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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 04.08.1869
Umfang: 4
. Der junge Mann prüft den Boden, auf dem er steht, den er sich aneignen und bebauen will, mit scharfem Blick. Auch er übt Kritik, aber die liberale Kritik ist von ganz anderer Art, als die radikale. Sie entspricht uicht der Lust am Niederreißen, nicht der Lust zu vernei nen, sondern sie strebt die Wahrheit zu erforschen. ES ist ein tief positiver Zug in ihr. Sie reinigt eher, als sie zerstört. Der radikalen Kritik begegnet eS leicht, daß sie mit der zerbrechlichen Schale den frucht baren Kern verwirft

, den die liberale Kritik sorgsam ausschält. An Kühnheit bleibt diese nicht hinter jener zurück. Der Liberale wagt sich an die höchsten Fra gen und prüft Alles ohne Furcht, aber nicht mehr mit dem Leichtsinn deS Knaben, sondern mit der Ent schlossenheit des Mannes. Keine Autorität ist ihm so heilig, daß er sich ihr blindlings unterwürfe, er untersucht die Bedingungen ihrer Ansprüche, und hul digt ihr nur, so weit er diese berechtigt erfindet. Aber er bestreitet auch uicht die nothwendige Autorität

. Während der Radikale leicht die eine Autorität ver göttert und dir andere für Nichts achtet, prüft der Liberale alle Autoritäten und schätzt jede nach ihrem Werth. Die echte wissenschaftliche Kritik, wie wir sie z. B. durch Lessing vertreten sehen, ist vornehmlich liberal. Ebenso verhält sich der Liberale den staatlichen Ein richtungen gegenüber. Es fällt ihm uicht ein, daS Bestehende deßhalb zu verwersen, weil eS schon vor ihm entstanden und ans der Vergangenheit auf die Gegenwart überliefert

, welches schwächliche Radikale irriger Weise als Liberale betrachtet. Voran» zeichnet sich die erste männliche Jugend durch die Entwicklung der zeugenden Lebenskräfte au». Der juuge Mann sucht nun sein eigene» Leben selbst- ständig zu entfalten, eine ihm angemessene Stellung in der Welt «inzünehmea und zu behaupte». Men schen, welche auch indivivuet diesen jugendlichen Cha rakter haben, bewahren daher auch diese^ gestaltende Kraft. EineS der untrüglichsten Kennzeichen eines Liberalen im höchsten Sinn de» Wort

» ist die orga nisatorische Kraft, welche er im Leben zeigt. Die großen schöpferischen Geister der Weltgeschichte waren meistens Liberale oder hatten doch eine bedeutende liberale Eigenschaft m ihrem vielleicht gemischten Wesen. - - ' / ^ Der Schule entspricht daS Systematische. Die po litische Zeugungsirast bewährt sich im Organisiren. Wenn der Radikalismus daS Alte zerschlagen und den Boden für die Neubildung bereitet hat, dann ist eS eine liberale Aufgabe, den Neubau auf demselben auszuführen. In England

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 27.03.1867
Umfang: 6
besonder« wegen der Abänderung des Ge- uieindestatuteS von entscheidender Wichtigkeit in politi scher Beziehung. Martin Meyer entwarf ein umfassendes Bild von der Thätigkeit der Gemeindevertretung in den abgelau fenen sechs Jahren. In der ersten Hälfte dieser Pe riode habe die liberale Partei das Nuder in den Hän den gehabt und jeder Unparteiische werde zugeben, daß unter der Leitung des Altbürgermcisiers Adam das Gcmcindcwcsen zur allgemeinen Zufriedenheit verwaltet wurde. Die Partei-Interessen seien

anschließend, ganz besonders durch einige sehr auffallende Beispiele zu zeigen, wie die liberale Partei von den Gegnern stets ^gefoppt' worden sei. Redner wies gleichfalls auf die Abänderung des Gemeinde- Statuts hin, und fordn^te ganz besonders die Mit glieder des II. Wahlkörpers auf, alle Kräfte zur Er langung des Sieges anzustrengen. Als Kandidaten wurden vorgeschlagen für den I. Wahl körper die Herren: BlaaS, Metzgermeister; Schöpfer, Apotheker; Walde, Seifensieder; Martin Meyer

. Die , Eigenschaft, welche das liberale Comitö 'von seinen Kandidaten fordere, sei daher Tüchtigkeit und aufrichtiges Bestreben im Interesse der Gemeinde zu wirken. Der NeichSrathSabgeordnete Oberlan- iieSgerichtörath Dr. Leonardi bemerkte, daß die Gemeindewahlen auch gerade in politischer Bezie hung von der größten Bedeutung seien. Die Grund lage des Staates sei die freie Gemeinde, es gebe keinen freien Staat, wenn die einzelnen Gemeinden im reak tionären Sinne handeln. Die bevorstehenden Wahlen seien ganz

stets den Interes sen der Gemeinde untergeordnet geblieben. In den letzten drei Jahren habe die gegnerische Partei die Oberhand gehabt, kein Beschluß sei gefaßt worden, der nicht im Interesse dieser Partei lag. Nicht im Rath- haufc, sondern im Widdum seien die Angelegenheiten der Gemeinde entschieden worden und die Liberalen seien stets die „Gefoppten' gewesen, wenn sie eine, gemein nützige Einrichtung zu treffen beantragten. Redner wies auf die so dringende Angelegenheit der Erbauung einer neuen

