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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 17.12.1862
Umfang: 4
des Bürgermeisters Stimmengleichheit eintritt, die libe rale Partei den Sieg davon tragen. — Daß Schwaz dermalen nicht so glücklich ist, einen liberalen Bürger germeister zu haben, soll daher kein Hinderniß für alle andern Orte der Monarchie sein, und die liberale Partei nicht schwächen. Dieß ist die Anschauung der liberalen Männer in Schwaz; übrigens gestattet der Wortlaut der Entscheidung, wie ihn die „Tiroler Stimmen' brachten, in der Sache noch'manchen Zweifel, und es ließe sich daher auch manches Wort

einwenden. Der Fall scheint durchaus nicht so ganz klar ausgemacht, umsomehr da die liberale Partei, oder mindestens der Magistrat Schwaz noch gar keine Entscheidung erhalten hat, wo doch sonst üblich ist, daß beide Parteien ver ständigt werden, in diesem Falle aber nur der Bürger meister für seine Person es wurde, deßungeachtet fügen siw die Liberalen doch ruhig der hohen Entscheidung, und überlassen es der reaktionären Partei die große Neuigkeit von Haus zu Haus zu tragen und zu tri- nmphiren

anerkennen, daß es außer ihren Anhängern noch eine zweite Partei gibt, welche sie mit erfinderischem Witz „Zopfpartei' nennen; bisher haben sie dies noch immer geläugnet, und sich gebrüstet, es gebe in Schwaz nur eine, und dieß sei die ihrige, die ultramontane oder reaktionäre Partei. — So unerwartet gegenteilig auch die angeregte Enttäuschnng ausfiel, so sind die Männer der liberalen Partei viel zu sehr Freunde der Gesetz lichkeit, um nicht auch der Gegenpartei Recht zu gönnen, wenn sie wirklich Recht

. Wahrscheinlich werden sie selbe auch dem stocktauben alten Pf—. in die Ohren geschrieen haben, der bei jener eigenthümlichen Gemeindesitzung die De batten Wort für Wort so aufmerksam verfolgt hat, — wie die „Tiroler Stimmen' seinerzeit so rührend er wähnten. — Schließlich möchten wir der Rückschritts- Partei aus guten Gründen den wohlmeinenden Rath ertheilen, bei ihren wiederholten Versammlungen bei „Gs.' nicht neue Zankgeschichten zu berathen und auszuführen, um sich nicht nochmals zu blamiren

aber nicht wieder aufgenommenen Antrage ver dankt , war der durch seine außerordentliche Thätigkeit, eben so wie durch wahrhaft liberale Gesinnung rühmlich bekannte und allverehrte Dr. v. Figuly. 9hm zur Seite standen mannhaft die Herren Landesausschüsse Dr. Eigner und Moser, deren Konsequenz es ge lang, die vorgebrachtenAbänderungsanträge durchzusetzen. : Deutschland. ^ Aus Holstein, 10. Dez., erfährt man, daß dort die beiden englischen Noten einen großen Eindruck ge macht haben. Die Vorschläge des Grafen Russell stellen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 23.01.1867
Umfang: 6
nicht anklingen; eher sand die Darstellung der eventuellen Zweckmäßigkeit einer Beschickung des außerordentlichen Rei ch S tage« Eingang; aber selbst diesen Erfolg hatte der Abgesandte, weniger seiner überzeugenden Beredt- samkeit, als dem weiter oben von mir berührten Be denken der unbedingten Anschließung an die deutsch- liberale (die preußische Partei, wie sie der Abgeord nete nannte,) zu verdanken. Ueber die Wahlen auf dem Lande vielleicht ein anderes Mal etwas Näheres. Wien. — 2(1. Jän. Die Reise

1 Füllen getödtet haben. Viele Sckupfen nebst dem mit großer Mühe und Lebensgefahr auf den hohen Bergen gesam melten Heu wären von den Lawinen herabgestürzt worden. Im Thale Descrcggen soll der Schnee so hoch fein, daß die ältesten Leute eine solche Masse nicht gesehen ' haben wollen. Menschenleben ist bisher noch keines zu beklagen gewesen. 5- Meran, 21. Jäu. DaS liberale Wahlcomitö meldet, daß Herr»Bürgermeister Putz die Kandidatur für den Landtag angenommen habe und Herr Post meister Pardat scher

Glaubensbekenntnisses entweder angenommen oder zu rückgewiesen werden, würde sich arg täuschen. Sei es weil die Verhältnisse hier ganz andere sind, als in den übrigen Krouländern, da hier bei einer großen Partei es sich eben nicht um die Frage, ob mehr oder min der liberal, ob verfassungsmäßig oder nicht verfassungsmäßig handelt, sondern um die Frage, ob italienisch oder österreichisch — sei eö weil öffentliche Wahlagitationen gewissermaßen nicht im hiesigen Volkscharakier liegen. Nur der aufmerksame Beobachter nimmt

Partei gegenüber hier nicht auskomme; und die letzten Landtagsverhandlunaen andererseits geben ja das Zeugniß, daß die „klerikale' Partei, wie man sie hier heißt, in Innsbruck ja doch thue, waö ihr beliebe, es mögen nun sieben oder siebzehn wälfchtirolische Deputirte im Landhause sitzen. Diesen gegenüber erwiedern einige energischere Na turen, daß dies zwar der Fall gewesen, aber eben nur deshalb, weil hier die österreichische, sogenannte „gut gesinnte Partei'. ..das Herz in den Hosen

' habe, und bei jeder entscheidenden Gelegenheit am Kampsplatze fehle, so daß eben die rührige italienische Partei. die weder so klein, noch so unsähig ist, wie man sie von SS allzu devoten Federn manchmal schildern hört — über all den Sieg davon trage; und daß ferner, wie die meisten Abstimmungen des Landtages zeigen, die Ab- stimmungS -Nesultate ganz andere wären, wenn anstatt der 7 wälschtirolischen Abgeordneten deren 20 bis 2V, wie es nach der Wahlordnung sein könnte, im Land- tagösaale säßen, deren konservativster

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 10.06.1865
Umfang: 8
von Aberglauben.^!!) ^ Für diese Partei handelt es sich in erster Reihe, den Katho lizismus und damit das Christenthum von der Welt zu vertilgen. Alles, was zu diesem Ziele führt, ist gut, sei es die äußerste Centra lisation, der ministerielle und parlamentarische Despotismus, sei. es selbst der Umsturz der Verfassung von 1830, . unter welcher die Kirche in Belgien wohl gedieh./Der Liberale ist sonach nicht mehr, der politische Doct^är von ehedem, es ist der Antikatholik kurzweg, der Solidaire in den untern

