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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 23.08.1871
Umfang: 8
. Hohenwart ist freisinniger Md ---merkwürdig, aber wahr — deshalb wird er von der liberalen Partei angegriffen, die doch sonst immer thut, als ob sie allein allen Freisinn gepachtet hätte. Es ist das für alle Wähler ein klarer Beweis, daß die liberale Partei keineswegs auf Seite des Bürgers steht, daß sie nur ihre eigenen Interessen verfolgt. Sie fürchtet, wennauch die untern Klassen wählen, auch in den Städten durchzufallen, was Gott geben, ylöze! Nach einem Telegramm der „Meraner Zeitung

das alte Recht einstehen, wie die andern Nationalitäten, daß sie mit der Partei der Deutschnationalen nicht's gemein haben wollen. ^ Diese Partei will kein Oesterreich mehr. Sie sagt es uns täglich ^ in ihren Blättern, daß ihr nur die deutsche Nationalität heilig ist, sie ^ kann nicht genug ihre Zusammengehörigkeit mit den Deutschen jenseits - der Grenze betonen, ja sie droht selbst mit den Abfall nach Preußen, j wenn ihre Forderungen mißachtet werden. Oesterreichisch ist sie nur um den Preis

noch keinen andern Leitstern unserer Gedanken und Handlungen kennen, als Oesterreich und sein Interesse. Wir sagen „vorderhand', denn wir dürfen uns nicht verhehlen, daß man von gegnerischer Seite mit aller Gewalt bewußt und unbewußt bemüht ist, uns von dieser Ge dankenrichtung abzubringen, und uns auf Pfade zu drängen, auf welchen ein deutsches, aber kein österreichisches Interesse mehr zu erkennen ist. So sprechen die Blätter einer Partei in Oesterreich! Diese Waffen des Vaterlandsverrathes sind unehrlich im höchsten

Grade und sie werden im gegenwärtigen Wahlkampfe nicht verfangen, aber sie beweisen uns, was wir schon aus den deutschen Turner- und Sänger- tagen wußten, was uns auf den deutschen Parteitagen oft genug wiederholt wurde, daß unsere Gegner Oesterreich bereits aufgegeben haben, daß ihnen ihre Parteirücksichten höher stehen, als ihr Vaterland. Unsere Ehre als Deutsche, unsere Ehre als österreichische Patrioten fordert von uns, daß wir in dem gegenwärtigen Wahlkampfe diese Partei auf allen Punkten

etwas schwer auSzusprechen seien, später war es sein Auftreten im „Reichß'rathe, das zu spalten langen kriegerischen Artikeln Anlaß gab; dann wirbelte die ^>ieges- feieraffaire ungeheuere Staubwolken auf; die Ausgleichsunterhandlungen wurden so ganz ohne Zuziehung der Zeitungschreibenden Abrahams kinder betrieben, daß man es letzteren nicht übel nehmen kann, wenn sie mit der Feder eine unschuldige Rache nahmen. Jetzt endlich tritt die liberale Presse dem Mimsterium entgegen mit dem schwerwiegenden Vorwurfe

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 26.01.1867
Umfang: 8
', an der die sogenannte liberale Partei theilnahm. Die Wahl der Kandidaten dieser Partei, die es Heuer sorgfältig vermied, sich als liberale Partei der Oeffentlichkeit gegenüber zu gerireu, fiel auf Herrn Landeshauptmann Kiechl und Dr. Florian Blcms. Aus den Landgemeinden des Ober- nmd Unterinnthales, des Wipp- und Eisakthales kommt uns die Nachricht zu, daß durchgehends streng konservative Wahlmänner aufgestellt wurden. Seit einigen Tagen ist im hiesigen Museum die für die Ambraser Schloßkapelle bestimmte Statue

gewöhntes Gewächs bei uns eben wegen Mangel an geeignetem Erdreich nur kümmerlich sein Dasein gefristet, schemt nun vollends seinem Siechthum zu erliegen. Sein Todesröcheln findet Echo in den schrillenden Klagetönen der, Judenblätter. ^ Das fühlen unsere Liberalen nun selbst, daß ihnen der Boden unter den Füßen zu wanken beginnt. Der liberale Lalws wortalis aus dem Land hause ist mißglückt, und Verachtung und Hohn folgte der politischen Kabulisterei der Liberalen. Ein letzter Versuch wird noch gemacht

sich zu halten. Die von ganz Tirol verabscheute liberale Devise wirb nun herabgerissen, und unter der Maske der namen- und farbelosen Ge mäßigten tritt man vor das Volk. So verlangt es jetzt nach der Flucht aus dem Landtaassaale die Taktik. Doch auch dieser Kunstgriff wird die rettende Kraft ver missen. In den nahe bevorstehenden Wahlkämpfen wird die öffent liche Meinung des Tirolervolkes den Vernichtungskampf gegen den Liberalismus kämpfen. Der Liberalismus war in Tirol ^er Verräther des Heiligthums

des Volkes, und das Tilolervol! wird an der Wahl urne über ihn das Todesurtheil sprechen! — Letztverflossenen Sonntag hatten sich die konservativen Wähler Innsbrucks, ungefähr 130—140 an der Zahl, größtenteils Bürger, zu einer Vorbesprechung bezüglich der künftigen Landtagswahlen im Gasthaus zur „Traube' versammelt. Dr. Haßlwanter und Dr. Napp wurden mit Stimmeneinhelligkeit als Kandidaten der konservativen Partei aufgestellt. Am Montag war eine Wahlversammlung im „Oesterreichischen Hof

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Volksblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 16.08.1871
Umfang: 6
des Vaterlandes. Die liberale Partei kann füglich in zwei Zweige getheilt werden, Ersteht sich insoferne die politischen Bestrebungen derselben in's Auge gefaßt werden. Der eine Theil ist der weniger fortgeschrittene oder vielleicht mehr abhängige; er will den Centralismus, die Allein herrschaft der Deutschen in Cisleithanien; aber immer noch innerhalb der schwarzgelben Grenzpfähle. Diese Liberalen haben noch eine österreichische Gesinnung, sie verdienen noch die Bezeichnung einer berechtigten