« begonnenen GroHgrnudbesi4)er»»ahlen erlangte dieAZerfassungS- Partei bei abgegebene« Stimme«! eine Ma- jorität von l« Sti«»ne»n Petersburg. S7. März. Ein llkas des Kaisers ordnet die A»fhebungdes ^polnischen Neichs- rathes an. Belgrad, SK. März. Die Mkeise des Fürsten nach Konstantinopek findet am Donnerstag,? statt, um den Sultan den Drink für die Einräumiung der Festung al'nistatte». Die türkiseHeFahne tierblelbt neben der serbische». In der Pfattndler'schen Buchhandlung in Innsbruck ist erschienen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 21.07.1870
Umfang: 4
am Margarclhciiplay. Sien Alois Oppclil ^ xzerlin, -Leipzig und ^ 163. Innsbruck, Donnerstag den AR. Juli !8?S 56. Jahrgang. ,ks. Sl. ^I. Nichtamtlicher Theil. Oesterreich. ls. ls. n: im >ttttsürttc?. Aus der gestrigen Wahlschlacht des ad->ügen Großgrundbesitzes ging die liberale, ver fassungstreue Partei als Sieger hervor. Gewählt wurden mit 89 gegen 71 Stimmen die Herren: Fedrigotti-B osst Wilhelm v., k. k.LandeSgerichtS- ra h, mit 89 Stimmen. Goldegg Hugo NItier v., mit 39 „ Grebmer Eduard

der liberalen Partei ein Gleiches zu thun. Es siegte daher der verfassungstreue adelige Gioßgrundbesitz DeutschtirolS allein gegen seine vereinten deutsch- und wälschtirolischen Partner. Für Se. kaiserl. Hoheit den Herrn Erzherzog Carl Ludwig wurde gar nicht gewählt, da sich Hochdessen Vollmacht vcr- spälele. Herr Graf von Meran stand auf Seile der Majcriiät. Der Umstand, daß der Enkel HoserS auch vnfafsurgstreu wählte, rief, wie uns erzählt wird, eine Apostrophs von einem Mitgliede der Gegen partei hervor

und Zwietracht nnd Feind schaft in selbe zn tragen. Mag er noch so sehr in den sogenannten Plauderstuben gegen Regierung und Gesetz eifern und wüthen nnd alle verdammen, die sich erlauben eine andere Ueberzeugung zu haben als er, mag er trotz seiner Unerfahrenhcit und Un- kenntnib in politischen und volkswirthschaftlichen Verhält nissen in den Wahlversammlungen seiner Partei mit größ ter Arroganz über alles absprechen, was nicht von ihm angeratben oder gut geheißen wird, daS kümmert nns

nicht und ist als Gegensatz der andern Partei, obwohl von einem Fremden ausgebend, wenn auch nicht zn loben, da diese Versammlungen daö Tageslicht scheuen, nicht zu ver werfen. — Aber daö kann der PfarrgemeindeauSschuß wünschen und verlangen, daß der Friede in der Familie, wie in der Gemeinde nicht gestört werde, damit nicht auch in daiger Gegend jener seindselig: Zustand geschaffen werde, den Ihr ehemaliger Kooperator Martin FuchS im ganzen Tann- heimer Thale durch Veikennen seiner Stellung als Priester hervorgerufen

eines Land» tagSabgeordneten unter Betheiligung von 42 Wäh lern vorgenommen. Schon seit längerer Z it war die klerikale Wahlagitation fabelhaft. Die Kanzel, der katholische Leseverein und selbst der Beichtstuhl wurde eifrigst benützt, indem Denjenigen die Abso lution verweigert wurde, welche eine liberale Zeitung lesen, oder sich gar zu den VerfassungSsreunden zählten und nicht versprachen, keine liberale Zeitung mehr zu lesen, oder sich von den Liberalen mit Wort und Thal loszumachen; dafür wurden

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 01.04.1867
Umfang: 6
prangt, wollen wir Le benden immerdar getreu bleiben und handeln: Oeo, Imperators et ?str!a! Für Gott. Kaiser und Vaterland! Landeck am 25. März 1867. Sulzenbacher. Bezirksvorsteher. Nikolaus Wachter. Hauptmann der Landecker Kompagnie. Telegraphische Depesche des ^Boten'. Berlin, IR Mär;. Die national-liberale ReichStagSparthei beschloß die Interpellation an die Regierung zu richten. ol> die Gerüchte über Werhandlungen zwischen Frankreich und Holland betreffs der Abtretung Luxemburgs begründet seien

des BlirgerausschusseS wird von Herrn Martin Meyer der Vorwurs gemacht, daß sie in den letzten drei Jahren keinen Beschluß ge- faßl habe, der nicht im Interesse ihrer Partei lag. Das Lob, welches der Redner der liberalen Partei für die früheren drei Jahre, und somit auch sich selbst spendete, können wir gänzlich übergehen. Dk für obigen Vorwurf nicht ein einziger Beweis gebracht wurde, und Herr Martin Meyer die vielen einstim mig gefaßten Beschlüsse als Mitglied des Ausschusses kennen muß, da die konservativen