, der Logenmann und Freidenker in den pbern Schichten. / Diese Partei, hat einen großen Theil der Presse in her Hand, sitzt in den Logen, in den ^ liberale» Vereinen, in den Gemeinde räthen großer Städte (namentlich Brüssel und Gent) und im Parlamente. Sie .hat .die Universität von Brüssel und zählt wenigstens auf di? von Gent ; sie hat die Mittelschulen großentheils und will sich nun auch des Elementarunterrichtes und der. Töchterschulen bemächtigen: „Der Widerspruch muß aufhören,'z sagte

nur die regrerungsuufähige Minorität (Minderzahl) zu bilden, höchstens geeignet, der äußersten Linken das Gegengewicht zu halten. Das ist denn freilich schon bedenklich genug, und wahrlich sehr wenig konstitutionell. Auch wird die Aufstellung durch die Thatsachen un- widerleglich Lügen gestraft. Seit fünfundzwanzig Jahren wurden von liberaler Seite alle Anstrengungen gemacht, alle Mittel politischer Be rechnung und Einflußnahme anfgeboten. um die conservative Partei .nieder zu bringen und sie in die Rolle immerwährender

Minorität zu drängen. Asse Mühe erwies sich jedoch vergeblich. Im Gegen theile, wo der konstitutionelle Apparat ruhig und regelmäßig wirken konnte, erhob er immer die Conjervativen zur Gewalt; während die liberal-doctrinäre Partei, um zur Herrschaft zu rücken und sich in derselben zu behaupten, immer zwei Dinge nöthig hatte: Die öffent liche Wühlerei und das Gewaltmittel parlamentarischer Auflösungen. Dagegen hatte die conservative Partei nie . zu solchen Mitteln und Auskünften zu greifen

es sich selbst mit ihm. Leider ist es nun erwiesen, daß eine täglich kühner auftretende Partei in Belgien offen dahinstrebt. dem Lande diesen katholischen Charakter zu nehmen; denn die schmerzliche Erfahrung lehrt, daß nicht mehr politische Parteien, sondern religiöse und antireligiöse, christliche und unchristliche sich gegen überstehen. Immer, mehr ringt sich dort eine liberal genannte Partei empor, die auf ihre Fahnen nicht mehr schreibt: Politischer Krieg den Conservativen, sondern: Religiöser Krieg der katholischen

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Volksblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 01.04.1868
Umfang: 6
widerstreitet, muß mit allen Mitteln niedergehalten werden.' So schrieb Karl von Rotteck, dieser sichere Kenner des Libera lismus, und was er gesagt hat, wird durch die liberale Partei Tag für Tag durch Thatfachen illustrirt. Zur modernen Rechtsanschauung. Vom obern Inn, 25. März. Die Neuzeit will alles besser verstehen und besser machen; nichts taugt ihr mehr, was bisher war. Und hat sie auch mit vielen Neuerungen Unglück, so gesteht sie doch nicht zu, daß sie nicht unfehlbar sei. Wie in vielen Dingen

sich täuscht, der Liberale hält sich stets für unfehlbar; der Freisinnige schont, ja schützt die Minorität, der Liberale tritt sie mit Füßen, sobald er selbst nicht mehr dazu gehört; der Freisinnige achtet religiöse Ueberzeugungen selbst, wenn er dieselben nicht theilt, der Liberale sieht auf jede positive Religion, ganz besonders aber auf den positiven Offenbarungs glauben mit souveräner Verachtung herab — mit einem Worte: der Liberale sieht und sucht nur sich; was seinem Vortheil und seiner Ansicht

der Familien, oder individuelle Rechte sein. Nach solcher rechtsmörderischen An schauung wäre eS möglich, daß eine Verfassung darauf gebaut weiter nichts mehr wäre, als ein großer Schleifstein, an dem sich alle Rechte der Länder und der Gemeinden, der Kirche und Schule, der Eorporationen und der Familien, der Privaten und freien Unterthanen müßten ab und wegschleifen lassen nach Belieben deS Staates uud der Träger der sogenannten Staatsgewalt. Unter diesem Gesichts punkte kann das große liberale

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 23.08.1871
Umfang: 4
Maßnahmen und Vorkeh rungen, welche in Betreff der demnächst bevorstehen den LandtagSwahlen für die liberale Partei sich als nothwendig herausstellen, ladetderAuSschuß des Liberal- politischen Vereines seine Mitglieder zu einer auf nächsten Freitag Abends 9 Uhr anberaumten Ver sammlung ein. Der Ausschuß wird hiebet mit einem vollständigen Programme über diejenigen Schritte, welche er für unumgänglich nothwendig erachtet, um der liberalen Sache dahier, wie immer so auch dies mal, zum Siege zu verhelfen

WillenSausdruck der hiesigen Libera len herausstellen. (Zur Wahlagitation ) Wie wir einem in der heu tigen Nummer des „Tiroler VolkSblattee' enthaltenem Wahlaufrufe entnehmen, wird von der klerikalen Partei der hiesige Kreisgerichts-Präsident Herr Carl Schu macher als Landtagscandidat für die Stadt Bozen aufgestellt. (Muthige Lebensrcttuug.) Gestern Abends hatte, wie uns berichtet wird, ein bei den Arbeiten an der beschädigten Eiscnbahnbrücke beschäftigter TaglShner das Unglück, in die Eisack zu fallen

ein. Graz, 20. August. Bis zum heutigen Tage sind fast in allen Landstädten liberale Wahlcomit6S consti- tuirt. Wo liberale Candidaten mangeln,, werden vom Grazer Central-WahlcomitS Candidaten empfohlen. In Iudenburg, Knittelfeld und der Umgebung von Graz sind die Aussichten für die Verfassnngspartei nicht günstig. Der LandeS-Commandirende, General Freiherr v. John, hat 89 in Graz wohnenden Pensionisten und Generalen wegen Nichlbetheiligung derselben an der Feier des Geburtstages des Kaisers

einen energischen Verweis gegeben. Graz, 2t. August. Gestern wurde eine Arbeiter - Versammluug in VoitSberg, weil ein Redner das Wort Social-Demokratie gebrauchte, aufgelöst. Im Unterlande haben die liberalen Wahlcomitä's ihre Candidaten bereits aufgestellt. Der Landeshauptmann Kaiserfeld hielt gestern in einer Wählerversammlung in Brück eine Rede übe? die Lage Oesterreichs : Man wolle, sagte der Partei führer, Frieden schaffen durch die Auslieferung deut scher Stammesgenossen. Das Nationalitäten-Gesetz

