammt der eigenen!) erhielt. Da vor einem Jahre unser Wahlmann noch liberal war, lst der heurige Wahlsieg um so erfreulicher. — Der 27. August Me aber für Nlederndorf

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 21.07.1870
Umfang: 4
am Margarclhciiplay. Sien Alois Oppclil ^ xzerlin, -Leipzig und ^ 163. Innsbruck, Donnerstag den AR. Juli !8?S 56. Jahrgang. ,ks. Sl. ^I. Nichtamtlicher Theil. Oesterreich. ls. ls. n: im >ttttsürttc?. Aus der gestrigen Wahlschlacht des ad->ügen Großgrundbesitzes ging die liberale, ver fassungstreue Partei als Sieger hervor. Gewählt wurden mit 89 gegen 71 Stimmen die Herren: Fedrigotti-B osst Wilhelm v., k. k.LandeSgerichtS- ra h, mit 89 Stimmen. Goldegg Hugo NItier v., mit 39 „ Grebmer Eduard

der liberalen Partei ein Gleiches zu thun. Es siegte daher der verfassungstreue adelige Gioßgrundbesitz DeutschtirolS allein gegen seine vereinten deutsch- und wälschtirolischen Partner. Für Se. kaiserl. Hoheit den Herrn Erzherzog Carl Ludwig wurde gar nicht gewählt, da sich Hochdessen Vollmacht vcr- spälele. Herr Graf von Meran stand auf Seile der Majcriiät. Der Umstand, daß der Enkel HoserS auch vnfafsurgstreu wählte, rief, wie uns erzählt wird, eine Apostrophs von einem Mitgliede der Gegen partei hervor

und Zwietracht nnd Feind schaft in selbe zn tragen. Mag er noch so sehr in den sogenannten Plauderstuben gegen Regierung und Gesetz eifern und wüthen nnd alle verdammen, die sich erlauben eine andere Ueberzeugung zu haben als er, mag er trotz seiner Unerfahrenhcit und Un- kenntnib in politischen und volkswirthschaftlichen Verhält nissen in den Wahlversammlungen seiner Partei mit größ ter Arroganz über alles absprechen, was nicht von ihm angeratben oder gut geheißen wird, daS kümmert nns

nicht und ist als Gegensatz der andern Partei, obwohl von einem Fremden ausgebend, wenn auch nicht zn loben, da diese Versammlungen daö Tageslicht scheuen, nicht zu ver werfen. — Aber daö kann der PfarrgemeindeauSschuß wünschen und verlangen, daß der Friede in der Familie, wie in der Gemeinde nicht gestört werde, damit nicht auch in daiger Gegend jener seindselig: Zustand geschaffen werde, den Ihr ehemaliger Kooperator Martin FuchS im ganzen Tann- heimer Thale durch Veikennen seiner Stellung als Priester hervorgerufen

eines Land» tagSabgeordneten unter Betheiligung von 42 Wäh lern vorgenommen. Schon seit längerer Z it war die klerikale Wahlagitation fabelhaft. Die Kanzel, der katholische Leseverein und selbst der Beichtstuhl wurde eifrigst benützt, indem Denjenigen die Abso lution verweigert wurde, welche eine liberale Zeitung lesen, oder sich gar zu den VerfassungSsreunden zählten und nicht versprachen, keine liberale Zeitung mehr zu lesen, oder sich von den Liberalen mit Wort und Thal loszumachen; dafür wurden

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 07.08.1862
Umfang: 4
Partei in Tirol nicht nur so klein werden, daß sie gar nicht mehr den Namen einer Partei verdient', sondern die liberale Partei in Tirol würde mitHaut undHaar ganz verschwinden, wenn — es wieder nicht klug oder nicht empfehlend sein sollte,, liberal zu sein.' ' ; Ueber seine Stimmung gegen die Liberalen auf dem Landtage aber mag sich der Hr. Correspondent nur nnt den Worten des „Meisters' trösten: ' Mut zeiget auch der Mameluk, Gehorsam ist deö Christen Schmuck. Wien, 4. Aug. Se. Majestät der Kaiser

. — Aber-freilich sie haben ihm das Patent , vom 8. April micht „kräftig' genug vertheidigt. Das wird es'sein,.was-er ihnen hier nachträgt. Gewiß hat er in jenen Tagen, als die Landtagsminorität trotz der traurigen Erkenntniß, daß ihre Sache gegenüber der Macht der weitaus überwiegenden Mehrzahl erliegen müsse, dennoch/ uneingeschüchtert von der Pression, welche die,: klerikale Partei auf den Landtag ausübte, und mit dem Muthe. Überzeugungstreuer Männer ihre. ; Ansichten - offen -> aussprach

