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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 09.05.1868
Umfang: 8
der Wichtigkeit der Wahl der Gemeindevertreter immer mehr in allen Schichten der Bevölkerung um sich greift, so muß andererseits auch volle Anerkennung der Parteidisziplin gezollt wer den, die beiderseits beobachtet wurde, und der es zuzu schreiben ist, daß jede Partei iu kompakten Massen auf dem Wahlplatze erschien, so daß fast keine Stimmen zersplitterung vorkam. Die liberale Partei hat von ih ren für die drei verschiedenen Wahlkörper aufgestellten 11 Kandidaten deren 10 durchgesetzt, und nur einem Zufalle

hatte. — Denn ein nicht zu unterschätzender Vortheil, den die klerikale Partei gegenüber der libera len in frühern Jahren voraushatte, war sicher der, daß sie im „katholischen Verein','daö leitende Organ besaß, von dem alle auf daS Wahlgeschäft bezugneh menden Weisungen und Befehle ausgingen, während die liberale Partei, eines solchen organisirtenSammel- pnnkteS früher entbehrend, sich nur schwer zu einem ge meinsamen Vorgehen aufraffen konnte. X Silz. 6. Mai. (Ein numismatisches Werk.) Wir hatten unlängst Gelegenheit im Stifte Stams

ist es zuzuschreiben, daß anstatt des 11. ein von der Gegenpartei aufgestellter Kandidat — ein übrigens sehr gemäßigter'Mann — durchdrang. Die versassungSsrenndliche Partei in unserm Gemeinderathe hat durch das Ergebniß der letzten Wahlen einen Zu wachs von 6 Stimmen erhalten, und dadurch das ent schiedene Uebergewicht gewonnen. Vielfach ist die Frage dieser Tage aufgeworfen worden, wie es denn gekom men fei, daß Heuer im Vergleiche mit den vorjährigen Wahlen die Gemeindewahlen einen der liberalen Partei

,fo günstigen Verlauf genommen haben. Der Gründe hiefür sind wohl mehrere; einer der wichtigsten dürfte jedoch das immer mehr in der Bevölkerung Platz grei fende Bewußtsein sein, daß man nicht länger dem all gemeinen Zeitgeiste widerstreben, und nicht in Inns bruck allein rückwärts gehen könne, während die ganze übrige Welt vorwärts schreitet. In dieser Beziehung blieb die namentlich in letztererZeit oft maßlose Sprache der „Tiroler Stimmen' — des Organs der klerikalen Partei — nicht ganz ohne Einfluß

auf die jüngste Hal tung derWähler, wenigstens versicherten viele Wähler, die früher mit der obigen Partei gestimmt hatten, ledig lich durch daS rücksichtslose Vorgehen der .^Tiroler Stimmen' zum Verlassen ihrer frühern Fahne be stimmt worden zu sein. In den Reihen derWähler de».- dritten Wahlkörperö dürften wohl auch die. letzten Ver-. nntreuuugen des städtischen Amtsdieners W . . ., für die allerdings nicht die konservative Partei/oder über--- Haupt eine politische Partei als solche verantwortlich.? gemacht

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 04.08.1869
Umfang: 4
. Der junge Mann prüft den Boden, auf dem er steht, den er sich aneignen und bebauen will, mit scharfem Blick. Auch er übt Kritik, aber die liberale Kritik ist von ganz anderer Art, als die radikale. Sie entspricht uicht der Lust am Niederreißen, nicht der Lust zu vernei nen, sondern sie strebt die Wahrheit zu erforschen. ES ist ein tief positiver Zug in ihr. Sie reinigt eher, als sie zerstört. Der radikalen Kritik begegnet eS leicht, daß sie mit der zerbrechlichen Schale den frucht baren Kern verwirft

, den die liberale Kritik sorgsam ausschält. An Kühnheit bleibt diese nicht hinter jener zurück. Der Liberale wagt sich an die höchsten Fra gen und prüft Alles ohne Furcht, aber nicht mehr mit dem Leichtsinn deS Knaben, sondern mit der Ent schlossenheit des Mannes. Keine Autorität ist ihm so heilig, daß er sich ihr blindlings unterwürfe, er untersucht die Bedingungen ihrer Ansprüche, und hul digt ihr nur, so weit er diese berechtigt erfindet. Aber er bestreitet auch uicht die nothwendige Autorität

. Während der Radikale leicht die eine Autorität ver göttert und dir andere für Nichts achtet, prüft der Liberale alle Autoritäten und schätzt jede nach ihrem Werth. Die echte wissenschaftliche Kritik, wie wir sie z. B. durch Lessing vertreten sehen, ist vornehmlich liberal. Ebenso verhält sich der Liberale den staatlichen Ein richtungen gegenüber. Es fällt ihm uicht ein, daS Bestehende deßhalb zu verwersen, weil eS schon vor ihm entstanden und ans der Vergangenheit auf die Gegenwart überliefert

, welches schwächliche Radikale irriger Weise als Liberale betrachtet. Voran» zeichnet sich die erste männliche Jugend durch die Entwicklung der zeugenden Lebenskräfte au». Der juuge Mann sucht nun sein eigene» Leben selbst- ständig zu entfalten, eine ihm angemessene Stellung in der Welt «inzünehmea und zu behaupte». Men schen, welche auch indivivuet diesen jugendlichen Cha rakter haben, bewahren daher auch diese^ gestaltende Kraft. EineS der untrüglichsten Kennzeichen eines Liberalen im höchsten Sinn de» Wort

» ist die orga nisatorische Kraft, welche er im Leben zeigt. Die großen schöpferischen Geister der Weltgeschichte waren meistens Liberale oder hatten doch eine bedeutende liberale Eigenschaft m ihrem vielleicht gemischten Wesen. - - ' / ^ Der Schule entspricht daS Systematische. Die po litische Zeugungsirast bewährt sich im Organisiren. Wenn der Radikalismus daS Alte zerschlagen und den Boden für die Neubildung bereitet hat, dann ist eS eine liberale Aufgabe, den Neubau auf demselben auszuführen. In England

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 06.07.1870
Umfang: 6
, welche auf den Landtag gehen werden. Er bleibt der betrogene Mann, und die Gemeinde Grigno hat nicht Wahlmänner nach ihrem Sinne. O Salzburg. 3. Juli. Die Landtagswahlen sind gerade recht ausgefallen. Sowohl die liberale als auch die klerikale Partei ist derart ver- treten, daß gefährliche Ausschreitungen nicht möglich sind. Die Geschichte lehrt, daß die Uebermacht ei ner Partei dem betreffenden Lande zum Nachtheil ist, daß Uebermuth und Ztnechtnngsgelüsie sich daran hängen. Nach der Restauration Ferdinand VII

Intervention kam die klerikale Partei abermals an'S Brett. Die wütheten nun wieder gegen die Liberalen. Nach Ferdinand's Tod (1833) gelangte die liberale Partei an'S Ruder. Jetzt folgte Plünderung der Klöster, Ermordung der Mönche (1834). So ging es in Spanien fort. Dasselbe geschah in Portugal. Der Regent Michael halte dort die von ihm beschworen? Verfassung über Bord geworfen; die klerikale Partei jubelte und unterstützte den Meineid. Die Liberalen wurden geknebelt. Aber auch für die Klerikalen kam