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 19.05.1869
Umfang: 8
die patriotisch-conservative Partei erringt gegenüber der Partei hdes Bettelpreußenthums/welche identisch mit der liberalen Partei «ist/ ik den ländlichen Wahlbezirken Sieg um Sieg. In den größeren Städten, wo der Fortschritt über Macht und Kapital, d. h. über Beamtenhum und Industrie unumschränkt verfügte, trug die Fortschrittspartei den Sieg davon. Mis jetzt sind/141 Wahlmänner namhaft gemacht, von denen 112 der patriatisch-conservativen Partei angehören. Wie ander wärts, so kennt man Wuch

in Baiern die Eigenschaften der Liberalen Partei, der es ein leichtes ist, um ihren Zweck zu erreichen, selbst das eigene Vaterland zu verrathen. Und da reden diese Sklaven niebriger Leidenschaft noch von'Freiheit des Volkes. ^ Nicht umsonst sind die Landesfarben in Preußen Schwarz und Weiß, indem nichts weniger als alles Licht,' sondern- auch? viele dunkle Schattenseiten sind. So berichtet man jetzt abermals aus Ost preußen von der immermehr steigenden Noth. Die Arbeiter fordern mit Ungestüm

nach schweren Gebürtswehen zur Welt. Das gerichtliche Verfahren gegen den Bischof von Linz wegen seines im vorigen Jahre confiszirten Hirtenbriefes wird fortgesetzt, und es bereits eine Vorladung an den selben ergangen. — Die Prager Universität hat wegen ihrer Adresse an den hl. Vater vom Minister Hasner eine Rüge bekommen:. CsrrespsndenM. Bozen, 16. Mai. (Der Vorfall in Schlanders und dessen liberale Beleuchtung.) Als ich am 10. Mai auf der Meraner Straße zuerst von dem Kondukteur der Vintschgauer Eilpost

und dann von Augenzeugen in' Meran den Vorfall in Schlanders erzählen horte, da dachte ich gleich an die noble Passion, mit welcher unsere liberalen Blätter sich über dies Ereigniß hermachen und das'-/' selbe in ihrer Weise gehörig ausmalen werden. Vor Allem war zu erwarten, daß der von Amtswegen liberale Böthe mit einer Zeus- Donnerer -Miene sein: Huos ego! brüllen werde. Und wahrlich, sie ließen nicht lange warten, die Verfertiger der öffentlichen liberalen Meinung, mit ihren Berichten, die aber Anfangs etwas mager

in dieser Sache etwas zu sehr Partei. Wir konstatiren jedoch selbst aus diesem (mitunter merkwürdig stylisirten) Berichte, daß' Graf Manzäno dem Redner das Wort entziehen wollte und die Versammlung auflöste, wegen etwas, was noch nicht gesagt wurde, sondern blos nach seiner Vermuthungwahrschein« lich würde gesagt worden sein, wenn er hätte weiter reden lassen. Dadurch (und nicht durch „versteckte Ausfälle' der Redner) entstand die Aufregung der Versammlung, — von einer fanati» sirten Volksmasse war vorher

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 26.08.1871
Umfang: 8
ein. Und zwar sind dieselben wie sich bei den wackern Oberösterreichern versteht, sehr günstig. ES werden nur VolksvereinSmänner gewählt. In der Stadt Linz habe sich, meldet daS dortige Volksblatt, eine gemäßigt liberale Partei gebildet; die diesbezüglichen Programme unterzeichnet von den ansehnlichsten Personen der Geschäftswelt, seien bereits in den Straßenecken angeschlagen. In Bezug auf die religiöse Frage heißt eS in dem Programm: Was die auf religiösem Gebiete hervorgetretenen Fragen betrifft, so erklären wir, daß wir die Aufrechterhaltung

hat die Einigkeit während der Wahlen bereits ein großes Loch bekommen. Es sind zwei Partei- schattirungen, die sich entgegentreten und zwar die: „Vorgeschritten- Liberalen' und die „Bloß-Liberalen.' Der Liberalismus beider mag Nicht weit her sein. Gemeinderath Löblich ist sogar so gütig in einer Candidatenrede die Möglichkeit eines Ausgleiches anzuerkennen. „Lassen wir den Ezechen die Spielerei, (!) den Kaiser zum König zu krönen' ruft er aus. Die Klagen wegen der Erweiterung des Wahlrechtes gehen noch immer

fort. Es scheint, daß die Liberalen, welche^ so oft und viel von dem freien Volke geredet haben, daS Volk fürchten. Ja selbst in Wien kann diese Partei das Volk nicht mehr wie ehedem mißbrauchen. Die Börse scheint — so klagen die Liberalen — mit der födera listischen Umgestaltung Oesterreichs einverstanden. Sie „ahne die Confequenzen noch nicht,' meint in ihrer Weisheit die N. fr. Pr. Wir meinen die Börse fürchtet den finanziellen Ruin durch den Libera lismus. Mehrere Wahlversammlungen

haben am 22. August in Wien stattgefunden, sowie eine Wahlbesprechung der katholischen Partei in Wien, bei welcher man sich über die in den verschiedenen Städte-und Landwahlbezirken Niederösterreichs aufzustellenden Candidaten einigte. Bei dieser Gelegenheit wurde mitgetheilt, daß bereits 68 katholische Casino's in Niederösterreich bestehen. Eine Wahlinstruktion soll aus gegeben werden. Eine sehr bewegte Wählerversammlung fand sich gestern „beim Sperl' in der Leopoldstadt in Wien zusammen. Man erwartete

würde? (Stürmischer Beifall.) Wir wollen darum Mann an Mann, Schulter an Schulter feststehen, um unser Oesterreich vor diesen Oesterreichern zu wahren.' (Minutenlanger, stürmischer Beifall.) Wir können wirklich in unserm Parteiinteresse solche unpatrio tische, thörichte und fanatische Auslassungen von Seite deutsch-liberaler Candidaten nur wünschen. Das halbwegS noch vernünftige Volk muß einer solchen Partei mit Abscheu den Rücken kehren. Die Grazer „TageSpost„ meldet: In hiesigen Beamtenkreisen erwartet

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 10.10.1868
Umfang: 4
Progressisten und die Demokratie. Die Union liberale ist eine Kompromiß- Partei, die ihre Stiftung O'Donnel verdankt, an de ren Spitze zur Zeit Marschall Serrano (Herzog de la Torre) steht. Derselben Partei gehören die Con- tre-Admiral Tope und General Dulce an. Die ei» gentlichen Progressisten zählen zu ihren hervorragen den Führern Don Olozaga, General Rodas, Oderst Balderich. Prim, der bisher als der geistige Ches dieser Partei galt, dürste vielleicht heute schon der letzten Fraktion beigezählt

ihren letzten Resten und in Jsolirung auf der Halb» «nsel fort, ihre Stärke hauptsächlich aus den baS- tischen Mbirgöprovmzen der Nordens ziehend. AuS der durch die Niederlage der Carlisten zur Herrschaft gelangten Partei haben sich nun im Laufe von drei Dezennien nachstehende neuen Partekkmente ent wickelt. Zunächst ein konservativer, da« unter dem gestürzten Gouvernement daS ministerielle bildete und sich wieder in die beiden Fraktionen der Pnros (Neu katholiken), die Brutstätte

der Hofkamarilla, die An« Hänger der Patrocinio und deS Pater Claret, und der fälschlich sogenannten ModeradoS, deren Chef ehemals Narvaez war, theilt. Als Repräsentant der PuroS (der äußersten Rechten) gilt Graf Eheste, wäh rend General Marquis v. NovalicheS zu den Mode radoS zählte. DaS Brüderpaar Concha gehört einer unbestimmten Parteischatlirung an, die zwischen den ModeradoS und den Liberalen ihre Stellung hat. Die Liberalen gruppiren sich in drei Fraktionen : die Union liberale, die eigentlichen

werden, der demokratischen Fraktion, daS heißt den Republikanern unter der Führerschaft von Orense (Marquis de Albaida). Die republikanische Partei in Spanien hat folgen der Programm veröffentlicht: Föderative Republik. Espartero, durch die CorteS zu ernennender, aber bis zu deren Zusammentritt provisorischer Ministerpräsident; allgemeines Stimm recht ; vollständige und absolute Neutralität, falls eiu Krieg zwischen Frankreich und Preußen oder zwischen irgend andern Mächten ausbricht; sofortige Entlassung aller Soldaten