,~ und; ihre kräftigen „Nein,' deren jedes schwerer in die Wagschale fiel, als zwanzig kleinlaute „Ja', erschallen-ließ:; ^- ge wiß, sagen wir, hat der Correspondent des „Tiroler- Bothen' damals in seinem Lieblingsorgan kräftiger jene Sache geführt, gewiß hat er damals feint „libe rale' Stimme erschallen lassen und der „liberale' Ti- roler-Bothe hat sich beeilt, seinen kühnen Artikeln die Spalten zu öffnen. O der Correspondent muß da mals grimmig' liberal gewesen sein, weil ihn: die Libe ralen des Landtages

ihre Sache nicht'recht gemacht Haben. Doch wir haben damals umsonst Im' Tirolerbothen nach einem Worte der Vertheidigung des Patentes ge sucht; nun, der Correspondent wird damals im Stil len gegrollt haben; denn liberal ist er, er sagt es ja selbst, er sagt es jetzt und freut sich kindisch darüber, daß er's sein darf. % : J Aber wenn auch der Herr Correspondent liberal ist, liberal por exeellenee,es ist doch gut, daß nicht alle Liberalen in Tirol so liberal sind wie er; denn sonst „dürfte die liberale

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 08.06.1870
Umfang: 6
von 64 Jahren. Er war Landtagsabgeordneter. — Bozen» 4. Juni. (Der liberale politi sche Verein.) Man wußte in früheren Zeiten stets eine so schiefe Anficht von der eigenthümlichen Sinnesart der Tiroler zu verbreite«, daß allen Ernstes geglaubt wurde, da» Volk der Alpen wolle nun einmal nicht« wissen von der Freiheit, e« sei so tief in den Aberglauben verstrickt, daß aller Fort schritt nur zur ewigen Verdammniß führe. Diese vorgefaßte Meinung galt als maßgebend, mochte nun Schmerling oder Belcredi am Ruder

es, die liberale Gesinnung kundzugeben durch die Bildung konstitutioneller Vereine, ein Umschwung zu besserer Erkenntniß trat oft in Orten zu Tage, wo man es am wenigsten vermuthet hätte, und gerade in letzter Zeit, wo Alles wieder zu wanken schien, bestätigten mannigfache Kundgebungen von Sympa thie für den Mann, der die Reaktion in die ihr gebührenden Schranken wies, daß auch bei uns ein fruchtbarer Bodeu für den Keim der Freiheit liege. Es war daher ganz dieser Sachlage entsprechend, daß ihm unser neu

gegründeter liberaler politischer Verein vorgestern beim Beginne seines Wirkens einen Zoll freudiger Anerkennung brachte. Die in dieser ersten nach den Wahlen der Vorstehung statt gehabten Versammlung einstimmig beschlossene, von Dr. Würzer verfaßte Adresse ist wortgetreu folgen den Inhaltes: „Exzellenz! Der neu gegründete liberale politi sche Verein in Bozen glaubt seine Thätigkeit nicht entsprechender beginnen zu können, als indem er sich den Kundgebungen des Vertrauens gefinnungSver- wandter Vereine

von hier als auch vou Roveredo, Riva und allen größern Ortschaften dieses LandeStheileS intervenirlen. — Wir glauben nicht schlecht unterrichtet zu sein, wenn wir die Thatsache anführen, daß bti diesen Be sprechungen von mancher Seite der Wunsch aus gesprochen wurde, die Abstinenzpolilik zu ver lassen, den Innsbrucker Landtag zu besuchen und dort auf konstitutionellem Wege die LoS- trennung von Tirol zu erzielen, indem man dieOfferte, welche von der klerikalen Partei Nordtirol» bereits im vorigen Jahre gemacht

wurden» annehme *). Die Anführer der nationalen Partei hingegen haben die bisher beobachtete Haltung, nämlich die Nicht- beschickung deS Landtags, anempfohlen, und zwar aus dem Grunde, well diese Partei die Vereinigung Äst an diesen Offerten der klerikalen Partei eben» falls der „Tiroler Bote' schuld? dessen Haltung gegen die Tendenzen derJtalienissimi nach den gestrigen „Tiroler Stimmen' an allen Vorgängen in Zialienisch-Tirol die Schuld trögt. Anm. d. Sied.