Inns bruck? Gewiß eben so wenig als die mexikanische, kretische oder die orientalische Frage eine Gemeinde- Angelegenheit einer Stadt oder eines Dorfes fein kann. Wir halten die hohe Politik in einem Bürger- ausfchuß für ein Unglück, für einen Ruin der viel fachen städtischen Angelegenheiten und zugleich sür eine große Lächerlichkeit. Ja wir berufen uns sür diesen Satz selbst auf eine liberale Autorität, auf Dr. Leonardi, welcher in der AuSfchußsitzung vom 13. November 1865 („Tirolerbole' Nr. 261

. S. 1087) unter Be rufung auf H. 63 des 'GemnndestatutS ganz richtig erklärte: der Ausschuß dürfe nur Gemeinde-Angelegen heiten. nicht aber auch politische berathen. Zum Schlüsse noch eine Aufklärung. Wenn sich der liberale Redner über die Nichtrealisirung mancher ge meinnützigen, ihm und den Konservativen erwünschten Einrichtungen beklagt, so wolle er den Grund in der liberalen Periode suchen, aus welcher die Konservativen ein Defizit von 59.250 sl. übernommen haben. Man sehe hierüber den Vortrag

und wollen über das Wirken deS Hrn. Bürgermeisters, den sie nicht ge wählt haben, kein Urtheil auSsprechen. sondern über lassen es der öffentlichen Meinung, zu bestimmen, wie viel der von den Konservativen erkorene Bürgermeister zum Gedeihen der Stadtgemeinde geleistet hat. Innsbruck, am I. April 1367. Mehrere „sogenannte' liberale Wähler. (Konservative Kandidaten-Liste ) Bei der am 25. d. sehr zahlreich besuchlen konservativen Wählerver sammlung im Gasthause zur Traube wurden, da der Herr Bürgermeister Dr. Josef Ritter

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 04.04.1867
Umfang: 8
, weil er sonst unmöglich zu dem Schlüsse hatte kommen können, er «.Leonard!) und seine Genossen wirkten durch ihre bisherige Haltung ini Landtage mit, Wälschtirol der Herrschaft der deutschen liberale» Parte, »u unterwerfen. Dr. Leonardi weist nun nach, daß die deutsche liberale Partei bei jeder Gelegenheit den gerechten Wünschen WälschtirolS Rechnung getragen nnd dasselbe vertheidigt habe, während Wälschtirol der Gegenpartei die Beseitigung des seinen Bedürfnissen entsprechenden GemeindcgesetzeS und die Verweigerung

csitolica' den Wählern der drei wälschtirolischen Land- togs-Abgeordneten gemachten Vorwurfes, daß sie ihre Stimme nicht einem konservativen Kandidaten gegeben hätten, da diese liberalen Abgeordneten Wälschtirol der liberalen deutschen Partei dienstbar machten, be merkt Dr. Leonard», daß der Hr. Korrespondent der ,,Voce caltlilicu' Wälschtirol eben gar nicht zu kennen und auch weder LandlagSvcrhandluiigen noch Zeitnngen anders als durch gefärbte Brillen gklkskn zu haben scheine

eines eigenen Irrenhauses zu danken habe, welche Partei es auch versuchte, das rationelle Gewerbegesetz zu beseitigen -c. ic. Dies in Kürze die Worte Dr. Leonardi's. Wenn ich dieselben, obgleich sie an die Adresse der Wälschtiroler und inSbcsonderS an jcne der wackern Wähler aus Judikarien gerichtet sind, auch den Lesern Ihres geschätzten Blattes mittheilte, und mich der Mühe der Uebersetzung unterzog, so geschah eS theils weil die von Dr. Veonardi ausgesprochenen Grundsätze die Zustimmung

- tagsverhandlungen in den Monaten November und Dezember v. IS. und kurz vor den jüngsten Landtagö- watilen. Möge namentlich die Partei, die sich bestrebt die Wähler von der Wahl von Männern wie Dr. Leo nard! sind, abzuhalten, bedenken, daß jede diesen ent zogene Stimme nicht der klerikalen Partei, sondern je ner der IVoLsunvs zu Guten kömmt, und daß eö daher fast Hochverrat!, ist, die einzigen wenigen Männer, an die der loyale Wälschtiroler noch festhält, hier unmög lich machen zu wollen. ^ Der „Ädige

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 26.05.1868
Umfang: 10
in selber, sondern in der ganzen Umgebung eine sehr beliebte Persönlichkeit. Seine Geburtsstätte ist Jmst im Oberinnthale. Lf Trient, 24. Mai. In meinem Schreiben vom 7. April (Nr. 82 des „Tirolerboten') hatte ich auf Grund der bisher gemachten Erfahrungen einen leisen Zweifel darüber auszusprechen mir erlaubt, ob Heuer die liberale (richtiger die nationale) Partei in Wälsch- tirol sich dazu aufraffen werde, eine Abänderung der tirolischen LandtagS-Wahlordnung vom 2 6. Februar 1861