Regie rung. Ich werde die Nation regieren bis zum Zusam mentritte der constituirenden CorteS, welche den Volks willen formuliren werden. Ich werde mit der Re volution identische Männer wählen und ermähne die Armee zur Einigkeit, Disciplin, zur Brüderlichkeit mit dem Volke und zum Patriotismus.' Ja Valencia und Denia fanden republikanische Krawalle statt, welche unterdrückt wurden. * 6. Oct. (Tagesnachrichten.) Alle Generale der gemäßigten Partei, welche gegen die BefreiuugS- Armee kämpften

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 17.11.1866
Umfang: 8
, daß ! .die liberale Partei selbst die Allianzmit dem Feinde nicht-mehr ^ schmählich findet, wenn sie aus dieser Alliauz für sich Vortheil ziehen kann. — Vor, kaum 5 Monaten hat Deutschland den Krieg au Preußen - verkündet, und schon sind es bald drei Monate, daß das große deutsche , .Volk, dieses kriegsverkündende Deutschland in dem kleinen Preußen' untergegangen ist. — Wir Tiroler hätten es für unehrlich und nn- ' männlich gehalten in der Zeit> wo der Feind das Reich überschwemmte, vor den Thron hinzutreten

unsere vereinigten deutschen Antonomisten und Centralisten nach dem „engern Reich srath'; wir Tiroler begehrten Waffen!— Während dieser und jener liberale Gemeinderath aus seinem Krähwinkel der kaiserlichen Regierung naseweise genug Lehr und Weis gab, wie sie das Reich zu regieren habe, richteten die tirolischen Gemeinden Lojalitäts- adressen an den Kaiser. — Während die Reichshauptstadt den Feind außer Sicht mit Koth bewarf, nnd vor dem Feind in Sicht ans voller Kehle „offene Stadt' schrie, riefen

und unser Programm braucht nicht erst von» Landtag berathen und beschlossen zu werden. Um die Durchführung handelt es sich, und diese hat von jeher das Volk übernommen. Thaten einzig und allein und durchaus nicht reichsräthliche Debatten über dieses und jenes liberale Schlagwort . brancht es in Zeiten, wo die Reichsfeinde die Reichsgränze überschritten haben. Merkwürdig, der Tirolerbauer versteht seit mehr als 100 , Jahren, was die großen „Staatsmänner' der Neuzeit im katholischen Oesterreich nicht verstanden

. ^ Aus Pergine schreibt man dem T. B., daß man daselbst zu Ehren des an diesem Tage in Venedig einziehenden Königs politisch demonstrirt habe. Etwa 30 Personen haben nämlich Festkleider angezogen, und sich mit revolutionären Abzeichen geschmückt, darauf sind sie spazieren gegangen. Anschließend schreibt der (Korrespondent: Die italienische Partei tritt überhaupt jetzt mit einer Sicherheit und Unverschämtheit auf, die unglaublich scheint und hat es dadnrch bereits so weit gebracht, daß die gutgesinnte Partei

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 21.02.1871
Umfang: 6
, welche als RegierungS- Organ über die Parteien stehen soll, gegen Klerikale und Liberale billiger handeln, korrekter vorgeben, als eS den Wählern selbst anheimstellen, ob sie mit der beabsichtigten Wählervermehrung einverstanden sind oder nicht? Sind sie es, — nun so hatten die Klerikalen recht, wenn sie behaupten, die Bürger schaft sei für sie, und sie mögen sich ihres Sieges freuen! Ist die Bürgerschaft BrlxenS aber nicht einverstanden, daß eine beliebige Ausschuß Majorität, so oft sie für ihre Partei

fl., und für die Kirche zu Brand in Vorarlberg den Betrag von 10V fl. allergnädigst anzuweisen geruht. Innsbruck, 21. Febr. Die „Neuen Tiroler Stimmen' berichten nun auch über die Auflösung des Brixner Gemeinde-RatheS. Sie bezeichnen bei der Gelegenheit unsern Rericht als tendenziös und in so ferne unrichtig, als es nicht wahr sei, daß eine anberaumt gewesene Ausschuß-Sitzung unter blieben sei, well der klerikalen Partei der Auftrag der k. k. Statthalterei, den Ausschuß eventuell auf zulösen, früher bekannt geworden

hat ten, dasselbe wieder znrück. Ihrer Partei auf diese Weise bei allfälligen Wahlen einen überwiegenden Stimmenzuwachs zu verschaffen, daran dachten die Klerikalen in Brixen bei der ganzen Affaire nicht im Mindesten. Mit solcher Unschuld und Naivetät erzählt der Artikelschreiber aus Brixen in den „N. Tir.-St.' den Hergang der Sache. Alotu proprio machten die Jesuiten ihre Eingabe und dann zogen sie sie wieder zurück und die Majorität des Brixener Ausschusses dachte gar nichts dabei! Was ist da fiir

-n werden , und daß somit die künftige Gemeinde-Vertretung Brixens in ihrer Ma jorität eine liberale sein werde. Dieser ihnen ent setzlichen Kalamität vorzubeugen, suchten fle den er sten Wahttörptr durch eine erkleckliche Anzahl von „unsere Leut'' zu verstärken, und sie trieben zu die sem Zwecke sechs italienische Jesuiten auf, die zu fällig graduirte Doktoren der Paduaner Universität sind. — Gut! diesen Versuch konnten sie ja ma chen, — sie dachten, jeder sorge für sich, — und Gott für Alle. Aber nach dem Grundsatze

: „was für den Einen recht Ist, ist auch für den Andern billig', kann man eS eben so wenig den Liberalen verargen, wenn sie über das Interesse ihrer Partei und für die Zukunft derselben wachten und den obigen Ver-such zu vereiteln suchten. Und das hat denn auch die rersas- sungStreue Minorität der Brixner Gemeindevertre tung gethan, die Sitzung verlassen, als obiger Plan aus'S Tapet kam und somit den Gemeinde- Ausschuß beschlußunfähig gemacht. Zugleich hat die Minorität eine Beschwerde an die k. k. Statthalterei