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Volksblatt
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Seite 8 von 10
Datum: 23.12.1871
Umfang: 10
zu werden pflegt, besonders bei Gelegenheit der s. g. (Zasllseovkerev^ev, auf dessen Tische schon seit Jahren kein einziges konservatives Blatt, dafür aber 3 liberale Zeitungen aufliegen Nämlich der hinkende Tiroler Böthe, die Allgemeine und die Bozner Zeitung. Und doch gilt dessen Besitzer als. ein Ehrenmann, und dessen Haus ordnung' für musterhaft. Wie geht das zusammen? — Noch etwaS, waS uns noch weniger zusammengeht. - EtwaS fern von MalS lebt ein Herr weltlichen Standes allseitig gebildet

. Zu waS sollte ich denn zwei bis drei Stunden schreiben -— für liberale Leser?! Versteh' mich wohl: Du bist wohl auch liberal, aber im rechten Sinne, so, wie alle Menschen eigentlich sein sollten. Allein es gibt noch andere Liberale, und ich habe großen Verdacht, daß eS selbst in Bozen solche gibt, die' sich selbst liberal nennen. und dabei, wie unsere eingewanderten Wälschen hier, sehr unliberal handeln. Indem ' ich nicht weiter nachforsche, ob eS in Bozen solche Liberale gibt, und wenn doch, sie bei Seite lasse, wende

ich mich an den Liberalismus Sämmtliche von Ihnen' 'an 5mS eingelangte Corresponoenzen' haben wir veröffentlicht; also eoncluäeuüum t t äcu rem tetixisti. 3io est. 1 s überhaupt, und wiederhole die Frage: warum sollte-ich für liberale Leser schreiben? Sonderbar, daS VolkSblatt sollte liberale Leser haben. -- Doch nein, die Sache ist ändert Die Leser erinnern sich, daß mir die Redaktion vor Kurzem .in ^einem Stern.nach Rom telegra- phirte, daß sie seine Korrespondenz, über deren Nichterscheinen im Blattek^chl mich beklagt

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Innzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 24.01.1863
Umfang: 4
. ' : . ^'' ,v ';v : . Z 11 tlsb v u E, 23 . Jänner. .' Der mehr tollkühne als glückliche Publizist, der in Nro. 5 der.„Donau-Zeitung' verwegen wie ein kleiner Bayard auf die- liberale Partei in Innsbruck einhieb, erscheint in Nro. 14. noch einmal, um .den rühmlosen Feldzug, den er besser nicht unternommen hätte / -durch einen möglichst anständigen Rückzug- zu beenden. - Mit einem Selbstgefühl,.das. nicht' verfehlen kann Heiter-, keit zu erregen , macht er sich das Kompliment , daß seine Auslassung „der Jnn-Zeitung ungelegen

» daß sie. (die Jnn-Zeitung) Zuschriften, welche an ihre Adresse gerichtet sind, an Andere abgeben und dabei glauben machen will, daß der kleine Mechanismus, welcher sie selbst in Athem erhält, der gesammten ver- fassungsfreundlichen Partei in Tirol Richtung und Be wegung verleihe u. s. w.' Die dämonische Rolle, die uns der Publizist in seiner ersten Philippika zutheilte, haben wir in der „Abwehr' bescheiden abgelehnt; seine letztere Insinua tion, daß die Jnn-Zeitung sich einbilde, „der gesammten

verfassungsfteundlichen Partei in Tirol Richtung und Bewegung zu verleihen,' müssen wir heute zurückweisen. Die Jnn-Zeitung weiß recht gut, daß nicht sie der verfassungsfteundlichen Partei, sondern diese ihr „Richtung und Bewegung' verleiht. Sie ist von dem ihr angedichteten Wahn weit entfernt,, viel weiter als der Staatsmann der Donau-Zeitung und seine hiesigen Freunde. Diese Herren scheinen allerdings in der son derbaren Einbildung gelebt zu haben, daß .sie die be wegende Seele der liberalen Partei in Tirol seien

in . dem Drama zugedacht war; warum hat er es nicht hintangehalten? Er ganz allein trägt also die Ver antwortung für das National-Unglück, das nach der Meinung, des Publizisten durch „jenes- unerquickliche Schauspiel' angerichtet wurde. Er- ganz allein war so verblendet, sich der.liberalen Partei als Kandidaten aufdringen zu wollen; was können wir . dafür, daß dieser Versuch dahin führte, wie der Publizist. klagt, „Herrn Metz eine verspätete, aber um so wirksamere Satisfaktion zu gewähren?' Es ist geradezu

Unmöglichkeit, wer in Tirol sollte wohl ein Bedürfniß fühlen, dem Entdecker der Schmer zenskinder eine Satisfaktion zu. verschaffen? Der Staatsmann an der Donau ist wohl der einzige, der eine so abenteuerliche Erklärung für einen Vorfall aus- sinnt, dessen Deutung nahe liegt für jeden, der nicht absichtlich der Wahrheit sich verschließt. - Daß dem Publizisten der „Donau-Zeitung' die einzig richtige Auflösung des Räthsels nicht zusagt, begreifen wir vollkommen; aber war er deshalb be rechtigt,, die liberale