, Wahlmänner zu wählen, welche für den Landtag sind. Da war nun höchste Zeit. Ein einziger Tag fehlte noch zur Wahl, als eS Dreien der Nationalpartei gelungen ist, einen ordentlichen Mann der andern Partei dadurch zu überreden, daß sie zu verstehen gaben, sie würden, wenn sie Wahlmänner würden, auf alle andern der Art ein wirken, daß Abgeordnete gewählt werden, die ganz sicher den Landtag besuchen, und sie würden ihm die Stimmen als Wahlmann geben, wenn er eS dahin zu bringen wüßte, daß auch sie Wahlmänner

. tobte die absolntistisch - klerikale Partei gegen die Liberalen, Tausende mußten unter dem Vorwande der Freimaurerei Spanien verlassen. Die scheuß liche Inquisition stand in Flor. Die Folge war konzentrirte Wuth der Liberalen, ihr Aufstand und Sieg 183l). Jetzt kamen die Klerikalen an'S Messer. Dem königlichen Kaplan, den man, wie neuestenS den Beichtvater Jsabella'S, als den Haupturheber der Reaktion betrachtete, wurde der Kopf gespalten, der Bischof von Valencia ermordet. Durch die französische

die Heimzahlung. 1833 wurde der Nuntius verjagt, die Klöster wurden aufgehoben :c. :c. DaS Gleiche geschah in anderen Ländern. Nur wo die Geist lichkeit mit der liberalen Partei Hand in Hand ging, wie in Belgien und 1848 in Frankreich, blieb die Kirche inmitten des Sturmes unbeschädigt. — Diese Betrachtung war es, welche in unserer Stadt meh rere, und zwar gerade die intelligenteren Geistlichen bestimmte den Kandidaten der liberalen Partei bei zupflichten. Als nämlich vom Lande die Nachricht hieher kam

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.08.1869
Umfang: 4
der Menschheit. Die Hebe zur Freiheit erscheint am mächtigsten in dem jungen Manne, der entwachsen der Vormund schaft nun zum erstkv Mal sich selber bestimmt nach eigeuer Prüsuug der Verhältnisse und mit freier Wahl dessen, was sür ihn paßt und ihm zusagt. DaS ist denn auch der kräftigste Charakterzug alles wahren Liberalismus. Der Liberale liebt die Freiheit über Alles und schätzt sie höher, als alle andern Güter. Freisein bedeutet ihm wahrhaft leben. Ohne Frei heit hat ihm das Leben keinen Werth

, und weil ihre Unterdrückung ebenso un natürlich ist als verderblich wirkt auf die öffentlichen Zustände und die Privatwohlfahrt. Aber der Liberale weiß auch, daß die Freiheit nicht wie eine Münze ist, die von Hand zu Hand geht, sondern daß sie die Offenbarung und Entfaltung einer Persönlichen Kraft ist. ES kann nach seiner Weltan sicht ein Jeder frei sein, aber immer nur nach dem Maße seiner persöalichen Kraft. Deßhalb ist er miß trauisch gegen eine bloS geschenkte Freiheit, und ver traut nur der angeborenen

psychologisch. Die Psychologie 'H vorzugsweise eine liberale Wissenschaft. Er prüft aus die seelischen Eigenschaften der Nationen, auf die er zu wirken hat, und der Individuen, mit denen er vrrkehrt, denn er entdeckt darin die entscheidenden Faktoren deS Menschenlebens. Alle andern Momente haben diesem einen gegenüber nur eine secundäre Be deutung. Sein scharser Blick dringt in die Tiese und er sucht insbesondere die verborgenen Geisteskräfte und die verhüllte Charaklerart zu entdecken. Sein Grundsatz

. Sie strebt vorwärts und aufwärts. Sie ist schöpferisch und will die Ideen verwirtlichen, welche daS Ver langen der Völker bewegen, und die Bedürfnisse be friedigen, welche die wechselnde Zeit hervorruft. Sie enthüllt daS Verborgene und offenbart die stille Ar beit des Geistes in sichtbaren Thaten und Werken. Die höchste Politik ist daher ihrem Wesen nach liberal. Die liberale Politik verfährt durchaus activ. Sie läßt sich nicht widerwillig fortschleppen zu dieser oder jener Handlung, sondern überlegt

sich zuvor, was nöthig und was zweckmäßig sei. Dann aber stellt sie sich an die Spitze der Unternehmung und führt die selbe energisch durch. Nichts ist verkehrter als die Behauptung Stahls, die Fürsten feien durch ihren Beruf zu Gegnern deS LiveraliSmuS angeleitet. Ganz im Gegentheil die freie Initiative deS König thum» ist, richtig verstanden und angewendet, eine liberale That und die größten Fürsten find eben durch «ine liberale Politik groß und mächtig geworden. In dieser Hinsicht bleibt Friedrich

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 27.03.1867
Umfang: 6
besonder« wegen der Abänderung des Ge- uieindestatuteS von entscheidender Wichtigkeit in politi scher Beziehung. Martin Meyer entwarf ein umfassendes Bild von der Thätigkeit der Gemeindevertretung in den abgelau fenen sechs Jahren. In der ersten Hälfte dieser Pe riode habe die liberale Partei das Nuder in den Hän den gehabt und jeder Unparteiische werde zugeben, daß unter der Leitung des Altbürgermcisiers Adam das Gcmcindcwcsen zur allgemeinen Zufriedenheit verwaltet wurde. Die Partei-Interessen seien

anschließend, ganz besonders durch einige sehr auffallende Beispiele zu zeigen, wie die liberale Partei von den Gegnern stets ^gefoppt' worden sei. Redner wies gleichfalls auf die Abänderung des Gemeinde- Statuts hin, und fordn^te ganz besonders die Mit glieder des II. Wahlkörpers auf, alle Kräfte zur Er langung des Sieges anzustrengen. Als Kandidaten wurden vorgeschlagen für den I. Wahl körper die Herren: BlaaS, Metzgermeister; Schöpfer, Apotheker; Walde, Seifensieder; Martin Meyer

. Die , Eigenschaft, welche das liberale Comitö 'von seinen Kandidaten fordere, sei daher Tüchtigkeit und aufrichtiges Bestreben im Interesse der Gemeinde zu wirken. Der NeichSrathSabgeordnete Oberlan- iieSgerichtörath Dr. Leonardi bemerkte, daß die Gemeindewahlen auch gerade in politischer Bezie hung von der größten Bedeutung seien. Die Grund lage des Staates sei die freie Gemeinde, es gebe keinen freien Staat, wenn die einzelnen Gemeinden im reak tionären Sinne handeln. Die bevorstehenden Wahlen seien ganz

stets den Interes sen der Gemeinde untergeordnet geblieben. In den letzten drei Jahren habe die gegnerische Partei die Oberhand gehabt, kein Beschluß sei gefaßt worden, der nicht im Interesse dieser Partei lag. Nicht im Rath- haufc, sondern im Widdum seien die Angelegenheiten der Gemeinde entschieden worden und die Liberalen seien stets die „Gefoppten' gewesen, wenn sie eine, gemein nützige Einrichtung zu treffen beantragten. Redner wies auf die so dringende Angelegenheit der Erbauung einer neuen

