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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 05.08.1862
Umfang: 4
. Aber „wegen dieser Einen Manifestation toleranter Gesinnung' werde doch sicherlich ..kein mit Personen und Verhältnissen Vertrauter' der Ansicht der »Allg. Ztg.» sein und die »liberale Partei werde weder An» spruch machen wollen noch können, den gefeierten Mann zu den ihrigen zu zählen.' Wir sind eS nun schon seit Jahren gewohnt, daß Tiroler selbst bald diese bald jene Persönlichkeit unseres Landes auf die hämischeste Weise in den Koth zu ziehen suchen, und die Tiroler Korrespondenten wie einige Tiroler

vom 3. April und dieses hat, wie selbst der Korrespondent der „Presse' zugesteht, Wildauer in seinen »Worten der Verständigung- .kräftig« vertheidigt, so kräftig, wie es die Liberalen' auf dem Landtage nicht gethan haben. Wenn nun die liberale Partei einen Mann, der in den beiden wichtigen Fragen, die bisher zu einer entschiedenen Parteistellung Anlaß gegeben haben, stets für die „liberale' Sache eingestanden, der sich stets als Freund unserer Verfassung bewährt hat, nicht zu den ihrigen zählen

„kann und will,' wenn sie somit alle von sich ausschließt, die nicht eine ertreme Richtung verfolgen, so dürfte die liberale Partei in Tirol so klein werden, daß sie gar nicht mehr den Namen einer Partii, sondern nur die Be zeichnung einer Clique verdiente. Jedenfalls wäre es für diejenigen, die sich bisher auch zur liberalen Partei gezählt haben, sehr angenehm, wenn der Korrespon dent der »Presse' oder seine hiesigen Freunde die Eigenschaften, welche nach ihrer Ansicht ein »Liberaler' haben muß, bekannt geben

. Amerika. Meriko. Nachtrag. Verlosungen. Aintlicher Theil. Kundmachung. Am 5. d. Mts. 5 Uhr Abends wird eine Bürger» ausfchußsitzung stattfinden, was hiemit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. StadtmaMrat Innsbruck am 4. Aug. 1362. Der Bürgermeister: Carl A d a in» Nichtamtlicher Theil. Korrespondenz. li Vom Irin, 4. August. Daß die kleindeutsche Partei die-Wirkung, welche das Austreten der Tiroler Schützen in Frankfurt und die Rede des Professors Wildauer hervorgebracht hatte, dadurch

abzuschwächen suchen würde, daß sie die Tiroler als Sendlinge der Regierung und Werkzeuge der Geistlichkeit, Wilvauer als Reaktionär oder Ultramontanen darstellte, ist voll kommen begreiflich. Weniger begreiflich ist aber, daß ihr dabei von einer Seite in ' die Hände gearbeitet wird, welche doch selbst auesprach, daß Wildauer den Dank aller Patrioten verdiene, nämlich von der libera len Partei. Ein Innsbrucker Korrespondent der »Presse' (Nr. 2lv) glaubte der ,.Allg. Ztg.,' die Wildauer zur liberalen Partei

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 06.04.1867
Umfang: 12
mehr zu vervollkommnen, und daher fortwährend auf dem Wege der Entwicklung und des Fortschrittes zu wandeln. Auch an die Benennung: liberale Partei knüpfen sich verschiedene und wesentlich entgegengesetzte Begriffe. Die Conservativen machen jede mögliche Anstrengung, um die Fabel zu verbreiten, daß zur liberalen Partei nur allein Leute gehören, welche das Recht, das Sittengesetz und die Religion, nämlich alle Prinzipien .zu Grunde richten möchten, welche den entfesselten Leidenschaften

des menschlichen Geschlechtes einen Zaum anlegen; allein allen diesen werde ich nie den Ehrentitel: „Liberale Partei« zuerkennen. Der gebildete und ehrliche Mann legt im Gegen theile den Namen: liberale Partei ausschließlich jener bei, welche nicht nur allein das Schlechte, an dem die Völker leiden, zu entfernen und unversehrt alle jene wenigen Güter zu erhalten sucht, sondern auch, immer unbeschadet den unverrückbaren von den Nor men des Rechtes, des Sitten gesetzes und der Religion gezogenen Grenzen

Pelitzeil« 4 kr Äei^iößiüniIrisertumea ««- brechen!!«» Xaball Stnu- für t«de»mal.<!ti»ü>luaq zok. Annonce,, lür die Vozaer Zeitung nehmen enlgegen- i« Jn-u.All»IandeDaube wAranlsur». Haaseafteti, °u» Äszlcr ia Me» Ml» >5raiilfur«i»ld«. O»p- l ik m Wien.Wollzeil« zz. 7S. Samstag, dm ö. April. vr. Leonardi und „I-a Voce caNollea'. Der k. k. Oberlandesgerichtsrath Dr. C. Leonardi hat auf den von der „Vooe eattioliea- in Trient in Nr. 30 gebrachten Wiener Correspondenzartikel, welcher sich über die liberale

Partei des tirolischen Landtages in Schmähungen ergeht und auch noch insbesondere die jüngst gewählten Reichsrathsmitglieder italienischer Zunge böswillig angreift, in den Nrn. 73 und 74 der „Trientner Zeitung' eine Entgegnung veröffentlicht, aus welcher wir Folgendes entheben, was auch für unsere Leser von Interesse sein dürste: „Im Eingänge dieser Entgegnung stellt Dr. Leonardi die Begriffe von conservativer und liberaler Partei, von welchen die »Voce oattolics' ganz verworrenen Vorstellungen

hat, fest und sagt darüber: „Einige wollen mit dem Namen conservativ jene Partei beehren, welche sich mit nichts anderem befaßt, als einzig und allein den ktatns <zno aufrecht zu erhalten, ohne sich im mindesten um die Unterscheidung zu kümmern, ob dieser Ltstns yno vom Guten oder vom Uebeln sei, ob er nämlich mehr oder minder den Vorschriften des Rechtes, der Moral und der Religion entspricht. Andere nennen conservative Partei diejenige, welche einen Schritt vorwärts geht und sich auch mit der obigen

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 17.12.1862
Umfang: 4
des Bürgermeisters Stimmengleichheit eintritt, die libe rale Partei den Sieg davon tragen. — Daß Schwaz dermalen nicht so glücklich ist, einen liberalen Bürger germeister zu haben, soll daher kein Hinderniß für alle andern Orte der Monarchie sein, und die liberale Partei nicht schwächen. Dieß ist die Anschauung der liberalen Männer in Schwaz; übrigens gestattet der Wortlaut der Entscheidung, wie ihn die „Tiroler Stimmen' brachten, in der Sache noch'manchen Zweifel, und es ließe sich daher auch manches Wort

einwenden. Der Fall scheint durchaus nicht so ganz klar ausgemacht, umsomehr da die liberale Partei, oder mindestens der Magistrat Schwaz noch gar keine Entscheidung erhalten hat, wo doch sonst üblich ist, daß beide Parteien ver ständigt werden, in diesem Falle aber nur der Bürger meister für seine Person es wurde, deßungeachtet fügen siw die Liberalen doch ruhig der hohen Entscheidung, und überlassen es der reaktionären Partei die große Neuigkeit von Haus zu Haus zu tragen und zu tri- nmphiren

anerkennen, daß es außer ihren Anhängern noch eine zweite Partei gibt, welche sie mit erfinderischem Witz „Zopfpartei' nennen; bisher haben sie dies noch immer geläugnet, und sich gebrüstet, es gebe in Schwaz nur eine, und dieß sei die ihrige, die ultramontane oder reaktionäre Partei. — So unerwartet gegenteilig auch die angeregte Enttäuschnng ausfiel, so sind die Männer der liberalen Partei viel zu sehr Freunde der Gesetz lichkeit, um nicht auch der Gegenpartei Recht zu gönnen, wenn sie wirklich Recht