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 20.04.1871
Umfang: 4
des auswärtigen Amtes: v. Keudell und v. Lindenau, dürsten die Inspiration der Partei übernehmen. In kirchlichen Fragen spielt sie sich auf zweifellose Frei- sinnigkeit hinaus. Die Clericalen dürften schließlich 62 Mann stark werden. Hauptbestandtheile sind 30 Deputirte aus Rheinland-Westphalen und 13 baierische „Patrioten.' Die liberale Reichspartei zählt etwa 30 Mit glieder; sie umfaßt die verschiedenartigsten Elemente, die sich nicht mit den ehemaligen Frekconservativea oder der jetzigen Reichspartei

»Ig. 90. Donnerstag den M. Aprit 1871. 2S. Jahrgang. Die Parteien des deutschen Reichstages haben sich kürzlich constituirt. ES sind deren sieben an der Zahl. Die conservative Partei zählt 56 Mitglieder und besteht fast nur aus Deputirten der altm preußischen Provinzen. Sie ist entschlossen, im mer für die Regierungsvorlagen zu stimmen, ausge nommen wenn es sich um Erhöhung der Branntwein steuer handelt. Zuweilen wird die Partei durch Amen- deimntS zu zeigen suchen, daß sie reactionärer als.die Regierung

. Allein wollte er den ersten Lebenskampf ans- fechten, und' rüstig dabei vorwärts schauen in das künstige Leben. Ach', wir Menschen blicken nur allzu weit voraus ' in dleZftkMt. wir.. jagen und eilen über die Gegenwart hinweg, wir wenden uns rasch von Particularisten und einzelne Deputirte, die nicht recht wissen, wo sie „einspringen' sollen. Was diese Partei der „Verlegentheit' eigentlich will, ist noch unklar. Die Nationalliberalen verfügen etwa über 123 Mitglieder. Da viele Elemente

unter ihnen starke Neigungen für die Fortschrittspartei haben, während andere sich sehr nach rechts wenden, so ist von einem einheitlichen Auftreten dieser Partei kaum etwas zu erwarten. Merkwürdig ist, daß gerade die altpreußischen Mitglieder der Partei durchweg den linken Flügel bilden, während die Süddeutschen mehr zum rechten Flügel neigen, wo sich die Hannoveraner, Curhessen und Sachsen aufhalten. Die Fortschrittspartei zählt 44 Mitglieder. Sie ist aus Baiern durch 6 Deputirte verstärt wor den, hat fast

ganz Nassau erobert und die bedeutendsten Erfolge in Sachsen errungen. Hoverbeck ist derFührer dieser Partei, welcher die Zukunft gehören würde, wenn sie sich endlich einmal entschließen könnte, den tapsern Worten ihrer Programme durch die That zu entsprechen. Die 13 Mitglieder der polnischen Fraction stimmen in nichtpolnischen Fragen clerical^conservativ. Uebrig bleiben noch 3 Demokraten (Graf Baudissin und Jensen ans Schleswig-Holstein, Sonnemann aus Frankfurt), 2 Socialdemokraten (SchrapS

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.11.1865
Umfang: 4
, jede liberale Regung, in welcher Weise sie sich auch aussprechen möge, tödtlich haßt, wenn arrch nur mit 45 Stimmen gegen den liberalen Kandidaten. Die reaktionäre Partei hat dessen Wie derwahl in Caprino 'mit schwerem Gold erkauft, nutz er selbst hat alles aufgeboten, um zu siegen. In Zogno, einem arrdern Wahlbezirk der Provinz Bergamo, siegte ein Erzklerikaler, aber sonst eine Persönlichkeit ohne Namen, ohne Verdienst und ohne Ansehen, ein ge wisser Barca, gegen den redlichen

von Brescia im Jahr 1848 durchaus nicht in lobens- werther Weise hervorgethan, soll der klerikalen Partei diirch und durch ergeben sein, jedoch etwas admini strative Fähigkeiten besitzen. Die Lombardei, welche den Namen hat die aufgeklärteste und strengst liberale Provinz Italiens zu sein, hat somit vier entschiedene Klerikale geliefert. Ungemein hat es hier befriedigt, daß die klerikale Partei in Florenz so durchans ge schlagen wurde. Man versichert, daß die Minister, welche durch die Resultate