« begonnenen GroHgrnudbesi4)er»»ahlen erlangte dieAZerfassungS- Partei bei abgegebene« Stimme«! eine Ma- jorität von l« Sti«»ne»n Petersburg. S7. März. Ein llkas des Kaisers ordnet die A»fhebungdes ^polnischen Neichs- rathes an. Belgrad, SK. März. Die Mkeise des Fürsten nach Konstantinopek findet am Donnerstag,? statt, um den Sultan den Drink für die Einräumiung der Festung al'nistatte». Die türkiseHeFahne tierblelbt neben der serbische». In der Pfattndler'schen Buchhandlung in Innsbruck ist erschienen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 21.06.1862
Umfang: 10
Nadelstiche gereizt haben mag. auf eigene Rechnung seinMüth- chen zu kühlen, er. einer ganz andern Rache als Werkzeug diente. Wir nennen sie aus Höstichktit so; sie verdienten eigentlich »ine» andern Name«. —) Der Schwähattikcl deS „Boten' war nur ein Handstreich der Dunkelmänner, «w das geistv v tl c , frei sinn i g e Buch Streiters im Lande verdächtig zu mischen. Aber eb.i, deswegen wird die liberale Partei für seine Verbreitung thätig sein. Wir find zwar weil eutfernt. die Ausfälle Streiters

Vorkämpfer der constitutionellen, der verfassungstreuen Partei, der sich mit Aufopferung der Pflege und Kräftigung unseres junge» VerfassungSlebens widmet, der sollte vom amtliche» Organe zur Zielscheibe der gemeinsten Ausfälle gemacht werden dürfen? Erinnert daS nicht an Ungarn nnd Sie benbürgen, wo ebenfalls die der Reichsverfassung und dem Ministerium sich zuneigenden Bürger und Bürgervertreter von den untern Regieruiigsorganen gemaßregelt werden? Und.weshalb entlud sich der Zorn des amtlichen Blattes

als Bürgermeister bisher praktisch bethätigt hat. Wenn der Bürgermeister von Bo zen heutr wegen eines freisinnigen 'Luches von dem offi ziellen Blitt verunglimpf: wird, wer steht nnS gut. daß nicht morgen unser eigener Bürgermeister wegen einer freisinnigen Maßregel von einem giftigen Pfeil aus dem selben Köcher getroffen werden kann? Die Constitutionellen in Tirol bilden eine Partei, ein Ganzes ; Ciner für Alle und Alle müssen für Einen sich wehren. -Wenn der Vorsteher deS letzten tirolischen Dor fes wegen

Freisini'igkcit oder verfassungsfrcundlicher Hal tung angegriffen wird, so müssen wir uns seiner anneh- men, als ob die ganze Partei bedroht wäre. Um so weniger dürfen wir es tuhig hinnehmen, wenn ein Mann in der Stellung deS Bürgermeisters von Bozen vom Amtlichen Blatte insultirt wird. Wir hoffen, daß «der wenigstens für anständig. Jeder schreibt natürlich, wie es ihm snm Bildungsstufe gestatt«. Jedenfalls hatte er keine Ahnung davon, daß. während er glaubte, an Dr. Streiter, der ihn wohl durch litera rische

auf den unvergeßlichen Dr. Sch »- ler, oder seine Auffassung des ti rolische« Befreiu ngskrie- g«s zu billigen. Aber neben diesen Verirrungen enthält das Buch viele treffliche Wahrheiten, die iu Tirol nicht unbekannt bleiben dür fe». Wir werdeu nächsten« Auszüge bringen.' die liberale Mehrheit des BnrgcraucschusseS unserer Schwe- sterstadt Schritte thun wird, um eine ausreichende Ge nugthuung sür die ihrem Haupte und somit ihr selbst an gethane Beleidigung zu erlangen. Die liberale Bürger schaft Innsbrucks

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.12.1868
Umfang: 6
Vorlesungen über auf Künste und Gewerbe angewandte Chemie eröffnet. Ein anderes Unternehmen ruft wieder in Trient eine umlaufende BolkSbibliothek in'S Leben^ Die Rührig keit, die Klugheit, die feste Disciplin, welche hier in Wälschtirol die national»liberale Partei beherrscht, ist gewiß sehr bewunderuSwerth. Da ist ein Zusammen wirken, eine Organisation, wie sie kaum trefflicher fein könnte. Der freie Spielraum des Denkens wird zwar keinem Einzelnen benommen, aber wehe ihm, wenn er, in irgend einer Frage

, wo eö daS Handeln gilt, der gegebenen Parole nicht gehorcht! Das wäre nicht möglich, wenn nicht die unvergleichlich größere Mehr zahl von der Ueberzeugung, wie nothwendig die Ein tracht sei, lebhaft durchdrungen wäre. Es mög viel Fanatismus dabei sein, allein daS beeinträchtigt nicht, wenn nur der endliche Zweck erreicht wird.. Die kleri kale Partei, welche seit zwei Jahren etwas erstarkt ist, erfreut sich zwar einer so gediegenen Organisation bei weitem nicht, noch weit weniger die vielmehr zerfahrene

sogenannleNegierungSpartei, aber alle drei sind sie. einig und unzertrennlich, sobald es sich um die Natio nalitätsfrage handelt; darin dürfte den sonst schwächern Klerikalen schier die Palme zuzuerkennen sein. Unwill- kührlich regen diese Betrachtungen zum Nachdenken darüber an, wie es mit der Partei-Organisation in Deülschtiröl stehe. Nur die Ultramontanen besitzen dort eine feste Organisation; denn klug hat sie sich über die Zeit hinweg mit den in die Ewigkeit hineinreichen den Dingen zu verbinden gewußt. Und die Liberalen

einmal den Anfang machen und mit dem guten Beispiele voraus gehen? Aber Opfer sind noth wendig. Jeder Einzelne muß lernen, was er zum Ge deihen seiner Partei zu lernen hat. Nicht aus jeder Divergenz politischer oder auch nichtpolitischer An sichten darf ein zum Hasse und zur Entzweiung füh render Prinzipienkampf werden. Falsche Empfind lichkeit, selbst wenn sie noch, insofern eS nicht die Ehre der Person, sondern Ansichten betrifft, einen Grund hätte, muß bekämpft und niedergehalten werden. Weder

die am weitesten Vorschreitenden, noch die am tveitesten Zurückbleibenden — in der Regel beide gleich große und unverträgliche Stänker und Haarspalter — sollen sich selbst als die Gescheitesten ansehen. DaS Ge scheiteste in einer Partei bleibt immer die Majorität;, selbst dann, wenn eine Partei auf diese Weife Fehler begeht, macht sie dieselben, wenn sie sich nur konsequent bleibt, viel leichter wieder gut, als die Fehler der Ein zelnen oder auch ganzer Gruppen, welche sich durch Leidenschaft und Ehrgeiz