hat ergeben, daß die liberale deutfchtirolische Partei fast stets mit den italienischen LandtagS-Abge ordneten Hand in Hand ging. Auf die Stichhaltigkeit von Gründen kömmt eS Parteiführern aber bekanntermaßen nicht allzusehr an, denn sonst könnten sie doch gegenwärtig kaum mehr ein Dokument als Richtschnur für ihre Gesinnungs genossen reprodnziren lassen, das der SistirungSPolitik das Wort redend, damals natürlich nicht etwa eine verfassungsmäßige Revision der LandtagS-Wahlord nung

desHandwerker-UnterstützuugS- und der Musik- Vereine, die dem „Trentino' zufolge heute von Trient nach Pergine, morgen nach Arco und Riva, ein drittes Mal nach Roveredo zogen, und wobei sicher nicht aus schließlich das Vergnügen maßgebend war. Die liberale Partei Deutschtirols mag es beklagen, wenn ihr in Folge des neuerlichen Fernebleibens der Mehrzahl der wälschtirolischen Abgeordneten, in denen sie, von nationalen Unterschieden abgesehen, gerne Ge sinnungsgenossen begrüßt hätte, die Möglichkeit ge raubt

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 08.02.1871
Umfang: 8
: Johann Selm. Blaumontag ist keine neue Erfindung und wenn eine liberale Zeitung den Montag gehörig blau macht, wer soll darübcr sich aufhalten? Eine solche liberale BlaumontagSlaune läßt dann ihren ganzen Jammer am liebsten an irgend einem konservativen Vereine auS, indem eS ja ganz zweckmäßig ist, durch Schimpfen über einen verhaßten Gegner die Aufmerksamkeit von der «ErbarmungSwürdigkeit liberaler VereinleinS abzulenken. Die MontägSnumjner der ^Boz. Ztg.' leistet hierin ihr Möglichstes

machte, sondern auch noch manche andere Hoffnungen eingeschneit hat, —^waS können wir 'dafür, daß insbesondere nach der Kaiserreise sich einige Liberale bedeutend verkühlt, einen Schnupfen sich zugezogen, und an chronischem Gallfieber zu leiden haben? ^ UebrigenS ist eS eine Lüge, daß der Vorsitzende der Versammlung gesagt haben soll, er müsse schon bitten, daß alle die Hände aufheben, (als Zeichen der Annahme der Resolution), sondern da viele die Hand erhoben, und wieder senkten, so ersuchte

ist die Darstellung deS Wahlmodus der neuen Vorstehung. Wie konnte zudem das liberale Schreiberlein, bei all' der bedeutenden Spürkraft solcher Polizeinasen, wissen, daß die alte Vorstehung wirk lich wieder gewählt sei, ^—nachdem«. erstZ daS WahlprüfungSkomit6 nachträglich das Ergebniß der mittelst Stimmzettel vorgenommenen Wahl zu untersuchen hatte? — Wahrlich diese Spürnase muß sehr lang sein, um so weit zu reichen! Ei ist übrigens auch dies wieder nicht zum Verwundern, da erst unlängst mehrere liberale

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 12
Datum: 06.04.1867
Umfang: 12
- hofer, Bäcker, und Franz Winkler, Apotheker, se 23 Stimmen. — Das Gesammtergebniß der dießjä^rigen Ergänzungswahlen für den Bürgerausschuß ist, wenn man die angefochtene Wahl des Hrn. Dr. Napp ge gen Hrn. Buchhändler Schumacher als gültig anniinint, was aber noch dahin steht, daß die liberale Partei 4 Mitglieder gewonnen und es somit von 13 auf 17 Stimmen im Bürgerausschusse gebracht hat. Die Toaste der Konservativen und die Hochrnse derselben am Montag Abends waren demnach doch etwas voreilig

i» der bäurischen Kammer, A. L. Theodor Brat er weilt s il 14 Tagen als Kurgast in Bozen, um seine angcgnsskne Gesundheit wieder herzustellen. AlS 1859 die deutsche Resormbewegung begann, schloß er sich derselbe» an, hals auch den Nativnalverein mit stiften, gründete in München die „Süddeutsche Zeitung', lieferte viele rechtswissenschastliqe Arbeiten und hat sich namentlich durch seine entschieden liberale * Der Geschichtsschreiber Professor Momsen war dieser Tag? in Bozen, wo er in Begleitung des Hrn

(die zu einem bedeu tenden Theile nicht in Innsbruck wohnen) 55 erschie nen. Gewählt wurden, wie gewöhnlich in diesem Wahlkörper, welcher die unabhängigsten Wähler ent hält, sämmtliche Kandidaten der liberalen Partei, näm lich die Herren: Ant. Schöpfer, Apotheker mit 3l; Alois Blaas, Schweinmetzger, Martin Meyr, Elsen- händler, und Karl Walde, Seifensieder, mit je 30 «stimmen. Bon den Kandidaten der konservativen Partei erhielten die Herren: OberlaudesgerichtSrath Schumacher 25; Martin Kapferer 24; Alois Schwaig