102U Deutschland. Heidelberg , 3. Nov. Ein Verein freisinniger Katholiken fängt an sich zu konstituircn. Sein Pro gramm gibt zunächst der jungen Association einen bestimmten Namen. Derselbe lautet: „Altkatholischer Verein für Schutz und Belebung der kirchengesctzlichen Verfassung.' Es ist hier zu Lande als geläufige Bezeichnung der ultramontanen Partei das Wort „Neukatholizismus' in aller Munde. Die „Altka tholiken' wollen nun vor allem sich von dem heuti gen ihrer Ansicht nach von den Jesuiten

und Ju stiz, Christides Finanzen, Zaimi Inneres, Mollifre- nas (?) Unterricht, Grivas Krieg, Mavromichalis Marine. ‘ r Italien. , Mailand, 31. Okt. Die Lombardei hat wahrlich geringe Ursache mit ihrer: Wahlen zufrieden zu sein. In Caprino triumphirte der Gerreraliffirnns der kle rikalen Partei, Cesare Cantu, ein Mann der, wie von allen Seiten anerkannt ist, die gegenwärtige Dynastie, die Einheit und Freiheit Italiens, das konstitutionelle System überhaupt, die Religionö- und Gewissensfreiheit

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 17.02.1871
Umfang: 6
deS Friedens erwarten ließen. IV.ZI. S.LO ' S.4 ! S.54 ' 7. 0 ' ?.°e ' 7.47 8. L L.SV 8.4 k S. L S.24 S.I4 V.SN V.W ^0.44 Z. 6 . lies . ZI. S.lv :.sv :.5k :.lv '.SV 4 7.24 7.44 8.— L.LO L.Z2 8.4? g.ä Nachtrag. Brixen, 16 Febr. Bekanntlich siegte bei den letzten Gemeindewahlen dahier im zweiten Wahlkörper die liberale Partei, während die Klerikalen im dritten nnd ersten Wahlkörper, im letzteren nur mit genauer Noth die Oberhand behielten. Nun droht denselben die Gefahr, bei einer nächsten Wahl

den Stimmenzuwachs zu verschaffen. Die liberale Minorität dcö Ausschusses vereitelte dieses Vorhaben ihrer College«, indem sie, 7 an der Zahl, die Sitzung verließen und dadurch die Ver sammlung. noch aus 11 klerikalen Mitgliedern des Ausschusses' bestehend. beschlußunfähig zurückließen. Allsrgleich wandte sich die Minorität mit einer Be schwerde gegen diese Vergewaltigung ihrer Partei an die hohe k. k. Staithalterei und bat um Auf lösung des Ausschusses, um durch Neuwahlen den Brixner Bürgern Gelegenheit

auch im ersten Wahlkörper das Kürzere zu ziehen, und in unserer heiligen Stadt würde dann das Unerhörte geschehen, daß das Stadt-Regiment ini freiheitlichen Sinne geführt würde. Diesem drohenden Unglücke, wollte unsere „gutgesinnte' Majorität im Bürger-Auöschnß vorbeugen, indem sie 6 italienische Jesuiten, angeb lich.an der Paduaner-Universität graduirteDoktoren, und gegenwärtig Lehrer am Privatgymnasium ihres Ordens dahier, in den Gemeindeverband aufnehmen wollte, um dadurch ihrer Partei einen überwiegen

dem l. k. BezirkShauptmanu übergeben wurde. Die Häupter der klerikale» Partei mußten noch vor dem Herrn Bezirkshauptmann um den Inhalt des Telegrammes. Auf welche Weise sie davon Kenntniß erhielten, weiß ich nicht; genug sie wußten von dem Auftrage und die auf halb 3 Uhr Nachmittags anberaumte Sitzung unterblieb. Vom k. k. Telegraphen-Jnfpektorate in Innsbruck wurde in Folge dessen eine strenge Untersuchung wegen allfällig verletzten Amtsgeheimnisses angeord net. Hier will man wissen, daß in Folge dieses Bescheides

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 23.11.1867
Umfang: 10
nur eine berathende Stimme ein räumte; ferner über die Beseitigung des tirolischcn LandcSstaliltcö vom 20. Oktobcr 1860, endlich über die Beseitigung des Sistirungspatcntes, ivclchcs in dieser Partei sogar die süße Hoffnung rege gemacht hatte, es könnte dcm cchtcn, constitutioncllcn Leben ein- für allemal abgcsagt werden. Man hört gewöhnlich die Ansicht, daß es in Tirol fast keine, jedenfalls abcr nur wcnigc Liberale gäbe. Meine Herren! Das ist ein thatsächlicher Irrthum. Man wird mir zwar erwiedern

sich nicht mehr erholen. Da bekanntlich das Jahr 1860 alö der Verkünder eines neuen NegierungSsystemö betrachtet wordcn war, so wurde die reaktionäre Partei in Tirol von einer großen Angst befallen, nämlich von der Angst, daß vielleicht ein echt konstitutionelles Leben eingeführt wer den dürste. Damals kam six jedoch mit dein bloßen Schrcck davon. Denn das kaiserliche Patent von, 20. Oktober ILtZO hat nur einen Reichsrath inaugurirl, welchem zwar eine berathende, aber keine beschließende Stimme zukam