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 30.04.1870
Umfang: 10
hat. Wenn die liberale Wirthschaft noch länger fortdauern würde, wohin würden wir Steuerträger noch kommen? Das Volk verarmt, und die Juden und Consorten bereichern sich, die seit Iahren sich damit beschäftigen, recht liberal zu thun, und die mit allerlei schönen Redens arten herumwerfen, dabei aber nicht vergessen, sich auf Kosten des Volkes ihre Säcke zu füllen. Freiheit und Friede, Wohlstand und Glück, so rufen die Liberalen den Bauern alle Tage zu, und vor lauter Freiheit ist bald das Geld im Kasten und die Kuh

, Oesterreich in die miserable Lage gebracht hat, und wenn's noch länger dauerte, ganz zu Grunde richten würde. Dr. Wildauer und Gaisbacher können als Liberale nicht mehr gewählt werden. An ihrer Stelle müssen konservative Abgeordnete treten, die mit helfen bessere Zeiten über Oesterreich heraufzuführen, die im In teresse deS Volkes dahin streben, daß man in Oesterreich gut christlich regiert, daß der Bauernstand nicht zu Grunde geht. Die Bauern in Baiern haben auch anstatt liberale, konservative, gute

. jene, welche in Oesterreich alles über Einen Leist schlagen wollten und das Muster hiefür aus dem jüdisch-deutsch liberalen Lager holten, so daß Alle im vielgestaltigen Oesterreich sich nur dem fügen sollten, was dieser Partei zum eigenen Nutz und Frommen gefiel. Und das hätten nach dem Grundsatze deS Deutsch liberalismus alle Oesterreicher sich aneignen müssen, dann ja, dann allein wären wir vor Verfolgung und Verhöhnung sicher gewesen. Das ging aber nicht, und so sandte man endlich die VerwaltungS-, Sections

- und andere Räthe, die sich ihren Rath stets sehr theuer bezahlen ließen, und mit ihnen die Minister, denen jetzt liberale Blätter sogar nachreden, sie hätten Alles besser als das Regieren verstanden, nach Hause. Die Scenerie änderte sich, anstatt der Aussicht auf den Untergang alles Zeitlichen, zeigte man uns, freilich in, sehr weiter Ferne, den Ausgleich der Nationen und Völker und im Hintergrunde die Wiedererstarkung Oesterreichs. Wir sehen dies Alles nur noch ver schwommen und nicht ohne bewaffnetes Auge

hat keine andere Folgen, als daß in Zukunft manche Ortschaften ohne Unterricht bleiben, und wenn's kon sequent nach diesem Dekret fortginge und Niemand Anderer sich be kümmerte, die Kinder einfach verwildern müßten. Oh! wenn dieS Karl Vogt wüßte, der in Innsbruck in der Lafser'jchen Equipage herum gefahren! — Wien, 23. April. (Kirchliche Nachrichten.) Wennman in unsern Tagen aus gewissen Versammlungen und deren Reden und Beschlüssen in unserer Reichs- und Residenzstadt und auch anderswo, wo es liberale Phrasen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 03.05.1862
Umfang: 8
Partei ein Verdammnngsnrthcil ausgesprochen, noch entscheidender und vernichtender als das vom vorigen Herbst. Nicht minder wichtig als das Wahlergebniß ist die Haltung, welche überall die Bevölkerung bei dem Wahlakt beobachtete. Die Betheiligung an den Wahlen war an den meisten Orten umfassender als in den letzten Jahren. Während sich hierin das leb hafte Interesse und die allgemeine Ueberzeugung von 4S4 der Bedeutung der gegenwärtigen Krisis offenbart, so constatiren wir mit Freude, daß die Ruhe

und Ord nung ini Allgemeinen bei den Wahlen in musterhafter Weise aufrechterhalten ist. Nur eine Ausnahme ist uns bis jetzt bekannt geworden. Nach einer telegra phischen Nachricht, die uns heute zugeht, haben gestern in Mühlhausen, einer kleinen Stadt in der Nähe von Elbing, im Kreise preuß. Holland, die Conservativen vermittelst Drohungen einen Wahlsieg errungen. Das Telegramm'meldet sodann Folgendes: „Hinterher sieben Häuser Liberaler geplündert. Bür germeister unthätig. Liberale reqnirirten Militär

. Ruhe.' Köln, 28. April. Unsere heutigen Urwahlen sind, unter größerer Theilnahme als ich mich entsinne je gesehen zu haben, beendet, nnd ganz entschieden zu Gunsten der Fortschrittspartei ausgefallen. Die von der altkölnischen Partei ausgegangenen, bleiben in be deutender, die konservativ beeinflußten in zum Ver schwinden kleiner Minorität. Die Urwähler des Be- amtenstandes enthielten sich weitaus zum größten Theil der Wahlen, und gaben hiedurch einerseits ihre Fügsamkeit gegenüber

den ministeriellen Wahlerlassen und andererseits ihre denselben widerstrebende An schauung kund. Die Wahlresultate von verschiedenen Orten der Provinz sind bereits bekannt. Zu Mühl heim am Rhein wurden 32 Liberale und 2 Eonserva- tive, zu Düreu 36 Liberale und L Klerikale, zu Kob lenz 89 Liberale und 1 Klerikaler zu Wahlmännern ernannt. Zu Duisburg sind sämmtliche Wahlen bis auf eine einzige liberal, beziehungsweise im Sinne der Fortschrittspartei ausgefallen. Zu Neuwied ohne Ans- uahme liberal

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 01.04.1867
Umfang: 6
prangt, wollen wir Le benden immerdar getreu bleiben und handeln: Oeo, Imperators et ?str!a! Für Gott. Kaiser und Vaterland! Landeck am 25. März 1867. Sulzenbacher. Bezirksvorsteher. Nikolaus Wachter. Hauptmann der Landecker Kompagnie. Telegraphische Depesche des ^Boten'. Berlin, IR Mär;. Die national-liberale ReichStagSparthei beschloß die Interpellation an die Regierung zu richten. ol> die Gerüchte über Werhandlungen zwischen Frankreich und Holland betreffs der Abtretung Luxemburgs begründet seien

des BlirgerausschusseS wird von Herrn Martin Meyer der Vorwurs gemacht, daß sie in den letzten drei Jahren keinen Beschluß ge- faßl habe, der nicht im Interesse ihrer Partei lag. Das Lob, welches der Redner der liberalen Partei für die früheren drei Jahre, und somit auch sich selbst spendete, können wir gänzlich übergehen. Dk für obigen Vorwurf nicht ein einziger Beweis gebracht wurde, und Herr Martin Meyer die vielen einstim mig gefaßten Beschlüsse als Mitglied des Ausschusses kennen muß, da die konservativen

Inns bruck? Gewiß eben so wenig als die mexikanische, kretische oder die orientalische Frage eine Gemeinde- Angelegenheit einer Stadt oder eines Dorfes fein kann. Wir halten die hohe Politik in einem Bürger- ausfchuß für ein Unglück, für einen Ruin der viel fachen städtischen Angelegenheiten und zugleich sür eine große Lächerlichkeit. Ja wir berufen uns sür diesen Satz selbst auf eine liberale Autorität, auf Dr. Leonardi, welcher in der AuSfchußsitzung vom 13. November 1865 („Tirolerbole' Nr. 261