. Wahrscheinlich werden sie selbe auch dem stocktauben alten Pf—. in die Ohren geschrieen haben, der bei jener eigenthümlichen Gemeindesitzung die De batten Wort für Wort so aufmerksam verfolgt hat, — wie die „Tiroler Stimmen' seinerzeit so rührend er wähnten. — Schließlich möchten wir der Rückschritts- Partei aus guten Gründen den wohlmeinenden Rath ertheilen, bei ihren wiederholten Versammlungen bei „Gs.' nicht neue Zankgeschichten zu berathen und auszuführen, um sich nicht nochmals zu blamiren

aber nicht wieder aufgenommenen Antrage ver dankt , war der durch seine außerordentliche Thätigkeit, eben so wie durch wahrhaft liberale Gesinnung rühmlich bekannte und allverehrte Dr. v. Figuly. 9hm zur Seite standen mannhaft die Herren Landesausschüsse Dr. Eigner und Moser, deren Konsequenz es ge lang, die vorgebrachtenAbänderungsanträge durchzusetzen. : Deutschland. ^ Aus Holstein, 10. Dez., erfährt man, daß dort die beiden englischen Noten einen großen Eindruck ge macht haben. Die Vorschläge des Grafen Russell stellen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 08.09.1871
Umfang: 8
, Freitag, 8. September, S'I» Uhr Abends in der Veranda deS Gasthauses „zum Stiegl' gesellige Unterhaltung der Mitglieder des katholisch-konservativen Volks-Bereines von Bozen und Umgebung Vorzüglich sind heute alle patriotischen Wähler von Bozen ein geladen. Liberale Wuth. In die Gozner Wühler! Die „Bozner Zeitung' kämpft heute mit einer Wuth, die ihreS Gleichen sucht, gegen das „Tiroler Volksblatt.' Es kann uns nicht darum zu thun sein, mit Leuten, die in dieser Weise reden, uns in ein Gezänk

eS dem Herrn Dr. Würzer zum Verdienst, daß er in einer Wähler -Versammlung zum Kandidaten ge wählt wurde. Aber eine Wähler-Versammlung, zu der der liberale Verein einladet, in der ein Mensch wie vr. Kappeller Vorsitzender ist, die kann Bozen nicht vertreten. —Und in der That, es waren einige 50 Wähler da,.darunter kaum ein Dutzend Bürger, daS übrige Advokaten, Telegraphen- und Eisenbahnbeamte. Diese wollen im Namen der Bürger von Bozen sprechen?! Dazu gehört wahrlich liberale Frechheit! AlS Rache

; entweder stimmen wie die „Bozner Zeitung? will, die Euch täglich Alles Hohe und Heilige ver höhnt oder — wenn ihr eine eigene Meinung habt, so verdient ihr Euer Wahlrecht nicht! O, liberale Fr—eiheit!! Bürger von Bozen! Das ganze Jahr schwätzt man vom selbst ständigen Volke, vom freien Bürger! Und will dann das selbstständige Volk einem freien Bürger sein Vertrauen schenken, dann fallen liberale Schreiber mit Wuthgeheul darüber her, weil's kein Advokat, sondern ein einfacher ehrenwerther Bürger

, so schleudert man Euch Grobheiten in'S Gesicht! Bürger von Bozen! Wahrt Euere Selbstständigkeit! 'Macht einmal ein Ende dieser drückenden Advokatenwirthschaft. Als freieBürgerwählenwirfrei;einempatriotifchen Manne nur gehört unserVertraueu, nicht jener Partei, die uns täglich beschimpft! Unsere Gegner. Auch ein Wort an die Wähler. ^.e. Wir sind eS in dem politischen Kampfe seit Jahren ge- wohnt an unsern Gegnern Eigenthümlichkeiten zn entdecken, die man einem politischen Gegner nicht zutrauen

. Man wird unS dieses Urtheil im liberalen Lager vielleicht übel nehmen, aber wir können nicht anders urtheilen, wenn wir nicht annehmM sollen, man täusche absichtlich daS Volk, um eS als Mittel für liberale Zwecke zu mißbrauchen. , Da leitartikelt ein Herr X. lange Zeit in der „Bozner Ztg- den Wählern über die Plane Hohenwarts vor, und findet heraus, daß das Hauptverbrechen Hohenwarts darin bestehe, daß die Regierung bis jetzt ihre Pläne geheim halte, daß sie den Leitartikelschreibern der „Bozner Ztg.' bis jetzt noch nie

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 02.09.1871
Umfang: 8
erhielt mit seiner eigenen nur 7 Stimmen. Im vorigen Jahre würde hier der liberale Wahlmann gewählt ; ebenso hat Brixlegg Heuer 2 patriotischen Wahlmännern sein Vertrauen' geschenkt; auch in Kirchbichl und in allen Gemeinden der Gericht^-Raltenberg und Kufstein sind die Wählen der Wahlmänner entschieden patriotisch ausgefallen. Nur in Ebbs wurden wie im Vorj ihre wieder zwei liberale Wahlmänner auserkoren! Das sind Fortschritte der patrio- schen Partei, welche den Liberalen beweisen dürften

so gut kenne, als ein liberales Herrlein, ist dieses daß der neue Landtag, die schwebenden^ Landesfragen entschieden und kräftig einer günstigen Entscheidung zuführe, und daß wir doch endlich einmal aus dem leidigen Provisorium,.worunter Alles leidet, heraus kommen. Eine Hauptfrage ist gewiß die' Schule. Mögen liberale Schönfärber und Phrasendreher 'noch so galant flunkern, , die neue Schule ist gewiß nicht besser als die alte, ja an manchen Qrten droht die Schule geradezu aus dem Leim zu gehen

theuer zahlen müssen. Während liberale Blätter allen 'möglichen Schmutz und Schund schreiben durften ohne Sorge vor Confiscirunz, bist Du sehr o't gestraft worden. Das DamocleS- Schwert schwebte beständig über Dein unschuldiges Leben. Hat Dir aber nicht geschadet, sondern 6tst immer beliebter geworden. Ich habe oben auf die Schule hingedeutet; da muß ich Dir schon einen kleinen erbaulichen Beitrag liefern. So viel ich aus sicherer Quelle weiß, ist der neu zugeschnittene Oberlehrer unseres Nachbar

auf seinen glorreichen Lorbeeren. — , ? Innsbruck, 30^ Aug. Ich? kann den LesernVolkS- blattes' heute sehr Erfreuliches melden über ' die Wahlbewegung auf dem Lande. . Unterinnthal, das' bekanntlich ' früher den Liberalen ge hörte und zum ersten Male bei den letzten Landtagßwahlen das Joch dieser Herren abschüttelte, hat sich diesmal ganz entschieden der patrio tischen Partei angeschlossen. So erfahren wir, - daß in Nledern dorf der Patriotische Wahlmann von.29 Stimmen 21 erhielt; der Kandidat der liberalen Partei