, das tirolische Landesstatut von, 20. Oktober 1860 aber, das dieser Partei so theuere System dcr privilegirten Kasten, wiederum in der schönsten Ordnung eingeführt. Um sick) von dcr überstandcnen Angst doch einiger maßen zn erholen, fand man sich veranlaßt, dcn Tag, an welchem dieses Statut verkündet wurde, feierlich zu begehen. Es wurde nämlich an dcm Abend, an wel chem dieses Statut verkündet wurde, eine feierliche Be leuchtung des tirolischen Landhauses veranstaltet. Dcr größte Theil des tirolischcn Volkcö

haben die gleich darauf verkündctc» Ver- fasslingsgesetzc, nämlich die Fcbruarvcrfassung und die Landcsordnungcu vom gleichen Tage, mit aufrichtiger Frcude begrüßt, dcn dnrch diese Grundgesetze zn Grabe getragenen mittelalterlichen Einrichtungen aber gewünscht, daß ihncn dir Erde lcicht sein möge, dieß jedoch nur unter dcm ausdrücklichen Vorbehalte, daß sie aus einen aUsälligen Gedanken des Wiedcrcrwachens ans ewige Zeiten Verzicht leisten. Was die conservntive Partei anbelangt, mag sie zwar bei dem Erscheinen

jcncr Grnndgcsctze manche heiße Thräne im Stillen vergossen haben, aber jcne Ge setze hat sie doch thatsächlich anerkannt, denn sie hat aus Grund jcncr Gesetze ihre Dcputirteu sowohl in den Landtag, als in dcn Reichsrath gesendet. Man kann sich zwar nicht verhehlen, daß die soeben erwähnte Partei einige Zeit später, das heißt nach der Verkündigung des ^-istirungspatcntcö vom 20. Sept. 1365 gegen die Februarverfassnng, ja sogar gegen den gegenwärtig tagenden verfassungsmäßigen Reichsrath

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Innzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 17.01.1863
Umfang: 4
fabrik und 200 vom k. k. Feldzeugamte. Dessen un geachtet sind daselbst im Ganzen noch immer gegen 800 Arbeiter beschäftigt, für welche jedoch auch die Arbeits stunden verringert wurden. Eine Eroberung der klerikalen Partei. Franz Friedrich heißt — der Edle und ist Glas fabrika n t in H örbrunn. Seine Verdienste um die liberale Sache bestehen darin, daß er im ver flossenen Jahr ein Abonnement der Jnn-Zeitung be zahlte und sich im laufenden ebenfalls, doch nur auf ein Semester pränumerirte

in freien Stunden „Knigges Umgang mit Redakteuren' zu empfehlen. Unsere Leser aber ersuchen wir, daß sie, wenn sie sich ein Urtheil über den Verlust bilden wollen, den die liberale Partei durch den Abfall des Hrn. Franz Friedrich erlitten hat, seine beiden Briefe als Gradmesser seiner politischen und sozialen Bildung gefälligst benützen wollen. Was endlich den Marsch betrifft, den uns Hr. Franz Friedrich zu blasen verspricht, so werden wir die wün- schenswerthe Bereicherung der schon jetzt ansehnlichen

. — Dafür hat er vor kurzem bei der Landtagswahl in Kitzbühel als Wahl kommissär einen entschiedenen Anhänger der klerikalen Partei, Hrn. Dr. Onestinghel, aufs wärmste em pfohlen und dadurch dessen Wahl befördert. Unsere Leser kennen diese Geschichte aus den Korrespondenzen, welche die Jnn-Zeitung aus Kitzbühel brachte. Die Redaktion sah sich veranlaßt, in Nr. 2 der Jnn-Ztg. den Bericht über diese Heldenthat des Herrn Franz Friedrich mit folgender Anmerkung zu versehen: „Herr Friedrich

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 16.12.1867
Umfang: 6
einige „Liberale'.; da er auch von den Adressen gegen da« Konkordat berichtete, gefiel dies manchen „Klerikalen' durchaus nicht. Denn es gehört ja zur kickten Parteilaktik, den Gcguer so viel als möglich todtzufchweigen, oder wenn dies nicht angeht, nur das von ihm zu erzählen, was ihn in ein schiefes Licht stellt. Soll der „Tir. Bote' es auch so machen? Ich glaube nicht, daß dieses Blatt die Aufgabe hat, feine Spalten nur für Meinungen und Wünsche Einer Partei offenzuhalten, einzig über das zu referiren

, was Einer Partei für den Augenblick gefällig ist, und gegen jede abweisende Anf sicht sich hermetisch zu verschließen. Der „Tir. Bote', die erste und älteste Landeszeitung, soll nach meiner Anschauung (und ich denke, xs stimmen mir hierin Viele bei) ein möglichst getreues Bild von den Zuständen des Landes liefern, die wichtigern Begeben heiten, die sich bei uns zutragen, wahrheitsgetreu be richten, alles überflüssige Raisonniren vermeiden und überhaupt Alles bei Seite lassen, was bloß dazu dient, das Publikum