, daß wir es mit keiner österreichischen, sondern mit einer vaterlandsverräthe- rischen Partei zu thun haben.' ' Wie oft mußten wir Ultramontane von den Organen jener Partei den Vorwurs hören, wir zögen Rom dem Vaterland vor, wir seien Verräther, Vaterlandslose u. s. w. Heute wird jeder ehrliche Ocsterreicher einsehen, daß alle diese-Vorwürfe die liberale Partei treffen, wenn statt Rom — Berlin gefetzt wird. Diese Partei ist es, welche jetzt in Oesterreich den Ausgleich bekämpft, und das Ministerium Hohenwart angreift

liches Patent vom 11. d. M., wodurch die Landtage sämmtlicher im Reichsrathe vertretener Königreiche und Länder aus den 14. September einberufen werden. Hiemit beginnt die Lösung der innern Wirren in Oesterreich, und die Wahlen werden uns jene Männer zeigen, welche den Zeitpunkt, bei dem wir jetzt ange kommen sind, verstehen, und in diesem für Oesterreichs Wohle so wichtigen Momente ihre Pflicht über Alles schätzen. Die deutsch - nationale Partei in Oesterreich. Die politische Parteibildung gehört

österreichischen Partei. Leider kann man von ihnen als nner selbstständigen Partei kaum reden; denn fie treten immer und überall nur als treue Diener der Deutschnationalen auf. Diese haben A Führerschaft der liberalen Partei errungen. Auch sie sagen, die Deutschen müssen herrschen in Cisleithanien, aber sie setzen hinzu: Lder wir. die Deutschen Oesterreichs, rufen die Hilfe des neuen deutschen Reiches an. Entweder werden unsere Bestrebungen erfüllt, vder wir kehren Oesterreich den Rücken und streben

die Vereinigung unsern Stammesbrüdern, im Lande der Pickelhaube und der Zünd- ^del an. Sie treten uns nicht mehr als eine österreichische Mtei entgegen, sondern als eine deutsche. Sie nehmen in der Wahl A Mittel zur Erreichung der Parteizwecke keinerlei Rücksicht auf das ^ohl oder Wehe Oesterreichs. Sie sind mit einem Worte nicht mehr 'e berechtigte österreichische Partei. Das wußten wir schon lange; aber die letzte Zeit hat es unS erst ganz klar gemacht, untz beständig in's Gedächtniß gerufen

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 01.04.1867
Umfang: 6
prangt, wollen wir Le benden immerdar getreu bleiben und handeln: Oeo, Imperators et ?str!a! Für Gott. Kaiser und Vaterland! Landeck am 25. März 1867. Sulzenbacher. Bezirksvorsteher. Nikolaus Wachter. Hauptmann der Landecker Kompagnie. Telegraphische Depesche des ^Boten'. Berlin, IR Mär;. Die national-liberale ReichStagSparthei beschloß die Interpellation an die Regierung zu richten. ol> die Gerüchte über Werhandlungen zwischen Frankreich und Holland betreffs der Abtretung Luxemburgs begründet seien

des BlirgerausschusseS wird von Herrn Martin Meyer der Vorwurs gemacht, daß sie in den letzten drei Jahren keinen Beschluß ge- faßl habe, der nicht im Interesse ihrer Partei lag. Das Lob, welches der Redner der liberalen Partei für die früheren drei Jahre, und somit auch sich selbst spendete, können wir gänzlich übergehen. Dk für obigen Vorwurf nicht ein einziger Beweis gebracht wurde, und Herr Martin Meyer die vielen einstim mig gefaßten Beschlüsse als Mitglied des Ausschusses kennen muß, da die konservativen

Inns bruck? Gewiß eben so wenig als die mexikanische, kretische oder die orientalische Frage eine Gemeinde- Angelegenheit einer Stadt oder eines Dorfes fein kann. Wir halten die hohe Politik in einem Bürger- ausfchuß für ein Unglück, für einen Ruin der viel fachen städtischen Angelegenheiten und zugleich sür eine große Lächerlichkeit. Ja wir berufen uns sür diesen Satz selbst auf eine liberale Autorität, auf Dr. Leonardi, welcher in der AuSfchußsitzung vom 13. November 1865 („Tirolerbole' Nr. 261

. S. 1087) unter Be rufung auf H. 63 des 'GemnndestatutS ganz richtig erklärte: der Ausschuß dürfe nur Gemeinde-Angelegen heiten. nicht aber auch politische berathen. Zum Schlüsse noch eine Aufklärung. Wenn sich der liberale Redner über die Nichtrealisirung mancher ge meinnützigen, ihm und den Konservativen erwünschten Einrichtungen beklagt, so wolle er den Grund in der liberalen Periode suchen, aus welcher die Konservativen ein Defizit von 59.250 sl. übernommen haben. Man sehe hierüber den Vortrag

und wollen über das Wirken deS Hrn. Bürgermeisters, den sie nicht ge wählt haben, kein Urtheil auSsprechen. sondern über lassen es der öffentlichen Meinung, zu bestimmen, wie viel der von den Konservativen erkorene Bürgermeister zum Gedeihen der Stadtgemeinde geleistet hat. Innsbruck, am I. April 1367. Mehrere „sogenannte' liberale Wähler. (Konservative Kandidaten-Liste ) Bei der am 25. d. sehr zahlreich besuchlen konservativen Wählerver sammlung im Gasthause zur Traube wurden, da der Herr Bürgermeister Dr. Josef Ritter

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 29.11.1871
Umfang: 8
wieder die Regierung an sich reißen möchten. . Die Regierung hat jüngst den Herrn de Decker zum Gouver neur in Tondern ernannt. Herr de Decker war im Jahre 1857 Mi nister. Er ist einer der augezeichnetsten Publicisten Belgiens, ein durch und durch ehrenwerther Mann und ein eifriges Mitglied der katholischen Partei. Als Verwaltungsrath der Langrand'schen Bank hat er fein ganzes Vermögen eingebüßt. Liberale Actienunternehmer sind in Hinsicht auf ihre Verwaltungsräthe vorsichtiger; da ist in den Statuten

ein Paroli zu bieten. Des halb betheiligten sich an diesem Unternehmen die ausgezeichnetsten katholischen Parteiführer Belgiens. Der Plan scheiterte theils an der Unsolidität Langrand'S, theils aber, und dies ist sehr wichtig, an den systematischen Anfeindungen und Verfolgungen, denen das Unternehmen seitens der gesammten liberalen Partei unaufhörlich ausgesetzt war. Für die Verluste, welche dabei erlitten wurden, ist also offenbar Niemand Anderer als Langrand und die liberale Partei ver antwortlich