'zu öeMtem' Am 27. d. war hier für die Dorf Gemeinden (Niederndorf'hat 3 politische Ge meinden) Vormittage die Wahl eines Wahlmannes. Nach heißer Wahl schlacht ging ein entschieden konservativer Wahlmann mit Namen Johann Kreußer, Bauer in Athmos aus der Wahlurne hervor, mit 21 Stimmen, während der liberale Kandidat nur 7 Stimmen (sammt der eigenen!) erhielt. Da vor einem Jahre unser Wahlmann noch liberal war, lst der heurige Wahlsieg um so erfreulicher. — Der 27. August Me aber für Nlederndorf

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 26.01.1867
Umfang: 8
', an der die sogenannte liberale Partei theilnahm. Die Wahl der Kandidaten dieser Partei, die es Heuer sorgfältig vermied, sich als liberale Partei der Oeffentlichkeit gegenüber zu gerireu, fiel auf Herrn Landeshauptmann Kiechl und Dr. Florian Blcms. Aus den Landgemeinden des Ober- nmd Unterinnthales, des Wipp- und Eisakthales kommt uns die Nachricht zu, daß durchgehends streng konservative Wahlmänner aufgestellt wurden. Seit einigen Tagen ist im hiesigen Museum die für die Ambraser Schloßkapelle bestimmte Statue

gewöhntes Gewächs bei uns eben wegen Mangel an geeignetem Erdreich nur kümmerlich sein Dasein gefristet, schemt nun vollends seinem Siechthum zu erliegen. Sein Todesröcheln findet Echo in den schrillenden Klagetönen der, Judenblätter. ^ Das fühlen unsere Liberalen nun selbst, daß ihnen der Boden unter den Füßen zu wanken beginnt. Der liberale Lalws wortalis aus dem Land hause ist mißglückt, und Verachtung und Hohn folgte der politischen Kabulisterei der Liberalen. Ein letzter Versuch wird noch gemacht

sich zu halten. Die von ganz Tirol verabscheute liberale Devise wirb nun herabgerissen, und unter der Maske der namen- und farbelosen Ge mäßigten tritt man vor das Volk. So verlangt es jetzt nach der Flucht aus dem Landtaassaale die Taktik. Doch auch dieser Kunstgriff wird die rettende Kraft ver missen. In den nahe bevorstehenden Wahlkämpfen wird die öffent liche Meinung des Tirolervolkes den Vernichtungskampf gegen den Liberalismus kämpfen. Der Liberalismus war in Tirol ^er Verräther des Heiligthums

des Volkes, und das Tilolervol! wird an der Wahl urne über ihn das Todesurtheil sprechen! — Letztverflossenen Sonntag hatten sich die konservativen Wähler Innsbrucks, ungefähr 130—140 an der Zahl, größtenteils Bürger, zu einer Vorbesprechung bezüglich der künftigen Landtagswahlen im Gasthaus zur „Traube' versammelt. Dr. Haßlwanter und Dr. Napp wurden mit Stimmeneinhelligkeit als Kandidaten der konservativen Partei aufgestellt. Am Montag war eine Wahlversammlung im „Oesterreichischen Hof

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 22.09.1864
Umfang: 4
, Mattei. Allieri, Barnabo. Caterini, Guidi, iedini, Robert«. Antonelli, Riario- Sforza zc. >c. Die liberale Partei hat Sympathien für Frankreich, hofft sich mit der Revolution stellen zu können, ohne jedoch an eine unmittelbare Trans action mit dem Könige Victor Emanuel zu denken (für eine solche ist nur Cardinal t>' Andrea), würde sich schließlich aber, wenn auch unier Protest, mit Allem zufrieden geben, waö Frankreich und Piemont über den päpstlichen Stuhl verfügen. Zu dieser Par, tei gehören

Aussicht. AIS Papstcandidaten der conscr» vativen Partei nennt man den Cardinal de AngeliS, Erzbischof von Fermo, welcher in Turin gefangen Laß; Cardinal Vanicelli, Erzbischof von Ferrara und Cardinal Corsi, Erzbischof von Pisa. ES ist deiner- kenswerth, daß alle diese Cardinale außerhalb Roms restdiren; aber eben deshalb haben sie Aussicht ge wählt zu werden, denn eS ist sehr selten. daö daö Honclave einen Papst wählt, welcher als Cardinal seinen Sitz in Rom hatte. Die liberale Partei

Regierungswechsel der Gegen stand der Unterhaltung in allen Privatgesprächcn der Cardinäle sowohl als der Beamten. Im CardinalS- Collegium stehen sich zwei Pannen gegenüber. Die conservative (auch feudale und reactionäre genani-i). welche laut die Herstellung des Ltatus ante Helium verlangt und dabei auf die Hilfe der nordischen Machte rechnet, die schon einmal I8l4 das Kirchen- Regiment wieder hergestellt hätten. Zm Wesentlichen ist diese Partei antifranzösisch; eS gehören zu dersel- ben die Cardinäle Patrizi

die Cardinäle Mcrlei, Amat, Grasselini, Bofondo. d' Andrea, di Pietro, Peutini, Sarcoin und seltiam genug, der Protektor Oesterreichs Cardinal de Silvestri. Mehrere Cardinäle gehören keiner Partei an, z. B. Ungoliui. Ouaglia. Milesi, ASquini; diese Alle aber und Andere neigen viel mehr zu den Con» servativen, als zu den Liberalen. Es unlerliegt für den Kundigen gar keinem Zweifel mehr, daß die con» servatwe Partei im nächsten Canclave (Papstwahl) eine große Mehrheit haben wird. Nicht allein

hat keinen Candidaten außerhalb RömS; auch darin liegt eS, daß ihre Candidaten keine Aussicht haben. Man weiß, daß der Cardinal d'Andrea nur deshalb fort mährend reist, um sich durch stete Abwesenheit von Rom die Möglichkeit der Wahl zu schaffen. Auch die auffallende Zurückgezogenheit. in welcher der Cardinal Amat in dem öden Brrgsläbtchen PrSneste lebt. hat ihren Grund in der Hoffnung deS Kirchenfesten auf die Tiara. Der dritte Eandivat der liberale Cardinal Grasselini. ist ebenfalls stets auf Rufen. Alle drei

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 14.05.1868
Umfang: 4
haben. Denn so siegesgewiß die Sprache des „Vaterlandes' in der ersten Woche nach Ostern war, so voller Zorn und Erbitterung sind die jüngsten Ergüsse der Thun und Gen. Aber dieser Zorn richtet sich ganz und gar nicht gegen die liberale Partei diesseits derLeitha; im Gegentheil dem „ver lumpten deutschen National-LiberaliSmus' sagt das „Vaterland' mit brutaler Offenheit in'S Gesicht: „Wir waren längst mit Dir fertig; aKex Ungarische Hilfe, ungarisches Ansehen , ungarische ^ Intrigue hält uns die eiserne Faust

erkennen, die liberale Partei auch in der westlichen Reichshälste trotz aller ihrer Fehler am Ruder zu erhalten. Die Feudalen, die den Ungarn 1865 geholfen haben, Schmerling, den CeotralismuS und die für die Ungarn völlig illegale Februarverfassung zu be seitigen» haben in der That allen Grund, gegen die Ungarn aufs Höchste erbittert zu sein. Kaum war der ungarische Landtag wieder einberufen, so war sein erstes Wort: konstitutionelles Regiment auch auf der ander« Seite der Leitha, wenn irgend

