vorhanden, je gewisser eö ist, daß bezüglich der Modalität der Lösung zwischen dcn beiden großen Parteien des Landtages keine Eintracht herrscht, respektive je ungewisser es ist. daß die gemäßigte Partei in dem eventuellen Kampfe in der Majorität bleiben wird.' — Die „Debatte' schreibt: „In Kreisen, die als gut unterrichtet gelten, versichert man, daß sofort nach der Publikation des FriedcnstraltateS mit Italien das Einberufungöreskript sür den ungarischen Landtag erlassen werden solle
Autonomisten große Auf regung. Ueber die Ursachen dieser Stimmung gibt das vom 8. d. M. datirte Grazer Schreiben des genannten Blattes folgende pikante Aufklärungen. „Bekanntlich wird gegenwärtig das Programm Kaiferfeld'S lebhaft erörtert, wobei sich vielseitig der Wunsch kundgegeben hat, von diesem Programme vor dessen Veröffentlichung außer den Parteigenossen auch irgend ein hervorragendes Mitglied der Partei Deak Einsicht nehmen zu lassen und sich dessen AnSspruch darüber zu erbitten, damit etwaige
Bedenken der ungarischen Liberalen womöglich schon im voraus behoben werden, und dem autonomisti- schen Programm eine günstige Ausnahme von Seite der Dcak'schrn Partei gesichert werde. Seit gestern cirku- lirt nun die Nachricht, Baron Sigmund Kcmenyi, der Ches-Nedakteur des „Pesti Naplo,' der intime Freund und Gesinnungsgenosse Franz Deak'S. werde heute hier eintreffen — nach einer andern Version ist er bereits eingetroffen — und es ist begreiflich, daß man diesen Besuch mit der erwähnten Angelegenheit
in Zusammen hang bringt, da der liervorragendste publieistische Ver treter der Partei Deak'S allerdings die geeignetste Per sönlichkeit wäre, um die Autonomisten darüber zu orien- tiren, welche Aufnahme ihr Programm in Ungarn zu gewärtigen hätte. Man fügt hinzu, Baron Kcmenyi werde sich von hieraus direkt zu Franz Deak begeben, und es scheint nicht unmöglich, daß sich diesem Besuche bei dem gefeierten ungarischen Patrioten vielleicht auch ein oder das andere hervorragende Mitglied der deut schen
Autonomistcn-Partei anschließen könnte.' Triest, 10. Okt. Die Kaiserin Charlotte von Mexiko ist von Rom hieher zurückgekehrt. — Nachrichten ans Corsn vom 8. Oktober zufolge glaubte man dort an eine bevorstchcndc Erhebung der' Christen in Epirns und Thessalien Deutschland. BerchteSgaden, 10. Okt. Freiherr Gustav v. Lerchenseld ist heute Nachts 10 Uhr gestorben. Berlin, 3. Okt. Die öffentlichen Blätter sind mit dcn BesitzergreifungS-Patentcn angefüllt und singen ohne AuSnahnie noch einmal Anncxionshymncn