, wo er bei den letzten LandtagSwahlen den Sieg der konservativen Partei verhinderte. Die Manner, mit denen er sich umgeben, haben ^im Lager der Liberalen guten Klang; und find die Liberalen in Oester reich zufrieden, was braucht eS mehr? Auch die Freimaurer sind's dann einstweilen. - Wie Fürst Adolf das Negieren anstellen wird, darüber kön-4 mn wir noch keinen rechten Aufschluß geben; auch hat er. so heißt eS, sein Programm noch nicht in allen Punkten fertig gebracht. Zum Beispiel soll bezüglich der direkten Wahlen

nicht erzielt. Man betvat schließlich den Ausweg, dem Fürsten persönlich die Unterstützung zuzusagen, aber sein Programm vorläufig bei Seite zu lassen. Von den Czechen könnten die Herren wenigstens Partei-DiSciplin lernen! Daß man mit Galizien sich aus zugleichen bestreben wird, steht außer Zweifel. Fürst Adolf will, so hört man, die Lösung der galizischen Frage dem Reichsrath vorbehalten. Vorläufig soll nach dem „Volksfreund' die galizische Angelegenheit Weder von der VerfassnngSpartei noch vom Fürsten

von einer Haftpflicht derselben niemals die Rede; den Schaden tragen einzig und allein die Actionäre. Das Unternehmen Langrand'S war, was den persiden und in ihrer Massenhaftigkeit sinnverwirrenden Lügen der liberalen Presse gegenüber immer im Auge behalten werden muß, ursprünglich ein nicht nur vollkommen solides, sondern cultur historisch außerordentlich wichtiges. ..Es handelte sich darum, die Ca pitalien der katholischen Partei zu concentriren und zu vermehren, um auf diesem Wege der liberalen Geldmacht

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 17.11.1866
Umfang: 8
, daß ! .die liberale Partei selbst die Allianzmit dem Feinde nicht-mehr ^ schmählich findet, wenn sie aus dieser Alliauz für sich Vortheil ziehen kann. — Vor, kaum 5 Monaten hat Deutschland den Krieg au Preußen - verkündet, und schon sind es bald drei Monate, daß das große deutsche , .Volk, dieses kriegsverkündende Deutschland in dem kleinen Preußen' untergegangen ist. — Wir Tiroler hätten es für unehrlich und nn- ' männlich gehalten in der Zeit> wo der Feind das Reich überschwemmte, vor den Thron hinzutreten

unsere vereinigten deutschen Antonomisten und Centralisten nach dem „engern Reich srath'; wir Tiroler begehrten Waffen!— Während dieser und jener liberale Gemeinderath aus seinem Krähwinkel der kaiserlichen Regierung naseweise genug Lehr und Weis gab, wie sie das Reich zu regieren habe, richteten die tirolischen Gemeinden Lojalitäts- adressen an den Kaiser. — Während die Reichshauptstadt den Feind außer Sicht mit Koth bewarf, nnd vor dem Feind in Sicht ans voller Kehle „offene Stadt' schrie, riefen

und unser Programm braucht nicht erst von» Landtag berathen und beschlossen zu werden. Um die Durchführung handelt es sich, und diese hat von jeher das Volk übernommen. Thaten einzig und allein und durchaus nicht reichsräthliche Debatten über dieses und jenes liberale Schlagwort . brancht es in Zeiten, wo die Reichsfeinde die Reichsgränze überschritten haben. Merkwürdig, der Tirolerbauer versteht seit mehr als 100 , Jahren, was die großen „Staatsmänner' der Neuzeit im katholischen Oesterreich nicht verstanden

. ^ Aus Pergine schreibt man dem T. B., daß man daselbst zu Ehren des an diesem Tage in Venedig einziehenden Königs politisch demonstrirt habe. Etwa 30 Personen haben nämlich Festkleider angezogen, und sich mit revolutionären Abzeichen geschmückt, darauf sind sie spazieren gegangen. Anschließend schreibt der (Korrespondent: Die italienische Partei tritt überhaupt jetzt mit einer Sicherheit und Unverschämtheit auf, die unglaublich scheint und hat es dadnrch bereits so weit gebracht, daß die gutgesinnte Partei

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 7 von 12
Datum: 30.12.1871
Umfang: 12
hat. Aus den Wählerlisten wurden die Pfarrprovisoren gestrichen, die unter Schmerling, Beust, Giskra u. Hohenwarl bereits vollständige Staatsbürger waren, weil diese Pfarrprovisoren zur Zeit und zur Stunde der Anfertigung der Listen in einer andern Gemeinde angestellt waren. Ob dieser liberale Kniff im Gesetze wohl begründet ist? Bei einem liberalen Beamten geht das Wahlrecht nicht verloren, nur bei der Geistlichkeit. In Krain schlössen die Liberalen, slovenische Wähler aus unter dem Vorwande, daß sie eine zu geringe