haben sie den Ungar« unter der Hand , angeboten, nicht allein ihre. Verfassung unangetastet lassen^ sonder« auch eventuell einer weitern Ausbildung - der Selbst- ständigkeit Ungarns bis zu / einer Personal-Union förderlich sei« za wollen, wen« die Ungarn sie in ihren Bestrebungen, im Vereine/ mit dem CleruS die deutsch-liberale Partei zu stürze«, gewähren ließen! - Wie die Ungarn diese Anerbietungen beantwortet habe«, beweisen die' jüngsten giftigen Wnthaus« bräche deS „Vaterland' gegen. „die Nation

auf dem Nacken.'. Es ist ein trauriges Geständniß, aber jeder unbefangene Beob achter wird darüber feit langem mit sich im Reinen sein: nicht allein, daß die Einsetzung der parlamenta rischen Regierung nur die Conseqnenz des Ausgleichs mit Ungarn war, auch der weitere Fortbestand des parlamentarischen Systems ruht nicht in der eigenen Krast und Tüchtigkeit der deutsch-liberalen Partei, sondern in der bessern Einsicht der Ungarn, die, taub für alle verlockenden Anerbietungen der Feudalen, die Nothwendigkeit

welche Ge meinschaft im Heerwesen, in den auswärtigen Ange legenheiten, in Handels- und Zollsachen u. f. w. zwi schen beiden Reichshälften bestehen soll. So find statt des ScheinconstitutioualiSmuS das parlamenta rische RegierungSsystem, statt des Februarpatents die StaatSgrundgesetze, statt Schmerling die GiSkra und Berger an's . Rüder gekommen. In der jüngsten Zeit habe« die. Feudalen einen letzten Versuch ge macht. Angesichts der Schwäche, der Zerfahrenheit und Zerklüftung der deutsch-liberalen Partei

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.11.1863
Umfang: 6
, eine brauchbare Basis zur Verständigung darbietet, mag einstweilen dahingestellt sein. Vorläufig hat der Bund bekanntlich die Streitfrage für eine solche erklärt, welche der Einmischung des Auslandes sich entziehe. Berlin. Die preußischen Wahlen sind nun been det, und jede Partei zählt nun die Häupter ihrer Lieben. Die „Nationalzeitung' klassifizirt die jetzt be kannten 345 Wahlen so: 'Fortschrittspartei 140 in klusive Doppelwahlen, linkes Centrum 32, neuge wählte liberale 19, Altliberale 7, Lette

des neugewählten Abgeordnetenhauses rechn»«. Mit Ausnahme einiger Ultramontan»« und Polen wird die gesammte ?ande«vertr»tung ohne allen Unterschied der Parteien, der Abwehr derjenigen An- griffe sich anschließen, welche gegen die Stellung der Monarchie Deutschland und dem Auslande gegenüber gerichtet sind. Der Borwurf, daß die liberale Partei die dauernden Staatöinteressen den augenblicklichen Partheileidenschaften aufopfere, wird verstummen müssen, wenn dem Abgeordnetenhaus« eine Gelegen heit geboten

Bevölkerung die empörendsten Aeußerungen über den Mord Kuczynöki's hört, welche selbst den gewöhnlichsten Grad bedauernden Mitgefühls ver- läugnen, das sich sonst bei ähnlichen Anlässen zu äußern pflegt. — Es ist dies ein Beweis, wie sehr es einer gewissen Partei bereits gelungen ist, die Bevölkerung gegen die Hüter des Rechtes und der Gesetze aufzu reizen. Daß das Schreckensereigniß die verschieden artigsten Gerüchte hervorruft, können Sie sich denken. So wird auch unter Anderem erzählt, daß dem Landes

4, keiner Frak tion angehörige Liberale 4. Liberale Majorität etwa 260, Klerikale 24, Konservative 37, Polen 26, Un bestimmte 2. Von 7 Wahlen ist das Resultat unbe stimmt.' Ueber die Vorlagen für die Kammer berich tet die „Kreuzzeitung', daß außer nachträglicher Ge nehmigung deS Budgets pro 1362, die Budgets pro 1363 und 1364, ein Gesetz über die Dienstpflicht, die Preßverordnung vom 1. Juni, vermuthlich eine No velle zum Preßgesetze und eine Hypothekenordnung eingebracht wird.' Wie sich das neue

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 21.07.1870
Umfang: 4
am Margarclhciiplay. Sien Alois Oppclil ^ xzerlin, -Leipzig und ^ 163. Innsbruck, Donnerstag den AR. Juli !8?S 56. Jahrgang. ,ks. Sl. ^I. Nichtamtlicher Theil. Oesterreich. ls. ls. n: im >ttttsürttc?. Aus der gestrigen Wahlschlacht des ad->ügen Großgrundbesitzes ging die liberale, ver fassungstreue Partei als Sieger hervor. Gewählt wurden mit 89 gegen 71 Stimmen die Herren: Fedrigotti-B osst Wilhelm v., k. k.LandeSgerichtS- ra h, mit 89 Stimmen. Goldegg Hugo NItier v., mit 39 „ Grebmer Eduard

der liberalen Partei ein Gleiches zu thun. Es siegte daher der verfassungstreue adelige Gioßgrundbesitz DeutschtirolS allein gegen seine vereinten deutsch- und wälschtirolischen Partner. Für Se. kaiserl. Hoheit den Herrn Erzherzog Carl Ludwig wurde gar nicht gewählt, da sich Hochdessen Vollmacht vcr- spälele. Herr Graf von Meran stand auf Seile der Majcriiät. Der Umstand, daß der Enkel HoserS auch vnfafsurgstreu wählte, rief, wie uns erzählt wird, eine Apostrophs von einem Mitgliede der Gegen partei hervor

und Zwietracht nnd Feind schaft in selbe zn tragen. Mag er noch so sehr in den sogenannten Plauderstuben gegen Regierung und Gesetz eifern und wüthen nnd alle verdammen, die sich erlauben eine andere Ueberzeugung zu haben als er, mag er trotz seiner Unerfahrenhcit und Un- kenntnib in politischen und volkswirthschaftlichen Verhält nissen in den Wahlversammlungen seiner Partei mit größ ter Arroganz über alles absprechen, was nicht von ihm angeratben oder gut geheißen wird, daS kümmert nns

nicht und ist als Gegensatz der andern Partei, obwohl von einem Fremden ausgebend, wenn auch nicht zn loben, da diese Versammlungen daö Tageslicht scheuen, nicht zu ver werfen. — Aber daö kann der PfarrgemeindeauSschuß wünschen und verlangen, daß der Friede in der Familie, wie in der Gemeinde nicht gestört werde, damit nicht auch in daiger Gegend jener seindselig: Zustand geschaffen werde, den Ihr ehemaliger Kooperator Martin FuchS im ganzen Tann- heimer Thale durch Veikennen seiner Stellung als Priester hervorgerufen

eines Land» tagSabgeordneten unter Betheiligung von 42 Wäh lern vorgenommen. Schon seit längerer Z it war die klerikale Wahlagitation fabelhaft. Die Kanzel, der katholische Leseverein und selbst der Beichtstuhl wurde eifrigst benützt, indem Denjenigen die Abso lution verweigert wurde, welche eine liberale Zeitung lesen, oder sich gar zu den VerfassungSsreunden zählten und nicht versprachen, keine liberale Zeitung mehr zu lesen, oder sich von den Liberalen mit Wort und Thal loszumachen; dafür wurden