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 12.07.1870
Umfang: 6
werden, und wird Freiherr Dipauli in Kältern aus der Wahl als Abgeordneter sicher her vorgehen. Die hiesige verfassungsfreundliche Partei hat den BezirkShauptmann Herrn Josef Klingler als Kandidaten aufgestellt.— Gestern kam die Kö- nigin-Mutter von Baiern über Bozen hier an, nahm im Hotel „Erzherzog Johann' ihr Absteigequartier und beehrte Abends Schönna mit einem Besuche, von wo dieselbe erst gegen 10 Uhr zurückkehrte, um heute früh wieder nach Bozen abzureisen. — Mit dem Grafen von Meran kommt auch seine Mutter

der WezirkShauptmanuschasten Roveredo und Riva siegte die nationale Partei, indem die von ihr aufgestellten Kandidaten Herr Martin Gilli, Vorsteher der Ge neralgemeinde von Bal diLedro, und Herr Johann Meueguzzi, FabrikSinhab« in Arco, mit 66 und 6o von den 111 abgegebener» Stimmen au« der Urne als erwählt hervorgingen^ um auf dem JnnSbrucker Landtage nicht zu «scheuen; die Regierung?- oder österreichisch-gesinnten jpndidaten Herr Baron Menghin und Advokat Ar. Ruatti erhielten jeder 45 Stimmen, eine ganz ansehnliche Minorität

nur eine Ziffer von 41 Stimmen den 34 liberalen gegenüber, und selbst das nur aus dem einfachen Gruude, weil 3 ent schieden liberale Wähler im allzuvermessenen Ver trauen auf die gerechte liberale Sache der Wahl urne ferne blieben. Bei der Wahl in Toblach war die Differenz gar nur zwei Stimmen, doch wir werden sehen, trotz dieser imposanten Minoritäten auf Seite der Libe ralen wird die Sippschaft des dunkeln JnnSbrucker Wachstuben-Direktoriums stets mit frecher Stirne behaupten, es stehe das ganze Volk

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 14.01.1868
Umfang: 6
worden sind.- Die liberale Partei hat ihr Agitationswesen vortrefflich arrangirt nnd hat ohne Zweifel daö Heft in den Hän den. ' Das Eomitv hält sehr oft 'Sitzungen und hat dieser Tage aus den 50 Bezirken, in welche München eingetheilt wird, Vertrauensmänner- berufen^ welche die Aufgabe.erhalten, nr ihren Bezirken die Gesin nungsgenossen aufzusuchen, Bezirksversammlungen an zuberaumen, Geldbeiträge zurVerbreituug von Druck schriften z» sammeln. Es ist das vollständige Arbeits theilung auf politischem

der Besitzstand nnv der Gennß ihrer für Kultus-, UiiterrrchtS- und WohlthätigkeitSzwecke bestimmten Anstalten, Stif tungen und: Fonds anerkannt — selbstverständlich unter der Herrschaft der allgemeinen StaatSgesetzc. Borbehalten sind lediglich zutreffende gesetzliche Bestimmungen zur Beschränkung des Erwerbs von Liegenschaften znr todten Hand. Wie wir sehen, beseitigt das, auch in kirchlicher Beziehung entschieden liberale neue Grundgesetz vorab jede Beforgniß eines Eingri ffö der Staatsgewalt

mit gleichen Prinzipien wird auch in den übri gen Diözesen Baierns errichtet. Es ist ein erfreuli ches Zeichen, daß der Klerus allmälig die Bedeutung derPresse würdigen lernt und eü nicht mehr verschmähen^ will, sich mit der liberalen Partei anfeine publizistische Erörterung derTageSfragen einzulassen; bis jetzt hatte in dem katholischen Baieru der Klerus außer der etwas? wankelmüthigen.„Augsburger Postztg.' kein einziges Orgäir, welches im'Stattde gewesen wäre, den Geg nern ebenbürtig gegenüber zu trete

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 12.02.1868
Umfang: 6
angegriffen, daß sie ihre Entlassung neh men mußte. Es hat sich sofort eine außerordentliche SaiiitätSkommission gebildet. Ileber Volkszeitungen. (Schluß.) Die Entwicklung der Völker zu höherer Kultur und freisinnigeren Verfassungen scheint meistens einen oscillatorischen Gang zu beobachten. Voraus geht eine liberale Schnellung, der bald wieder ein reaktio närer Rückgang folgt, sowie die Schallwellen in ab wechselnden Verdichtungen und Verdünnungen vor wärts dringen. Vorwärts muß selbst die Reaktion

, so sehr sie auch zurücksteuert, weil ihre Nuder die Kraft des WogeugaugeS der Zeit nicht zn überwinden ver mögen. Die Oscillationen erfolgen durch die ab wechselnde Herrschaft der Parteien, deren jede der andern vonZeit zuZeit den Platz räumen muß, weitste ihn vermöge der begangenen Fehler nicht mehr bc- hanpten kann. Würde jede Partei die richtige Mitte halten, so gäbe eö gar keine Partei, sondern der Fort schritt würde in gerader Linie erfolgen. So lange eö aber noch Whig'S und Torh'S gibt — und es wird deren noch lange

geben — geht es zwar immer vor wärts, aber im Dualismus transversaler Schwin gungen. Unsere Entwicklung ist bereits so weit gelangt, daß in jedem Falle auch der Mann der untern Volksschich ten an den öffentlichen Angelegenheiten Theil nehmen muß. Jede Partei, welche auch unter den gefügigsten und unwissendsten Volksmasscn Demonstrationen für ihre Tendenzen und Ansichten organisirt, appcllirt au die Mitwirkung des gemeinen Volkes und spricht that sächlich das Prinzip auS, dasselbe soll auö eigener