Steuer zahlen, obwohl einer von ihnen vom Bezirkshauptmanne selbst als Wahlmann legitimirt worden war; ferner, wurde einem K^plan das Wahlrecht genommen, weil er nicht volle 30 Jahre alt war, es fand sich aber, daß auch liberale Wähler nicht volle 30 Jahre alt waren. Der Bezirkshaupt mann Fladung hat den Bürgermeister der Riezer Gemeinde gedroht, wenn er keinem liberalen Kandidaten die Stimme gibt, der Bürger meister nie mehr in des BeznkshauptmannS-Kanzlei erscheinen dürfe. Der Finanzdirektor

von Olmütz aber ihr Wahlrecht gestrichen. In Böhmen ist daS noble, liberale Schreiben des Freiherrn von Koller bekannt, nach welchem es gar keine andere Wahlfreiheit gibt, als nur eine liberale. In der Bukowina erließ der liberale Landeschef au alle Beznkshauptleute ein Schreiben mit den strengsten Weisungen, mit allen Mitteln sich selbst wählen zu lassen, und entzog neun Großgrund besitzern ihr Wahlrecht, welche durch 11 Jahre ihr Stimmrecht unbe- anständet ausgeübt hatten und theilweise sogar

die wankenden Throne zu stützen. Böse Zungen behaupten, daß die Freimaurerei dieZertümmerun Oesterreichs aufs Programm gesetzt hat. und daß unsere Liberale ihre Handlanger sind, ja daß unter ihnen eS sogar eine hübsH Anzahl gibt, die um dies Programm wissen. Ist eS ja sogar Volk Überzeugung, daß wir Männer selbst am Ruder stehen hatten, wel^ nach diesem Programme arbeiteten. In Preußen ist Herr S . . los Und Maurer am Ruder steh'n Und Licht und Fortschritt hoch zu Roß Nach Jesuiten späh'n. Die Kirche

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 13.07.1870
Umfang: 8
, daß der katholisch konservative Volks verein nur jene noch als Katholiken betrachtet, von Vom „liberalen politischen' Verein sür Bozen wird Dr. Julius Würzer als Landtags - Kandidat ausgestellt. Der „liberale politische' Verein von Bozen hat sich ein stimmig mit jenem Programm einverstanden erklärt, wel ches am 2Z. Mai d. IS. in Wien 101 „deutsch - liberale' Männer auS verschiedenen Ländern Oesterreichs aufgestellt haben. AuS Bozen beteiligten sich an dieser Versamm lung: Dr. Anton Kappeller, Obmann deS hiesigen

und Achtung vor der Religion versprechen. Traut aber ihren glatten Worten nicht, denn was haben ihre Worte für einen Werth, wo ihre Thaten als ernste Mahnzeichen vor nnS stehen. Ist das Freiheit, wenn die „Liberalen' nur für sich die Freiheit beanspruchen, für ihre Gegner aber nach Eriminaljustiz rnsen und polizeiliche Maßregelungen ver langen? Ist das das versprochene Glück und der verheißene Wohlstand, wenn durch eine „liberale' Mißregiernug die >) Unter „Einführung von CivilstandSregister' ist ge meint

sind. Die Liberale« werde» kurzweg für „Heiden und Publikaner' erklärt. Dieser Ausruf enthalt wieder mit keinem Worte irgend ein Programm des klerikalen Kandidaten, der nichts von sich hören und sehen läßt, und der gewiß selbst das lieblose Gemälde, welches der Auf ruf in seinem Namen über seine liberalen Mitbürger entwirft, auf daS Höchste mißbilligen dürfte, Wen« er davon in Kenntniß kommt. Ein so gehässige» und leidenschaftliches Vorgehen scheint nicht geeignet zu einem von allen Gutgesinnten und Patrioten

er sehnten Ausgleiche zu führen; ob eS geeignet ist, der agitirenden Partei zum Siege zu verhelfen, wird nächstens der Erfolg zeigen. — Wir wenigstens zweifeln daran; denn wir wissen, daß die Bürger von Bozen nicht gewohnt sind, sich gleich den Bauern von ehrgeizigen Parteiführern willenlos am Gängel bande führen zu lassen, und sie werden sich kaum herbeilassen einen Abgeordneten zu wählen, dessen Programm sie nicht kennen. --jl-- Wie»». 10. Juli. (Zur Lage.) DieHoheu-- zoller'sche Thronkandidatur

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 13.03.1871
Umfang: 4
, indem die Socialdemokraten zur Linken zu zählen sind Aus den süddeutsche» Staate» (einschließlich des südmainischen Hessen) stehen zum mindesten 48 liberale Mitglieder in Aussicht, und außerdem etwa 10, die als „nationalconseroatio' za bezeichnen sind und gegen klerikale Kandidaten von der liberalen Partei aufgestellt waren. Dadurch wird der Schwerpunkt der Entscheidung um etwa 10 Stim men weiter nachl der Linken gerückt, so daß d.r deutsche Reichstag in seinem Gesammtcharakter zum mindesten ebenso liberal

kein Einziger als Kandidat aufgestellt, und kein Ein - ziger al Reichstagsabgeordneter gewählt, wähernd der frühere liberal? Minister des Janern v. Hörmann dreimal und der frühere liberale Minister des Aus wärtigen Fürst v Hohenlohe zweimal gewählt wurden. Wenn hierin der Beweis gefunden werden will, daß das gegenwärtige Ministerium bei keiner der jetzt be stehenden drei politischen Parteien eine Stütze finde, so wird man dieß nicht widersprechen können. — Dir Zahl der Namen, welche als künftige Minister

Norddeutschen Bundes auf 40 klerikale Abgeordnete rechnen, denen je nach dem Ausfall der engeren Wah len noch 2 bis 3 hinzutreten können. Ans Baden sind 2 klerikale Wahlen gemeldet, aus Baiern stehen SO „patriotische,' d. h. meist klerikale Wahlen, ii Aus sicht; eine oder die andere vielleicht auch aus Wärt- temderg. dessen Wahlergebnisse bisher am unvollstän digsten vorliegen. Man kann sich also im R-ichstag auf eine klerikale Partei von K0 bis 70 Mitgliedern gefaßt halten. Von Socialdemokraten

1, in Mecklenburg 2. Mecklenburg wird diesmal ausschließlich durch liberale Abgeordnete vertreten sein. Verloren haben die vereinigten liberalen Parteien bis jetzt 4 Stimmen an die Conservative«, 8 an die Kle rikalen. 4 (in Hannover) an welsische Particularisten, 1 (Thorn) an die Pilen. Gewinn uns Verlust gleicht sich im Norddeutschen Bunde nach dieser Berechnung aus. Zwischen der Rechten und Linken hätte sich da» gegen der Schwerpunkt dadurch um 6 Stimmen weiter nach rechts geschoben