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 10
Datum: 21.05.1870
Umfang: 10
kann man den Werth besser aus den Folgen beurtbeilen. 3. Die vcrsassungsjreunbliche liberale Partei hat noch auS jeder Wahl Folgerungen gezogen, die nicht daiin lagen. ES wäre aber gerade in diesem höcostwichtigeii Jahre vom größten Nachtheile, wenn auS der Wabl wie der Schlüsse auf die Erhaltung eines allgemein verur theilten, ganz unhaltbaren Systems gezogen winden. Wir wollen dazu weniguenS keiue Veranlassung geben. 4 Die Konstitutionellen haben vor Zeilen in ihrem berüchtigten blauen Blatt die Währung

beanspruche,i, schon längst einig. Wir erlauben unS daher die bescheidene Bitte an Herrn Anion Teuchner zu richt»», in Zukunft wenigstens keinen Brnmmchor mehr aus'o Programm zu fetzen. L o k cr l e S. D»s konsertintive 5Wahl-Co»nit« überraschte in der gestrigen Nummer der „N. T,r. Stimmen' die Welt mit folgender Offenen Erklärung. Die Wählerversammlnng der konservativen, auSgleichs- freundlichen Partei bat am 28. Mai belchlofsen, sich an den Wahlen zur Ergänzung deS großen BürgerauSschufseö zu Innsbruck

nicht zu betheitigen. — Die Beweg gründe sind folgende; 1. Viele wichlige Umstände der letzten und der nächst- vergangenen Zeit, wie auch nur ein Blick auf den Z ttel. welcher das liberale Wahl^Eoiniiö iräg», erwecke» in unö sehr begründete Zweifel, daß die Freiheit der Wahl nichts weniger alö gesichert ist. 2. Jede Krankheit hat ihren natürlichen Veilciuf. Der Liberalismus in Innsbruck ist gerade so recht in seiner F.cbcrhitzc. Lassen wir also die Herren schwitzen und daö liberale Fieber duichmachen, alsdann

auf das Tiefiie unv wir behaupten nnfere Würde bcssei, wenn wir jede Theilnahme versagen. So schwer eS unS ankommt, daS Recht des BürgeiS diesmal nicht ausüben zu können, so sehr wir wissen, daß eS ohne Kampf keine» Sieg gibt, so müssen wir doch obige Gründe anerkennen; und die Opposiiion in der konservativen Wählerversammlung erklärte sich nach der Debatte vollständig damit einverstanden, daß die konser vative, auSgteicbSsreundliche Partei an den diesjährigen ErgänzungSwablen sich nickt bet heilige

zu solchen Erklärungen fähig sind, umer denkenden Leuten schwindet, und wie eS sch>ini leidet die B> velleruiig JnnS- bruck'S weniger an der „Fieberhitze deS Liberalismus' als die sich urplötzlich, wohl nach dem Spruch.: „wo Begrisse fehlen, stellt ein Wort zu rechten Zeit sich ein', „auS- gleichssreundlich' nennende Partei in Innsbruck au» Zehr- sieber. Schniimnrschuke. Da die Arbeiten an der städti schen Schwi>ni»schl.le der Vollendung nahe sind, können wir die erfreuliche Mittheilung machen, daß diese neue

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 11.02.1871
Umfang: 8
; die Zerrissenheit desselben in unserer Zeit rührt nicht von dem eig enen, sondern von dem fremden Schuh her, welchen die Centralisten allen ohne Unterschied aufoktroyiren wollen. Läßt man einem jeden Volke seinen eigenen Schuh, d. h. seine eigenen Rechte und Freiheiten, so wird auch Oesterreich aufhören, uneinig und zerfahren zu sein. Und eben dahin strebt die födera listische Partei der Katholiken. Wer anders hat denn den ! Dualismus in Oesterreich heraufbeschworen, als der liberale ^Centra- ljsmus? Zuerst

auS Westüsterreich ausgeschieden werden; Ungarn soll nur durch die Personaluniyn mit Oesterreich verbunden sein; dagegen soll in Deutschösterreich ein strammes Zu sammenhalten der Provinzen durchgeführt werden. Heißt daS. das Reich einigen oder es zerreißen? Se. Eminenz, Kardinal Rauscher sagte eines Z!ages; „Diese Partei wird sich zuletzt mit dem Erz- herzogthum Nieder- und Oberösterreich begnügen, um nur am Ruder zu bleiben.' Hatte er gar so Unrecht? Es klingt daher sehr naiv, wenn man den liberalen

Centralismus, die Krankheit als das Heil mittel preist; wenn man behaupten hört, der liberale CentrattSmuS einige das Reich und der konservative Föderalismus zerreiße eS, während gerade das Umgekehrte der Fall ist. Goviel zur Beleuchtung des ersten Satzes der Resolution, der da lautet: Der Idee des Rechtes entspricht in Oesterreich nur eine die Einheit derMonarchie und die historischen Rechte derKönigreicheundLänder wahrende fötzerartiye Staatsform. Weil ich mit der Beleuchtung, respective Begründung

Rücksicht nimmt: nur eine solche Staatsform wird auch der Kirche gegenüber gerecht werden und ihre Rechte wahren. Die katholisch.föderaliftische Partei hat den Ausgleich mit der Kirche auf die Fahne geschrieben und opponirt unter Andern auch deß wegen, weil die zentralistische Partei die Rechte der Kirche mit Füßen tritt« DieHirche kannsichmitjederVerfassungvertraAelh aber nie und nimmer mit dem Liberalismus, wie er bei der zentra- listischen Partei zu Tage tritt, denn sein Programm ist geradezu kirchen

feindlich. Sie wissen, meine Herren! mit welchen Worten der heilige Vater die Gesetze dieser Partei, aehrandmarkt hat. Sie wissen» daß wir dieser Partei die Aufhebung des Konkordates verdanken; daß diese Partei es ist, welche den Einfluß der Kirche auf die Schule aufhebt,. die Zivilehe eingeführt hat, darnach Verlangen trägt, das Kirchengut einzusäckeln. Aber auch die politischen Interessen Oesterreichs werden durch die föderative Staatsform am besten befördert. Die wahre föderalistische Partei

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 05.01.1870
Umfang: 6
geisterung hinauSgeschrien und die Zuhörer haben ihm tüchtig Beifall gebrüllt. Das that dem liberalen Buben — er zählte noch nicht zwanzig Jahre — ganz unendlich wohl. — Bei dem jämmerlich zer bröckelten Concilium der Liberalen in Neapel tagte der Vositzende, sie versammeln sich im Namen der modernen Dreieinigkeit, ich glaube daS Ding hieß Wissenschaft. Fortschritt und Freiheit. — Der liberale Hanswurst Rochefort schrieb einen Brief, „es gebe nur Eine- der Menschheit würdige Communion

und zwar tüchtig. In Augsburg ließ ein Liberaler sein Kind taufen, und wickelte die betreffende Gebühr in ein Btättchen Papier, auf dem geschrieben stand: „Pfaffe!' Das ist nun ein Bubenstreich; waS sagen Bie aber dazu, wenn der Staatsanwalt eines Gerichtshofes in öffentlicher Sitzung ohne alle Veranlassung und v?m Präsidenten nicht unterbrochen eine wahre Schimpfrede auf die „Pfaffen' hält? Das sind liberale Helden thaten, welche von einzelnen Personen zu Verherrlichung des Libera lismus ausgeführt wurden