sich ausbildet, auch die Fehler der Reaktionäre erkennt und vernrtheilt, und schließlich nicht mehr die fadengerade Richtung der ursprünglichen AgitationStcndenzen verfolgt. Soweit sind wir bereits gelangt, daß jede Partei eine Auf klärung des Volkes ans breitester Basis anstreben muß, und es ist deßhalb eine jede angewiesen, auf die mög lichste Erweiterung und Einflußnahme der Journalistik sich mit aller Kraft zu verlegen. Aber auch die Regie» ruug muß dieses anstreben, denn sie muß über das Volk herrschen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 11.11.1867
Umfang: 6
gerichtete, und > dann die von vielen Bürgern Innsbruck's und Partei- ' Männern Unterinnthals beschlossene und an das Abge ordnetenhaus in Wien erlassene Adresse mit. Erstere lautet: „Hochwiirdigster Herr Bischof! Gnädigster Fürst! Schon lange wurden die Katholiken Oesterreichs ! durch eine planvolle Bekämpfung der heiligsten (Hüter j ihres Glaubens beunruhigt und mit tiefem schmerze darüber erfüllt, daß Lehren und Einrichtungen ihrer heiligen Religion von unbekannten Menschen verhöhnt und gelästert

wurden. Wenn schon diese traurige Wahrnehmung uns in Tirol bitter kränkte, so fühlen sich unsere Gewissen noch tiefer verletzt, als selbst von einer Partei im hohen Hause der Abgeordneten zu Wien über kirchliche Dinge, über Ehe und Schule An. sichten und Behauptungen aufgestellt wurden, welche unserer katholischen Ueberzeugung geradezu widerspre chen. Deßhalb erfüllte untz die Nachricht, daß die hochwürdigsten Herreir Bischöfe zu einer Berathung in Wien zusammentreten werden, mit den freudigsten Hoff

Ehrfurcht und unwandelbaren Treue hier nieder legen, sind wir Eurer fürstbischöflichen Gnaden treu gehorsamste Christgläubige N. N.' — Von zahlreichen Bürgern Innsbrucks und her vorragenden Partei-Männer Unterinnthals wurde be schlossen, aus Innsbruck und Unterinnthal eine Zu- stimmungS-Adresse an das Abgeordnetenhaus zu rich ten. Am gestrigen Tage erhielt die Adresse, welche im Handelskasino dahier zur Unterzeichnung ausliegt, be reits mehr als 200 Unterschriften, worunter 17 Mit glieder

des Bürgerausschusses, Beamte hohen Ranges, die meisten Professoren der juristischen und philosophi schen Fakultät u. A. An jene Gemeinden Unterinn- thals, welche eine liberale Haltung bethätigt haben, werden Einladungen zur Unterschrift erlassen. Die Adresse lautet: „Hohes HauS der Abgeordneten! Gegenüber der wiederholten Behauptung der nordtirolischen Abgeord neten im ReichSrathe, und insbesondere ihres Wort führers Professor Greuter, daß sie bezüglich der von ihnen geltend gemachten Anschauungen und Forderun gen

durch die Adresse der Stadt Bozen und einiger andern tiro- lischen Gemeinden eine schlagende Widerlegung gefun den; allein da die klerikale Partei hier noch immer mit allen Mitteln agitirt, um sich ZustimmungS-Adresfen zu verschaffen, so glauben wir der Täuschung, daß in den selben etwa die Gesinnung des ganzen tirolischen Volkes ausgesprochen sej, auch durch diese Adresse entgegen wirken zu sollen. Wir erklären unö vielmehr mit den wahrhaft freisinnigen und echt konstitutionellen Bestre bungen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 26.08.1868
Umfang: 6
erlöschen nach fünf Jahren, von dem Zeitpunkte an ge rechnet, alö die Vertretung aufgehört hat. 5. 13. Der Advokat ist nicht verpflichtet, der Partei die Vollmacht zurückzustellen; doch ist letztere berechtigt, den Widerruf der Vollmacht auf derselben ersichtlich zu machen. 8- 14. Der Advokat ist berechtigt, im Verhinderungs falle einen s anderen Advokaten unter gesetzlicher Haftung zu substituiren; in Fällen von andauernder Verhinderung oder längerer Abwesenheit ist die Substitution

der Advokaten kammer auszuweisen hat, jedoch unter seiner Verantwor tung vertreten lassen. 8. 16. Der Advokat ist jederzeit berechtigt, sich eine bestimmte Belohnung zu bedingen; er ist jedoch nicht be rechtigt, eine ihm anvertraute Streitsache ganz oder theil- lveise an sich zu lösen. Er ist in allen jenen Fällen, in welchen die Partei kraft deö Gesetzes durch einen Advokaten nicht vertreten werden muß, auch nicht verpflichtet, eine Vertretung un entgeltlich zu besorgen. Die Bewilligung

eines unentgeltlichen Vertreters hat von dem Ausschüsse der Advokatenkammer zu erfolgen. Gegen die Verweigerung steht dem Betheiligten nur die Beschwerde an das Oberlandesgericht offen. Mit der Be willigung eines unentgeltlichen Vertreters ist dieStempel- und Gebührenbefreiung verbunden. Die Vergütung d?r baren Auslagen eines solchen Vertreters wird vom Staate geleistet. Gelangt die vertretene Partei aus der Vertretung zu Zahlungsmitteln, so sind aus selben vor allem dem Staate diese baren Auslagen