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 08.02.1871
Umfang: 8
: Johann Selm. Blaumontag ist keine neue Erfindung und wenn eine liberale Zeitung den Montag gehörig blau macht, wer soll darübcr sich aufhalten? Eine solche liberale BlaumontagSlaune läßt dann ihren ganzen Jammer am liebsten an irgend einem konservativen Vereine auS, indem eS ja ganz zweckmäßig ist, durch Schimpfen über einen verhaßten Gegner die Aufmerksamkeit von der «ErbarmungSwürdigkeit liberaler VereinleinS abzulenken. Die MontägSnumjner der ^Boz. Ztg.' leistet hierin ihr Möglichstes

machte, sondern auch noch manche andere Hoffnungen eingeschneit hat, —^waS können wir 'dafür, daß insbesondere nach der Kaiserreise sich einige Liberale bedeutend verkühlt, einen Schnupfen sich zugezogen, und an chronischem Gallfieber zu leiden haben? ^ UebrigenS ist eS eine Lüge, daß der Vorsitzende der Versammlung gesagt haben soll, er müsse schon bitten, daß alle die Hände aufheben, (als Zeichen der Annahme der Resolution), sondern da viele die Hand erhoben, und wieder senkten, so ersuchte

ist die Darstellung deS Wahlmodus der neuen Vorstehung. Wie konnte zudem das liberale Schreiberlein, bei all' der bedeutenden Spürkraft solcher Polizeinasen, wissen, daß die alte Vorstehung wirk lich wieder gewählt sei, ^—nachdem«. erstZ daS WahlprüfungSkomit6 nachträglich das Ergebniß der mittelst Stimmzettel vorgenommenen Wahl zu untersuchen hatte? — Wahrlich diese Spürnase muß sehr lang sein, um so weit zu reichen! Ei ist übrigens auch dies wieder nicht zum Verwundern, da erst unlängst mehrere liberale

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 06.09.1871
Umfang: 6
, für die Versöhnung. Entweder — oder! Entweder ihr steht ein für die Dezemberverfassung und die liberale Partei, oder für Oesterreich und seine Völker! Ein schlechter Tiroler, der diesmal seinen geliebten Kaiser nicht hört, der das Losungswort: Frieden stiften! das Losungswort: Aus gleich l ausgegeben hat! E'n tweder — oder! Entweder mit arbeiten mit dem erhabenen Monarchen an dem Werke der Versöhnung und des Friedens, oder — den Feinden deS Reiches helfen,- Oester reich zerstören! Schauet Oesterreich heute

aus dem verfassungstreuen Lager entgegen: Festhalten an der Verfassung! Strenge Durchführung derselben. Kein Ausgleich! Opposition gegen das Ausgleichsministerium bis aus's Blut! Das, Wähler, ist das Programm unserer Gegner, unserer Ver fassungstreuen bis zum Exceß. Dabei jedoch sagen sie uns nicht mit welchem Rechte, sie, die kleine geschlagene Partei, die Verfassung festhalten können, welche die Völker Oesterreichs aufgegeben haben. Dabei sagen sie uns nicht, mit welchen Mitteln sie die Verfassung durchführen

man an den Fingern zählen — von einer Versammlung, deren Vorsitzender der Hexr vi-. Kapeller war, dessen Grundsätze wir alle kennen. Or. Julius Würzer hat im Landtage immer mit der liberalen Partei gestimmt. Er wird künftig auch gegen einen Ausgleich zwischen Tirol und der Regierung stimmen,' gegen den Frieden und die Versöhnung in Oesterreich, er wird stimmen gegen die katholische Schule, die doch auch Ihr, Bürger von Bözen! wollt. Bedenkt es wohl, was Jhr^ thut, wenn Ihr Eure Stimme^ einem Manne gebt

. der Grun ' sätze vertritt, die der hl. Vater verurtheilt hat, Grundsätze, die w in 10 Jahren als verderbenbringend für unser Vaterland kenmn g lernt haben, Grundsätze, die wir als gute Katholiken und treue Burg nicht billigen können. - , » Noch weniger können wir einen sogenannten „gemäßigten Liberale brauchen; denn im Tiroler Landtage gibt eS, Gott sei Dank, le Mittelpartei, weil beide Parteien einsehen, daß eS bei Grundjaß eben keine Mitte gibt; entweder sind sie wahr oder falsch, gut . schlecht

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 08.09.1871
Umfang: 8
der „BoznerZtg.' selbst nicht. Ob die patriotische Partei diesen so gemalten Födera lismus will, das weiß der Herr L. ebensowenig; nur, daß er sehr viel Geld kostet, weiß er. Und die Logik? Nun die ist unschuldig an allen den Artikeln der „Bozner Ztg.', an allen den „Worten an die Wähler', welche Herr L. geschrieben hat. Merkwürdig bleibt die liberale Unverschämtheit, auf welcher ein solches Blatt dann von Gemeinden reden kann, „die für politische Tagesfragen nicht das leiseste Verständniß

Ferner ist der Föderalismus ein Ding, von dem unsere Liberalen, wie sie schon oft bewiesen haben, gar keinen leisen Begriff haben. Jene Partei, welche daS Recht bisher nur verhöhnen konnte, welche mit den Rechten der Kirche und der Länder ihr loses Spiel zu treiben beliebte — die kann ein System, daS da lautet: Jedem sein Recht! freilich nicht begreifen. Daher kommen denn die wirklich abentheuer- lichen Vorstellungen, welche man den unglücklichen Lesern der liberalen Blätter von dem Begriffe

Föderalismus beizubringen bemüht ist. Man malt ein gar fürchterliches Gespenst an die Wand, so wie man eS eben braucht, um dann gegen dasselbe zu Felde ziehen zu können. Ob dann diese Art Föderalismus von der Regierung gewünscht und an gestrebt wird oder nicht, ob die Partei des historischen Rechtes, die katholische Volkspartei in Oesterreich diesen Föderalismus will oder, nicht, darum fragt kein Mensch. Man muß ihn eben so haben, da mit man ihn bei den Wahlen als ein wirksames Agitationsmittel ge brauchen

haben, sondern einfach nach beten, was ihnen das „Tiroler Volksblatt' vorsagt.' Gehörte nicht vielmehr eine ungeheure Gedankenlosigkeit dazu, der „Bozner Ztg.' nachzubeten, wenn sie den Wählern solchen blauen Dunst vormalt? Wir kennen allerdings auch die Intentionen der Regierung nicht, wir begnügen uns damit zu berichten, daß der liberale Druck, den ^ wir unter dem Bürgerministerium und noch später zu ertragen hatten, endlich, endlich aufgehört hat; daß in den hohen und höchsten Kreisen eine lobenswerthe