, wie auch zum Beispiele jene, daß ein paar liberale Buben einen Pfarrer unter Würzburg am hellen Tage miß handelten, weil er — „Pfaffe' ist und der liberale Bürgermeister von Rothensels den Pfarrer Leik von der Nednerbühne stieß, weil er „Pfaffe' ist. Wenn Einzelne solche Wege gehen, so ist das zuletzt „Privatgemeinheit', wenn aber eine ganze Communität gleiche Wege mit solchen Subjekten einschlägt, dann ist dies ein höchst, be denkliches Zeichen der Zeit — und des Liberalismus. Es gibt kaum ein Wort

? Ihr schämt euch nicht der Gesellschaft von nahezu 90V Verbrechern, nur um über die Guten Herr zu werden! Welchen Lärm hättet ihr liberale Freibeuter aufgeschlagen, wenn die Katholiken ihre Mönche an die Wahlurne geführt hätten, und diese wären, wenn auch nicht wahlberechtigt, doch Männer von edler, tadel loser Gesinnung. Ihr aberholt euch euere Helfer auS dem Zuchthause, sie seien euch gegönnt, euere Wahl war gut. Unsere kleinen liberalen Handlanger würden sich aber nicht zu solchen wahrhaft cynischen

Thaten herbeizulassen wagen, wenn nicht von oben dasselbe geschähe. Der glücklich gegangene Minister Hörmann, ein giftiger Feind der Kirche, arbeitete die rechtsverletzende neue Wahl- kreiSeintheilnng aus und ehe sie der König genehmigt hatte, erschien schon das gebrandmarkte Machwerk in einem freimaurerischen fränkischen Blatte. So ging der liberale Minister mit dem Rechte, mit deS Königs Majestät um. Bei der Wahl in Günzburg fragte der Bürgermeister Brizlmaier den k. Wahlkommissär

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 01.10.1870
Umfang: 8
. Dieser mußte es thun, um die geheiligte Person des Papstes-zu; retten, und. Cadorna zog mit Truppen nach dem Petersplatz, den er besetzte, und nun schreiben und schreien die liberalen Zeitungen, daß Cadorna mit vollem Einverständnisse, ja ge beten vom hl. Vater, Truppen nach dem Vatikan^ geschickt habe.' Ueber den Schreckenstag der Einnahme Roms. Brixen, 27.' Sept. 8. Die liberale Presse jubelt und. frohlockt nun, auf dem ganzen Erdkreise, daß Rom in- die Hände der itak Regierung gefallen; sie findet

nicht Worte genug, ihre Freude auszudrücken, daß endlich' der hl. Vater all' seines weltlichen Besitzes, ja sogar seiner persönlichen Freiheit beraubt und ein Gefangener des Raubkönigs Viktor Emanuels geworden ist. Diese liberale Judenpresse schreibt und lügt über dieses, traurige Ereigniß. worüber jeder ehrliche-Katholik im Stillen seufzt und wehklagt. Nach. und. nach. aber, werden diese Lügenberichte, schon aufgedeckt und die unparteiische Geschichte wird einst all' die List und den Trug bekannt

? ist das nicht völker rechtswidrig? Und die liberale Presse? sie schweigt. 2. Nachdem die ital. Raubtruppen in Rom eingezogen waren, rückte ein unabsehbarer Zug von fremden, schlechten Gesindel jubelnd und schreiend in die Stadt Rom ein (es mögen sicher bei 4000 an der Zahl gewesen sein); sie rückten ein, um Spektakel zu machen und die soeben verübte Schand- und Frevelthat durch Freuden geschrei und Zubel zu verherrlichen. Dies elende Gesindel zog dann in den Gassen und Straßen Roms umher und wagte es sogar

), beweist besonders der Umstand, daß-die Tage vor der Einnahme Roms Alles in der Stadt ruhig war; die Bevölkerung Rom's war mit der Regierung des hl. Vaters nicht nur im Geringsten unzufrieden, sondern. eS bezeugte fort und fort bei jeder Gelegenheit, wo sich derselbe öffentlich zeigte, sehr zufrieden und jubelte ihm laut und offen Beifall zu. Und nun — was sagt die liberale Presse? Sie lügt frech in die Welt hinaus, die Römer seien mit der Regierung des hl. Vaters sehr un zufrieden gewesen; sie lügt

, der in einem Hausgange laa, hinaus auf die Straße und tödteten ihn durch Dolchstiche; andere Zuaven . banden D an ihre Pferde und schleppten sie so durch , die Gassen; andere meuchelten sie. Solche Greuel wurden viele verübt. Diese und dergleichen Schandthaten wurden vom 20. bis 22. Sept. in Röm öffentlich verübt, ohne daß' der General Cadorna energisch dagegen einschritt. Und die liberale Presse? Sie schweigt. Dieses und noch manches Andere ist geschehen in Rom im Jahre des Heiles 1870 am 20. Sept

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Zeitungen & Zeitschriften
Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.05.1863
Umfang: 4
, die ihnen das suffrage universal bringen soll. Wer die Geschichte kennt, weiß, daß der *1 Der Ausdruck „die welschtirolische Partei' scheint unö denn doch etwas zu unbestimmt und könnte den über die Verhältnisse nicht näher unterrichteten Leser glau ben lassen, eS gebe in Welschtirol nur diese eine Partei, während bekanntlich neben dieser „piemontesischen' noch zwei andere Parteien bestehen, eine conservative und eine liberale. Beide waren auf dem Tiroler Landtage vertreten und auf sie haben obige Angaben

der liberalen Partei bei der Wahl des Dekans haben schon die „Tiroler Stimmen' berichtet. Ihren Zusatz, den sie mit blutendem Herzen geschrieben haben , kann ich mit der aufrichtigsten Freude bestätigen Es gibt in Hall nicht einmal eine Embryo einer konservativen Partei, geschweige ein Kind, das schon lebensfähig wäre. Die liberale Partei mag sich gratuliren und die Regierung darf sich freuen, daß es im finsteren Tirol auch ein Städtchen gibt, wo die gesammte.Bürgerschaft liberal gesinnt ist, und Beamte

gewidmet werden dürfen. Es liegt in der Absicht der Führer der welschtiro- lischen Partei^) das südliche Alpenland gänzlich von Oesterreich zu trennen und mit dem neuen Königreich Italien zu vereinigen; dies ward von ihnen unlängst eingestanden, durch eine Menge von Thatsachen (?) be stätigt und dürfte auch jetzt kaum geleugnet werden. Man kann also in ihrem Streben nach einem autono men Landtage nur das Vorspiel dafür erblicken; sie leben nun einmal im Wahne nnd in der Hoffnung einer bessern Zukunft

nicht verfehlt. Der Klerus selbst, d. i. als Stand, als Partei, konnte es daher ohne Gefahr wagen, diese brennende Frage beim Landtage einzubrin gen, wozu er auch wohl durch die ausweichende Ant wort des Kaisers auf ° die schon im vorigen Jahre überreichte Petition ermuthigt wurde. Er durfte dabei auf die Unterstützung zweier Parteien rechnen. Die eine ist jene der Gleichgesinnten, welche in der Reli gionsfrage das Mittel erkennt, sichden gewünschten welt lichen Einfluß im Lande zu sichern; die andere istdie