. S. 1087) unter Be rufung auf H. 63 des 'GemnndestatutS ganz richtig erklärte: der Ausschuß dürfe nur Gemeinde-Angelegen heiten. nicht aber auch politische berathen. Zum Schlüsse noch eine Aufklärung. Wenn sich der liberale Redner über die Nichtrealisirung mancher ge meinnützigen, ihm und den Konservativen erwünschten Einrichtungen beklagt, so wolle er den Grund in der liberalen Periode suchen, aus welcher die Konservativen ein Defizit von 59.250 sl. übernommen haben. Man sehe hierüber den Vortrag

und wollen über das Wirken deS Hrn. Bürgermeisters, den sie nicht ge wählt haben, kein Urtheil auSsprechen. sondern über lassen es der öffentlichen Meinung, zu bestimmen, wie viel der von den Konservativen erkorene Bürgermeister zum Gedeihen der Stadtgemeinde geleistet hat. Innsbruck, am I. April 1367. Mehrere „sogenannte' liberale Wähler. (Konservative Kandidaten-Liste ) Bei der am 25. d. sehr zahlreich besuchlen konservativen Wählerver sammlung im Gasthause zur Traube wurden, da der Herr Bürgermeister Dr. Josef Ritter

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 26.06.1871
Umfang: 4
, der Frühling, jener fröhliche Schäker, welcher mW seinen lauen, kosenden Lüsten gleich milde das verwetterte Angesicht des Sandmannes, wie die bleichen Wangen des verweichlichten Städters fächelt. Bleich waren auch die Wangen JosephinenS. Sie hatte doch manche trübe Stunde. Jetzt — schein bar ihreur Zikle uSher als sonst — fühlte sie sich oft Partei, an deren Spitzt der General der Jesuiten Pater Rothaan stand, war der den Jesuiten mit Leib und Seele ergebene Cardinal LambruSchini, während die liberale

die Wahl Mastai'S mit frenetischem Jubel begrüßt, dagegen machte sich die Wuth der unterlegenen Jesuitenpartei in den Wor ten des Cardinals LambruSchini: „Loco !»Osrito l- (Seht dort den Wahnsinnigen!) Luft, welche dieser Cardinal mitten am Platze des QuirinalS Angesichts des segnenden Papstes mit lauter Stimme ausrief. Während die liberale Partei Anfangs durch Huldi gungen aller Art ihren Erwählten auf die Bahn frei sinniger Reformen drängte, organisirten die Jesuiten ihrerseits einen furchtbaren

begangen hotten, laut zu denken. Trotz des finsteren, des zelotischen Re gime? Gregors XVI. hatte der Geist der Freiheit, die Idee eines einheitlichen Italiens in der Stadt der Todten und des ewigen Stillstandes zahlreiche Anhänger gefunden und äußerte sich nach dem Tode dieses Papstes laut und kräftig. Vierzehn Tage nach dem Tode Gregors XVI. sollte das Conclave eröffnet werden. Diese wenigen Tage wurden sowohl von der Partei des Stillstandes als der des Fortschrittes benützt, um die Candidatur

Partei, die Partei der Reform in Staat und Kirche, unter Leitung des eben so geistreichen als freisinnigen TheatinergeneralS Pater Ventura die Wahl des als liberal verschrieenen ErzbischofS von Jmola Cardinal Mastai Feretti durchzusetzen suchte. Der Kampf war ein erbitterter und rücksichtsloser. Die Alten mit ihrer wohlorganisirten Miliz, dem Orden Jesu an der Spitze, mit Metternich und allen reactionären Elementen zur Seite, ließen kein Mittel unversucht, um ihren Candidaten zu poussireu

Josephine, in Genf ein. Die Mutter Theodor*« hatte offenbar sehr gealtert, sie fühlte sich vor» der Reife mehr als gewöhnlich er schöpft und ward darum um so wohlthuende? von der Hmgehlmg berührt, welche Josephine ihr jetzt widmete. Oft sprach sie mit dem jungen Mädchen von Tod, vom Jenseits und sonstigen Dingen, welche das kranke ZHerz einer Gläubige» erquicken; oft auch warf sie Taube, welche in die Kapelle des OuirinalS gedrun gen war. über dem Haupte PiuS IX. schweben. Von der liberalen Partei wnrde

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 10
Datum: 29.12.1871
Umfang: 10
Boznerzeituug eine große Anzahl uener Abonnenten i« Aussicht gestellt worden, w;lche uns für den in Folge des erlassene« bischöfliche« Verbote» entstehen den allenfallfigea Ausfall decken werden. Die wackeren Liberale» Meran» habe« hiebet eine Eaerzie und Thätigkeit an den Tag gelegt, und find s t.- vas For destehen des Organ» ihrer Partei i« einer W-ise ein- gestanden, die nicht genug empfohlen wrd u nun un» überall Nachahmung verdient: Wenn oi« L Veralt« aller O-ten ihre Aufgabe derart erfassen und! g'ge

,' das Organ der..Deal-Partei', gegen Heu Minister. Bekanntlich war Dr. Pauler bei der . -eigenen Partei vom Beginn an eine perzoa» in- xrsta, und nur der breite Schild de« Premier, des Grafen Aadrassy. dessen eigenstes Werk die Miaister- schäft Paulers ist, deckte den ehemalige« Professor, «on welchem „Pesti Naplo' gleich von vornherein Gehauptete. daß er für seinen neuen Posten nicht ge- eignet sei. Und seitdem hat derselbe in dem genann te«- Blatt ewen scharfen, unerbittliche» Beobachter vnd Kritiker

des ersteren bahnte dem neuen Glauben den Weg z» allm Völkern, denn alle feierten in verschiedene« Formen das Fest der zunehmenden, der verjüngte« Sonne m den Ausgangstagen des Dezember. (Gr. Tp.) ja wo e« Lehrer-gibt, die selber de» Schreiben» un- !undig find. Dr. Pauler wird eine« schwere« Stand laben, da hervorragende Mitglieder der Deak>Partei elbst km Parlament gegen ihn da» Wort ergreifen werden. Schon hält man den Minister für einen „aufgegebenen' Man« und sucht nach einem Erben, ills

überantwortet werden. Wir bezweifeln jedoch liefe Maßregel. Von anderer Seite nennt ma« G. Bartal, bekannt als. Führer der liberale« Minderheit m uugarifcheu Katholiken-Congreß, als den even tuelle« Nachfolger Pauler». Loeal- und Proviuetal-SheouS. (Bom Hose). Ihre Majestät die Kaiserin wird heute Nachmittag mit dem gewöhnlichen Personenzug hier eintreffen nnd sofort nach Meran Weiterreisen. (Turner - Christbaumseier) Ein schön gezierter Christbaum mit hellbrennenden Lichtern

» vifchöfllche Bannstrahle« iugeschloss-nen Mass,, Front machen würden, so wäre da» Verbot, m t dem unser Blatt belegt wurde, illusorisch und daS Interess« unserer Partei in vielfacher Richtung gefördert, «lso auf, Gesinnungsgenossen und ahmt da» Beispiel, da» euch die Meraner Liberalen gegeben, bestens nach! (Brauduuglück.) Ja der Nacht vom 2ä. aus den 27. l. Mt». bemerkte der Nachtwächter zu Margreid, daß es i« einem Zimmer de» dortigen Widums brmne und als auf den in Folge dessen entstandenen Lärm