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 26.01.1867
Umfang: 8
, sondern nur der Form nach, in welcher sie ihre Grund sätze zum Besten geben; die Mittelpartei-Männer wollen von ernster Entschiedenheit nichts wissen, sie wollen durch Geschmeidigkeit imponiren und das Ziel erreichen. Neben einem solchen Mann ist die Regierung, nachdem Innsbruck 2 Männer in den Landtag absendet, für die Wahl eines entschieden conservativen Manneö. Die Regierung ist demnach für das konservative nnd liberale Programm, beide gelten ihr gleich viel. Abgesehen davon, daß dieses Regierungs-Programm

? Oder ist man sich denn noch nicht klar über den Standpunkt des Tiroler-Volkes? Sind.es etwa die Männer der Mittel-Partei gewesen, welche im vergangenen Sommer von Berg und Thal herbeieilten, um den eingedrungenen Feind zur Landesgränze hinaus zudrücken? Haben die Männer der Mittel-Partei in den letzten sechs Jahren im Tiroler-Landtage den Ausschlag gegeben und feierte das Tiroler-Volk, indem es diesem und jenem Landtags beschluß in kräftiger Weise seine Zustimmung gab, eben nur die Be schlüsse der geschmeidigen Männer der Mittel

-Partei? Sind es Männer der Mittel-Partei gewesen, welche im letzten Landtage mit patriotischer Begeisterung, mit imponirender Entschiedenheit für die Erhaltung der Einheit und Eigenthümlichkeit des Landes eintraten, indem sie in Worten jenen Gefühlen Ausdruck gaben, welche die Sturmmänner im letzten Sommer zu großen Thaten, zum Opfer von Gut nnd Blut für Gott, Kaiser und Vaterland begeisterten? Sind es etwa die conser vativen Landtagsabgeordneten, welchen schon der Name des Patentes vom 20. Sept

. 1865 solchen Schrecken einjagte, daß sie die Flucht aus dem Landtagssaale ergriffen? Sind es nicht vielmehr die conser vativen Abgeordneten gewesen, welche das von der deutsch-nationalen Partei vielverschrieene Patent vom 20. Sept. 1865 entschieden in Schutz nahmen? und weiß man nicht, wie das Tiroler-Volk über den zum mindesten außerordentlichen Landtagsschluß denkt? Sonderbar, die offizielle Wiener-Presse hat wohl Raum für Theaterkritiken n. s. w., aber sie hatte kein Wort und keinen Platz

der conservativen Majorität, die mit Entschiedenheit für das Patent vom 20. Sept. eintrat. Sonderbar, die Entschiedenheit des Tiroler-Volkes und seiner Vertrauens männer verträgt man nicht und doch die Entschiedenheit einer Partei wirkt auf unsere maßgebenden Kreise so imponirend ein! Woher, warum diese verschiedenen Wirkungen, die doch offenbar im verkehrten Verhältnisse zu den Ursachen stehen. — Hier die Entschiedenheit der Partei, dort die des Volkes, jene imponirt, diese bewirkt das Gegen theil. Die Wirkung

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 23.02.1867
Umfang: 8
auf des Meisters Wort — gründlich abgethan und das liberale Prinzip freier Forschung beim Durchgehen der Bozner Zeitung sorgsam ange wendet haben, mögen auch eben dadurch unsere Resultate mit den Ansichten derselben sehr ins Kreuz gerathen. Unser Vaterland Tirol macht natürlich dem liberalen Blatte und seinem patriotischen Eifer manche Sorge. Denn Tirol ist noch immer „mit einer chinesischen Mauer umgeben,' noch immer will der Freiheits morgen nicht tagen und die ^sonne der Ausklärung

verwandelt. Dank der herrlichen, Gasbeleuchtung. — Die Constitution, so klagt die liberale Stimme ' weiter, will auch noch nie recht verstanden werden, so wenig Verfassungs treue sind zu finden; drum lobt und preist sie in allen Tonarten die mannhaften Streiter, die aus dem verfafsuugsmäßigen Landtage sich flüchtig machten, nm die verfassungsmäßige Behandlung der wälsch- tirolischen Frage durch ihre verabredete Desertion zu verhindern. Dabei findet sie es besonders trostvoll, daß die Davongelaufenen

mit den gar nicht Gekommenen doch eigentlich die Majorität ausmachen und durch ihre Retirade sich zu einer Wiederwahl bestens empfohlen haben werden (B. Ztg. N. 2); schlecht proephzeit. Eine weitere Klage ist, daß die Bauern gar so politisch un mündig seien, daß sie keinen Sinn haben für freiheitliche Entwicklung des Staates u. s. w.; nur wenn in irgend einem Winkel ein Paar Bauern irgend etwas recht Liberales leisten, oder doch wenigstens ein Paar liberale Kraftsprüche los lassen, dann kommt

im Schwemmteiche der Bozner Zeitung selbst zurückfällt? Uebrigens hat diesmal, wie es die B. Ztg. mit gerechtem Stolze austrompetet, selbst Reutte und die Großstadt Vils durch ein eigenes Reskript die glücklich erlangte liberale Mündigkeit ausgewiesen. (Schluß folgt.) Ueber den Zustand der katholischen Kirche in Griechen land.*) Griechenland ist das kleinste Königreich in Europa; es zählt mit Einschluß der jüngst erworbenen jonischen Inseln kaum 1,500,000 Einwohner. Trotzdem ist die Stellung Griechenlands

