den 14: Febrnar. 1867. Telegraphische Depesche des „Boten'. Berlin. 1». Febr. Die bisher bekannten WSahlen zum norddeutsche« Parlament sind zu Gunsten der Liberalen ausgefallen. In den Ber liner Wahlbezirken sind sämmtlich Liberale; fer ner: Unruh. Michaelis, Wiggers. Gustav Frei« jag gewählt worden. In einigen Orten schwanken die Wahlen zwischen Bismarck und Forke»beck, zwischen Wartens und Twesten, zwischen Stephan! A»nd Wächter und zwischen Camphausen und Pfarrer Thiessen. Amtlicher Theil
gegenüber nicht vermuthet hätte. Wo ist da die Consequenz geblieben, wenn man einerseits Beamte schon wegen ihrer Stellung für den Beruf eines Ab geordneten nicht geeignet erklärt, und andererseits doch wieder, wie eben in Landeck, einen Beamten an die Spitze der Kandidaten stellte. Liberale Blätter haben wohl der Regierung vielfach die Beeinflussung der Beamten bei den stattgehabten Wahlen zur Last gelegt, aber es wird nach Obigem eingeräumt werden müssen, daß dieser Einfluß auf eine so geringe Anzahl
Meinung zu haben, die von der der „Tiroler Stimmen' abweicht, oder haben letztere wirklich die einzig wahre, unfehlbare in Pacht? Dafür, daß man einen sogenannten Libe ralen nicht mehr überall als SchreckenSmann ansieht, daß man einsehen lernen wird, daß auch die Liberalen ihrerseits als Partei so respektabel sind, wie ihre Gegner, und nichts anstreben, was dem Rechte und dem Gesetz entgegen ist, dasür können freilich die Beamten nicht. Np Von der untern Etsch, 12. Febr. Da nun die LandtagSwahlen
vorüber sind, erlauben Sie Ihrem Korrespondenten einen Rückblick auf dieselben zu wer fen. Das Resultat der Wahlen aus den Landgemein den, Städten und Märkten ist ein durchaus ungünsti ges, obschon mit Berücksichtigung der argen Wühlereien, deren sich die RevolutionSpartei zur, Einschüchterung der Wähler bediente, noch zu wundern ist, daß drei der Gewählten zur österreichischen Partei gehören. Man muß diese Hetze, wie die Deutschen es nennen würden, mitgemacht haben, um sich einen Begriff
Partei: aufgestellten Kandidaten zu geben, weil derselbe, wie männiglich bekannt, eine in politischer Beziehung unter dem Gefrierpunkte stehende Persön lichkeit ist, und sie demselben unmöglich die Kraft und Einsicht zutrauen konnten, die Interessen WälschtirolS zu wahren. Die zwei Wähler sollen daher, wenn ich recht unterrichtet bin, sich der Stimmenabgabe enthal ten haben, um einer Kandidatur aus Wälfchtirol, die unmöglich entsprechen konnte, keinen Vorschub zu leisten und um sich nicht gerechten