Jener nicht irre machen lassen, die da gewohnt sind, die Dinge nur von der Altane ihrer Partei aus zu betrachten und stets gefärbte Gläser zu ge brauchen. Was hat z. B. das wahrheitsliebende Publikum von Referaten über die Verhandlungen des österr. Abgeordnetenhauses^, auS denen hervorzugehen scheint, als ob nur immex^ die Koryphäen einer Partei sprächen und die übrigen.Depütirten blos hie und da einige schüchterne Bemerkungen sich erlauben? Aber, heißt es, der „Tir. Bote' ist doch gar so unentschieden

, im Zweifelhaften Freiheit, in Allem christliche Liebe.) Was sagen zu diesem Ausspruche Jene, welche die „Entschiedenheit' darin erblicken, daß man blindlings auf irgend einen Parteiführer schwöre, daß man fest überzeugt fei, die ganze Wahrheit allein im Sacke zu haben, daß man endlich recht fürchterlich zu schimpfen versteht, und Jeden schmäht und verdächtiget, der einer andern Partei angehört? Hat man wirklich Utfackie, auf eine solckic „Entschiedenheit' stolz zu sein und sich aus diese Art, „Farbe

und Exzentrizitäten einzustimmen, die den Champions irgend einer Partei beliebig sind. Innsbruck, 16, Dezember. (Verkehrs- störung auf der Eisenbahn.) Gestern Vormittags wurde der Verkehr auf der Bren nerbahn plötzlick durch eine, oberhalb Gries herab stürzende Lawine unterbrochen. Der Zuz.. welcher Vormittags von Innsbruck abfuhr, hätte die Stelle vor dem Lawinensturze glücklich passirt, wenn er nicht wegen Verspätung des Kufsteiner Zuges zwei Stun den nach der regelmäßigen Abfahrtszeit von Innsbruck abgegangen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 23.05.1867
Umfang: 4
eine lange Aufzählung dessen, was die konservative Partei im tirolischen Landtage für die Landwirlhschaft gewirkt hat, — wobei die liberale nur so nebenbei »litlaufeu darf. Einsender dies will nicht im Mindesten in Ab rede stellen, daß unser Landtag sich um die Land- wirthschaft annimmt und dafür in der in der Aus einandersetzung angegebenen Weise werkthätig einge griffen habe. Aber er glaubt auch mit Trientl, daß in dieser dringenden Lebensfrage des Landes noch weit mehr hätte geschehen

. Ihre Genossen aus Palermo, Neapel, Florenz und Geuua verheißen ihr Leute, Waffen und Geld sür diese, wie sie sagen entscheidende Riscossa. Agenten der Partei bearbeiten die Studierenden der Universität und der Akademie der schönen Künste und machen auch in der Arbeiterclasse und der Armee Propaganda. Die Polizei ist übrigens wachsam und thätig und wird durch Anzeigen, die ihr aus Florenz und Genua zugehen, darin unterstützt. Serbien * Seigrad, 19. Mai. (Die Tscher te ssen), welche nach Rußtand zurückkehren

, des Klerus und des Lehrkörpers istatt. cm wackere Cürat Trieutl hat in seinevy letzten z^anderberiqte auch unsere Landtagsmajorität nicht eben glimpflich behandelt und! deßhalb den gerechten AvA. dieser Partei erregt. Wie es sich bei uns von ! andern in_..ihrem Organ.. „Tkokr.iStimmeuV eme Philippika vom Stapel gelassen, um sich rein zu waschen und ihr Parteitreiben als das allein richtige darzustellen. Aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer und es gereicht dem „T. B.' zur Ehre, eine Correspondenz

hat, und er glaubt das Gleiche bei vielen andern unbefangenen Lesern vor aussetzen zn dürfen. ES ist doch bedauerlich, daß bei jeder Sache, bei jedem Anlasse bei uns stets der Partei-Standpunkt hervorgekehrt und in'S Breite geschlagen wird, und daß die Partei dann gewiß immer ein Häkchen findet oder einen Span vom Zaune reißt, wenn nur ein Mann der Gegenpartei, und wäre er der Beste, eine Maßregel, einen Plan, und wären sie noch so gut und gemeinnützig, beantragt oder auch ins Leben führt