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 25.10.1871
Umfang: 8
IX. in seinem Schreibe« vom S. Dezember 1SSS an den Skedakteür des TttolerVolkSblatteS. ZV. <x.) Jahrgang. Bozeu, Mittwoch, den 25. Oktober. 1871. Die nationalkath olische Partei in Welschtirol. ' ^.e. Die Landtagssession für Tirol ist vorüber und wir haben alle Ursache mit den Resultaten derselben vollkommen zufrieden zusein. Es war das erste Mal, daß im Tiroler Landtage auch das Volk von Welschtirol eine Vertretung hatte; .8 katholische Abgeordnete aus Welschtirol erschienen im Jnnsbrucker Landtagssaale, nahmen

zu können, so daß es klar ist, daß die ganze födera listische Haltung derselben ihnen nicht genehm war. Das find die Ab geordneten, welche sich katholisch-national nennen; über diese Partei und deren politische Berechtigung glauben wir unsern Lesern Einiges mittheilen zu sollen. Es sei ferne von uns. daß wir irgendwie Streit erregen wollten, wir glauben ganz im Gegentheil, es lasse sich die Frage ruhig erörtern. Katholisch-nationale Partei? Was ist das für ein Ding? Wir müssen darauf antworten: Es ist ein Unding

. Diese Partei vertritt in kirchlicher Beziehung allerdings das Recht und die Interessen der Kirche in politischer Beziehung, jedoch nur die vermeintlichen Interessen (nichtdieR.eHte) der italienischenNationalität in Tiroll Hierin jedoch liegt ein falscher Grundsatz; denn wer ernstlich in religiöser Beziehung das Interesse der Wahrheit, d. h. der katho lischen Kirche vertritt, muß folgerichtig im öffentlichen, politischen Leben die Sache deS Rechtes, und die allein vertreten. Oder wird man es glaublich

in der Moral und das Recht in der Politik gehören zusammen. Mit Recht sagt daher ein berühmter Bischof Deutschlands, daß jede politische Frage im Grunde auch eine religiöse fei; denn sie sei eine Frage des Rechtes. Daraus solgte nothwendig, daß es unmöglich sei für einen klaren und zugleich konsequenten Politiker, zugleich auf der einen Seite die wahren Inter essen der Religion zu vertreten, ohne auf der andern einzustehen für das Recht. Es kann deshalb eine katholische Partei wohl auch die Interessen

ist etwaS geschichtlich gewordenes, etwaS auS dem Volke herausgewachsenes, daS Verhältniß des Einzelnen zum Ganzen, des Kronlandes zum Staates zum Nutzen des Ganzen und zum Schutze des Einzelnen, wie eS sich gebildet hat. im Verlaufe der geschichtlichen Entwicklung eines? Staates, eines Landes oder eines Volkes. — Diese Wahrheit hat in den letzten Jahren während der großen Verfassungskämpfe in unserm Oesterreich immer mehr an Boden gewonnen, und wir können sagen, die Partei katholischer Politiker

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 25.06.1870
Umfang: 8
, 12 ultramontane. - Aus Salzburg liegen Siegesberichte der patriotischen Partei in großer Anzahl vor. Patriotische Wahlmänner wurden gewählt in 18 Gemeinden. In Oberösterreich sind neuerdings bei 177 conservative Wahlmänner gewählt und kaum mehr als ein halb Dutzend Liberale. Von den obigen sind sehr viele Mitglieder des kathol. Volksvereines, der nun bald 13.000 Mitglieder zählt. In 17. Landwahlbezirken Niederösterreichs fand die Wahl der Abgeordneten für den Landtag am 20. Juni statt. Unter den 20 Gewählten

en. (Mit Siimmenmehrheit angenommen!) Wir brauchen hiezu nichts zu bemerken. Um diesen kostbaren Dittes zu finden und als Direktor an die Lehrerbildungsanstalt in Wien zu senden, haben die Wiener Stadtväter große Reisen gemacht unV^viel Geld, spendirt, — eS gieng ihnen aber wie dem Diogenes, einen ver nünftigen Menschen haben sie nicht gefunden. (Schluß folgt.) Rundschau. Aus Graz kommt uns-folgendes Telegramm zu, datirt vom 24. Juni 8 U. 50 M. Unter 23 Abgeordneten befinden sich 6 liberale, S nationale

finden wir drei , ausgesprochene katholische Kandidaten. In drei Bezirken bekamen die Kandidaten der katholischen Partei eine sehr große Minorität. Was die Wahlen der Wahlmänner in Steiermark betrifft, so registrirt das Grazer Volksblatt' neuerdings eine hübsche Anzahl konservativer Wahlen. ° ^ ^Dalmatien ging es bei der Gemeindewaht sehr hitzig per; ja es floß sogar Blut, indem die Gendarmen mit Steinen be- deßwegen von den Feuerwaffen Gebrauch machten. W ! dauern ^wurden ^schössen und mehrere

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.07.1870
Umfang: 6
werden, und wird Freiherr Dipauli in Kältern aus der Wahl als Abgeordneter sicher her vorgehen. Die hiesige verfassungsfreundliche Partei hat den BezirkShauptmann Herrn Josef Klingler als Kandidaten aufgestellt.— Gestern kam die Kö- nigin-Mutter von Baiern über Bozen hier an, nahm im Hotel „Erzherzog Johann' ihr Absteigequartier und beehrte Abends Schönna mit einem Besuche, von wo dieselbe erst gegen 10 Uhr zurückkehrte, um heute früh wieder nach Bozen abzureisen. — Mit dem Grafen von Meran kommt auch seine Mutter

der WezirkShauptmanuschasten Roveredo und Riva siegte die nationale Partei, indem die von ihr aufgestellten Kandidaten Herr Martin Gilli, Vorsteher der Ge neralgemeinde von Bal diLedro, und Herr Johann Meueguzzi, FabrikSinhab« in Arco, mit 66 und 6o von den 111 abgegebener» Stimmen au« der Urne als erwählt hervorgingen^ um auf dem JnnSbrucker Landtage nicht zu «scheuen; die Regierung?- oder österreichisch-gesinnten jpndidaten Herr Baron Menghin und Advokat Ar. Ruatti erhielten jeder 45 Stimmen, eine ganz ansehnliche Minorität

nur eine Ziffer von 41 Stimmen den 34 liberalen gegenüber, und selbst das nur aus dem einfachen Gruude, weil 3 ent schieden liberale Wähler im allzuvermessenen Ver trauen auf die gerechte liberale Sache der Wahl urne ferne blieben. Bei der Wahl in Toblach war die Differenz gar nur zwei Stimmen, doch wir werden sehen, trotz dieser imposanten Minoritäten auf Seite der Libe ralen wird die Sippschaft des dunkeln JnnSbrucker Wachstuben-Direktoriums stets mit frecher Stirne behaupten, es stehe das ganze Volk