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Innzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.06.1862
Umfang: 6
) und durch alle k.k.Postämter frankirt entgegengenommen. Unversiegelte Zeitungsreklqmativnenwerden portofrei befördert. Wer ist der Führer der liberalen Parthei m Tirol ? Wüßten die Anhänger der Verfassung und constitu- tionellen Freiheit in unserem Lande diese Frage entweder gar nicht zu beantworten oder lautete die Antwort darauf von verschiedenen Seiten verschieden, dann stünde es schlimm um die liberale Partei in Tirol. Was eine Parts! sein will, muß einen Führer haben, aber auch nur Einen, den sie als obersten Leiter

anerkennt.. 'Ohne Führer kann keine Partei bestehen, aber ebensowenig mit mehr als Einem; im ersten Falle wäre sie nur eine Anzahl von Menschen, die zufällig einmal denselben Zweck verfolgen, jedoch ohne festes und geordnetes Zusammenwirken, das allein den Erfolg sichert. Im zweiten Fall wären es meh- rere Parteien, von denen jede ihrem Führer nachginge. Die Klerikalen, eben weil sie eine trefflich organisirte Partei sind, würden auf die Frage, wer ihr Führer sei, Mann für Mann die gleiche Antwort geben

. Fragt ihr die Föderalisten im Reichsrath um ihren Führer, so wer den sie euch wie mit einem Munde den Grafen Thun nennen. Zur Zeit des ungarischen Landtags wußte auch jedes Kind in Ungarn den Namen des Führersder libe ralen Partei zu sagen und wer diese Frage als eine noch unentschiedene betrachtet hätte, wäre gewiß für blödsinnig gehalten worden. Sollte nun für die tirolischen Liberalen, die doch für eine Partei gelten wollen, die Eingangs gestellte Frage noch eine offene sein? Gewiß

nicht , denn sie ist schon lange durch die Thatsachen .beantwortet. Wir haben sie auch nicht in dem Sinne gestellt , als ob sie erst zu beantworten tväre; denn die Leser der Jnn-Zeitung und alle wahren Anhänger des constitutionellen Gedankens kennen die Ant wort, die einzige, die darauf möglich ist. Und nicht blos die Liberalen selbst, sondern auch unsere Gegner, die Kle rikalen, wissen recht gut, wer das Haupt der liberalen Partei in Tirol ist ; sie haben durch die Richtung ihrer wüthendsten Angriffe diese Kenntniß

genugsam bewiesen. Es ist also einfach lächerlich, wenn in einem tirolischen Blatte, das freilich nichts weniger als Organ der libe ralen Partei ist, diese Frage so berührt würde , als ob sie. noch unentschieden wäre oder von den Liberalen, nicht gleichlautend beantwortet würde. Wir haben unsere Gründe, warum wir eine Meinungsverschiedenheit in dieser Sache für unmöglich halten; die Entwickelung derselben dürfte dazu beitragen , auch die Wenigen aufzuklären, die sich vielleicht bisher im Halbdunkel

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Innzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 26.10.1864
Umfang: 4
, Zallin- ger, Oettl, Holzt, Heinisch, Schueler. Innsbruck, 26. Okt. Die liberale Partei in Bozen hat also durch treffliche Disciplin und festes Zusammenhalten in den Gemeindewahlen wieder einen vollständigen Sieg errungen, wie aus dem vorstehenden Telegramm hervorgeht. Indem wir den freisinnigen Bürgern von Bozen zu diesem glänzenden Ergebniß von Herzen Glück wünschen, können wir es uns nicht versagen, unsere Freude darüber auszudrücken, daß sie mit entschiedener Haltung und unabhängigem Sinn

war. Streiter hatte nach den 6 Kandidaten der klerikalen Partei im III. Wahlkörper am meisten Stimmen, optirte aber für den I., wodurch im III. sein Nachmann Franz Rein alter, ein Liberaler, eintrat. Man glaubt, daß von den übrigen 5 Gewählten des III. Wohlkörpers wenigstens Einer sicher zur liberalen Partei stehen wird, die ganze Errungenschaft der Klerikalen würde sich also auf höchstens 4 Mann beschränken. Da von den früheren Ausschüssen nur zwei ihrer Partei angehören, sind sie nun eben nicht sehr stark

vertreten. Eine liberale Stimme dürfte bei der Bürgermeisterwahl verloren gegangen sein, da sich der Magistratsrath Josef Kofler auf Reisen befindet. Nach dem Ergebniß der Wahlen des I. Körpers trat auf der Seite der Klerikalen eine staunenswerthe Windstille ein. Man sprach wohl von Petitionen; wenn sie wirklich umhergereicht wurden, kamen sie nur an die Vertrautesten. Auffallend war nur die Reise eines k. k. Oberlandesgerichtsrathes zum Fürstbischof von Trient, die angeblich durch die letzte Predigt

, moch ten sie dabei was immer für eine Absicht haben, dies mal ausnahmsweise einen Anfing von prophetischem Geist bewährten. Hoffen wir, daß die Sprüche dieses Orakels immer nur dann sich erfüllen, wenn sie der liberalen Partei Glück verkünden. Der Neichsrath und die vo!kswilthschast!ichen Interessen. Den am 12. des nächsten Monates zusammen tretenden Reichsrath erwartet in jeder Hinsicht ein tüchtiges Stück Arbeit, das Schwerste aber, und auch das Nothwendigste, was zu thun ist. dürfte wohl

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 18.01.1870
Umfang: 8
«eindevertretung bisher noch verfassungstreu ge- blieben ist. In einer der ersten Gemeinden des GerichtSbezirkeS Welsberg wurde kürzlich über das neue Heidenthum gepredigt und gegen die liberalen Blätter, „mögen sie auch Provinzblätter sein', ge. HSrig losgezogen. Freilich fand man bisher im Pusterthale Blätter von der Sorte der „Tiroler Stimmen' und des „Tiroler VolkSblatteS' nur ausnahmsweise in öffxntlichen Lokalen und Tast häusern; dafür aber um so mehr liberale Zeitungen von der Residenz

einer gewissen Partei im Lande so geläufig sind, für den Tiroler Wahlspruch: „Für Gott, Kaiser und Vat-r> land!' abgelegt hat, hohen Orts eine gnädige Beachtung finden. — Vor mehreren Tagen ist auch an unseren hochverehrten Herrn Landeshauptmann Dr. v. Grebmer eine VertrauenSadresse der neuen Gemeindcvorstehung abgegangen, — eine Kund gebung, die schon früher von dem größten Theile der Bevölkerung gewünscht wurde, zumal hier große Sympathien für den Herrn Landeshauptmann herr schen. Die gedachte Adresse

ist in sehr konstitu tionellem und loyalem Tone gehalten, rühmt di- hervorragenden Eigenschaften des Herrn Lande«. Hauptmanns, seine bewährt- konstitutionelle Gesin. nung, seine wohlwollenden Absichten für das Hei mathland, und empfiehlt endlich Ampezzo seiner Huld und seinem Wohlwollen, von dem es bereits schon in vergangenen Zeiten mehrfache Beweise erhalten hat. — Daß solche Kundgebungen, sowie die liberale Gemeindevertretung überhaupt gewissen Leuten in loco nicht recht zu Gesichte stehen, dafür sprechen