Bestimmungen über den Lohn vertrag in Anwendung zu kommen. Bis zur Einführung dieses Tarifes und in allen an deren Fällen haben bezüglich der Feststellung der Aus lagen und des Verdienstes deS Advokaten bei dem Ab gange eines llebereinkommenS lediglich die gesetzlichen Bestimmungen über den Lohnvertrag in Anwendung zu treten. 8- 18. Wenn über Antrag einer Partei zur Durch setzung ihrer Rechte gegen einen Dritten die Vertretung dieses letzteren vor dem Gerichte einem Advokaten über tragen

wird, so wird die Vergütung der baren Auslagen vom Staate geleistet. Besitzt die von dem durch daö Gericht bestellten Advokaten vertretene Partei Zahlungs mittel oder erlangt sie dieselben, so hat sie dein Staate die baren Auslagen zu ersetzen und die Entlohnung ihreö Vertreters zu leisten. Wann eine Slempelbesreiung oder Stempclvormerkung eintritt, bestimmen die Gcbührengesetze. 8- 19. Der Advokat ist berechtigt, von dem für seine Partei an ihm eingegangenen Barschaften die Summe seiner Auslagen und seines Verdienstes

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Innzeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 09.05.1865
Umfang: 4
mit Zuversicht erwarten könne. ES sei möglich, daß der ReichSrath den Vermittler machen werde durch die Erklärung, daß die Eröffnun gen der ungarischen KonstilulioneUen verständig und gerecht seien. Aber weit wirksamer würde eine vom Kaiser selbst ergriffene Initiative zur Versöhnung mit Ungarn sein. JtviirsS. Turin, 2. Mai. Von allen Seiten lausen schon Nachrichten ein, daß die Parteien sich rüsten zu dem bevorstehenden Wahlkampfe. Während die kirchliche Partei im Stillen wirkt, trifft die liberale

Anstalten zu Versammlungen, um ihr Programm zu vereinbaren. Der Natur der Sache gemäß bildet die Frage wegen der Aufhebung der Klöster das Schiboleth der Parteien. Die klerikale Partei will der Regierung wie den Libe ralen gefährliche Schachzüge durch Ausbeutung des partikularistischen Interesses und des Sondergeistes, namentlich auf Sizilien, bereiten. Man wird sich darauf gefaßt machen müffen, in der nächsten Kammer eine Schaar Schwarzer sich um die Fahne von Ondes- Reggio und Cantu sammeln zu sehen

entstünde, und dieselbe gute Meinung haben wir auch von unsern politischen Gegnern. Es kann eben in derlei Angelegen heiten — mit rühmlicher Ausnahme der „Tir. St.' — keine Partei geben, sondern nur Mitbürger. Um so taktloser war es daher, den Antrag — welcher den „Tir. St.' nur nicht behagt, weil er von M. Meyer gestellt wurde, — zu bekämpfen. Denn derselbe enthielt keine falschen Angaben; es war darin nicht gesagt, wer zuerst, sondern nur, daß die Feuerwehr sehr schnell bei der Hand

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Volksblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 06.05.1868
Umfang: 4
durch auffallende Festlichkeiten zu feiern. Beanträgt ein Triumphzug nach Schloß Forst; dort Mittazmahl, bei der Rückkehr Fackelzug. allenfalls auch Illumination und Feuerwerk. Sollte Nch das Gerücht bestätigen, so geben wir den Trägem dieses Planes ^nige ernste Punkte zu bedenken. Ist eS klug, ein Gesetz, daS für Alle sein soll auf so auffallende Weise als den Ausfluß der Partei- gtstnnung kund zu geben? Könnte man eS unS schmerzlicher fühle« kfsen, ^ daß wir unter einer Parteiherrschaft stehen? Ist daS Gesetz

^chtmäßiger Ausfluß der ordentlichen Gewalt, dann weder Lob noch 6adel, sondern Gehorsam; ist eS Sieg der Prinzipien einer Partei, warum unS daS Unglück mit Fackeln und Raketen vor die Augen halten, daß wir keine Regierung haben, die über uns und unsern Gegnern steht? — Ja, man istuminire, wenn der aus landische Feind besiegt tst, wenn die süße Friedensbotschaft inS Land °Ut; aber nicht, wenn daS Signal zum bittem Kampfe gegen Ge wissen und Ueberzeugung gegeben werden sollte. ES gibt bet

m»S noch sehr Viele, ja sie bilden die überwiegende Mehrzahl, die nicht anders können. alS den Bischöfen und dem Pavste glauben, welche versichern, daß durch die in Frage stehenden Gesetze die katholische Religion im Wesen angeariffen werde, für die also die Bestätigung besagter Gesetze bittem Zwiespalt der Pflichten, Zweifel und Unmhe brächte zu einem solchen Ereignisse illünnnire, wem die Ruhe der Mitbürger gleichgültig ist, aber nicht wer daS Interesse der Partei und der Mitbürger wahrhast nebeneinander