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 18.11.1868
Umfang: 6
, und ich werde gewiß nicht der Letzte sein, der im Falle eines Krieges selbst zur Fahne eilen wird, um für mein theures Oester reich einzustehen. Allein stehende Heere zu schaffen, welche ein System der Macht, aber nicht ein System der Frei heit begründen, dazu war die allgemeine Wehrpflicht, wie Scharnhorst sie verstand, nienialS bestimmt. TieseS liberale Prinzip ist zu dem geworden, zu dem das liberale Prinzip des allgemeinen Stimmrechteö herab- gesunken ist. Es ist eine Maschine für die Macht gewor

seien. — Wir wollen diese Zahl gar nicht einmal bestreiken, aber die Art und Weise wie diese Adressen beigetrieben, und welche un richtige Angaben über das Schulgesetz verbreitet wur den, beweist hinlänglich,daß man auf jenerSeite mehr das Partei-Interesse als die Bildung des Volkes in'S Auge gefaßt hat. — Die Kaiserin von Rußland ist gestern Abends um 3 Uhr hier eingetroffen. Dieselbe wird bis morgen verweilen und bei ihrer Abreise vom König bis Würzburg begleitet werden. — Für die Ueberschwemmten

der anläßlich der spanischen Ereignisse gegebenen Erklärung, daß England an der Politik der Nichteinmischung festhalten werde. * Der Korrespondent der „Times' in ZNndrid sieht für Spanien eine neue revolutionäre Krisis an brechen, noch ehe die Thronfrage entschieden ist.^ Die Demokraten, schreibt er, gewinnen allmälig allent halben die Oberhand, und während diese Partei noch vor einem Monat so unbedeutend war, daß man über sie hinwegsehen konnte, wird man sie jetzt vielleicht schon in wenigen Tagen

gewaltsam niederwerfen müs sen. Als die provisorische Regierung gebildet wurde, drängte man die besten Leute aus dem demokratischen Lager zurück, was diese sich auch gefallen ließen. Von den weniger Uneigennützigen wurden viele in den un tergeordneten Stellen in den Provinzen und Kolonien untergebracht^ viele andere gingen leer aus, fchaarten sich zusammen und wurden bald für die herrschende Partei derRegierung, sowie für ihre eigenen fügsamen Parteigenossen zu stark

. Diese sind es, die von keiner konstitutionellen Monarchie hören wollen und mit Ent schiedenheit die Republik fördern. Sie beschweren sich über Trug und Verrath, erklären, die Regierung habe die Entscheidung bereits durch ihre Erklärung für Montpensier beeinflußt, die Wahlen feien nur Schein manöver, und die aus denselben hervorgehenden EorteS könnten nur zu Gunsten der Regierung stimmen, doch die demokratische Partei werde mitAuswand allerKräste bei den Wahlen kämpfen, und sollte sie dort geschlagen werden, ihreSache in denStraßen

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.07.1865
Umfang: 4
, beinahe eirrem einfachen Bauer unterlegen, der in jenem Dorfe Niederbrechen wohrrt, wo die Klerikalen eine liberale Wahlversammlung gesprengt haben. In dem streng katholischen'Wahl bezirk Hadamar unterlag ein sehr einflußreicher urrd vormals liberaler Mann, der Großhändler Joseph Siebert, der sich erst in neuester Zeit den Klerikalen in die Arme geworferr, einem von der Fortschritts- Partei aufgestellten Bauer. Die 13 liberaler: Abge ordneten, Lang, Brarrn, Naht, Scherrk, Born, Knapp, Mohr> Bausch

vollständige Nachrichten über die gestern in den 24 Wahlbezirkerr des Landes vorgenommenen Wahlen zur Zweiten Kam mer vor. Vor vierzehn Tagen schrieb ich Ihnen: vierzehn Sitze sirrd den Liberalen sicher, vier der: Kle rikaler:, um die übrigerr sechs wird gekämpft. Heute kann ich hinzufügen: dieser Kampf ist überall zu Gunsten der Liberalen entschieden. In der neuen Kam mer verfügt die Fortschritts-Partei jetzt über 20, die klerikale nur über vier Stimmen. Die Gorrverne- mentalen, für die namerrtlich

, — und wie sie alle weiter heißen, die gefürchteten und gehaßten „Einsylbigerr' — sind alle wieder gewählt und noch sieben weitere Liberale dazu. Ende dieser Woche werden die Wahlen zur Ersten Kammer Statt finden. Sie werden ohne ir- gerrd eine Ausnahme auf Liberale fallen. Was dann? „Eine noch schrecklichere Wiederholung der schreckli chen Katastrophe von 1848' heult die officielle nassau- ische Landeszeitung, indem sie zugleich für die nächste Zukunft zur ungcmeinen Belustigung des biederen Matrosen begleiteten ihn. Nachdem

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 03.12.1864
Umfang: 8
; die Stiftungen der unkatholischen Neuzeit dagegen sind trotz der freimaurerischen Universität Brüssel spärlich und. kärglich. Also hinweg mit jenen altfränkischen Clanseln, und Alles in einen Topf geworfen! „Dem Zeitgeiste gemäß,' sagt eine Brüsseler Correspondenz der „N. f. Pr.', „will die liberale Partei den Studien und den Studenten ihre Freiheit gewahrt und die Ge lehrsamkeit der Znkuust nicht durch Grundsätze und Vorschriften der seit Jahrhunderten im Grabe modernden Studien-Wohlthäter geregelt /sehen

. Sie will die weltliche Verwaltung und Controle der alten und neuen Stiftungen', d. h. vor Allem keine Verwaltung. mit noch so unschuldigen^ katholischen Anhängseln. Es wäre hingegen gar nichts emzuwenden, wenn sich, die „liberale Partei' auf die Aieft>rm ihrer eigenen Stiftungen beschränkte ; wenn sie aber ihr mageres Stistungs- ßnt mit dem reichen katholischen zusammenwirft, und auch nnr so billig rst, ihre Angehörigen und die Katholiken zu gleichen Theilen zu betheilen, so ist doch der Gewinn ganz und gar

wir uns nach Belgien. Die Fortdauer des belgischen Ministeriums hing dieser Tage an einem Haar; eine kleine Neigung .des Züngleins der Wagschale im Senat auf die. ministerielle oder liberale Seite hat seinen Bestand wieder gefristet. Dem Senat lag ein in der zweiten Kammer schon durchgegangener Gesetzentwurf über die Verwaltung und Verwendung von Studienftiftungen vor, der jene Verwaltung „in Einklang mit den modernen Institutionen Belgiens bringen' , sie in die Hände des Staates liefern, „verweltlichen