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 16.09.1871
Umfang: 8
IX. in seinem Schreiben vom S. Dezember 1L6L an den Redakteur des Tiroler VolkSblatteS. SanlMg, .dru 1K. September. 1871^ s Die Würfel sind gefallen. ' ^.6. Der> heiße Wahlkampf ist vorüber in allen Kronlänhern, deren Landtage aufgelöst wurden, und das, warum wir so lanAe ge kämpft und gestritten, es ist erreicht — die Partei deS Rechtes, die Partei des Aüsgleichs, die katHolische Volkspartei tza^Zesiegt. ^ ^ ' <Der Landtag von Tirol wird für den Ausgleich mit mehr als ?/g Mehrheit'eintreten, ebenso der Landtag

es wieder aus allen Berichten, , die ^ uns zukommen, sie haben in ganz Oesterreich abgewirthschaftet. Nicht etwa die Bevölkerungen halb deutscher und halb czechischer, oder slovenischer Kronländer allein, sondern auch die Bewohner der dentfchen Kron- länder Öberösterreich und Tirol, die Landbevölkerung der deutschen Steiermark und Salzburgs haben der deutsch-liberalen Partei ganz ent schieden den Abschied gegeben. Es ist interessant fürwahr, aus liberalen Blättern die Gründe zu hören, womit sie ihre Niederlage

mit der entsprechenden Schulbildung, nicht die Genügsamkeit, Einfachheit Und Kraft macht das Volk in den Augen der Liberalen achtungswürdig sondern die Intelligenz. Dieses welsche Wort hat unter den liberalen Federn wie so viele andere seine Bedeutung eingebüßt, und es ist fast so weit gekommen, daß „intelligent' und „liberal' ein und dasselbe vorstellen. — Es ist daher eine ganz fehlerhafte Wiederholung, wenn liberale Mlätter^ schreiben, das intelligente Volk von da öder dort ist 'liberall ^ ^ ^ Dieses Wort wurde

hat u. s: w.! Nun diesen Vorwurf von einer Partei zu hören, die unter dem schützenden Mantel ministerieller Gnade so lange glücklich gewesen, von einer Partei, die Jahre lang das BeSmtenthum gegen das Volk benützt, oder eigentlich mißbraucht hat, das ist seltsam genug. Wir jedoch haben uns durchaus nicht zu beklagen, daß die Regierung etwas für uns gethan hätte. Es ist vielleicht wahr, daß jener lästige Druck, der seit Jahren die Regmungsorgane zwang, volksfeindlich zu stimmen und zu handeln endlich aufgehört

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Volksblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 26.10.1867
Umfang: 4
sein heißgeliebtes Vaterland zurückkehren wird. Möge sich Unser Wunsch erfüllend — Einem auö Wien hier eingetroffenen Briefe entnehmen voir, daß die radikalen Parteien in dcr Kaiserftadt entschieden Ober wasser gewonnen haben, und daß eS leider unmöglich scheine, dem Drucke zu wiederstehen, der vok jenen Parteien ausgeübt wird. Auf klärung und Bestätigung dieser Nachricht finden wir jetzt in den Blättern der Partei. Wir erlauben uns zwei bescheidene Anfragen: Wer ist Schuld, daß die radikale

Partei so stark werden konnte? Leidet auch dav Ministerium unter diesem Drucke? Die erste Frage brauchen wir nicht zu beantworten, dieser Mühe haben uns die Blätter der Partei enthoben, indem sie offen gestehen, daß sie mit dem Herrn Reichskanzler sehr zufrieden sind. Damit, scheint uns. beantwortet sich die zweite Frage von selbst, und wir gehen gewiß nicht irr?, wenn wir behaupten, daß für daS Ministerium ein Druck der radikalen Harte! gar nicht existirt, weil das Ministerium principiell

die Ansichten der Partei theilt, welche wir Tiroler mit dem Wahljpruch für Gott, Kaiser und Vaterland entschieden verwerfen. Wir erlauben u^s aber noch die weitere bescheidene Frage: Glaubt man denn gestützt auf die radikale Partei Oesterreich regieren zu können? Woher hat denn die radikale Partei daS Recht oder das Mandat im Namen der Völker Oesterreichs zu sprechen? Ueberhört man denn unter dem Ge- polter der Partei die Stimmen aus den Königreichen nnd^ändern so gattz und gar? Seit wann ist Wien gleich

weit bessere und größere Dienste geleistet als die Partei in Wien, die dermalen, wo gerade kein Feind von Außen an unsere Thore pocht, einen „unüberwindlichen Druck' ausüben soll. Wenn wir Tiroler aber so viel geleistet, so haben wir bewiesen, daß außer Wien auch wir in Oesterreich existiren, und weil wir dem Reiche just nicht ganz unerhebliche Dienste, und jedenfalls bessere als die radikale Partei, geleistet haben, so sind wir der Anficht, eö dürfte angezeigt sein, auch in Friedenszeiten

einmal auf die Wünsche der Tiroler zu hören, denen unsere Vertreter so lauten Ausdruck g>ben, aber der radikalen Partei gegenüber leider ganz umsonst. Diese Be trachtungen sind es, welche uns zwingen, schließlich den Satz auSzu- sprechen: Es ist nur billig und gerecht, daß man an kompetenter Seite die Stimmen nicht mehr blos zahlt, sondern, daß man sie wiegt; das aber heißt, wir wissen eS wohl, daS ganze System aufgeben, nach welchem man zur Stunde Oesterreich regieren will. Wahrend die radikale Partei ins religiöse

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