, und dann, waS wohl zur Haupttendenz gehört, Opposition beim Volke gegen den LondkleruS hervorrufen. — Hören Sje, waS dieses liberale AufklärungS »Manöver für schöne Folgen hat und welchen gesenkten Eindruck dke verbreitete Broschüre auf die Betheiliaten macht. Einer schaut daS Danaer geschenk gar nicht an, weil iym der Titel: »WaS bringt uns daS neu« Ehegesetz?' schon nicht eingeht. Ein Anderer lieSt, und zeigt eS dem Nachbar, und beide zusammen sagen, daS ist nichts rechtes. Ei« Dritter, der auch so glücklich

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 09.07.1870
Umfang: 10
risches Turnier zu fordern. Auf die an ihn ge- stellte Frage, ob er für die Beschickung des ReichS- ratheö sei oder nicht, antwortete er, das wisse er noch nicht, worauf er die Erwiederung einstecken mußte, seine Partei werde wohl vorerst nach Böhmen gehen müssen, um dazu von den Czechen die Erlaubniß zu erbetteln. Es folgte nun Frage und Gegen frage, Herrn Klotz blieb man keine Antwort schuldig, wohl aber hätte Herr Klotz heute noch manche Ant- wort nachzutragen. ZMst. Als Landtags - Abgeordnete

- torelli, Arzt in Borgo, und Joses Fiori, Geome- ter in Strigno; beide der Nationalpartei angehörig. Noveredo. Nach dem Wahlresultat von 111 Wählern erhielten Martin Gigli aus Bezzecca 66 und Johann Menegnzzi ans Arco 65 Stimmen. Tione. Von 84 Wählern wurden Dr. Jakob Marchetti mit 64 und Simon Balandini, Arzt mit 61 Stimmen gewählt. Beide gehöeren der Na- tional-Partei an. Bregenz. Folgende klerikale Abgeordnete wur den gewählt: Kohler, Hammerer, Schmid, Berchtold und Oelz. Schreiben

zurückzukehren. Brixen, 7. swli, (Jsegrimm.) Mon signor Grentc'r! Sie haben sich in einer Versammluttg zu Innsbruck, deren Verhandlungen dem ganzen Lande kund geworden sind, der Worte bedient: Liberale Jse- grinime. Diese Benennung enthält keinen Beweis wider Ihre Gegner, sondern ist vielmehr dazu geeignet, die selben als verächtlich zn bezeichnen; sie ist also ein Schimpfwort, eine Verbalinjurie. Diese Verbalinjurie haben Sie vorgetrageu gegen sehr viele, achtbare und gebildete Bewohner unseres LaudeS

, denen Sie gar ' nichts anderes zur Last legen können, als daß sich die selben Ihre» P»litischen Bestrebungen und Manieren nicht anschließen, sondern auch Wohl gar entgegen setzen wollen. Glauben Sie wirklich mit einem solchen Schmähworte etwas GnteS gesagt zu hc^ben, das ge eignet wäre, Ihre gute Sache zn stärken, Ihre Partei genossen zu erbauen, die Gegner aber zu belehren,

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Volksblatt
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Seite 3 von 10
Datum: 06.05.1871
Umfang: 10
(Herrenhaus) mit 105 gegen 20 Stimmen angenommen. Stadt-und Land-Chronik. Die Gemeindewahlen in Znns brück Seitens des dritten Wahlkörpers, die am 1. Mai stattfanden, fielen zu Gunsten der liberalen Partei aus. Die Kandidaten der Conservativen erhielten 141 — 144 Stimmen, die der Liberalen 157 — 166. — Bei der am 3. Mai stattgefundenen Ergänzungswahl wurden ebenfalls die Kandidaten der liberalen Partei gewählt mit 398 — 404 Stimmen gegen 168 und 169 Stimmen. Drei entwichene franzosische Gefangene

ist unsern Arbeitern diese Arbeit meist nicht zusagend und der Lohn zu klein, und zu dem die Banknoten im Entgegenhalt zu den Franken — zu luftig.— Krems, 29. April. (Formfehler.) Wissen Sie, waS bei den Liberalen ein Formfehler ist? Allgemein ist jetzt bei unS in Krems das Sprichwort gebräuchlich: „ist nur ein Form fehler', so daß die Fremden staunen und fragen, was habt ihr denn mit eurem Formfehler, was ist denu das? Nun, Leser, ich will eS dir sagen: ein Formfehler ist das, wenn nämlich vier liberale

Geldbrotzen auflehnen? Dann müssen sie fürchten, es möchten ihnen die Kapitalien gekündet werden. Auch bei den Wahlen ^werden die armen Landleute terrorisirt, und darum wendet gegenwärtig die katholische Partei, im Besitze einer Presse und eineS Volksblattes, ihr Augenmerk darauf, diesem alten oft gefühlten Uebel entgegenzutreten durch Gründung einer katholischen Bank. Geborne in Bozen und den 12 Malgreien. 1. April. Franz, S. des Josef Mahlknecht, Schankwirth in der Zollstange. 2. Filomena, T. des Johann

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