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 19.12.1865
Umfang: 4
Prag, 16. Dez. In der heutigen Sitzung des Landtags haben Fürst Carlos Auerspcrg, Altgra Salm, Graf Hartig und Graf Altbann ihre Man date niedergelegt und diesen Schritt in folgender Weise motivirt: Der Vertreter der Regierung, Gra Lazanzky, habe anläßlich der Adreßdebatte erklärt, der Reichsrath habe niemals zu Recht bestanden. Hiedurch seien die Wkitglieder des sistirtcn Reichs- rathes dem Höhne und dem Gelächter der reichraths- feindliche Partei preisgegeben worden. Um ähnlichen Scenen

, der das alsbaldige Aufhören dieses peiillichen Znstan- des hofft und wünscht, ur»d im Vertrauen auf das Kaiseewort der schleunigsten Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Rechte nnb damit der Wiederbe lebung des Vertrauens auf das sehnlichste cntgcgen- ieht. Wer es nicht glaubt, der komme und sehe, und höre! Wenn dein aber so ist, wird man fragen, wie ko»mnt es denn, daß wenigstens die bekanntlich liberale Fraktion des Landtages gar kein Lebenszei chen in dieser Hinsicht gegeben hat? Die Antwort hierauf

ist ganz einfach. Die liberale, verfassungs treue Minorität des Landtages ist nun einmal durch die Gewalt der Umstände vorderhand auf die Defen sive angewiesen. So lange auch die Gegenpartei schweigt, besteht eben auch keine wie immer geartete Zustimmung des Landtages zu jener Richtung und zu jener Wendung der Dinge, zu welcher man von geivisscr Seite die Regierung immer weiter und weiter drängen möchte. Unter diesen Verhältnissen kann es »licht in der Absicht der Verfasslingspartei liegen

, durch die Initiative ihres Auftretens die. schlummern- den Gegner zu provociren nnb durch den unwidersteh lichen Reiz, der liberalen Opposition ihr Uebergewicht fühlen zu lassen, zu einer Gegen-Demonstration zu zwillgen. Ich sage zwingen, denn hätte die Partei der gegenwärtigen Landtags - Majorität wirklich von freier» Stücken innere Lust gehabt, sich jubelrrd zu ma»»ifcstire»l, so hätte sie es »vohl schon lange gethan. Aber der Jubel dieser Partri ist nicht so groß, ja er ist sehr zweideutig, und die Regierung

»vürde sich sehr täuschen, »venu sie sich je dem Wahne hingäbe, diese Partei befriedigen zu können; denn so »veit, um ein solches Ziel zu erreichen, kailn wohl kein Dtiilisterilun in Oesterreich gehen; davon »vird sich die Regierung überzeugen, wenn sie noch nicht überzeugt ist. — Sollte aber diese Partei in irgerld einem Augenblicke ihrer Umwandlnngen provocirend hervortreten, so »vird sie die Mitglieder ver verfassungstreuen Fraktion, welchen- Schattirnngen sie auch angehören »nögen, sammt

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 07.11.1863
Umfang: 4
. Aus den Nationalrathswahlen ist zu erwähnen, ^ daß in Wandt die altgouvernementale Partei vollständig erlegen ist; sogar ihr Haupt Delarageaz konnte nicht durchdringen. In Schwyz haben die unverrückt am Ruder befindlichen konservativen Herren den Aerger gehabt, daß neben Landammann Styger als zweiter Nationalrath der gemäßigt liberale Oberst - Lieutenant Benziger von den Liberalen durchgesetzt ward. Der Kanton Zug sendet wieder seinen liberalen Henggeler, trotz aller von den Konservativen angesetzten Hebel. Sämmtliche

vielmehr sich stets durch eine besondere Schvnma- lerei zu Gunsten der ungarischen Achtundvierziger-Partei aus. Um so auffallender muß nun in demselben die nackte Prophezeiung erscheinen, daß Kroatien und Sla vonien den Reichsrath beschicken werden. — 2. November. In der Agramer Zeitung plaidirt ein Herr Polikary Paravic von Csubar sehr nachdrück lich für die Beschickung des Reichsrathes von Seite des dreieinigen Königreiches, und bezeichnet dieselbe als das einzig mögliche Rettungsmittel

der kroatische Landtag zu obigem Zwecke einberufen werden sollte, die sogenannte ma- gyarenfreundliche Partei daran nicht zu betheiligen, sondern auch weiter passiv zu bleiben gedenkt, so dürfte ber Ausgang dieses Landtags kaum zweifelhaft sein.' DerrLsGkmid. Kassel, 2. November. Die „Kasseler-Ztg.' ver öffentlicht den Landtagsabschied vom 31. Oktober 1863. Zu ihrem nichtamtlichen Theil stellt sie eine Aufklärung fifar die in der Nacht vom 31. Oktober durch den ^andtagskommissär vollzogene Verabschiedung

Operationslinie von Veraeruz bis Mexiko vollständig sicher gestellt werden könnte. Lrmberg, 4. Nov. Die angeblich in der Stärke . von 600 Mann zu Fuß und 230 Berittenen am 1. nach Volhynien' übergetretene Schaar hat, von den Ruffen zurückgedrängt, im Zolkiewer Kreise am 3. die Waffen gestreckt. 400 Mann, über 100 Pferde, Waffen und Munition wurden übernommen. Paris, 4. Nov. Eine Broschüre: „Die liberale Opposition von 1863,' erregt Sensation. Verfasser muthmaßlich im Ministerium des Innern. Die Mai wahlen

seien eine wahre Revolution gewesen. Die große Partei schaare sich um die nationale Fahne des parlamentarischen Kaiserthums. Die Dezembristen seien heute dessen Verderben; Frankreich fordere seine Freiheit. Das Unververweigerliche muß wie einst in England, jetzt in Oesterreich, auch in Frankreich gegeben werden: Preßsreiheit, Aufklärungen über Regierungsschritte, Sprechsaal für Volksreklamationen, Wahlfreiheit, Ge meindefreiheit, Selbstwahl der Maires, Abschaffung der Sicherheitsgesetze, persönliche

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 04.02.1867
Umfang: 4
und auf oie sich kein Mensch verlassen kann, um allerwenigsten die Kon servativen.' * Frhr. von der Pfordten, gewesener bairi- scher Ministerpräsident, ist auf seiner Reise nach Ita lien sammt Familie hier eingetroffen unv im^,,Gast- Hose zur Kaiserkröne' abgestiegen. Derselbe W mit dem heutigen Frühzuge weitergereist. - tei sich wegen Ausstzllung einer gemeinschaftlichen Ein- didatenliste zu besprechen, falls die liberale Partei Deutschtirols die Bedingungen annehmbar finden würde. Es sind dies außer

