nur eine berathende Stimme ein räumte; ferner über die Beseitigung des tirolischcn LandcSstaliltcö vom 20. Oktobcr 1860, endlich über die Beseitigung des Sistirungspatcntes, ivclchcs in dieser Partei sogar die süße Hoffnung rege gemacht hatte, es könnte dcm cchtcn, constitutioncllcn Leben ein- für allemal abgcsagt werden. Man hört gewöhnlich die Ansicht, daß es in Tirol fast keine, jedenfalls abcr nur wcnigc Liberale gäbe. Meine Herren! Das ist ein thatsächlicher Irrthum. Man wird mir zwar erwiedern
sich nicht mehr erholen. Da bekanntlich das Jahr 1860 alö der Verkünder eines neuen NegierungSsystemö betrachtet wordcn war, so wurde die reaktionäre Partei in Tirol von einer großen Angst befallen, nämlich von der Angst, daß vielleicht ein echt konstitutionelles Leben eingeführt wer den dürste. Damals kam six jedoch mit dein bloßen Schrcck davon. Denn das kaiserliche Patent von, 20. Oktober ILtZO hat nur einen Reichsrath inaugurirl, welchem zwar eine berathende, aber keine beschließende Stimme zukam
, das tirolische Landesstatut von, 20. Oktober 1860 aber, das dieser Partei so theuere System dcr privilegirten Kasten, wiederum in der schönsten Ordnung eingeführt. Um sick) von dcr überstandcnen Angst doch einiger maßen zn erholen, fand man sich veranlaßt, dcn Tag, an welchem dieses Statut verkündet wurde, feierlich zu begehen. Es wurde nämlich an dcm Abend, an wel chem dieses Statut verkündet wurde, eine feierliche Be leuchtung des tirolischen Landhauses veranstaltet. Dcr größte Theil des tirolischcn Volkcö
haben die gleich darauf verkündctc» Ver- fasslingsgesetzc, nämlich die Fcbruarvcrfassung und die Landcsordnungcu vom gleichen Tage, mit aufrichtiger Frcude begrüßt, dcn dnrch diese Grundgesetze zn Grabe getragenen mittelalterlichen Einrichtungen aber gewünscht, daß ihncn dir Erde lcicht sein möge, dieß jedoch nur unter dcm ausdrücklichen Vorbehalte, daß sie aus einen aUsälligen Gedanken des Wiedcrcrwachens ans ewige Zeiten Verzicht leisten. Was die conservntive Partei anbelangt, mag sie zwar bei dem Erscheinen
jcncr Grnndgcsctze manche heiße Thräne im Stillen vergossen haben, aber jcne Ge setze hat sie doch thatsächlich anerkannt, denn sie hat aus Grund jcncr Gesetze ihre Dcputirteu sowohl in den Landtag, als in dcn Reichsrath gesendet. Man kann sich zwar nicht verhehlen, daß die soeben erwähnte Partei einige Zeit später, das heißt nach der Verkündigung des ^-istirungspatcntcö vom 20. Sept. 1365 gegen die Februarverfassnng, ja sogar gegen den gegenwärtig tagenden verfassungsmäßigen Reichsrath