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.07.1870
Umfang: 4
, um die eS sich bei den jetzigen Wahlen handelt, ist eine rein bürgerliche. Die Verfassungsgegner haben durch ihren Bund mit den Tschechen am klarsten bewiesen, ja sie haben es ausdrücklich eingestanden, daß sie dabei nicht religiöse, sondern weltliche Dinge im Auge haben. ES kann sich ja nicht um katholische Zwecke handeln bei dieser klerikalen Allianz mit jener deutschfeindlichen tschechi schen Partei, die einen Protestanten zum leitenden Haupt und Verehrer des Johannes Huß zu ihren einflußreichsten Gliedern hat. Gebet

. Dr. Julius Würzer, Notar und MagistratSralh in Bozen. Zu den LandtagSwahle». Die Klerikalen sollen den Tag nicht vor dem Abeni? loben, denn es kann sich schließlich noch herausstelle», daß ihr Triumphgeschrei voreilig war. So habe« wir heute^wiedex ein Sträußchen in den SiegeSkranz der Liberalen zu flechtm. Der Großgrundbesitz ia Salzburg hat nämlich 4 Liberale und einen'Kleri kalen gewählt, nämlich Probst Halter, Statthalter Lasser, LandeSgerichtsräth Peitler, Postmeister Em bacher und Brauer Sigl

. Nach dem Ausfall dieser Wahlen zählt der Salzburger Landtag jetzt 14 Libe rale und 12 Klerikale, vielleicht 15 Liberale und II. Klerikale. Weiter haben am 4. d. die Städte und Märkte in Schlesien durchaus liberal gewählt. Es bleibin somit nur die Landtage von Tirol und Vorarlberg, welche klerikale Majoritäten haben werden. Nun, etwas müssen wir unter den österreichischen Provinzen doch voraushaben! In den slavischen Distrikten Böhmens haben gleichfalls am 4. d. die Landgemeinden gewählt

. Partei stellung. Ein Gauner. Schlimme Vor- bedeutu tig.) Für die Feier des gestrig?» St. Paulsfestes in der Basilica des Apostels auder'ostieu- „Nur um die Wasserkünste zu sehen?' frug Lina lachend. „Nein, «m mich Ihrer Gesellschaft «och einmal zu erfreuen. So viel ich auch unter den Zuschauern suchte — ich fand Sie nicht. Auch meine Nachfor schungen in der Stadt waren fruchtlos—' „Sie haben in der Stadt nach mir geforscht?' „Mit allem Eifer, den mir die Decenz erlaubte. Ich muße abreisen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 29.04.1870
Umfang: 6
, freisinnigen, an dem Schwüre auf die Staatsgrundgesetze festhaltendenStatthalterS die ihrem Ansehen drohende Gefahr wahrnimmt und an dem Siege ihr^r halb Verlornen Sache verzweifelt, so hat die liberale Partei bei uns und im Nachbar lande vollen Grund sich, hiezu Glück zu wünschen und dem Statthalter ihr volles Vertrauen auszu sprechen. Sie wird sich hievon weder durch die Drohung der „Stimmen' Jeden, der für denselben i>a? Wort ergreift, der Wohldienerei zu zeihen, (ein artiges Mittelchen, den Gegnern

«lcht verfehlen, in den weitesten Kreisen, selbst auch bei jenen, die wir zu unseren politischen Segnern zählen, gerechte Entrostung hervorzurufen. Wer überhaupt noch einen Rest von Achtung für die weltliche Obrigkeit und einen Funken von Anstand«, gefühl sich zu bewahren gewußt hat, der mußte die Beleidigung lief mitempfinden, welche man im Lande Tirol dem kaiserlichen Statthalter in'S Angesicht schleuderte. Freilich hat Herr v. Lasser in den Augen der Partei, welche in den „Tiroler-Stimmen

auf Verbre chen gehäuft, und jene fanatische Partei dadurch schier zur Verzweiflung gebracht, daß er ihren fort gesetzten Wühlereien und Umtrieben von jeher eine unerschütterliche Ruhe und würdevolle Hallung ent gegensetzte, welche, die Frucht echt humaner Gesin nung und staatsmännischer Reise, ihren langsamen aber sichern Erfolg auf das Gemüth des Volkes nicht verfehlen wird. — Die warnende Stimme des Trägers der RegierungSgewait war bei ihm immer mit Wohlwollen gepaart, seine Entschließungen nie- inals

des Zoll- parlawentS wurde die Abänderung der Verordnung über die Besteuerung deS Rübenzuckers ohne De batte angenommen. Bern, 27. April. Der Bundeörath hat be schlossen, die Frist für die Zusagen zum Gotthard- Unternehmen um drei Monate zu verlängern. Der > Provinzialrath von Bergamo hat 1>/s Millionen Lire für die Splügenbahn votirt. Paris, 26. April. Die Chefs der legitimistischen Partei motiviren ihren Beschluß, an der Abstimmung über die Verfassung nicht theilzunehmen, damit: jede« Ereigniß

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