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.12.1868
Umfang: 6
Vorlesungen über auf Künste und Gewerbe angewandte Chemie eröffnet. Ein anderes Unternehmen ruft wieder in Trient eine umlaufende BolkSbibliothek in'S Leben^ Die Rührig keit, die Klugheit, die feste Disciplin, welche hier in Wälschtirol die national»liberale Partei beherrscht, ist gewiß sehr bewunderuSwerth. Da ist ein Zusammen wirken, eine Organisation, wie sie kaum trefflicher fein könnte. Der freie Spielraum des Denkens wird zwar keinem Einzelnen benommen, aber wehe ihm, wenn er, in irgend einer Frage

, wo eö daS Handeln gilt, der gegebenen Parole nicht gehorcht! Das wäre nicht möglich, wenn nicht die unvergleichlich größere Mehr zahl von der Ueberzeugung, wie nothwendig die Ein tracht sei, lebhaft durchdrungen wäre. Es mög viel Fanatismus dabei sein, allein daS beeinträchtigt nicht, wenn nur der endliche Zweck erreicht wird.. Die kleri kale Partei, welche seit zwei Jahren etwas erstarkt ist, erfreut sich zwar einer so gediegenen Organisation bei weitem nicht, noch weit weniger die vielmehr zerfahrene

sogenannleNegierungSpartei, aber alle drei sind sie. einig und unzertrennlich, sobald es sich um die Natio nalitätsfrage handelt; darin dürfte den sonst schwächern Klerikalen schier die Palme zuzuerkennen sein. Unwill- kührlich regen diese Betrachtungen zum Nachdenken darüber an, wie es mit der Partei-Organisation in Deülschtiröl stehe. Nur die Ultramontanen besitzen dort eine feste Organisation; denn klug hat sie sich über die Zeit hinweg mit den in die Ewigkeit hineinreichen den Dingen zu verbinden gewußt. Und die Liberalen

einmal den Anfang machen und mit dem guten Beispiele voraus gehen? Aber Opfer sind noth wendig. Jeder Einzelne muß lernen, was er zum Ge deihen seiner Partei zu lernen hat. Nicht aus jeder Divergenz politischer oder auch nichtpolitischer An sichten darf ein zum Hasse und zur Entzweiung füh render Prinzipienkampf werden. Falsche Empfind lichkeit, selbst wenn sie noch, insofern eS nicht die Ehre der Person, sondern Ansichten betrifft, einen Grund hätte, muß bekämpft und niedergehalten werden. Weder

die am weitesten Vorschreitenden, noch die am tveitesten Zurückbleibenden — in der Regel beide gleich große und unverträgliche Stänker und Haarspalter — sollen sich selbst als die Gescheitesten ansehen. DaS Ge scheiteste in einer Partei bleibt immer die Majorität;, selbst dann, wenn eine Partei auf diese Weife Fehler begeht, macht sie dieselben, wenn sie sich nur konsequent bleibt, viel leichter wieder gut, als die Fehler der Ein zelnen oder auch ganzer Gruppen, welche sich durch Leidenschaft und Ehrgeiz

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 06.04.1867
Umfang: 12
wäre ich am 12. Morgens nach Suez gereist, und hätte mit der Epidemie zuthun ghabt, stall mit Hofluft, Bey's und'Pascha's, und wer immer den Schreiber dieser Zeilen einiger Maßen kennt, wird errathen, welche Luft ihm sympathischer ist. UebrigenS gab es bald Zerstreuung; ein Bey wurde von heftigem Bluthusten befallen, und hielt mich die spondent zur Unterstützung seiner monst röfen Behaup tung anführen? Wann hat sich je der Fall ereignet, daß die liberale deutsche Partei sich egoistisch, herrsch

- süchtig und geneigt gezeigt hat, unfi-r Land zum Sklaven zu machen? War es nicht vielmehr diese Partei, welche bei jeder Gelegenheit unsere gerechten Wünsche unterstützie und gemeinsam mit des italieni schen Abgeordneten gegen die unqnalifizirbarr Groß muth der sogenannten conservativen Partei gekämpft hat? Und war es nicht vielmehr diese letztere, welche von der numerischen Majorität der Stimm« unter stützt die Beschlüsse angenommen hat, kraft welcher unser Land eines auf liberale Prinzipien

unser Land kennen, in dem er sich bisher mit etwas ganz anderem, als mit Lesen von Zeitungen, stenographischen Berichten und insbesondere mit dem politischen Leben besaßt, und seine Studien ausschließlich unter dem Einflnsse der ausgesprochensten Reaktionäre g emacht hat; denn sonst hätte er sich wohl nicht erkühnt, mit der kolossalen Absurdität herauszuplatzen, daß ich bei meinen bisher im Landtage vertheidigten Grundsätzen mitwirke, unseren Landstrich zum Sklaven der liberalen deutschen Partei

basirenden Gemeindegesetzes, eines eigenen Irrenhauses und so vieler anderer Vortheile beraubt wurde? Und war eS nicht vielleicht die nämliche Partei, welche ebenfalls versucht hat, unser Land des Gesetzes über Handels und Gewerbefreiheit, der Vertretung im Landtags ausschusse und einer zweckmäßigen Besonn der Lan- des-Ordming und Landtags-Wahlcrdnung zu berauben, indem sie sich in letzterer Beziehung sogar erlaubte, die Proteste der italienischen Abgeordneten, ohne ihnen nicht einmal eine Diskussion

ein Fenster eingeworfen. Will man auch die verfassungstreuen Wähler vielleiO Kvingen, ihre Stimmen mit eingeworfenen Fenstern and ge störter Nachtnche zu bezahlen^. oder sollten nicht viel leicht jene Personen, welche- das Volk so gern beleh ren und ausklären, hier eine dankbare Gelegenheit für ihre volksthümliche Beredsamkeit finden? Es wird mit Beßimmth it gemeldet, daß die vier von der nationalen Partei gewählten Abgeordneten, Frhr. Zois, Ritter v. Garvboldi, Graf Aarbo und Fid. Terpinz

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.02.1867
Umfang: 6
die daige Existenz einer sogenannten konservativen, richtiger kle rikalen Partei zu konstatiren. Allein Hall kannte bisher — wir wiederholen es — eineParteiung nicht, eS denkt entschieden liberal, freilich nicht in jenem bit terbösen Sinne, welchen die „Tiroler Stimmen' dem Worte im Gegensatze zu konsertiv beizulegen Pflegen; GlaubenShetzer würden hier unter den denkenden Leu ten nicht zn rekrutiren sein. Die im Artikel als kon servativ bezeichnete Partei in Hall bestand bei der Wahl ans

, ist die auf den 10. d. MtS. angekündete EinkleidungS-Feier lichkeit zu Thurnfeld durch den hochwürdigsten Fürst bischof verschoben worden. S? Trient, 7. Febr. Die heute Morgens durch ein Privattelegramm hier bekannt gewordenen Ergeb nisse der gestrigen Wahlen des adeligen großen Grund besitzes sind mit regem Interesse vernommen worden, und wurde das Durchdriugen der liberalen Partei mit Beifall begrüßt, da hier fast Jedermann die auch durch Erfahrung erprobte Ueberzeugung hegt, daß von der liberalen Partei

als zwei Wälsch- tiroler — Gras Melchiori, obwohl einen italienischen Namen tragend, kann, als nach Margreit gehörend, nicht als Wälschtiroler angesehen werden — durchge drungen sind; doch kann sich kein billig denkender Mann der Ueberzeugung verschließen, daß die adeligen Herren Wälschtirvls, die wie ein Schilfrohr im Winde hin- und herfchwankend jeden Augenblick ihre Entschlüsse wie ein Paar Handschuhe wechselten, sich eS lediglich selbst zuzuschreiben haben, wenn die dentschtirolische liberale