Barbier angeregte, von Eobden, Huxley, Thndal n. A. freudig aufgenommene und schließlich durch den anerkannten Schulmann Dr. Leonhard Schmitz in Deputirten im Landtage bewies, in zehn Fällen we nigstens neunmal mit der deutschtirolischen liberalen Partei gehen wird, einen sehr großen Einfluß auf die künftigen LandtagSverhandlnngen haben muß. ist leicht einzusehen. Am 23. d. M. sind zwei Herren dieser Wählerklasse auch bereits nach Bozen und Innsbruck England verwirklichte Plan zur Gründung internalio

der Ausnahme von vier wälschtirolischen adeligen Großgrundbesitzern in die gemeinschaftliche Candidatenliste, die bindende Ver» pflichung seitens der Führer der liberalen deutschtiro lischen Partei, in der Frage wegen Beschickung des außerordentlichen Reichsrathes sich den Beschlüssen der Majorität zu unterwersen und keinesfalls durch Verlassen des Saales den Landtagsbeschluß unfähig zu machen. Es wird ihnen dabei übrigens daS Recht eingeräumt, ihren deutschen Ilandpunlt nach Kräften zu vert. eidigen

des Aktes war die konser vative Partei in Massen formirt und gut organisirt, während die liberalen Wäzler in äußerst geringer Zahl vorhanden, erst allmälig ms Gefecht kamen. Der Kampf dauerte nicht lange, die Erstere blie? Sieger und die Letzteren mußten ungeachtet aller An strengung das Feld räumen. — Paut Baron o. Gio- venelli erhielt von den 13V erschienenen Wählern 77, Pardatscher hingegen 53 Stimmen. Die Resultate der andern Wahlorte sind noch unbekannt und wird das Gesainmtresultat seinerzeit

.) DaS Gefammtrefultat der WahldeS ganze» Wahl bezirke» Meran, GlurnS, Kalter» und Tramin ergibt, daß von 448 Wählern Baron P. Glovauelli mit 3Z7 Stimmen gewählt wurde. Der liberale Kandidat Pardatscher erhielt vt Stimmen. * Iuflsbruck, 2?.,Jan. In Wälschtirol, schreibt man der ,,Tr.' Ztg.,, wird die Bildung einer „Mit- telpartei' angestrebt, der alle wälschtirolischen, auf dem Landtage erscheinenden Deputirten sich anschließen sollen. Daß diese Mittelpartei, die der Sachlage nach- und wie das Verhalte

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 30.11.1871
Umfang: 4
wiedergewählt. An Stelle früherer zwei Elericaler wurden diesmal zwei Liberale gewählt. Laibach. 27. Nov. Die LandtagSwahlen werden in den Landgemeinden am >2., in den Städten und der Handelskammer am 14, im Großgrundbesitze am l». Dezember stattfinden. Prag. 27. Nov Bei den Prager Gemeinderaths- wählen wurden die czechischen Candidaten gewählt. Die deutsche Partei hatte keine Candidaten vorgeschla gen und sich der Wahl enthalten. Heute Abends sand die Schlußsitzung der deutschen Abgeordneten Konferenz

' meldet diesen Morgen, tdaß Gouverneur De Decker seine Entlassung nachgesucht und erhalten habe; der eben erschienene „Moniteur' schweigt jedoch noch hier von. Verschiedene liberale. Bereine des Landes bereiten ÄeglückwünschungSadressen an Bara; ja sogar eine öffentliche Subscription zur Prägung eine? Medaille ist angekündigt. äSoeal- und Piovtaetat-EHrsak (Hofnachrichtea) Am 26. d. M. um halb 2 Uhr Nachmittags haben der Kronprinz Rudolf und die Erzherzogin Gisela auf der Reise von Wien nach Salzburg

der Hobenwart'schei Arglist, daS Wirken der im Dunkeln schleichenden Clique, die geheimen Trieb federn beim Sturze Beust's, der früher in gewisse» Kreisen „als Edelstein' galt, und die auch jetzt noch nicht erloschenen Hoffnungen der Föderalisten brachte die Dove'sche Wochenschrift interessante Enthüllungen. Ihr Preis ist sehr niedrig gestellt, und beträgt halb jährig nur 4 NeichSthaler. letzte Post Lin), 27. Nov. Der von Hohenwart aufgelöste liberale Gemeinde-Ausschuß von Perg wurde heute mir großer Majorität

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 18.11.1867
Umfang: 8
anzuerkennende Meinung gebildet hat. Hc MZien» 15. Nov. In konservativen Kreisen ist man sehr befriedigt, daß auch die liberale Partei sich bemüht, ihren wackern Vormann Dr. Streiter nicht in vereinsamter Stellung zu lassen, sondern daß auch sie in die Adreß - Bewegung eingetreten ist. ES ist dies das einzige Mittel, nach rein konstitutioneller Theorie, die doch die Liberalen auch als die ihrige erkennen, vor aller Welt zu konstatiren — auf welcher Seite die Majorität sich befindet. Es ist aber dabei

. Innsbruck» 17. Nov. Aus Anlaß der in Nr. 260 des „Boten' gebrachten Notiz, daß die von der libe ralen Partei Innsbrucks an das h. Abgeordnetenhaus gerichtete antikonkordatliche Adresse von Seite der Ge mäßigten insbesondere deshalb so viele Unterschriften gewinne, weil die nordtirolischen Abgeordneten wider das von der Regierung selbst der Volksvertretung zu gestandene SteucrbewilligungS-' und mithin auch Steuer- weigerungSrecht auftraten, kommt uns von betreffender Seite aus Wien nachstehendes

wird. ES war vorauszusehen, daß sich die Gegner besonders der «steuerfrage bemächtigen werden, um ihren Trumpf auszuspielen. Darum sei eS uns gestattet, auf diese Frage noch einmal zurück zukommen. Die letzte Zeit hat gezeigt, daß eine Partei hier jeden Hebel ansetzt, um Oesterreich auf der ihr beliebigen Bahn vorwärts zu schieben. Sie erkennt z. B. die Nothwendigkeit des Ausgleichs — will ihn aber in dritter Lesung so lange nicht zugestimmt wis sen, bis alle anderen Gesetzenlwürse die Sanktion er halten

damit auch das Geld bewil ligt , daß diese Söhne des Landes nicht verhungern; man möchte glauben, eS wäre das Normalbudget, wie Greuter eS verlangte, keiner Abstimmung mehr unter worfen; aber nein' man bewilligt der Regierung die Soldaten, kann aber jeden Kreuzer für deren Unter halt verweigern, in so lange etwa die Regierung nicht eine andere „liberale' Forderung bewilligt. Gegen einen solchen Zwang, in welchen dieses Recht leicht den andern Faktoren der Gesetzgebung gegenüber ausarten könnte — protestirten