: Die ernsteste Frage in diesem Momente ist die: welcher Art. ist die Stellung Beust's inmitten dieser entgegengesetz ten Strömungen? Gestern wurde uns von Wien telegraphisch mitgetheilt, daß die reaktionäre Partei mit erhöhter Kraft an feinem Sturze arbeite. Es ist dies möglich, ja wahrscheinlich. Bisher war die deutsch: Partei die Hauptstütze Beust's gegen Die jenigen, welche in ih-n nur einen Eindringling ge sehen haben, den man sobald als möglich zu besei tigen trachten müsse. Seine Gegner

werden sein Zerwürsniß mit der deutschen Partei gewiß nicht unbenutzt lassen, um die Ausführung ihres lange gehegten Planes zu versuchen. Sollte ihnen ihr Plan gelingen, so wäre dies ein Ereigniß von großer und — wir sprechen es offen aus — von der unheilvollsten Bedeutung für den weitern Gang der österreichischen Politik. Es sollte in der That nichts unterlassen werden, um das Einvernehmen zwischen dem Grafen Beust und der österreichischen Ministermajorität, sowie der deutschen Partei herzu- stellen. Kleinliche

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 24.04.1867
Umfang: 4
, was mit Liberal wohl völlig gleichbedeutend ist, gefüllt sein-, denn auch aus Böhmen und Mähren gehen fast nur Liberale zum Reichsrath nach Wien; die wenigen conservativen Abgeordneten Tirols, Krains, Mährens werden also in dem großen Haufen ihrer Gegner , ganz verschwinden. Offenbar aber um auch im Oberhause das liberale Element zu verstärken, will die h. Regierung in dasselbe das ansehnliche Contingent von 22 neuen Mitgliedern schieben und zwar 19 auf Lebenszeit, 3 als erbliche Mit glieder. Unsichtbarer

, aber um so vernehmbarerer Präsident und zu gleich die Seele der Abgeordneten der beiden Häuser des Neichsrathes wird also der liberale Zeitgeist sein. Mit dem neuen Reichstage in schöner Geistesharmonie wird auch das neue Ministerium stehen, das neuern Annahmen, zufolge die Herren Vr. Giskra, Herbst, Hopfen und Mende in seiner Mitte zählen wird; Graf v. Taaffe, behauptet die „Presse' wird znrückireten. „Die Anschauung der Regierung, sagt ein Blatt, ist die, daß der für die ersten Maitage zu berufende Reichs rath

u. A. vor, daß einige derselben in ihrem Versammlungslokale, im deutschen Casino, in begeisterter Stimmung die-preußische Sieges hymne gesungen. Der verfassungstreue Abgeordnete Dr. Banhans, im Namen seiner Partei zur Entgegnung auf die gerade nicht ehren volle Anklage das Wort ergreisend, mußte die Wahrheit der Anklage eingestehen, „es sei allerdings geschehen, aber beim Wein (der be kanntlich leicht zum Verräther des Herzens macht!), er sei aber ein so guter Patriot, als irgend Einer, er sei stolz auf seinen Patrio tismus u. s. w. Schon seit lange

geht die Rede von dem Wunsche nnd Be streben Ungarns, Galizien mit Ungarn zu vereinigen. Daß Ungarn auf die Bildung eines großen Donaureiches spekulire, in welchem es selber natürlich die erste Rolle spielen würde, ist eine alte Geschichte, eine alte Idee Kossuth's. und seiner Partei, eine Idee, welcher auch im ungarische« Landtage wiederholt Ausdruck vergehen wurde. Die ungarischen Absichten ans Galizien stehen mit dieser Idee wohl in engem Zusammenhang. Wir sind der Ansicht, Ungarn möge einst

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 10.08.1864
Umfang: 4
hat zu entscheiden zwischen unseren Rechten und den seinigen Und wenn ich der Angeklagte bin. so darf man mir das heilige Recht, mich zu vertheidigen, durchaus nicht schmälern. Wie? Man schleppt mich vor die Schranken des Gerichts im Angesicht? des Landes, und ich sollte nicht das Recht haben, ein wenig lebhaft und empfindlich zu werden? , - . . Ich komme auf das Berathungs-Komite zurück. Wir hielten es für nothwendig, die liberale Partei vor Stimmenzersplittcrung zu warnen, und wir niußten die Warnung in Form

von Cirkularen au die Provinzen versenden, denn die unabhängige liberale Presse ist ! längst todt, ausgelöscht und spurlos verschwunden aus unserm öffentlichen Leben : konnten wir also auf anderm Wege die Verleumdungen widerlegen, die von den Regie rungsblätter gegen die liberalen Kandidaten geschleudert wurden?' Carnot erzählt, daß er der liberal-demokratischen Partei angehöre, sich mit mehreren gleichgesinnten Per sonen vereinigte, um über die Wege und Mittel zu berathen, die genommen werden sollten

, aber die Situation, in der wir uns befinden, ist eine solch trostlose und verzweifelte, daß ich sagen kann, nicht wir sollten unsauf der Anklagebank befinden, sondern der Staatsanwalt. Der Präsident ermähnt den Redner zur Mäßigung, und der Staatsanwalt droht ihm, von seinem Rechte Gebrauch zu machen. Garnier-Pages fährt nach dieser Unterbrechung fort: „DerStaatsanwalt brüstet sich auf seinem erhöhten Sitze, droht, von seiner Gewalt Gebrauch zu machen, und doch ist er nur Partei hier. Das Tribunal

, um ihrer Partei zum Siege zu verhelfen. Mehrere wollten in der Anzahl von fünfundzwanzig zusammentreten, ohne sich an den Artikel 291 zu kehren, vermeinend, die Immunität, die sie als Deputirte genießen, sei genügend zu ihrer Sicherheit; Andere wollten, um jede Kollision mit dem Gesetze zu vermeiden, sich aus zwanzig und weniger beschränken. Das Konnte organisirte sich schließlich und veröffentlichte das erste Cirkular, das einen ge harnischten Artikel des Moniteur hervorrief. Nach diesem Artikel hätte Carnot

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 25.11.1867
Umfang: 6
beschäftigt. Die liberale Partei hatte in den früheren Jahren, d. i. in dem kurzen Zwischenraume vom Jahre 1848 bis zum Jahre 1850, ebenfalls manche Vereine. Als aber das kaiserliche Patent vom Äl. Dezember 185 t erschien, als später das VereinSgesetz vom Jahre 1852 verkündet wurde, so mußten diese Vereine ihre Wirk samkeit einstellen. Gehen wir jetzt zu den öffentlichen Blättern über. Wir haben Regierungsblätter, welche einer Qualifika tion gar nicht fähig sind, und zwar aus dem einfachen Gruude