Partei solcher Gesinnungsgenossen endlich über drüssig wurde, und die Herren der „M ittelpartei', die den Aus schlag zu geben vermeinten und bei weiser Benützung der Umstände auch sicher den AuS- schlag bei vielen Fragen hätten geben können, nunmehr ihren Platz in der Mitte zweier Sessel nehmen mußten, d. h. durchgefalleu sind. — Während die heutige „Trieutner-Ztg.' noch nichts von einer Aufhe bung der Gesetze über die persönliche Freiheit und über den «schütz des Hausrechtes für Wälfchtirol weiß

wird es wohl nicht werden. Die „Trientner Ztg.' berichtete gestern näher über die Szenen vom ZI. v. MtS. und schloß mit einer väterlichen Ermah nung an die tumultgierigen Roveredaner, indem sonst im Wiederholungsfälle die Regierung sich zu außeror dentlichen Maßnahmen veranlaßt sehen „könnte.' DaS Treiben der »zentrifugalen' Partei trägt übrigens das Gepräge der Narrhcit an sich; „sono matti' (sie sind närrisch) lautet das allgemeine Urtheil der Vernüstigen. Diese Narrhcit wirkt täglich mehr an steckend

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Volksblatt
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Seite 3 von 6
Datum: 02.06.1869
Umfang: 6
darstellen? Sie sind wie Reiseprediger in dieser Zeit, wo die Kirche für mundtodt erklärt, auf die Gasse gesetzt, oder vielmehr in den engen Raum der Kirchenwände abgesperrt, wo das Heiligste angetastet und dem rohen Spott preisgegeben wird. Vintschgau. Welch' übergroße-Mühe sich der k. k. Bezirks hauptmann von Landeck für die liberale Sache der Regierung gibt, können sie daraus ersehen, daß er auch.in die abgelegensten Orte i^nes Bezirkes und zwar zweimal — zur Ausschuß- und Vorsteher- Wahl hingeht

machen wollen. Wir Unterinnthaler wollen nicht schlechter sein als die Oberinnthaler und die Bewohner der ^ übrigen Thäler des Landes. Wenns früher in einigen Orten , mehrere Liberale gegeben hat als anderswo in Tirol, so wurden sie bald durch die täglichen Erfahrungen bekehrt. Mit dem, was der Liberalismus will, kann ein ordentlicher Bauer, der noch etwas auf sich hält, durchaus nicht einverstanden sein, daher kommt es, daß hier' . im Unterinnthal die Liberalen immer weniger werden. Im Kufsteiner Bezirke, der bei der letzten

möchten. Der Bauer ist nicht so einfältig, auf das Gerede der Liberalen zu hören und sich in ihre Schlinge fangen zu lassen, um dann völlig ausgezogen zu werden. Der Bauer behaltet seinen Pelz lieber für sich — und bleibt ultramontan. Die bairischcn Bauern Haben's auch eingesehen, daß. eine ultramontane Wirthschaft besser,, als eine liberale ist. Es ist eine alte Regel, je mehr man von Frei heit, Liberalismus u. s. w. den Bauern vorschwätzt, desto mehr muß er Steuern zahlen. Wir brauchen

nur nach Italien hin zu schauen». dort ist das Volk wirklich frei, denn der liberale Staat hat ihm Alles genommen, und der Bauet braucht sich dort nicht mehr zu sorgen, ^ daß ihm etwas gestohlen wird — für eine solche liberale Sorgen- freiheit bedanken wir uns schön. Brixen, 31. Mai. (Wahlsieg). Am 29. und 31. Mai fanden hier die Wahlen in den Bürger-Ausschuß statt. Im dritten Wahlkörper setzten die Eonservativen mit glänzender Majorität,(122 zu 38) alle ihre Kandidaten durch. Im zweiten Wahlkörper hingegen

, wurden die Bürger von dem vollzählig erschienenen Beamtenheere überstimmt, und mit großer Stimmenmehrheit alle Kandidaten der liberalen Partei gewählt. Im ersten Wahlkörper aber giengm wieder, wenn auch mit geringerer Majorität, lauter conservative Männer : ° aus der Wahlurne hervor. — Unser Bürger-Ausschuß besteht demnach auS 12 eonservativen und 6 liberalen Mitgliedern. Die Betheiligung > an der Wahl war eine sehr lebhafte zu nennen. In der Wahl nieder- ,, trächtiger Mittel zum liberalen Zwecke

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 20.05.1871
Umfang: 10
Lande geführt wird, ist. auf Seite der Regierung nicht mehr ein PDziyieMiypfh er ist; zu eiyem Kampfe für die Existenz. von Per sonen ausgeartet; Mn^ nämlich die nationale Partei' siegt, so die hohen Herren, sämmtlich von den grünen Stühlen. Was drese Herren besonders jammern macht, ist, daß unter den Beamten; und, Panduren die Anhänger der nationalen Partei immer zahlreicher werden. Am 16: Mar fielen in A^ram bereits 34 Landtagswahlen vor, wovon 23 zu Gunsten der Nationalpartei ausfielen. Drei

man mit, daß zwei liberale Tagesgrößen, SchooWNder dM l^dischen Bureaukratie (und von derselben mit allen möglichen Ehrenämtern überhäuft). Würdenträger der Freimaurerloge, durchgebrannt sind. Es sind dies die zwei Fabrikanten H-on? egger und Barion, die seit Jahren am Bodensee lebten, und/wo eS gegen die katholische Kirche und ihre treuen Gläubigen zu kämpfen gab, überall in erster Reihe standen. Gie^ hinterlassen eine halbe Willion Schulden, und bringen zahlreiche Familien in's Elend. Sie setzten letzter Zeit

ihre Waaren unter dem Fabrikspreise in Berlin ab, wo sie am Tage ihrer Flucht noch 70,000 Thaler pumpten. So eine liberale Tqgesgröße ist auch der abgefallene katholische Priester, der „talentvolle, Schüler Döllingers', der liberale Exkatholik Dr. Pichler, der als großartiger Bücherdieb verhaftet? in einem russischen Gefängnisse sitzt. — Ein anderer Liberaler hochgerühmten Namens ist der Garibaldische Generalstabschef Bordoni, der, die Kirchen Frankreichs tyohin er kam« ausgestohlen, und ganze Kisten voll

Kelche und Monstranzen-in seine- theure Heimat „Jtalia unita' befördert hak An der Grenze haben die Franzosen noch einige Kisten abgefaßt. Bordoni ist also ein großer liberaler — Kirchendieb. Aus diesen Beispielen erhellt, daß die Liberalen in der That große Fortschrittler . sind, und mit eminenter Gewandtheit über das siebente Gebot fort zuschreiten verstehen. Daher mag denn auch der liberale Haß gegen die katholische.» Priestex datiren, weil diese unter anderen Geboten auch fortwährend

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