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 22.10.1869
Umfang: 10
, und die Gefahrea derselben. Nach ihm kann Rouher vie etwas anderes sein, als das Werkzeug der per sönlichen Regierung. Gegen ihn wird auch ia dieser Kammer stets eine große liberale Partei mit aus reichender Slimmenmacht bestehen, um der Rouher' fchea Mehrheit jegliche Autorität zu benehmen. „Rou her', sagt der „Moniieur', und mit ihm jeder Un- parteiische, „ist unpopulär, daS Land setzt nicht daS geringste Vertrauen in ihn, hegt vielmehr eme na- Hberwindliche Adneigung gegen dessen Politik

unterzeichnet. Loeal- uuS Proviucial-Chrolli?. (GemeinderathSwahlen). Bei dea gestern stattge- fundenen Ergäazungswavle» im erste» Wahlkörper wurde» gewählt: Dr. Eduard v. Larcher, Albert Wacht ler, Anton Decorona, Heinrich Lob und Johann Kofler. Also wieder ei» Sieg der liberale» Partei. lHerr Dr. Josef Gasteiger,) Sekretär der Han delskammer, verschied heute Nachts nach längerer Krankheit. (DaS Theater) war gestern sehr besucht und fan den alle Nummern der chinesischen Zauberei wie der Akrobaten laute

sein Äbberufuugsschreibei». Al» dessen Nachfolger ist Oberst Schweinitz fast nazwei» felhast anznseHe». Berlin, 2l. Oct. Die gesammte Fortschritts partei inr Landtage beantragt eine Resolution, die Regierung «Sge auf Ersparnisse im Bnudesheer« nnd Diplomatie ans allgemeine AbritstnaA hinwuken. Paris, 21. Oet. DaS MemorialDiplomatiqn« bestiittigt, d.,k eine Zusammenkunft zwischen de« Kaiser von Oesterreich uns dem König von Italien» festgesetzt sei. Cattaro, 2U Oet. Eine TruppeuabtheUnn» entsetzteCerkoice

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 26.01.1863
Umfang: 4
, .wenn sie zum Entgelt dafür auf dem Landtage gegen die Glaubens einheit stimmen würden. DaS Märchen wurde von der „Volks- und Schützen-Zeitung' so ernst genom men, daß sie in ihrer letzten Nummer gegen die ganze liberale Partei eine förmliche Anklage auf Landes-- verrath daraus formulirt, und dieselbe aufforderte, sich über folgende drei Punkte zu rechtfertigen. Die liberalen Abgeordneten sollten einmüthig er», klären: 1. daß sie mit den in den Landtag gewählten Wälschtirolmi keinerlei Verhandlung zu einer Ueber

N. v Goloegg in der gestrigen Innzeitung mit folgender Erklärung: »Die Tiroler Schützenzeitung erzählt in ihrer Nr. tl) vom heutigen Datum der »Eidgenössiicheu Ztg.', Nr. 13 nach, daß der Tiroler «Abgeordnete Ritter v. G. ans Bozen im Namen der liberalen Partei su!» >os» den Italianifsimi den Vorschlag gemacht habe, ihre separatistischen Bestrebungen zu unterstützen«, d. h. Wälschtirol von Deutschtirol. Oesterreich nnd dem deutschcn.Bniidesvirbanbe sondern zu helfen. Zudem ich Gefertigter

tages zu bewegen, und zwar aus eigenem Antriebe und nichts weniger. a!S «i »n N am c n der liberalen Partei' oder «3 Liberaler« oder irgend einer zweiten Person. Ich habe mir erlaubt, Hrn. Joh. de Pretis dazn einzuladen, indem ich gerade diesen Herrn für einen der geachtetsten und einflußreichsten Depntirten deS italienischen Landestheiles gehalten und noch halte, unv weil ich der Meinung mich »«möglich einschlagen kann, daß das Erscheinen aller tirolischen Abgeordneten beim Landtage unserem

, einem Herrn Deputirten aus Wälschtirol, weder i»i n Namen der liberalen Partei« noch in meinem eigenen, weder „sub ross' noch öffentlich, weder einem .Italianissimo' noch einem Cvdino zuzumnthen, „gegen die religiöse Einheit zu stimmen.' um ihn der Unterstützung einer deutschtiro- lischen Partei zu versichern, wenn eS sich um »sepa ratistische Bestrebungen der Italianifsimi' handelt, i Ein solcher wahnsinniger Vorschlag wäre wohl jedem, der die Gesinnungen der liberalen deutschtiroli- scheu Abgeordneten

, und diese nur von den Spitzen .der ultramontanen Partei selbst, die Masse der Katholiken ist der Sache ganz fremd geblieben. Unter solchen Umständen will man sich jetzt an eine bereits bestehende Lehranstalt anschließen und diese den beabsichtigten Zwecken so viel als möglich anpas sen. Man hofft die zn Münster bestehende philosophisch- theologische Lehranstalt in eine vollständige Universität mit ausschließlich katholischem Charakter umwandeln und die hierz i weiter erforderlichen Mittel durch Privat beiträge beischaffen

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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 23.02.1867
Umfang: 8
auf des Meisters Wort — gründlich abgethan und das liberale Prinzip freier Forschung beim Durchgehen der Bozner Zeitung sorgsam ange wendet haben, mögen auch eben dadurch unsere Resultate mit den Ansichten derselben sehr ins Kreuz gerathen. Unser Vaterland Tirol macht natürlich dem liberalen Blatte und seinem patriotischen Eifer manche Sorge. Denn Tirol ist noch immer „mit einer chinesischen Mauer umgeben,' noch immer will der Freiheits morgen nicht tagen und die ^sonne der Ausklärung

verwandelt. Dank der herrlichen, Gasbeleuchtung. — Die Constitution, so klagt die liberale Stimme ' weiter, will auch noch nie recht verstanden werden, so wenig Verfassungs treue sind zu finden; drum lobt und preist sie in allen Tonarten die mannhaften Streiter, die aus dem verfafsuugsmäßigen Landtage sich flüchtig machten, nm die verfassungsmäßige Behandlung der wälsch- tirolischen Frage durch ihre verabredete Desertion zu verhindern. Dabei findet sie es besonders trostvoll, daß die Davongelaufenen

mit den gar nicht Gekommenen doch eigentlich die Majorität ausmachen und durch ihre Retirade sich zu einer Wiederwahl bestens empfohlen haben werden (B. Ztg. N. 2); schlecht proephzeit. Eine weitere Klage ist, daß die Bauern gar so politisch un mündig seien, daß sie keinen Sinn haben für freiheitliche Entwicklung des Staates u. s. w.; nur wenn in irgend einem Winkel ein Paar Bauern irgend etwas recht Liberales leisten, oder doch wenigstens ein Paar liberale Kraftsprüche los lassen, dann kommt

im Schwemmteiche der Bozner Zeitung selbst zurückfällt? Uebrigens hat diesmal, wie es die B. Ztg. mit gerechtem Stolze austrompetet, selbst Reutte und die Großstadt Vils durch ein eigenes Reskript die glücklich erlangte liberale Mündigkeit ausgewiesen. (Schluß folgt.) Ueber den Zustand der katholischen Kirche in Griechen land.*) Griechenland ist das kleinste Königreich in Europa; es zählt mit Einschluß der jüngst erworbenen jonischen Inseln kaum 1,500,000 Einwohner. Trotzdem ist die Stellung Griechenlands

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