, weil sie gar keine Farbe haben. Wir haben Blätter der Liberalen; diese sind aber äußerst wenig, denn in ganz Tirol, welches eine Be» völkerung von ungefähr LVV.VOV Einwohnern zählt, sind nur zwei kleine liberale Blätter, das eine in Inns bruck und das andere in Botzen. Die conservative Partei hingegen hat zu ihrer Ver- KSS« sügung eine Unzahl von Blättern und woher kommt dieß? Würde man vielleicht daraus den Schluß ziehen können, daß da« rin Beweis dafür sei, daß die Eon- servativen in unermeßlicher Zahl

in der früheren Zeit es nur vorkam, als wenn es sich die Regierung zur Aufgabe gemacht hätte, dem Lande je des aufklärende Licht zu entziehen. Dlnken Sie an die Zustände, in welchen sich Tirol früher befunden hat und größlentheils sich auch dermalen noch immer befindet. Wir finden von Seite jener Partei, welche sich die konservative nennt, eine Unzahl von Vereinen, welche unter dem Vorwande frommer Zwecke sich eigentlich, wo nicht ausschließlich, so doch grvßtentheils mit poli tischen Angelegenheiten

, die Liberalrn dage gen gar nicht vorhanden feien? Nein, meine Herren, dem ist nicht so; die Blätter, welche die Interessen der konservativen Partei ver treten. genießen von allen Seiten (.mit Ausnahme einer einzigen) alle erdenkliche Nachsicht, während hingegen die Blätter, welche dem Fortschritte huldigen, von allen Seiten auf Hindernisse stoßen. Das ist mit wenigen Wortrn die Ausklärung des scheinbaren Räthsels. Sie werden mir v elleicht den Vorwurs machen, daß ich, der ich die Fehler meiner Landsleute

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 04.02.1867
Umfang: 4
und auf oie sich kein Mensch verlassen kann, um allerwenigsten die Kon servativen.' * Frhr. von der Pfordten, gewesener bairi- scher Ministerpräsident, ist auf seiner Reise nach Ita lien sammt Familie hier eingetroffen unv im^,,Gast- Hose zur Kaiserkröne' abgestiegen. Derselbe W mit dem heutigen Frühzuge weitergereist. - tei sich wegen Ausstzllung einer gemeinschaftlichen Ein- didatenliste zu besprechen, falls die liberale Partei Deutschtirols die Bedingungen annehmbar finden würde. Es sind dies außer

Barbier angeregte, von Eobden, Huxley, Thndal n. A. freudig aufgenommene und schließlich durch den anerkannten Schulmann Dr. Leonhard Schmitz in Deputirten im Landtage bewies, in zehn Fällen we nigstens neunmal mit der deutschtirolischen liberalen Partei gehen wird, einen sehr großen Einfluß auf die künftigen LandtagSverhandlnngen haben muß. ist leicht einzusehen. Am 23. d. M. sind zwei Herren dieser Wählerklasse auch bereits nach Bozen und Innsbruck England verwirklichte Plan zur Gründung internalio

der Ausnahme von vier wälschtirolischen adeligen Großgrundbesitzern in die gemeinschaftliche Candidatenliste, die bindende Ver» pflichung seitens der Führer der liberalen deutschtiro lischen Partei, in der Frage wegen Beschickung des außerordentlichen Reichsrathes sich den Beschlüssen der Majorität zu unterwersen und keinesfalls durch Verlassen des Saales den Landtagsbeschluß unfähig zu machen. Es wird ihnen dabei übrigens daS Recht eingeräumt, ihren deutschen Ilandpunlt nach Kräften zu vert. eidigen

des Aktes war die konser vative Partei in Massen formirt und gut organisirt, während die liberalen Wäzler in äußerst geringer Zahl vorhanden, erst allmälig ms Gefecht kamen. Der Kampf dauerte nicht lange, die Erstere blie? Sieger und die Letzteren mußten ungeachtet aller An strengung das Feld räumen. — Paut Baron o. Gio- venelli erhielt von den 13V erschienenen Wählern 77, Pardatscher hingegen 53 Stimmen. Die Resultate der andern Wahlorte sind noch unbekannt und wird das Gesainmtresultat seinerzeit

.) DaS Gefammtrefultat der WahldeS ganze» Wahl bezirke» Meran, GlurnS, Kalter» und Tramin ergibt, daß von 448 Wählern Baron P. Glovauelli mit 3Z7 Stimmen gewählt wurde. Der liberale Kandidat Pardatscher erhielt vt Stimmen. * Iuflsbruck, 2?.,Jan. In Wälschtirol, schreibt man der ,,Tr.' Ztg.,, wird die Bildung einer „Mit- telpartei' angestrebt, der alle wälschtirolischen, auf dem Landtage erscheinenden Deputirten sich anschließen sollen. Daß diese Mittelpartei, die der Sachlage nach- und wie das Verhalte

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 11.10.1865
Umfang: 4
, solchen auszusprechen ufld bei Andern geltend zu ^ wachen, darum verursache!!, wir dem katholischen Philister nicht geringen Verdruß, und oft rufen wir bei ihm. bittere Klagen hervor über: .unsere engherzige Auffassung der Religion und unsere große Rück- ! sichtslosigkeit. ' - Wie der katholische Philister in ^)er Religion ein aufgeklärter Mann ist, so huldigt er auch freimüthigen Ansichten in allen -Angelegenheiten des öffentlichen Lebens. Seine liberale Ge- ! sinnnng ist sein Schutz und seine Krone

zu wollen bei Leuten, die ihm überlegen sind, und bei denen er einen nachdrücklichen Widerspruch- befürchten müßte. . > Der katholische Philister liest immer nu r eine nnd dieselbe -Zeitung; natürlich eine sehr liberale. Was diese Zeitung schreibt, -das ist ihm unzweifelhafte Wahrheit; denn in den ihm ganz unbe-^ kannten Zeiwngsschreibern sieht er die direkten Nachkommen der sieben^ Weisen Griechenlands. Wenn er in seiner Zeitung einen recht ful minanten Leitartikel findet, oder die scharfe Rede eines liberalen

Kammermitgliedes, dann geräth er in eine gewaltige Anfregung. Gerade so- hat er gedacht! Gerade so würde er gesprochen haben; nur hätte er noch dieses und jenes hinzugefügt! — Die Zeitungslectüre bringt aber dem katholischen Philister oft großen Verdruß. Das steht fest:' er will katholisch bleiben; seine liberale Zeitung ist aber in der Regel nichts weniger als katholisch. Er findet Dinge darin, die sein ka tholisches Bewußtsein tief verletzen; seine liberale Zeitung gibt sich zwar aus als politisches Organ

der öffentlichen Meinung, und man hat ihm in seiner Abendgesellschaft vordemonstrirt, daß die Politik mit der Religion nichts zu schaffen habe. Er selbst hat dieses Axiom oft vertheidigt, wenn wohlgesinnte katholische Freunde, die keine Philister waren; ihn zu überreden suchten, daß er seinen katholischen Glauben - auch außerhalb der Kirche in allen Angelegenheiten des öffentlichen: Lebens kund geben solle. Auch seine liberale Zeitung predigt den Grundsatz, daß die Politik mit d?r Religion nichts zn - schaffen

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